Sensō no Kodomo-tachi von Ray_Estheim (Kinder des Kriegs) ================================================================================ Prolog: -------- ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ „Glaubst du, das du diesen Krieg gewinnen kannst? Das du etwas verändert hast?“ ~Ich habe es versucht und habe für Veränderung gekämpft. Ob es Erfolg hatte, wird sich zeigen.~ „Was hat es dir gebracht?“ ~Die Gewissheit es versucht zu haben, gekämpft zu haben.~ „Du bist eine verdammte Närrin.“ ~Mag sein aber ich war wenigstens nicht feige.~ „Du wirst sterben und niemand wird dich mehr retten können.“ ~Ich fürchte den Tod nicht.~ „Sprich dein letztes Gebet.“ ~Wir sehen uns in der Hölle Bastard.~ ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Wie oft habe ich schon davon geträumt? Wie oft bin ich aus diesem Traum hoch geschreckt? Wie oft soll ich den selben Traum noch träumen? Wie oft wird er mir noch den Schlaf rauben? Wie lang wir dieses Leben noch so sein? Warum hat es nichts verändert? Wird sich jemals etwas ändern? Werden wir jemals etwas verändern können? Wird es ein Erwachen geben? Wie lang wird dieser Weg sein? Bis unser Ende besiegelt ist? Bis wir nicht mehr sind? Wer wird dann für Frieden und Freiheit kämpfen? Wird das auf Ewig nur ein Traum bleiben? Ein hoffnungsloser Wunsch? Oder wird es eines Tages real? Mein Blick gleitet zum Wecker. 3:30. Dreißig Minuten bevor der Alarm ertönen würde. Für einen Moment lege ich den Arm über meine Augen, seufze leise bevor ich mich schwungvoll aus dem Bett schwinge, mit wenigen Schritten am Fenster bin. Mit Schwung ziehe ich die Vorhänge auf, öffne das Fenster und lasse kurz meinen Blick schweifen. Es ist noch fast stockdunkel draußen doch in Anbetracht der Zeit ist dies kein Wunder. Kurz schüttle ich den Kopf, wende mich ab und schreite ins Bad. Dort springe ich unter die Dusche, genieße die Wärme auf meiner Haut. - Innerhalb kurzer Zeit bin ich wieder raus. Ich habe mittlerweile eine richtige Routine darin da es jeden Tag der gleiche Ablauf ist. Man lernt eben mit der Zeit schneller zu sein als es andere glauben mögen. Die längste Zeit benötige ich im Allgemeinen für meine Haare. Den selbst im geflochtenen Zustand reichen sie mir bis zur Hüfte. Sie sind mein ganzer Stolz und das Einzige das mir von meinen Eltern noch geblieben ist. Ist etwas das mich stets und auf Ewig an IHN erinnern wird. Das uns unverkennbar und doch so verschieden macht. Selbst, wenn wir direkt neben einander stehen erkennt man es nicht mehr. Das was uns auf Ewig verbindet. Nein, dafür habe ich so manchen Weg gewählt. Um IHN zu schützen. Um SIE zu schützen. Damit keiner von Ihnen weiter in Gefahr gerät... ...Wo einst Kastanienbraun war, glänzt nun eine schwarze Pracht. Amethyst wurde ebenfalls gegen Schwarz getauscht, verbirgt das Zeichen des Gleichseins. Die Kleider von Einst wurden gegen Hose, Shirt und Hemd getauscht. Passt zwar weniger zum klassischen Bild der Frau, doch habe ich meine Gründe warum ich diesen Wechsel durch zog. Gründe die Jahre zurück liegen und doch noch immer eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben spielen. „Oft gewandelt, oft verletzt und doch niemals vollkommen besiegt, niemals untergekriegt. Immer wieder aufgestanden und weiter gemacht“ verlässt es leise meine Lippen als ich in den Spiegel blicke. Für einen Moment blicken mir amethystfarbene Augen entgegen bevor sie nach einander von schwarzen Speziallinsen überdeckt werden. Diese Linsen begleiten mich seit Jahren. Ich bekomme sie von einer Person der ich blind vertraue, die mir half als ich Hilfe nötig hatte, die mir auch heute noch hilft ohne zu wissen wo ich stecke, was ich tue. Er fragt nicht was ich tue oder wo ich bin. Nein, er bekommt von mir nur kurze Nachrichten die ich an jenen Ort hinterlege an dem wir uns das erste mal begegnet sind, an der er uns das Versprechen gab uns zu helfen. Und an dieses Versprechen hält er sich noch heute, ohne zu wissen wo ich bin. Nein, ich verrate es nicht, lasse ihn nur wissen das ich am Leben bin und ihn für seine Hilfe danke. Eine Art Spiel das schon über einige Jahre hinweg dem selben Muster folgt. Einem Muster bei dem wir uns niemals persönlich begegnen da dies ein stummer Teil der Abmachung unseres Versprechens ist. Ich kehre regelmäßig an jenen Ort zurück, hinterlasse meine Nachricht und finde die seine. Etwas das seit Jahren immer den selben Ablauf hat und es immer haben wird, bis wir etwas daran ändern. Doch bis es soweit ist wird es hoffentlich noch eine ganze Weile dauern. Den sobald sich dies verändert, ist etwas geschehen das eine Veränderung nötig macht und zeigt das wir einander mehr Hilfe brauchen als bisher... ...Kurz schüttle ich den Kopf, kämme mir die Haare bevor ich sie zu jenem Zopf flechte der mittlerweile eine Art Zeichen von mir ist. Dieses Zopf gehört zu mir, macht mich aus und doch ist er nicht alles. Nein. Er ist vielleicht ein Teil von mir aber nicht das was ich wirklich bin. So wie ich fertig bin, schüttle ich erneut den Kopf, kleide mich für den Tag an. Wie jeden Tag Hose, Shirt und Hemd, wobei die Ärmel des Hemdes wie fast immer an den Ellenbogen endet. Zum Schluss binde ich das rote Band ans Ende meines Zopfes, gebe ihm damit den nötigen Halt aber auch mir etwas wie Sicherheit. Dieses Band habe ich von jener Frau bekommen der ich ebenso wie ihrem Partner blind vertraue. Es war ein Geschenk von ihr und erinnert mich stets daran das ich auf sie zählen kann. Man möge mich für verrückt halten, doch solche Kleinigkeiten geben meinem Leben etwas wie Sicherheit und etwas wie Kontrolle. Es sind Dinge die mir zeigen wer ich bin und warum ich bin wie ich bin. Sie gehören zu mir wie das Amen in der Kirche, wie man Sprichwörtlich sagen würde. Sie zeigen mir einfach das ich noch ich bin, das ich mich trotz allen Widrigkeiten noch nicht selbst verloren habe, das ich am Leben bin. Sicher gibt es noch andere Dinge die mir dies zeigen doch habe ich nicht vor mein Leben einfach so weg zu schmeißen. Nein. Die Narben auf meinem Körper sind stumme Zeugen des Kampfes, der Rebellion und doch sieht sie niemand außer mir. Niemand soll glauben das er mich bemitleiden müsse, den dieses Geheuchle kann ich wirklich nicht brauchen. Es ändert schließlich nichts daran was geschieht. Nein. Es bewegt nichts vorwärts, kann die Zeit nicht zurück drehen und alles ungeschehen machen. Nein. Die meisten würden nicht einmal verstehen warum ich tue was ich tu, würden den Kampf nicht verstehen den ich jeden Tag führe. Nein. Sie würden nicht einmal verstehen warum meine Narben zu mir gehören obwohl ich sie vor anderen zu verbergen weiß. So wie jene auf meinem rechten Arm. Jene Narbe die mir jeden Tag zeigt das der Kampf mich eines Tages das Leben kosten könnte. Doch mache ich weiter, gebe nicht auf. Ich habe noch immer den Willen etwas zu verändern, weiter für Frieden zu kämpfen. Noch ist die Hoffnung nicht verloren. Noch können die stummen Gebete erhört werden, etwas verändert werden. Ich werde solange kämpfen bis auch der letzte Funken Hoffnung erloschen ist. Bis zu jenem Tag werde ich kämpfen, werde alles geben um diesen sinnlosen Krieg endlich zu beenden. Dieser Krieg hat schon viel zu viel Leid gebracht, hat zu vielen das Leben gekostet. Er muss enden damit die Menschen endlich in Freiheit und ohne Angst leben können. Es muss enden damit neue Wege eingeschlagen werden können, damit es endlich wieder richtige Hoffnung gibt und das Leben wieder als solches bezeichnet werden kann. Ich kämpfe dafür auch, wenn mir niemand dafür dankt. Sie mögen mich hassen, mich als Rebellin, als Ausgeburt des Bösen sehen, mich beschimpfen wie sie es mögen. Doch sie werden meinen Willen niemals brechen. Den Willen etwas zu verändern. Den Willen diesen Krieg endlich zu beenden und den Menschen ihren Frieden zu bringen den sie sich schon so lange wünschen... ...Mit einem letzten Blick in den Spiegel verlasse ich das Bad, mache mich auf den Weg in die kleine Küche die direkt ans Wohnzimmer grenzt. Wirklich eine Küche ist es nicht. Eher eine Kochnische da es eine Wohnküche ist. Meine Wohnung ist nicht die Größte doch für mich reicht sie vollkommen. Ich habe nicht viele Möbel oder viele Dinge. Nein, eigentlich nur das was wirklich wichtig ist. Ein Bett, einen Kleiderschrank, eine kleinen Nachttisch im Schlafzimmer. Einen kleinen Spiegelschrank im Bad wo ich das wichtigste verstaue was ich am Tag so brauche, ein kleines Regal wo meine Pflegesachen zu finden sind, einen kleinen Schrank wo meine Handtücher ihren Platz finden. Im Wohnzimmer steht eine schwarze Couch, ein Schrank wo meine Unterlagen ihren Platz haben, ein Schreibtisch an dem ich meine Aufgaben erfülle; auf dem mein Laptop seinen Platz hat, wenn ich ihn nicht grade benutze, ein Regal auf dem meine Bücher verstaut sind. Und auch die Küche ist nicht wirklich mehr bestückt. Neben der Einbauküche stehen dort nur ein Tisch und zwei Stühle als Mobiliar. Außer man rechnet die ganzen Kleingeräte dazu. Was die betrifft habe ich eine Kaffeemaschine, eine Mikrowelle, einen Wasserkocher und einen Toaster den ich eigentlich nie benutze. Ich weiß nicht warum ich ihn eigentlich habe. Vielleicht nur aus dem Grund das ich ihn damals im Gesamtpack mit dem Wasserkocher und der Kaffeemaschine gekauft habe. Naja wo ist er eben ein sehr spezielles Dekorationsstück. Auch die Wände sind nicht unbedingt ansehnlicher. Ich habe keine Foto´s an der Wand. Keine Poster. Nichts Dergleichen. Einfach nur die schlichte Tapete die dort hängt seit ich eingezogen bin. Doch auch, wenn es für andere Trist erscheinen mag, so ist es für mich mein Heim. Das was ich besitze. Sicher ich könnte es dekorieren aber was soll ich mit zu viel Schnickschnack um mich herum? Nein. Mir reichen die Fotos auf meinem Nachttisch. Die Foto´s eingefasst in Rahmen. Foto´s die von vergangenen Zeiten zeugen. Ein Foto mit unserem Eltern als sie noch am Leben waren. Ein Foto von IHM als wir noch jung waren. Ein Foto von meinem Team. Eines von uns Sechs. Und eines von mir das mich zeigt wie ich wirklich bin. Dieses Bild erinnert mich daran wer ich wirklich bin, hilft mir dabei mich nicht selbst zu verlieren. Wieder etwas das mir als Teil von Sicherheit dient. So absurd es vielleicht klingen mag. Doch ist dem so. Denn, wenn man das erlebt hat was ich erlebt habe; dann ist alles möglich. Und doch würden es nur jene verstehen die meinen Weg gegangen sind. Aber dies hat niemand. Nicht einmal die Fünf. Nein. Jeder von uns ging seinen eigenen Weg. Einen Weg der ihn zu dem machte was er nun ist. Manche Wege kreuzten sich schon früh, trennten sich wieder und kreuzten sich erneut. Doch ist dies niemanden wirklich bewusst. Nein, ich weiß es. Denn mein Weg kreuzte den eines Anderen, doch erinnert er sich nicht daran. Wie soll er auch wissen das es so ist? Er erkennt mich nicht wieder. Ebenso wenig wie andere es tun, deren Weg ich einst kreuzte bevor ich mich wandelte. Doch ich möchte mich nicht beklagen. Sicher nicht. Es gibt Schlimmeres als dies. Und, wenn er sich nicht daran erinnert ist es für den Moment auch gut so. Irgendwann werde ich ihm die Wahrheit sagen, werde ihm mein wahres Ich offenbaren. Werde ihm und den anderen offenbaren wer ich wirklich bin. Wer ER wirklich ist. Doch erst, wenn die Zeit dafür gekommen ist... ...Mit einer Art Fauchen zeigt mir die Kaffeemaschine das sie ihren Dienst getan hat, das mein Tag richtig beginnen kann. Schnell schnappe ich mir eine Tasse, trinke meinen Kaffee und lasse den Blick streifen. Draußen ist es immer noch recht dunkel und der Blick auf die Uhr zeigt mir das wir es erst 4:17 haben. Ich habe also noch genug Zeit um mich für den Tag vor zu bereiten. - Geschwind habe ich mir mein Frühstück gemacht, was eigentlich recht einfach ist. Es besteht aus schwarzen, starken Kaffee und wenn ich etwas Hunger habe, einem Müsliriegel. Mehr nehme ich nicht wirklich zu mir, da ich nur selten am Morgen etwas esse. Sicher es ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, doch bei mir nicht. Ich esse allgemein nicht sehr viel. Nicht, weil ich auf meine Linie achten müsste. Nein, es ist eher so das ich nicht sonderlich viel Appetit habe, etwas das zur Folge hat das ich spezielle Präparate zu mir nehme damit mein Körper nicht schlapp macht. Nunja, wobei nicht alle Präparate nur dafür sind. Aber das ist eine andere Geschichte. - 5:49 bin ich fertig für den Tag, streiche das letzte Mal mit dem Spezialpuder über meinen Arm um die Narbe auf diesem zu verdecken. Niemand soll sie sehen. Soll meinen mir mit falschen Bekundungen des Beleids die letzten Nerven rauben zu können. Sollen sie lieber bei anderen Heucheln. Aber nicht mit mir. Ich brauche diese falsche Art nicht, bleibe lieber verborgen und tue so als wäre mein Leben ganz in Ordnung. Auch, wenn ich mich damit vielleicht selbst belüge. Aber besser als mehr in Gefahr zu bringen als es der Krieg ohnehin schon tut. Das ist auch der Grund warum ich bis jetzt noch alleine wohne. So kann ich niemanden gefährden. Mir kann niemand gefährlich werden. Und ich habe meine Ruhe, wenn ich sie brauche. Naja zumindest bis der Kampf ruft. - 5:59 verlasse ich das Haus, schwinge mich auf mein schwarzes Motorrad und breche auf um mich auf den Weg in ein neues „Abenteuer“ zu stürzen oder wie ich es nenne in einen neuen Kampf. Ein Kampf der Schulwechsel heißt.... ENDE! ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)