Die Sünden der Väter von Salamibrot (Alles was bleibt wird Asche sein) ================================================================================ Kapitel 15: Das Gebet eines Mörders ----------------------------------- Finsternis umrundet den Mörder, lässt jede seiner Bewegungen eins mit dem Schatten werden, so finster wie seine Taten. Wie seine Seele, so korrupt und finster scheut er das Licht, ist auf ewig in die Dunkelheit getaucht, die seine finsteren Taten verbirgt. Leise wie eine Katze soll er sein, damit er längst weg ist, wenn die Überreste seines unglücklichen Opfers gefunden werden und niemand ihn bei seiner schrecklichen Tat stört oder ihn damit in Verbindung bringt. Das gilt natürlich nur, wenn man ihn für seine Verbrechen strafen kann. Doch in Shitaigakure wurden die Killer der obersten Verbrecherbosse ignoriert, wenn nicht sogar bewundert, war das doch neben dem Drogenhandel das einzige Geschäft, das in dieser verfluchten Stadt noch gut lief. So liefen hier bekannte Gesichter, gesuchte Verbrecher und Nukenin einfach über die Straße und wurden ignoriert, denn jeder Mensch musste zuerst sein eigenes überleben sichern. So auch zwei relativ neue Gesichter im Bingo- Buch, dem Verzeichnis der gesuchten Verbrecher in der Shinobi Welt. Beide klassifiziert als A- Rang, also extrem gefährlich. Dennoch gingen sie über die Straße, als wären sie nur auf dem Weg zum nächsten Markt. Die Menschen wichen ihnen aus, denn sie wussten, für wen sie arbeiteten. Und wenn man Salvatios Leuten im Weg stand bedeutete das den sicheren Tod. Salvatio war der Verbrecherboss, der sein Lager am nächsten zum fünften Turm aufgeschlagen hatte und bekannt dafür, gefährliche Nukenin anzuheuern. Sakura Haruno, schlecht gelaunt und die Hände in den Taschen ihres Ledermantels, den sie über ihrem roten Gewand trug, dass ihr bis knapp über die Knie reichte. Ihre hellroten Haare waren immer noch mit dem Stirnband Konohas zurückgebunden, doch nun war das Zeichen mit einem Kratzer ausradiert worden um ihre Abtrünnigkeit offen zu zeigen. Aus ihren grünen Augen troff unverhohlene Gewalttätigkeit und obwohl die hübsche Junge Frau recht zierlich wirkte, konnte man an ihrem Gesicht die unmenschliche Kraft und Brutalität ansehen, die in ihr schlummerten. Danzo Shimura hingegen war das genaue Gegenteil der jungen Frau. Der alte Mann war ruhig, gelassen und sein sichtbares Auge zeigte keinerlei Emotion. Er trug einen weißen Gehrock und hatte wie immer seinen rechten Arm in eine Schlinge gelegt. Sein schmaler, schwarzer Gehstock klapperte, wenn er auf den Boden traf. Er schien wie ein harmloser alter Mann, doch wenn man in sein Auge sah, konnte man in dessen Tiefen den harten, skrupellosen Mörder erkennen, der er war. So gingen sie Seite an Seite durch die mit Abfall übersäten Straßen, während ihnen die Menschen respektvoll auswichen. „Interessant wie schnell man sich Respekt durch Furcht verdienen kann“, bemerkte Sakura. „Vergiss nicht, dass wir gefürchtete Verbrecher sind. Wir haben einen Kampf mit Madara Uchiha überlebt, das kommt nicht oft vor. Allein das sagt schon genug über unsere Fähigkeiten aus.“ Sakura kratzte sich am Hinterkopf. „Wir sind offenbar begehrt.“ Danzo nickte. „Genug gescherzt. Wir haben zu tun.“ __________________________________________________________________ „Hier ist es?“ Danzo nickte, als er an die Tür des heruntergekommenen Hauses klopfte. Die Fenster waren zerbrochen und mit Brettern vernagelt, von der Fassade war der Putz schon lange abgebröckelt. Alles in allem ein typisches Haus in dieser Gegend. Danzo sah mit seinem einen Auge zu dem einzigen nicht vernagelten Fenster hinauf, hinter dem ein wenig Licht brannte. „Die wollen uns nicht freiwillig aufmachen. Sakura!“ Sie nickte. „Schon klar.“ Sakura positionierte sich vor der Tür und ließ ihre Fingerknöchel knacken. Mit einem einzigen harten Schlag, zerschmetterte sie dir Tür des Hauses und sorgte dafür, dass sich die Menge auf den Straßen schleunigst verflüchtigte. Niemand wollte den Mördern Salvatios im Weg stehen. Die beiden betraten einen dunklen Flur hinter der Tür. Nur eine Tür am Ende des Ganges stand einen Spalt breit offen und ein schwacher Lichtschimmer drang heraus. Sakura seufzte. „Der wievielte ist das jetzt?“ Danzo zuckte die Achseln. „Der achte oder neunte? Man sollte meinen, sie lernen aus den Beispielen der anderen.“ „Sieh dich hier doch mal um“, sagte Sakura. „Hier hat niemand eine wirkliche Chance zu leben, kannst du es ihnen verübeln, dass sie es aufgeben?“ Danzo schnaubte nur. „Schwächlinge.“ Sakura winkte ab. Diskussionen mit Danzo waren selten ergiebig. Der alte Mann war inzwischen zur Tür hinübergegangen und hatte sie etwas weiter aufgestoßen und hindurchgespäht. Er sah hinüber zu Sakura und winkte sie herbei. „Diese Typen kriegen erst mal nichts mehr mit“, sagte er. Sakura betrat das Zimmer und seufzte. Das war bei weitem nicht das schlimmste, was sie in der kurzen Zeit in diesem Geschäft gesehen hatte, aber es war nicht weit davon entfernt. Das Zimmer war in absoluter Unordnung. Ein zerbrochener Tisch lag in Einzelteilen am Boden, die Vorhänge waren zerfetzt und die Bretter vom Fenster gerissen, was auch der Grund war, warum man das Licht, dass von einer billigen Ölfunzel ausging auch von der Straße aus sehen konnte. Der Gestank nach Erbrochenem, Urin und Fäkalien hing in der Luft. Diese war dick und geschwängert mit dem Rauch verschiedenster Rauschmittel. Sechs Menschen lagen ohnmächtig oder schlafend am Boden, so genau ließ sich das nicht sagen. Spritzen und Aschereste waren um sie herum verstreut. Zwei bluteten aus Mund und Nase, einer schien überhaupt nicht mehr zu atmen. Ein weiterer, der einzige, der wach war hing blöd grinsend an der Wand und schien die beiden nicht einmal zu bemerken. Danzo hustete. „Das ist ja widerlich. Wie kann man sich nur so gehen lassen?“ Er ging zum Fenster und rammte seinen Gehstock durch die Scheibe, die klirrend zersplitterte und wenigstens etwas Luft hereinließ. „Atme nicht zu tief ein, sonst bist du richtig high“, sagte Sakura. „Das Zeug, das hier in der Luft liegt ist echt hart und nicht umsonst verboten. Zusätzlich zu dem Zeug, das die sich gespritzt haben würde ich sagen, dass wir hier überflüssig sind.“ Sie kniete neben einem der Liegenden nieder und untersuchte die Vene in seiner Ellenbogenbeuge. Diese war geschwollen und pulsierte sichtbar, während der geschundene Körper versuchte viel zu dickflüssiges Blut durch die zerstörten Adern zu pumpen. Sie nickte. „Das sind auf jeden Fall Salvatios Drogen.“ Danzo schüttelte den Kopf. „Wer ist denn so dumm und beklaut einen Verbrecherfürsten?“ „Verzweifelte Süchtige ohne Geld“, sagte Sakura. „Lass uns hier aufräumen. Ich ertrage den Gestank nicht länger.“ Sakura trat zu der ersten er Personen hin. Es war eine junge Frau, nur spärlich bekleidet und von Narben und Kratzspuren übersät. Es war nicht schwer sich vorzustellen, was hier geschehen war. Auch sie hatte eine hohe Dosis der Drogen eingenommen. Sakura stählte sich und zog einen Dolch aus ihrem Mantel. „Sei erlöst“, flüsterte sie, als sie dem Mädchen die Kehle durchschnitt. Sie seufzte, als sie das warme, rote Blut aus der Kehle sprudeln sah. Das Töten machte ihr schon lange nichts mehr aus. Das war nun einmal der Weg eines Ninja. Wenn sie eines von Danzo gelernt hatte, dann dass für das höhere Wohl auch unschuldige Opfer notwendig waren. Sie ging zum nächsten Opfer und wiederholte die Prozedur, während Danzo am Fenster stand und hinaussah. „Beeil dich, wir bekommen Besuch“, sagte er. Sakura ging zur letzten Person, dem jungen Mann, der grinsend ins Leere starrte. Dieser war so weggetreten, dass er den See aus Blut nicht bemerkte, der aus den aufgeschnittenen Kehlen seiner Freunde oder was auch immer sickerte. „Wollen wir diesen Besuch?“, fragte Sakura. Danzo nickte, während Sakura ein kurzes Gebet flüsterte und dem letzten die Kehle durchschnitt. Sie sah aus dem Fenster und stimmte ihm zu. „Überlass das mir“, sagte sie. „Geh du schon einmal zu Salvatio. Ich erledige das und hole dich am Ende ein.“ Danzo nickte nur. ___________________________________________________________________ Der Raum wurde nur von der flackernden Öllampe erleuchtet, deren rotgoldenes Licht sich in der Blutlache am Boden spiegelte, die bereits zu trocknen begann, wobei ihre tiefe, rote Farbe in ein schmutziges Braun überging. Sakura sah fasziniert zu, wie sich die Lichtfunken in der roten Flüssigkeit spiegelten, eine kranke, perverse Schönheit, die nur frisch vergossenes Blut haben konnte ging davon aus. Sakura schloss die Augen und faltete die Hände. Sie senkte den Kopf und bewegte die Lippen in Psalmen, die zu sprechen sie nicht auszusprechen wagte, aus Angst ihrer nicht würdig zu sein. Sie bemerkte den Mann, der in den Raum eintrat, unterbrach aber weder ihr Gebet, noch öffnete sie die Augen. „Sakura“, sagte eine tiefe, aber fast freundlich zu nennende Stimme, vollkommen unbeeindruckt von dem Blutbad um sie herum. Sakura hob den Kopf ohne die Augen zu öffnen. „Gebete für die Bösen dürfen nicht gestört werden“, sagte sie. Der Mann hielt inne. „Waren sie böse?“, fragte er dann. Sakura schüttelte den Kopf. „Ich bete für mich“, sagte sie und öffnete die Augen. Der Mann vor ihr war groß, sicher mehr als zwei Meter, doch das war nicht das sonderbarste an seinem Aussehen. Seine Haut hatte einen hellen Blauton, seine Zähne waren spitz und Sakura glaubte Kiemenöffnungen zu erkennen. Ein riesiges Schwert, mit Bandagen umwickelt hing auf seinem Rücken. Er trug die schwarze Robe mit den roten Wolken, die ihn als Akatsuki auswies. „Es ist gut, wenn man selbst erkennt, dass man böse ist“, sagte er. Sakura nickte. „Ihr seid Kisame“, stellte sie fest. Kisame verneigte sich. „Freundesmörder und Träger des großen Schwertes Samehada, zu diensten. Auch ich bin ein böser Mensch. Lass mich mit dir beten.“ Sakura nickte und beide schlossen für einige Sekunden die Augen, während Sakura ihr Gebet beendete. Dann nickte sie dem Haifischmann zu. „Lass uns gehen.“ ____________________________________________________________ Beide gingen lange Zeit schweigend Seite an Seite nebeneinander her, der große Mann im Mantel der Akatsuki und die zierliche junge Frau, mit Blut an den Händen. Schließlich ergriff Kisame das Wort: „Das Töten unschuldiger ist schwierig nicht wahr?“ Sakura nickte. „Ich kann mich einem direkten Befehl nicht widersetzen. Dennoch verdunkelt es mein Herz und meine Seele.“ Kisame nickte. „Auch ich bin so. Auch ich habe Verbündete getötet um Befehle auszuführen. Ich denke, das macht uns zu Monstern.“ Er lachte. „Ich bin ein Haifisch. Ich war ein Monster, schon bevor ich geboren wurde. Haie fressen sich gegenseitig noch im Mutterleib. Ich war ein Mörder, bevor ich in diese Welt hineingeboren wurde.“ Sakura nahm das mit einem Nicken hin. „Ich nehme nicht an, dass du hier bist, weil du über Haifische diskutieren willst?“ Kisame schüttelte den Kopf. „Allerdings nicht. Töte Salvatio und ich habe dir und deinem Verbündeten ein Angebot zu machen.“ Mit diesen Worten löste sich Kisame in einem Schwall von Wasser auf und ließ eine nachdenkliche Sakura zurück. ___________________________________________________________ Der höchste Turm von Shitaigakure wurde von dicken, grauen Wolken umspielt. Im obersten Stockwerk des Turms öffnete Kisame die Augen, als sein Wasserklon verschwand und er dessen Wissen und Erfahrungen erlangte. Er machte seine Anführerin auf sich aufmerksam, die auch hier im Turm ihre Kutte und Bandagen um ihr Gesicht gewickelt trug. „Ich denke wir haben die beiden erfolgreich angeworben.“ Die Anführerin nickte. „Gut“, sagte sie. „Sakura und Danzo werden unsere Reihen hervorragend ergänzen.“ Sie setzte sich einen der im Kreis aufgestellten gepolsterten Sessel und Kisame nahm den Platz neben ihr ein. „Kuchiyose no Jutsu“, sagte sie. Kisames gelber Ring, der das Zeichen für „Süden“ trug leuchtete hell auf, als die anderen Akatsuki auf ihren Sesseln erschienen. Ihre Ringe glühten, als der Doktor und Ferrus erschienen, der Doktor mit Hidans altem Ring, mit der Zahl drei und Ferrus mit der Zahl Null. Haku, die zum ersten Mal so beschworen wurde schien ein wenig überrascht, als ihr Ring, der das Zeichen für „Blau“ trug aufglühte und sie sich in einem Sessel wiederfand. Die Neuankömmlinge sahen sich um. „Wo ist Konan?“, fragte der Doktor. „Sie hat zu tun“, sagte der Anführer. „Ich habe euch hierher beschworen um neue Aufträge zu verteilen, da wir mit Sakura und Danzo genug neue Mitglieder gefunden haben.“ Ferrus grollte. „Sakura und Danzo? Ist das sicher? Sie könnten immer noch vom Hokage beauftragt worden sein.“ Der Doktor nickte. „Ich stimme Ferrus zu. Madara ist ein gerissener alter Fuchs, ihm traue ich so etwas durchaus zu.“ Der Anführer winkte ab. „Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass die beiden einen Auftrag von Madara haben. Zumindest Danzos Treue zum Thron von Konohagakure ist legendär, ob wir Sakura auf unsere Seite ziehen können wird sich noch zeigen.“ Haku sprach nun zum ersten Mal direkt zum Anführer: „Warum sie dann bei uns aufnehmen? Wäre es nicht besser sie gleich zu töten?“ Die Anführerin schnippte mit den Fingern. „Kennst du das Sprichwort: Behalte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher? Dieses Spiel können auch zwei Leute spielen.“ Kisame kicherte. „Madara weiß nicht, wie nahe er seinen kühnsten Wünschen und Träumen ist.“ Die Anführerin nickte grimmig. „Er wird es noch bereuen uns verraten zu haben. Nach dem was uns der Doktor über „Neun“ berichtet hat sind sie noch keine Bedrohung für uns, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dasselbe Ziel haben wie wir, denn ich kenne ihren Anführer gut.“ Sie deutete auf Kisame. „Deshalb wirst du dich ein wenig umhören, finde heraus wer zu dieser Gruppierung gehört und wie sie vorgehen werden. Diese Organisation könnte sehr gefährlich werden.“ Sie winkte ab. „Wie dem auch sei, ich habe euch hier versammelt um euch die wahren Pläne Akatsukis darzulegen. Hört gut zu. Der Traum vom ewigen Frieden kann nicht durch Schmerz und Schrecken verursacht werden, wie Pain es wollte, aber auch nicht durch einen ewigen traumartigen Zustand, wie Madara es ursprünglich vorhatte. Nein der Traum muss Realität werden. Bei den Uchiha gibt es eine verbotene Kunst, die die Realität verändern kann, das Erbe, das Rikudo Sennin ihnen vermacht hat. Jedoch nur Rikudo Sennin selbst konnte Träume wirklich zu Realität werden lassen. Wir werden uns seiner Macht bedienen um diese Welt von Grund auf zu verändern und sie nach unseren Vorstellungen zu erschaffen.“ „Rikudo Sennin starb vor Jahrtausenden. Was kann uns seine Macht jetzt noch nützen?“, fragte Kisame. „Ich habe sein Grabmal gefunden“, sagte die Anführerin. Die Akatsuki zogen überrascht die Luft ein. Das war eine unerwartete Wendung. Der Doktor sprach und Gier troff förmlich aus seinen Augen. „Sollte das wahr sein, dann wäre die Macht, die wir allein in seinen Gebeinen, geschweige denn in seinen Grabbeigaben finden könnten…“ „Unermesslich“, ergänzte Ferrus. „Genau“, sagte die Anführerin. „Was wir jedoch am dringendsten suchen ist der Stab des Rikudo Sennin. Dieses Artefakt wurde aus den Knochen des Juubi, des zehnschwänzigen Gottes geschnitzt und besitzt die Macht die Grenzen zwischen Wunsch und Realität zu durchdringen. Deshalb hielt der Rikudo Sennin es für zu mächtig und versiegelte es zusammen mit seinen Gebeinen in seinem Grabmal.“ „Wo befindet sich dieses Grab?“, fragte Haku. „Direkt unter Konohagakure“, antwortete die Anführerin. „Der Senju und der Uchiha haben wahrscheinlich unbewusst die Macht ihres Ahnherren gespürt, als sie das erste Dorf dort gründeten, wo seine Knochen liegen.“ Der Doktor fixierte sie. „Weiß Madara davon?“ „Das kann ich dir nicht sagen. Allerdings benötigt man ein Rinnegan um das Grab zu öffnen. Deshalb habe ich Konan losgeschickt um Nagatos Grab zu schützen.“ „Sie hat keine Chance gegen Madara“, gab Ferrus zu bedenken. „Keine Sorge, das gehört alles zum Plan. Schließlich kann von uns auch keiner das Grab öffnen. Was mich auf etwas anderes bringt. Doktor, wie verlaufen die Experimente zur Verpflanzung der Doujutsu?“ Der Doktor grinste. „Immer besser. Mein Versuchsobjekt ist stark, aber ich werde mehr benötigen.“ „Du sollst mehr bekommen. Geht jetzt. Jetzt heißt es abwarten und die Züge der anderen Parteien beobachten.“ ______________________________________________________________ Sakura betrat den großen Raum, den Thronsaal Salvatios und hatte irgendwie das Gefühl eine Wolfshöhle zu betreten. Hungrige blicke starrten ihr von allen Seiten nach. Die Leibwächter des Gangsterbosses, allesamt große haarige Kerle, die mit verrosteten Waffen in der Luft herumfuchtelten, zogen sie mit ihren Blicken aus, sodass Sakura ein Würgen unterdrücken musste. Und dort saß der Verbrecherboss selbst, auf einem großen schwarzen Thron, der auf einem Berg aus Schädeln stand. Sakura schnaubte. Das war unnötig melodramatisch und arrogant, wie sie fand, aber sie war an den Anblick gewöhnt und konzentrierte sich eher auf das Gesicht des Verbrecherlords. Der Mann war fett wie ein Schwein und ebenso hässlich, ein dreckiges Grinsen zierte sein Gesicht, als seine kleinen Schweinsäuglein über Sakuras Körper wandern, keinen Zweifel an seinen Gedanken lassend. Ihr wurde leicht übel. Sie strich sich durch das kurze Haar und nickte Danzo zu, der zwischen den Männern stand, die aber respektvoll Abstand zu dem alten Mann hielten. Das war ein Zeichen, das die beiden vereinbart hatten. Danzo nickte ebenfalls. Er hatte verstanden. Sakura ging näher an den Thron des Verbrecherlords heran und verbeugte sich. Salvatio grinste. „Meine herzallerliebste Sakura, ich hörte bereits von Danzo, dass euer Auftrag ein Erfolg war. Komm doch ein bisschen näher.“ Sakura trat vor seinen Thron und würgte, als sie seinen stinkenden Atem auch noch auf einen Meter Entfernung wahrnehmen konnte. Er winkte sie noch näher, woraufhin sie neben seinen Thron trat. Danzos eines Auge sah sie mitleidig an. Sie nickte ihm zu. Er nickte zurück. Selbstverständlich war es Salvatios Leuten verboten Waffen mit zu ihm zu bringen, aber Sakura benötigte so etwas nicht. Sie hob die Hand und trieb ihre geballte Faust durch die Brust des Verbrecherlords, just in dem Moment, da sich seine Hand nach ihrer Kehrseite ausstreckte. Sie spürte, wie ihre Faust die Rippen brach und tief in das Fleisch des Mannes eindrang. Sie ergriff sein Herz, spürte sein letztes, immer schwächer werdendes Pochen und sah ihm tief in die angsterfüllten, sterbenden Augen. „Der Tod kennt keinen Meister. Er hat das letzte Wort“, flüsterte sie. Dann riss sie das Herz in einem Blutschwall aus der Brust und hob es in die Luft. Der Mann fiel nach vorne, in die immer größer werdende Blutlache. Seine Wachen griffen nach ihren Waffen, bereit Sakura sofort zu töten, doch sie wurden davon abgehalten, als mehrere schwere Klingen aus komprimierter Luft aus Danzos Mund schossen und jeden Menschen im Raum außer ihm und Sakura in zwei Hälften teilten. „Das war saubere Arbeit“, bemerkte Danzo, während er durch die fingerdicke Blutlache stapfte. Sakura sah hinab auf das Herz in ihrer Hand. „Eher weniger“, sagte sie. Danzo wandte sich zum gehen, doch Sakura blieb stehen, wo sie war, den Kopf gesenkt und die Hände über dem blutigen Herzen in ihrer Hand gefaltet. Ihre Lippen bewegten sich und formten Worte, die sie niemals aussprach, nur hauchte. Danzo beobachtete sie dabei. Er kannte ihre neue Angewohnheit bereits nach jedem Mord zu beten. Er selbst hatte kein Gewissen und brauchte so etwas nicht, aber wenn es ihr gefiel sollte sie es weiterhin tun. Das Beste daran war, dass sie aufgehört hatte zu trinken und ein Gebet schränkte ihre Kampfkraft nicht ein. Also wartete er geduldig, bis sie ihr Gebet beendet hatte, die Augen aufschlug und den Kopf hob. „Du bist religiös geworden“, merkte er an. Sie sah ihn aus ihren großen grünen Augen an. „Mag sein“, sagte sie. „Was suchst du in der Religion? Glaubst du wirklich, ein Gott kann dir vergeben?“ Er sprach das Wort Gott mit Verachtung aus, wie ein Schimpfwort. „Mir kann niemand vergeben“, sagte sie, als sie in Richtung Tür ging. „Lass uns gehen Danzo. Wir haben einen Auftrag zu erfüllen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)