Snowfight von Marisa1985 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Winter war eingebrochen und die Kälte zog nur so in die Zelte, die ihr Lager hier gefunden hatten während des Krieges, denn trotz des Winters, konnten sie ja auch nicht einfach halt machen, denn der Krieg gewann sich ja nicht von alleine. Trotz der Kälte stand Nino aber gleich auf, als sie wach wurde, obwohl es unter der Decke doch wärmer war. Sie schlüpfte in die Stiefel hinein und blickte dann einfach mal aus dem Zelt. Es schneite und auch in der Nacht hatte es schon einiges geschneit, so dass nun alles weiß war und ihre Augen bei dem hübschen Anblick zu leuchten begannen. Der Schnee war noch ganz frisch, kaum einer noch wach oder aus dem Zelt draußen und so trat sie einfach hinaus und hinterließ zumindest vor ihrem Zelt einmal die ersten Fußabdrücke in diesem frischen Schnee. Weiter gehen würde mit dieser Schneelage wohl schwer fallen, aber Ninos Gemüt war nicht zu trüben, denn der Anblick war ja nun mal schon schön und sie liebte den Schnee. Es erinnerte sie an die Zeit wo sie mit ihren Brüdern gespielt hatte. Ein kurzer Anflug von Traurigkeit kam über ihr Gesicht bei dem Gedanken an die Beiden, denn sie vermisste die Zeit mit ihnen, hatte sie diese ja wie richtige Brüder geliebt und tat es auch heute noch, selbst wenn sie Feinde waren. Doch nun wollte sie ihre Stimmung nicht trüben lassen, so wanderte sie etwas abseits von den Zelten, jedoch nicht zu weit weg, irgendwie in Gefahr wollte sie sich ja nicht bringen. Als sie einen passenden Ort hatte, beugte sie sich hinunter und fing an eine große Kugel zu formen. Sie wollte einen Schneemann bauen, denn wenn hier schon Schnee lag, wollte sie dies auch nützen, da war es ihr ganz egal, wie kalt der Schnee sein mochte. Zeit hatte sie ja wohl noch, denn bei dem Schnee war es wohl ohnehin unsicher, ob sie heute weiter gehen konnten, wenn aber wohl ohnehin erst etwas später, nahm sie an. Aber man würde ihr schon Bescheid sagen, wenn sie weiter gehen würden. So war sie nun ganz in ihrem Element, als sie an dem Schneemann baute. Früh war auch Jaffar schon wach und verließ sein Zelt. Sein Weg führte ihn zu dem von Nino, denn an dem Mädchen hing er doch ziemlich, obwohl er sonst so gefühlskalt war, doch die Kleine hatte sein Herz erwärmt. Bei ihrem Zelt sah er aber ihre Fußabdrücke, die das Zelt bereits verlassen hatten und er war doch ein wenig verwundert, dass sie so früh schon draußen war, vor allem da es kalt war. Er folgte der Spur die sie hinterlassen hatte, bis er sie dabei entdeckte, wie sie im Schnee spielte. Während er sie so beobachtete, fragte er sich, ob ihr denn gar nicht kalt wäre, doch sagte er nichts. Sie sah recht glücklich aus und so blieb er schweigend in einiger Entfernung stehen und beobachtete sie einfach nur, so wie er ohnehin oft ein Auge auf ihr hatte, denn er wollte sie einfach beschützen. Nino war in seinen Augen schließlich etwas besonderes, denn trotz ihrer Vergangenheit und wie sie aufgewachsen war, war sie ein fröhliches Mädchen, welches sich um andere sorgte. Die Magierin merkte gar nicht, dass sie Gesellschaft bekam, so beschäftigt wie sie gerade war. Wäre er ein Feind, wäre dies wohl ziemlich problematisch gewesen, doch es war ja glücklicherweise nur Jaffar. Erst einige Zeit später wandte sie sich um und entdeckte ihn in der Nähe stehen. Erst einmal blickte sie ein wenig überrascht aufgrund seiner Anwesenheit, doch änderte sich der Ausdruck auf ihrem Gesicht gleich wieder zu einem strahlenden Lächeln. „Guten Morgen Jaffar. Möchtest du auch mithelfen beim Schneemann bauen?“, fragte sie ihn, während sie ihn anblickte. „Morgen und nein.“, antwortete er ihr nur knapp, immerhin hatte er kein Interesse daran einen Schneemann zu bauen. „Ach schade, zu zweit wäre es noch viel lustiger.“, meinte Nino, verzog kurz leicht schmollend das Gesicht, doch lächelte gleich wieder. Dann nahm sie einfach etwas Schnee in die Hand, formte einen Ball und warf diesen zu Jaffar, während sie leicht schmunzelte. Doch Jaffar war schnell und geschickt, so wich er dem Schneeball natürlich ohne Probleme aus und sagte da auch nichts weiter dazu. „Hast du noch nie im Schnee gespielt?“, fragte sie den Assassinen neugierig, welcher als Antwort nur den Kopf schüttelte, denn er hatte ja grundsätzlich nie etwas gespielt. Soweit er sich zurück erinnern konnte, hatte er immer nur gemordet, nicht umsonst wurde er ja der Engel des Todes genannt. „Na dann wird’s Zeit, dass du das mal machst.“, meinte Nino freundlich und lächelte ihn an. Doch Jaffar sah keinen Sinn darin zu spielen, so schüttelte er nur erneut den Kopf. „Hm…“, machte Nino leise und überlegte, wie sie ihn nicht doch noch dazu bringen würde, dass er einmal mit ihr Spaß hatte. „Jaffar? Wie wäre es mit einer Schneeballschlacht. Das ist doch gleichzeitig ein gutes Ausweich- und Zieltraining.“, schlug sie ihm dann einfach vor. Ein leises Seufzen vernahm sie von ihm, denn allzu begeistert schien er dennoch nicht zu sein. Schließlich sagte er aber doch zu und so lieferten sie sich eine Schneeballschlacht, wobei Nino darauf achtete so vielen Bällen wie möglich auszuweichen, was ihr ja nicht immer gelang. Auch versuchte sie ihn abzuschießen, doch klappte dies ebenfalls nicht so ganz. Nur ganz selten traf sie ihn, wobei sie sich selbst da sicher war, dass er sich nur ihr zuliebe treffen ließ, doch sagte sie nichts dazu, sondern lachte einfach nur und hatte ihren Spaß an der Sache. Nino wurde auf jeden Fall viel öfter getroffen, doch störte sie das ja nicht wirklich. Durch das Lachen wurden auch ein paar andere Soldaten von ihrer Gruppe auf sie aufmerksam und einige schlossen sich sogar der Schneeballschlacht an. Es tat gut einmal ein wenig Spaß zu haben und den Ernst ihrer Lage für einen Moment zu vergessen, denn der würde sie ohnehin früh genug wieder eingeholt haben. So war es ausnahmsweise einmal recht lustig für den Moment, auch wenn es mit Ausweichtraining nun wohl nicht mehr allzu viel zu tun hatte, da es schwierig war mehreren Bällen von verschiedenen Leuten auszuweichen und gleichzeitig zurück zu schießen. Jaffar nahm dies zwar zu ernst, denn er wich auch weiter aus, aber das fand Nino nicht schlimm, die Hauptsache war ja wohl, dass er mit machte. Nach einer Weile war es dann allen genug und sie beendeten die Schneeballschlacht. Die meisten kehrten in ihre Zelte zurück, um sich nun wieder umzuziehen. Nur Jaffar schien an ihrer Seite zu bleiben, wie so oft. „Du solltest dich auch umziehen gehen.“, riet er ihr ruhig, denn vermutlich wollte er vermeiden, dass sie krank wurde. „Ja, werde ich auch gleich machen.“, meinte sie, der Schneemann war mittlerweile vergessen, immerhin war es doch viel lustiger gewesen mit allen eine Schneeballschlacht zu machen. Bevor sie aber in ihr Zelt zurück kehrte, ging sie zu Jaffar und blickte zu ihm hoch. „Danke.“, sagte sie freundlich, lächelte ihn glücklich an und umarmte ihn einfach, denn hätte er nicht mitgemacht, hätte wohl gar niemand mit ihr eine Schneeballschlacht gemacht, da war sie sich sicher. Jaffar störte sich kein bisschen an der Umarmung, denn er mochte Nino ja wirklich sehr, sie war die Einzige, die sein Herz je berührt hatte und so stieß er sich auch nicht von sich, sondern legte selbst leicht einen Arm um sie und strich mit der anderen sanft durch ihr Haar. Kein Wort sagte er dabei, denn die Taten sagten ja wohl ohnehin mehr, als Worte es sagen konnten, schließlich wusste Nino ja, dass Jaffar so etwas wohl nicht zuließ und auch zu niemanden sanft war. Lange blieben sie aber nicht so, denn nachdem sie nieste, bestand Jaffar darauf, dass sie sofort in ihr Zelt ging, um sich umzuziehen, er brachte sie sogar zu ihrem Zelt, nur um sicher zu gehen, dass sie keine Umwege mehr machte. Beim Zelt verschwand sie dann hinein und zog sich um. Der Engel des Todes wachte unterdessen vor ihrem Zelt, denn im Gegensatz zu ihr, war er ja nicht wirklich nass geworden, schon gar nicht so sehr, dass er sich umziehen müsste. So war er da, als Nino wieder heraus kam und ihn strahlend anlächelte. Allein dieses Lächeln war es doch wert, dass er mitgemacht hatte, das stand für den Assassinen fest. Nino hoffte auf jeden Fall für die Zukunft, dass sie noch öfter solche Tage erleben würden, wo sie Spaß mit Jaffar haben könnte und die Zeit einfach genoss. Es war doch viel schöner, als diese ständigen Kämpfe und dieser Krieg. Aber um dieser Zukunftswillen, mussten sie erst einmal ihre Feinde besiegen. Angst hatte sie dabei zwar schon, doch wusste sie, dass Jaffar ja immer ein Auge auf ihr hatte und auf sie achtete, zumindest war sie sich da sicher, immerhin befand er sich ja auch die meiste Zeit in ihrer Nähe. Sie erfuhren dann, dass sie heute auch nicht weiter ziehen würden, denn der Schnee würde das ja doch erschweren und nachdem sie schon so einige Kämpfe in den letzten Tagen hinter sich gehabt hatten, hatten die Lords beschlossen, dass sich die Krieger einmal einen Tag Ruhe verdient hatten, über welchen Nino ja auf jeden Fall sehr froh war, denn so würde es ihr den heutigen Tag auch nicht mehr vermiesen, denn auch wenn es sein musste, so mochte sie diese ganzen Kämpfe ja nicht wirklich. Da verbrachte sie den Tag lieber wie heute, ruhig und friedlich und an Jaffars Seite, denn auch dieser schien ja nichts dagegen zu haben den Tag mit ihr zu verbringen, schließlich war er ja bei ihr. So nahm sie ihn an der Hand und zog ihn ins Zelt hinein, was ihr einen fragwürdigen Blick einbrachte. „Ich war so lang draußen, nun muss ich mich wärmen und dir tut das ja sicher auch gut.“, meinte sie und zog ihm zu ihrem Schlafplatz, Er zuckte nur mit den Schultern, doch setzte er sich und sie warf die Decke um ihn, um sich dann auch gleich neben ihn zu setzen und ihren Kopf an seine Schulter zu lehnen, während ein Lächeln auf ihren Lippen lag. Er legte einen Arm um sie und blieb dann so mit ihr sitzen, denn gegen ihre Nähe hatte er ja ganz gewiss nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)