Wodka Gorbatschow von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Brennende Luft ------------------------- Wodka Gorbatschow, Kapitel III Schluckend schielte er kurz zu der Flasche hinunter und erkannte mit erneutem Herzrasen, dass ihre Hand noch immer in seinem Griff lag. Dann zog er ruhig mit seinen Pupillen feine unsichtbare Linien in ihrem Gesicht, verfolgte den leicht geschwungenen Verlauf ihres Stupsnäschens, die runden, weiten Bögen ihrer großen Augen, die sinnlich geformten, feinen Lippen, das schmale, ovale Gesicht mit den leichten Hamsterbäckchen... "Es ist nur so, dass..." "... wie?" hauchte sie tief ausatmend. "... dass du so.... schön bist, dass sich mir manchmal alles im Kopf dreht, wenn ich dich anschaue. Und... oh... ich schaue dich so oft an. Wie du in der Schule aufgeregt mit deinen Freundinnen sprichst. Wie du mit gerader Haltung eifrig die Fragen des Lehrers beantwortest. Wie du leise anfängst zu weinen, wenn du dir eine von diesen Schnulzen im Fernsehen ansiehst und dann heimlich vor dich hinfluchst, in der Hoffnung, niemand habe es mitbekommen. Wie deine Lippen leicht zittern, jedes Mal, wenn du Shampoo siehst, dann aber doch nichts sagst und sie stattdessen fest aufeinander presst. Wie deine Augen aufleuchten, wann immer ein streunendes Tier mit treuem Blick dir entgegen kommt und es sich dann von dir füttern lässt. Wie du sanft lächelst, als hättest du einen schönen Traum, wenn du auf den Sitzkissen im Teezimmer einschläfst. Wie du so ahnungslos und unschuldig an all den Männern vorbeigehst, die dich lieben und du dir nicht einmal im Klaren darüber bist, was für eine atemberaubende Wirkung du hinterlässt." Er selbst konnte kaum glauben, dass er das alles ganz offen ausgesprochen hatte. All das, was ihm schon so lange Zeit auf der Seele brannte, verließ ohne die geringste Unsicherheit seine Stimmbänder und erklang in einem festen, ehrlichen Ton. "Es ist der Alkohol", dachte er im Stillen für sich. "Nur der Alkohol... Er bringt mich dazu, Dinge zu sagen, die ich sonst nicht über die Lippen bringe. Ich muss mich also für nichts schämen." "Ranma..." Dies und nicht mehr konnte Akane daraufhin entgegenbringen. Ihr wurde heiß, noch heißer als zuvor. Heiß von seinen Worten, heiß von dem bisher unbekannten Getränk, heiß von dem geringen Abstand zu ihm, der es zuließ, dass sie seinen männlichen Duft einatmen konnte. Ohne ein weiteres Wort auszusprechen, wich sie ein kleines Stück zurück und öffnete schließlich die obersten zwei Knöpfe ihrer Bluse, um sich mit einer Servierte etwas Wind auf das vor Schweiß glänzende Dekolletee zu wehen. Schluckend betrachtete ihr Verlobter jede einzelne Bewegung und das spürte sie genau. Sie genoss es, zur Abwechslung doch mal von ihm die Bestätigung zu bekommen, sexy... oder wenigstens attraktiv zu sein. Langsam fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Ganz automatisch kopierte Ranma diese Bewegung und feuchtete seine eigenen Lippen leicht an. Durch die offene Dojo-Tür wehte eine frische Brise herein und kühlte ihre brennende Haut. In der Ferne war Musik von einem Jahrmarkt zu hören und die Melodie ertönte in ihrem ganz eigenen Spiel in ihren Köpfen wieder. Es war ein so warmer Abend, trotz der Jahreszeit. Kühl war es tagsüber gewesen und doch war es nun ganz heiß. Geradezu drückend heiß. Der Winter hatte sich bemerkbar gemacht und den herabgefallenen, rötlich gefärbten Laub hinfort geweht, aber in der Luft lag eine sommerliche Stimmung. "Hörst du die Musik"? fragte Akane mit geschlossenen Augen und fächerte sich trotz des leichten Windes, weiter mit der Servierte entgegen. "Mhm..." Ranma nickte, als das unglaublich starke Kribbeln in seinem Bauch ihm verriet, wie angetan er von der Erscheinung Akanes war, die er ganz schamlos anstarrte. Es waren nicht ihre Brüste, deren Form sich unter ihrer Bluse abzeichneten, es war nicht der Busen, der im Ansatz durch die leicht geöffnete Bluse zu erkennen war, auch nicht die sehr erotische Pose, in der sie sich befand... Es war lediglich ihre ganze, vollkommene Erscheinung, die er in jenem Moment so anziehend wie noch nie zuvor empfand. Weder wollte er sie befummeln, noch angrabschen. Er wollte einfach erfahren, wie sie sich anfühlt, wollte sie streicheln - mit seinen Fingerspitzen, wie mit seinen Lippen gleichermaßen. Schon oft hatte er den Wunsch verspürt, sie zu berühren, seine Arme um ihren schlanken Körper zu legen und sie dann zu küssen. Nie aber hatte er so stark befürchtet, sich kaum noch unter Kontrolle halten zu können. All seine Sinne schrieen förmlich danach, ihr wieder näher zu rücken, doch gleichzeitig wollte er sich keinen Millimeter aus diesem Blickwinkel lösen. "Warum?" fragte Akane nach einer Weile in einem zarten Ton. Ihre Augen waren noch immer verschlossen. "Warum schaust du mich so oft an?" "Das habe ich dir doch gesagt", antwortete Ranma ruhig, nachdem er ihrer Stimme aufmerksam gelauscht hatte. Sein Kopf war schwer, so unglaublich schwer von dem nicht zu unterschätzenden Alkohol, der in ihm hinaufstieg. Alles um sich herum beobachtete er wie durch eine dichte Nebelbank und doch erkannte er ihre Worte, ihr Bild so klar und deutlich. "Weil du wunderschön bist." Er sprach seine Worte aus, als hätte er ihr nie etwas anderes als treue Liebesbeteuerungen zugeflüstert, so selbstverständlich klangen sie. "Der Alkohol", dachte er sich von Neuem. "Der Alkohol und nichts als der Alkohol bringt mich dazu, das zu sagen." Zufrieden fand er Beruhigung in dieser Zusprechung und genoss es ungemein, seiner Verlobten einmal eine ganz andere, bisher so gut verborgene Seite an ihm zu präsentieren, ohne sich schamtrunken rausreden zu müssen. "Aaahhh..." entgegnete Akane. "Aber wenn das so ist..." sprach sie auf einmal etwas schärfer, jedoch nicht unfreundlich aus und öffnete ihre Augen. "Frage ich mich nur, warum du deine Zuneigung niemals preisgibst." Mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen fing sie seinen Blickkontakt auf. Ranma schluckte schwer. "I-ich...", begann er zu stottern. Leise lachte Akane kurz auf. "Ich weiß, ich bin nicht so hübsch wie die anderen Mädchen." Stumm schüttelte er seinen Kopf und wühlte verzweifelt darin nach den richtigen Worten, die sie von dieser Idee abbringen würden. Doch noch ehe er solche finden konnte, fuhr sie fort: "Wenn es denn tatsächlich so ist... dass du so empfindest - Warum zeigst du es mir nie? Warum sitzen wir hier und..... 'kämpfen'?" "Das möchte ich auch gerne wissen", brachte er schließlich eingeschüchtert hervor. "Aber Akane... du weißt es doch ganz genau." Ein plötzliches Hicksen ließ sie für einen Augenblick erschrecken, ehe sie ihm dann konzentriert ins Gesicht sah und gespannt auf seine Antwort wartete. "Du bist eifersüchtig, wenn andere Mädchen ankommen und... man... ja, ich bin eifersüchtig, wenn andere Männer sich an dich ranmachen. Ich kann es nicht ausstehen, wie sie dir mit ihren dummen Gesichtern hinterher gaffen. Ich kann es nicht ausstehen, dass du freundlich zurücklächelst, weil du ja keine Ahnung hast, dass sie dich alle wollen. Und da fragst du noch 'warum'?" Wieder lehnte er sich näher zu ihr nach vorne, nachdem sie langsam ihre fächernde Bewegung eingestellt hatte und nun mit großen Augen zu ihm hinüber sah. "Wir beide wissen...... ES.... ganz genau. Wir können es nur nicht aussprechen. Und so lange wir es nicht tun, werden wir auch...... du weißt schon..... niemals zustande bringen können." Lange Sekunden schaute sie ihn aus nächster Nähe wortlos an, ehe ihr dann ein leichtes Grinsen über das Gesicht strich. "Und möchtest du denn.... 'du weißt schon'?" ".... dich küssen...", atmete er mit runden Augen. "........... ja....." Ihr Grinsen wurde breiter, jedoch weniger frech als selbstsicher. "Du hast es... doch gerade ausgesprochen." --- omg... -.- ich flehe euch an... Gnade!! *weiß nicht was da über mich gekommen ist* Ich wollte eigentlich (und will es noch immer) auf etwas anderes hinaus. *seufz* Aber so wie es ganz nackt da stand, fehlte dem ganzen einfach irgendwie die Würze... Alles in allem trotzdem ein sehr kurzer teil, ich weiß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)