Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 15: Tanzgeflüster ------------------------- Panisch, aufgeschreckt und immer noch ängstlich über das was sie eben gehört hatte, lief Kagome die Treppen hinunter. Sie war froh, dass sie es überhaupt geschafft hatte ihr eigentliches Problem in den Griff zu bekommen und dem Gast, der seine Einladung vergessen hatte, im Computer wiederzufinden. Mittels Woki-Toki, hatte sie bereits der Security bescheid gesagt. Einer der Security-Männer fragte sie, ob es ihr gut ginge, denn ihre Stimme klang anders als sonst. Das war ja auch verständlich - immerhin war sie nun in etwas verstrickt, dass sich ziemlich gefährlich anhörte. Sie wusste, dass sie das alles Inuyasha erzählen musste, ob sie nun wollte oder nicht. Hier ging es nicht um sie und um ihre Differenzen gegenüber dem Halbdämon, es ging um das Hotel. Sie wünschte, sie könnte so tun als hätte sie nichts gesehen oder gehört und einfach ihr Leben weiterleben wie zuvor. Doch dafür war sie zu korrekt, zu ehrlich und aufrichtig. Denn, wenn das Hotel tatsächlich in die Hände von Koga fallen würde, was würde dieser geisteskranke Irrer wohl damit machen? Vielleicht würde er alle Angestellten feuern und sie durch neue Mitarbeiter ersetzen. Dann würde sie ihren Job ebenfalls verlieren. Und Inuyasha, der das Hotel eigentlich von seinen Vater übernehmen sollte, würde auch mit leeren Händen dastehen. Es würde alles ihre Schuld sein. Nein, damit konnte sie einfach nicht leben. Sie musste alles tun um Koga und Kikyo einen Strich durch die Rechnung zu machen. Kagome verengte die Augen, als sie an Kikyo dachte. Kikyo hat Inuyasha nur benutzt um an eine Akte zu kommen. Diese Dreckskuh, dachte Kagome erzürnt. Doch Kikyo war eigentlich nur die Marionette von Koga, denn er erpresste sie mit irgendetwas, dass er über sie wusste. Es musste etwas sehr schlimmes sein, wenn sie sogar ihren Körper verkaufte nur damit er dichthielt. Wenn sie so nachdachte, war das wirklich schrecklich. Sie wusste nicht wie ein Mensch noch tiefer sinken könnte. Obwohl, Koga war wahrscheinlich noch tiefer als Kikyo gesunken. So tief, dass er vermutlich schon am Erdmittelpunkt angelangt war. Aber sie selbst war ja auf diesen falschen Hund hereingefallen-dumme Kagome, sie könnte sich deshalb Ohrfeigen. Er hatte ihr sogar so sehr gefallen, dass sie ihm, Inuyasha vorgezogen hatte. Was für eine hohle Nuss sie doch gewesen war weil sie nicht gleich Kogas wahren Charakter bemerkt hatte. Aber ehrlich, es hat überhaupt keine Anzeichen dafür gegeben, dass er ein notgeiler Psychopath war. Absolut keine! Angeekelt von ihren eigenen Gedanken verzog Kagome das Gesicht und fragte sich, wie sie ihn jemals gemocht haben konnte. Sie musste Inuyasha finden und zwar plötzlich! Als sie im großen Tanzsaal ankam, war es ganz leise und nur die Musik spielte, denn alle Gäste wie sie blickten zu Kikyo und Inuyasha, die gemeinsam den Eröffnungswalzer tanzten. Seine Augen glitzerten zu der schwarzhaarigen Frau hinab. Ein zartes, kaum zu erkennendes Lächeln lag auf seine Lippen. Kagome wusste selbst nicht, warum sie plötzlich so zornig darüber war, dass er mit dieser Frau tanzte und dabei auch noch lachte. Wäre sie im Besitz eines Zauberstabes von Harry Potter gewesen, hätte sie ihr diesen "Schluck Schnecken" Zauberspruch auf den Hals gehext. Um dann seelenruhig zuzuschauen, wie sie genauso widerlich Schnecken, wie sie ja selbst eine war, herauswürgen würde. Tja, Glück für sie, dass sie heute keinen dabei hatte, dachte sie finster. Als sie fertig getanzt hatten und sich dankend verbeugten, applaudierten alle Gäste anerkennend. Und Luise, die Hoteldirektorin, stieg auf ein Podest um eine Rede zu halten. Während ihr die Gäste Gehör schenkten, schlich sich Kogome unauffällig zu Inuyasha hinüber, welcher sich mit Kikyo zu einen der Stehtischen zurückgezogen hatte, und nun an einem Glas Champagner nippte. Blöd nur, dass die dumme Kikyo dabei war. Nun würde es schwieriger werden ihm das zu erzählen, was sie herausgefunden hatte. Sie musste sich schleunigst etwas einfallen lassen. Gut für sie, dass sie Schauspieltalent besaß, denn sonst wäre das, was sie jetzt gleich machen wollte nicht möglich. Die Gäste applaudierten wieder und Kagome schlussfolgerte daraus, dass Luise ihre Rede beendet haben musste. Nun wurde heiter weitergetanzt. Das war Kagomes Stichwort: Lässig ging sie auf Inuyasha und Kikyo zu, die sich miteinander unterhielten und sie nicht zu bemerken schienen. Nur Inuyasha, der den Blick gesenkt hielt, erblickte zuerst ihre schwarzen mit Strasssteinen besetzten Stöckelschuhe. Sein Blick hob sich immer mehr, bis er schließlich feststellte, wem diese Schuhe gehörten. Und natürlich musste sie es sein, dachte er missmutig. Die Frau die ihm den Kopf verdrehte, ihm aber gleichzeitig auch kaltherzig abgewiesen hatte und es noch immer tat, wann immer sie nur konnte. Dieser Gedanke brachte ihm überraschenderweise ein wenig zum Lachen. Er schaute direkt in ihre karamellbraune Augen und schenkte ihr einen atemberaubenden Blick. Ein Blick, der vieles aussagte: Wo bist du gewesen? Ich blicke mich ständig um und du bist nicht hier - bei mir. Du weist, dass mich keine andere interessiert, nur dir gehört meine ganze Aufmerksamkeit. Ja, das und vieles mehr konnte Kagome an seinem Blick ablesen. Er nahm das Champagnerglas und trankt noch einen Schluck, ohne sie jedoch aus den Augen zulassen. Als sie bei ihm ankam, küsste sie ihn zur Begrüßung auf die Wange. "Guten Abend, Inuyasha", sagte sie lächelnd. "Es ist wie immer schön dich zu sehen", antwortete er darauf "Du schaust umwerfend aus" "Was du nicht sagst", lachte sie und zwinkerte im spielerisch zu. Dann strich sie seine Krawatte zurecht, die ein wenig verdreht war. Sie waren sich nun ganz nahe. So nahe, wie schon lange nicht mehr. Ihr Duft drang ihm in die Nase und ließ seine Gedanken verrückt spielen. Doch er blieb ganz lässig und niemand hätte erraten können, was er gerade dachte. Doch so gut wie jeder, der die Zwei längere Zeit beobachtete, konnte deutlich eine klare Verbundenheit zwischen ihnen erkennen und auch, dass sie ihm mehr bedeutete als die andere Frau, mit der er soeben getanzt hatte. Ein magischer Moment entstand zwischen der jungen Frau und dem Halbdämon. Es war beinahe so als wären sie ganz alleine in den großen Saal. Als wäre nur dieser Augenblick zwischen Ihnen wichtig - wichtiger als alles andere. Doch Kagome wusste es besser und erinnerte sich wieder daran, warum sie überhaupt zu ihm gekommen war. "Tu nicht so als hättest du mich vorhin nicht schon gesehen", sagte sie und grinste verführerisch. Vielleicht ein wenig zu verführerisch, denn Kikyo blickte sie daraufhin misstrauisch an. "Kagome, ich habe dich ja noch gar nicht begrüßt, entschuldige", fiel Kikyo Inuyasha ins Wort, der wollte nämlich gerade mit Kagome weiterflirten. Kagome lächelte sie nur an und erwiderte: "Hallo Kikyo, du schaust auch hinreisend aus" "Oh vielen Dank, du ebenfalls. Ich hätte mir nie gedacht, dass die billigeren Kleider auch so schön aussehen können. Aber du siehst vermutlich auch noch in einem Müllsack gut aus", sagte Kikyo heiter. Kagome wusste nicht was sie darauf sagen sollten. Denn diese intrigante falsche Schlange, hatte sie gerade ziemlich indirekt beleidigt. Ruhig bleiben, du wirst ihr keine runterhauen und wirst weiterlächeln und ja und Amen sagen, dachte Kagome und versuchte sich mit aller Kraft im Zaum zuhalten. Aber sie wollte lieber keinen Gedanken mehr an Kikyo verschwenden, es gab wichtigeres. Deshalb sagte sie: "Oh Kikyo, dir macht es doch bestimmt nichts aus, wenn Inuyasha und ich ein wenig tanzen oder?" Kikyo schaute überrascht zu Inuyasha. Dieser hob nur eine Braue und fragte sich, was denn in die Schwarzhaarige gefahren war, dass sie sich plötzlich Körperkontakt mit ihm wünschte. Er konnte ja nicht ahnen, dass Kagome ihn einfach nur von Kikyo trennen wollte. Kagome blickte Inuyasha erwartungsvoll an-sie wusste, dass er ihr einen Tanz unmöglich abschlagen würde. "Nagut, aber bring ihn mir ja heil zurück", versuchte Kikyo einen Scherz zu machen. Da griff Kagome auch schon nach Inuyashas Hand und zerrte ihn mit sich auf die Tanzfläche. Lächelnd sagte sie noch zu Kikyo: "Aber klar bringe ich ihn dir zurück aber ich kann nicht garantieren, dass er das dann noch will" Es sollte sich wie ein Scherz anhören, doch Kikyo brachte nur ein gezwungenes Lächeln hervor. "Du bist so anders heute", stellte der Hanyou fest. Er legte seine Hand auf Kagomes Rücken und mit der anderen umfasste er ihre zarte Hand. Kagome schenkte ihn ein so verlockendes Lächeln, welches ihm dazu verführte an ihre vollen Lippen zu hängen. "Bin ich das?", fragte sie ruhige. "Ja, das bist du", sagte er leise und blickte ihr tief in die Seele. Kagome wünschte sich sie könnte ihm endlich erzählen was los war, aber Kikyo hatte sich ebenfalls einen Partner gesucht und tanzte nun mit ihm fast neben Inuyasha und ihr. So würde das nichts werden! Aber es war sowieso eine schlechte Idee gewesen, ihm alles jetzt auf der Tanzfläche zu sagen. Sie wusste schließlich nicht wo Koga überall seine Ohren hatte. "Vielleicht bist ja du heute anders und nicht ich", überlegte Kagome laut. "Na,na das denke ich nicht", sagte Inuyasha überzeugt und schüttelte leicht aber bestimmt sein Haupt. "Ach, und was lässt dich da so sicher sein?", fragte sie ihn und schaute eindringlich in seine golden Irden. "Nun zum einen, bist du heute zu freundlich zu mir, das ist nicht deine Art. Normalerweise sagst du in jeden zweiten Satz, dass ich ein Idiot bin. Das hat mich aufmerksam gemacht. Und zum anderen, meine liebe Kagome, flirtest du schon die ganze Zeit mit mir und ich weiß nicht ob dir das wirklich bewusst ist", sagte Inuyasha ernst und schaute sie fragend an. Kagome trat ein Schritt von ihm zurück. Sie machte ein betroffenes Gesicht. Ihr kam es so vor als hätte sie mit Inuyashas Gefühlen gespielt und ihn vielleicht sogar ein wenig Hoffnung gemacht, wo keine war? "Es tut mir Leid, das war nicht..., ich meine ich wollte nicht dass...", stotterte sie herum und suchte verzeweifelt nach Worten um sich besser Ausdrücken zu können. Inuyasha legte seinen Zeigefinger auf ihr Lippen und hinderte sie daran weiterzusprechen: "Schhht, ich weiß doch, dass du das nicht wolltest, krieg also nicht gleich wieder Panik" Überrascht sah sie ihn an. Sein Hand glitt von ihren Mund auf ihre rosigen Wangen. Mit der flachen Hand berührte er sie sanft und streichelte sie gefühlvoll. Sie seufzte und legte ihren Kopf dagegen. "Inuyasha, ich muss dir was sagen, aber ich kann es dir nicht hier sagen", wisperte sie plötzlich kaum hörbar. "Was willst du mir sagen?", fragte der Hanyou sofort nach. "Ich sagte doch, nicht hier", erklärte sie nochmals mit Nachdruck in der Stimme. "Hmm, ist es leicht etwas schweinisches?", fragte er wissend grinsend. Kagome musste kurz nach Luft schnappen, setzte ein Lächeln auf und erwiderte sarkastisch: "Ja natürlich! Du weist, da ich ja den ganzen Tag nichts zu tun habe, dachte ich es wäre doch aufregend mir darüber Gedanken zu machen, wie ich am Besten mit dir auf eine möglichst schweinische Art am Ballabend rummachen werde" "Das bedeutet dann also..... nein?", witzelte Inuyasha, sichtbar enttäuscht. "Natürlich bedeutet das nein! Was hast du denn gedacht, du Perversling?", sagte Kagome fassungslos. "Ich habe an Vögel gedacht um ehrlich zu sein", sagte Inuyasha zufrieden und fing an zu lachen. "Ja, klar, hänge noch ein "N" an dann wissen wir, an was du wirklich gedacht hast Inuyasha", glaubte ihn Kagome kein Wort. "O,o, jetzt warst aber du diejenige die schweinisch gedacht hat", stellte Inuyasha fest. "Inuyasha...", sagte Kagome zuckersüß"...Willst du, dass ich dir eine runterhaue?" "Eigentlich nicht, das ist wie ich gehört habe recht schmerzhaft", war sich Inuyasha sicher. "Aber du Kagome, darfst mir immer eine runterhauen, wann immer du willst", sagte er liebevoll und hielt ihr seine Wange hin. Komischerweise fand sie das was er sagte ein bisschen süß und lächelte daraufhin. "Komm jetzt, desto früher du das weist, desto besser", sagte Kagome ernst. "Wo gehen wir den überhaupt hin?", wollte Inuyasha wissen. "Da wo niemand uns hören, sehen oder riechen kann", flüsterte Kagome. "Und wo genau soll das sein?", fragte Inuyasha etwas lustlos. Kagome zog ihn aber schon aus den Ballsaal hinaus und erwiderte: "Das wirst du schon sehen, komm!" "Ach. Du. Scheiße! Das hat dieser Mistkerl also die ganze Zeit ausgeheckt!", knurrte Inuyasha und ballte wütend die Fäuste. "Inuyasha, es ist jetzt wichtig das du nichts dummes anstellst",versuchte Kagome an seine Vernunft zu appellieren. Sie war mit ihm in den Keller gegangen und dann in den Waschraum. Dort verirrte sich garantiert niemand hin. Und Koga konnte sie auch nicht riechen wegen dem Geruch von Waschmittel, Seife und Desinfektionsreiniger. Es war also der perfekte Ort. "Ich weiß Kagome, aber er darf nicht damit durchkommen!", knurrte er noch böser als zuvor. "Wie jetzt? Kann er denn wirklich das Hotel übernehmen?", fragte Kagome entsetzt. Inuyasha schaute finster: "Mit der Akte, fürchte ich schon" "Aber du hast doch vorhin gesagt, dass sie versteckt ist. Er kommt da also nicht ran, oder?", fragte sie unsicher. Inuyasha schüttelte den Kopf und seufzte: "Kagome, du verstehst das alles nicht" Kagome sah ihm sauer an und verlangte: "Dann erkläre es mir doch endlich!" "Das ist ein Familiengeheimnis, woher soll ich wissen ob ich dir vertrauen kann?", sagte er und musterte sie zweifelnd. Kagome stemmte daraufhin die Hände in die Hüften und bäumte sich wie eine Furie vor ihm auf: "Wie kommst du bloß darauf, dass du mir nicht vertrauen kannst? Habe ich dir nicht gerade alles erzählt um dir zu helfen? Oder glaubst du ernsthaft, ich würde nachdem du mir dein Geheimnis erzählt hast, sofort zu Koga rennen und alles ausplaudern? Was ist nur los mit dir?? Wenn du hier jemanden vertrauen kannst, dann ja wohl mir!" Plötzlich nahm Inuyasha ihre Hand und zog sie zu sich herunter. Da er saß, musste sie sich nun auch hinsetzen. "Du hast Recht, aber versprich mir, dass du niemals irgendwem auch nur irgendetwas davon erzählen wirst, waren Inuyashas Bedingungen. Kagome sah ihn aufrichtig an und nickte. "Es muss wohl ein Zeichen sein...", murmelte er und schmunzelte. "Zeichen wofür?", fragte Kagome, die sein Gemurmel anscheinend verstanden hatte. Er hob den Kopf und lehnte seine Stirn gegen die ihre. Schwarzes Haar lag auf weißes Haar. Nasenspitze auf Nasenspitze. Aus dieser Entfernung konnte er sogar ihre Wimpern zählen. Er schloss die Augen und wisperte: "Das Zeichen, dass ich nur der Frau in die ich verliebt bin, mein schlimmstes Geheimnis anvertrauen kann" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)