Erwachende Sterne von Ankh_sun_Amun ================================================================================ Kapitel 1: Geburt - Senshi Star Saturn -------------------------------------- Die Zeit ist erstarrt, ihr ewiger Klang wie erfroren. Bar all ihrer Macht, ihren Zauber und ihrer Unberührtheit, wartet sie ihren fließenden Atem beraubt in aller Stille. Es war so schön gewesen. Inmitten einer hellen Klarheit aus goldenen Leben, einen Ort, an dem sich kleine Lichter beständig berührten, erklang sanft die hauchzarte Melodie des Schweigens in grauen Tönen. Im glühenden Zwielicht von Licht und Schatten erwachte Bedrohung. Ein Unheil. Das Nichts. Ich. Vorsichtig recke ich mich entgegen der warmen Lichter. Flackernd bewegt sich das zweigeteilte helle Strahlen unzähliger Seelen im Schweigen der Zeit. Eine Welt, die soeben zu atmen aufhört und sich dem Richterspruch in meiner linken Hand, ihren zerstörerischen Schicksal unwiderruflich fügen müssen Und was bleibt, das ist ein Areal voll Trauer und Einsamkeit, ein trostloser Fleck der Zerstörung. Die stille Zeit. Kein Ort, an dem irgendein Licht, auch nur irgendein Stern einmal mehr erwachen und sein helles Licht erstrahlen würde. Nichts wird hier je wieder verweilen. Denn ich wurde geboren… Geboren, um das schwarze Omen, welches in meinen Augen, meinen Händen trage, über das goldene Leben zu bringen. Ich bin nur aus einem Grund erwacht, getrieben von nur einer einzigen Macht. Tod. Zerstörung. Stille. Meine Geburt bringt die ewige Erlösung. Birgt weder Licht, noch Dunkelheit. Nur graue Stille weit und breit. Wie ein dunkler Schatten nähert sich meine Macht alle dem, was sie zu empfangen fähig ist. Bald wird es hier nicht mehr viel geben. Keine Trauer, Angst und auch keinen Hass. Weder Schmerz noch Liebe, Freude, Geborgenheit, Trost oder Frieden. Die tobenden Konflikte der Welt sind am Verstummen. Ich horche den ruhigen, immer mehr aufbegehrenden Klängen der Stille und ihren sanften Singen. Höre Wünsche, Träume und auch Wahnsinn nach und nach verklingen. Und frage mich ganz geheim… Für welchen Zweck werde ich geboren, wenn mein Erwachen, das Hier und Jetzt, doch so sehr von jedem anderen Stern gefürchtet ist? Wieso gibt man mir Leben? Mir, wer es doch nur nimmt, mit erlösender Sense? Wieso muss alles und jeder durch meine Geburt sterben? Letztlich… auch wieder Ich? Kapitel 2: Geburt - Senshi Star Mars ------------------------------------ Blütenblätter zerfallen, zerfließen wie Blut in hungrigen Flammen und vollführen einen aufgeregten Tanz der Leidenschaft. Warm und sinnlich wirkt der sanfte Duft des Himmels, während er sich unter zarten und roten Flammen in brennendes Gold verwandelt. Rosa Wolkenschleier schweben im nostalgischen Ziehen vorbei, wecken Trauer und Leidenschaft im ruhenden Herz, das der in der Zukunft liegende Kampf mit Versuchung lockt. Wie eine melancholische Melodie ruft die Vorahnung der Zerstörung nach mir, füllt meine Sinne mit unbehaglichen Träumen vom Morgen. Die Zeiten des Friedens tragen Trug in ihren Tagen. Es sind die letzten Zeiten, die Zeiten der Entscheidung über Leben und Tod, über Himmel und Hölle, die Rettung oder das Verloren sein. Und ich werde vorbereitet sein. Kein Reden und Handeln, kein Wirken des Schicksals wird mich aufhalten können, bis der letzte Tag, das Ende des Kampfes, die heilige Glocke des Gerichts erklingen lassen wird. Ich habe keine Angst. Mögen die gierigen, alles verschlingende Flammen des Hasses noch so hoch schlagen. Mein Herz ist stark. Mein Feuer wird immer mutiger als das der dunklen Lichter und verlorenen Seelen sein. Denn ich fühle mich der Wärme hingezogen. Vor Feuer zeige ich keine Scheu. Die Flammen des Feuers in meinen Herzen werden nie erlöschen, mag sein Licht bis jetzt auch erst so groß wie die geschlossene Blüte einer Rosenblume scheinen. So wird es mir doch den richtigen Weg weisen. Denn die leidenschaftliche Blüte der Freundschaft, die jetzt schon in mir reift, sie wird mit jedem Schlag meines Herzens stärker, entfacht ein Feuer des Vertrauens. Hitzige Träume entfachten mein Herz, entzündeten letztlich Leidenschaft und Mut. Den Geist des Feuers. Mich. Und ich weiß, was ich zu tun habe. Tief, irgendwo in den Tiefen meines Herzens knistert ein Feuer. Meine hungrigen Flammen bewegen sich wie flüssiges Gold im flüsternden Wind. Vollziehen einen rubinroten, ewigen Tanz, lodern gefährlich und heiß. Ich bin eine Kriegerprinzessin, trage das rote Licht in meinen Augen und hinterlasse Flammen auf allen Pfaden und trage fruchtbare Asche der Zukunft hinter mir her, wie den sanften Wind in meinen Haaren. Ich werde meiner Prophezeiung folgen, ich bin schon lange bereit… für die Träume einer wunderschönen Zukunft, auf jene bunten Farben ich mich freue. Kapitel 3: Geburt - Senshi Star Merkur -------------------------------------- Aus azurner Sphäre fallen sanfte Tropfen herab, wecken runde Wogen auf einem Gesicht aus flüssigen Saphiren und ruhen tief, weit unten auf den Grund wie silbern schimmernde Juwelen. Noch herrscht Ruhe, der Frühling schläft. Doch einsam und still perlt ein Tropfen vom Weinlaubblatt, folgt den Rufen der gebetteten Erde, deren Atem langsam seinen Takt erhebt. Heute zeugt von der Quelle des Lebens ein kleiner Rinnsal nur, weder ein Drängen, noch ein Wälzen findet statt. Zögernd eine weitere Silberperle fällt. Zwei Wässerchen führen sich heim. Leise horche ich, lausche jeden noch so schwachen Tropfen, Rauschen und Plätschern. Der sanften Melodie der Natur, wie auf und nieder ihr träumender Odem geht. Ich, die blaue Jungfrau bin unberührt und schön, ein vom Kopf beherrschtes Herz. Heilig dem Himmelsreich, fühle ich die Weisheit der Zeit. Wissen ist meine Macht, ein Zauber, der schneidet wie ein aus Wasser geformtes, scharfes Schwert. Noch ist es ruhig im heiligen Meer und die Winde des Kampfes sind fern. Doch schon bald toben die Wässer, vereinen sich mit Brausen zu Strudeln. So stürzen sich die Tropfen, flüssige Saphire und Diamanten, die sich einst vermischten, mit reiner Kraft in dunkle Schluchten. Sie tuen befreien, erlösen und der Winter weicht splitternden Eises dem Frühling, um ab dem Tag, an dem der Kampf seine Feuer entfacht, an meiner Seite zu sein. Meine Finger streichen sanft über goldene Fäden, erwecken immer wieder von Neuem die Klänge einer traumhaften Harmonie, die bändigt die Wellen, die sanft meinen Körper wiegen in noch friedlicher Ruhe. Oh Wasser, Du, mir vertraut wie mein eigenes Blut, entfache deine blauen Fluten mir zugut. Folge den Klängen der Lyra, die dich leiten wird durch die Schatten der Nacht. Ich öffne mein Herz, das nach wie einem langen Schlaf zum ersten Mal das Licht und die Wärme eines erwachenden Morgens spürt. Inmitten einer noch kalten Nacht ist es erwacht, sehnt sich nach Nähe und den bunten Farben der Liebe. Ich habe meine Entscheidung getroffen, bin zum Kampf bereit. Schon jetzt kann ich den ersten Hauch des Frühlings spüren, den zarten Duft der Unschuld, mit dem die erste weiße Glocke im kalten Schnee erwacht. Denn für sie kämpfe ich, wäre ich sogar mich zu opfern bereit. Das Lächeln des Leben wird auf ewig von Neuem erblühen; solange die Wässer nach meinen Klängen ihre Wellen wiegen. Kapitel 4: Geburt - Senshi Star Jupiter --------------------------------------- Das Land schwelgt in Träumen, flüstert mit leisem Wispern und Säuseln reuevoll unter schweren Atemzügen. Weder goldener Sternenregen, noch silberner Vollmondschein halten im weiten Himmel Wacht. Nur ein kleiner Vogel schwirrt durch den Schleier aus dunklen Wolken, schickt einen sanften, lockenden Ruf zu den Erdgeistern herab. Der Smaragd der Natur ruht, horcht den wilden Tanz der Winde, dem Gesang der leuchtenden Donnerblitze, der sanft nachhallt in dem Rauschen der diamantenen Silbertropfen. Das Leben unter meiner Hand schwimmt in bunter Blütenpracht, lässt mich schwelgen in süßen Duft von Rosen und Nachtviolen, beschenkt mit einem Hauch von Leidenschaft und Traurigkeit. Einen Moment, in dem mein Traum noch fest im Herzen schläft, sich rüstet für den wütenden Kampf. Denn noch ist der Sturm der Gefühle in meinen Inneren noch nicht vollends erwacht. Die Mächte der Erde und Winde ruhen in meiner Seele, lassen mich ziehen wie die ruhelosen Wolken am Himmel durch die Zeit. Blumen, Gras und Blatt erblühen in meiner Anwesenheit und strecken ihre lebendigen Häupter in unerreichbare Höhen. Und doch ruft die gnädige Kraft in mir mit immer mehr Sehnen nach Sturm, Regen und Donnerschlag, wartete auf die Rückkehr der Winde zu seiner Herrscherin. Wild und zärtlich, mit unbeschreiblicher Schönheit tanzen die Rosenblüten meiner Hoffnung und Sehnsucht, erschaffen farbenfrohe Illusionen einer besseren Welt. Eine Zukunft, die wie ein schimmernder Regenbogen die Wolken des grauen Himmels durchbricht. Wann würde es endlich soweit sein? Mit dem Schwert der Winde in meiner Hand und wilden Donnergrollen in Seele und Herz, ja sogar Aug‘, treib ich jenen schicksalhaften Tag wunderbarer Begegnungen immer weiter voran. Ich fühle die Gefühle der Natur verlangend rasen, um zu sehen, erleben eines Tages den schillernden Tanz goldener Sonnenstrahlen, den frischen Duft roter Rosenblüten und süßer Liebe in der Luft. Ein Kuss meiner Lippen birgt die Kraft der Natur in sich, schenkt Leben und Mut mit einem wunderschönen Lied, das den Odem dieser Welt nie vergehen lassen und mein Herz niemals vergessen wird. Kapitel 5: Geburt - Senshi Star Venus ------------------------------------- Licht und Liebe, Trauer und Leid wiegen vereint in einem Meer, das in flüssigen Flammen aus Gold, Rubinen und Bronze aufgeht. Melancholisch und schön erklingen Träume, Wünsche, die hoffnungsvoll am Ufer der Sehnsucht vergehen. Gebete an eine Göttin, eine Schönheit, die über diese ewige Melodie der Suche nach Liebe wacht. Mich. Träume der Liebe gebaren mich, ruhen tief in meiner Seele und schenken mir Kraft, Willen und Entschlossenheit. Bringen mich nah dem goldenen, zitternden Licht, das sich über den Wellen der Ewigkeit bricht, der untergehende Sonne, die das Meer und den Horizont mit rosafarbenem Schein miteinander vereint. Wie aus silbernem Schaum geboren, entsteigen dem Meer die kostbaren Perlen. Lauter goldene Träume von unschuldiger Reinheit, Sehnen nach wohliger Geborgenheit und Verlangen nach süßer Lust. Stetiges Streben nach Glück, das mein Gehör ersucht. Bedacht strecke ich meine Hand aus, berühre zaghaft die glitzernde, zerbrechliche Hülle eines Traumes, dessen wundervolle Melodie gar lieblich an meine Ohren dringt. Meine sanften Lippen beleben Visionen einer fernen Zukunft, die mit schönen Bildern der Liebe lockt. Eine Zukunft, die nach meiner Hilfe zu einer Welt voll von Liebe, Gerechtigkeit und Schönheit ruft. Einen ewigen Wächter, der das Licht vor der Dunkelheit zu schützen bereit ist. Mich. Meine Schönheit ist meine Macht, raubt jedem Wesen Verstand und Sinn und sanft wie ein Schmetterlingskuss schmeckt der Hauch meiner Lippen, der das Chaos besiegt und Frieden im Herzen meiner Geliebten erblühen lässt. Das stolze Herz in meiner Brust ist aus einem langen Schlaf erwacht. Sanft berührte es ein leuchtendes Strahlen, den Himmel so nah, zerbrach die dunkle Einsamkeit, die es bis zu diesem Zeitpunkt gefangen nahm. Noch bin ich allein, doch mein Herz steht in heißen Flammen. Feurig ist der Tanz, der die Sehnsucht verglüht. Die Schönheit einer Zukunft… mag sie noch so fern sein, so kann ich ihre prickelnde Wärme jetzt schon auf meiner Haut spüren. Das Schicksal der kommenden Jahreszeiten ist noch nicht gewebt, der Ausgang des lockenden Kampfes ungewiss, doch mein Wille unerschütterlich. Es ist Zeit für einen Traum, der nicht nur im Schlaf seine ganze Schönheit entfacht. Ein Hauch eines allgewaltigen Gefühls, eine ahnungsvolles, geheimnisvolles Lächeln, das in meinen Inneren immer mehr erblüht. Ich, die trotz aller Träume sich schon viel zu lange in der Dunkelheit der Nacht verlor, habe meine Entscheidung getroffen. Das Licht in meinem Herzen wird mir den Weg weisen und der Mythos der Schönheit mich stets begleiten. Das goldene Licht der Hoffnung zieht einen Schleier aus glitzernden Staub über den Himmel der dunklen Nacht, wird sich vereinen schon sehr bald zu einen neuen Meer aus wundervollen Träumen. Einem Lied der Liebe, eine endlose Melodie, die wird verkünden den goldenen Klang einer Zeit ohne Leid. Und bis es soweit ist, werde ich gehen meinen Weg, den das Schicksal nicht zu belächeln wagen wird. Denn mit Stolz und Schönheit schreite ich voran. Mein stärkstes Schwert, mein Herz. Kapitel 6: Geburt - Senshi Star Uranus -------------------------------------- In goldenen Schein wirft die Sonne mein Reich, schickt ihre warmen Strahlen durch jeden kleinen, weißen Wolkenhauch, der zärtlich und zeitlos durch endloses Himmelsblau zieht, meine Welt sanft erhellt. Wärme, Licht und Lebensfreude. Ein Moment des Anhaltens, kurzer Frieden, der das rastlose Herz in meiner Brust in einen traumschönen Schlaf versetzt. Fantasievolle Bilder, wunderschöne Formen ziehen vor meinen Augen umher, schreiben wunderbare Geschichten aufs weiße Wolkenkleid. Behutsam strecke ich meine Hand nach den hellen Bildern einer möglichen Zukunft aus, wünsche das Ende meiner Reise endlich zu erreichen. Wie lange, wie weit würde der Weg noch sein, bis ich das Licht meiner Hoffnung erreiche? Es beschützen, es lieben kann, mein innerlichtest Sein endlich einen Sinn bekommt... Schon jetzt trägt der Wind einen süßen Duft zu mir, der alle meine Sinne lockt, mein Herz mit jedem Augenblick, der vergeht, ruheloser schlagen lässt. Vorfreude frischt auf, reißt mich hoch hinauf. Einem früheren Leben lauschend, breitet meine Seele ihre Flügel aus, lässt die Winde tosen durch schmückendes, zartes Federkleid. Dynamik und Bewegung bestimmen mein Leben und die Freiheit der Lüfte, die durch meine Schwingen tobt; ist seit Anbeginn der Zeit mein Zuhause. Mit dem Wind in meinen Rücken lebe ich meine Ungebundenheit. Bis an den Tag, an dem ich diesen Teil von mir vergesse, ganz ohne Verlust... Ich werde sie finden, meine Aufgabe... und meine Sehnsucht. Es war an der Zeit, dass mein Herz erwacht, der leise Seufzer des wispernden Windes, der mich schon seit so Langem begleitet, auch endlich an Flügel gewann. Ein sanfter Hauch, flüsternd zart, der sein Weg eines Nachts zu ihr finden wird. Zu meiner Bestimmung. Meinem ewigen Seelenheil, der mir durch den wilden Kampf der Zukunft ein unverzichtbarer Halt und Freund sein wird... und mein Geheimnis für immer sicher verwahrt. Kapitel 7: Geburt - Senshi Star Neptun -------------------------------------- Leise verrauschen im Zwang der Gezeiten silberne Wellen am Ufer der Welt, die ich, mein Wesen, am Leben erhalte. Das Lied endet dort, der himmlische Reigen jenseits jeder Sanftmut und Gewalt verliert seinen Klang, taucht feine diamantene Kristalle der Unschuld in feuchten Glanz. Heimlich strecke ich meine Hände aus nach jenem glitzernden Sand, dem Gefühl der Zeit, das durch meine Finger rinnt. Alles verliert seinen Sinn. Die Wünsche und Träume der Welt in den sich windenden Nebel vergehen. Ihr Sinnen und Minnen, Wollen und Streben, Denken und Leben bestimmt allein, was sie zu finden, doch nie zu verstehen hoffen. Denn auch die Ewigkeit ist vergänglich, genauso wie der Gestirne ihr Schein. Und trotzdem höre ich ihr Bitten, ihr Flehen und Hoffen, mögen meine Wellen das Glück ihnen bringen. Doch alles was ich kann, ist Dir die Wahrheit zeigen, dich schicken auf den tiefsten Grund der See, wo der Spiegel zur Seele liegt. Wo Krieg und Leid ihre Bedeutung verlieren, Aquamarin leitet zum Tanz, unzähmbar und wild, um zu spielen mit sinkenden Funken. Um zu finden, was Wir einst verloren, tief im Lärm der restlichen Welt versunken. Wiederkehrende Träume, die von der Vergangenheit und Zukunft erzählen… Sie habe ich einst selbst dort gefunden. Die Wellen malten mir ein Bild, frei von Schönheit und Gefühl, zerwühlten ihre Sänfte in wütenden Kampf, berührten mein Herz. Das Meer ist mein Botschafter, hat sie schon lange gefunden, die Geheimnisse, die sich in seiner Gnade wiegen, zeigte mir den Weg, der mich führte zum kristallenen Sand, der liegt im zarten Schein des Mondeslichts. Über mir ergießen sich die Sterne einer fernen Zeit, einer Vergangenheit und Zukunft, die mit vertrautem Singen nach mir ruft. Mich lockt mit schönen Stimmen, mich endlich erwachen lässt. Auf den Wogen des Meeres glänzt klar und hell ein freudetrunkenen Bild. Der Mond und seine Gestirne rufen nach mir, wecken eine Sehnsucht in meiner Brust, der ich mit allen Sinnen folge. Denn nichts ist so wie es scheint. Die dunklen Tiefen gaben mir wieder, was ich schon seit viel zu langer Zeit nicht kannte. Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Mein Licht. Fern liegt der Tag, an dem ich es das letzte Mal sah, fern der Tag, an dem ich es wiedersehe, doch ich weiß es ist da. Darum bin ich bereit diesen alten Konflikt von vorn zu durchleben, denn ich weiß, dieses Mal werden wir es gemeinsam durchstehen. Wir werden eine neue Zukunft erschaffen. Und bis es soweit ist, werde ich meine Träume bewahren, die Hoffnung niemals verlieren. Das Leid in meinen Wellen vergehen lassen. Weiter über das Sehnen der Welt wachen, bis zu jenen Tag, an dem ich dich wiedergefunden hab, das Licht meine Haut streifen spüre. Kapitel 8: Geburt - Senshi Star Pluto ------------------------------------- Im Spalt zwischen Raum und Zeit herrscht graue Stille weit und breit. Gefangen, festgehalten, verewigt liegt mein Reich im Verborgenen, weiß niemand um seine Existenz, einen Ort, so unendlich weit und doch nur ein Posten, den umfängt die Einsamkeit. Doch was ich sehen kann von hier aus, was mich hält in meinen Träumen gefangen, ist so viel mehr. Ich habe selten geschlafen, bin immerzu wach, fern der Farben des Tages und der Dunkelheit der Nacht, denn was für mich nur zählt, das bist Du, Zeit und Deine Freiheit, wie schreitest Du unbeirrt Deinen Weg. Durch die Gestirne all ihre Konstellationen, durch die Schwingen des Windes, den Atem der Erde, das Flüstern der Wellen und der Flammen Leidenschaft. So und unter meiner Wacht dreht sich das Rad der fließenden Zeit, auf ewig und immer weiter, mit Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. Für mich stehst Du still, doch auf der Welt, auf ihr hast Du Deine Pflicht zu erfüllen. Wächter der Ewigkeit werde ich genannt, was befindet sich hinter meinen Rücken und verschlossen Türen, mir selbst unbekannt. Und doch höre ich es nach mir rufen, die Antwort auf die Frage, der mein Herz sich öffnet in verräterischer Verborgenheit. Wofür bin ich hier, wieso so allein? Ich weiß es nicht. Ich fühle mich wie gefangen, vermisse das Gefühl von Leben in meinen langen Haaren und auf meiner Haut, den Duft der Freiheit, den ich nur aus Träumen kenne. War ich gestern schon hier und werde ich es morgen auch noch sein? Ich weiß es nicht. Bist Du, durch meine Finger rinnendes kostbarstes Gut, so zugleich für mich auf keine Weise von Bedeutung. Ein Phänomen ist Deine Macht, ich will sie halten und kann es nicht, während all Deine Gesichter an mir vorbeiziehen. Glück und Leid liegen in der Vergangenheit, sucht ein Jeder danach in der Gegenwart und bangt und hofft er davor, was die Zukunft ihm bringen wird. Das Leben trägt in sich Vergänglichkeit, gerät es immer wieder in Vergangenheit, versinkt es in Vergessenheit. Wozu also dies wahnsinnige Sehnen und Verzerren nach den weit entfernten Sternen, einem Licht am dunklen Horizont? Manchmal höre ich es sie an mich tragen: Oh, dunkle Herrscherin über Raum und Zeit, hast Du es noch immer nicht erkannt? Es ist, was Du nur finden kannst in der Ewigkeit allein. Was wird Dein Herz an einen Ort wie den diesen, nie und niemals erfahren. Und ganz heimlich, gefangen im Traum, unterstehend meiner ewigen Wacht, befinde ich mich wieder auf der Suche. Reise ich durch die Zeit, in eine andere Welt, vielleicht sogar in ein anderes Leben? Denn wer ist das? Wer ist diese schöne junge Frau, durch diese Welt steifend im langen Kleid und in geschmückter, sanfter Pracht? Das Leben in ihren langen Haaren und auf ihrer Haut spürend? Wem hielt sie ihre Hand entgegen, aus fern erlaubter Nähe? Wem schwor sie sich auf ewig treu zur Seit, an einem fern zurückliegenden Ort, oder vielleicht sogar zu einer noch ganz unbekannten Zeit? In grauer Stille und umgeben von neblig flüsternder Einsamkeit, habe ich den Weg zurück bereits viel zu oft vermisst. Ich stehe vor verschlossenen Toren, durch die ich eines Tages zu gehen, mich immer mehr aus tiefsten Herzen sehne. Nach jenen Tag, den ich werde mich beugen der Zeit ihrer Macht und zurück zum Kind in mir gebracht. Auf dass ich die Chance kriege diese Welt zu verstehen, sie zu lieben und zu schützen. Ganz auf meine Art. Um zu verstehen, dass sich das, was sich in Verborgenen vor mir befindet, Liebe genannt wird. Dass es da draußen jemanden gibt, der meinen Namen kennt und ihn auf seinen Lippen tragen wird. Jemand, den zu geben mein Leben für den Kampf, ich nicht eine Sekunde zu zögern wagen werde. Nein, ganz bestimmt nicht… denn du wirst es sein, der mir zeigt und lehrt, was es heißt zu lieben. Kapitel 9: Geburt - Senshi Star Chibi Moon ------------------------------------------ Im Residuum zwischen Tag und Nacht, jenem Ort mit seichten Wasserklang unter meinen Sohlen, strecke ich die Hand nach dem still fließendem Spiegel aus Schimmern, Kristall und Wunder unter dem funkelnden Sternenmeer und schaue gleich dem Mond der blauen Erde am Grund beim Schlafen zu. Die Augen schließend horche ich in das Säuseln aus Wünschen und Träumen, erwecke das mein Herz erwärmende Leuchten in mir mit lächelnden Atemzug.Wie strahlende Federkelche schweben sie umher, hier, in der Welt vergessenen Refugium. Im Schatten der Säulen der Äon freue ich mich der vielen Augenblicke der Frohmut, der Neugier und Wissbegierde, Blicke auf das bunte Geschehen unbestimmter Tage in Farben des Regenbogens und Tänze noch ganz unbekannter Zeit. Und ich berühre mit Milde den Einlass, ein wohlbehütetes Inneres hinter zierenden Toren und befrage die Aufregung und lächle in das Bild der Vorstellung, erlebe vernehmbar Staunen und Genuss und drehe mich mit im Zauber der Phantasie. Werde dies einst ich sein? Beschwingt vom Wind in den hellrosa Haaren, vergnügt vom kühlen Gefühl des Wassers, das in dem Moment unter meinen Füßen bricht; mit der warmen Umarmung der Sonne in die Weichheit und Frische der Wiesen gefallen? Geschmückt eines Wesens, so schwankend, so sichtbar und aufgeregt, als sei es aus Rubinen in mich geflossen. Der Kopf außer sich vor Glück und am Versinken im melodischen Reigen der Gräser, beschwörend abertausende Federn, umherwirbelnde Pappus und regenbogenfarbene Lichter. Das Kleid aus Seide und Gold im reinen Fluss zerfließend, die Zier mit Mondstein vom Tau benetzt und der Blick, von Milde bestärkt, gen den strahlenden Himmel gerichtet. Losgelöst lächelnd und dem Schauspiel der lebhaften Phantasie teilhaftig werdend, erwecke ich glitzernde Feen in Blüten zum Leben, sehe sie graziler Figur und Flügel in die Lüfte steigen. Als Engel geschaffene Jungfrauen steigen aus den Wolken und ziehen mit dem Wind, strecken ihre Hände nach dem lieblich Klang der aus Quell emportauchenden Wasserfrauen, funkelnd wie aus Kristall. Ihr Zauber, Lufthauch und Atem, berührt meine Haut und ich schöpfe weiter aus mir verwunschene Fabeln. Nymphen, die sich erheben aus immergrünen Leben und Elfentanz. Mein Blick richtet sich. Ich erbaue mich im Traum der Sonne und schmelze genießend ihrer Obhut, erfülle mich des Lichts, als hielten mich ihre Sonnenstrahlen wie die Arme der mich Liebenden und mir Seienden warm. So soll es sein. Ich wandele zwischen Mond und Erde und reiche meine Hand der Sonne. Indes eines Wimpernschlags habe ich die Hand nach meinem Spiegelbild über der schlafenden Zeit ausgestreckt. Meine Finger streicheln über das weiche Wasser, erwecken wohltuende Wellen und Klänge, ein heiliges Stückchen Glück über dem reinen Gesicht, feinen blütenweißen Wangen. Ein Stückchen Glück in Gestaltung von Nähe, Wärme und Zugneigung, versunken in unstillbaren Gedanken an Genuss und Ehrfurcht. Ich lächle und je mehr ich lächle, umso klarer verweile ich im Gefilde zwischen Welt und Zeit und fühle ich alles was je war, alles was ich bin und alles was je sein wird, erlebe diese Sehnsucht… In dem Licht des Lebens, das einst das Herz in meiner Brust erwachen lassen hat, liegen Gefühle, Freude, Liebe und Geborgenheit… unerschöpfliche Wärme und die Schönheit traumhafter Geschehnisse. Das Wunder der Geburt, der aus der Nacht entstehende Morgen, der seine Flügel spreizt… und mich zu ihnen bringen mag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)