Die Gefahr in mir von Maryhase ================================================================================ Epilog: 07.07.X796 ------------------ Der Master kehrte in die Gilde zurück, wo bereits alle auf ihn warteten. Gray hatte Lucy mit zurück gebracht und gemeinsam mit Erza aufgehalten, damit sie nicht wieder in den Wald rannte. Die anderen spielten schon mit dem Gedanken sie zu fesseln, damit sie hier blieb. Doch als Makarov zurück war, hielt sie still. Sie sah sich um, suchte nach dem Pinkhaarigen, doch erkannte sie, dass der alte Mann allein gekommen war. „Master…“, sprach sie leise und mit zittriger Stimme. „Wo…wo ist…Natsu…?“, fragte sie schließlich und der Weißhaarige schüttelte den Kopf. Die Blondine rutschte auf die Knie und wollte sich die Tränen weiter zurückhalten, doch so ganz schaffte sie es nicht. Es fiel ihr sichtlich schwer, die aufsteigenden Tränen zu bekämpfen, doch keiner wagte etwas zu sagen. Da hielt ihr der Master etwas hin und Lucy griff danach. Sie erkannte, dass es Natsus Schal war und schließlich brachen die Dämme. Sie drückte den Schal an ihre Brust und kauerte sich auf dem Boden zusammen, schrie ihren Schmerz hinaus. Der Master wandte seinen Blick zur Seite, Schmerz konnte in seinen Augen gelesen werden. Erza trat auf ihn zu, nachdem Mirajane sich zu Lucy gekniet hatte. Doch Makarov wank nur ab, ging in das Hinterzimmer und berichtete dem Rat, von den letzten Geschehnissen. Sie wiesen daraufhin an, dass man die Ausgangsperre löste und dass man auch wieder nach Magnolia einreisen konnte. Natürlich würden sie noch einige Truppen schicken, um sicherzustellen, dass auch wirklich keine Gefahr mehr bestand. Makarov klärte noch einige Dinge und ergab sich schließlich dem Rat, dass sie Fantasia trotzdem an das Erntefest hängen sollten. Dennoch sollten sie es ein wenig verschieben, damit sich alle darauf vorbereiten könnten. Makarov verabschiedete sich mit den Worten, dass er seine Gilde entscheiden lassen würde, ob sie Fantasia stattfinden lassen sollten. Das Oberhaupt des Rates nickte und die Verbindung wurde aufgelöst. Der Master atmete tief durch, wollte die Bilder von Fairy Law gegen Natsu nicht noch einmal sehen, wollte sie etwas verdrängen. Sollten ihn diese Bilder doch nachts, in seinen Träumen verfolgen, ihn vom Schlafen abhalten. Doch konnte er es nicht bestimmen. Also trat er wieder nach draußen zu den anderen, erklärte ihnen, was die Ratsmitglieder gesprochen hatten. Die Fairies begannen darüber zu sprechen, dass sie Fantasia vielleicht besser nicht aufführen sollten, dieses Jahr. Lucy, die sich auf einen Stuhl gesetzt hatte und eine Decke umgehängt hatte, stand auf und schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie sanft und lächelte dabei. „Natsu hätte nicht gewollt, dass wir es ausfallen lassen…“, erklärte sie und drückte den Schal fester an sich. „Er hätte es nicht gewollt“, wiederholte sie und erneut traten Tränen auf ihr Gesicht. Langsam stimmten ihr die anderen zu und sie beschlossen, dass dieses Fantasia das Beste sein sollte, dass je stattgefunden hatte. Der Master lächelte traurig, ergab sich aber und stimmte zu. Nach gut eineinhalb Monaten war es soweit und das Erntefest konnte stattfinden. Die weiblichen Mitglieder hatten gesagt, sie verzichten auf die Teilnahme, am Miss Fairy Tail Contest und überließen Lucy den Sieg, für ihre Miete. Sie bedankte sich bei ihren Freundinnen, teilte ihnen aber auch gleich mit, dass sie von einem Teil Natsus Haus umbauen wolle, da ihre Wohnung zu klein werden würde, wenn das Kind da war. Die anderen fanden das gar nicht so schlecht und unterstützten die Stellargeistmagierin. Alle – wirklich alle – halfen mit, das Häuschen zu vergrößern und auszubauen. Und schließlich war es im Frühjahr des darauffolgenden Jahres so weit. Die kleine Nashi erblickte das Licht der Welt. Ihr pinker Haaransatz machte Lucy so glücklich. Auch das Gesicht erinnerte sie an ihren geliebten Dragonslayer. Doch so glücklich sie in diesem Moment auch war, so unglücklich war sie. Natsu konnte diesen Moment nicht miterleben. „Mit Sicherheit hätte er sich gefreut“, legte ihr Polushka eine Hand auf die Schulter und sie nickte. „Ja, das hätte er…“, stimmte sie zu und streichelte dem kleinen Wesen über die Wange. „Willkommen in der Familie von Fairy Tail, Nashi Dragneel…“, hauchte sie noch leise. Die Zeit zog ins Land und Nashi wuchs unter den Augen aller heran. Das kleine quirlige Mädchen wurde einfach von jedem gemocht, da sie so sehr an Natsu erinnerte. So waren seit Nashis Geburt etwas mehr als drei Jahre vergangen und das kleine Mädchen war gerade mit seiner Mutter auf den Weg zu Polushka, da es wieder eine Impfung bekommen sollte. „Nashi, lauf nicht so weit voraus“, bat die Blondine und ihre Tochter drehte sich zu ihr um, lachte und rannte wieder auf sie zu. Lucy liebte Nashis lächeln. Sie liebte ihre Tochter einfach so sehr. Sie wollte sie nicht verlieren. Als sie bei dem Häuschen der Heilerin ankamen, stürmte die Pinkhaarige sogleich das Haus und fiel der Heilerin in die Arme. Lucy folgte ihr gleich und entschuldigte sich bei Polushka. Diese aber wank nur ab. Mittlerweile mochte sie dieses Energiebündel, sie hatte es in ihr Herz geschlossen. „Dann werde ich noch kurz alles vorbereiten“, erklärte sie und ging zu ihren Mitteln und Utensilien. Nashie entdeckte dabei eine Tür, die sie jedes Mal, wenn sie da waren, schon gesehen hatte. Polushka aber hatte ihr immer verboten, in den Raum zu gehen. Sie sah sich kurz um und bemerkte, dass gerade niemand aufpasste. Also wollte sie ihre Neugier endlich befriedigen und schlich sich in den Raum. Die Heilerin hatte die Impfdosis zusammen und bereits in eine Spritze gefüllt. Als sie jedoch zu Lucy kam, sah sie ihre kleine Patientin nicht. „Wo ist Nashi?“, fragte sie und Lucy sah sie fragend an. „War sie nicht bei Euch?“, entgegnete sie erschrocken und stand auf. Da hörten sie ein Poltern und sahen, dass die Tür in das Nebenzimmer geöffnet war. „Mama, komm schnell!!“, hörte die Blondine ihre Tochter rufen und ging auf die Tür zu. Fragend sah sie zu der Heilerin, welche zustimmend nickte. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf die Lippen Polushkas und Lucy wurde nervös. „Du musst aufwachen“, hörte man die Stimme ihrer Tochter. „Mama ist doch auch da!!“ Die Stellargeistmagierin hatte den dunklen Raum betreten. Weiter vorne stand ein Bett, in dem jemand lag. Sie erkannte die Person noch nicht, da ihre Tochter vor seinem Gesicht stand. Doch aus irgendeinem Grund kamen ihr die Tränen. Sie sah einen Lacrima, der immer wieder aufleuchtete. Wahrscheinlich zeigte es den Herzschlag an. Ein anderes beobachtete wohl die Atmung, denn es blinkte nicht so schnell wie das andere Lacrima. „Du musst aufwachen, Papa!!“, schrie Nashi und rüttelte ihn am Oberkörper. Sie hatte sich auf einen Stuhl gestellt, um ihn besser zu sehen und konnte ihn auch so besser berühren. Lucy fragte sich, warum sie diese Person „Papa“ nannte. Doch dadurch, dass sich das kleine Mädchen vorgebeugt hatte, um ihn zu rütteln, sah Lucy das Gesicht der Person – des Mannes, den sie liebte. Den sie glaubte, verloren zu haben. Sie sah das friedlich schlafende Gesicht Natsus. Lucy sank auf die Knie und ihre Tränen bahnten sich über ihre Wangen. Sie blickte zu Polushka auf, die langsam nickte. „Komm schon, du musst mit nach Hause!!“, machte Nashi weiter, legte den Schal auf seinem Brustkorb ab und stieß einen freudenlaut aus. Lucy trat zu ihrer Tochter, wollte sie wegholen, doch da sah sie den Grund, weshalb sich ihre Tochter so freute. Langsam, ganz langsam, öffnete Natsu seine Augen… „Wer seid ihr?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)