The Liar and her Lover von Farbwolke (Neues Kapitel online!) ================================================================================ Kapitel 2: T W O ---------------- Gelangweilt saß Alice in der großen Schulbibliothek und las zum gefühlt hundertsten Mal Stolz und Vorurteile. Rose war mit einem Jungen aus ihrem Haus zu einem Treffen nach Hogsmeade gegangen, weswegen Alice nun alleine im Schloss war. „Hey Alice“, grüßte Louis sie, als er sich zu ihr an den Tisch setzte. „Hey Louis“, erwiderte sie grinsend. Sie mochte den Jüngsten und einzigen Sohn von Bill und Fleur. Er war nett, intelligent und hilfsbereit. Was man von so manch anderen aus seiner Familie nicht behaupten konnte. „Wo hast du denn Rosie gelassen?“, fragte Louis verwundert und schaute sich in der Bibliothek um, auf der Suche nach seiner Cousine. „Die hat heute ein Date“, antwortete Alice und schlug ihr Buch zu. Sie hatte keine Lust mehr zu lesen. Das Lachen von Louis ließ Alice irritiert drein blicken. „Was ist denn jetzt so lustig?“, kam es verwirrt von der Longbottom. Hatte sie irgendwas im Gesicht? „Wir zwei armen Seelen, sind hier alleine und wissen nichts mit uns anzufangen“, erklärte der Weasley schmunzelnd und kratzte sich verlegen an der Wange. „Das stimmt. Ich finde das ziemlich frustrierend.“ „Lass uns in die Küche gehen, dann machen wir jetzt, ganz Muggel like, Frustfressen.“ Grinsend hielt der Junge Alice den Arm hin. Mit einem Lachen nahm sie diesen gerne an und dann machten sie sich auf den Weg zum Porträt mit der Obstschale. Ein paar Mal kitzelte Alice die Birne bis sie anfing zu kichern und sich in einen Türgriff verwandelte. Hastig verschwanden die zwei Jugendlichen in das Innere des Raumes, schließlich sollte sie niemand sehen. Die Hauselfen erkundigten sich, was die zwei Gäste haben wollten und zauberten in Nu ein kleines Festmahl zusammen. „Glaubst du, dass dein Haus am nächsten Wochenende gegen Slytherin gewinnen wird?“, fragte Alice zwischen zwei Bissen von dem leckeren Braten, den die Elfen zubereitet hatten. Kurz überlegte Louis und meinte dann: „Ich kann es dir nicht genau sagen, außerdem kenne ich mich eh nicht mit diesem mörderischen Sport aus.“ Lachend stimmte Alice Louis zu. Rose hatte mal versucht sie auf einen Besen zu setzen, aber Alice schien kein Talent fürs Fliegen zu haben, genau wie ihr Vater. Überrascht schauten Louis und Alice zur Tür, als Albus zusammen mit Scorpius die Küche betrat. Unsicher musste Alice schlucken. Es war Samstag, also würde am heutigen Abend die Party vom Malfoy stattfinden. Wahrscheinlich besorgten die zwei besten Freunde die letzten Sachen. „Na schau an“, begann Scorpius und musterte Alice so wohl auch Louis: „Longbottom trifft sich mit einem Jungen.“ „Lass Alice in Ruhe, Malfoy!“, zischte Louis wütend und zückte seinen Zauberstab. Hastig sprang Alice auf und versteckte sich dicht hinter Louis. „Was soll das Louis? Kann Alice sich nicht alleine verteidigen?“, kam es spöttisch von Albus und musterte seinen Cousin. Es passte nicht zu ihm, dass er sich mit einem Mädchen traf. Einige Leute in Hogwarts behaupteten das Louis schwul wäre, aber Albus wusste es besser. „Ich … Ich kann mich sehr wohl verteidigen!“, fiepste Alice leise und suchte hastig ihren Zauberstab. Laut lachte Scorpius auf, als er sah, wie Alice versuchte sich zu verteidigen. „Was ist los, Al? Willst du vor eurer Party noch Ärger bekommen?“, fragte Louis erbost und funkelte den Angesprochenen zornig an. Amüsiert zog dieser eine Augenbraue hoch. Es war für den Bruder von Dominique typisch, dass er sich für schwächere einsetzt, für Leute wie Alice. „Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß“, erwiderte Scorpius schmunzelnd. So wie Albus seinen Kumpel einschätzte, wollte er Alice nur etwas einschüchtern, was ihm gut gelungen ist, denn Alice Augen suchten panisch nach etwas, womit sie sich wehren konnte. Mit ihrem Stab wusste sie gar nicht erst viel anzufangen. „Was meinst du Scorpius, sind wir mit Alice fertig?“, spottete Albus und sah die beste Freundin seiner Cousine herablassend an. „Ich weiß nicht“, antwortete der Malfoy Spross wahrheitsgemäß. „Du bist ein Arschloch, Albus Severus Potter!“, fauchte Louis, nahm Alice an die Hand und zog sie hinter sich. Während die Beiden die Küche verließen lachte Scorpius gehässig, nur Albus blieb stumm und grinste vor sich hin. „Los Alter, lass uns jetzt um die Snacks kümmern, wo wir die zwei Turteltauben verjagt haben“, sagte Scorpius und begann mit einer der Hauselfen zu reden. Auch Albus tat es ihm gleich, aber er bemerkte, dass einige Hauselfen nicht wussten, ob sie dem Potter nun helfen sollten oder nicht. Er war halt nicht so ein guter Potter wie sein Vater. Er kam nicht aus Gryffindor sondern aus Slytherin. Das sollte schon was heißen. Als er und Scorpius alles erledigt hatten, machten sie sich auf dem Weg in den siebten Stock, zum Raum der Wünsche. „Was ist jetzt eigentlich mit dir und Kenzie? Du hast mir an den Tag, als du mir später davon erzählen wolltest, nichts mehr davon gesagt.“ Überrascht wurde Albus angeschaut. Anscheinend wurde ihm mal wieder nicht zugetraut, dass er sich so gut erinnern kann. „Na ja, sie ist halt zu anstrengend geworden. Immer am klammern oder will sich ständig mit mir treffen, als ob ich nichts anderes im Leben zu tun hätte.“ Laut lachte Albus nach dieser Zusammenfassung. Scorpius war wirklich kein Mensch, oder eher Zauberer, mit einer Beziehung die länger als drei Monate ging. „Und jetzt hast du Schluss gemacht?“, fragte Albus weiter, während er dreimal vor dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten auf- und abging. Nur wenige Augenblicke später erschien die Tür zum Raum der Wünsche. „Jepp, hatte gestern Abend noch mit ihr geschlafen und dann habe ich ihr den Laufpass gegeben“, antwortete Scorpius, als er den Raum betrat. Dicht gefolgt von Albus. „Ich verstehe nicht, warum sich die Frauen noch auf dich einlassen. Schließlich weiß doch jeder in Hogwarts, dass du es nicht lange mit ein und derselben aushältst“, sagte Albus daraufhin nur und schob mit Scorpius die Möbel so, wie es dem Malfoy am besten passte. „Geschafft“, schnaufte Albus und ließ sich völlig erledigt auf einer der großen Couchen nieder. Scorpius tat es ihm gleich und legte den Kopf in den Nacken. „Jetzt heißt es bis zum Abend warten und dann können wir mal wieder richtig feiern“, meinte der Malfoy noch und öffnete für sich und den Potter jeweils eine Flasche Butterbier. „Prost“, sagten die beiden Jungs zusammen und ließen ihre Flaschen aneinander klirren. Als Rose am Nachmittag von ihrem Treffen kam, erwartete sie eine wütende Lily und eine völlig fertige Alice im Schlafsaal von Gryffindor. „Was ist passiert?“, fragte Rose direkt und nahm Alice beruhigend in den Arm. „Mein Bruder samt Malfoy sind passiert!“, fauchte Lily und tigerte durch den Schlafsaal. Rote Flecken hatten sich vor Zorn auf ihren Wangen und ihrem Hals gebildet. „Ich verstehe nur Bahnhof“, meinte Rose verwirrt und schaute Alice fragend an. „Ich war mit Louis in der Küche, wir haben uns unterhalten, dann kam Albus mit Malfoy und haben angefangen mich blöd an zumachen. Louis hatte mich dann verteidigt, aber Malfoy hat einfach nicht aufgehört und Albus hat auch einfach mitgemacht“, schluchzte Alice und konnte ihre Fassung nicht mehr aufrecht halten. Bitterlich begann sie in Roses Armen zu weinen. „Alles gut, Süße. Ich kümmere mich darum“, beruhigte Rose die Longbottom. Nach einiger Zeit war Alice eingeschlafen. „Ich finde, die Schlangen haben eine kleine Zusatz Party verdient“, schlug Rose plötzlich vor und grinste Lily teuflisch an. „Darf ich mit machen?“, fragte Lily und schaute Rose hoffnungsvoll an. Stumm schüttelte Rose mit dem Kopf ehe sie meinte: „Nein, du schreibst deiner Mutter einen Brief. Aber nur was Albus gemacht hat. Der nächste Brief wird von Gonagall selbst sein. Mit dem Inhalt das Albus Potter eine unerlaubte Party mit seiner Gefolgschaft veranstaltet hat. Und der Rest, der von unserer Familie da ist... Nun die werde ich schnell einweisen.“ Verstehend nickte Lily, als sie schon eine Rolle Pergament und eine Feder herbei zauberte. „Ich such dann mal eben unsere Verwandtschaft“, verabschiedete sich Rose und verließ eilig den Saal. Die Party war zur Scorpius Zufriedenheit bisher ein voller Erfolg. Sein bester Freund war die ganze Zeit mit einer Hexe aus Gryffindor beschäftigt, wobei Scorpius der Meinung war, dass die Zwei sich ein Zimmer suchen sollten. Was die beiden nämlich veranstalteten glich in seinen Augen schon fast einen Liveporno. Kenzie hatte sich zu seinem Glück nicht blicken lassen. Sollte ihm auch Recht sein, denn er hatte keine Lust auf ein großes Drama. Überrascht schaute Scorpius zur Tür, da diese sich öffnete und ... eine wütende Professor McGonagall den Raum der Wünsche betrat. „Scheiße!“, fluchte der Malfoy wütend und erhob sich. „Al! Besuch“, zischte er noch, ehe er zur Schulleiterin ging. Verwirrt schaute der Potter auf. Aus dem Augenwinkel bekam Scorpius mit, wie der Potter seine Begleitung zur Seite schob und neben ihn trat. „Professor...“, begann Albus, bevor McGonagall ihn mit der Hand signalisierte zu schweigen. „Es ist eine Sache, eine Party zu veranstalten, wenn das eigene Haus beim Quidditch gewonnen hat, aber das hier schlägt dem Fass den Boden aus! Ich werde Slytherin 100 Punkte abziehen. Ihren Eltern werde ich einen Brief schreiben und sie nach Hogwarts um ein Gespräch bitten“, erklärte Professor McGonagall und schaute die zwei Slytherin streng an. Aufgebracht fuhr Scorpius durch sein blondes Haar. Das hatte ihm noch gefehlt. Er wäre mit allem einverstanden gewesen, aber nicht mit einem Brief an seine Eltern. Seine Mutter würde ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, den Hals umdrehen. „Und alle anderen die jetzt noch im Raum sind, werden ebenfalls Hauspunkte abgezogen, sollten sie nicht in wenigen Augenblicken in ihren Räumen sein. Und Mister Potter und Mister Malfoy, sie beide werden jetzt für Ordnung in diesen Raum sorgen“, fügte die Schulleiterin hinzu. Hastig machten sich die Schüler auf den Weg in ihre Räume. Alleine Albus und Scorpius blieben zurück. Schnell sorgten die beiden mit ihren Zauberstäben für Ordnung. Zufrieden nickte die alte Professorin für Verwandlung, als sie das Werk der beiden Jungen begutachtete. „Nun... Ich würde nun vorschlagen, dass Sie jetzt in ihre Räume gehen und sich hinlegen werden.“ Stumm nickten die beiden Jungen, ehe sie den Rat von ihrer Direktorin befolgten. „Welcher Idiot hat uns verraten?“, fluchte Scorpius wütend, als sie durch die dunklen Gänge liefen. „Vielleicht Alice, weil wir sie schikaniert haben?“, brummte Albus und schaute sich immer wieder um, ob die alte Katze vom Hausmeister Filch nicht irgendwo war. „Kann möglich sein“, erwiderte Scorpius nachdenklich. Im Gemeinschaftsraum angekommen setzten sich die beiden Jungs noch etwas vor den Kamin. „Wer auch immer uns verraten hat, dem werde ich das Leben zur Hölle machen!“ „Ist ja nicht so, als würdest du das bei den meisten nicht schon tun“, spöttelte Albus und fuhr sich einmal über sein Gesicht. Ein abfälliges Schnaufen war anschließend die Antwort von Scorpius. „He Malfoy! Draußen wartet jemand auf dich“, sagte plötzlich ein Junge, welcher das Vertrauensschüler Abzeichen trug und gerade den Raum betrat. Verwundert schauten Scorpius und Albus sich an. „Soll ich mit?“, fragte Albus misstrauisch. „Passt schon. Du kannst ja schon mal ins Bett gehen, sicherlich werden wir morgen die Heuler bekommen“, antwortete Scorpius und verließ den Raum. Ungeduldig stand die junge Weasley vor der Schlangengrube. Sie hasste den unterirdischen Teil des Schlosses, besonders, wenn es bereits nachts war. „Weasley!“, zischte ihr Erzfeind, als er sie entdeckte. „Einen wunderschönen guten Abend, Malfoy“, trällerte Rose fröhlich und konnte sich das triumphierende Grinsen nicht verkneifen. Wütend verengten sich die Augen ihres Gegenübers. „Was willst du?“, knurrte Scorpius und kam einige Schritte auf sie zu. „Wie war deine Party?“, wich Rose der Frage des Jungens aus. Nach dieser, eigentlich, unschuldigen Frage zückte Scorpius seinen Zauberstab und richtete ihn auf Rose. „Na, na, na Malfoy. Wir wollen doch nicht, dass du noch einen Brief bekommst, weil du eine Mitschülerin angegriffen hast, oder?“ Mit großer Genugtuung beobachteten die braunen Augen von Rose, wie Scorpius seinen Stab wieder verstaute. „Du hast McGonagall von der Party erzählt, stimmt?“ Laut lachte sie auf bei dieser Frage, ehe sie sagte: „Natürlich war ich das, als Rache, weil du mit Albus zusammen Alice gedemütigt habt.“ „Was fällt dir ein!?“ „Oh, eigentlich sehr viel, schließlich schütze ich meine Freunde“, kam es daraufhin von Rose gelassen. Der Malfoy lehnte sich gegenüber von ihr an die Wand und zündete sich eine Zigarette an. Angewidert verzog Rose das Gesicht. Sie konnte nicht nachvollziehen, was alle an Zigaretten fanden. Plötzlich kam Scorpius auf Rose zu, blieb einige Zentimeter vor ihr stehen und blies ihr den Rauch ins Gesicht. Gekünstelt hustete Rose und sah den Blonden durch ihre vollen Wimpern an. „Und nun?“, wisperte Rose leise und musste den Drang widerstehen sich nicht über die Lippen zu lecken. Er warf seine Zigarette auf den Boden, grub eine Hand in ihr dickes Haar und zwang sie anschließend den Kopf in den Nacken zu legen. Leicht beuge er sich zu ihr runter. „Lass uns ein Spiel spielen, Weasley“, säuselte er hauchzart gegen ihre Lippen. Rose bemerkte wie sich ihre Atmung beschleunigte und ihr Blut durch ihre Ohren rauschte. „Und was wäre das für ein Spiel?“, erwiderte sie genauso leise wie er. „Nun, da ich mich von Kenzie getrennt habe, wird mir nun ziemlich langweilig sein. Und da du sicherlich nicht willst, dass Longbottom unter dieser Langeweile leidet, wirst du dich mir zur Verfügung stellen“, erklärte Scorpius und fuhr mit seinen Lippen über ihre Stirn und Wangen. „Wenn ich also nicht mitspiele, wirst du Alice weiter fertig machen? Mache ich aber doch mit, lässt du sie in Ruhe?“, fasste Rose kurz zusammen und schloss die Augen. Sie musste sich jetzt gut überlegen, was sie tat. „Richtig.“ Eine kurze Stille breitete sich zwischen den beiden Rivalen aus, bevor Rose die Augen öffnete und Scorpius fest in die Augen blickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)