Ein zweites Leben von Saph_ira ================================================================================ Kapitel 58: Die letzte Pflicht ------------------------------ Im Gegensatz zu dem rührenden und herzzerreißenden Wiedersehen herrschte später am Vespertisch nicht gerade eine erfreuliche Stimmung – trotz Kuchen, Waffeln, Tee und Schokolade lag eine eigenartige Anspannung in der Luft. „Wie bitte?! Ihr plant schon seit Winter diesen Jahres eine Flucht und sagt mir das erst jetzt, wo Sommer bereits vor der Tür steht?!“, empörte sich Oscar fassungslos. „Verzeiht mir, aber die Sache ist sehr delikat und riskant“, entschuldigte sich von Fersen und fügte gleich eine Erklärung hinzu: „Da Ihr aus Frankreich verbannt seid, wusste ich nicht, ob ich Euch einbeziehen soll.“ „Natürlich hättet Ihr mich einbeziehen sollen, Graf!“ Oscar war innerlich aufgebracht. Besonders nachdem was sie von ihrer Mutter und Sophie erfahren hatte. In Frankreich war kein Mensch mehr sicher. Die Adelshäuser wurden geplündert - auch ihr elterliches Anwesen. Die meisten der Bediensteten schlossen sich den Plünderer an, um ihre Haut zu retten und die anderen nahmen ihre Beine in die Hände. General de Jarjayes konnte gerade noch rechtzeitig mit seinen Soldaten eingreifen. Er brachte seine Frau und das restliche Hab und Gut in die Normandie in Sicherheit. Einzig Sophie, die treue Seele des Hauses, begleitete sie. Da das kleine Anwesen Oscar gehörte und die Bewohner sie mochten, blieb es unversehrt. Manche der Aristokraten verloren dagegen bereits ihr Leben und wer noch konnte, floh ins Ausland. Mehr und mehr Untertanen ließen die königliche Familie im Stich und nur die wenigen der Treusten blieben an ihrer Seite. General de Jarjayes war einer dieser getreuen Untertanen und der Fluchtplan von Fersens ging auch auf seine Kappe. Oscar überflog im Geiste noch einmal das Erzählte und schaute beinahe enttäuscht zu ihrer Mutter. „Wusstet Ihr auch von den Fluchtplänen?“ „Beruhige dich, mein Liebling.“ Emilie sprach ruhig, aber auch mit Sorge in der Stimme: „Ich wusste nichts von den Plänen. Aber mir wird allmählich klar, warum Ihre Majestät mich aus ihren Diensten entlassen hat und zu dir nach Schweden schickte. Auch dein Vater hat ihr zugestimmt und mir noch aufgetragen, Sophie mitzunehmen.“ „Mein Vater...“ Oscar stach es erneut schmerzlich im Brustkorb. Sie war nicht mehr seine Tochter, aber er war noch immer ihr Vater. Sie unterdrückte diese Empfindung. Diese Gefühlsregung war gerade fehl am Platz. „Ich muss hin... Das hätte ich schon längst machen sollen...“, entschied sich Oscar gleich darauf: „Ich kann Marie Antoinette nicht im Stich lassen... Sie hat so vieles für mich getan...“ „Frankreich ist kein friedlicher Ort mehr, Oscar“, ermahnte sie Graf von Fersen bedenklich: „Ihr habt doch selbst gehört, was dort im Gange ist. Der Adel ist vor einfachen Bürgern nicht mehr sicher.“ „Für mich gilt das nicht“, unterbrach ihn Oscar gedämpft: „Ich trage schon lange keinen Adelstitel mehr und ich habe vor den Menschen keine Angst.“ „Wir sind aber verbannt, Oscar“, mischte sich auch Andre bedächtig ein. Seine Frau winkte jedoch gleich darauf ab. „Das macht mir nichts aus. Die Verbannung ist mir sogar von Vorteil. Kein Mensch erwartet mich dort. Daher werde ich niemandem auffallen. Ich werde nach Frankreich mitkommen und meine Pflicht gegenüber Ihrer Majestät erfüllen.“ „Dann komme ich auch mit“, entschied Andre wie selbstverständlich. „Nein!“, beschied ihn Oscar sogleich streng: „Du bleibst bei den Kindern!“ „Aber Oscar!“ „Keine Widerrede, Andre! Je weniger von uns nach Frankreich gehen, desto unauffälliger wird es sein!“ „Wenn Papa nicht mitkommt, dann werde ich mit dir gehen“, verblüffte ihr Ältester sie und alle anderen am Tisch. Er saß zwischen seinen Eltern, während sein kleiner Bruder von Diane und Sophie beaufsichtigt wurde. Reynier spielte bestimmt mit den beiden irgendwo im Haus oder in dem kleinen Blumengarten im Hinterhof des Hauses. Ihm selbst dagegen erlaubte man, nach langen Bitten, zu bleiben. Allerdings nur so lange er von sich keinen Mucks abgab. Und obwohl ihm bewusst war, dass man ihn auf der Stelle wegschicken würde, platzte er trotzdem erbost in die Unterhaltung hinein. „Das schlägst du dir gleich aus dem Kopf!“ Die Verblüffung seiner Mutter währte nicht lange. Aber auch er gab nicht klein bei. Es gefiel ihm nicht, dass sie alleine nach Frankreich aufbrechen wollte. „Nein, Mama! Ich möchte nicht, dass du alleine gehst!“ Im Gegensatz zu seinem Vater war er nicht so nachgiebig. Seine Mutter musste das jetzt in Kauf nehmen, ob sie wollte oder nicht. Und wenn sie ihm mit wegscheuchen oder Strafe drohen würde, würde er noch hartnäckiger dabei bleiben. Oscar wusste das genau, aber auch sie gab nicht nach. Ihre Brauen zogen sich strenger zusammen und ihre Gesichtszüge wirkten grimmiger, beinahe drohend. Sie erhob ihre Hand und donnerte mit voller Wucht ihre Faust auf die Tischplatte. Das Besteck und die Teetassen mitsamt den Untertellern schepperten klirrend. Oscar beachtete das aber nicht – es war ihr völlig gleichgültig. Sie hatte nur ihren Ältesten im Visier. „Schluss damit! Du bleibst hier bei Papa und keine Widersprüche mehr! Das ist ein Befehl!“ „Ich möchte aber nicht, dass du allein nach Frankreich gehst...“, wiederholte ihr Sohn und ahmte sie in Haltung und Ausdruck nach. „Ich mag das Land nicht! Es hat dir weh getan!“ Weder er noch seine Mutter nahmen die verdutzten und ungläubig dreinschauenden Gesichter von Madame de Jarjayes und Graf von Fersen wahr. Einzig Andre blieb unbeeindruckt bei dem Wortgefecht zwischen seiner Frau und seinem Ältesten. Er kannte sie alle beide auswendig: Meistens gewann der Junge. Aber diesmal würde er scheitern. Das spürte Andre ganz deutlich. Seine Frau konzentrierte sich voll und ganz auf den jüngeren Oscar. Sie sprach beherrscht und verstand die Sorgen ihres Ältesten sehr gut, aber ihren Tonfall milderte sie nicht. „Ich versichere dir, ich komme heil zurück. Es wird mir nichts geschehen. Und wenn du nicht nachgibst, mein Sohn, werde ich dich einsperren müssen. Dann kommst du erst dann wieder raus, wenn ich schon fort bin!“ „Ich würde danach von hier weglaufen und dir folgen!“, konterte der Junge unnachgiebig. Dennoch bemerkte Oscar die Verzweiflung und die Angst in seinen Kinderaugen aufglimmen. „Bitte Mama! Nimm Papa mit und ich werde hier artig auf euch warten!“ „Tut mir leid, mein Junge, aber meine Entscheidung steht fest!“ „Nein, Oscar, das tut sie nicht“, mischte sich Andre unverhofft ein und beide Streithähne richteten ruckartig die Blicke auf ihn. Sein Sohn schaute hilfesuchend zu ihm und seine Frau sah ihn leicht verstört an. „Willst du mich jetzt auch daran hindern, Andre?“ „Nein, Liebes, das will ich nicht“, sagte er beschwichtigend, aber mit einer scharfen Note in seiner sonst so sanftmütigen Stimme: „Ich werde dich nach Frankreich begleiten! Und wenn du weiter protestierst, dann bin ich gezwungen, dich einzusperren. So lange, bis Graf von Fersen aus Frankreich zurückkommt. Da kannst du toben und wüten wie du willst, ich werde nicht nachgeben. Es geht uns um dich, Oscar! Um dein Leben! Wenn du uns verloren gehst, werde ich mir das nie verzeihen. Du weißt, was ich meine und deswegen steht auch mein Entschluss fest!“ „Andre...“ Oscar weitete ihre Augen. Ihr fehlten mit einem Mal die Worte. Sie wusste genau, was er meinte. Denn sie stand schon so oft am Rande des Abgrunds und er war ihr immer eine große Stütze. Ohne ihn wäre sie schon längst verloren. „Ich finde, Andre sollte mit dir gehen. Und ich passe derweilen mit Sophie auf eure Kinder auf“, hörte sie ihre Mutter bestimmend sagen, aber Oscar schaute nicht zu ihr. Oscars schimmernder Blick starrte tief eindringlich in die Augen ihres Mannes und er sah sie genauso an. Ein stummes Gefecht, das nur sie beide verstanden. „Ihr braucht mich nicht zu überreden, Mutter“, sprach sie nachgiebiger und besonnener als zuvor: „Ich habe mich gerade entschieden. Ihr wisst es noch nicht, aber vor langer Zeit habe ich meinem Mann geschworen, ihm zu folgen und er hat mir geschworen, immer an meiner Seite zu sein. Das heißt wir werden unseren Schwur halten und gemeinsam nach Frankreich gehen.“ - - - Zu dritt ritten sie in einer finsteren Nacht in Paris ein - unbemerkt, ständig auf der Hut und achtsam wie Diebe. Sie trugen unscheinbare, dunkle Kleidung und Umhänge mit Kapuzen. Eine gespenstische und unheimliche Stille lag in der Stadt, aber der Schein war trügerisch. Sie konnten beobachtet oder hinter der nächsten Ecke urplötzlich angegriffen werden. Heutzutage war den Menschen alles Mögliche zuzutrauen. Gefahr lag in der Luft, die Atmosphäre war angespannt wie die Sehne eines Bogens. Keiner der drei sprach ein Wort - nicht einmal im Flüsterton. Zwischen ihnen wurde schon zuvor alles abgesprochen, alles vorbereitet und alle Vorkehrungen getroffen – daher waren jetzt Worte überflüssig. Sie verständigten sich lediglich mit unterschwelligen Gesten. Es war ein fremdartiges Gefühl in der Heimat zu sein und sich gleichzeitig vor ihr in Acht nehmen zu müssen. Im langsamen Trab erreichten sie die Tuilerien, stiegen ab, versteckten ihre Pferde und nahmen Geheimgänge in die Aufenthaltsgemächer der königlichen Familie. Das königliche Ehepaar saß mit seinen Kindern zusammengekauert und schon zum Aufbruch bereit. Alle drei Ankömmlinge beugten vor ihnen das Knie. „Es ist soweit, Majestät“, teilte von Fersen halblaut mit. Der entmachtete König nickte und deutete ihnen, sich zu erheben. „Ich danke Euch und Euren Mithelfern, Graf“, sprach er dabei genauso leise: „Graf de Girodel und General de Jarjayes sind schon voraus geritten. Sie erwarten uns am ersten Etappenziel.“ Einer der Begleiter des Grafen zuckte merklich zusammen. Marie Antoinette bemerkte diese Regung und musterte ihn ausgiebig. Ein schwarzer Umhang verhüllte dessen schlanke und hochgewachsene Gestalt, die für einen Mann zu zartgliedrig wirkte. Die Kapuze war ihm tief ins Gesicht gezogen, nur Mund und Nase kamen zum Vorschein. Auch der kühle und stechende Blick der blauen Augen fiel Marie Antoinette auf, als er den Kopf etwas hob und zu ihr schaute. Ihr Mund öffnete sich und ihre Augen schimmerten glasig. „Oscar...“, brachte sie tonlos hervor. Sie schürzte sogleich ihre Röcke und hastete zu dem früheren Kommandanten des königlichen Garderegiments. „Das wir uns noch wiedersehen!“, hauchte sie atemlos und drückte sich unvermittelt an den Menschen, der ihr neben ihrer Familie und wenigen Vertrauten so viel bedeutete. „Oscar... meine liebste Oscar... Ich bin erfreut, Euch wohlauf zu sehen. Ich habe immer an Euch gedacht und für Euer Glück gebetet...“ „Majestät, ich...“, Oscar stockte. Sie hatte mit Vorwürfen gerechnet, aber nicht mit so etwas. Was war bloß mit diesem Land geschehen?! Die Monarchie entmachtet, die Menschen außer Kontrolle und niemand wusste, wann das Grauen und der Schrecken ein Ende finden würde! Vorsichtig schob Oscar ihre Hände aus ihrem Umhang und fasste Marie Antoinette bei den Armen. „Majestät, ich bin Euch von ganzem Herzen dankbar, was Ihr für mich getan habt. Aber wir müssen jetzt langsam aufbrechen. Wir dürfen keine Zeit verlieren!“ „Ihr seid immer noch so sachlich, Oscar.“ Marie Antoinette fing sich wieder und richtete sich auf. Mit Anmut und Würde entfernte sie sich etwas von Oscar. „Ihr habt recht, wir dürfen nicht länger warten.“ Sie warf einen flüchtigen Blick auf den Mann an Oscars Seite. „Passt gut auf sie auf, Andre. Sie ist sehr kostbar und unbezahlbar. Ich wünsche euch und euren Kindern alles Gute.“ „Ich danke Euch, Majestät.“ Andre verneigte sich angetan und tief ergriffen vor ihr. „Ich werde selbstverständlich auf sie achtgeben und sie wie meinen Augapfel hüten.“ „Das glaube ich gerne. Lasst uns nun aufbrechen.“ Marie Antoinette schenkte ihm ein gütiges Lächeln und wurde sogleich wieder ernst. Bitterkeit zeichnete sich in ihrem Gesicht ab und etwas, was man Enttäuschung nennen könnte. Enttäuschung wegen dem, was in den letzten Jahren geschehen war. Sie kehrte im schnellen Schritt zu ihrem Gemahl und ihren Kindern zurück. Die erste Etappe der Flucht verlief reibungslos. Geschwind und im Schutz der Dunkelheit erreichten sie den ersten vereinbarten Ort. General de Jarjayes und Graf de Girodel erwarteten dort auf sie, um das Gespann zu wechseln. Die Kutsche hielt an und Graf von Fersen sprang vom Kutschbock. Er öffnete die Tür und beugte das Knie. „Wir haben unser erstes Ziel erreicht. Wir legen hier eine Pause ein, wechseln die Pferde und machen uns dann weiter auf den Weg.“ „Ich danke Euch, Graf.“ Ludwig XVI lugte hinaus, stieg aber nicht aus der Kutsche. Ein paar angeheuerte, aber vertrauenswürdige Männer kamen hinzu und begannen die Kutschpferde auszutauschen. General de Jarjayes und Graf de Girodel zügelten ihre Pferde hinter von Fersen. „Hier ist soweit alles gesichert“, meldete Reynier aufrecht: „Wenn Ihr erlaubt, reiten wir schon voraus und sichern den nächsten Zielort für Euch.“ „Tut das, General.“ Ludwig nickte und blickte aufmerksam zur Rückseite der Kutsche, als erwarte er noch jemanden. „Oder wartet noch einen Augenblick, bis Eure Tochter und ihr Gemahl sich uns angeschlossen haben.“ „Lady Oscar ist hier?“ Victor de Girodel staunte betroffen. Reyniers Gesichtsausdruck dagegen verfinsterte sich und er murrte brüsk: „Ich habe keine Tochter Namens Oscar!“ „Oscar und Andre sind mit mir aus Schweden gekommen, um zu helfen...“, erklärte von Fersen den beiden gelassen. „Sie hätte lieber dort bleiben sollen! Sie ist des Landes verbannt und hat kein Recht, auch nur einen Fuß hierher zu setzen!“, knurrte der General verstimmt und da vernahmen sie auch schon verhallend die Hufschläge zweier Pferde mit ihrem Gehör. Girodel griff sofort nach seinem Schwert, aber Reynier hielt ihn zurück, noch bevor er seine Klinge überhaupt aus dem Schaft ziehen konnte. „Steckt Euer Schwert ein. So kann nur eine ihr Pferd treiben!“ Kaum hatte er das ausgesprochen, da zeigten sich auch schon die Umrisse der beiden Pferde und Reiter. Direkt neben ihnen stoppten die Tiere und ein Reiter erstattete mit hoher Stimme umgehend Bericht: „Wir haben alles gesichert. Es gibt keine Verfolger.“ „Törichtes Weibsbild!“, schnaubte der General grimmig in Richtung der beiden: „Und dein Mann ist auch nicht besser!“ Ohne die Antwort abzuwarten wendete er sein Pferd. „Kommt, Girodel! Wir müssen den nächsten Zielort sichern!“ Er stieß seinem Pferd heftig in die Seiten und preschte davon. „Es ist schön, Euch gesund und munter wiederzusehen, Lady Oscar“, sagte Victor de Girodel, was gleichzeitig als Gruß und Abschied diente, und ritt dem General hinterher. „Vater...“, formten Oscars Lippen tonlos und sie sah Reynier mit Wehmut nach, selbst, als nichts als finstere Dunkelheit mehr zu sehen war. Er hatte ihr immer noch nicht verziehen und das schmerzte ihr erdrückend. „Ich danke Euch und Eurem Gemahl für die Anteilnahme, Lady Oscar“, hörte sie den König sagen und das brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Ludwig sah sie eindringlich an und umfasste sein bartloses Kinn. Er glaubte zuvor eine gewisse Besorgnis in dem scharfen Tonfall des Generals vernommen zu haben, als dieser seine Tochter tadelte. Das gab ihm zu Denken und er fasste seinen Satz in andere Worte als zuvor gedacht. „Ihr habt uns bereits Eure Treue erwiesen und wir betrachten Eure Pflicht als erfüllt.“ „Ich verstehe nicht...“ Oscar traf das hart. Sie bekam ein mulmiges Gefühl. „Kehrt mit Andre nach Schweden zurück, Lady Oscar“, sprach Ludwig ungerührt weiter, als wäre er nicht unterbrochen worden: „Vergesst nicht: Eure Verbannung ist nicht hinfällig und eure Kinder brauchen ihre Eltern mehr als wir. Eure Familie habt meinen Segen.“ Oscar wusste nichts mehr zu sagen. Der König hatte sie soeben aus ihren jahrzehntelangen Diensten entlassen. Das war niederschmetternd und erlösend zugleich. Sie spürte Andres Hand auf ihrem Oberarm - tröstend und beistehend. Auch er konnte darauf nicht reagieren. Oscar war wie versteinert, sie musste das alles noch verarbeiten. Ludwig widmete sich schon wieder dem Grafen zu. „Auch Euch danken wir für alles, Graf von Fersen. Bitte, setzt Euer Leben nicht länger aufs Spiel. Wir schaffen es jetzt auch alleine weiter und ich glaube die Königin ist der gleichen Meinung wie ich.“ Von Fersen traf das am bittersten. Alle drei verabschiedeten sich gezwungenermaßen von der königlichen Familie - schweren Herzens. Wieder einmal konnten sie nichts ausrichten und nichts dagegen tun. Dennoch musste das Leben weitergehen... Sie würden auch diesen Abschied überstehen, so, wie sie bisher alles andere überstanden hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)