~Every King needs a Queen~ von Nami18 (RuffyxNami) ================================================================================ Kapitel 4: A few years later ---------------------------- Lächelnd lief Nami die breite Hauptstraße des kleinen Dorfes entlang. Es war ein angenehm warmer Abend im Spätfrühling und draußen herrschte reges Treiben. Noch gut erinnerte sich die Orangehaarige an das erste Mal, als sie diese Insel besucht hatte - es war schon viele Jahre her. Beinahe wehmütig dachte sie an die vergangene Zeit zurück, die ein Abenteuer nach dem anderen beherbergte. Gemeinsam mit dem Rest der Crew waren sie von Insel zu Insel und von Feind zu Feind gereist, nur um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen. Allem voran ihrem Kapitän dabei zu helfen, der König der Piraten zu werden. Was er auch geschafft hatte. Noch immer spürte sie diesen Moment bis tief in den Knochen, als die Strohhüte es realisiert gehabt haben: sie hatten es endlich gefunden, erreicht und für sich beansprucht - das sagenumwobene One Piece. Ruffy wurde innerhalb von wenigen Sekunden zum König der Meere, wobei die Nachricht sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Innerhalb von wenigen Tagen wusste es die ganze Welt und jedes ihrer Gesichter ging in die Geschichte ein - als die Crew, die Rogers' Schatz fand. Manchmal, wenn Nami von anderen Leuten angestarrt wurde, erkannte sie die riesige Bedeutung hinter ihrem Erfolg. Die Strohhüte hatten es nach Jahren als Einzige geschafft, das Rätsel zu lösen, welches das große Piratenzeitalter verursacht hatte. Sie hatten das erreicht, wonach unzählige Andere gelechzt hatten. Inzwischen war dies gute zehn Jahre her und die Crew hatte sich in alle Richtungen verstreut. Obwohl sie die erste Zeit noch gemeinsam gereist waren, hatten alle gespürt, dass es an der Zeit war. Jeder von ihnen hatte etwas vor, wollte sich eine Pause gönnen oder nach Hause zurückkehren. Es schien der richtige Moment, um sich auf unbestimmte Zeit zu verabschieden. Mal abgesehen von dem glorreichen Moment, als sie erkannten was das One Piece war, hatte sich dieser Augenblick in ihr Innerstes gebrannt. Obwohl sie alle wussten, dass es kein Lebewohl war, schmeckte der Abschied bittersüß. Nami vermisste ihre Chaoten, auch wenn sie die Auszeit in vollen Zügen genoss. Zuerst war sie nach Hause gefahren und hatte die Seele baumeln lassen, doch dies wurde ihr nach einiger Zeit zu eintönig - zu sehr hatte sie die Weltreise geprägt. Also hatte sie sich abermals auf dem Weg gemacht und war von Insel zu Insel getingelt. Mal blieb sie ein paar Tage, mal reiste sie nach einem kurzen Shoppingtrip wieder ab - je nachdem, wie friedlich und besonnen die Umgebung war. So auch diese Insel, die sie als nächsten Halt auserkoren hatte. Die friedliche Frühlingsinsel besaß einen niedlichen Dorfkern, welcher genügend Abwechslung bot, um ein paar Tage zu verweilen. Zudem hatte Nami erfreut festgestellt, dass ein kleines Fest anstand, auf dem getanzt und getrunken werden konnte. Ein weiterer Grund, etwas länger zu bleiben. Also hatte Nami sich gegen Abend von ihrer Pension wieder auf dem Weg zum Dorfkern gemacht, um ebenjene Feierlichkeiten zu besuchen. So gut wie jeder Inselbewohner schien ebenfalls auf dem Weg zu sein, zumindest waren die Straßen bereits gut gefüllt. Von Haus zu Haus hingen Lichterketten, einzelne Stände boten Köstlichkeiten an und von überall konnte man Musik und das erfreute Gelächter vernehmen. Als Nami die tanzenden Paare und die sich amüsierenden Grüppchen begutachtete, wurde ihr kurz wehmütig zumute. Wie schön wäre es, wenn sie die Anderen hier treffen würde? Wenn sie alle gemeinsam wieder essen, trinken, tanzen und lachen würden? Nami wusste wie unwahrscheinlich es wäre, hier ein Crewmitglied anzutreffen. Daher verscheuchte sie den Funken Hoffnung in ihr sofort und lief die einzelnen Stände ab. Es wurde Nahrung in allen Formen und Farben angeboten: herzhaftes Fleisch und würzige Beilagen, süße Desserts und herbes Bier. Obwohl Nami sonst gerne zum Bier griff, hatte sie einen anderen Stand mit fruchtigen Cocktails ins Auge gefasst - ihr war nach etwas ausgefallenem zumute. Möglicherweise würde sie vielleicht auch von dem süßen Typen hinter dem Holztisch angesprochen werden - etwas Ablenkung würde der Orangehaarigen heute nicht schaden. Leider hatte sich Namis Blick so sehr auf den Stand konzentriert, dass sie auf ihre Umgebung nicht mehr geachtet hatte. Kurzerhand lief sie direkt in einen breiten Rücken, der sie etwas zurück stolpern ließ. Blinzelnd blickte sie nach oben und entdeckte einen dunklen Haarschopf, der sich gerade zu ihr umwandte. „Entschuldige…“ begann die Orangehaarige, doch ihre nächsten Worte erstarben sofort. Er war einen Kopf größer als sie, trug einen dunklen Mantel und besaß ebensolche Augen - die gerade zu ihr herunter starrten. Auch der Mann vor ihr analysierte ihr Gesicht, während kein Ton seine Lippen verließ. Nami betrachtete sein kantiges Gesicht, den Drei-Tage-Bart und die dünne Narbe unter seinem Auge. Nur langsam drehte er sich zu ihr um und ließ ein rotes Shirt erkennen, welches bis eben unter seinem Mantel versteckt gewesen war. Und in seiner Hand…lag ein Strohhut. „…R-Ruffy?“ hauchte sie, ihre Augen weit aufgerissen bei der Erkenntnis. Er war es wirklich. In Namis Innerem wirbelten die Erinnerungen der alten Zeit umher, verglichen den jungen Mann mit dem Erwachsenen vor ihr. Als sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht stahl, war es, als würde sie in Zeiten katapultiert werden, die sie beinahe vergessen hatte. Aber das würde sie nie - dieses Grinsen würde Nami überall erkennen. „Nami? Was machst du denn hier?“ rief er aus, setzte sich seinen Strohhut auf den Kopf und riss sie in eine stürmische Umarmung. Perplex ließ sie es geschehen, noch immer etwas neben der Spur. Wie war das möglich? Noch eben hatte sie sich gewünscht, hier jemanden anzutreffen, und nun… Langsam löste sich ihr Kapitän von ihr, betrachtete ihre Gesichtszüge und grinste abermals. „Du hast dich kaum verändert.“ „Du aber schon.“ erwiderte Nami, als sie den ersten Schock überwunden hatte. „Du bist…so erwachsen.“ lachte sie. Und so wirkte er wirklich - es war kaum mehr etwas von dem schlaksigen Jungen übrig. Er war wahrlich ein Mann geworden, zumindest Äußerlich. „Tja, zehn Jahre sind auch eine lange Zeit.“ stellte Ruffy fest. Selbst seine Stimme klang tiefer und reifer. „Was machst du hier auf dieser Insel?“ Nami zuckte mit den Schultern. „Nichts besonderes, und du?“ Ruffy schüttelte lachend den Kopf. „Genauso. Also hat uns wirklich nur der Zufall hier angespült.“ „Ein schöner Zufall.“ rutschte es Nami raus, doch ihr Kapitän nickte zustimmend. „Aber echt. Wollen wir uns was zu Essen schnappen und uns irgendwohin setzen? Ich hab echt Kohldampf.“ Nami unterdrückte das belustigte Augenrollen; manche Sachen würden sich wohl nie ändern, und sie war heilfroh darüber. Also machten die Beiden sich auf den Weg, holten sich was zu essen und zu trinken und sprachen über die vergangenen 10 Jahre. Es war interessant zu hören, wie ihre jeweiligen Reisen alleine weitergingen. Auch wenn sie sich zu Anfang etwas bedeckt halten mussten, schließlich hatte ihr Kapitän mittlerweile das höchste Kopfgeld auf der gesamten Welt erreicht und blieb ein gesuchter Mann. Wobei der Strohhut ein ziemlich auffälliges Indiz war, wie Nami fand. Selbst auf dieser abgelegenen Insel konnte sie ab und zu die Blicke der Dorfbewohner spüren - zum Glück wurden sie in Ruhe gelassen. Mittlerweile hatten sie sich in eine abgelegenere Ecke des Festes zurückgezogen, beobachteten die tanzende Meute und tranken ihr Bier. Ruffy, der noch immer nicht so viel vertrug wie seine Navigatorin, bekam langsam einen rötlichen Schimmer auf den Wangen. Er hatte es wahrlich vermisst, mit jemanden aus seiner Crew an einem Tisch zu sitzen. Auch wenn sie alle über Briefe Kontakt hielten, so war es bisher nie zu einem Treffen gekommen. Umso schöner war dieser Zufall hier, wie er fand. Unauffällig warf er Nami einen Seitenblick zu und betrachtete ihr Profil. Schon damals war ihm bewusst gewesen, dass sie außergewöhnlich hübsch war - die zahlreichen Verehrer hatten dies bewiesen. Doch damals hatte er wirklich keinen Gedanken daran verschwendet, schließlich hatte er ein klares Ziel vor Augen. Doch jenes war nun erreicht und die Jahre hatten ihn dahingehend reifer werden lassen. Er musste zugeben, dass er nun verstand, warum ihr die Männer seit damals zu Füßen liegen - Nami war nicht nur schön anzusehen, sondern auch klug und gewitzt. Kurz fragte er sich, ob er wirklich die letzte Person aus der Crew war, der dies endlich begriff. Wenn sie sich nicht kennen würden und er sie antreffen würde, hätte er sie sicherlich angesprochen. „Worüber denkst du nach?“ holte sie ihn aus den Gedanken. Ihr belustigtes Grinsen ließ ihn schmunzeln - alle beide waren nicht mehr gänzlich nüchtern. Ruffy zuckte mit den Schultern und lehnte sich etwas zu ihr rüber, so als würde er jetzt erst ihr Gesicht studieren. „Ich habe gerade festgestellt, dass du wirklich…hübsch bist.“ gab er zu, wie üblich viel zu ehrlich für Namis Geschmack. Nami prustete auf, obwohl ihr bei diesem Kompliment eine leichte Röte in die Wangen schoss - so etwas hatte Ruffy noch nie zu ihr gesagt. „Das stellst du jetzt fest, nachdem wir uns schon über 10 Jahre kennen.“ Es hätte eingebildet klingen können, doch Nami meinte es nicht so. Ruffy schmunzelte. „So könnte man es sagen, ja.“ Nami betrachtete ihren Kapitän und musste feststellen, dass ihr auch gefiel, was sie sah. Die Jahre haben ihm die benötigten Ecken und Kanten gegeben, der Bart stand ihm ausgezeichnet und sie konnte die Muskeln sehen, die sich durch das Shirt abzeichneten. Würde sie ihn nicht kennen, hätte sie sicherlich versucht, seine Aufmerksamkeit zu ergattern. Kurze Zeit war es still zwischen ihnen, während sie einander betrachteten und innerlich eine Entscheidung fällten. Nami respektierte keine Person so sehr wie ihn und ihre gemeinsamen Jahre haben sie dahingehend geprägt. Es war schließlich Ruffy, der vor ihr saß - der kindische, verfressene, und doch starke und loyale Kapitän. Der Mann vor ihr war genau diese Person, doch wirkte viel reifer und erfahrener. Es fiel ihr schwer, beide in einen Topf zu werfen, auch wenn sie es mittlerweile deutlich erkannte. Sie wollte nicht, dass sich ihre Beziehung zueinander auf irgendeine Art und Weise veränderte. Doch dieser Blick! Warum ließen sie diese dunklen Augen nicht los? Warum ging ihr Atem plötzlich nur noch stoßweise, nur weil er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich? „Ruffy…“ murmelte sie, verfolgte jeden seiner Bewegungen und spürte ihren schneller werdenden Herzschlag. „Hm?“ machte er und fuhr mit seinen Fingerspitzen ihren feinen Gesichtskonturen nach. Mit dem Daumen fuhr er über ihre vollen Lippen, bevor er verharrte und ihre Blicke sich wieder trafen. Er wusste, dass sie sich gerade dasselbe fragten. Wenn sie jetzt nicht aufhörten, könnten sie vielleicht einen Fehler begehen. Einen Fehler, der vielleicht gar keiner war. Auch er spürte das Knistern in der Luft und das aufkommende Verlangen, dem nachzugeben. Dieser Verbindung, die sie auch nach Jahren noch spürten, endlich nachzugehen. Ob Zufall oder nicht, er war heilfroh, Nami hier angetroffen zu haben. Und er würde es definitiv nicht bereuen. Er lehnte sich weiter zu ihr rüber und gab ihr die Chance, zurück zu weichen. Dem ganzen Einhalt zu gebieten und diesen Moment verstreichen zu lassen. Doch Nami dachte gar nicht mehr daran. Innerhalb eines Wimpernschlags durchbrach sie die letzten Zentimeter, schob alle Bedenken beiseite und küsste ihn - küsste ihren Kapitän, besten Freund und Teamkameraden. Seine Lippen waren überraschend weich und sinnlich, als er den Kuss erwiderte und sie mit beiden Händen näher zu sich heranzog. Nami seufzte genüsslich auf, was ihn leicht zum Schmunzeln brachte. Doch dieses verging schnell, als die Orangehaarige seinen Strohhut nach hinten schob und durch seine Haare fuhr. Sie wollte mehr. Ohne den Kuss zu unterbrechen rutschte sie weiter rüber und setzte sich rittlings auf ihn. Ruffy gefiel diese fordernde Bewegung seiner Navigatorin, die flinken Finger, die über seine Brust und Schultern fuhren und das erhitzte Aufkeuchen ihrer Münder. Er blieb auch nicht untätig und fuhr ihre Kurven genüsslich mit den Händen ab - Nami genoss das Gefühl seiner starken Hände auf ihrer Haut. Die Hitze zwischen ihnen staute sich merklich auf. Nami hätte noch ewig so weitermachen können, doch Ruffy löste sich nach ein paar Minuten von ihr. Ungehalten brummte sie auf, was ihn zum amüsierten Kichern brachte. Schmunzelnd vergrub er seinen Kopf in ihrer Halsmulde und verteilte seichte Küsse auf ihrer empfindlichen Haut. Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Keuchen. „Wir sollten…woanders weitermachen.“ murmelte er und stellte zufrieden fest, dass Nami seine Berührungen genoss. Nur nebenbei registrierte sie die Worte ihres Kapitäns. „Wir haben Zuschauer.“ Damit riss er Nami endgültig aus der Trance und ließ sie aufsehen. Stirnrunzelnd schaute sie sich um und konnte tatsächlich ein paar Bewohner ausmachen, die verdächtig in ihre Richtung starrten. Einer davon hatte sogar einen Zettel in der Hand, der verdächtig nach einem Steckbrief aussah. „Woher…? Ach, egal.“ sagte sie und seufzte auf - sicherlich hatte er es mit seinem Haki gespürt. Erst, als sie seine wandernden Finger auf ihrem Körper und den wohligen Schauer bemerkte, wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn gelenkt. Ruffy sah sie direkt an, legte jedoch nachdenklich den Kopf schief. „Wir können hier auch aufhören, wenn du das möchtest. Wenn es doch bereust…“ Stirnrunzelnd sah sie in das Gesicht des Mannes, der so viel mehr als nur ihr Kapitän und Freund war. Sie bereute es keinesfalls. Ohne ein Wort rutschte sie von seinem Schoß und stand auf. Während Ruffy noch dachte, sie hätte ihre Entscheidung getroffen, wandte sie sich lächelnd zu ihm um. „Kommst du? Ich habe ein Zimmer ganz in der Nähe.“ Perplex starrte er sie an - er hatte angenommen, dass sie diesen Moment zwischen ihnen auf sich beruhen lassen wollte. Zügig stand er ebenfalls auf und gesellte sich zu ihr. Doch etwas fehlte noch. Wie in alten Zeiten nahm er seinen Strohhut und setzte ihn auf Namis Kopf ab - sie hatte gar nicht gewusst, wie sehr sie diese Geste vermisst hatte. Wie sehr sie Ruffy vermisst hatte. „In welche Richtung geht es, werte Navigatorin?“ fragte er verschmitzt. Nami betrachtete seine Silhouette und erwiderte das Grinsen. „Folgt mir, Kapitän. Ich kenne den Weg.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)