Die Zeit deines Lebens von dattelpalme11 ================================================================================ Kapitel 45: Liebesbeweise. -------------------------- Baby, you're all I need. Wildfire, Confident. Demi Lovato, 2015. Er wusste nicht, warum sie ihn ausgerechnet hier hinbestellt hatte. Es war laut, hektisch und absolut keine Atmosphäre um dieses heikle Thema zwischen ihnen zu besprechen! Mittlerweile war er es sogar richtig leid geworden, dass dieses ewige Hin und Her ihre Beziehung bestimmte. In den letzten zehn Tagen war sie auf Abstand gegangen, schrieb ihm per SMS, dass sie Zeit zum Nachdenken bräuchte. Er hatte es mittlerweile aufgeben ihre sprunghafte Art zu hinterfragen, auch wenn sein Herz immer schwerer wurde, je länger er die Hoffnung in seinem Inneren am Leben erhielt. Irgendwann musste sie eine Entscheidung treffen. Waren sie nur gute Freunde? Oder waren sie mehr als das? Küsste man seinen besten Freund wirklich so leidenschaftlich oder war diese Illusion seiner unerbittlichen Hoffnung geschuldet, die sich nach allem immer noch nicht geschmälert hatte? Unsicher sah er sie an, erkannte, dass sie seinem Blick kaum Stand halten konnte und beschämt die Augen von ihm wandte. „Ich weiß nicht wirklich, wo ich anfangen soll“, säuselte sie so leise, dass er schon Probleme hatte sie zu verstehen. Angespannt wandte er sich auf seinem Sitzplatz umher und versuchte den lauten Geräuschpegel des Cafés, in dem sie saßen, auszublenden. „Wie wäre es, wenn wir einfach bei dem Kuss im Schwimmbad anfangen“, schlug er trocken vor, auch wenn er bemerkte, dass seine eigenen Wangen auf einmal ganz warm wurden. Wenn er daran zurückdachte, stellten sich seine Nackenhärchen auf und sein Puls schlug unkontrolliert. Sein Mund wurde staubtrocken, was ihm das Schlucken deutlich erschwerte. Sie wirkte so verunsichert auf ihn, sodass er schon glaubte, dass jedes weitere Wort ihr zu viel werden könnte. Doch auch er konnte nicht länger mit dieser Unsicherheit umgehen, weshalb ein Gespräch unausweichlich war. So konnten sie nicht weitermachen! So wollte er gar nicht weitermachen! „Kari…hör mal…ich möchte…“, begann er zögerlich. „Ich weiß manchmal auch nicht, warum ich solche Dinge tue und mir mein Leben noch schwerer mache“, unterbrach sie ihn. Überrascht blickte Takeru zu seiner besten Freundin und verstummte. Sie sah ihn zwar immer noch nicht richtig an, aber er wollte ihr die Möglichkeit lassen, sich zu erklären. „Ich glaube, ich habe in diesem Moment gar nicht gedacht, sondern mich einfach verleiten lassen…“ Takeru schluckte. Verleiten lassen? Was meinte sie damit nur? Wollte sie ihm indirekt mitteilen, dass sie noch immer seinem Bruder hinter trauerte und er die leidige Notlösung war? Bitte nicht! Unbändige Wut stieg auf einmal in ihm auf, auch wenn er sie unterdrücken wollte, schaffte er es nicht wirklich. „Was soll das heißen? Willst du mich mit einem Impulskauf vergleichen? Etwas, dass man eigentlich gar nicht haben wollte, aber dann doch kauft, weil es sich einfach anbietet?“, fragte er gereizt. Er wusste manchmal selbst nicht, woher er diese jämmerlichen Metaphern nahm. Vielleicht hatte ihn sein Studium mehr beeinflusst als er je zugeben würde, doch er konnte damit auch eins erreichen. Das erste Mal seit langem sah sie ihn unvermittelt an und er erkannte die Traurigkeit in ihren Augen, die sofort die Schuldgefühle in ihm aufflammen ließen. „Tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen…“ Er spürte die aufkeimende Distanz zwischen ihnen und schaffte es einfach nicht die drohende Stille zwischen ihnen zu zerbrechen. Es war eine Zerreißprobe ihrer Freundschaft, die schon lange keine mehr war. Er hatte sich in sie verliebt und diese Tatsache konnte er nicht ignorieren. Takeru konnte nicht mehr ihr bester Freund sein. Nicht nachdem, was alles zwischen ihnen passiert war. Er musste… „Aber du hast doch vollkommen recht“, durchbrach ihre zarte Stimme das Schweigen. „Ich habe mich unfair verhalten, weil ich mir meinen Gefühlen einfach nicht mehr sicher bin. Aber ich möchte es herausfinden. Mit dir zusammen.“ Überrascht sah Takeru sie an, da er die Bestimmtheit aus ihrer Stimme heraushörte. Ihr Blick war fest und ihre Augen strahlten eine unglaubliche Wärme aus, sodass er sich plötzlich wohl und geborgen fühlte. Er brachte nur ein knappes Nicken zustande, weil sie ihn völlig aus dem Konzept gebracht hatte. Damit hatte Takeru wirklich nicht gerechnet. Manchmal war das Leben ein einziges Chaos, dass einem über den Kopf wuchs. Doch mittlerweile waren beide bereit dieses Chaos zu ordnen. Vielleicht sogar ein Risiko einzugehen, dass ihnen jedoch zeigen würde, ob mehr als nur Freundschaft hinter ihrer Beziehung steckte. _ „Wir sollten darüber reden“, startete er einen erneuten Versuch, nachdem sich die beißende Stille über sie gelegt hatte. Er hatte heute endlich seinen Mut zusammengenommen, um mit ihr über die bevorstehenden Veränderungen zu sprechen. Nein, er war viel mehr mit der Tür ins Haus gefallen und erkannte relativ schnell, dass er sie völlig damit überfahren hatte. Sie saßen in ihrem Zimmer, an die Wand gelehnt, während seine Freundin kein einziges Wort über die Lippen brachte. Er beobachtete sie, sah wie ihre Lippe zitterte und wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, löste sich auf einmal schwerfällig von ihr. Unsicherheit stieg in ihm auf und ihn überkam das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen, doch je länger er wartete, desto größer wurde die Distanz zwischen ihnen, auch wenn sie immer noch dicht nebeneinandersaßen. Er atmete nur seufzend aus, blieb aber weiterhin stumm. Izzy hatte das Gefühl, dass Worte manchmal mehr kaputt machen konnten, als den Menschen bewusst war. Meist war es nur ein Satz, der alles über den Haufen werfen konnte. Ein Moment, der alles veränderte. So wie bei ihnen. „Du willst doch sicher gehen oder?“, fragte sie zögerlich, so als hoffte sie eine andere Antwort zu erhalten. Doch er konnte sie nicht länger anlügen. Das hatte er schon die ganze Zeit getan, ohne es wirklich zu wollen. Es war wie eine Teufelsspirale. „Ja.“ Nur weil man etwas vor dem anderen verbarg, hieß es noch lange nicht, dass es nicht existent war. Er lebte in einem Traumschloss, hatte gehofft, dass es sich ohne Probleme klären würde, wohlwissend, dass er zu lange gezögert hatte. Die Enttäuschung in ihrem Gesicht hatte wahre Bände gesprochen. Eigentlich waren sie zum Kochen verabredet gewesen, doch nachdem er mit der Wahrheit rausgerückt war, schien die Zeit plötzlich still zu stehen. Jeder Atemzug fühlte sich unendlich lang an, doch er bekam nicht die nötige Luft um sich zu regen und endlich zu handeln. Er musste ihr doch zeigen, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte! Doch er war wie erstarrt. Sein „Ja“ hatte einen deutlichen Anstoß in die falsche Richtung gegeben, denn auf einmal hörte er ein leises Schluchzen, dass nur von ihr kommen konnte. Izzy traute sich nicht hinzusehen, auch wenn sein Herz innerlich zersprang. Er liebte sie doch, hatte ihr aber gleichzeitig so sehr wehgetan, dass er sich am liebsten dafür Ohrfeigen wollte. „Wir können das schaffen“, wollte er sagen, doch seine Lippen waren versiegelt. Ihr leises Wimmern war als einziges zu hören und brannte sich in seinen Ohren ein. Er war so verdammt feige. Niedergeschlagen presste er die Beine fester gegen seinen Körper. Egal, was er auch zu ihr sagen würde, würde die Tatsache nicht ändern, dass er sie belogen hatte. Er hatte ihnen die Möglichkeit genommen, gemeinsam zu entscheiden. Denn er hatte sich bereits entschieden. Was es für ihre Beziehung bedeutete, konnte er derzeit nicht vorhersagen. Alles, was er wusste war, dass er einen Menschen verletzt hatte, den er aufrichtig liebte. 23. Oktober 2010. New York. USA. Hotelzimmer. „Also ich habe herausgefunden, wann sie dort arbeitet, aber ich weiß nicht, ob es so schlau wäre, sie dort abzufangen“, meinte sein Gegenüber skeptisch und rutschte die Stuhllehne nachdenklich hinunter. „Und ich sage dir, wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Ich bin schon einen verdammten Tag hier und konnte sie immer noch nicht sehen! Weißt du wie schlimm sowas ist?“ Wallace verzog augenblicklich das Gesicht. „Du scheinst wohl unter wahrhaftigem Liebesentzug zu leiden. Aber ich möchte dich ungern auf den Boden der Tatsachen zurückführen, aber um den Hals wird sie dir sicher nicht fallen. Ich hätte eher Angst, dass sie dich mit ihrem Kochlöffel jagt“, untermauerte er seine Ansichten. Doch Taichi war ganz sicher nicht hier, um aufzugeben! Nach einem langen Flug und Jetlag war er endlich in New York angekommen und bereit Mimi gegenüber zu treten. Von Karis Freund Wallace hatte er einige überraschende Informationen erhalten, die er so ganz sicher nicht erwartet hätte. Mimi hatte wohl ein Urlaubssemester genommen und arbeitete nebenbei als Küchenhilfe in einem bekannten Restaurant der Stadt. Wallace hatte nach langem Hin und Her sogar ihre Arbeitszeiten herausbekommen, weshalb Taichi sie heute nach ihrer Schicht überraschen wollte. Er wollte ihr rote Rosen kaufen und sie danach auf eine romantische Verabredung einladen, die im Central Park stattfinden sollte. „Es wird sicher alles gut werden“, bestärkte er sich selbst und setze sich Wallace gegenüber. „Ich will, dass sie weiß, dass ich um sie kämpfen werde.“ „Okay, aber stell‘ dich erstmal darauf ein, dass sie nicht begeistert sein wird. Sie hat ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt und keiner wusste anfangs, wo sie überhaupt abgeblieben war“, erzählte Wallace weiter. „Ich habe mich bei ihren Kommilitonen durchgefragt und weißt du wer mir weiterhelfen konnte?“ Taichi runzelte sofort die Stirn und schüttelte automatisch den Kopf. „Nein, wer?“ „Carter! Der Handlanger von Michael. Anscheinend hat er auch noch nicht aufgegeben.“ Wut stieg in ihm auf, als er diesen Namen hörte. Michael. Er könnte wahrhaftig kotzen, wenn er an dieses schmierige Lächeln dachte, dass seine Lippen zierte als sie sich das letzte Mal begegnet waren. Er hatte nicht nur Mimi widerliche Dinge angetan, sie betrogen und belogen – nein, auch seine Schwester war seinem Charme verfallen und fand sich nun in ihrer eigenen Hölle wieder. Er würde diesem Arschloch am liebsten die Fresse polieren, obwohl er Mimi sicherlich nicht weniger wehgetan hatte als er. Die Sache mit Sora war eine Kurzschlussreaktion gewesen, dessen Auswirkungen er nicht einschätzen konnte. Damals hatten Mimi und er sich mehr gestritten als ehrlich zu ihren Gefühlen zu stehen. Erst nach und nach hatte er verstanden, wie viel ihm diese besondere Frau bedeutete. Genau genommen traf es ihn wie einen Blitz, der seinen ganzen Körper erfasste und ihm die Wahrheit offenbarte. Er liebte sie. Aufrichtig. Bedingungslos. Heißblütig. Er musste sich jetzt einfach beweisen, weshalb er alles auf eine Karte setzen würde! Sie war alles, was er zum Leben brauchte. _ Sie schnitt das Gemüse klein und hackte die Kräuter, die gemeinsam den einzigartigen Geschmack der Soße ergeben sollten. Es war warm, doch Mimi hatte sich an die Hitze der Küche gewöhnt und arbeitete mittlerweile sehr gerne hier. Ihr gefiel die Dynamik, die im Team herrschte. Alle arbeiteten Hand in Hand zusammen und ergaben eine unzerbrechliche Einheit, bei denen das Wohlergehen des Gastes an oberster Stelle stand. Und auch Mimi war ein Teil dieser Einheit geworden, die ihr das Gefühl gab, gebraucht zu werden. In den letzten Monaten hatte sie einiges durchgemacht, weshalb ihr bewusst wurde, dass sie das Leben, das sie führte, nicht mehr ertragen konnte. Wollte sie wirklich Schauspielerin werden? War die Juilliard wirklich die richtige Schule für sie oder war der Drill, dass was sie täglich krank machte? Sie war es einfach so leid geworden. Sie konnte diese scheinheiligen Gesichter nicht länger ertragen, weshalb sie nach ihrer Rückkehr einen Entschluss traf. Mimi wollte sich nicht länger verarschen lassen. Sie war unabhängig und stark! Sie brauchte weder einen Mann an ihrer Seite, noch eine Eliteuniversität, auf der sie sich schon lange nicht mehr heimisch fühlte. Sie wollte etwas komplett Neues! Einen richtigen Neuanfang, der mit einem drastischen Schritt begann. Kurz nach ihrer Landung in New York hatte sie beim nächstbesten Friseur ihre langen Haare auf Schulterlänge gekürzt und trug einen trendigen Longbob, mit dem sie sich richtig befreit fühlte. Danach lief fast alles automatisch. Sie musste nicht mehr lange nachdenken, um ihre Entscheidungen abzuwägen! Sie war ihr eigener Herr, weshalb sie ohne das Wissen ihrer Eltern ein Urlaubssemester beantragte. Natürlich musste sie ihnen erklären, warum sie plötzlich wieder bei ihnen wohnen wollte, doch Mimi war kreativ und erzählte einfach, dass sie es mit Michael am gleichen Campus nicht mehr aushielt und lieber Zeit mit ihrer Familie verbringen wollte. Eine dreiste Lüge, doch ihr war mittlerweile alles egal. Ihre Eltern glaubten noch immer, dass sie brav die Uni besuchte und fleißig lernte, doch mittlerweile arbeitete sie hier. Sie hatte sich ganz einfach beworben und den Job sogar recht zeitnah erhalten. Im Moment verbrachte sie fast ihre komplette Freizeit mit ihren Arbeitskollegen, die alle ein wenig älter waren als sie. Wahrscheinlich würde ihr dieser Lebensstil auf Dauer nicht guttun, doch sie wollte nicht an ihre Zukunft denken, sondern im Hier und Jetzt leben. „Hey Mimi, gehst du heute wieder ins Stardust?“, fragte Jackson verschmitzt und entfernte die Gräten der Forelle, die heute als Tagesgericht auf der Speisekarte zu finden war. Mimi lächelte nur verwegen. „Naja, wenn du mich schon so höflich fragst, kann ich doch nicht nein sagen.“ „Ich hatte gehofft, dass du das sagst“, erwiderte er grinsend und Mimi wurde augenblicklich ganz warm. Jackson war wirklich ein netter Kerl, der als Koch hier arbeitete. Er war bereits neunundzwanzig und hatte fast schon die komplette Welt gesehen, was Mimi beeindruckte. Sie unterhielt sich unglaublich gerne mit ihm und war schon öfter mit Jackson und seinen Freunden feiern gewesen. Er sah auch unfassbar gut aus, weswegen er auch die perfekte Ablenkung für sie darstellte. Es faszinierte Mimi, dass er bereits älter und erfahrener war als sie, weshalb schnell mehr zwischen ihnen passierte als sie eigentlich erwartet hatte. Sie hatten viel Spaß miteinander und Mimi spürte wie die schmerzende Wunde ihres Herzens, die Taichi hinterlassen hatte, allmählich geflickt wurde. Sie war nicht verliebt, sondern lebte einfach ihr Leben. Ohne Konsequenzen und Verantwortung. Wie jeden Tag verging die Arbeit wie im Flug und gegen Abend verstaute sie wie immer ihre Arbeitskleidung in ihrem eigenen Spint. Erleichtert schloss sie ihn und freute sich insgeheim auf den heuten Abend, den sie im Kreise ihrer neuen Freunde und einigen Drinks verbringen wollte. Sie nahm ihre Tasche und verabschiedete sich vorläufig, ehe sie den Mitarbeiterraum verließ. Mimi war befreit. Befreit von ihren ehemaligen Lasten. Liebe? Gab es sowas überhaupt? Mittlerweile glaube sie nicht mehr daran und wollte die Vergangenheit hinter sich lassen, unwissend, dass sie hinter der nächsten Tür auf sie wartete. Sie verließ das Restaurant und wollte sich gerade in Bewegung setzen, um ihren Bus zu erwischen als ihr Blick an ihm hängen blieb. Mimi riss die Augen auf und bemerkte wie die Wut in ihr aufstieg. „Nein, das darf nicht wahr sein“, flüsterte sie ungläubig und schüttelte den Kopf. Was wollte er wieder hier? Konnte er sie nicht endlich mal in Ruhe lassen? „Boah verschwinde!“, brüllte sie augenblicklich und setzte sich unbeirrt in Bewegung. Doch er wäre nicht er, wenn er ihr nicht hinterherlief. „Jetzt warte doch mal! Ich will doch nur mit dir reden!“, erwiderte er verbissen und hatte immer noch nicht verstanden, dass er für sie gestorben war. Seit Carter herausgefunden hatte, wo sie arbeitete, tauchte er öfters auf, als ihr lieb war. Mal kam er mit Pralinen, ein anderes Mal mit einem Strauß Rosen, die sie vor seinen Augen in die nächste Mülltonne gepfeffert hatte. „Lass mich jetzt endlich in Ruhe Michael! Ich bin nicht dein Eigentum“, führte sie ihm vor Augen und wollte an ihm vorbeigehen, als er herrisch ihr Handgelenk ergriff. „Hey, so kannst du nicht mit mir reden! Wir müssen das doch endlich mal klären!“ „Was willst du denn noch klären? Es ist vorbei und jetzt verpiss‘ dich!“, raunzte sie und wandte sich umher, doch er wollte sie einfach nicht loslassen. Ihre Tasche rutschte schon von ihrer Schulter als sich sein Griff noch mehr um sie verfestigte. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie musste dringend etwas tun! Doch es war das erste Mal, dass er sie sogar körperlich belästigte. Sonst gab er sich nach einer Abfuhr meist geschlagen, doch heute war scheinbar ein Punkt erreicht, an dem er ein „Nein“ nicht mehr akzeptieren konnte. „Du gehörst mir! Wir gehören zusammen, wann verstehst du das denn endlich?“, schrie er unerschütterlich. Angsterfüllt blickte sie ihn an und sah in sein wutverzerrtes Gesicht, ehe eine weitere Stimme sich in das Geschehen einmischte. „Lass sie sofort los!“, ertönte die bekannte Stimme, die ihr durch Mark und Bein ging sowie ihr Innerstes erschütterte. Sie wandte sich sofort um und blickte in sein Gesicht. Völlig erstarrt stand sie der Vergangenheit gegenüber, die sie vermeintlich längst hinter sich gelassen hatte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)