Deine erfundene Frau von horo_koi (Dramione) ================================================================================ Kapitel 10: Wortgefechte wie zur Schulzeit ------------------------------------------ Als die ersten Sonnenstrahlen ihr ins Gesicht schienen, zuckte die Braunhaarige unter der Helligkeit leicht mit den Augenbrauen. Sie wollt doch einfach nur schlafen. Warum musste die Sonne einem dann auch immer einen Strich durch die Rechnung machen? Verschlafen grummelte sie vor sich her und vergrub ihren Kopf im seidig weichen Kopfkissen. Verwundert hielt sie einen Moment inne, bevor sie ihre Augen träge öffnete und sich ihr Kissen besah. Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch und stemmte sich etwas auf, sodass sie sich herum drehen und aufrecht sitzen konnte. Sich fragend, warum sie in ihrem Bett war und nicht im Wohnzimmer, auf ihrer gemütlichen Coach, fiel ihr Blick auf die zerwühlte Seite neben sich. Wie war sie überhaupt dort hingekommen? Das letzte an das sie sich erinnerte, war das sie mit Scorpius zusammen auf dem großen Sofa lag und ihm sein Märchenbuch vor las. Grübelnd, wie sie in ihr Schlafzimmer gekommen war, zog sie ihre Stirn kraus, bis sie den Ruf ihres kleinen Prinzen hörte. „Mama! Frühstück!“ Schnell schüttelte sie ihren Kopf und stand aus ihrem Bett auf. Vielleicht fiel es ihr ja später wieder ein, wie sie ins Bett gekommen war. Langsam lief sie hinaus in den Flur, als ihr Scorpius aus schon entgegen kam. „Mama komm schnell. Es gibt Frühstück.“ Schmunzelnd hockte sie sich vor ihren geliebten Sohn und lächelte ihn liebevoll an. „Schon gut mein Schatz. Ich komme ja.“, antwortete sie ihm, bevor sie sich wieder erhob und ihrem jüngsten nach unten in die Küche folgte. Überrascht und geschockt zugleich, blieb sie im Türrahmen stehen und blickte auf die anwesenden Personen. Das Ginny sie manchmal morgens besuchte und das Frühstück zubereitete, war sie ja gewöhnt, doch das eben diese nun zusammen mit Draco Malfoy in ihrer Küche stand und das fertige Frühstück auf den Tisch stellte, ließ sie ungläubig innehalten. „W-was,,.“, setzte sie an, doch Ginny unterbrach sie auch sogleich indem sie auf sie zu gestürmt kam und sie eilig umarmte. „Merlin Hermione. Warum erzählst du mir denn nicht, dass Malfoy bei dir übernachtet? Dann hätte ich ihn vorhin auch nicht überraschend geweckt.“ Aufgeregt sah die Rothaarige in die Augen ihrer besten Freundin. Allerdings war die Brünette mehr als verwirrt. „Wie kommst du darauf das Malfoy.... Moment! Hast du gerade gesagt, dass du ihn vorhin überraschenderweise geweckt hast?“, gefährlich blitzten ihre Augen auf, als sie die Erkenntnis traf. „Malfoy! Was bei Merlins gepunkteter Unterhose suchst du schon wieder hier? Hast du kein Zuhause? Ist dir deine Freundin etwa schon wieder zu langweilig? Verschwinde! Ich will dich hier nicht haben!“ Aufgebracht wie sie war, hatte sie Ginny sogleich beiseite geschoben und war vor den ehemaligen Slytherin getreten. „Was fällt dir ein?“ „Komm mal wieder runter Granger. Ich hab meinen Sohn gestern versprochen ihm Gute Nacht sagen zu kommen. Was kann ich dafür, wenn du nicht zuhörst?“ „Wie bitte! Ouhhh... Verschwinde einfach Malfoy!“ „Merlin... Hermione hast du ihm etwa was gesagt?“, mischte sich Ginny wieder in das Gespräch ein. Augenblicklich lagen sechs Augenpaare auf ihr. Scorpius, welcher neugierig zwischen den Erwachsenen hin und her sah. Hermione, welche sie geschockt ansah und nervös auf der Stelle trat und Draco, welcher sie mit skeptisch zusammen gezogenen Augenbrauen musterte. „Mir was gesagt?“, spie er auch schon bedrohlich leise aus. Die lässige Haltung, welche er zuvor eingenommen hatte, ließ er nun ebenfalls verschwinden. „Oh ähm... n-nichts wichtiges.“, versuchte die Rothaarige sich wieder heraus zu reden. „Weasley.“, hauchte er nur leise, doch nachdrücklich. „Was wird hier gespielt?“ „Nichts! Bei Merlin. Draco bitte verschwinde einfach. Ich halt es nicht in deiner Nähe aus okay? Das meinte sie. Ob ich dir etwa schon gesagt habe, dass ich keine Lust auf diese Scharade habe.“ Sofort wandte er seinen Blick zu Hermione, um diese eben so eindringlich anzusehen, wie zuvor Ginny. Erschöpft ließ sie ihre Schultern sinken und lehnte sich gegen ihren Schrank, der direkt neben Draco und ihr stand. „Hör zu Granger. Es passt mir genauso wenig wie dir, wie viel Eloise an unserer... Beziehung zueinander interessiert ist. Aber wir haben es angefangen, jetzt müssen wir es auch zu Ende bringen.“ „Ach ja? Genauso wie du alles zu Ende gebracht hast in deinem Leben? Wie du Dumble...“ Sie konnte nicht einmal zu Ende sprechen, was sie eigentlich sagen wollte, denn im nächsten Moment stand Draco auch schon so nah vor ihr, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Ginny, neben ihnen, zog scharf die Luft ein, als sie verstand was ihre beste Freundin gerade im Begriff gewesen war zu sagen. „Rede. Nie. Wieder. Davon!“, zischte er ihr wütend zu. Diese alte Geschichte war zu lange her, um sie nun wieder hervor zu holen und das wusste die Brünette auch. Dennoch konnte sie in dem Moment, als es ihre Lippen verließ, nichts daran ändern. Im stillen war sie ihm dankbar, dass er ihren Redefluss so abrupt gestoppt hatte. Hart schluckte sie, bevor sie ihren Blick hinunter zu ihren Händen fallen ließ. „Entschuldige.“ „Entschuldige dich niemals. Es ist ein Zeichen von Schwäche.“, kam es automatisch von dem jungen Malfoy. Seine Stimme zitterte noch immer leicht, doch er versuchte sich wieder zu beruhigen. Das er jedoch mit dem eben genannten Satz seinen Vater zitierte, fiel ihm erst dann auf, als Scorpius leise seine Stimme erhob. „Mama... Papa?“ Nur zaghaft kamen die Worte über seine Lippen. Das Hermione und Draco sich so aggressiv einander gegenüber verhalten hatten, verunsicherte den Kleinen nur. Erschrocken keuchte Ginny erneut auf, als sie die Tränen sah, welche über die geröteten Wangen des Jungen rannen. „Jetzt seht nur was ihr angerichtet habt! Merlin ihr seit doch nicht mehr in der Schule! Könnt ihr euch nicht einfach vertragen?“ Enttäuscht schüttelte sie ihren Kopf. So hatte sie ihre beste Freundin schon seit der Schule nicht mehr erlebt und diese war mittlerweile fast fünf Jahre her. „Scorpius...“, hörte die Rothaarige Hermione sagen und sah auch gleich, wie diese sich ihrem Jungen näherte und ihn vorsichtig auf den Arm nahm. Sanft wiegte sie ihren Sohn, doch dieser hörte einfach nicht auf zu weinen. Flehend sah sie zu Draco, welcher ebenso nur auf den kleinen Scorpius in ihren Armen sah. Langsam näherte er sich den beiden und legte eine Hand auf den Kopf des weinenden Jungen. Sachte strich er ihm durch seine Haare. Als dieser sich schniefend von seiner Mutter löste und ihn ansah, lächelte er leicht. „Hey, hör aufzuheulen. Du willst doch genauso stark sein wie deine Mama oder? Weißt du eigentlich wie tapfer sie damals immer gekämpft hat und wie mutig sie sich allen gefahren gestellt hat?“ Verwundert öffneten sich seine schwarzen Augen mit jedem Wort, welches Draco sprach, mehr und mehr. Allerdings verschwanden die Tränen noch immer nicht. „W-wirklich? Mama.. war mutig?“ Verwirrt zog Draco seine Augenbrauen zusammen, bevor er mit seinen silbrigen Iriden in die Braunen Hermiones sah, welche ihn mehr als nur überrascht ansah. Ihre Augen waren geweitet und ihr Mund stand leicht offen. Er konnte nicht anders, als über diesen Anblick zu schmunzeln. „Was denn. Hat deine Mutter dir nie erzählt, was sie alles in ihrer Schule erlebt hat? Dabei wären das so viel bessere Märchen Geschichten als die, die sie dir gestern Abend vorgelesen hat. Zudem wären sie nicht nur erfunden.“ Noch immer sah er ihr in die Augen, während er sprach. Sie faszinierten ihn. Er hatte es schon immer gesehen. Die stärke, welche in ihren Augen funkelte und ihnen diesen überragenden Glanz verliehen. Langsam verstand er wieder, warum er sich im letzten Schuljahr auf sie geprägt hatte. Sie war eine faszinierende Person. Nie hatte sie schwäche gezeigt. Ganz im Gegensatz zu heute. Obwohl sie erst so wenig Kontakt zueinander hatten, so hatte er schon viel mehr über sie in Erfahrung gebracht, als es in der Schule der Fall war. Durch die Hand Scorpius löste er sich jedoch wieder von ihr und sah zu eben diesen. Zu seiner Erleichterung bemerkte er, dass die Tränen vergangen waren und er nun wieder leicht lächelte. „Na bitte. Geht doch. Und nun essen wir Frühstück.“, beschloss er und nahm Hermione ihren Sohn ab, um ihn auf einen der Stühle zu setzen. Schmunzelnd hatte Ginny die ganze Szene beobachtet und musste feststellen, das sich zwischen den beiden Streithähnen noch immer eine Art Anziehungskraft befand. Sie würde ihrer besten Freundin nochmal deutlich auf den Zahn fühlen müssen, damit diese es auch wirklich einsah. Dabei war es ihrer Meinung nach absolut nicht zu übersehen. Immerhin standen sie sich eben so nah, wie ein Liebespaar oder eben wie junge Eltern es taten. Und wie Malfoy über Hermione geredet hatte, ließ davon zeugen, dass er sie keineswegs immer nur als Schlammblut angesehen hatte. Aber ob Hermione das genauso sehen würde? Wahrscheinlich eher nicht. Langsam ließ auch sie sich auf einen der Stühle sinken und beobachtete noch immer ihre ehemaligen Schulkameraden. Doch die Stille nervte sie unheimlich. „Okay. Habt ihr euch jetzt wieder ein gekriegt? Ja? Gut! Denn noch einmal will ich nicht sehen, wie ihr euch genauso wie in Hogwarts streitet und das ausgerechnet vor Scorpius. Der ist sowieso schon so verunsichert, wenn es mal Ärger gibt. Und jetzt zu dir Malfoy. Warum habe ich dich neben Hermione im Bett gefunden? Hättest du nach eurem Essen nicht eher im Bett von deiner Freundin landen sollen?“ Neugierig wie sie war, sah sie dem Blonden direkt in die Augen. Das dieser nur genervt die Augen verdrehte, störte sie dabei nicht sonderlich. „Du nervst Weasley. Hast du nichts anderes zu tun als hier den Babysitter und Psychologen zu spielen?“ „Lass Ginny in Ruhe. Erkläre mir das lieber. Warum warst du noch hier? Und warum.... warst du neben mir im Bett?“, ihre Stimme zitterte leicht vor Unsicherheit. Warum wusste sie auch nichts davon? Sie beobachtete ihn, wie er sich seufzend die Haare nach hinten strich, wodurch sogleich wieder einige in seine Stirn zurück fielen. „Ihr Gryffindor seid schrecklich. Immer so neugierig.“ Erneut seufzte er, bevor er weiter sprach. „Okay. Ja ich habe hier geschlafen. Und wenn ihr mir zugehört hättet, wüsstet ihr, dass ich hier war um dem Zwerg hier noch gute Nacht zu sagen. Als ich angekommen bin, hab ich euch jedoch auf dem Sofa wiedergefunden. Schlafend.“, bemerkte er. Skeptisch zog Hermione ihre Augenbrauen zusammen. Auch wenn sie sich vorstellen konnte, was danach geschehen war, so erschloss sich ihr jedoch nicht, warum er bei ihr geschlafen hatte. „Gut. Und was war dann?“, hackte sie deswegen nach, weil er anscheinend nicht vor hatte von allein weiter zu erzählen. Scorpius und Ginny hatten während des Gesprächs jedoch angefangen zu essen. „Scorpius hat mich bemerkt, als ich durchs Wohnzimmer lief. Daraufhin hab ich erst ihn ins Bett gebracht und bin dann nochmal runter gekommen. Eigentlich wollte ich dich ja fragen was du mit Lestrange zu tun hast.“ Bei dem Namen Lestrange zog Ginny scharf die Luft ein und verschluckte sich sogleich daran. Verwundert richteten sich die Augen der anderen auf sie, sodass sie sich sofort unwohl fühlte. „Wie dem auch sei.“, redete Draco auch schon weiter, doch er schwor sich dieser Reaktion noch einmal auf den Grund zu gehen. „Jedenfalls hast du so tief geschlafen, dass ich es auf später verschieben wollte. Und da der Kamin eh bald ausgegangen wäre und du nicht gerade viel bekleidet schläfst, wie ich nun schon zum wiederholten male feststellen konnte.“, bemerkte er leicht anzüglich grinsend. „Hab ich dich ins Bett getragen. Als ich dich hinlegen und gehen wollte, hast du dich allerdings so sehr festgeklammert, dass ich dich nicht los bekommen habe und mich dann einfach dazu legte. Immerhin hatte ich keine Lust auf einen nächtlichen Wutanfall alá Granger. Schon gar nicht, wenn der Kleine nicht einmal weit entfernt in seinem Bett liegt und schläft.“ Mit Genugtuung bemerkte er, wie Hermione eine leichte röte in die Wangen schoss. „Verstehe.“, warf Ginny wieder ein und sah ebenfalls zu ihre Freundin. Bei dem Anblick der Brünetten, konnte sie nicht anders als zu grinsen. „Also gut. Ich mach mich dann auf den Weg. Aber glaub nicht, dass du mir einfach so davon kommst Granger. Über gestern Abend sprechen wir nochmal. Ach ja und bevor ich es vergesse. Wehe du bringst am Wochenende Weasley mit. Wir treffen uns bei mir. Ich lege keinen Wert darauf, dass Eloise euch vielleicht noch ungebeten besucht um mit dir Freundschaft zu schließen.“ „Hey! Was hab ich denn getan?“, beschwerte sich Ginny auch sogleich. „Du warst nicht gemeint Ginny. Es ging um Ron. Und Malfoy... keine Sorge. Ich werde ganz sicher keine Freundschaft mit ihr schließen.“ „Gut. Dann sehen wir uns am Wochenende. Ich komme vorher nochmal vorbei um zu besprechen, wann es los geht.“, antwortete er noch, bevor er aufstand und sich zu Scorpius drehte. „Und du kleiner. Pass gut auf deine Mutter auf. Ich sorge dafür, dass sie bis nächste Woche noch einmal frei hat und du sie ganz für dich hast. Alles klar?“ Kurz zwinkerte er den schwarzhaarigen Jungen zu, welcher freudestrahlend auf seinen Stuhl herum hibbelte. Grinsend wand er sich von ihnen ab und ging Richtung Wohnzimmer. „Ach und Granger... lass den Schutzzauber für mich unten.“, feixte er, als er über seine Schulter zu den Frauen zurück sah und dann verschwand. Wütend knurrte Hermione erneut auf. Warum schaffte er es nur immer und immer wieder sie zur Weißglut zu treiben? Das war doch wirklich nicht mehr normal. Aber sollte er sich ruhig um ihre Arbeit kümmern. So konnte sie sich wenigstens innerlich auf den bevorstehenden Trip vorbereiten und alle Vorkehrungen treffen die es zu treffen gab. „Hermione? Wenn Malfoy ja nichts dagegen hat, dann kann ich doch sicher mit kommen oder? Ach bitte bitte. Ich hatte schon lange keinen Spaß mehr.“ Verwundert sah die Braunhaarige in die blauen Augen Ginnys. „Du weißt doch gar nicht wo wir am Wochenende hin wollen.“ „Na und? Es wird so oder so lustig, wenn ihr beide zusammen unterwegs sein werdet. Außerdem muss ja einer auf Scorpius acht geben, solltet ihr wieder anfangen zu streiten.“ Seufzend ergab sich die Brünette. „Gut. Aber lass uns Harry noch mitnehmen.“, meinte sie leise, bevor sie begann ihr Frühstück anzurühren. Ginny nickte daraufhin nur begeistert und erzählte mit Scorpius darüber, wo es überhaupt hingehen sollte. Doch schon nach kurzer Zeit fiel Hermione wieder etwas ein. „Wie... wie hast du uns eigentlich... vorgefunden? Also... ich meine... lag ich nah an ihm... dran?“ Unweigerlich schluckte sie etwas fester, als sie ihre Frage gestellt hatte. Das ihr die röte sogleich wieder in die Wangen schoss, bemerkte sie jedoch nicht. Für einen Moment sah Ginny Hermione fragend an, bevor sie begann leise zu kichern. „Ach weißt du. Es war eigentlich wirklich süß. Du hast halb auf ihm drauf gelegen und er hatte seinen Arm um dich.“, flötete sie fröhlich. Doch Hermione war nicht nach Fröhlichkeit. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, das sie sich im Schlaf an ihn geschmiegt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)