Life in the Darkness - Es hört niemals auf von Little-Cherry (Teil 3) ================================================================================ Kapitel 1: Wacking up --------------------- 1. Wacking up Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit. Temari hatte keine Ahnung, wo sie war oder was passiert war. Sie wusste nur eins. Sie war umgeben von Dunkelheit, wie eigentlich immer. Viel zu gerne würde sie nun etwas sehen können. Noch nie hatte sie diesen Wunsch geäußert. Es war ihr eigentlich immer egal gewesen, sie war auch so ganz gut zurechtgekommen, nun fühlte sie sich jedoch alleine. So alleine hatte sie sich noch nie gefühlt, nicht einmal als sie alleine bei Hidan gewesen war. Damals hatte sie wenigstens gewusst, was passiert war und wo sie ungefähr war. Nun wusste sie weder wo sie war noch was passiert war oder ob sie schlief oder wach war. Sie war einfach umgeben von lautloser Dunkelheit. Aber stopp! Spürte sie da nicht etwas an ihrer Hand? Temari konzentrierte sich genau auf ihren Tastsinn und tatsächlich, sie spürte etwas. Jemand strich sacht über ihre Hand. Aber wer konnte das sein? Shikamaru? Nein, dieser hatte sich nun endgültig von ihr getrennt. Er würde sicher nicht an ihrer Seite sitzen und ihre Hand halten. Wer war es aber dann? Eigentlich konnte es doch nur jemand aus ihrer Familie sein. Nur wer? Vielleicht konnte sie das ja herausbekommen, wenn sie wusste, wo sie war. Aber wie sollte sie das herausfinden? Es blieb ihr doch eigentlich nur übrig, mit ihren Ohren auf ihre Umgebung zu lauschen. Also konzentrierte sich Temari genau auf ihre Ohren. Es waren mehrere Geräusche zu vernehmen. Sie hörte ein regelmäßiges Piepen, das Zwitschern der Vögel und murmelnde Stimmen. Nichts wies daraufhin, wo sie war oder wer bei ihr war. Plötzlich aber hörte sie zwei Stimmen, die ihr mehr als nur bekannt vorkamen.   „Wie geht es ihr?“, fragte die erste Stimme.   „Den Umständen entsprechend. Die Ärztin meinte, dass sie sich in den letzten Wochen einfach zu viel zugemutet hatte und sich nun ausruhen muss. Sonst ist alles aber wieder ok. Trotzdem ist sie bis jetzt noch nicht einmal aufgewacht“, erklärte die zweite Stimme ruhig. Temari war sich ganz sicher, dass es sich hierbei um Gaara handelte, welcher auch ihre Hand hielt. Bei der anderen Person handelt es sich um TenTen, zumindest glaubte Temari das. Aus dem Gespräch nahm sie heraus, dass sie im Krankenhaus gelandet war. Wieso sie hier lag, würde sie sicher auch noch später herausbekommen. Erst mal musste sie aber aus ihrem Schlaf erwachen. Doch wie sollte sie das machen? Temari hatte keine Ahnung. „Keine Sorge, sie wird sicher bald wieder aufwachen, du kennst doch unsere Temari. So schnell gibt sie sicher nicht auf. Du musst nur ein wenig Geduld haben, Gaara“, versuchte TenTen den Sabakuno aufzumuntern. Gaara brummte aber nur vor sich hin. Das wunderte Temari aber nicht. So kannte sie ihren kleinen Bruder. Er würde nie seine Gefühle offen zeigen, das war aber für sie ok. Sie liebte ihren Bruder, denn er war immer da für sie und sagte ihr, was das Richtige war, wenn sie es brauchte. Zu gerne würde sie endlich die Augen aufschlagen, um ihm seine Sorge zu nehmen. Doch noch immer wusste sie nicht, wie es gehen sollte. Sie fühlte sich einfach viel zu schwach und ausgelaugt. Vielleicht klappte es aber auch, wenn sie sich genau darauf konzentrierte. Sie konzentrierte sich einfach darauf endlich aufzuwachen, wollte sie doch aus diesem Zustand herauszukommen. ~~~ „Gaara, ich glaube, ihre Augenlieder haben gezuckt“, rief TenTen aufgeregt. Sofort legte sich der Blick des Rothaarigen auf die Augen seiner Schwester. Und Tatsache. Ihre Augenlieder zuckten. Es sah so aus als würde sie gerade darum kämpfen endlich aufzuwachen. Gaara aber glaubte fest daran, dass Temari es schaffen würde.   „Temari! Streng dich ein bisschen mehr an, du hast es fast geschafft!“, feuerte er sie an, auch wenn er nicht wusste, ob es was brachte. Aber es funktionierte wirklich. Die Stimme ihres Bruders war der Ansporn, den sie gebraucht hatte. Ihre Augenlieder begannen zu flackern, dann schlug sie sie auf. Gaara und TenTen waren erleichtert. Endlich konnten sie in die blaugrünen Augen der Blondine sehen. Temari war zwar noch immer umgeben von Dunkelheit, doch fühlte es sich anders an als davor. Sie war nicht mehr alleine und so fühlte sie sich auch. Plötzlich spürte sie das Gewicht einer anderen Person auf sich, welche sie fest in seine Arme geschlossen hatte.   „TenTen, sei etwas vorsichtiger!“, wies Gaara TenTen zurecht. Diese löste sich mit einem Sorry schnell wieder von ihrer Freundin. Es war einfach über sie gekommen. Sie war so froh gewesen, dass es ihrer Freundin gut ging und sie wach war. Temari konnte das gut verstehen, weshalb sie nichts weiter dazu sagte, immerhin waren sie wirklich gute Freundinnen. Da war sowas normal. Kankuro hätte sie sicher auch in den Arm genommen, wenn er da gewesen wäre, genauso wie ihr Vater. Nur Gaara tat sowas nicht, obwohl sie an seiner Hand, die noch immer ihre hielt, genau spürte, dass auch er erleichtert war. „Wie geht es dir, Temari?“, erhob er seine Stimme. Temari seufzte. Ja, wie fühlte sie sich eigentlich? Sie wusste es nicht genau. Wie sollte sie sich denn fühlen? Was war überhaupt passiert, dass sie im Krankenhaus gelandet war? So viele Fragen und doch keine Antworten. Das nervte!   „Es geht. Ich bin ziemlich müde und erschöpft, aber sonst ist alles ok“, gab sie leise zu, „außer meinem Gebrochenen Herzen“, fügte sie noch leiser hinzu. Gaara konnte es trotzdem verstehen.   „Er hat dich sitzengelassen, oder?“, stellte er fest. Temari nickte schwach.   „Wusste ich‘s doch!“, brummte ihr Bruder. „Wir haben zwar gesehen, wie er dir die Kette wiedergegeben hat und dir einen Kuss aufgedrückt hat, aber dann bist du plötzlich umgekippt, ohne dass wir wussten, was los war. Die anderen meinten, dass ihr euch wieder vertragen habt, aber ich wusste, dass es anders war. Ich wusste, dass er dich nun endgültig verlassen hat“, erklärte er ihr. Mit dieser Erklärung prasselten auch alle Erinnerungen wieder auf sie ein. Sie erinnerte sich an das, was passiert war, aber vor allem erinnerte sie sich an das, was er gesagt hatte.   „Er meinte er würde mich immer lieben, aber wir können nicht zusammen sein, weil er mir nicht mehr vertraut und mir nicht mehr vertrauen kann“, berichtete sie ihrem kleinen Bruder. Dieser strich ihr beruhigend über den Handrücken. „Ich habe dir gleich gesagt, er ist ein Idiot!“, erklang Kankuros Stimme, welcher gerade durch die Tür in das Krankenzimmer spaziert kam. Eigentlich hatte er sich nur eine Limo holen wollen, doch, als er wiederkam, musste er das hören. Da konnte er einfach nicht schweigen.   „Nein, hast du nicht“, erwiderte Temari bissig.   „Doch, als wir ihn das erste Mal gesehen haben, bei deinem Konzert“, konterte er.   „Da kanntest du ihn aber noch nicht“, meinte sie.   „Wieso nimmst du ihn eigentlich noch in den Schutz?“, hakte Kankuro nach. Ein trauriges Lachen erklang.   „Weil ich ihn liebe“, flüsterte sie leise. Daraufhin blieb es mucksmäuschenstill. Keiner wagte es etwas zu sagen. Wussten sie doch nicht, was sie sagen sollten, denn es war genauso traurig, wie Temaris Lachen… Gerade, als sie ihre Sprache wiederfanden und wussten, was sie Temari sagen sollten, um sie wieder aufzuheitern, wobei das wahrscheinlich ziemlich schwer wäre, klopfte es an die Tür und eine rosahaarige, junge Frau trat ein. Sofort richteten sich die Augen aller auf sie.   „Guten Tag, Dr. Haruno“, begrüßte Gaara sie. Sakura nickte ihm zu und trat weiter vor zum Bett der Sabakuno, welcher sie freundlich entgegen lächelte.   „Guten Tag, Fräulein Sabakuno. Mein Name ist Sakura Haruno und ich werde Ihre Ärztin sein, während Sie hier ihren Aufenthalt haben“, erklärte sie ihr.   „Freut mich, Sie kennenzulernen“, erwiderte Temari bloß. Zu mehr wäre sie auch gar nicht gekommen, weil TenTen nun ihre Stimme erhob. „Was für eine Überraschung dich hier zu sehen, Sakura. Es ist schon lange her, dass wir uns das letzte Mal begegnet sind“, freute sich die Ama. Sakura wand sich zu ihr um und lächelte ihr entgegen.   „TenTen? Bist du es wirklich? Ich hab dich gar nicht erkannt, aber auch ich freue mich, dich hier zu sehen. Es ist wirklich schon lange her, wobei der Anlass vielleicht hätte besser sein können“, erwiderte sie. TenTen nickte.   „Vielleicht können wir das in Zukunft ja auch in einem schönen Café wiederholen. Wir haben uns sicher viel zu erzählen“, schlug die Braunhaarige vor.   „Ja, das wäre schön, aber fürs erste würde ich nun gerne meiner Arbeit nachgehen“, bestätigte Sakura, wobei sie sich wieder an Temari wand. „Ich würde gerne ein paar Tests machen und etwas mit Ihnen besprechen. Ich denke allerdings, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir dabei unter uns wären. Natürlich ist das Ihre Entscheidung. Es ist nur ein Rat von mir an Sie“, erklärte sie. Temari nickte und dachte einen Moment lang nach. Warum wollte diese Frau, dass ihre Familie und ihre Freunde nicht dabei waren, wenn sie sich unterhielten? Hatte sie vielleicht etwas Schlimmes? War es vielleicht wirklich gar nicht so schlecht, wenn sie einen Moment lang alleine waren? Eigentlich war das doch gar nicht so schlimm. Ihre Familie würde draußen vor der Tür warten und war so ganz in ihrer Nähe. Sie konnte sie jeder Zeit rufen, wenn sie es wollte. Außerdem konnte sie so bestimmen, was ihre Familie erfuhr und was nicht, denn irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass hier etwas faul war, etwas stimmte nicht und sie war sich noch nicht wirklich sicher, ob ihre Familie das wissen musste. Sie wollte ihnen nicht noch mehr Schmerzen und Ängste bereiten. Nun wollte sie endlich einmal beweisen, dass sie stark war. Ja, sie war eine starke, junge Frau, auch wenn sie blind war. „Gut. Könntet ihr bitte alle für einen Moment rausgehen?!“, bat sie. Dass nicht alle damit einverstanden sein würden, war der Sabakuno schon am Anfang klar gewesen, immerhin machten sie sich alle sorgen, trotzdem nervte sie das.   „Wir bleiben hier, schließlich brauchst du doch jemand, der dir das Händchen hält“, lachte Kankuro. Temari verdrehte nur die Augen.   „Kannst du nicht woanders dämlich sein“, erwiderte Temari genervt.   „Nö, dann hättest du nämlich nichts zu meckern“, konterte er und lachte.   „Pass lieber auf, sonst hast du nichts mehr zu lachen!“, zischte sie drohend. Darauf hörte Kankuro aber nicht. Erst, als ihn plötzlich jemand an seinem Ohr zur Tür schleifte, erstarb sein Lachen.   „Man, TenTen, was soll das?!“, beschwerte er sich.   „Wenn eine Dame verlangt, dass du verschwindest, dann hast du darauf zu hören“, tadelte sie lachend, wobei sie ihn weiter hinter sich her schleifte.   „Sag bescheid, wenn etwas ist, Temari“, flüsterte Gaara ihr leise zu, bevor auch er den Raum verließ. „Zuerst würde ich Ihnen ein paar Fragen stellen“, begann Sakura, als alle draußen waren. Auf eine Antwort wartete sie jedoch nicht.   „Also wie fühlen Sie sich?“, fragte sie.   „Müde und erschöpft.“   „Das ist völlig normal, wird sich aber in ein paar Tagen wieder legen“, erklärte Sakura ihr.   „Haben Sie irgendwelche Schmerzen?“   „Nein, sonst ist alles ok.“   „Ok. Das ist gut. Das ist wirklich sehr gut…“, meinte sie, während sie sich ein paar Notizen machte. „Wissen Sie warum Sie zusammen geklappt sind, Miss Sabakuno?“, hakte sie nach. Temari schüttelte den Kopf.   „Nein, ich weiß nur, dass mein Freund mit mir Schluss gemacht hat, dann hatte ich plötzlich so ein komisches Gefühl. Mehr weiß ich leider nicht. Ich weiß auch nicht, woher das kam“, erwiderte sie. „Das lag am Stress. Sie haben sich und Ihrem Körper einfach zu viel zugemutet. Sie müssen wirklich etwas mehr aufpassen. Das, was Sie in den letzten Wochen erlebt haben und durchstehen mussten, war einfach zu viel, darum hat ihr Körper die Notbremse gezogen“, erklärte Sakura.   „Das verstehe ich ja, aber warum sollte das zu viel gewesen sein? Glauben Sie mir, gute Frau, ich habe schon schlimmeres durchgestanden und bin nicht ein einziges Mal umgekippt. Also was ist hier los? Das kann doch nicht nur an dem Stress und der Trennung meines Freundes gelegen haben, sonst wäre das Krankenhaus wohl dauerbesetzt. Außerdem würden Sie deshalb sicher nicht meine Familie rausschicken. Also erzählen sie mir, was hier gespielt wird!“, forderte Temari sie auf. Ein Lächeln huschte über Sakuras zarte Züge. Sie wusste, dass das nächste sicher nicht leicht für sie werden würde, aber sie wusste auch, dass Temari das sicher schaffen konnte, zumindest nachdem, was sie bereits von der blonden Sängerin gehört hatte.   „Nun, Miss Sabakuno, Sie haben ganz richtig erkannt, dass hier mehr hinter steckt, denn das hier ist eine besondere Situation für Sie…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)