Ein zweites Leben von Saph_ira ================================================================================ Kapitel 45: Leid und Liebe -------------------------- Andre wälzte sich auf den Rücken, sobald seine Großmutter aus dem Zimmer gegangen war und schlug seine Augen auf. Es herrschte Finsternis, aber das störte ihn nicht. Er stieg aus dem Bett, ertastete seine Hose auf dem Stuhl und zog sie an. Es war immer das gleiche Spiel, wenn er mitten in der Nacht Oscar aufsuchte. Das passierte selten, sehr diskret und nur, wenn das Verlangen unerträglich war. Aber heute brauchte sie seinen Trost und die Gewissheit, dass er bei ihr war und sie einfach festhielt. Für Leidenschaft würden sie in der Normandie Zeit finden. Dafür würde eine ganze Woche ausreichen. Andre schlich unbemerkt durch die langen Gänge bis zu ihrem Zimmer und nach dem Eintreten verschloss er die Tür hinter sich. Oscar spielte noch auf ihrem Klavier. Sie hatte sich schon ihrer Uniform entledigt und trug ihre bequeme Hose und ein Hemd. Andre erreichte ihr Klavier, blieb neben ihm stehen und merkte sofort die rötlichen Ringe unter ihren Augen. Sie hatte also wieder stumm geweint und ließ sich von dem sanften Klang der Musik beruhigen. Das schmerzte ihm tief im Herzen, aber er verlor darüber kein Wort. Sie würde ihm schon sagen, was sie bedrückte, wenn sie soweit war. Oscar spielte zu Ende und erst dann sah sie ihn an. Sie hatte auf ihn gewartet und nun war er da. „Manchmal komme ich mir wie eine Verräterin und Betrügerin vor“, flüsterte sie kaum hörbar, aber für ihn verständlich: „Heute war ich nahe dran, meiner Mutter und deiner Großmutter die Wahrheit zu sagen.“ „Auf eine gewisse Weise hast du das auch getan“, erwiderte Andre genauso im flüsternden Ton: „Du hast ihnen gesagt, ich sei dein Gefährte und dass du damit glücklich bist, was du hast. Mit anderen Worten, ich bin dein Mann, wir haben ein Kind und das macht dich glücklich.“ „Aber diese Bedeutung haben nur du und ich verstanden.“ „Ich weiß, aber immerhin hast du es ihnen angedeutet.“ „Trotzdem denken sie, ich bin gefühlskalt, hartherzig und zu einem gewissenlosen Mannsweib abgerichtet.“ „Das denken sie ganz bestimmt nicht, Oscar. Vor allem deine Mutter und meine Großmutter nicht. Sie wissen, dass du nichts dafür kannst, dass du so erzogen wurdest. Und genauso wissen sie, wie gutherzig du bist, wie du die Gerechtigkeit liebst und dich für die Schwächeren einsetzt. Das sind die Eigenschaften, die sie an dir schätzen und die ich an dir liebe.“ „Ach, Andre...“ Oscar erhob sich langsam und kam näher auf ihn zu. „Wenn man dich so hört, dann will man es auch glauben... Was meinst du, wie sie reagiert hätten, wenn sie über uns Bescheid wüssten?“ „Hmm...“ Andre überlegte kurz. Dabei umfasste er sein Kinn mit seinen Fingerspitzen und schaute Oscar intensiv an. „Ich vermute, deine Mutter hätte vielleicht wie Marie Antoinette reagiert und meine Großmutter würde mich höchstwahrscheinlich mit ihrem Suppenlöffel oder mit allem was sie in die Hand bekommen würde durch das ganze Haus jagen.“ „Das kann ich mir gut vorstellen.“ Oscar unterdrückte ein Kichern. Sie wollte nicht schadenfroh wirken, aber diese Vorstellung heiterte sie irgendwie auf. Andre merkte, dass sich ihre Laune etwas besserte und setzte noch einen drauf: „Ich würde mich natürlich nicht fangen lassen und hinter dir Zuflucht suchen, denn meine Großmutter würde dich niemals so durchs Haus jagen wie mich...“ „Hör auf! Sonst muss ich lachen!“ Oscar hielt sich provisorisch den Bauch. „Dann lache doch!“, spornte sie Andre an und grinste frech. „Ich will aber nicht mit meinem Lachen alle im Haus aufwecken!“, konterte Oscar und stieß ihn leicht nach hinten. Andre wich einen Schritt zurück, behielt aber sein Gleichgewicht. „Nun gut, dir zu Liebe höre ich auf.“ „Ich danke dir, Andre.“ Oscar atmete tief durch und wartete, bis sich der Lachkrampf in ihr ganz niederlegte. Dabei musterte sie ihren Mann eindringlich, erforschte seine Gesichtszüge mit ihren Blicken und fühlte sich befreiter. „An was denkst du gerade?“, fragte sie ihn nach einer Weile des Betrachtens. „Willst du das wirklich wissen?“, stellte er ihr die Gegenfrage und verringerte die Distanz zwischen ihnen. Oscar nickte stumm. Sie ahnte etwas und da fuhr er ihr auch schon sachte mit seinem Daumen über die Lippen. „Ich denke an die Rose, die du an deine Lippen gehalten hattest. Ich habe mir vorgestellt, dass du mich küssen würdest.“ Oscar täuschte ihm auf einmal eine schmollende Miene vor. „Und dann hast du mich ausgelacht, weil ich mich gestochen habe!“ Andre nahm das gar nicht ernst und zog seine Mundwinkel leicht nach oben. „Ich würde dich niemals auslachen, Liebste. Ich habe nur an die Nacht unserer Heirat gedacht, als du sagtest, man müsse einer Rose ihre Dornen stutzen.“ „Und nun willst du das in die Tat umsetzen!“, stellte Oscar schnippisch fest, wurde aber gleich eines besseren von Andre belehrt: „Nein. Ich will, dass du glücklich bist, dass du reinen Herzens lachst und dass du die Freude des Lebens genießt. Dieses Lebens, Oscar, nicht des Früheren. Egal was uns erwartet, wir werden es gemeinsam überstehen. Denke nicht daran, was war oder sein wird. In unserem zweiten Leben sind wir anders - wir lieben uns, wir sind miteinander verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn. Ich weiß, es fehlt uns noch einiges, um vollkommen glücklich zu sein, aber das wird sich noch alles fügen.“ „Andre, ich...“ Oscar musste schlucken, um die richtigen Worte zu finden. Sie drückte sich an ihn, als suche sie Halt, und seine Arme legten sich ganz von alleine um sie. Oscar fühlte sich sofort entspannt und geborgen. „Ich bin glücklich, mein Andre...“, murmelte sie gefasst in sein Hemd: „Du bringst mich zum Lachen und ich liebe dich über alles, aus tiefstem Herzen. Du und unser Sohn, ihr seit mir das Wichtigste was ich habe und ich will euch nicht verlieren... Das würde ich nicht überstehen...“ „Du wirst uns nicht verlieren, Oscar, das schwöre ich dir...“ „Lass uns zu Bett gehen, Andre... Lass uns vergessen, was war oder sein wird...“ Oscar hob ihren Kopf. Sehnsucht nach Wärme und Zuneigung lag in ihren fesselnden Blicken. Andre glaubte in ihren himmelblauen Augen zu versinken, sich ganz und gar darin zu verlieren. Er konnte ihnen nicht länger widerstehen. „Ja, Oscar... Meine geliebte Oscar, lassen wir unsere Liebe sprechen...“ Andre neigte sein Gesicht und schenkte seiner Frau einen langen, innigen Kuss voller Hingabe und Zärtlichkeit. Seine Hände erforschten ihren Rücken unter ihrer Haarpracht und fuhren die Wirbelsäule entlang. Seine Finger erkundeten jeden einzelnen ihrer Wirbel mit Feingefühl, glitten um ihre Taille und verharrten an ihren schmalen Hüften. Oscar presste sich gegen seine Lenden und spürte schon die harte Wölbung in seinem Schritt. Ihr wurde heiß, ein wohliger Schauer überlief sie und dann kamen ihr urplötzlich die Bilder aus ihrem vergangenen Leben durch den Kopf geschossen. Wie ein geißelnder Blitz drängten sie sich ihr in den Vordergrund. Diese Fragmente aus ihrem früheren Leben glaubte sie schon längst vergessen und verdrängt zu haben, aber dem war nicht so. Mit einem Mal begriff sie, dass diese Nacht keine Liebesnacht war, sondern eine Nacht des Leidens. Eine sehr verhängnisvolle Nacht, nachdem sie das königliche Garderegiment quittiert hatte. Oscar unterbrach mit einem qualvollen Aufstöhnen den Kuss. „Andre, warte...“ „Was ist?“ Andre betrachtete sie sorgenvoll. „Es tut mir leid... Aber ich kann nicht vergessen, was zwischen uns in dieser Nacht war... Ich versichere dir: Ich habe nicht daran gedacht, aber es tauchen gerade Bilder in mir auf, ohne das ich es möchte...“ „Was für Bilder?“, wollte Andre wissen und da traf es auch ihn wie ein Schlag. In der Nacht ihrer Dienstquittierung war er fast über sie hergefallen. An diese leidvollen Momente des früheren Lebens hatte er versucht nicht mehr zu denken, aber sie hatte ihn gerade deutlich daran erinnert. Andre ließ seine Oscar reuevoll los und brachte einen Abstand zwischen ihrer beider Körper. „Wenn es dir so sehr zu schaffen macht, dann lassen wir es heute sein. Ich möchte nicht, dass du dich damit quälst. Wir haben in der Normandie noch genügend Zeit dafür.“ „Aber ich möchte nicht, dass du mich jetzt verlässt“, bat ihn Oscar flehend. Das Verlangen nach Liebe und Zuneigung loderten in ihr, gemischt mit den bitteren Erinnerungen aus dem früheren Leben. Sie stand wie zwischen zwei Fronten, hin und her gerissen. „Andre, ich möchte das hinter mich bringen. Lass uns weitermachen und dabei unser erstes Leben abrufen. Ab dem Tag, als ich den Dienst quittiert habe.“ „Wozu soll das gut sein?“ Andre runzelte verständnislos die Stirn. Eine Liebesnacht sollte man genießen und nicht dabei quälende Erinnerungen austauschen. Entweder das eine oder das andere, aber nicht beides! Oscar nahm ihn bei der Hand und hielt sie fest an sich gedrückt. „Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber vielleicht ist das die Lösung, um uns von unserem ersten Leben loszureißen, davon zu entkommen und damit für immer abzuschließen. Erinnerst du dich noch, wie wir in diesem Leben zueinander gefunden haben?“ Andre nickte. Das würde er nie vergessen können! Es war die Zeit, als Graf von Fersen nach Amerika aufbrach. Nach Oscars Geständnis und nach der Verschmelzung mit seinem eigenen Ich, war ihm so, als würde er aus einem langen Schlaf erweckt werden. Oscar sprach schon weiter, mit zittriger Stimme und schimmernden Augen: „Lass uns Liebe und Leid vermischen. Lass uns dabei alles sagen, was wir in unserem ersten Leben nur für uns behalten haben. Vielleicht sind wir dann frei und können unser neues Leben unbeschwerter führen...“ „Oscar...“ brachte Andre nur tonlos von sich. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es gut sein würde, aber vielleicht hatte sie recht. Vielleicht würden die quälenden Gewissensbisse und die schmerzlichen Schuldgefühle aus dem früheren Leben dadurch für immer verbannt. Er schluckte, gab nach und ließ sich von ihr führen, bis zur Bogenöffnung ihres Schlafzimmers. Oscar lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, legte ihm ihre Arme um den Nacken und wickelte seinen Haarzopf um ihre Finger. Sie rief sich den Tag genauer in Erinnerung und begann leicht stockend mit der Erzählung: „Ich habe das Garderegiment verlassen und mein Pferd aus Kummer und Wut getrieben...“ Sie zog ihn am Nacken zu sich. „Du standest an einem Baum, das weiß ich noch... und ich bin knapp an dir vorbeigerast...“ Mit einer Hand strich Andre ihr das Haar von der Schulter, verharrte an ihrem Schlüsselbein und seine Lippen berührten ihre Schläfe. „Daran erinnere ich mich auch...“, hauchte er ihr nahe des Ohrs entgegen, ebenso leicht verstockt: „Ich fragte mich dabei, warum du das königliche Garderegiment verlassen hast... Konntest du die Trennung zu von Fersen nicht ertragen oder wolltest du somit der Königin entkommen... Du bist an mir vorbeigeritten und ich sah dir mit düsteren Gedanken nach...“ Andre hielt inne, vergrub seine Nase in ihre blonde Locken und brachte den Satz quälend langsam zu Ende: „Verzeih mir meine Eigensucht, aber ich dachte, wenn das so einfach wäre, dann wäre ich schon längst vor dir davongelaufen... Ich wünschte dir den gleichen Schmerz der Liebe, damit du wissen würdest, wie ich mich fühlte...“ „Vergib mir, Andre, ich war so blind...“, wisperte Oscar erstickt, aber hörte nicht auf, seinen Nacken mit ihren Fingern zu streicheln und schloss ihre Augen. „Danach im Stall habe ich bei den Kerben an der Wand geschworen, nie wieder die weiblichen Gefühle in mir zuzulassen, ohne Liebe und Zuneigung zu leben und wieder mit aller Härte aufzutreten... Ich wusste nicht, was ich dir damit antue...“ „Das war noch halb so schlimm, Oscar...“ Andre streifte mit seinen Lippen an ihrem schlanken Hals herab bis zu ihrer Schlagader. „Das Schlimmste war, dass die Sehkraft auf meinem gesunden Auge schwand und ich schon damals wusste, dass ich völlig erblinden würde...“ „Andre!“ Oscar schlug ihre Augen auf, fasste seinen Kopf von beiden Seiten und schob ihn ruckartig von sich. „Warum hast du mir das nie gesagt?!“ „Ich wollte nicht, dass du mich bemitleidest.“ Andre sah direkt in ihre Augen, die soviel Liebe ausdrückten und gleichzeitig verzweifelt Fragen stellten. „Ich hatte Angst, dass du mich verstoßen würdest, dass ich dann nicht mehr an deiner Seite sein darf. Das hätte ich nicht verkraftet. Du bist doch alles was ich habe...“ Oscar fuhr mit ihren Fingern an seiner rechten Augenbraue entlang, umrundete die Kontur des Augenlids und strich über den Wangenknochen, als wolle sie erkunden, dass mit seinem Auge alles in Ordnung ist. „Ich hätte dich niemals verstoßen, Andre... Ich habe zwar deine Liebe nicht bemerkt und meine Gefühle bekämpft, aber ich wäre nicht von deiner Seite gewichen... Ich hätte alles daran gesetzt, um dich zu retten...“ „Ich weiß...“ Andre entfernte ihre Hand von seinem Gesicht und hauchte ihr einen Kuss auf die Innenfläche. „Ich wollte nur nicht, dass du dich für mich opfern würdest... Das hätte ich nicht ertragen können...“ „Warum bist du nur so selbstlos...“ „Weil ich dich so unheimlich liebe... Für dich würde ich alles tun, Oscar, alles...“ Oscar wusste nicht, ob sie es überhaupt verdient hatte, so von ihm geliebt zu werden, aber es fühlte sich schön an. Sie entriss ihm ihre Hand, legte ihm ihre Arme wieder um den Nacken und streckte zu ihm ihr Gesicht. Ihre Lippen trafen aufeinander, zart umspielten sich ihre Zungen und das Feuer der Leidenschaft entflammte noch mehr in ihren Körpern. Aber sie waren noch nicht mit Reden fertig. Sie hatten das Kapitel noch nicht endgültig abgeschlossen. Sie legten nur eine Pause dazwischen ein, um ihr Verlangen ein wenig zu stillen. Seine Hände arbeiteten sich von ihren Schulterblättern an den Rippen entlang und umfassten ihre Hüften. Seine Finger kramten sich in den Hosenbund, streiften um ihre Taille, bis zum flachen Bauch und machten sich mit dem Aufknöpfen zu schaffen. Oscar stöhnte und spürte wie ihr Hosenbund lockerer wurde, wie seine Hände ihn von ihren Hüften schoben und entlang ihrer Beine abrollten. Andre unterbrach den Kuss, entschwand ihrer Umarmung und glitt in die Hocke, um ihr aus den Hosenbeinen zu helfen. Ihr Hemd hing lose an ihr und reichte ihr fast bis zu den Kniescheiben. Andre erhob sich, mitsamt ihrer Hose in der Hand und ging in ihr Schlafzimmer. Er legte sie dort auf einen Stuhl und entledigte sich selbst seiner Hose und den Schuhen. Oscar zeigte sich in der Bogenöffnung - wie ein Schatten; eine Schulter leicht an die Wand gelehnt und führte leise das unterbrochene Gespräch weiter: „Ich habe Klavier gespielt, versucht das Geschehene zu vergessen, meine Gefühle niederzuringen und einen massiven Schutzwall um mein Herz aufzubauen... Irgendwann kamst du mit dem Tee... Ich habe mich bedankt und dann...“ Ihre Stimme kippte und sie fasste sich an den Ausschnitt ihres Hemdes. Gänsehaut kroch ihr über den Körper, aber sie zwang sich weiterzureden: „...und dann habe ich dich aus meinen Diensten entlassen... Ich wollte, dass du frei bist und das du dein Leben so führst, wie du es für richtig hältst...“ „Das war wie ein Genickschuss für mich...“ Andre kam auf sie zu, zögernd und schwankend, als erlebe er das alles noch einmal. „Das war noch schlimmer, als die Erblindung meines Auges... Ich konnte nicht mehr und habe dir deshalb das mit der Rose und der Distel gesagt...“ Er blieb vor ihr stehen, sah sie tief ergriffen an, aber berührte sie nicht. Oscar entriss ihre Schulter von der Wand und richtete sich zu ganzer Größe auf. „Das hat mich wütend gemacht, das sehe ich noch deutlich vor mir, aber jetzt spüre ich nichts... Kein Hauch von Wut oder Zorn...“ Sie legte ihm eine Hand auf den Brustkorb, mit der anderen strich sie ihm zart über die Wange. „Du wolltest mir nur die Augen öffnen und ich habe dich falsch verstanden... Es tut mir aufrichtig leid, wie ich dich behandelt habe...“ „Es hat mich sehr getroffen, dass gebe ich zu, Oscar...“ Andre umfasste ihre Hand an seinem Brustkorb und hielt sie dort fest. „Deine Ohrfeige saß zwar tief, aber ich hätte nicht die Besinnung verlieren dürfen...“ „Es tut mir leid, Andre. Heute weiß ich, du wolltest mir damit nur beweisen, dass ich, egal wie männlich ich mich verhalte, immer eine Frau bleibe...“ Ihre Hand glitt von seiner Wange, vorbei an der Schlagader, schlüpfte unter den Kragen und verharrte an seiner Halsbeuge. Sie spürte seine warme Haut unter ihren Fingern und wie das Blut in einem Takt durch seine Ader pulsierte. Diese Wärme überkam auch sie. „Ich habe das begriffen, als du meine Handgelenke festgehalten und mir deinen Kuss aufgezwängt hast... Ich konnte mich nicht wehren... nicht gegen dich...“ „Oscar, bitte, sprich nicht weiter...“, unterbrach sie Andre erstickt: „Es zerreißt mir das Herz, daran erinnert zu werden...“ „Mir auch, Andre...“ Oscar stellte sich auf die Zehenspitzen und zog sich zu ihm. Ihre Lippen bewegten sich dabei weiter: „Das Verlangen ist weder bei dir, noch bei mir gestillt, das spüre ich mit jede Sehne meines Körpers...“ „Dann lass uns wenigstens unser Verlangen nacheinander stillen und danach weiter über alles reden...“ „Alles was du willst, mein Geliebter...“, hauchte Oscar schnellen Atems und drückte ihm ihre weichen Lippen auf den Mund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)