Die Zeit deines Lebens von dattelpalme11 ================================================================================ Kapitel 44: Freiheiten. ----------------------- Come and paint the world with me tonight. Rainbow, Rainbow. Kesha, 2017. „Hier“, dröhnte ihre gebrochene Stimme in ihren Ohren. Sie nahm die Limodose entgegen, sah sie allerdings nicht an. Hitze stieg in ihr auf und allgemeines Unwohlsein kämpfte sich empor. Es war ihr unangenehm, sich in ihrer Gegenwart aufzuhalten. Sie konnte nicht mal erklären wieso. Sie setzte sich neben sie, doch Kari brachte einfach kein einziges Wort über ihre rauen Lippen. Was sollte sie auch groß sagen? Sie hatten nicht sonderlich viel Kontakt zueinander gehabt und sie hatte lediglich von ihrem Bruder erfahren, was mit ihr passiert war. Hinzukam, dass sie gegenüber ihr ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte. Sie war keine gute Freundin gewesen, die ihr eine Schulter zum Anlehnen anbot, eben weil sie es nicht konnte. Weil ihr Schmerz, Kari an ihren eigenen Verlust erinnerte. Ihre Freundin seufzte leise auf und nippte an ihrer Getränkedose. „Unangenehme Situation, oder?“, sagte sie fast schon ein wenig ironisch und lächelte, was Hikari aus dem Augenwinkel heraus erkannte. Sie konnte gar nicht in Worte fassen, wie unangenehm dieser Augenblick des Schweigens für sie war. Dinge zu wissen, die man eigentlich gar nicht wissen sollte und die man streng genommen über Dritte erfahren hatte. Sollte sie ihr daher sagen, wie leid ihr alles täte? Obwohl sie eine gewisse Distanz zwischen ihnen spürte? Kari fuhr sich mit den Schneidezähnen hektisch über ihre Unterlippe, ehe sie kurz zu ihr schielte. Sie blickte weiterhin in die Ferne, so als würde sie auf die große Veränderung warten. Gemeinsam hatten sie sich auf einer Parkbank niedergelassen und genossen den kühlen Wind, der sie erfasste. „Ich weiß nicht so wirklich, was ich sagen soll“, gab Kari nach einigen Momenten des Schweigens zu. Auch wenn man sich in ähnlichen Situationen befand, konnte man nie ganz nachvollziehen, was der andere gerade durchmachte. Manche kamen besser zurecht als andere. Und sie befand sich mitten in ihrer Aufarbeitung, während ihre Freundin noch am Anfang stand. „Geht mir genauso“, flüsterte Sora leise und drehte die Dose nervös in ihren Händen. „Ich bin es auch ehrlich statt, ständig darüber zu sprechen und es dadurch immer wieder zu durchleben.“ „Ja, es kommt einem so vor wie eine Endlosschleife, die einfach nicht durchbrochen werden kann“, stimmte Kari mit ein und verstand auf einmal ganz genau, wie sie sich fühlte. Natürlich war es besser über erlebte Momente zu sprechen, doch manchmal fehlten einem einfach die Worte. Die Freiheit über alles offen zu sprechen, hatte eben nicht jeder. Manchmal war es ein langer Prozess, der erst angestoßen werden musste. Kari blickte zu Sora, deren Blick so unendlich traurig wirkte, sodass sie jede Sekunde zu zerbrechen drohte. Doch auch ihr fiel es schwer die richtigen Worte zu finden. Sie suchte und suchte, jedoch klang nichts angemessen und gut genug um ihren Schmerz zu lindern. Vielleicht gab die richtigen Worte überhaupt nicht. Das Unwohlsein durchzog immer noch ihren Körper und sie spielte an der Dosenöffnung, die immer noch verschlossen war. „Vielleicht sollte man nicht immer darüber sprechen, sondern die Vergangenheit einfach verschließen und in der Gegenwart leben“, murmelte sie hoffnungslos. Kari wurde auf einmal hellhörig. Die Vergangenheit verschließen? In der Gegenwart leben? Hatte sie nicht genau das versucht? „Ich denke, dass man sich damit nur selbst betrügt. Die Vergangenheit kann man nicht wegsperren. Sie wird immer ein Teil von uns sein, da sie eben schon passiert ist. Man kann sie nicht verleugnen, egal wie sehr man es auch versucht.“ „Aber ich will sie nicht akzeptieren. Ich will sie verändern“, sagte sie bitter und presste gequält die Lippen aufeinander. Tränen sammelten sich in ihren Augen und Kari wurde von Panik erfasst. Sie war noch nicht bereit dieses Gespräch zu führen! Wie sollte sie jemandem Hoffnung schenken, wenn sie selbst so hoffnungslos war? „Ich…“, sie setzte an und verstummte augenblicklich. Der Hall ihrer Stimme dröhnte immer noch in ihren Ohren und ein dicker Kloß wuchs innerlich heran, der ihren Hals versperrte. Sie schluckte, sah zu Sora, nahm ihre Verzweiflung wahr und spürte das gleichmäßige Schlagen ihres aufgeregten Herzens. Sie musste doch irgendetwas tun. So konnte sie sie nicht zurücklassen! Nicht mit dem Wissen, welche Gedanken durch ihren Kopf wirbelten, die ihr so bekannt vorkamen. Kari atmete daher tief ein, hielt für einen Moment die Luft an und sammelte sich, bevor sie einen tiefen Seufzer ausstieß. „Ich kann dir keinen guten Ratschlag geben. Wir haben ähnliches durchgemacht, aber dennoch sind unsere Geschichten grundverschieden. Ich kann dir nicht versprechen, dass es besser wird, denn das hast nur du ganz allein in der Hand. Ich kann dir nur sagen, dass du nicht alleine bist, auch wenn du dich so fühlst. Ich dachte oft, dass sich die Welt gegen mich verschworen hat und mir das schlechteste auf Erden wünscht. Aber ich habe auch nicht gesehen, wie viele Menschen hinter mit gestanden und versucht haben, mich aufzufangen. Ich habe sie teilweise selbst von mir weggestoßen und bin deswegen auch so tief gefallen. Allerdings werden, die Menschen, die dich von Herzen lieben niemals gehen. Sie stehen vielleicht im Hintergrund, sind aber immer in Reichweite, damit sie dir die Hand reichen können, wenn du wieder gestürzt bist. Sie lassen dich nicht allein. Und das Gefühl von Einsamkeit verschwindet, wenn du dazu bereit bist, es gehen zu lassen. Denn wir haben uns dazu entschieden einsam und unglücklich zu sein. Um uns zu bestrafen. Um uns das Glück zu nehmen, weil wir es angeblich nicht verdient haben. Um die Kontrolle nicht erneut zu verlieren, nur weil wir Gefühle zulassen, die uns Angst machen. Die uns verständlicher Weise Angst machen, weil Verlust das Schlimmste ist, was einem passieren kann, auch wenn es zum Leben dazu gehört“, sie ergriff instinktiv ihre Hand und blickte sie durchdringend an, während sie ihren Monolog weiter ausführte. „Wir gewinnen und verlieren. Wir lieben und wir hassen. Wir machen Fehler und lernen dazu. Und genau das macht uns aus. Wir dürfen uns nicht dafür bestrafen menschlich zu sein. Irrational zu agieren und manchmal unser komplettes Leben auf den Kopf zu stellen. Denn genau das, macht es besonders. Wir haben die Freiheit zu entscheiden, welchen Weg wir morgen wählen wollen.“ Die Anspannung zwischen den beiden Frauen löste sich langsam und Stille kehrte ein. Es folgte kein weiteres Wort. Verständnis und Erleichterung spiegelte sich in ihren Augen wieder, als sie in einer tiefen Umarmung versanken, die beiden neue Kraft schenkte. Hikari erkannte plötzlich, dass sie lange genug weggelaufen war und sich nun allem stellen musste. Sie hatte nur diese eine Chance. Dieses eine Leben, dass sie glücklich verbringen wollte. 20. Oktober 2010. Odaiba, Japan. Pizzeria. Der Geruch von Tomatensoße lag in der Luft und Izzy konnte nicht mehr länger verleugnen, dass er gewaltigen Hunger hatte. Sein Magen grummelte, während er die Karte studierte und sich letztlich für eine klassische Pizza Salami entschied. Auch seine Begleitung hatte zügig gewählt, weshalb sie auch zeitnah bestellen konnten. „Ich habe vielleicht einen Kohldampf. War echt eine gute Entscheidung sich heute zu treffen. Ich hatte durchgehend Uni und keine Zeit zum Mittagessen“, jammerte Joe und sah fast schon so aus, als würde er am liebsten die Tischservierte annagen, die er in seinen zitternden Fingern hielt. Izzy schmunzelte leicht, konnte aber seinen Freund verstehen, denn sein Magen hing auch bereits in den Kniekehlen. Dennoch versuchte er sich auf sein Gegenüber zu konzentrieren, der prompt mit der Tür ins Haus fiel. „Hast du denn schon mit Yolei über das Auslandssemester gesprochen?“ Insgeheim ärgerte er sich darüber, dass er Joe bereits davon erzählt hatte, doch mit irgendjemandem musste er darüber doch sprechen! Besonders über seine Ängste. „Nein, ich bringe es einfach nicht übers Herz. Sie will gerne mehr Zeit mit mir verbringen und dann soll ich von dem Auslandssemester anfangen, dass mich noch mehr von ihr distanzieren würde?“ Er stöhnte laut und nahm einen großzügigen Schluck seiner Cola, die seinen trockenen Rachen befeuchtete. „Aber Geheimnisse sind immer schlecht für eine Beziehung“, warf Joe bedenkend ein. „Seit wann bist du denn jetzt ein Beziehungsexperte? Asuka und du seid noch in der Honeymoon-Phase“, antwortete er schnippisch und verdrehte die Augen. „Das war auch eher allgemein gemeint. Und lass mich doch! Sie macht mich eben glücklich“, er grinste verschmitzt und Izzy erkannte sofort, dass er die Wahrheit sprach. „Und das freut mich wirklich für dich“, gab Izzy zu, versank aber wieder sofort in seinen eigenen Problemen, die ihm einfach so groß und unumgänglich schienen. „Dennoch will ich Yolei nicht verletzen. Ich muss mich bald entscheiden, aber ich will sie auch nicht verlieren.“ „Was sagt dir denn dein Verstand?“, fragte Joe geradeheraus, während Izzy bei dieser Frage die Stirn runzelte. „Mein Verstand? Fragt man nicht eher nach dem Herz- oder Bauchgefühl?“ „Ja, bei den meisten Menschen, aber du hörst doch viel mehr darauf, was dir dein Kopf sagt, selbst wenn dein Bauchgefühl und dein Herz Rumba tanzen würden. Was möchtest du denn? Was sagt dein brillanter Verstand?“ Izzy schwieg, da er wohl nicht lange darüber nachdenken musste. Wenn es nach seinem Verstand ging, war die Entscheidung für ihn so klar wie Kloßbrühe. Doch konnte er sein Bauchgefühl und sein Herz wirklich so umgehen? Würde Yolei seine Entscheidung ohne weiteres akzeptieren? Wohl kaum. „Du weißt, was er sagen würde, aber ich kann sowas nicht alleine entscheiden. Ich bin doch jetzt in einer Beziehung“, rechtfertigte er sich. „Und nur weil du in einer Beziehung bist, bist du automatisch nicht mehr Izzy? Du hast deine Entscheidungen immer rational getroffen und du weißt, dass das eine unglaubliche Möglichkeit für dich wäre. Yolei weiß das sicher auch und wird es verstehen. Du darfst es nur nicht bis zum Schluss vor ihr verheimlichen!“ „Ich weiß, aber…“ „Hey, hör auf mit deinem Aber! Ich weiß wie schwer es ist Entscheidungen zu treffen, da es mir selbst lange sehr schwer gefallen ist. Dennoch solltest du deine Möglichkeiten ergreifen und vor allem solltest du mit deiner Freundin reden. Sie liebt dich und unterstützt dich sicher!“ Bevor Izzy etwas erwidern konnte, wurden auch schon ihre Pizzen serviert. Hungrig blickte er auf seinen Teller, konnte aber das Essen nicht genießen, da er tief in seinem Inneren wusste, das Joe recht hatte. Er musste handeln. Am besten noch heute Abend. Izzy musste Yolei die Wahrheit sagen. 21. Oktober 2010. Odaiba, Japan. Wohngemeinschaft. Es war mitten in der Nacht als er endlich nach Hause kam. Er hatte den ganzen Abend mit seiner Band geprobt und war froh endlich in sein Bett zu fallen. Müde schloss er die Wohnungstür auf und fand einen dunkeln Eingangsbereich vor. Seine Mitbewohner schienen beide bereits zu schlafen, weshalb er leise die Tür schloss und auf Zehenspitzen versuchte sein Zimmer zu erreichen. „Was schleichst du denn so rum? Bist du eine Katze, oder was?“, ertönte plötzlich die Stimme seines besten Freundes, der am Küchentisch saß. Matt wandte herum und zuckte zusammen. „Sag mal spinnst du? Wieso erschreckst du mich so? Und warum zur Hölle sitzt du im Dunkeln?“ „Konnte nicht schlafen, was ist deine Ausrede?“, stellte er sofort die Gegenfrage und grinste verschmitzt. Anscheinend hatte er eine andere Vermutung, wo Yamato gewesen sein könnte… „Oh man, nicht das, was du denkst! Wir hatten Probe, weil wir morgen einen wichtigen Auftritt haben“, antwortete er leicht genervt und setzte sich zu ihm. „Ich hatte schon gedacht, dass du Sora wieder nachstellst. So langsam solltest du ein bisschen offensiver vorgehen, statt dich ständig in der Nähe des Cafés herumzutreiben“, erwiderte er belustig. Doch Yamato hatte seinen Sinn für Humor deutlich verloren. Seit der SMS waren mehrere Tage vergangen, in denen Sora lediglich den Kontakt zu seinem besten Freund suchte statt zu ihm. Er wusste nicht, was er noch versuchen sollte, sodass er aus völliger Verzweiflung fast jeden Abend um die gleiche Uhrzeit im Café auftauchte, nur um Sora abzupassen. Zu seinem Pech hatte sie meist schon früher Feierabend, weshalb er sich einen Kaffee genehmigte und danach wieder nach Hause ging. Dieses Spiel spielte er jetzt seit knapp fünf Tagen. Er hatte keine Ahnung, was er noch tun sollte, da er nicht das Gefühl hatte, dass sie ihn überhaupt noch sehen wollte. „Was soll ich denn deiner Meinung nach, machen? Ich kann doch nicht einfach bei ihr aufschlagen und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Zumal hat das in der Vergangenheit ja nicht sonderlich gut funktioniert“, gab er zu und schenkte seinem besten Freund einen deprimierenden Blick, den er im Dunkeln jedoch nicht sehen konnte. Er antwortete auch nicht sofort, weshalb Yamato gleich vermutete, dass er über etwas nachdenken wollte. Er ließ ihm die Zeit, wurde aber ungeduldig nachdem er weitere fünf Minuten geschwiegen hatte. „Tai…“, ertönte seine angespannte Stimme. „Ich glaube, sie bestraft sich im Moment selbst für die letzten Monate. Ihr geht es nicht sonderlich gut und sie hat Angst davor wieder glücklich zu sein und vor allem welche Erwartungen mit diesem Glück verbunden wären“, erklärte er sachlich. „Erwartungen? Was meinst du denn damit?“, wollte er wissen, da er sich nichts darunter vorstellen konnte. Taichi seufzte nur. „Du weißt doch, was los ist. Wie ihre Situation zurzeit ist. Natürlich beschäftigt sie die Tatsache keine Kinder mehr bekommen zu können. Ich denke, dass sie sehr gerne über ihren Schatten springen würde, aber sie hat Angst, dass sie erneut zurückgestoßen wird. Was ist, wenn du mal irgendwann Kinder möchtest, sie dir aber diesen Wunsch nicht erfüllen kann? Ich glaube, dass diese Tatsache sie sehr fertigmacht.“ „Aber ich…Kinder sind doch noch so weit weg. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, antwortete er beschämt, da ihm erst jetzt bewusst wurde, wie sehr sie unter diesen Umständen litt. Etwas, dass er nur sehr schwer nachvollziehen konnte. Schließlich war er ja keine Frau. Und dieser Umstand bedeutete für Sora ebenfalls den Verlust ihrer Entscheidungsfähigkeit. Sie hatte nicht länger die Freiheit zu sagen, dass sie gerne einmal eine Familie hätte. Ihr wurde diese Entscheidung abgenommen, indem sie keine Wahl mehr hatte. „Vielleicht solltest du dir darüber Gedanken machen. Bist du bereit mit ihr diesen Weg zu gehen oder hast du Bedenken, die dir zurzeit einfach noch nicht bewusst sind?“ Eine schwerere Frage konnte er ihm wohl kaum stellen. Woher sollte er wissen, was er in fünf, sechs Jahren wollte? Zurzeit wollte er definitiv noch keine Familie gründen, aber was, wenn er in ein paar Jahren den Wunsch nach einem eigenen Kind hegte? Konnte Liebe solche Hindernisse überstehen oder waren sie schon zum Scheitern verurteilt, bevor sie überhaupt diese Beziehung begonnen hatten? Fakt war, dass er sie liebte. Aber reichte Liebe auch aus? „Ich denke, du solltest dir erst darüber klar werden, bevor du mit ihr zusammen kommst, ihr Hoffnungen machst und dich dann doch umentscheidest. Sie ist zurzeit sehr labil und braucht jemanden an ihrer Seite, der ihr das Gefühl von Geborgenheit liefert.“ Ohne eine Antwort abzuwarten stand er auf und wollte gerade in sein Zimmer gehen, ehe Matt ihn irritiert aufhielt. „Hey du kannst mich doch jetzt nicht so zurücklassen! Ich weiß doch selbst nicht, was ich tun soll. Sie redet überhaupt nicht mehr mit ihr!“ Taichi wandte sich ihm zu und lächelte spitzfindig. „Dann bring sie dazu mit dir zu reden! Irgendwann wird sie dir zuhören. Sei einfach hartnäckig. Das ist jedenfalls mein Motto“, sagte er überzeugend und holte einen kleinen Koffer aus seinem Zimmer. „Hä? Wo willst du denn hin? Es ist mitten in der Nacht!“, stellte Yamato verunsichert fest. „Ich habe das Geld zusammen und mir ein Flugticket besorgt. Ich fliege um fünf Uhr!“, eröffnete er ihm. „Nach Amerika?“, hakte Yamato nach und blickte zur Uhr. Es war kurz vor zwei. Sein Flug ging bereits in drei Stunden. „Ja, ich kann nicht mehr länger zusehen und nichts tun. Ich werde Mimi zurückgewinnen und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ Beeindruckt sah Yamato zu seinem besten Freund, der felsenfest vor ihm stand und einen ganz klaren Ausdruck in seiner Stimme hatte, die für ihn nur eins bedeuten konnte. Er war kampfbereit. Er würde alles dafür tun, um Mimi zurückzuerobern. Vielleicht war Taichi ein Stückchen weiter als er. Möglicherweise hatte er Sora noch nicht genug gezeigt, dass er alles für sie aufnehmen würde. Sein Freund hatte zwar recht, dass er diese Fragen, die er ihm gestellt hatte, beachten musste, aber für keine Beziehung gab es eine Garantie. Das hatten ihm seine Eltern beigebracht. Manchmal war das Schicksal eine entscheidende Komponente, die alles auf den Kopf stellen konnte. Und allein deswegen wollte er es versuchen. Lächelnd stand er auf und umarmte seinen besten Freund plötzlich, der überrascht diese liebevolle Geste entgegennahm. „Hey, was soll das denn?“, fragte er grinsend. „Ich möchte dir einfach Danke sagen. Ich glaube, jetzt weiß ich genau, was ich zu tun habe“, murmelte er und ließ Taichi auch schon wieder los. „Aber jetzt sollten wir dafür sorgen, dass du rechtzeitig deinen Flieger bekommst.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, verließen sie auch wenige Minuten später gemeinsam die Wohnung. Ab jetzt würden beide ihre eigenen Wege gehen, die in vielerlei Hinsicht doch so ähnlich waren. Beide wollten ihre Traumfrauen zurückgewinnen, um endlich in eine gemeinsame Zukunft starten zu können. Wahrscheinlich würde es nicht einfach werden, aber das war das Leben bekanntlich nie. Allerdings hatte er eine endgültige Entscheidung getroffen. Matt würde weiterkämpfen. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)