Stärker von _uoza_ (SasuHina) ================================================================================ Kapitel 20: Accomplished ------------------------ „Habt ihr irgendwelche Beweise?” murmelte Sasuke und sah ungeduldig rüber zu Shikamaru, der jedoch keine Regung zeigte, während er durch ein paar Briefe von Tenten blätterte, die wieder auf dem Weg nach Konoha waren. „Nichts. Akatsuki ist nicht dafür bekannt, Spuren zu hinterlassen. Es macht Sinn, dass wir Schwierigkeiten haben irgendetwas brauchbares zu finden.”   „Shit.” zischte der Uchiha und zeigte für ein paar Sekunden uncharakteristisch viele Gefühle auf einmal. Die anderen, also Shino, Choji, Naruto, Sakura, Lee und Shikamaru schauten kurz überrascht zu ihm.   Irritiert von seinem Ausbruch und von den Blicken der anderen ließ er die Berichte auf den Tisch fallen und sah aus dem Fenster zum wolkenfreien Himmel.   Irgendwas fühlte sich einfach falsch an. Tenten und ihr Team waren schon so lange es möglich war in Amegakure. Die Auswahlprüfungen würden schon am nächste Tag beginnen. Die Lehrer und Schüler aus anderen Dörfern passierten schon durch die Tore von Konoha.   Sasuke hatte keine andere Wahl, als denen den Eintritt zu gewähren, jedoch stellte er vorher sicher, dass die Wachen verdoppelt wurden und jeder einzelne Mitstreiter aufgezeichnet wurde. Bis jetzt hatten sie keinen Grund, irgendjemanden anzuzweifeln...   Naja, vor ein paar Jahren zweifelte auch niemand den Ninja aus Otogakure an.   „Du und Shino werdet noch mal nachsehen, wie viele Shinobis uns zur Verfügung stehen.” meinte Sasuke plötzlich und sah nachdenklich zu Shikamaru bevor sein Blick wieder normal wurde. „Bereitet die Halle vor und nimm Choji und Sakura mit, wir brauchen Rund um die Uhr ein verfügbares Ärzteteam…”   Naruto nickte zustimmend und sah selbst unruhig aus. Vorher haben sie über einen möglichen tödlichen Angriff von Akatsuki geredet. Alles stand gegen sie. Die gesuchten S-Klasse Ninja von Akatsuki waren die fortgeschrittensten in der Geschichte der Shinobi, und nicht zu vergessen waren sie alle gerade mal etwas älter um ein Chuunin zu sein… Die Informationen, die sie sammelten, waren gerade mal genug um zu wissen, dass etwas auf sie zukam, aber sie wussten nicht was oder warum. Als sie den Hokage informierte war sie nicht gerade erfreut darüber gewesen, daraufhin tadelte sie die Kapitäne mit groben Worten der Enttäuschung.   Sasuke und Naruto leckten sich immer noch die Wunden hervorgerufen von der verbalen Gewalt. Die Zeit war gegen sie… Akatsuki könnte sich derweil schon im Dorf befinden.   Verzweifelt drehte sich Sasuke zu Lee. „Triff Tenten und die anderen am Tor, sag ihnen sie sollen sich ausruhen und am Morgen treffen sie sich dann am Chuunin Gebäude mit den anderen Shinobis.“   „Was ist mit Ino und Hinata?“ fragte Naruto und wunderte sich, warum die hübsche Kunoichi mit den fast weißen Augen verschwand.   Seit er und Sakura aus Suna zurückgekehrt waren hatte Sasuke so gut wie gar nichts über die zierliche Hyuuga Prinzessin gesagt. Ino und Hinata verschwanden jeden Morgen zusammen und bis auf Sakuras Information, dass Hinata jeden Nachmittag in der Klinik war um ihren Bereich zu leiten sah sie niemand.   Es war nicht anders, seitdem sie bei Sasuke eingezogen ist, aber aus recht bitteren Gründen reizte es Naruto nur noch mehr. Als Hinata sich plötzlich eher zu jemand anderes neigte, dauerte es nicht lange bis Naruto bemerkte wie abhängig er von ihrer Zuneigung war...   Eifersucht plagte ihn wann immer sie in einem Gespräch vorkam, auch wenn sein bester Freund, und Rivale zugleich, die meiste Zeit mit ihr verbrachte.   „Ich werde mit ihnen darüber reden.“ antwortete Sasuke kurz, als sich pechschwarze Augen auf Naruto fokussierten und sie sich in Gedanken verengten. Etwas passierte zwischen den beiden in der Stille... Genau, beide wussten es. Es gab einen neuen Konkurrenzkampf.   Sakura sah ruhig zu und biss sich fest die Zähne zusammen, um nichts zu sagen, was die Stille brechen könnte… es war unglaublich wie unsichtbar sie für ihre beiden alten Teammitglieder geworden ist.   „Das war‘s für heute.“ meinte Naruto plötzlich ohne große Probleme. Er stand auf und überreichte Sakura die Berichte, aber er wusste genau, wenn der Kampf begann wären sie nutzlos. „Wir sollten gut vorbereitet für morgen früh sein.“ „Hn.“ stimmte Sasuke zu.   Die zwei Shinobis ignorierten sich für die restliche Zeit und als sie draußen waren, ging jeder verschiedene Wege, ohne ein Wort zu verlieren, obwohl es so viel gab, was besprochen werden musste.   OOOOO   Die Klinik, die von Tsunade gegründet wurde, wurde von ihrem eigenen Geld erbaut. Es klang nach einem Wunder, da jeder wusste dass die blonde manchmal so pleite war, sie konnte sich nicht mal neue Kleidung kaufen. Aber als sie dann einmal eine Glückssträhne beim Glücksspiel erwischte entschied sie sich das Geld in etwas nützliches, wie zum Beispiel die Klinik, zu investieren. Die Klinik war jedoch viel mehr ein Krankenhaus als eine Klinik. Sasuke wusste wo sie war, ist auch öfters vorbeigelaufen und selbst Hinata hatte er mal da gelassen nach dem Training, aber trotzdem war er noch nie im Gebäude.   Er hat sich noch nie gefragt was die Hyuuga Prinzessin innerhalb dieser Mauern machte und in welchem Bereich sie tätig war, aber jetzt wo er vor dem Gebäude stand, wünschte er sich er hätte mal nachgefragt...   Seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen und er sah noch mal zur Klinik die wunderschön von der Sonne erleuchtet wurde.   Er betrat das Gebäude und dachte währenddessen darüber nach, was er sagen würde, als er die paar Stufen hoch ging, die Glastür öffnete und die klimatisierte Lobby betrat, die, wie jedes andere Krankenhaus auch, nach Desinfektionsmittel roch.   Leicht unwohl in dem großen weißen Raum ging er langsam zur Rezeption, während er überlegte, wie er nach Hinata fragen könnte, wenn er nicht wusste wo sie arbeitete... Trotzdem räusperte er sich leise und das Mädchen, das vor einer Sekunde noch durch verschiedenen Ordnern blätterte schaute ihn nun an, ihr Gesicht erstarrte mit etwas, das aussah wie Erstaunen. „...eh…Sasuke-sama!“ keuchte sie und lies die Ordner fallen.   Sasuke, sichtlich erschrocken, merkte sein inneren Instinkt wie er ihn warnte vor einem fangirl... „W-was kann ich für dich tun?“ stotterte sie, nahm die Ordner in die Hand, schmiss sie achtlos zur Seite und schenkte ihm nun ihre komplette Aufmerksamkeit. Der Uchiha sah sie zögernd an, er war sich nicht sicher was gerade passierte. „...wo finde ich Hinata-” begann er langsam und blinzelte als das Mädchen aus ihrem Stuhl sprang. „Ich bringe dich zu Hinata-sama! Kein Problem.“ sie verließ schnell ihren Pult und signalisierte ihm ihr zu folgen. Für einen Moment sah er sich in der leeren Lobby um und fragte sich wer ohne das Mädchen die Rezeption leiten würde...   Er entschied sich jedoch nichts zu sagen und folgte ihr durch lange Gänge, die mit Schildern beschriftet waren, die den Weg weisen sollten, und Desinfektionsmittel waren auch an den Wänden.   „Ne, Hinata-sama war sehr beschäftigt die letzten paar Monate, aber wir sind alle so glücklich darüber, dass sie hier ist.“ sagte das Mädchen ziemlich schnell, ihre Stimme war ganz okay, gut genug für ihn um zuzuhören, immerhin klammerte sie sich nicht an ihn... Es war tröstend zu wissen, dass Hinata mit Mädchen zusammenarbeitete, die ein Gehirn besaßen. „Hn.“ antwortete er gesprächig wie immer. Das Mädchen interessierte dies nicht als sie einfach weiter darüber sprach, wie schlimm es ohne Hinata-sama in der Abteilung war.   Jetzt neugierig, was Hinata da machte hörte Sasuke intensiv zu, aber sie erwähnte es nie. Plötzlich stoppte sie an einer Doppeltür und nickte ihm zu. „Sie ist wahrscheinlich hier.“ nuschelte sie und klopfte leicht an einer der beiden Türen, als ob sie niemanden darin wecken wollte.   Ein süßer Duft kam aus dem Raum und Sasukes Augenbrauen zogen sich zusammen, als er versuchte, den Duft einzuordnen. Irgendwas kam ihm dabei bekannt vor, aber er konnte nicht sagen von wo. Das Mädchen schaute in den hellen Raum. „Hinata-sama?“ flüsterte sie. Sasukes Augenbrauen blieben weiterhin verwirrt zusammengezogen.   Es gab einen Moment stille bevor Hinata an der Tür auftauchte. Weißes Puder war auf ihrer Schulter und sie hielt eine weiche Decke in der Hand, das jedoch war nicht das, was seine Aufmerksamkeit bekam.   Ihre Augen waren riesig, größer als jemals zuvor und sie leuchteten durch die Sonne, die durch einen der Fenster im Flur schien. Ihre Haare waren offen, Strähnen aus dunkler Tinte umhüllten sie und es entstand ein schöner Kontrast zwischen ihrem dunklen Haar und der cremigen Bluse, die sie trug.   Rosa errötet und lächelnd schaute sie aus dem Raum und war von Sasukes Anwesenheit überrascht. „..S-Sasuke-kun.“ sie blinzelte, trat heraus und schloss hinter ihr leise die Tür.   Die Krankenschwester nickte etwas mit dem Kopf, lächelte zu Sasuke und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren wieder zurück.   Sasuke sah Hinata einen Moment lang an. Sie sah da anders aus, in dem hellen Licht im Krankenhaus sah sie so aus, als ob ihr eine Last von den Schultern genommen wurde. „I-ist alles in Ordnung?...w-was machst du…hier?“ Hinata blinzelte und spielte mit der weichen Decke in ihrer Hand. Sie war Pastellblau und sah nach Vlies aus, so weich wie eine Feder.   Der Rächer zögerte und öffnete seinen Mund, um zu fragen was jetzt mit der Mission und Ino wäre, aber irgendwie wollte er nicht gehen, er wollte sehen, was in diesem Raum war, dass sie so leuchten ließ...   „Kein Grund.“ sagte er, zuckte mit den Schultern und überraschte damit beide.   Das Mädchen sah ihn verwirrt an. „Nani-” begann sie, aber ein leiser Schrei unterbrach sie. Die beiden Shinobis drehten sich in Richtung Tür, wo der Klang eines wimmern herkam. Es war der Schrei eines Kindes.   Hinata drehte sich und wollte schon hinrennen, aber erstarrte und sah zögernd zu Sasuke, so als ob sie nicht wüsste, was sie mit ihm machen sollte. „Ano… ich… willst du reinkommen?“ fragte sie und schaute vorsichtig zu ihm.   Der Rächer hörte wie noch ein Schrei in seinen Ohren schallte. Das Wimmern entfachte etwas komisches in seinem Brustkorb, etwas, dass er noch nie zuvor fühlte. „...sicher.“ er zuckte erneut mit den Schultern und Erleichterung machte sich in ihr breit, als sie die Tür für ihn offen hielt, bevor sie sie wieder leise schloss. Sasuke erstarrte in dem Moment. Der Raum war breit und lang, zwei Reihen mit Kinderbetten waren an den Wänden vorzufinden, mit Regalen und Schränken über ihnen die mit Decken, Fläschchen, Windeln und anderen Dingen, die er nicht erkannte, gefüllt waren. Die Wände waren auch nicht komplett weiß, sondern rosa und pastell blau gestreift, mit Ballons und Teddybären, die lächelten. Da war noch eine offene Tür, die in ein anderes Zimmer führte, dessen Wand zur Hälfte aus Glas bestand. Er konnte weitere Kinderbetten sehen, aber diese waren markiert und mit anderem Equipment. Er konnte die Kinder nicht sehen, die darin lagen.   Hinata war längst schon über einer der Betten gelehnt, ihr Haar glitzerte wegen dem Licht, das durch das Fenster gegenüber der Tür schien. „Schhhh, kleiner…“ flüsterte sie und stand nun wieder gerade, aber mit dem Baby im Arm. Er war so winzig, sein kompletter Körper war so lang wie von ihrer Fingerspitze bis zu ihrem Ellenbogen. Sanft lehne sie den wimmernden Jungen an ihre Schulter, während sie ihn leise tröstete und dann ruhig zurück zu Sasuke lief, der sie erstaunt ansah. Etwas an seinem überraschenden Ausdruck ließ sie lächeln während sie den unschuldigen Duft des Babys ein atmete. „Ne…“ murmelte sie als sie nah genug war um flüsternd gehört zu werden. „Hast du jemals ein Baby in den Armen gehalten?“ Sasuke guckte sie für einen Moment an und errötete ohne jeglichen Grund. Diese Situation war so… unerwartet. Nichts wofür er jemals trainierte war von Bedeutung für diesen Teil des Lebens. Hinata lächelte bei seiner Wortlosen Antwort, als sie ihm das Baby hinhielt. „Hier.“ Sie lachte leise als er langsam seinen Kopf schüttelte. „Ne… vertrau mir.“ fügte sie hinzu und sah wie sich seine Wangen noch mehr erröteten, wenn das überhaupt noch möglich war. Es war erstaunlich… er war rot angelaufen und sie nicht.   Sasuke zögerte und wusste nicht was er tun sollte, aber als er sah dass sie es ernst meinte und den Jungen nicht wieder zurückzog, gab er auf und nahm das winzige Ding in die Arme. Er konnte nichts dafür, dass seine Hände leicht zitterten.   Sasuke schaute flüchtig zu Hinata und blickte dann runter zu dem unschuldigen Gesicht. Das Baby mit den rosa Wangen gähnte ohne Zähne und kräuselte das Näschen.   Langsam atmete er aus und stellte überrascht fest, dass das zerbrechliche Ding nicht in seinen Armen kaputt ging.   „...siehst du...es ist nicht so schwer.“ flüsterte Hinata plötzlich und er schaute auf, erinnerte sich, dass sie auch da stand und zusah. Ihre Augen trafen seine für einen Moment und er war sich sicher, dass er den Ausdruck von Zuversicht und Zuspruch noch nie in ihren Augen gesehen hat. Der Moment zog sich in die Länge und ein plötzlicher Schmerz war von beiden im Brustkorb zu spüren, als ob jemand fest draufdrückte. Sasukes Blick wanderte für eine halbe Sekunde herunter zu ihren Lippen, bevor er erschrocken von den Gedanken in seinem Kopf zurück zuckte... Denk’ nichts, denk’ nichts...   Hinata atmete überrascht aus und zuckte auch zurück, ließ schnell seinen Arm los und ging zu einem anderen Bettchen rüber. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was sie sagen sollte, ihr gesamtes Gesicht war feurig heiß, als sie realisierte, dass sie sich für gute dreißig Sekunden wortlos angestarrt haben. Sasuke sah sie etwas an, runzelte die Stirn und blickte runter zum Baby. Der Kleine blinzelte ihn mit so großen Augen an, die nahmen das meiste seines Gesichts ein.   Es gab einen gurgelndes jammern von sich und streckte seine kleine Hand zu ihm aus.   Was mache ich jetzt mit ihm…?   Das Jammern entfachte weitere Schreie von mehreren Bettchen und Hinata sah sich in Sorge um. „Oh-oh…“ murmelte sie und beobachtete, wie ein paar anfingen, sich zu beklagen.   „Hn…“ summte Sasuke plötzlich und blickte sich um, überrascht von dem Fakt, wie viel Lärm die Kleinen machen konnten. „Sie werden schnell laut.“   Bei seinen Worten kehrte Stille ein und Hinata guckte ihn mit großen Augen an. Die Stille blieb während sich die beiden Shinobis überrascht gegenseitig anblinzelten, aber wurden durch einen weiteren Schrei eines Babys unterbrochen.   „...das war seltsam.“ murmelte Sasuke und runzelte die Stirn.   Und die Stille war wieder da.   Hinatas Hände bedeckten nun ihren Mund, als sie ihr breites Grinsen versteckte. „Ne, ne…“ sie kicherte. „Sprich noch mal, schnell!“ „Was?“ er blinzelte. „Warum?“   Es war immer noch ruhig und das Kind starrte ihn wortlos an, riesige braune Augen waren auf sein Gesicht fixiert.   „...es ist deine Stimme…“ begann Hinata verwundert. Man konnte wieder das Wimmern der Babys hören, die zu klein waren um anders ihre Bedürfnisse auszudrücken. „...was redest du da?“ erwiderte Sasuke und geriet leicht in Panik. Aber in dem Moment, in dem er sprach, merkte er wie die Kleinen erneut ruhig wurden. Er seufzte, der unschuldige und süße Duft war immer noch in der Luft, genauso wie ihre unschuldigen Augen, mit denen sie ihn beobachteten.   „Rede weiter.“ begann Hinata und ging zu ihm rüber, als die Babys wieder anfingen zu zappeln und leise Töne von sich zu geben, um die Aufmerksamkeit des Shinobis an der Tür zu bekommen.   „Nani?“ brummte er. „Über was?“   „Irgendetwas.“ antwortete sie. „Ich muss die meisten umziehen und ein paar Baden. Sie müssen still sein.“ Sie schaute ihn für einen Moment ernst an. „Bitte?“   Sasuke seufzte und sah runter zu dem Baby in seinen Armen, welches schon seinen Mund öffnete um frustriert zu quieken. „...okay. Demo..“ murmelte er und sah sich um. „Was soll ich sagen?“   „Ne, was ist deine Lieblingsfarbe, Sasuke-kun?“ Hinata lächelte plötzlich und er starrte sie an. „...blau…“   „Warum?“ Sie grinste wieder und errötete, als sie ‘ihn‘ rot anlaufen sah. „...ano..“ murmelte er und hörte sich wie sie an. „...es...erinnert mich an den Regen…“   „Du magst den Regen?“ Sie blinzelte, nahm ein anderes Baby in den Arm und ging zum Wickeltisch, der neben Sasuke stand.   „...hai…“ sagte er zögernd, er fühlte sich etwas unwohl mit der ganzen Situation. „Genau wie ich.“ gab Hinata zu und machte die Knöpfe des kleinen Pijamas auf. „Warum magst du den Regen, Sasuke-kun?“   „...ano..“ nuschelte er, während seine Augen zum Fenster wanderten. „...er…wäscht Blut weg…“   Es wurde für ein paar Sekunden still, selbst Hinata bewegte sich nicht mehr, aber schaute in der Zeit weiter, mit einem sanften Ausdruck im Gesicht, zum Baby vor ihr. Er wäscht das Blut weg...   „...warum magst du den Regen?“ fragte er plötzlich noch bevor das erste Kind sich beschweren konnte. Um sich abzulenken schaute er runter zu dem Baby und analysierte sein kindliches Gesicht. „Weil…“ Hinata lächelte etwas und zog das Baby nun um. „...er mit dir weint.“   Sasuke schmunzelte amüsiert von der poetischen Wendung des Gespräches. „Warum sagst du, dass er Blut weg wäscht?“ erkundigte sich Hinata leise und konzentrierte sich so sehr darauf, das Baby umzuziehen und auf das Gespräch, dass sie nicht merkte, wie ihr stottern verschwand. Sasuke sah sie neugierig an und war zu abgelenkt von dem Kind in seinen Armen um zu bemerken, dass er gerade redete.   „Durch den Regen verschwand das Blut im Uchiha Anwesen…“ antwortete er, sah sie an und wartete aufmerksam auf ihre Reaktion. Langsam verspannten sich ihre Schultern, sie hörte jedoch nicht auf sich zu bewegen und legte behutsam die Kleidung des Kindes vor ihr an die Seite. „...Ach so…“ nuschelte sie endlich.   Er sagte eine Zeit lang nichts und fragte sich, ob sie was dazu sagen würde, und als die Babys wieder anfingen zu jammern, drehte sie sich mit dem komplett neu gekleideten Jungen in ihren Armen um. „Was isst du am liebsten?“ sie lächelte kurz. „Ich weiß die Antwort glaube ich schon.“   Er wurde schnell rot und schaute überall hin, nur nicht zu ihr, die gerade versuchte nicht zu offensichtlich zu schmunzeln. „Tomaten…“   „Wie kommt‘s?“ „Oka-san… legte sie immer zu meinem Essen, als ich jünger war.“ „Mochtest du sie damals auch schon?“ Sasuke war überrascht. Niemand hatte ihm jemals zuvor diese Frage gestellt. Hinata legte das Kind in sein Bettchen und hatte keine Ahnung davon, dass sie den Uchiha Rächer überrascht hatte.   „...nein, tat ich nicht.“ Sie lachte leise. „Ich verstehe.“   Sie standen für einen Moment in der Stille. Beide fragten sich, ob sie nun nicht mehr reden müssten… sie beide waren sich unsicher, ob sie wollten dass es aufhört. Aber die Babys wimmerten wieder leise und entschieden so für sie. Hinata drehte sich zu Sasuke und grinste verlegen.   „Ne, rede bitte weiter, Sasuke-kun.“ Sasuke grinste zurück. Das war das erste halbe Lächeln, das er ihr jemals zeigte. Die Zufriedenheit in seinem Brustkorb konnte er nicht bestreiten, als er sah, wie ihre Wangen erröteten.   „Sicher…“   OOOOO   „Himbeereis?“ Hinata drehte sich überrascht zu ihm während sie die Decken vorsichtig faltete. Die Babys waren schon lange wieder am schlafen… aber die beiden haben es nicht bemerkt, oder sich einfach dazu entschieden es zu ignorieren.   Das sanfte atmen und der süße Duft ihrer unschuldig sauberen kleinen Körper machten selbst den kalten Uchiha weicher als sonst.   Er saß mit dem Rücken zur Wand, zwischen zwei Bettchen gegenüber von Hinata, und hielt immer noch das selbe Baby von vorhin in den Armen. Fast zwei Stunden sind vergangen und die Sonne war schon längst untergegangen, die Lichter hätte man an machen sollen, aber das tat niemand der beiden, weil sie es nicht bemerkten und weil es sie nicht interessierte.   „Hai.“ er schmunzelte und sah zum Vollmond. „Himbeere.“ „Ich dachte, du magst nichts Süßes?“ Hinata blinzelte, nahm den Stapel Decken in die Hände und ging zu einem Schrank auf der anderen Seite des Raumes.   „Tu ich auch nicht.“ „Nani?“ Sie blinzelte erneut und lachte leise. „Ich verstehe es nicht.“   „Ich weiß nicht. Ich mag es einfach.“ er zuckte mit den Schultern und genoss den Klang ihres Lachens.   „V-vielleicht würde dir auch anderes gefallen, wenn du es ausprobieren würdest.“ meinte Hinata nachdenklich. „Denn du hast nur Himbeereis probiert, weil Misa-chan dich damals damit beschmissen hat…“   Sasuke schmunzelte breit und versuchte bei der Erinnerung nicht seine Augen zu verdrehen. „Zu der Zeit war ich viel mehr unter Schock, weil sie versuchte mich zu küssen…“ „Ich bin nicht überrascht, du warst fünf Jahre alt.“ Hinata kicherte und schüttelte leicht den Kopf als sie den Schrank schloss. „Ne, du bist sehr beliebt.“   „Heh.“ brummte er. „Leider.“   Die Hyūga Erbin ging rüber zu ihm, hockte sich nieder und streckte ihre Arme aus um ihm das Kind abzunehmen. „Oh?“ Sie blinzelte und nahm dabei mit Leichtigkeit das Kind. „Leider?“   „Erinnerst du dich noch an Valentinstag?“ brummte er und blickte sie kurz an als er ihr das Baby überreichte. Sie musste lachen und nickte. „Ne, ne, jetzt versteh ich‘s.“   „Hn.“ er schmunzelte und drückte sich wieder auf die Beine. Er streckte sich und kreiste mit den Schultern, als sie das letzte Kind ins kleine Bettchen legte und ein Clipboard an der Tür in die Hand nahm. „...ano, hast du schon was gegessen?“ erkundigte sich Hinata und lief rückwärts den Gang entlang. Sasuke zuckte mit den Schultern und spielte mit ein paar Münzen in seiner Hosentasche. „Nein.“   „...ano… ich habe für heute nichts vorbereitet.“ gab Hinata zu und drehte sich um neben Sasuke zu laufen. Sasuke zuckte leicht mit den Schultern und schmunzelte etwas als er sie nachdenklich ansah.   „Bist du hungrig?“ fragte er plötzlich als sie das Brett auf den Pult der Rezeption legte und irgendwas drauf schrieb. „...ein bisschen.“ Sie lachte und sah hoch zu ihm als sie unterschrieb.   Sie erstarrten plötzlich und beide bemerkten dass es nun keinen Rückweg mehr gab. „...oh...ano...ich meine…“ Hinata lachte nervös und merkte wie ihr ganzes Gesicht errötete. Sie schaute schnell wieder auf das Papier vor ihr und leckte sich nervös über die Lippen.   „Vielleicht sind die anderen bei Ichiraku.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und wurde, trotz seiner besten Versuche ruhig zu bleiben, rot, während er verlegen sein Haar zerzauste. „H-hai!“ Hinata nickte und legte das Clipboard zur Seite. Unsicher gingen beide durch den Ausgang, während Hinata den Krankenschwestern zuwinkte, die zu die beiden schüchternen Shinobis schauten und untereinander kicherten.   „...sie sind so süß!“ sagte die Schwester von der Rezeption und kicherte. „Und er ist genauso wie Hinata-sama ihn die letzten Monate beschrieben hat!“   Die anderen nickten. „Ich dachte sie würde nur so von ihm denken, weil sie so verknallt ist…“ murmelte eine von ihnen und rannte zum Fenster um Sasuke und Hinata die Straße lang laufen zu sehen. „Ne, ne…“ grinste die Schwester von der Rezeption. „Ich denke nicht, dass sie nur verknallt ist.“   OOOOO   „Ano…“ begann Hinata und sah neugierig zu ihm. „Wie war das T-Treffen?“   Sasuke blinzelte und wurde wieder in die Realität gezogen, in der er der Kapitän des Sicherheitsteams war. Er seufzte und zuckte mit den Schultern. „Nichts neues. Tentens Team kommt heute zurück, sie sollten jetzt schon Zuhause sein.“   „Hm.“ antwortete sie sanft. Ihre Augen verengten sich als sie an ihren Cousin dachte. „Was denkst du soll Ino morgen machen?“ erkundigte sich Sasuke endlich, denn das war schließlich der Grund, warum er zur Klinik gegangen war. Die Hyuuga seufzte, aber diesmal offensichtlicher als sonst. „Ich weiß nicht… Sie hört auf das, was ich sage, aber denkt nicht selbst nach. Ich… habe darüber nachgedacht, sie komplett aus dem Team zu nehmen.“ gab sie zu und rieb sich das Gesicht. „Sie… ist sauer auf mich.“   „Hn.“ er nickte langsam und schaute zu ihr rüber. Er wusste genau mit was für einer Situation sie im Moment kämpfte. „D-denkst du… ich sollte ihr vielleicht sagen Zuhause zu bleiben?“ erkundigte Hinata sich und blickte zu ihm. Er biss sich auf die Lippe und sah sie nachdenklich an. „Eure Freundschaft steht möglicherweise auf dem Spiel.“ Hinata nickte und sah runter zu ihren Händen. „H-hai… ich weiß.“   „Vielleicht solltest du stattdessen mit ihr darüber sprechen?“ Sie nickte schnell. Hinata war glücklich diese Worte von ihm zu hören, statt selbst drauf zu kommen. Es würde sich wie der zu einfachere weg anfühlen, wenn sie es selbst entschieden hätte.   Dann entstand eine gemütliche Atmosphäre. Es war still für einen Moment, bis die Lichter der Läden die Straße erleuchteten und Ichirakus Laden in Sicht kam. Nervosität nagte plötzlich an beiden. Hinata betete zu Gott, dass da noch jemand anderes, egal wer drin wäre, als sie den Laden nachdenklich betrat.   Zu ihrer Erleichterung waren Sakura, Naruto und Ino mit einer Flasche Sake zwischen ihnen auch da. Sasuke hob leicht eine Augenbraue. Vor einer Mission trinken…? „Sakura-chan, Ino-chan, Naruto-kun!“ rief Hinata und lief zögerlich zu ihnen rüber. Naruto drehte sich schnell bei dem Klang ihrer Stimme und lächelte in dem Moment, in dem er sie sah. „Hinata-chan!“ rief er, stand auf und umarmte sie zur Überraschung der anderen. Sasukes Kiefer verspannte sich als er zusah und widerstand dem Drang den Blonden wegzuschieben. Hinata trat erschrocken einen Schritt zurück und errötete nur leicht. „..ano...hi...Naruto-kun…“ Sie blinzelte und stolperte aus Versehen in Sasuke als sie zurück trat.   Seine Hände legte er plötzlich sanft auf Hinatas Schultern und er merkte die Erleichterung in ihm, als sie sich von dem Griff des Blonden entzog. „Yo.“ murmelte Sakura irritiert mit dem Sake in der Hand. „Du kamst endlich aus seinem Versteck, ne? Du bist immer so beschäftigt.“ „Sie arbeitet hart, oder nicht, Hinata-sensei.“ brummte Ino. Sie sah weniger nüchtern aus. Hinatas Schultern verspannten sich als sie sich unbewusst in Sasuke drückte während sie die Gastfreundschaft glasklar spürte. „Ano… Ino-chan… W-was machst du so s-spät draußen-?“ „Was, habe ich etwa jetzt auch noch eine Ausgangssperre?“ Schnappte Ino und sah sie an. Selbst Sakura starrte die Blonde an. Naruto ging rüber zu ihr und nahm den Sake aus ihrer Hand. „Ino… ich denke, vielleicht hattest du etwas zu viel…“ „Das macht doch nichts aus? Ich mache morgen sowieso nichts, ne, Hinata-sensei?“ provozierte sie und griff nach der Flasche in Narutos Hand.   Hinata biss sich auf die Lippe und merkte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief. „K-komm schon… Ino-chan. Ich begleite dich nach Hause, wenn du willst…“ begann sie und zwang Stärke in ihre Stimme. „Nein, das denke ich nicht. Dein Training endete schon vor einer Weile.“ schnappte Ino und verschränkte ihre Arme. „Nicht, dass ich irgendetwas gelernt hätte.“ „Ino…“ murmelte Sakura, ihre Augen bewegten sich nervös zwischen Hinata und der betrunkenen Blonden. Hinata reagierte nicht, stattdessen starrte sie mit leicht verengten Augen zu ihr. Sie ist nicht komplett betrunken… sie meinte das ernst… das ist noch ein Streit. Was mache ich? Ich kann sie nicht einfach… anmeckern... Die Katze wachte auf als Ino aufstand und Hinata mit einem Blick ansah, der zeigte, wie genervt sie war. Genervt biss die Katze auf die Ketten, die sie unter Kontrolle hielten, um zu zeigen, dass es frei sein möchte… und Hinata sah keinen Grund dafür, die Ketten mal zu lockern.   „Du hast überhaupt nichts gelernt?“ erkundigte sie sich mit einer sanften Stimme, während sie Ino nachdenklich ansah und ihre Hände zu Fäusten ballte. Sasukes Hände lagen immer noch auf ihren Schultern, als hätte er sie dort vergessen. „Rein gar nichts!“ schnappte Ino. „Du bist als Lehrerin nutzlos- vielleicht bist du ja deswegen so besorgt, dass ich auf einer Mission so sehr versagen könnte und jeder mit mir stirbt-„ „Du. Bist die sturste, ärgerlichste, arrogante und nervigste Schülerin, die ich unglücklicherweise jemals zugeteilt bekommen habe. Du bist so Unfähig zu lernen, dass niemand mehr Lust dazu hätte Lehrer zu sein, wenn die Möglichkeit besteht, so jemanden wie dich wieder zu treffen. Und ich weiß sogar, warum du nichts gelernt hast, und lass mich dir was sagen, Ino-chan.“ schnappte sie und betrat ohne zu zögern Inos persönlichen Raum, als sie einen Finger auf ihren Brustkorb drückte. „Der Grund für dein Versagen ist weil. Du. Nichts. Lernen. Willst. Und bevor du das nicht änderst, wirst du überhaupt nichts an diesen Chuunin Prüfungen machen. Verstehst du mich?“   Die Stille, die nach der kleinen Rede folgte, war voll von elektrischer Spannung, aber Hinata interessierte das wenig, nur Inos Ausdruck war von Wichtigkeit. Dieser Schock und plötzlicher Respekt der blauhaarigen gegenüber. „Verstehst du mich?“ schnappte Hinata wieder und Ino sprang leicht auf. „H-hai!“ Sie keuchte und nickte. „Gomen!“ „D-d-dattebayo!“ Naruto schnappte nach Luft und starrte Hinata mit dreifacher Attraktion an. „Heilige Sch…“ Sakura lehnte ihren Kopf auf ihren Armen, die zusammengeklappt auf dem Tisch lagen und schüttelte den Kopf. Das ist wohl mein Glück... Sasuke schmunzelte so breit, dass man es schon als Lächeln bezeichnen könnte. Hinata seufzte, drehte den anderen den Rücken zu und grinste Sasuke weit an, ihre Wangen waren etwas rot.   „Ne, ich gehe nach Hause.“ sagte sie zu niemand gewisses, bevor sie an ihm vorbei und in die Dunkelheit lief. Sasukes Augen folgten ihr, als sie an ihm vorbei lief und er biss sich schmerzhaft auf die Lippe um den anderen nicht zu zeigen, dass er gerade grinste. Er räusperte sich leise, hab den anderen seinen typischen Blick und drehte sich zur Tür, um Hinata einzuholen. Gerade, als er bei ihr ankam, fing sie an zu lachen und ihr Gesicht vergrub sich in ihren Händen. „Ich kann nicht glauben, dass ich das getan hab!“ sagte sie lauter als jemals zuvor und atmete tief ein.   Amüsiert schmunzelte er und nickte. „Ino sah sprachlos aus.“ „Gott…“ sie hielt an und sah sich verwundert um. „Sasuke… ich hab’s getan.“ Der Uchiha stoppte und sah sie an, wie sie vor Erfolg und Stolz brodelte und widerstand dem Drang sie einfach zu küssen... Oh ja… er wollte sie küssen… und er konnte nicht viel dagegen machen. Beide erschreckten sich, vor allem er, als sie ihn plötzlich umarmte und vom Erfolg strahlte endlich jemanden zurückgewiesen zu haben, der dachte, sie zu unterdrücken.   „Ich hab’s getan! Ich hab es wirklich getan!“ sie starrte ihn atemlos an und bemerkte, dass er sie auch in den Armen hielt. ...ich hab Sasuke umarmt... Sie standen sich nah genug, um die kitzelnde Sensation der Haare des jeweils anderen auf dem Gesicht zu spüren, den Atem auf den Lippen und die nicht so überraschende Absicht in den Augen. Und… er umarmt mich auch... Sasuke starrte sie an. Er hatte keine Angst, als er gegen Orochimaru kämpfte, oder vor seinen Fangirls, oder als er Gaara aus dem Sand bevorstand, oder als er gegen seinen besten Freund und Rivale Naruto kämpfte.   Er hatte nur einmal Angst, während er seinem Bruder gegenüber stand und befürchtete nicht in der Lage zu sein, dass zu machen, was er machen musste. Und gerade eben nagte die gleiche Furcht an ihm, nur diesmal war es anders. Küss‘ sie… küss‘ sie einfach...   „Sasuke...ich…” begann Hinata und brauchte einen Moment um die richtigen Wörter zu finden. Er schüttelte den Kopf um ihr zu zeigen, dass sie nicht weiter reden sollte.   Aber sie wurde eh unterbrochen. „H-Hinata?”   Erschrocken traten beide zurück, als ob sie sich an der Berührung des jeweils anderen verbrannten und schauten zu Neji, der sie leise unter den blassen Lichtern der Buden anstarrte.   Kein Schock war zu sehen, aber seine Augen waren kalt, kalt wie Eis und brannten sich in ihr Gesicht.   „Neji-nii-san…” keuchte sie und hob ihre Hände zu ihren Lippen. „N-nani- ano… W-was machst du-”   „Ist die Hyuuga Erbin so tief gefallen?” schnappte Neji und unterbrach sie scharf. Hinata zuckte und nahm einen zögerlichen Schritt zurück. Sasukes Augenbrauen zogen sich zusammen und er nahm sanft den Arm von Hinata.   „Sei vorsichtig, Hyuuga.”   „Ich hätte wissen müssen, dass mein Onkel Gründe für den Bann der eigentlichen Erbin hatte.” schnappte Neji, sah zu ihr und ignorierte den Uchiha wortlos. „Er kannte wahrscheinlich den Weg, den du wählen würdest.”   Hinata erstarrte, merkte wie die Kette plötzlich schnappte und spürte eine Wut wie niemals zuvor in ihr brodeln. Tränen liefen ihr Gesicht herunter, ihre Hände waren zu Fäusten geballt, die Halbmonde in ihre Handinnenflächen formten.   „Er hat mich im Stich gelassen!” schrie sie plötzlich und erschrak somit beide jungen Männer. „Er ließ mich im Stich um für mich selbst zu sorgen, um meinen Namen wieder zurück zu beanspruchen- was soll ich mit dem Namen der Hyuuga?“ flüsterte sie und schüttelte den Kopf. „Ich habe nichts falsch gemacht! Oka-san, sie sagte mir, dass das passieren würde- ich dachte ich wäre nicht stark genug- das bin ich aber!“ Sie seufzte und rieb sich die Tränen mit dem Handrücken weg. „Du hast kein Recht mich zu verurteilen.“ Neji starrte sie an, hörte aufmerksam zu, aber verstand einfach nicht. „Du hast mich auch im Stich gelassen, Nii-san.“ Hinata lächelte schwach und schüttelte den Kopf. „Du dachtest, ich würde mich gehen lassen? Das tat ich nicht… Du dachtest ich würde nicht stark genug sein? Das bin ich aber… und jetzt… jetzt meinst du ich wäre tief gesunken, dabei hab ich so hart gearbeitet?“   Sasuke berührte wieder ihren Arm und zog sie leicht zurück. Er machte sich sorgen, dass ihre Wut ihr endlich die Stärke verleihen würde, die er schon seit dem ersten Trainingstag in ihr gesehen hatte. Hinata ließ sich jedoch ohne dagegen anzukämpfen zurückziehen. „Auf Wiedersehen, Nii-san.“ murmelte sie und drehte sich zu Sasuke, seine Hand hielt ihre fest und er führte sie nach Hause. Neji stand still. Seine Augen blieben auf Hinata, während sie mit Sasuke zusammen in der Dunkelheit verschwand, niemand der beiden schaute noch mal zurück. Er zitterte in der Kälte und suchte auf dem Boden nach etwas, das ihm half, zu verstehen… da war aber nichts. Er müsste selbst einen Weg finden.   OOOOO   Sie betraten ruhig das Haus und Sasuke weigerte sich von ihrer Hand zu trennen. Ihre Tränen waren leise, aber er konnte jede einzelne spüren, als wären es seine eigenen. Es gab immer was, das sie verletzen würde und er fühlte sich nutzlos nur so herum zu stehen. Als sie ihn wieder umarmte, merkte er Erleichterung durch ihn hindurch fließen. Er wäre vielleicht nicht in der Lage die Worte zurückzuhalten, die sie mehr als alles andere verletzen, aber er könnte wahrscheinlich die Wunden heilen… wenn auch langsam. Er ignorierte das nagende Gefühl, das sie vielleicht in Panik geraten würde und hob sie hoch. Während er im Flur zögerte welches Zimmer er jetzt betreten sollte hörte er ihr langsames atmen.   Ihre Arme hielten sich plötzlich fester an seinen Hals fest und er wusste das es in Ordnung sei. Er biss sich auf die Lippe und ging in sein Zimmer, wo er sich zusammen mit ihr auf sein Bett legte und aus dem Fenster zu den Sternen sah. Auch wenn die Absichten jedes anderen Mannes durch seinen Kopf schwirrten, interessierte es ihn nicht… nicht mit jemanden, der so zerbrechlich war, wie sie.   Er konnte einfach nicht. Stattdessen lagen sie in kompletter stille, er sah ihr beim weinen zu, spielte mit ihren schmalen Händen und atmete ihren Duft ein, ohne sich darüber zu sorgen, dass sie ihm dabei zusehen könnte oder nicht.   Es war sehr spät als sie aufhörte zu weinen und ihre Augen schloss, ihr Brustkorb hob sich langsam und in größeren Abständen, was signalisierte, dass sie nun schlief.   Sasuke beobachtete ihr Gesicht intensiv, wie es vom Mondlicht angestrahlt wurde und wie ihr Haar scharf mit ihrer cremig weißen Haut kontrastierte.   Er konnte es nicht sagen, aber er dachte es und mindestens war das genug für den Moment...   Hinata… ich denke… ich denke, ich liebe dich...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)