Swordsmistress von LynethNightmare (Portgas D. Ace x OC) ================================================================================ Kapitel 28: Die Reise geht weiter --------------------------------- Langsam ging die Sonne über dem Horizont auf und die ersten Strahlen brachen sich an der Wasseroberfläche, die friedlich vor ihren Augen lag. Sie zog die frische klare Luft in ihre Lunge, als sie den Kopf zu ihrem Onkel wandte, der sich direkt neben sie gestellt hatte. „Dann ist es wohl soweit, hm?“, hinterfragte er schlicht. Sie nickte und ein feines Lächeln umspielte ihre Züge. In den letzten Wochen hatte sich Tom wunderbar erholt, was sicherlich auch an der Fürsorge von Kenichi lag. Langsam, aber sicher kam Leben auf das Deck der Moby Dick. Ihre Nakamas waren ungewohnt früh auf den Beinen und das genau an dem Tag, an dem sie abreisen wollte. Auch Ace betrat das Deck. Auf seiner Schulter hatte er seinen Rucksack gestützt, als er mit seinem typischen Lächeln an die Reling trat. „Ein guter Tag, um ins nächste Abenteuer aufzubrechen. Hab gestern schon die Nussschale seetüchtig gemacht.“, bemerkte er erheitert. „Ayume!“, rief eine kühle Stimme quer über das Deck, als Marco lässig auf die Drei zu geschritten kam. „Guten Morgen, Marco.“, entgegnete sie, als sie sich herum wandte und ihm einen freundlichen Blick schenkte. „Du verlässt uns, ja?“, hinterfragte er mit einem schiefen Blick auf das Gepäck, was sie zu ihren Füßen liegen hatte. „Ich werde auf die Grand Line segeln.“, gestand sie. Die Schwarzhaarige hatte es ihren Nakamas nicht gesagt, dass sie vorhatte bald abzureisen. Sie wollte einen emotionalen Abschied vermeiden. Vielleicht hatte sie auch einfach nur Angst, sie würden es ihr ausreden wollen. „In dem Floß?“, hakte Marco skeptisch nach, während er einen Blick über die Reling auf die Nussschale warf. „Das hatten wir vor.“, meinte Ace schlicht. Marco winkte ab und wandte sich wieder seiner Nakama zu. „Wolltest dich verkrümeln ohne dich zu verabschieden?“ Sie wirkte ertappt und trat nervös von einem Fuß auf den Anderen, was Marco jedoch mit einem Lächeln quittierte. „Ace hat uns schon Bescheid gegeben.“, gab er zu, woraufhin nun Ace einen ertappten Eindruck machte. Verräter. „Wir haben euch ein richtiges Schiff bereit gemacht.“, schaltete sich nun auch Jozu dazu. Überrascht warf die Schwarzhaarige Ace einen Seitenblick zu, doch dieser schien nicht weniger verwundert zu sein. „Das Schiff der fünfzehnten Division, welches noch unbemannt ist. Vater wollte es so.“, gestand der dritte Kommandant mit einem breiten Grinsen. „Ich danke euch.“, entkam es Ayume freudig. „Nichts zu danken, junge Lady. Wir achten nur auf deine Sicherheit, wenn du schon mit den beiden Hitzköpfen unterwegs bist.“, schmunzelte er. „Hier.“, schaltete Marco sich dazwischen und überreichte seiner Nakama ein schwarzes Päckchen. Es lag schwer in ihrer Hand, als sie neugierig ihre meerblauen Augen darauf legte. „Was ist das?“, wandte sie sich an Marco, der sich verlegen am Hinterkopf griff. „Ein kleines Geschenk. Wir dachten es passt zu der Swordsmistress.“, gab er zurück. Vorsichtig löste sie die Kordel, womit das schwarze Tuch verschnürt war und zum Vorschein kamen zwei kurze Katana, die in stabilen Scheiden steckten. „Damit du dich auch verteidigen kannst, wenn deine Teufelskräfte mal verhindert sind.“, fügte Jozu noch dazu. Freudig schoss die Schwarzhaarige erst den Kommandant der ersten, dann der dritten Division in die Arme. „Vielen Dank. Ich danke euch.“, entkam es ihr. Glücklich befühlte sie erneut die beiden Schwerter, die ihr ihre Nakamas geschenkt hatten. Gerade, als sich Ayume auch von dem letzten Whitebeardpiraten verabschiedet hatte und über die Reling klettern wollte, damit sie endlich aufbrechen konnten, schallte erneut eine Stimme über das Deck. Verwundert drehte sich die junge Schwarzhaarige zurück und ihr Blick fiel auf den riesenhaften Piratenkaiser, der sich heimlich auf seinen Thron gesetzt und die Szene vor sich beobachtete. „Vater.“, automatisch hatte sie Whitebeard so genannt, was dem Weißhaarigen ein Lächeln auf die Züge zauberte. „Guarararar. Reiß dem Shikigami ordentlich den Hintern auf! Und komm uns besuchen, wenn du kannst. Du bist hier immer willkommen.“, hallte seine feste Stimme in ihrem Kopf wieder, woraufhin sie gerührt den Blick senkte. „Ich verspreche es.“, entkam es ihr fein. „Solltest du in Not geraten, dann ruf nach uns.“, forderte der Piratenkaiser erneut. „Ja, Vater.“, entgegnete die Schwarzhaarige. „Dann viel Glück, meine Tochter.“, schloss er das Gespräch ab. Ayume zog die Luft tief in ihre Lunge ehe sie ein Lächeln aufsetzte. Nun wusste sie, wie es war eine Familie zu haben. Die beste Familie, die man sich wünschen konnte. Mit diesem Gedanken stieg sie die wackelige Strickleiter hinab auf das Schiff der fünfzehnten Division, welches sie gedanklich liebevoll 'Hopefuls' genannt hatte. Der Hoffnungsträger. Ace und Tom warteten bereits an Deck und gesellten sich an ihre Seite, als die Feuerfaust schon die Hand zum Abschied in die Luft hob. Diese Geste wurde hundertfach von den Piraten der Moby Dick, die sich nun alle an der Reling gesammelt hatten, erwidert. Ayumes Herz klopfte gegen ihre Brust, ehe auch sie die Hand in die Luft riss und sich stumm von ihren Nakamas verabschiedete. Langsam und gemächlich begann die Hopefuls sich in Bewegung zu setzen und an Fahrt zu gewinnen. Nach und nach wurde die Moby Dick immer kleiner, ehe sie am Horizont verschwand. „Ich werd verrückt.“, kam es entsetzt von Tom, als er Ace beim Essen beobachtete. Er vernichtete gerade die vierte Portion, ohne dabei jegliches Sättigungsgefühl zu zeigen. Nur gut, dass der Koch schon von Ayume gewarnt wurde, ehe er das Essen zubereitet hatte. Aber mit diesem Heißhunger hatte er dennoch nicht gerechnet. Ayume hingegen schob sich gerade ihre Gabel in den Mund und zwinkerte belustigt. Sie war diesen Anblick ja schon gewohnt. Sie waren schon eine seltsame Truppe, befand sie. „Ich habe dich gewarnt.“, bemerkte sie schlicht, woraufhin Ace kurz hoch blickte. „Wer hätte gedacht, dass ich irgendwann in meinem Leben einem Zechenpreller die Mahlzeit für seinen Heißhunger serviere.“, grummelte der Koch und zündete sich ungeachtet davon, dass die Feuerfaust noch immer das Essen in sich schaufelte, eine Zigarette an. „Apropos Zechenpreller!“, entkam es Ace mit vollem Mund, als er sich zu seinem Rucksack herum wandte und eilig in den Tiefen nach Etwas suchte. Ayume zog verwundert die Augenbraue in die Höhe. Mit einem lauten Knall donnerte Ace, ein schelmisches Grinsen im Gesicht, ein kleines Fass auf den Tisch und schielte zu Tom, der ebenfalls etwas skeptisch drein blickte. „Der versprochene Sake.“, erklärte sich die Feuerfaust und musste zufrieden feststellen, dass ein freudiges Funkeln in die Augen des Kochs gewandert war. Er griff nach dem kleinen Fass und zog es an sich heran. Vorsichtig öffnete er den Deckel und sog den Duft des Getränkes in die Nase. „Den muss ich sofort probieren.“, entkam es ihm, woraufhin ihm seine Nichte, wie auf Kommando einen Krug vor die Nase stellte. Sie kannte doch ihren Onkel. Mit einem Lächeln goss er ihn sich voll und nahm sogleich den ersten Schluck. „Du hast nicht zu viel versprochen, Bursche. Das ist mit Abstand der beste Sake auf dieser Weltkugel.“, flötete er und zog den Krug auf Ex leer. Mit einem Siegeslächeln im Gesicht widmete sich Ace wieder den Leckereien, die der Koch für sie gemacht hatte. Somit hatte er seine Schulden auch bezahlt. Ayume hingegen zuckte mit den Augen zwischen den beiden Männern hin und her. Zumindest schienen sie für den Augenblick zufrieden zu sein. Somit erhob sie sich und griff nach ihren beiden Schwertern. „Was hastn du vor?“, hinterfragte der Koch spitz. „Ich bin oben an Deck, wenn ihr mich suchen solltet.“, meinte sie ruhig, als sie schon aus der Türe schritt. „Mal ehrlich, Feuerfaust. Du willst sie auf der Grand Line einfach ziehen lassen?“, hinterfragte der Koch plötzlich wieder vollkommen ernst. „Worauf willst du hinaus?“, hakte Ace hinterher, während er seine Augenbraue skeptisch in die Höhe zog. „Die Geschichte mit diesem Shikigami. Ich trau dem Ganzen nicht über den Weg.“, merkte Tom an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir haben gesehen, was die Marine unternimmt, um Ayume in die Jagdgründe zu schicken. Was, wenn dieser ominöse Märtyrer dasselbe mit ihr vorhat?“, fügte er noch hinzu. Nun verfinsterte sich auch Aces Gesicht, als er sich die Worte des Kochs noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Er hatte Recht. Wer gab ihnen die Sicherheit, dass der Shikigami Ayume nicht aus dem Weg räumen wollte? „Wir können sie eh nicht von ihrem Weg abbringen. Dafür ist sie zu starrsinnig.“, murrte Ace. „Ich weiß. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich sie mit dieser Ungewissheit gehen lassen kann.“, gestand der Koch. Er wirkte so ehrlich in diesem Moment, dass Ace verwundert drein blickte. So hatte er den Griesgram auch noch nie erlebt. Aber es gab ja bekanntlich nichts, was es nicht gab. „Was willst du denn machen? Sie einsperren?“, hinterfragte der junge Pirat, der nun den siebten Teller von sich schob. Irgendwie war ihm der Hunger vergangen. „Nein. Sicher nicht.“, entgegnete Tom nachdenklich. „Sie hat den Weg als Pirat gewählt und dieser Weg führt sie zum Shikigami der sieben Weltmeere, ob uns das nun gefällt, oder nicht.“, merkte Ace an. Auch er hatte ein schlechtes Gefühl seine Nakama ins Ungewisse ziehen zu lassen, doch was sollte er schon tun? Sie anflehen bei ihm zu bleiben und wieder zurück auf die Moby Dick kommen? Sicher nicht. Ihr Weg stand lange bevor sie sich das erste Mal getroffen hatten schon fest. Er hätte alle Zeit der Welt gehabt, um sie aufzuhalten, doch wer war er, dass er sich so etwas erlauben würde? Das Einzige, was ihm übrig blieb war die junge Frau auf das vorzubereiten, was sie vielleicht erwarten würde. „Du kannst sie mit reinem Gewissen ziehen lassen, ja? Du willst mir doch die Scheiße nicht ernsthaft verkaufen wollen.“, knurrte der Koch, was Ace von seinen Gedanken aufschreckte. Was hatten denn alle mit ihren seltsamen Anspielungen? Sie war seine Nakama. Natürlich machte er sich Sorgen, um ihr Befinden und ihr Wohlergehen. „Sie ist Teil der Whitebeardfamilie. Natürlich lasse ich sie nicht gerne gehen, aber sie weiß selbst, was sie tut. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte ist deine Ayume ein ziemlich schlaues Köpfchen, die nichts unternimmt, ohne sich vorher tausend Mal den Kopf zu zerbrechen.“, konterte Ace. „Ein schlaues Köpfchen, das mit dem Shikigami von der Bildfläche verschwinden wird. Nicht mehr erreichbar für einfache Menschen, wie uns.“, gab der Koch nach. „Jetzt mal den Teufel nicht an die Wand, alter Mann.“, knurrte Ace. Das waren Dinge, die er erfolgreich aus seinem Denken vertrieben hatte. Und Dank dem Koch kam alles wieder hoch. Wieso machte es ihm überhaupt so zu schaffen, dass er sich von der Schwarzhaarigen trennen musste? Es stand doch sowieso von Anfang an fest, dass ihre gemeinsame Reise irgendwann ein Ende haben würde. Er bereute es schon fast, dass er diese Frau so nahe an sich heran gelassen hatte, doch die Unsicherheit mit dem Shikigami ließ ihm keine Ruhe. Er erhob sich geschickt vom Tisch und stiefelte aufgebracht hinauf auf das Deck des Schiffes, auf dem er auch sogleich den Grund für sein inneres Chaos vorfand. Grazil übte sie einen todbringenden Tanz mit ihren neuen Schwertern. Es wirkte fast, als hätte sie noch nie etwas Anderes gemacht. Ja, es schien beinahe, als wären die Klingen Teile ihres Körpers. Damit hatten seine Nakamas ihr wirklich eine Freude bereitet. Ihre porzellanartige Haut schimmerte gespensterhaft im sanften Dämmerlicht. Ihre langen Haare hinderten ihre geschärften Bewegungen nicht im Geringsten, obwohl sie um ihren Körper tanzten. Wieso war ihm noch nie diese Anmut aufgefallen, die Ayume an den Tag legte? Sie wirkte, wie eine Raubkatze, die um ihre Beute kreiste, ehe sie zuschlug. Plötzlich hielt sie inne, mit dem Rücken zu der Feuerfaust. „Ich kann dich starren spüren.“, erklang ihre Stimme, was Ace unwillkürlich zusammen zucken ließ. Eigentlich hätte er sich denken können, dass sie es mit ihren übersinnlichen Fähigkeiten spüren konnte, dass er ebenfalls auf dem Deck anwesend war. Schnell zog Ace sich mit der rechten Hand die Hutkrempe tiefer ins Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du wirkst sehr sicher mit den Schwertern.“, umging die Feuerfaust die peinliche Situation. „Ich handle instinktiv. In der Marinebasis G2 hatte ich das erste Mal ein Schwert in der Hand.“, gestand sie, während sie ihre Bewegungen nun erneut fortsetzte. Sie machte einen leichten Schritt zurück, konterte eine imaginäre Klinge ihres Gegners, wandte sich leicht um die eigene Achse, tänzelte in einer geraden Achse, ehe sie mit der zweiten Klinge einen Schlag vollführte, zurückwich und die Klingen über ihrem Kopf kreuzte. Wüsste man nicht, dass dies eine Übung war, so würde man denken können, sie kämpfe gegen einen Geist. Ace beobachtete die Szene vor sich gespannt. Jede ihrer Bewegungen schien genau geplant zu sein. Sie konzentrierte sich auf ihren imaginären Gegner, mit dem sie sich einen bitteren Tanz um das Überleben lieferte, als sie plötzlich diese vertraute Hitze umfing. Gerade, als sie sich besann schnitt ihre Klinge durch den brennenden Arm von Ace hindurch. Ayume taumelte kurz, fing sich jedoch und legte ihre meerblauen Augen fragend auf die Feuerfaust. „Genug trainiert. Schon deine Schulter. Du weißt nicht, was uns die nächsten Tage erwartet.“, meinte Ace zu ihr gewandt, was sie mit einem verständlichen Nicken konterte. „Wenn ihr damit fertig seid, das Schiff in seine Einzelteile zu zerlegen, dann würde ich jetzt beruhigt schlafen gehen.“, knurrte Tom, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)