Wind of Change von oOKarasu-chanOo ================================================================================ Kapitel 7: von Verwirrungen und anderen Gefühlen ------------------------------------------------ Wind of Change Part Seven Sie starrte beide an und bemerkte erst dann das sie es tat. "Ach ist schon in Ordnung.. können wir dann gehen?", sie wandte sich zur Tür und Schritt den Kopf schüttelnd hinaus in die Kälte. Gefolgt von einem bibbernden Jan und einem in Schweigen gehüllten Raoul. Sie kämpfte sich durch den frisch gefallenen Schnee oder sie versuchte es zumindest, doch schon nach kurzer Zeit gab sie erschöpft auf und wandte sich schweratmend den beiden anderen zu. "Da komm ich nicht durch", keuchte sie vor Anstrengung. " Tut mir Leid.." Raoul blickte von ihr zu Jan und zurück und entschied dann, das beide nicht in der physischen Verfassung waren sich derart anzustrengen und er sah ebenfalls das beide froren. Er würde eh warm werden von der Arbeit, doch wem sollte er dann seine Jacke geben. Ihm oder doch lieber dem Mädchen. Er blickte auf, zog seine Jacke aus und übergab sie Jan mit den Worten: "Zieh sie an, dir ist kalt.", als er den verwirrten Blick des anderen sah fügte er noch hinzu: "Keine Sorge mir wird schon warm." Er schritt an ihr vorbei an die Spitze und wollte schon beginnen sie frei zu graben als er ihr leise aber bestimmt zuflüsterte: "Ich hätte dir ja gern die Jacke gegeben aber er sieht aus als könnte er sie im Moment dringender gebrauchen. Tut mit leid.", ein entschuldigendes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus und er machte sich sofort an die Arbeit. Sie starrte ihn ungläubig an und trotz der Kälte um sie herum bemerkte sie das ihr von innen her warm wurde. Langsam aber sicher konnte er ihnen eine Bahn schaffen so dass sie doch schneller als vermutet voran kamen und nach fast einer Stunde standen sie endlich vor dem Anwesen. Raoul dessen Hände durch die Kälte taub geworden waren, verschwitzt und rot im Gesicht. Jan tief in die Jacke des anderen gekuschelt und müde drein blickend sowie Jo, die ihre Arme um sich gelegt hatte um nicht noch mehr zu zittern als es sowieso schon der Fall war. Er führte sie um das Haus herum durch den Garten des Anwesens und blieb dann vor einer kleinen von kahlen Efeuranken bedeckten Tür stehen. Mit klammen Fingern versuchte er den dazugehörigen Schlüssel aus seiner Hosentasche zu befördern was ihm zwar gelang, doch fiel dieser zu Boden. Leise fluchend beugte er sich zu diesem und war sich der zwei Beobachter hinter ihm vollkommen bewusst, er griff nach dem Schlüssel, doch gehorchten ihm seine Finger nicht mehr und er fasste vergeblich zu, hatte nur Schnee zwischen den Händen der die Gesamtsituation keineswegs besser machte. Plötzlich fasste eine andere Hand nach dem kleinen Übeltäter und ein lächelndes Paar grüner Augen tauchte vor ihm auf. "Geht es mit deinen Händen?", erklang zur gleichen Zeit eine besorgte Stimme und berührte diese leicht, zuckte aber gleich darauf wieder zurück. "Deine Hände sind ja eiskalt und deine Handschuhe vollkommen durchnässt!", sie schüttelte mißbilligend den Kopf und trat dann auf die Tür zu, steckte den Schlüssel in das kleine Schloss und drehte ihn dann herum. Lautlos schwang die kleine Tür auf und sie betraten erleichtert seufzend die Trockenheit des alten Gemäuers. Raoul nickte beiden zu ehe er wieder an die Spitze trat und sie durch augenscheinliche Geheimgänge zu führen schien, die sonst niemand zu kennen schien. Nach etwa zehn Minuten, die sie durch dunkle Gänge und Treppen gestiegen waren, erreichten sie eine kleine Öffnung die in einen großen dunklen Korridor mündete. Leise stieg er aus dem Loch, hinter ihm das fremde Mädchen und Jan und schritt auf die Tür zu seinem Zimmer zu. Kurz vorher stoppte er und drehte sich zu den beiden anderen um, um ihnen zu verstehen zu geben das sie kurz hier warten sollten. Allein trat er an die Tür und öffnete sie langsam, steckte den Kopf durch die Öffnung und blickte sich suchend im Raum um. Sein Bruder war nicht hier. Sehr gut. Er wandte sich den im Schatten stehenden Personen zu und gab ihnen ein Zeichen das die Luft rein wäre. Keine Minute später standen alle drei erleichtert und gleichermaßen erschöpft in dem riesigen Zimmer und lächelten sich zögernd zu. Jan fing sich allerdings soweit das er seine Aufmerksamkeit nun dem Raum zuwandte. Er war wirklich wie Jo ihn beschrieben hatte, der Raum aber auch sein Besitzer. Eine ganze Weile herrschte Schweigen, bis sich Jo räusperte. "Ähm kann Jan sich vll .. auch duschen gehen?", sie blickte Raoul vorsichtig an der nur nickte und sich sofort an die Heizung stellte um seine Hände irgendwie soweit aufzutauen damit er sie wieder gebrauchen konnte. Jan hingegen nahm dieses kurze Gespräch mit einem stillen Lächeln entgegen und verschwand sogleich im Badezimmer um auch dieses zu inspizieren, verfolgt von den letzten Worten des anderen: "Handtücher sind da, bedien dich einfach!" ~~~~~~~~~~ Sie waren beide allein und keiner traute sich irgendetwas zu sagen. Ihr Blick schweifte im Raum umher und blieb schließlich an ihm hängen, an ihm und seinen geröteten Händen. Der Farbe nach zu urteilen mussten sie eiskalt sein. Ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden schritt sie zu ihm und nahm seine Hände in die ihren um sie zu wärmen, während sie ihn schüchtern aber ehrlich anlächelte. Raoul starrte wie gebannt das Mädchen vor ihm an, das Mädchen das er vor zwei Tagen in seinem Garten gefunden hatte, mit dem er sich gestritten hatte, das gegangen war und nun wieder vor ihm stand.. das er vermisst hatte, wie er sich nun eingestehen musste. Sie hatte seine Hände genommen und streichelte sanft darüber um sie wieder zu beleben und lächelte ihn auf eine Art an die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Nein er durfte sich davon nicht beeindrucken lassen, immerhin war oder konnte der andere ihr Freund sein. "Er ist mein bester Kumpel." , hörte er sie sagen und blickte sie leicht verwirrt an. "Das wolltest du doch wissen oder?", fügte sie amüsiert lächelnd hinzu. Er konnte kein Wort sagen, nickte stattdessen nur und fragt sich wie sie das heraus bekommen hatte. "Du hast die ganze Zeit die Badezimmertür angestarrt und in deinem Gesicht kann man lesen wie in einem offenen Buch!", nun lachte sie und brachte es somit fertig, das seine Wangen sich langsam rot färbten. Jetzt wo sie einmal angefangen hatte zu reden wollte sie nicht mehr aufhören, denn dies war immer noch besser als sich anzuschweigen. "Du heißt also Raoul?", wandte sie sich interessiert ihm zu während er antworten wollte, doch ließ er nur ein Krächzen verlauten. "Das nehme ich mal als 'Ja'.", sie lächelte ihm aufmunternd zu. "Und wie heißt du wenn ich das erfahren dürfte?", bemerkte er, nachdem er die meiste Zeit geschwiegen hatte. "Jo.. naja eigentlich Joséphine." Er blickte in die Leere und sprach ihre Namen dann nach, als wolle er ihn sich einprägen wie etwas das man auswendig lernen müsse. "Joséphine ... ", unwillkürlich lief ihr bei der Nennung ihres Namens ein Schauer über den Rücken. Nie hatte ihn jemand so ausgeprochen, auf diese Art und Weise. So.. so sanft und beinahe zärtlich wie sie sich eingestehen musste. Diesmal überzog ihre Wangen eine leichte Röte. Um den Bann zu brechen versuchte sie ein Gespräch zu beginnen. "Sagst du mir denn warum du mich eigentlich gesucht hast?", sie blickte ihn fragend an. "Warum ich dich gesucht habe?", es schien als stelle er die Frage sich selbst und nicht ihr. Sie sah deutlich das das was er antworten würde, sie beide wahrscheinlich in noch größere Verlegenheit bringen würde, doch unternahm sie nichts um ihn zu unterbrechen. "Nun ja ..einerseits. Ich hab mir Sorgen gemacht, weil es naja ziemlich kalt draußen ist, wie du bemerkt haben wirst..", er lächelte ihr schüchtern zu um dann fort zu fahren. "und weil du einfach so verschwunden warst ..", in seinen Worten hatte sich ein leicht trauriger Ton eingeschlichen der den folgenden jedoch fehlte " und weil.. naja wir haben uns ja nur gestritten um ehrlich zu sein, aber ich .. hm ich hab dich ..", weiter kam er nicht denn plötzlich ging die Badezimmertür auf und ein nasser Schopf steckte den Kopf heraus, blickte sie fragend an und meinte: "Stör ich gerade?", woraufhin beide wie von der Tarantel gestochen mit einem "Nein" antworteten und sich ihre momente Gesichtsfarbe erneut um einen Ton verdunkelte. "Na dann ..", der Kopf verschwand wieder und beide wollten schon erleichtert aufatmen als er noch einmal auftauchte und sich beide wiederrum anspannten, was dem anderen ein Lachen entlockte das er in letzter Minute noch zurückhalten konnte. "Ich wollte nur nach.. ähm Sachen fragen. Weil ich glaub mit meinen ist nicht mehr viel anzufangen.", schloss er entschuldigend seinen an dieser Stelle völlig unpassenden Satz. "Ist in Ordnung, ich leih dir einfach ein paar Sachen.", meinte er leicht lächelnd und verschwand mit dem Kopf halb im Schrank um etwas passendes zu finden, wobei er länger brauchte als eigentlich nötig um seine Fassung wieder zu erlangen, während des tauschten Jan und Jo eine Blick der mehr sagte als Worte, sie verstanden sich auch ohne und das kam ihnen jetzt zu gute. Raoul schritt zur Badtür und reichte Jan zögernd lächelnd die Sachen, woraufhin sich dieser bedankte und erneut im Nebenzimmer verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)