Life in the Darkness - Es hört niemals auf von Little-Cherry (Teil 3) ================================================================================ Kapitel 18: Shikamarus Entscheidung ----------------------------------- 18. Shikamarus Entscheidung   Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen. Warum mussten die wichtigen Fragen eigentlich immer so anstrengend sein? Wie er es doch hasste… Aber es musste sein. Das war ihm klar. Eigentlich war es ihm schon klar gewesen, bevor er mit Neji gesprochen hatte. Es war ihm klar geworden, als Temari diese Frage das erste Mal gestellt hatte. Er war ihr nun mal eine Antwort schuldig, aber dies wäre gar nicht so einfach, immerhin veränderte seine Antwort ihr gesamtes Leben. Doch wie sollte er ihr voraussagen, wie er reagieren würde, wäre das Kind von Hidan. Er wusste nicht, ob Temaris kleine Prinzessin ihn immer wieder an ihren Verrat erinnern würde oder ob er wieder einen Traum hatte, der alles veränderte. Wie sollte er ihr da also eine klare Antwort geben? Er wollte sie doch nicht verletzten, würde er ihr allerdings sagen, dass dieses Baby für ihn kein Problem darstellte, er später aber dann doch nicht mit der kleinen klar kam, würde es alles nur kaputt machen. Andersherum stellte er sich die Frage: Wie sollte das zwischen ihnen gut gehen, wenn er ein Problem mit Hidans Kind hatte, wenn er sie nicht lieben konnte?   Erneut seufzte Shikamaru. Sie hätten diesen Punkt vielleicht klären sollen, bevor sie wieder zusammengekommen waren, bevor es wieder ernst zwischen ihnen geworden war. Das hätte wahrscheinlich vieles erleichtert. Er hätte wieder aus ihrem Leben verschwinden können, wobei er sich in dem Punkt nicht wirklich sicher war. Er liebte seine Temari über alles und musste immer an sie denken. Nie hätte er einfach so aus ihrem Leben verschwinden können. Das hatten ihm die Monate ihrer Trennung deutlich gezeigt. Aber er bezweifelte auch, dass Temari dies gewollt hatte, immerhin liebte sie ihn genauso sehr wie er sie und sie hatte ihm oft erzählt, wie sehr sie in dieser Zeit gelitten hatte. Doch daran wollte er nun nicht mehr denken. Es war so oder so zu spät. Sie hatten sich wieder angenähert, neues Vertrauen geschöpft und so ihre Liebe neu entfacht. Und das war auch gut so. Er wünschte sich nichts anderes. Jetzt musste er nur noch eine Antwort auf ihre Frage finden…   Ihre Frage. Sie war ein kleines Hindernis, das er überwinden musste. So war es nun mal im Leben. Immer wieder tauchten kleinere und größere Hindernisse auf, die ein Mensch überwinden musste. Es waren Prüfungen, die sie bestehen mussten, um voran zu kommen. Nur diejenigen, die sich ihren Prüfungen stellten und sie überwanden, kamen weiter in ihrem Leben. Es war eine Art Belohnung. Diejenigen, die es nicht schafften, mussten einen neuen Weg einschlagen, auf dem sie neue Prüfungen bestehen mussten. Es hieß immer, das Leben war kein Spiel, aber eigentlich war es das. Das Leben war ein Spiel! Aber anders als in den Computerspielen, die die meisten Teenager so liebten, konnte man im Leben nicht auf Neustart drücken, wenn mal etwas nicht so klappte, man konnte auch nicht am nächsten Tag mit einer neuen Figur weiter spielen. Im echten Leben hatte man nur ein Leben und man konnte vergangenes nicht mehr rückgängig machen. Darum war das Leben auch das härteste Spiel, das gab. Eine Entscheidung konnte darüber entscheiden, ob man am nächsten Tag in der Gosse oder in einer Luxussuite schlief. So hart dies klang, aber so war das Leben nun einmal. Es war ein Segen und ein Fluch. Aber vielleicht war gerade darum das Leben ein so interessantes Spiel.   „Solltest du nicht lieber an das neue Leben denken, das bald geboren wird, als an den Sinn des Lebens?“, erklang plötzlich eine kichernde Stimme neben ihm. Stöhnend schloss Shikamaru daraufhin seine Augen und legte sich sein Kopfkissen auf seinen Kopf. Die hatte ihm gerade noch gefehlt. Nicht, dass das nicht schon so eine schwere Frage war, jetzt musste auch noch sie hier auftauchen. Dabei hatte er so sehr gehofft, dass er sie nun endlich los war, nachdem er sich wieder mit Temari vertragen hatte. Das war doch der Grund, warum sie überhaupt hier aufgetaucht war, oder? Konnte sie ihn nicht einfach endlich in Ruhe lassen? Warum war sie überhaupt da? Er war wieder mit Temari zusammen und sie waren glücklich!   „Aber, aber, Shikalein, du weißt doch ganz genau, warum ich hier bin“, lachte sie süffisant. „Außerdem habe ich dir schon beim letzten Mal gesagt, dass du mich nicht loswirst. Ich bin ein Teil von dir und das wird sich nie ändern. Abgesehen davon weißt du doch schon, dass ich eigentlich nur in deiner Fantasy existiere. Ergo komme ich nur zum Vorschein, wenn du mich brauchst. Also hier bin ich!“, erklärte sie ihm grinsend.   „Ich brauch dich aber nicht! Ich komme auch alleine ganz gut klar! Ich werde schon alleine eine Antwort finden“, erwiderte er mürrisch. Er brauchte ihre Hilfe nicht, zumindest versuchte er es sich die ganze Zeit dies einzureden, denn in seinem innersten war er sich da gar nicht mehr so sicher.   „Ha! Ich habe es gewusst! Du brauchst meine Hilfe!“, schrie sie laut auf, wobei sie vor Freude auf seinem Bett auf und ab sprang.   „Man Ino, kannst du bitte endlich deine Klappe halten“, fluchte er lautstark und schmiss dabei das Kissen, das vorher noch auf seinen Augen gelegen hatte, gegen die Wand. „Ich habe dir nun schon oft genug gesagt, dass du nicht in meinen Gedanken schnüffeln sollst!“   „Also eigentlich gehöre ich ja auch irgendwie zu deinen Gedanken. Ergo sind das auch meine Gedanken und somit habe ich nicht in deinen Gedanken geschnüffelt, meinst du nicht auch?“, argumentierte sie grinsend. Shikamaru blieb nichts anderes übrig als sich gegen die Stirn zu schlagen. Wie konnte er nur mit so einer mal zusammen gewesen sein? Sie nervte einfach nur tierisch.   „Aber, aber Shikamaru. Du weißt doch, dass du, obwohl du das immer leugnest, eigentlich auf anstrengende und nervige Frauen stehst“, konterte sie grinsend. „Aber du solltest wirklich nicht mehr darüber nachdenken. Die Nacht ist schon weit vorangeschritten und du hast Temari versprochen, dass du ihr morgen deine Antwort mitteilst.“   „Du bist bei meiner Entscheidung, aber nicht gerade hilfreich. Du nervst einfach nur, Ino“, knurrte Shikamaru.   „Bis jetzt hatte ich ja auch noch keine Zeit, dir zu helfen. Du bist ja immer noch damit beschäftigt dich gegen meine Anwesenheit zu wehren. Du tust doch so wieso alles, nur um der Frage aus dem Weg zu gehen, wie du zu Temaris Kind stehst“, erwiderte Ino ernst. „Ich weiß, dass das für dich eine schwere Frage ist, aber es ist wichtig, dass du dich ihr stellst. Du hast es ja schon selbst herausgefunden. Das ist deine Prüfung und du musst sie bestehen, um im Leben weiterkommen zu können.“   „Und, was würdest du mir empfehlen?“, fragte Shikamaru schließlich seufzend. Er hatte eingesehen, dass es keinen Sinn hatte mit Ino zu streiten. Er kam so oder so nicht weiter und vielleicht hatte er ja wirklich glück und Ino konnte ihm bei seiner Entscheidung helfen oder sie gab ihm einfach einen Denkanstoß, damit er wenigstens wusste in welche Richtung er denken musste.   „Weißt du, Shikamaru, Temari scheint mir eine ziemlich nette Frau zu sein, die sehr viel Verständnis für deine Situation hat“, begann Ino nach einer Weile des Nachdenkens.   „Das ist mir nicht neu, Ino, außerdem hat Neji das auch schon gesagt“, fiel er ihr genervt ins Wort. Gerne würde er jetzt schon schlafen gehen, aber wenn er nun schlief, konnte er sich nicht mehr darüber klarwerden, was er eigentlich wollte und dann stand er morgen früh mit nichts vor Temaris Tür. Soweit würde er es auf keinen Fall kommen lassen.   „Jaja, aber du solltest mich ausreden lassen, bevor du dich beschwerst!“, meckerte sie ihn an. „Aber wie er es damit, wenn du darüber nachdenkst, was du dir vornehmen willst, wenn das Kind von Hidan ist oder was du dir allgemein vornehmen willst und dann erklärst du dazu Temari einfach deine Situation. Ich bin mir sicher, dass Temari dich verstehen wird, oder meinst du nicht?“, schlug die Blondine ihm vor.   „Ich glaube, du hast Recht…“, seufzte er, nachdem er eine Weile über ihren Vorschlag nachgedacht hatte.   „Natürlich habe ich Recht“, kicherte Ino von sich selbst überzeugt. „Also ich werde dann mal gehen und dich deinen Gedanken überlassen“, verabschiedete sie sich grinsend von ihm und verschwand genauso schnell wie sie aufgetaucht war.   Shikamaru selbst war dies nur Recht. So hatte er wenigsten seine Ruhe, wenn er sich über das gesagt Gedanken machte. Nein, das stimmte nicht ganz. Er musste sich keine Gedanken darüber machen, was Ino gesagt hatte. Schon so wusste er, dass sie Recht mit dem hatte, was sie ihm vorgeschlagen hatte. Nun musste er nur noch eine Antwort finden. Shikamaru seufzte. Wie sich das anhörte… Er musste nur noch eine Antwort finden. Das war wesentlich leichter gedacht als getan. Natürlich hatte er von Anfang an gewusst, dass es nicht unbedingt einfach werden würde. Aber er hatte schon gehofft, dass leichter war, wenigstens ein bisschen. Er wollte Temari doch nur ein guter Freund sein, mit dem sie zusammen ihr Kind aufziehen wollte. Auch wenn er es vorher noch nicht gewusst hatte, wollte er einfach nur seine kleine Familie, mit der er glücklich sein konnte. Dass dieses Glück aber vor seiner Antwort abhängig war, machte das Ganze nicht gerade einfacher…   ~~~   „Ich habe über deine Frage nachgedacht, Temari, und ich habe eine Antwort gefunden“, gestand er ihr leise. Den gesamten Abend und die halbe Nacht hatte er gestern noch darüber nachgedacht und auch wenn es ihm nicht leicht gefallen war, hatte er schließlich eine Antwort gefunden. Nun lag er zusammen mit Temari in seinem Bett enganeinander gekuschelt. Schon früh am Morgen hatte sie vor seiner Tür gestand. Natürlich hatte er gewusst, dass Temari eigentlich nur eine Antwort von ihm wollte, auch wenn sie es nie so direkt sagt hatte. Dafür war er ihr wirklich dankbar. Sie hatte ihm so die Chance gegeben, sich darauf vorzubereiten es ihr zu sagen und nun war er bereit. Er würde ihr eine Antwort geben, auch wenn er sich nicht sicher war, dass sie ihm gefallen würde.   „Und, wie hast du dich entschieden“, hakte sie nach, als er eine Weile nichts mehr gesagt hatte. Shikamaru seufzte. Er musste ihr das jetzt nur richtig rüberbringen, dann würde schon alles gut gehen, zumindest hoffte er das.   „Kannst du mir versprechen, dass sich, egal was ich gleich sagen werde, nichts zwischen uns verändern wird?“, fragte er schließlich.   „Ich würde dir das gerne versprechen, weil ich dich wirklich liebe Shikamaru, aber das Kind ist ein Teil von mir und ich muss mich so entscheiden, dass es das Beste für uns ist, aber ich hoffe, dass sich nichts zwischen uns beide verändern wird. Ich will dich nämlich nicht verlieren“, versuchte sie ihm zu erklären, auch wenn sie nicht so recht verstand, wie die beiden Sachen miteinander zusammenhingen. „Aber was hat das mit deiner Entscheidung zu tun?“   „Ich hoffe, dass du sie so besser verstehen wirst, wenn dir selbst klar ist, dass man so eine ultimative Entscheidung schwer treffen kann“, meinte er seufzend.   „Ok, dann leg mal los“, forderte sie ihn auf, wobei sie sich ein wenig aufrichtete und sich ihm gegenüber aufs Bett setzte. Eigentlich wollte sie ihn ja nicht drängen aber nun hatte er sie wirklich neugierig gemacht.   „Temari, du musst verstehen, es ist mir wirklich schwer gefallen, die richtige Antwort zu finden, weil ich dir nicht versprechen kann, dass ich nicht wieder so einen Traum habe oder, dass mich das Kind immer wieder daran erinnert was passiert ist. Ich möchte dich, was das betrifft nicht anlügen, weil ich dich wirklich liebe und weil ich will, dass du dich auf den Extremfall vorbereiten kannst, auch wenn ich hoffe, dass dieser niemals eintreten wird“, begann er seine Erklärung mit einem Seufzen. Temari lauschte seinen Worten dabei genau, aber noch wollte sie nichts dazu sagen. Erst einmal wollte sie abwarten, was noch kommen würde. Sie konnte deutlich hören, wie Shikamaru einmal tief ein und ausatmete, bevor er fort fuhr: „Aber ich kann dir versichern, dass ich alles, was in meiner Macht steht, tuen werde, um ein guter Vater für dein kleines Mädchen zu sein, egal ob es nun meins ist oder das von Hidan, weil ich denke, dass die Kleine nichts für ihren Vater kam und dass auch sie es verdient, einen richtigen Vater zu haben und dieser möchte ich gerne für sie sein. Ich möchte die Kleine zusammen mit dir, an deiner Seite großziehen, wenn du mich das lässt…“   Erleichtert sah Shikamaru Temari an. Er war froh, das endlich gesagt zu haben. Lange hatte er gestern Abend über seine Antwort und seine Möglichkeiten nachgedacht. Dies war die beste Lösung, die ihm eingefallen war. Er hoffte nur, dass auch Temari diese Lösung gefiel. Er hätte ihr gerne mehr versprochen, damit sie sich sicherer fühlen konnte, aber dann hätte er ihr das Blaue vom Himmel lügen müssen. Sie beide wussten, wie sehr er es hasste, wenn jemand log. Warum sollte er es dann tun? Würde sie bemerken, dass es eine Lüge wäre, wär die gesamte Arbeit der letzten Wochen zerstört. Das wollte er auf keinen Fall riskieren. Lieber blieb er dort bei der Wahrheit. Und er glaubte fest daran, dass Temari ihm dies hoch anrechnete, dass sie bei ihrer Entscheidung berücksichtigte, dass er alles tun würde, um sich glücklich zu machen, dass bei ihm Lügen aber noch immer keine Option war. Sie sollte wissen, dass es für ihn noch immer ein Tabu war. So wie es schon damals gewesen war, denn mit einer kleinen Lüge konnte man so viel zerstören…   „Ich denke, das ist die beste Möglichkeit, die ich von dir hören kann, ohne dass du lügen musst, aber ich will auch gar nicht, dass du lügst. Das würde alles nur kaputt machen. Also denke ich, dass das eine wirklich gute Antwort ist und ich hoffe ebenso wie du, dass alles gut gehen wird, ohne irgendwelche Zwischenfälle. Aber vielleicht haben wir ja Glück und es ist so oder so dein Kind, wodurch sich das Problem auch erübrigen würde“, sagte Temari, nachdem sie ein paar Minuten über das nachgedacht hatte, was Shikamaru sagte. Erleichtert fiel dieser ihr um den Hals und küsste sie. Temari erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Sie beide waren froh, dass alles gut zwischen ihnen war. Sie hatten wirklich Angst gehabt, dass diese Frage das zwischen ihnen zerstören könnte. Ein wenig hatten sie das noch immer, aber daran wollten sie erst einmal nicht mehr denken. Sie wollten einfach nur ihr Glück genießen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)