Wodka Gorbatschow von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Nacht der Berührungen -------------------------------- Es war still. Die Nacht hatte ihren mit der Schlafenszeit immer wieder einkehrenden geräuschlosen Mantel über das Haus gelegt. Doch ruhig war es nicht. Der gewohnte Eindruck eines leblosen Standbildes verflog in dieser Nacht. Er verflog in diesem Zimmer zwischen diesen beiden jungen Menschen. Mit unmessbarer Geschwindigkeit begann Ranmas Herz noch fester zu klopfen, als er Akane sprechen hörte. "Ich liebe dich," Ihre Worte ertönten tonlos und schwach, "... aber ich hasse dich." "Ich weiß" entgegnete er nun wärmer als er vorher noch gesprochen hatte. "Und deswegen bist du auch die einzige, die ich... die ich..." Er brach ab. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter und streckte seinen Arm nach ihr aus. Mit dem Rücken seiner Finger strich er ihr so vorsichtig als könnte sie dabei zu Staub zerfallen über die Wange. Eine Träne blieb an seiner Hand hängen. Seine Gesichtsmuskeln regten sich nicht als er auf das heiße Tröpfchen schaute und es dann ohne weiter darüber nachzudenken von seinen Fingern küsste. "Damit dürften wir ein Problem weniger haben." Akanes Lippen zitterten. "Was ist das andere?" fragte sie flüsternd. "Du." In langatmiger Langsamkeit nickte sie. "Was ist mit dir?" "Nein. Ich bin nicht das Problem. Ich weiß, was ich w-- Ich will nicht, dass du mich morgen nur noch hasst......" "... Ranma? Du hast vorhin gesagt, dass wir es wissen." "Das heißt...?" "Ja. Es wird immer beides sein. So sind wir. Und so....... ist es gut. Jetzt ist es gut. Was später ist, hat Zeit. Aber..." Sie machte eine kurze Pause und räusperte sich kaum hörbar. "... der Wodka. Er lässt mich manches sagen und machen und tun und... Wenn sich morgen nichts ändert, wenn es nur diese Nacht ist... denn für mehr bin ich noch nicht bereit... dann ist es gut." Krampfhaft bemühte er sich, seinen schnellen Atem unter Kontrolle zu bringen oder ihn zumindest etwas geräuschloser gehen zu lassen, doch es war zwecklos. Er schluckte als er mit seinen Augen über ihren zierlichen Körper fuhr, der doch so unverschämt attraktiv wirkte. Ihre zarten Arme waren ungeahnt kräftig und doch wirkte Akane insgesamt so gebrechlich, dass er sich unzählbar oft wünschte, sie ganz fest in seinen eigenen Armen zu halten, um sie immer beschützen zu können. Leise setzte er sich zu ihr auf den Boden und lehnte sich zu ihr vor, um ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr zu streichen. "Nur diese eine Nacht..." flüsterte er noch einmal. "Wir warten bis wir beide bereit sind. Aber... Ich will nur diese eine Nacht.............. ehrlich sein." Ihre Hände fühlten sich so taub an und doch durchfuhr es sie wie ein Blitz als sie ihre Arme auf einmal, als würde sie sich von einer fremden Kraft leiten lassen, um ihn legte. Sie spürte ihn anders als zuvor im Dojo. Sie spürte wieder seine Muskeln, seine breiten, männlichen Schultern und trotz des Hemdes auch seine straffe, glatte Haut, die sie durch den weichen Stoff ertastete. Sie erkannte ein weiteres Mal, dass er bei ihren Berührungen leicht zusammenzuckte, ehe er sich diesen hingeben konnte. Sie roch noch einmal seinen herben und so anziehenden Duft. Aber diesmal fühlte sie etwas, was vorhin nicht da war: seine Angst. Sanft presste sie sich an ihn, so wie er sich an sie presste. Vorhin im Dojo hatten sie sich berührt als sie getanzt haben, sie hatten sich geküsst, aber sie waren trotz allem nicht ehrlich, sondern gaben nur jene Gelüste frei, nach welchen sie sich schon so lange gesehnt hatten. Aber nun sollten sie etwas Neues erfahren. Etwas, das eigentlich noch viel länger im Verborgenen hätte bleiben sollen. Doch sie hatten den Wodka. Den sie schützenden, vieles entschuldigenden Wodka. "Mmmm......." Mit geschlossenen Augen ließ Akane ihre kribbeligen Hände über Ranmas Arme gleiten. Er entfernte sein Gesicht nur so weit von ihrem, dass er ihr fragend in die Augen sehen konnte. "Nein..." sagte sie sanft. Sein Blick wurde einsichtig, sodass er ihr ohne weiter zu zögern wieder näher rückte und sein Gesicht in ihrem dichten Haar versinken ließ. Fragen wollte es in diesen Momenten der Nähe nicht geben. Denn die Antworten waren zu kompliziert. Mit großer Behutsamkeit fuhren seine Finger über ihren unruhigen Körper. Plötzlich kicherte er ein wenig. "Was ist?" fragte sie überrascht, jedoch keine Spur gereizt. "Es ist nur so... komisch. Da wollte ich dich schon immer mal berühren. Und da auch. Es fühlt sich gut an." Sie kicherte ebenfalls. "Pass auf, da bin ich kitzelig." "Konnte ich ja bisher noch nicht rausfinden", gab er in einer mittlerweile etwas entspannteren Stimme zurück und ließ seinem Mund einen leicht erschöpften, aber zufriedenen Seufzer entkommen. Nachdenklich stimmte sie ihm zu. Alles in ihrer Beziehung war voller Widersprüche. Sie liebten sich, aber sie hassten sich auch. Sie wollten warten bis sie sich näher kamen und überhaupt bereit dazu waren, doch ein anderer Teil zerging vor Sehnsucht nach dem anderen. Beider Atem war schwer und tief. Der Raum füllte sich bald mit einer dichten Feuchtigkeit und hüllte sie in einen geradezu schützenden Nebel. Vorsichtig begann Ranma ihren Nacken zu küssen, führte seine Lippen über ihren Hals hinweg und näherte sich immer weiter ihrem Gesicht. Seine Küsse waren wie Feuer. So unkontrolliert. So heiß. Ob es seine Leidenschaft oder sein fester, warmer Atem auf ihrer unbedeckten Haut war, wusste sie nicht. Aber sie genoss dieses Gefühl und gab sich diesem ganz hin. Für einen langen Augenblick lösten sich ihre Arme von seinem Körper. Sie fühlte sich all ihrer Kraft beraubt. Ausgeschöpft von den Empfindungen, die Ranma ihr bereitete. Doch im nächsten Moment, als durch ihre Lippen trotz aller Anstrengungen, es zurückzuhalten, ein leises Stöhnen entfuhr, sollte sie ihn nur noch fester umarmen. Fester, weil sie sonst fallen könnte in dieses bodenlose Etwas. Vielleicht in die Leidenschaft. Vielleicht in die Liebe. Vielleicht auch nur in die pure Lust. Wahrscheinlich aber - und das ängstigte sie am aller meisten - in die bodenlose Ehrlichkeit. Die Ehrlichkeit, welche die andere Akane vollkommen verdrängen würde. Die schwache Akane, die von Ranmas so umwerfend gut gebautem Körper, seinen unbeschreiblich aufregenden Augen, seiner unvergleichbar durchdringenden Stimme und überhaupt von Ranma selbst abhängige Akane. Fester denn je, enger als jemals zuvor und freier von jeder Schüchternheit, umarmte sie ihn nun. Und so tat auch er es mit seinen Armen, nachdem er atemlos seinen Kuss abgebrochen hatte. Unaufhaltsam mischten sich in ihnen beiden viele Emotionen gleich stark. Es war nicht bloß die Erregung und der unaussprechliche Drang, den anderen Körper an seinem eigenen zu spüren, es war auch gleichzeitig die bittere Furcht, die in ihnen schmerzend hinaufkroch. Lange saßen sie beide so da und bis auf das starke Zittern, welches durch ihre Körper fuhr, regten sie sich nicht. Alles, was zählte war die Nähe des anderen und dass sie einander nicht losließen. Denn Loslassen würde bedeuten, dass sie einander wieder gehen lassen. Dass sie sich dem neuen Tag stellen würden, an dem alles wieder wie vorher sein würde. Ein Tag, den sie ohne den Wodka antreten würden. Vollkommen nüchtern, bei sich selbst, bei absolut klarem Verstand und ohne Entschuldigung dafür, sich noch einmal so offen und frei ihren Bedürfnissen hinzugeben. So heuchlerisch. So kraftraubend. --- Hahaha. Lächerlich. *tränenausdenaugenwisch* Das ist wohl das kürzeste Kapitel, das ich jemals geschrieben habe. Aber wisst ihr was? Es ist gleichzeitig auch das, was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat. Warum? Im letzten Kapitel habe ich mir selbst eine Falle gestellt und alles auf eine Lime hinauslaufen lassen. Da ich aber eigentlich überhaupt nicht der Typ bin, der über so etwas schreibt, fiel es mir auch dementsprechend schwer. Ich bitte zutiefst um Verzeihung für dieses missratene Werk. Im nächsten und diesmal auch wirklich letzten Teil versuche ich zu retten, was zu retten übrig ist. ^_~ Ach ja. Da fällt mir noch was ein. Ich glaube, ein paar Leute wiesen mich immer wieder daraufhin, dies hier fortzusetzen. Wenn ich mich richtig erinnere, waren das FeyMatsumoto, Tamaryn12, Mary Jane (weiß ja gar nicht, ob sie hier ist oO), Belezza, Martini auch? Oder Sojachan? Mitsuki11?? Ich hab' leider den Faden verloren. Ist ja aber auch nicht so wichtig. Jedenfalls übergebe ich euch hiermit das Recht, sie zu verkloppen, wenn ihr vor lauter Empörung hierüber ganz blutdürstig werdet. ^^; *zuebengenanntenpersonenwink* Ich muss weg!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)