Du weißt ... von Yeliz (Drogen.) ================================================================================ Kapitel 5: I still love you --------------------------- Ich stand besoffen an der Bar, nachdem mich die Mädels zum Ausgehen überredet hatten. Ich musste von Maxim wegkommen, da kam mir die Einladung von Milena wie gerufen. Sie war ein entspanntes Mädchen aus meinem Mathematikkurs, die mit zwei weiteren Mädchen namens Cora und Isa eine interessante Kombination ergaben. Sie kifften sowie ich, wodurch wir uns näher kennen lernten. Isa war offen und erzählte gerne viel. Cora liebte ihre Ruhe. Sie war verschwiegener als ich, was mich verwunderte, jedoch verstand ich mich trotzdem gut mit ihr. Wir besuchten öfter Bars zusammen und redeten über Studium und Arbeit. Zum Ende der Abende wandten sich die Gesprächsthemen hin zum philosophischem Gerede über Gott und die Welt. Wir kamen oft auf einen gemeinsamen Nenner, sodass ich es angenehm fand mit ihnen auszugehen. Der Schuppen war milde gesagt schäbig, jedoch hatte die Atmosphäre die perfekte Ausstrahlung zum Besaufen. Ich hatte es nötig, weil mir meine Lebensumstände zu schaffen machten. Ich wollte die Sorgen vergessen. Alles lief in kurzen Momenten ab. Anfangs tranken wir uns lustig, dann ging ich mit Isa tanzen. Mir gefiel ihre Ausstrahlung. Mit ihr vergaß ich des Öfteren Maxim, was mich derart verwunderte, dass ich es ignorieren wollte. Wir kannten uns erst ein halbes Jahr, aber die Weinabende zu zweit machten mich stets glücklich. Ich konnte kurzzeitig philosophieren und Ideen austauschen. Isa ermutigte mich zu neuen Projekten und Unternehmungen, die mich ausfüllten sowie entspannten. Wir planten sogar eine gemeinsame Reise, die wir mit einem Konzert verbinden wollten. Es war ein seltsames Gefühle, das mich in ihrer Nähe erfasste, denn ich konnte mir nicht ausmalen, was sie an mir fand. War es eine aufblühende Freundschaft oder keimte dort ein weiterer Zweig auf, der dem zuvor genanten Begriff hinsichtlich der körperlichen Anziehung fremd war. Ich war verwirrt. Zum Glück klärte der Alkohol die Sinne, sodass ich verschwommen auf tanzende Menschen blickte, die an mir vorbeizogen. Die laute Musik dröhnte durch meinen Körper, so als ob sie versuchte mich zu durchdringen und zu erfassen. Die Gedanken an Isa verwarf ich, da ich nicht erahnen konnte, ob sie Interesse an Frauen hatte. Ich wollte mir nichts einbilden und irgendwie fühlte ich mich schlecht bezüglich Maxim. Ich wollte sie nicht betrügen oder daran denken, dass ich ihr fremd gehen könnte. Das war nicht nach meinen Vorstellungen. Ich wusste, dass sie mich bereits betrogen hatte. Vielleicht wäre es sogar fair oder berechtigt den Treuebruch in Erwägung zu ziehen? Aber ich verstand den Sinn dahinter nicht, sich mit einem Menschen abzugeben, der einem nicht genügte oder war das nur für Menschen, die ungenügsam waren, zu verstehen? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Die betrunkenen Gedanken lockten mich von der Tanzfläche zu den Couches, wo mich Milena wiederfand. Sie wollte mir Gesellschaft leisten, dann lehnte sie sich an mich und musste lächeln. "Ich bin ziemlich fertig.", meinte sie erschöpft. Ich sah auf die Uhr und entgegnete: "Kein Wunder. Es war schon nach 4 Uhr." "Cora holt unsere Sachen. Willst du mitkommen?" "Bleibt Isa hier?", fragte ich verwundert. "Ja, ich denke schon. Sie liebt es bis zum Ende zu bleiben.", antwortete Milena selbstverständlich. Ich überlegte, ob ich auch bleiben sollte. Brauchte ich noch mehr Alkohol? Genügte mir das Tanzen heute nicht? Was benötigte mein Verstand, um zu vergessen? Meine Unruhe drängte mich zum Bleiben. Ich fand den Weg zur Tanzfläche wieder nachdem ich mich von den Mädels verabschiedete. Ich fand Isa wieder im Getümmel und wir beschlossen uns an der Bar voll laufen zu lassen, um dann weiterzutanzen. Ich blickte um 5 Uhr auf die Uhr und war bei meinem siebten Bier. Da entdeckte ich plötzlich eine zu bekannte Person in der Menschenmenge. Die Anzahl der Tanzenden war geschrumpft, trotzdem traten einige neue Gesichter um diese Uhrzeit ein. Ich konnte mich nicht von meiner Vermutung überzeugen, denn Isa lockte mich hinaus zum Park, wo sich zwielichtige Gestalten tümmelten. Sie fand eine entspannte Ecke, wo wir einen Joint bauten. Unerwartet fragte sie mich wie ich zu anderen Drogen stand. "Ich glaube an die medizinische Wirkung von natürlichen Drogen. Ich erkenne Kokain als Heilpflanze an, da die Bauern, die solche Pflanzen anbauen die Blätter gegen Kopfschmerzen nutzen. Es ist bewundernswert, dass das bloße Anlegen der Blätter an den Kopf so eine Wirkung hervorruft. Auch der Einsatz von Ketamin zur Bekämpfung von Depressionen ist interessant und ich könnte mir vorstellen, dass es in der Realität umgesetzt werden könnte, wenn einen nicht die Angst vor der Droge die positiven Eigenschaften vergessen lassen würde." "Wow, du kennst dich aus. Das verwundert mich. Bist du damit in Kontakt gekommen?", fragte mich die Brünette erstaunt. Ich schüttelte den Kopf und entgegnete lächelnd: "Nein, nicht direkt. Ich hatte mich eine Zeit lang damit beschäftigt, da ich gezwungenermaßen Informationen zu diesem Thema beschaffen musste." Sie nickte und rauchte weiter am Joint, als wäre das Gespräch sowie der Rauch nach kurzer Zeit des Vernebeln verflogen. Ich war beruhigt, weil ich nicht Ansprechen musste, dass meine Freundin der Grund für meine Recherchen war. "Ich weiß nicht, wie ich es ausrücken soll. Wir kennen uns noch nicht so lange, aber ich will keine Geheimnisse vor dir haben.", meinte Isa ehrlich und besorgt zugleich, "Ich konsumiere nicht nur Gras." Ich nickte. Mein Kopf rotierte, denn ich verstand nicht weshalb ich ständig an die Konsumenten der Gesellschaft geriet. Sie waren so unscheinbar. Ein weiterer Gedanke schlich sich in meinen Kopf. Ich wollte es unbedingt verstehen, aber ich blieb solange im Unklaren bis ich mich selbst mit dem Gefühle auseinandersetzen würde, das die Droge hervorrief. Nun saß ich in dem dunklen Park, der bald von der aufgehenden Sonne erleuchtet werden sollte. Ich erkannte ein Zeichen des Schicksals an und wollte nicht mehr länger warten. Möglicherweise war es der Alkohol, der mich übermütig machte oder die Neugier, die mich zum waghalsigen Handeln bewegte. "Ich möchte nicht mehr nur bei Gras bleiben.", sagte ich unüberlegt. Sie musste Lächeln und ich erfuhr später auch, weshalb sie mich kurz darauf fragte, ob ich mit zu ihr kommen wollte. Wir holten unsere Sachen, dabei ließ mich der Gedanke nicht los, dass mich jemand beobachtete. Es waren zwei hasserfüllte Augen, die etwas bemerkten, was ihnen nicht gefiel. Allerdings konnten sie mich in diesem Moment nicht aufhalten. Ich war von meinem Plan überzeugt. Als ich bei Isa ankam, spürte ich keine Angst, kannte keine Bedenken und fühlte mich sofort wohl, weil sie die richtige Musik abspielte. Sie dämmte das Licht und bereitete uns ein Brett vor. Ich war interessiert am Vorgang. Dieses seltsame Gefühl, dass einen durchfuhr, wenn das Klopfen der Karten die gesamte Aufmerksamkeit einnahm, entfachte ein seltsames Verlangen. Der gute Mensch in mir wurde bewusstlos und die Droge erfasste mich. Wir legten uns auf ihr Bett. Die Müdigkeit von vorhin war verschwunden. Anstatt der Ermüdung spürte ich Euphorie. Isa setzte sich auf und blickte in meine Augen, dann fragte sie ernst: "Denkst du, dass Nietzsche in unserer Zeit nicht aufgegeben hätte?" "Wenn er dich kennen gelernt hätte, dann hätte er sicherlich mehr erreicht." Sie lächelte verlegen, dann beugte sie sich zu meinen Lippen hinunter. Das aufeinander Treffen unserer Lippen war bestimmt. Zärtlich tasteten wir uns vor. Erst die Lippen erkunden, dann die Zungen kennen lernen. Die Hände blieben nicht ruhig. Nach kurzer Zeit erforschten sie den Körper der anderen. Die Kleidung störte, sodass wir beide ohne Worte entschieden, dass sie verschwinden musste. Wir fanden uns nackt auf ihrem Bett wieder und waren vom Anblick des jeweils anderen angetan. Es dauerte keinen Augenblick bis wir uns trafen, küssten, entgegen pressten. Wir wollten unsere Leiden durch Leidenschaft ersetzen. Die Gedanken weichten in unerklärliche Tiefen, derer wir uns nicht bewusst waren, weil die Lust die Leere entschädigte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)