Die Gefahr in mir von Maryhase ================================================================================ Prolog: Ups! ------------ „Nächster Halt: Magnolia!“, rief der Schaffner, um den Fahrgästen mitzuteilen, dass sie bald wieder einen Bahnhof erreichten. Dies war einem gewissen, pinkhaarigen Dragonslayer nur allzu recht, da er dann endlich aus diesem Zug aussteigen konnte. Fahrzeuge waren wirklich eine Qual für ihn und doch stieg er immer wieder in sie, damit er seine Aufträge erledigen konnte. Denn ansonsten würde er seine Ziele ja nicht erreichen. Oder sehr spät zumindest. Aber er war ja immerhin auch nicht allein unterwegs gewesen. Eine gewisse Blondine, bei der er wusste, dass sie nach einigem Fußmarsch zu quengeln begonnen hätte, begleitete ihn – wie immer eigentlich. Ebenso wie sein blauer Kater, welcher sprechen, laufen und sogar fliegen konnte. „Bald hast du es geschafft!“, meinte die Blondine, blickte jedoch weiterhin verträumt aus dem Fenster und betrachtete somit nur nebenbei die grüne Landschaft, welche an den Fenstern vorbeizog. Was sie jedoch in ihrer Träumerei nicht merkte, war, dass sie ihrem Partner die ganze Zeit schon den Kopf kraulte und seine kurzen Haare durch ihre Finger gleiten ließ. „Wie weit noch Lucy...?“, fragte der Pinkhaarige, welcher mit dem Bauch auf der Sitzbank lag und seinen Kopf auf Lucys Schoß gebettet hatte. Sein blauer Kater beobachtete dies mit einem frechen Grinsen und sagte ab und zu: „Ihr möööööögt euch!“, was er immer in die Länge zog. Lucy machte sich schon keine große Mühe mehr, etwas darauf zu erwidern. Darum seufzte sie nur ab und an und sah den blauen Kater nicht an. „Natsu, Lucy reagiert nicht darauf“, wandte er sich an seinen pinkhaarigen Ziehvater. Schließlich hatte Natsu damals ein Ei gefunden, aus dem dann Happy geschlüpft war. Es war vielen neu, dass Katzen aus Eiern schlüpfen können, aber Happy war eben keine gewöhnliche Katze. Er war ein Exceed und kam aus einer Parallelwelt namens Edolas, in der es von jedem Bewohner Erdlands ein Gegenstück gab, wobei dieses nicht dieselben Eigenschaften haben musste, wie sein Gegenstück. „Dann musst du dir eben was Neues einfallen lassen“, krächzte Natsu, da ihm immer noch schlecht war. Verdammte Transportkrankheit konnte man da nur sagen. Aber durch Lucys sanftes Kraulen war es ihm diesmal angenehmer, nur wusste er nicht warum. Auch warum die Blondine dies tat, war ihm unklar, ebenso wie ihr selbst. Sie wusste selbst nicht so genau, warum sie es auf einmal kalt ließ, wenn sie der blaue Kater aufzog. Sie mochte Natsu, ja, als ihren besten Freund. Aber nicht mehr. Zumindest war das ihre Meinung, obwohl sie sich da nicht mehr so sicher war. Ihre Abwesenheit kam auch daher, da sie darüber nachdachte, aber einfach nicht wirklich vorankam. „Wie weit noch, Lucy?“, fragte Natsu noch einmal gequält und erhoffte sich eine Antwort von der Stellargeistmagierin. „Ich kann die Stadt schon sehen“, erklärte sie, noch immer nach draußen blickend. „Wir sind gleich da...“ Der Dragonslayer machte sich allmählich Sorgen um seine Partnerin. Ihre Abwesenheit war so untypisch für sie, auch wenn sie ja in seinen Augen schon immer seltsam war. Doch dies war anders, er mochte es nicht. Er wollte ihr helfen, aber sie ließ ihn nicht an sich ran. Der Dragonslayer wusste nicht, was er machen sollte, damit Lucy ihn aufklärte. Also ließ er sich einfach weiter kraulen und schwieg den restlichen Weg. Als der Zug endlich im Bahnhof von Magnolia zum Stillstand kam, sprang Natsu freudig auf und schnappte sich seine Tasche und wollte schon nach draußen stürmen, da merkte er, dass Lucy sich nicht rührte. Dabei war sie es doch, die nach Hause wollte, da die Sonne bereits unterging und es langsam dunkel wurde. „Lucy?“, fragte Natsu vorsichtig nach, bekam jedoch keine Antwort von der Stellargeistmagierin. „Luce?“, versuchte er es noch einmal, doch wieder nichts. Dann wandte sich der Pinkhaarige an seinen blauen Kater. „Flieg du schon mal zur Gilde, wir kommen dann nach“, erklärte er ihm und Happy ging, wenn auch widerwillig. Er hatte gemeint, dass er ihn nicht mehr bei sich haben wollte. Natsu lachte ein bisschen und erklärte dem Kater, dass dem absolut nicht so war. Aber jemand sollte doch die frohe Nachricht verkünden, dass sie wieder in Magnolia waren. Mit dieser Erklärung hatte er sich schließlich zufrieden gegeben. Also setzte sich Natsu Lucy gegenüber und sah in ihr Gesicht. Es sah so nachdenklich aus und der Dragonslayer hätte wirklich gerne gewusst, was sie so beschäftigte. Doch sollte sie so langsam wirklich mal fertig werden mit grübeln, da schon wieder mehrere Gäste eingestiegen waren. Der Zug würde bald wieder zurückfahren und die beiden gleich mit, wenn sie nicht endlich ausstiegen. Immer voller wurde der Zug und Natsu suchte eine Uhr, konnte aber durch das Fenster keine entdecken. Also wollte er aufstehen und kurz nach draußen gehen, um nachzusehen, da ruckelte der Wagon und setzte sich in Bewegung. Sofort ließ er sich wieder auf den Sitz fallen und verkrampfte sich, wie immer, wenn ihm in Fahrzeugen schlecht wurde. Er versuchte sich zusammenzureißen und sich nicht von seiner Übelkeit überwältigen zu lassen und blieb aufrecht sitzen. So konnte er auch Lucy beobachten und dachte sich wieder, was sie wohl so abwesend wirken ließ. Er ließ ihr einfach die Zeit, die sie brauchte, um nachzudenken – worüber sie auch immer nachdachte. Dabei folgte er ihrem Blick nach draußen und besah sich die Landschaft, welche sich durch die untergehende Sonne von einem wunderschönen Rotton bedecken ließ. Dieses Rot erinnerte ihn an die Haarfarbe einer gewissen Magierin, welche ihn schon längst wieder K.O. gehauen hätte, wenn sie sehen würde, wie ihm schon wieder schlecht war. Erza Scarlett war zwar der Meinung, dass sie ihm damit etwas Gutes tat, doch war es eben nicht so. Wenn man mal daran dachte, dass sie ihn nach einer solchen Aktion schon mal im Zug vergessen hatten und er dann auch noch gegen ein Mitglied Eisenwalds kämpfen musste. Er wollte nicht daran denken und sah wieder zu Lucy, welche eingeschlafen war. Das konnte jetzt nicht ihr ernst gewesen sein! Niedergeschlagen ließ sich der Dragonslayer seitlich auf die Sitzbank fallen und schloss ebenfalls die Augen. Irgendwann würde sie irgendjemand irgendwo schon aufwecken und aus dem Zug schmeißen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)