Deine erfundene Frau von horo_koi (Dramione) ================================================================================ Kapitel 45: Flut der Realität ----------------------------- Eine eiserne schwere legte sich um sein Bewusstsein, drückten es ein, als würde es jemand in Ketten gelegt haben und immer fester daran ziehen, sodass sich die Schlinge des kalten Metalls in dieses schnitt. Sein Blick war auf Hermione gefallen, die von den Heilern weggebracht wurde. Viel konnte er nicht erkennen, doch allein das Blut, dass die Kleidung der Heiler säumte und von der Trage tropfte, auf der sie Hermione gebettet hatten um sie besser Transportieren zu können, reichte ihm um zu wissen, was passiert war und wie schwer sie verletzt wurde. Dabei fiel ihm auch auf, dass er nicht einmal wusste, ob sie mit allen Körperteilen wieder auf dem Anwesen gelandet war, oder ob Teile von ihr davon gerissen wurden. Zudem überlegte er, wie Heiler und Ministeriumsleute überhaupt Teile von zersplinterten Personen ausfindig machen konnten. Gab es eine Art Radar dafür? Und was passierte, wenn die Teile zu spät gefunden wurden, konnte man sie dann nicht mehr an den Körper anbringen? Verdammt, er war sonst so schlau und belesen, vor allem über medizinische Sachen, allein wegen seinem eigenen Problem, dass er hatte, doch dazu fiel ihm rein gar nichts ein. Er wusste nicht, was passierte, wie alles vonstattenging und es wurmte ihn. Dabei könnte es ihn beruhigen, wenn er es wüsste. Dann könnte er Scorpius beruhigen, der sich an ihn klammerte und nur jämmerlich weinte. Erst seine Mutter riss ihn wieder aus seinen Gedanken, als sie erschöpft vor ihn trat und ihn kurz am Arm berührte. „Du solltest dich duschen, Draco, oder mit Scorpius baden. Du bist voller Blut und Scorpius kann sich dann auch etwas ablenken. Ich werde ebenfalls duschen gehen und wenn ich fertig bin, werde ich ins St Mungo Hospital reisen und mich nach Hermione erkundigen. Kümmere dich bitte derweil um Scorpius. Ich berichte dir später alles weitere.“ Gütig und wissend konnte sie sich zu einem kleinen Lächeln durchringen, bevor sie ihre Hand von seinen Arm nahm und sich auf den Weg in ihre Gemächer machte. Für einen kleinen Moment folgte er ihr noch mit seinen Augen, bevor er zu Scorpius hinab sah und ihn leicht von sich drückte. „Komm kleiner, du hast Oma gehört, wir gehen baden. Deiner Mama wird es bald wieder gut gehen und vielleicht können wir sie heute Abend schon besuchen. Solange bleiben wir aber hier“, berichtete er Scorpius von dem weiteren Vorhaben. Eigentlich schrie ja alles in seinem Inneren danach, selbst ins St Mungo Hospital zu flohen, doch das würde nicht viel bringen. Narcissa war Ersthelferin, ihr würden sie noch eher Auskunft geben, als ihm. Dem, der Schuld an diesem Unfall trug, der der Auslöser war, dass Hermione Granger überhaupt Splinterte. Niemals würden sie ihn zu ihr lassen. Eher würden sie ihn wieder als den bösen Todesser ansehen, der er einst wegen seiner Familie gewesen war. Nachdem er Scorpius vorsichtig auf seinen Arm genommen hatte und mit ihm in das Bad ging, welches an sein ehemaliges Zimmer angrenzte, hatte er sich mit dem Jungen zusammen ein Bad gegönnt. Zuerst war ihm das Blut gar nicht aufgefallen, dass auf seiner Kleidung war, doch als er sich auszog, bemerkte er die vielen Spritzer, die er abbekommen hatte, als Granger wieder zurück auf dem Anwesen angekommen und zusammengebrochen war. Es war unverständlich für ihn, wieso diese Sache, dieser Unfall ihn so sehr mitnahm. Er wollte Granger nicht weiter in seinem Leben haben, sie brachte zu viele Geheimnisse mit sich, zu viel Ärger und zu viele Gefühle, die er besser nie wieder verspürt hätte. Er wollte sie und zwar nur für sich allein. Niemand sollte sonst je Hand an sie legen und er hatte gedacht, dass er es in ihrem letzten Jahr geschafft hatte. Dass sie sich nicht weiter mit Männer abgab, nachdem er sie so verletzte und ihr sagte, wie wenig sie doch Wert war, dass sie es nicht wert war geliebt zu werden. Doch anscheinend war alles nach hinten losgegangen Er hatte sie des Öfteren gesehen, mit irgendwelchen Männern des Ministeriums, oder Potter in ihrer Nähe. Potter... der, der sich an ihr vergangen hatte. Wie sehr er ihn doch dafür verabscheute und ihm dennoch dankbar war, dass er noch nicht aufgetaucht war nach diesem Unglück. Sicherlich würde der Goldjunge bald erscheinen, doch noch war er in Sicherheit. Noch hatte er Zeit um sich dem ganzen Bewusst zu werden. Vorsichtig legte er seinen Kopf in den Nacken, auf den Rand der Badewanne ab und überlegte, wieso er immer so sehr aus der Haut fuhr. Er mochte Granger, keine Frage, denn sonst würde er nicht mit ihr schlafen wollen, sie nicht für sich haben wollen. Doch warum? Warum wollte er das? Warum hatte er das Gefühl, dass sie zusammen sein mussten, dass er Scorpius jederzeit sehen wollte. Wollte er über Scorpius nur in Grangers nähe sein? Wollte er deswegen auf Biegen und Brechen, dass sein Vaterinstinkt, den er entwickelt hatte, echt war? Dass der Junge sein Sohn war? Aber das konnte rechnerisch doch gar nicht funktionieren, oder irrte er sich? Hatte er etwas übersehen? Seufzend schloss er seine angestrengten Augen und versuchte sich ein wenig zu beruhigen, seine Gedanken auf ein Minimumm zu reduzieren. Es würde ihm nichts bringen sich nun einer Antwort auf eine Frage bewusst zu werden, die eigentlich schon lange beantwortet in ihm schlummerte. Bei der er wusste, wieso er etwas tat, fühlte und wollte. Merlin, er war am Ende, denn zu wissen, wieso er das alles wollte und fühlte, erdrückte ihn. Die Ungewissheit, wie es Hermione mittlerweile ging, ob sie es schaffen würde oder nicht, wie schwer sie verletzt war, das alles waren Faktoren, die ihn fertig machten. Die ihm das Atmen erschwerten. Er musste dringend etwas unternehmen, würde verschwinden, wenn es nicht anders ging, wenn er nicht mit den Konsequenzen leben konnte, die seine Taten hinterlassen hatten. „Papa?“, riss ihn Scorpius aus seinen Gedanken, der ihn leise angesprochen hatte und zu ihm auf sah. Der kleine Junge lag halb auf ihm drauf und hob seinen Kopf nur so viel, dass er in sein Gesicht sehen konnte. Kurz brummte er um Scorpius zu zeigen, dass er ihm zuhörte. „Mama wird wieder gesund, oder? Kommt Mama wieder?“ Es waren diese kindlichen Fragen, die ihn bis ins Mark erschütterten. Seine dunklen Augen erinnerten ihn an sich selber, als er einst Angst um seine Mutter gehabt hatte, die von dem dunklen Lord in ein Zimmer verschleppt worden war, nachdem dieser wieder auferstanden war. Wie gern würde er Scorpius die Angst nehmen, ihm sagen, dass alles gut würde, dass seine Mama wiederkommen würde, doch das konnte er nicht. Noch nicht. Noch wusste er nicht, was geschehen würde. Als sie Hermione an ihn vorbei getragen hatten, sah es einfach nicht gut für sie aus. Sie hatte nicht einen Mucks von sich gegeben, einzig ihre Schreie waren noch dumpf in seinem Kopf zu hören gewesen, obwohl sie längst verstummt war. Nie hätte er angenommen, sie noch einmal so leiden zu sehen, ihren Schmerz so hinausschreien zu hören. Die Zeiten von Folter und Verfolgung waren vorbei und dennoch schien sie ihm immer wie ein gehetztes Reh, dass auf der Flucht vor ihn war und er schwor sich, würde sie gesund werden, würden Sie sie wieder flicken können, würde er mit ihr reden und dann richtig, ohne Ausflüchte, ohne fliehen, ohne anschreien und angiften, ohne Sarkasmus und einfach nur ruhig. Zwar war er sich nicht sicher, ob sie das hinbekommen konnten, da sie diese Art zu reden nicht kannten, zumindest nicht, wenn sie miteinander sprachen, doch er würde es versuchen. Der Tag schlich sich nur langsam dahin, fast so, als würde die Zeit eins auf Flubberwurm machen. Ungeduldig wartete er seit Stunden auf seine Mutter, die noch immer nicht ins Anwesen zurückgekehrt war. Mittlerweile war es schon Abends und Scorpius und er lagen in seinem Bett, starrten an die Decke und schwiegen. Wobei Scorpius weniger schwieg, als das er schlief. Die Erschöpfung des Tages hatte ihn dann doch vor einiger Zeit eingeholt, sodass er in einen unruhigen Schlaf verfallen war. Ständig zuckte seine Hand und er kringelte sich neben ihm ein, krallte sich mit der anderen Hand in Dracos Hemd, dass er sich nach dem Bad angezogen hatte. Wenn er doch nur ebenfalls schlafen könnte, doch sein Verstand ließ ihn einfach nicht zur Ruhe kommen, bevor er nicht eine Antwort hatte, nicht wusste, wie es ihr ging. Wieso bei Merlins Bart waren sie beide auch nur so verdammt stur? Würden sie nicht ständig aneinander geraten, wäre das ganze gar nicht passiert. Seufzend fuhr er sich durch seine Haare und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf, als ein leises Geräusch seine Aufmerksamkeit zur Tür lenken ließ. Erwartungsvoll setzte er sich auf und starrte diese regelrecht an, bis sie geöffnet wurde. Doch alle Hoffnung fiel von ihm ab, als er Eloise im Türrahmen stehen sah, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf erhoben. Allein ihr gebären verriet ihm, was sie im Moment dachte und wie sie sich fühlte. Etwas, dass sie mit Hermione gleich hatte, aber das war wohl auch das Einzige, denn im Gegensatz zu seiner momentanen Ex-Frau, war Eloise nicht sonderlich klug oder interessant. Er stritt sich nicht viel mit ihr, sagte meist nur ja und Amen, wenn sie etwas wollte und erfüllte ohne nachzudenken ihre Wünsche. Sie war die Frau, die sich viele Männer wünschten. Wenn doch einmal Streit aufkam, überfiel sie einen und hatte anschließend grandiosen Sex mit einem. Doch mehr war das auch nicht. Mittlerweile fragte er sich auch, ob es denn nur das war, was ihn so sehr an ihr gereizt hatte. Sicherlich, sie war schön doch, wenn er sie weiter so eingehend betrachtete, ohne etwas zu sagen, bemerkte er, dass sie wohl mehr Ähnlichkeit mit Pansy hatte, seiner Ex-Freundin aus Schulzeiten. Dabei wirkte sie Anfangs so anders, aber sie war eben doch nur eine von ihnen. Anders als Granger, die man in keine Schublade mit anderen Frauen stecken konnte, die eine Person für sich war. Schwierig, aber doch auch eine der interessantesten. Allein, weil man sich mit ihr Geistig messen konnte. „Was willst du hier?“, richtete er seine Worte abweisend an seine derzeitige Verlobte, die ihn skeptisch ansah. Belustigt stellte er fest, dass sich ihre Augenbraue kaum verzog. Kein Wunder, war diese doch fast nur noch angemalt, statt natürlich. Wie lang stand er eigentlich schon auf so künstliche Frauen? „Du wolltest zurückkommen, falls du das vergessen hast. Und das nicht erst zwei Tage später“, überdramatisierte sie seine Abwesenheit in seinem Apartment. „Wie du siehst, kümmere ich mich um meinen Sohn“, antwortet er ihr nur, hatte er doch wenig Lust sich nun mit ihr auseinander zu setzen. Er hatte genug um die Ohren, um sich nun noch ihr Drama anzuhören. „Gut, wie du willst. Da er schläft, kannst du dich ja auch hier um mich kümmern.“ Lasziv lächelnd kam sie auf ihn zu, woraufhin seine Augenbraue nach oben wanderte. Deswegen hatte er sie heiraten wollen. Sie war ein Biest, wie er selber und sie war sich für nichts zu schade oder zu prüde. Sie machte was sie wollte, wann sie es wollte und wo sie es wollte. Nur kurz überlegte er noch, ob er darauf eingehen sollte, doch als ihr Cardigen zu Boden fiel und sie ihre Hüften in Richtung Bad schwang, konnte er nicht widerstehen. Nur für einen winzigen Moment sah er nochmals zu Scorpius hinab, der weiterhin schlief und löste dabei dessen kleine Hand von seinem Hemd, in die er dann einen Zipfel der Decke steckte. „Kommst du?“, hörte er sie in ihrem französischen Akzent fragen. Irgendwie konnte er dem Akzent nicht widerstehen, denn bei Fleur war er damals ebenso darauf angesprungen. Leise knurrte er auf, als er sich vom Bett aufstemmte, sein Hemd im Gehen loswurde und in seinem ehemaligen Zimmer zurück ließ. Die Tür zum Bad schließend, hörte er schon das Rauschen der Dusche, die Eloise angestellt hatte und vor ihm begann, sich lasziv räkelnd aus ihrem Kleid zu schälen. Ein leiser unzufriedener Laut entfuhr ihm, bevor er mit dem nächsten Satz, den er tat, bei ihr war und sie Leidenschaftlich an sich zog und küsste. Das war genau das, was er brauchte. Ablenkung von seinen Gedanken und gleichzeitig vermeiden, dass sie redete. „Fuck!“, fluchte er verhalten, als er seine Erektion bemerkte, die sich deutlich gegen seine Hose spannte. Wieder einmal schaffte sie es, ihn in kürzester Zeit hart werden zu lassen. Darum wollte er sie heiraten, weil sie zueinander passten, weil sie beide heiß waren, sich nichts nahmen. Sie waren Erfolgreich und sie waren Sex pur, zumindest kam es ihm so vor, sobald sie da war. Ungeduldig zerrte er seine Hose zu Boden, während sie sich schon vollkommen Nackt unter die heiße Dusche stellte. Sie wartete nur auf ihn und wie gern würde er nun sagen, das würde ihn kalt lassen, doch er konnte nicht. Sie war eine verdammt gutaussehende Frau, die wusste wie sie sich zu bewegen hatte und das war es, was er wollte. Er wollte keine Frau, mit der er lachen konnte, Kinder haben würde, nein. Das was er wollte und brauchte war einzig Sex um all seine Gedanken und Erinnerungen verblassen zu lassen. Eilig stieg er zu ihr, hatte es geschafft sich gänzlich zu entkleiden und kaum war er bei ihr, drückte er sie gegen die kalte Wand in ihrem Rücken, die sich von der Hitze des Wassers noch nicht erwärmt hatte. Ein Schauer überfuhr sie dabei und er spürte das kleine Zittern ihres Körpers unter seinen Händen. Erregt drängte er sich näher an sie, rieb sich an ihr und hob sie schließlich an, als er ihren Hintern zu fassen bekam. Ohne sie darauf vorzubereiten, stieß er in sie, bewegte sich gegen sie, wurde von mal zu Mal schneller und lauschte dem Rauschen des Wassers, das Blut, dass in seinen Adern floss und hörte ihre Stimme, die sich kratzig anhörte mit jedem Stöhnen, dass ihr entkam. Ihre Finger krallten sich in seine Schulter und ein Schwall an Bilder überflutete seine Sinne. Plötzlich hielt er nicht mehr Eloise mit seinen Händen hoch erhoben. Er sah Hermione, wie sie sich unter ihm räkelte, wie sie ihre Arme um ihn schlang und ihn begierig küsste, als wollte sie, dass ihr gemeinsames Spiel nie endete. Keuchend zuckte er zurück, entglitt Eloise und ließ sie fallen. Sein Atem ging schwer und Stoßweise, während er nur vor sich auf die Wand starrte und weiter zurücktaumelte, bis er die Duschwand in seinem Rücken spürte. Erneut drangen Hermiones süßen Schreie in sein Gedächtnis, die sie einst beim Sex mit ihm ausgestoßen hatte, bis sie sich zu Schmerzensschreien wandelten. Immer kürzer wurden die Atemzüge die er tat und bekam das Gefühl, gleich zu ersticken. Auf Eloise achtete er nicht mehr, weder auf ihre Schmerzenslaute, weil er sie fallen gelassen hatte, noch auf ihr Gemecker, eben deswegen. Er hatte das Gefühl verrückt zu werden, als die Stimme Hermiones immer lauter in ihm widerhallte und ihm eine Gänsehaut nach der nächsten verpasste. Seine Erregung war verpufft, wie ein Luftballon geplatzt. Er hörte nicht einmal sich selbst schreien, während er seine Hände verzweifelt gegen seine Ohren drückte und versuchte die Stimme verstummen zu lassen. „Aufhören! Es soll aufhören!“, schrie er auf und erschrak, als die Tür zum Bad aufgerissen wurde. Sofort verstummte Hermiones Stimme in seinem Kopf und er sah sich seiner Mutter und Harry Potter gegenüber, hinter ihnen Scorpius, der ihn mit verweinten Augen ängstlich ansah. Und erst da realisierte er, was er getan hatte. Er hatte sein Leben erneut gegen die Wand gefahren und nicht nur seines, er hatte ihres mit genommen. Hatte er ihr Leben damit beendet, während seines nur Schaden genommen hatte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)