Die Sünden der Väter von Salamibrot (Alles was bleibt wird Asche sein) ================================================================================ Kapitel 13: Flashback- Die Schüler der weißen Schlange ------------------------------------------------------ Die Sonne war über den Felsen des Hokagemonuments aufgegangen und tauchte Konohagakure in ihr strahlendes, goldenes Licht. Der dritte amtierende Hokage, Hiruzen Sarutobi stand am Fenster seines Büros und genoss die warmen Strahlen, die auf sein Gesicht fielen und ihn für einen Moment sein Alter vergessen ließen. Neben ihm stand einer seiner Schüler, der Krötenweise Jiraya. Sein langes, weißes Haar glitzerte im Sonnenlicht, während er geduldig darauf wartete, dass sein Lehrer das Wort ergriff. Der ältere Sarutobi war schon immer ein ruhiger und bequemer Zeitgenosse gewesen, doch niemand würde leugnen, dass ein Wille aus Feuer in ihm brannte. Er lächelte, als die Sonne nun vollständig über dem Hügel aufging und ihn blendete. Er drehte sich zu Jiraya um. „Was gibt es, Jiraya? Ich kann praktisch hören, wie du mir eine Frage stellen willst:“ Der Krötenweise nickte. „Heute ist der Tag, an dem die Akademieschüler zu Genin werden“, sagte er. Sarutobi seufzte. Er wusste schon, was Jiraya ihm sagen wollte. „So ist es“, sagte er jedoch nur. Er wollte wissen, wie Jiraya sein Anliegen vorbringen würde. „Seid ihr sicher, dass es klug ist ihn ein Team übernehmen zu lassen?“, fragte Jiraya gleich darauf. Sarutobi seufzte erneut. Das hatte er befürchtet. Er antwortete mit Bedacht: „Er hat den Ehrgeiz Hokage zu werden. Ein bisschen Erfahrung im Lehren ist dafür notwendig.“ Jiraya wollte einen Einwand erheben, doch Sarutobi unterbrach ihn mit erhobener Hand. „Ich weiß, dass er seit dem Krieg etwas Dunkles in sich trägt. Ich hoffe außerdem, dass ein Team aus drei Kindern, um die er sich kümmern und denen er etwas beibringen muss wieder auf den richtigen Pfad zurückbringt.“ Jiraya nickte. „Ihr Wort in den Ohren der Götter.“ _____________________________________________________________________ „Unser Lehrer ist zu spät!“ Ein Mädchen mit dunklen, zu einem Ananaszopf gebundenen Haaren schlug mit der Faust auf das Pult um ihre Worte zu unterstreichen. Zwei Jungen, die ebenfalls in dem ansonsten leeren Klassenraum der Akademie saßen blickten sie genervt an. „Es sind nur fünf Minuten, Anko“, sagte einer von ihnen. Er hatte graues Haar, das in seinem Nacken zu einem kurzen Zopf gebunden war und trug eine runde Brille, mit großen Gläsern, die er sich gerade zum zwanzigsten Mal in diesen fünf Minuten die Nase hochschob. „Schnauze Brillenschlange“, fauchte das Mädchen zurück. Das dritte Mitglied des frischen Genin- Teams seufzte leise. Es war ein Junge, etwas kleiner als die anderen beiden, mit grauen Augen und einem nicht wirklich hübschen, aber intelligenten Gesicht. Auffallend war, dass trotz seines jungen Alters kein einziges Haar auf seinem Kopf wuchs, ein Produkt einer schweren Krankheit, die er als Kind hatte. „Lass es einfach, Kabuto. Du weißt doch wie sie ist“, sagte er. Kabuto seufzte ebenfalls. „Sicher weiß ich das, Kisho“, sagte er. Das Mädchen machte ein verkniffenes Gesicht. „Noch ein Wort und ich werde euch beide ins Krankenhaus schicken“, knurrte sie. Die beiden Jungen winkten ab. „Unser Lehrer kommt“, bemerkte Kabuto. Die Blicke der drei wandten sich zur Tür des Klassenraums, die langsam aufschwang. Ein Mann kam herein, den sie alle sehr gut kannten. Langes, schwarzes Haar fiel ihm über den Nacken und stand im Kontrast zu seiner kränklich bleichen Haut, die aussah als hätte sie noch nie die Sonne gesehen. Geschlitzte Pupillen musterten die drei Kinder aus kalten, gelben Augen, die von einer violetten Zeichnung umgeben waren. Als er sprach zischte seine Stimme ein wenig, als ob seine Zunge zu lang für seine Mundhöhle wäre: „Ihr seid also mein neues Team. Folgt mir!“ Die drei Kinder sahen sich an. Das war der Held des dritten Ninjaweltkriegs, einer der drei legendären Sannin, der Schlangenbeschwörer Orochimaru. Die Gesichter der Jungen bleiben ausdruckslos, als sie ihrem Lehrer folgten, Anko jedoch grinste. Sie hatte das Glück von ihrem großen Helden unterrichtet zu werden. ___________________________________________________________________ Die Schritte Orochimarus führten sie hoch auf das Dach des Akademiegebäudes, wo die Sonne inzwischen höher am Himmel stand. Ohne eine Regung auf seinem Gesicht starrte der Schlangenbeschwörer seine drei Schüler an, die ihm trotz seines bösen Gesichts direkt in die Augen sahen. Die Augenbrauen Orochimarus zogen sich zusammen, doch dann lächelte er. Es war kein freundliches Lächeln, vielmehr ein höhnisches Grinsen, das Überlegenheit und Wissen ausdrückte. Den Genin fuhr ein Schauer über den Rücken. „Nun zuerst denke ich sollten wir uns ein wenig besser kennenlernen, meint ihr nicht auch?“ Er wartete keine Antwort ab sondern sprach sofort weiter: „Mein Name ist Orochimaru. Ich mag Schlangen und die Wissenschaft, ich verabscheue Idioten und Intoleranz. Ich habe vor eines Tages Hokage zu werden, was auch der Grund ist, warum ich hier jetzt als Lehrer von euch drei Gören sitze.“ Er wies mit einer bleichen Hand auf Kabuto. „Ich kenne dich bereits, aber bitte stell dich doch den anderen vor.“ Der grauhaarige Junge nickte. „Mein Name ist Kabuto. Ich mag viele Dinge und es gibt wenig, was ich wirklich nicht mag. Mein Ziel ist es, den Grund für meine Existenz herauszufinden.“ Mit einem freundlichen Lächeln trat er einen Schritt zurück. „Ein weises Ziel“, zischte Orochimaru, mit einem Grinsen im Gesicht. „Du als nächste, Mädchen.“ Anko trat vor. „Ich bin die wunderbare und gutaussehende Anko Mitarashi. Ich mag Süßigkeiten, ich hasse die beiden Idioten hier. Und mein Ziel… Ich glaube ich habe noch nie so weit vorausgedacht.“ Mit einem Grinsen setzte sie sich wieder, während Kabuto sich die Hand ins Gesicht klatschte und Kisho nur den Kopf schüttelte. Auf diesen deutete Orochimaru nun. „Du bist der nächste.“ Dieser nickte. „Mein Name ist Kisho, aber das bedeutet nichts. Ich mag das Nachdenken über verschiedene Dinge und ich verabscheue dumme Leute. Mein Traum ist Wissen. Das Wissen darüber, wie diese Welt wirklich funktioniert. Ich will ihre Geheimnisse ergründen.“ Orochimaru nickte. „Wisst ihr“, sagte er und sein Gesicht wurde ernst. „Als ich erfuhr, dass ich ein Team unterrichten sollte, hatte ich Angst ich würde einen Haufen Idioten abkriegen, die mit kindischen Träumen oder realitätsfernen Wünschen nicht lange überleben würden. Aber ich glaube mit euch dreien kann ich arbeiten. Trefft mich Morgen an Trainingplatz siebzehn.“ Nächster Morgen Orochimaru stand mit verschränkten Armen da und sah seine drei Genin an. „Ihr habt Glück“, sagte er. „Unter meiner Aufsicht zu stehen. Ich werde euch stark machen, sodass ihr eure Ziele erreichen könnt. Denn es ist Macht, die einem Menschen die Freiheit gibt seine Ziele zu erreichen.“ Er winkte die drei näher heran. „Ich will sehen, zu was ihr fähig seid. Kommt her, kämpft mit mir, damit ich sehe, was ihr könnt und was ihr nicht könnt.“ Er ging in Kampfposition. „Und ein Rat noch: Wenn ihr mich nicht mit dem Willen zu töten angreift, dann werde ich euch töten. Ihr seid keine Schüler mehr, ihr seid jetzt Soldaten:“ _______________________________________________________________ Einige Stunden später lagen die drei Genin am Boiden, schwer atmend und mit Wunden übersät, während Orochimaru kopfschüttelnd neben ihnen stand. „Ich habe viel zu beanstanden“, sagte er mit einem ungeduldigen Zischen in der Stimme. „Anko, du bist viel zu impulsiv. Du verlässt dich nur auf Nahkampfangriffe und auf deine eigene Stärke. Ich werde dir einige Künste beibringen, die dich zu einem absolut tödlichen Nahkämpfer machen werden.“ Er nickte Kabuto kurz zu. „Deine medizinischen Jutsus müssen verbessert werden und es wäre sehr praktisch, wenn du dir auch für den Kampf ein kleines Arsenal anlegst.“ Seine gelben Augen fixierten nun den dritten Genin. „Kisho, deine Blutlinie ist nicht für direkte Kämpfe gemacht. Du musst trickreich sein und deine Gegner von weitem töten. Du hast die Intelligenz um deine Gegner ganz ohne Kampf auszuschalten, also nutze sie gefälligst auch.“ Er sah auf die drei halbtoten Kinder hinab. „Noch einmal und jetzt vernünftig“, befahl er. Eine Woche später „Diese verdammte Katze“, grollte Kisho, als er sich von einer breit grinsenden Anko mehrere Pflaster mehr schlecht als recht ins Gesicht geklatscht bekam. Orochimaru grinste. „Die Frau des Daimyo liebt ihre Haustiere fast zu sehr. Schon zu meiner Zeit mussten wir Genin immer ihre Katze einfangen, wenn sie ihr mal wieder entwischt ist.“ „Das ist keine Katze, das ist ein Monster“, sagte ein keuchender Kabuto. „Diese Bestie ist schneller als wir, stärker als wir und ich würde meinen rechten Arm darauf verwetten, dass sie mich hämisch angegrinst hat, als sie mir fast das Auge auskratzte.“ Orochimaru sah zum Himmel hinauf und grinste auf einmal teuflisch. „Wir werden dem Viech ein für alle mal lehren nicht abzuhauen“, flüsterte er, mit einem schrecklichen, grausamen Unterton in der Stimme. „Kuchiyose no Jutsu!“, rief er. Eine große, graue Schlange erschien vor ihm. Sie züngelte und zwei große, scharfe Giftzähne erschienen, als sie das Maul öffnete. Auch Anko und Kisho begannen zu grinsen, während Kabuto nur anmerkte: „Seht aber zu, dass wir die Katze noch lebend fangen.“ „Sicher, sicher“, grinste Orochimaru. Alles in allem hatte er sich das unterrichten schlimmer vorgestellt. Es wurde sowieso Zeit, dass diese dämliche Katze mal ihre Lektion lernte. _________________________________________________________________ Einige Stunden später war die Katze mit dem Schock ihres Lebens bei der überglücklichen Besitzerin abgegeben worden und die drei Genin und Orochimaru waren zufrieden ihrer Wege gegangen. Es hatte zu regnen begonnen und dicke, feuchte Tropfen fielen auf Kishos Schultern, als er auf dem großen Friedhof von Konoha saß und die Gräber betrachtete. Er kam wegen nichts bestimmten hierher, dieser Ort versprach Frieden und ermöglichte ihm das Nachdenken. Der Friedhof von Konoha war riesig, zugepflastert mit Denkmälern und Grabmälern von sogenannten Helden der großen Ninjakriege. Kisho sah von seinem erhöhten Sitzplatz auf sie alle herab und dachte nach. Und das bedeutete, er dachte wirklich nach. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren erschuf und verwarf Theorien im Sekundentakt, während der Regen auf seinen Körper prasselte, den er jedoch geflissentlich ignorierte oder schlichtweg gar nicht bemerkte. Die Augen waren geschlossen, in der Hoffnung hinter der Schwärze seiner Lider die Geheimnisse des Universums zu ergründen. Blaue Wirbel aus Chakra flossen an seinen Fingern entlang, die er an seine Schläfen gelegt hatte. Was er nicht bemerkte war, dass eine hochgewachsene Gestalt zwischen den Gräbern umherwanderte. Schweigend sah Orochimaru seinen Schüler an und wartete. Geduld war eine der hervorstechendsten Eigenschaften, die eine Schlange besitzen sollte und Orochimaru war sehr geduldig. Er ließ sich Kisho gegenüber auf dem Boden nieder und wartete. Nach knapp einer Stunde schlug der Junge die Augen auf. „Hast du eine Antwort gefunden?“, fragte Orochimaru. Kisho schüttelte den Kopf. „Meine Blutlinie ermöglicht mir durch Nachdenken auf viele Fragen eine Antwort zu finden, doch bei einer Frage scheitere ich immer, egal wie lange ich darüber nachdenke.“ Der Sannin leckte sich mit der Zunge über die Lippen. „Und was für eine Frage ist das?“ Der Junge sah ihn an, Wasser rann in Strömen von seinem kahlen Kopf, doch noch immer ignorierten beide Ninjas den Regen. Sie hatten schon schlimmeres erlebt. Der Junge schwieg für eine Weile. „Warum verstehe ich die Menschen nicht, Meister Orochimaru?“ Orochimarus Augen weiteten sich. „Wie meinst du das?“, fragte er. „Ich denke rational. Ich weiß viel und kann mir noch mehr denken, aber immer wenn ich versuche Menschen zu verstehen tun sie Dinge, die absolut nicht rational sind. Warum tun sie das?“ Orochimaru strich sich durch das lange, schwarze Haar. „Weil ihre Gefühle ihren Verstand abschalten“, antwortete er nach einer Weile. „Ist das nicht schlecht?“, fragte Kisho. „Manchmal. Aber manchmal kann das die Leistungen eines Menschen mehr verbessern als die stärkste Droge. Gefühle sind schwer zu kontrollieren, als Außenstehender ist es so gut wie unmöglich.“ Die Augen des Jungen leuchteten auf. „Also würde man, wenn man die Gefühle der Menschen kontrolliert Macht über sie erlangen?“ Orochimaru nickte. „Vergiss aber nicht, dass Gefühle weder rational, noch leicht zu erklären sind. Sie zu erforschen ist unmöglich, sie zu kontrollieren gefährlich.“ Kisho nickte. „Ich will es eines Tages schaffen“, sagte er. Orochimaru grinste, als er sich mit seiner unnatürlich langen Zunge über die Lippen leckte. „Folge mir!“, sagte er. Einige Stunden später Die beiden gingen gemeinsam durch den Wald vor den Toren Konohas, die Mauer war immer noch zu sehen, obwohl die Bäume um sie herum bereits wucherten wie ein Urwald, ein Vermächtnis des ersten Hokage. Bald erreichten sie eine Mulde im Boden, die sich nicht sonderlich von tausenden anderen derselben Art unterschied, die überall im Wald vorhanden waren und aufgrund des Regens nun zu Pfützen geworden waren. Orochimaru ging hinüber zu einem größeren Baum in der nähe und steckte seine Hand in ein Astloch. Die Mulde begann sich zu öffnen und enthüllte eine Leiter, die in ein tiefes, dunkles Loch hineinführte. „Ist das nicht etwas klischeehaft?“, fragte Kisho mit hochgezogener Augenbraue. Orochimaru leckte sich mit seiner abnormal langen Zunge über die Lippen. „Glaubst du etwa ich würde dich in ein dunkles Loch schleifen um dich zu vergewaltigen?“ Kisho betrachtete zweifelnd die extrem lange Zunge, die schon wieder über Orochimarus Lippen leckte, so wie sein schmieriges Grinsen. „Ein wenig“, sagte er dann. „Ich bin zutiefst verletzt“, flüsterte Orochimaru. Er wies auf die Leiter. „Nach dir.“ _____________________________________________________________ Die Leiter endete in einem äußerst dunklen und engen Gang, der nach Blut und anderen undefinierbaren Dingen stank. „Ihnen ist klar, dass das hier nicht wirklich vertrauenerweckend ist, nicht wahr?“, fragte Kisho, als er neben Orochimaru durch den dunklen Gang schritt. „Ich meine, ihr nehmt mich aus irgendwelchen undefinierbaren Gründen mit in ihren geheimen Wasweißichnicht- Keller um wer weiß was mit mir anzustellen.“ Sichtlich genervt seufzte Orochimaru. „Ich will dir etwas zeigen, was dein Bedürfnis nach Wissen stillen wird. Willst du, dass ich es dir vorher verrate und die Überraschung verderbe oder hältst du jetzt endlich mal die Klappe?“ Schweigend gingen beide weiter. __________________________________________________________________ Sie gelangten schließlich in einen Raum, der wirklich angsteinflößend eingerichtet war. An den Wänden standen aneinander gereiht schwere Tanks, gefüllt mit einer Flüssigkeit. Darin schwammen die Körper von Jungen im Alter von fünf bis zehn Jahren. Sie waren an verschiedene Schläuche angeschlossen und durch Masken auf ihrem Gesicht beatmet. In der Mitte des Raumes stand eine Liege, auf der ein weiterer Junge lag. Kabuto war gerade dabei eine Infusion an den Arm des Jungen zu legen. „Lord Orochimaru“, sagte er, ohne aufzusehen. „Ich habe die Masse weiter verdünnt und die Gene in die Exons eingesetzt. Der Fehler dürfte jetzt ausradiert sein.“ „Gut“, sagte Orochimaru und sah seinen anderen Schüler an. Was er sah ließ ihn breit grinsen. Anstatt Angst und Schrecken, wie er sie in den Augen vieler anderer Schüler gesehen hatte entdeckte er dort: Faszination. „Was versucht ihr hier?“, fragte Kisho, ohne eine Spur Mitleid mit den Jungen um ihn herum. Seine Augen waren ganz auf Kabutos Arbeit fixiert. Kabuto bemerkte ihn erst jetzt und schob überrascht seine Brille nach oben. Nach einem kurzen Blick zu Orochimaru, der nickte begann er zu sprechen: „Wie du sicher weißt besaß der erste Hokage Hashirama Senju eine unheimlich mächtige Blutlinienkontrolle.“ Kisho nickte eifrig, seine Augen leuchteten im fahlen Licht, das von den Brutlampen in den Tanks ausging. „Das Holzelement. Allerdings war er der einzige, der es besaß. Es wurde auch nicht an seine Nachkommen weitergegeben, obwohl man sagt, dass es so mächtig war, dass es sogar die geschwänzten Dämonen wie Haustiere kontrollieren konnte.“ „Richtig“, sagte Orochimaru. „So eine mächtige Blutlinie darf nicht aussterben. Mir ist es gelungen lebendige Stammzellen Hashirama Senjus zu klonen.“ Er verzog das Gesicht. „Frag mich bitte nicht, wie ich daran gekommen bin. Das war kein Spaß. Auf jeden Fall zerstört diese Blutlinie die Zellen eines normalen Menschen, bisher gab es nur einen, den sie nicht sofort vernichtet haben.“ Kisho stellte eine kurze Zwischenfrage: „Wen?“, fragte er. Orochimaru lächelte wieder. Er konnte bereits erkennen, dass Kishos Gehirn fieberhaft arbeitete um das optimale Verfahren auszuarbeiten. „Danzo“, sagte Orochimaru. „Ist ja auch egal, auch sein Körper stößt Hashiramas Zellen ab, nur aufgrund des Sharingans, dass ich ihm eingesetzt habe stirbt er nicht daran.“ „Aber Sharingan sind selten und wertvoll, besonders, da die Uchiha ihre niemals aus den Augen lassen“, führte Kisho den Gedanken weiter. Orochimaru kicherte ob des ungewollten Wortspiels. „Außerdem wäre die Macht von Uchiha und Senju in einem Körper… sie wäre…“ „gottgleich“, ergänzte Kabuto. „Wie auch immer, lasst uns beginnen.“ Alle drei beobachteten voller Faszination, wie das dickflüssige rote Blut des Jungen durch die Schläuche floss und durch das geklonte Senju- Blut ersetzt wurde. Der Junge stöhnte und regte sich, trotz der Betäubung. Kisho berührte seine Stirn. „Er glüht“, sagte er. Kabuto begann an einigen Ventilen zu drehen, woraufhin einige klare Flüssigkeiten in den Körper des Jungen flossen. Der Junge begann sich zu winden und zu stöhnen. „Nicht schon wieder“, stöhnte Kabuto. „Die Betäubung lässt nach“, bemerkte Kisho. „Diese Dosis hätte ein Rhinozeros ausschalten sollen und zwar für mindestens zwei Tage.“ Orochimarus Augen begannen zu funkeln, als der Junge plötzlich die Augen aufriss und zu schreien begann. Er hob die Hände und schlug sie auf den Boden. Eine Steinwand erhob sich vor den dreien aus dem Boden, gerade in dem Moment, in dem die Schreie des Jungen eine neue Ebene erreihten und vor ihren Augen Wurzeln aus seinem Mund schossen und die Wände und einige der Tanks zerschmetterten. Orochimarus Steinwand bröckelte, hielt aber. Ein großer Baum begann in Sekundenschnelle aus dem Brustkorb des Jungen zu schießen, bis er die Decke erreicht hatte und dort in seinem Wachstum innehielt. Orochimaru besah sich das Chaos ringsherum und den gewaltigen Baum und das Buschwerk in seinem Labor. „Zurück ans Zeichenbrett“, ächzte er. Einige Monate später „Wir müssen vorsichtig sein, Kisho. Der neue Hokage ist nicht so leicht zu täuschen wie der alte Sarutobi.“, bemerkte Kabuto, während er durch ein Mikroskop zuschaute, wie eine menschliche Zelle von denen Hashiramas zerstört wurde. „Unsere Experimente dürfen nicht entdeckt werden“, sagte Kisho. „Minato wird uns diese Experimente nicht verzeihen. Wie viele Tote haben wir inzwischen?“ „Über siebzig“, sagte Kabuto. „Langsam redet man über den mysteriösen Kindesentführer, der Straßenkinder mitnimmt und man hört danach nie wieder etwas von ihnen. Inzwischen kommen sie nicht mal mehr freiwillig mit.“ „Du bist ja schließlich derjenige, der Versuchsobjekte besorgen muss, du bist hier der Perverse.“ „Ich denke, das ist vielmehr unser Meister.“ „Was bin ich?“, fragte Orochimaru, der die Treppe hinabgekommen war. Beide starrten ihn geschockt an. Orochimaru sah schrecklich aus, ihm fehlte ein Arm und Blut lief aus einer Platzwunde an seiner Stirn. „Was ist geschehen?“, fragte Kabuto. „Sie haben und entdeckt. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Kisho verlasse das Dorf und warte einige Tagesreisen östlich auf mich, ich werde dort zu dir stoßen. Kabuto, du bleibst als Spion hier im Dorf, achte auf Ankos Fluchmal und streite jede Verbindung mit uns ab. Ich weiß es wird dir gelingen.“ Beide nickten. „Jawohl, Lord Orochimaru.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)