Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 44: Unzertrennlich -------------------------- Für alle Bewohner Tokios war es ein stinknormaler Tag. Es war frostig aber dennoch schien die Sonne. Die Sonnenstrahlen ließen den kühlen Tag nochmals aufleben und spendeten Wärme. Für zwei Menschen aber war dieser Tag ein außergewöhnlicher Tag und so gar nicht vergleichbar mit andere Tage. Sie hatten wieder zueinander gefunden und das war womöglich pures Glück oder pures Schicksal. Sie lagen sich nun schon so lange in den Armen und vermochten sich nicht von der Stelle zu rühren. Da sie kleiner war als er ruhte ihr Kopf an seiner Brust. Mit seiner Hand drückte er ihr, ihr schwarzes, weiches Haar in den Rücken. Inuyasha konnte es noch immer nicht fassen – er konnte nicht fassen, dass er sie wiederhatte. Keiner anderen Frau war er so erlegen wie ihr und keine andere Frau löste in ihm solche Gefühle aus wie sie es tat. Er wollte sie noch für eine kleine Ewigkeit so in den Arm halten – nur noch ein bisschen länger- damit er sicher sein konnte, dass es kein Traum war. Die Schwarzhaarige hielt sein Hemdkragen, legte den Kopf in den Nacken und blickte in die halboffenen bernsteinfarbenen Augen Inuyashas. Als sie lächelte wusste er, dass es kein Traum war – sie war wirklich bei ihm. Als Kagome so in seinen Armen lag, fühlte sie sich zum ersten Mal seit Monaten wieder vollkommen. Der Konflikt und die Trennung von Inuyasha hatten Stress verursacht und ihre Narben hinterlassen. Sie hatte gegen ihre Gefühle angekämpft doch am Ende war es ihr nicht mehr gelungen. Vielleicht war sie so gewesen, weil es das erste Mal in ihren Leben war, wo sie nicht die Kontrolle hatte über eine Situation. Sie hatte sich von den aufgezwungenen Leben befreien wollen um doch noch die Kontrolle zu erlangen. Doch es ging um so viel mehr als um ihre bloßen Vorstellungen vom Leben. Sie hatte gedacht, dass ihr Glück woanders lag und dementsprechend hatte sie ihre Entscheidungen getroffen um sich selbst glücklich zu machen. Doch dann hatte sie sich gefragt ob sie überhaupt glücklich war mit ihrem Leben und ob die Entscheidungen, die ihr zu diesem Glück verhelfen sollte sie tatsächlich erfüllten. Diese Frage konnte sie nur verneinen, denn als sie an die Zukunft gedacht hatte, weit weg von ihrer Familie und weit weg von Inuyasha zu sein, dann war sie alles andere als glücklich gewesen. Doch nun, wenn er sie festhielt war sie Zuhause – er war ihr Glück. Inuyasha hatte Dinge gemacht, die ihr Vertrauen missbraucht hatten und dennoch vertraute sie ihm. Sie wusste, dass er es aus Liebe gemacht hatte und das war wohl der entscheidende Unterschied. „Was hast du heute noch vor, Kagome?“, fragte er leise an ihr Ohr. Inuyasha wollte unbedingt den Tag mit ihr verbringen, obgleich sich die Arbeit an seinen Schreibtisch anhäufen würde. Ein sanfter Wind wehte kurz durch Kagomes Haar und brachte es durcheinander. Daraufhin fuhr sie sich über den Kopf um es wieder in Ordnung zu bringen: „Ich habe eigentlich einen Termin bei meinem Frauenarzt und ich fände es schön, wenn du mich begleiten würdest“ Während sie das sagte schaute sie ihn liebevoll an und griff nach seiner Hand. Als sie sein erfreutes Gesicht bemerkte, konnte sie seine Antwort schon erraten. Inuyasha war etwas aufgeregt als er mit seinem Bentley die Straße entlangfuhr, da erstens Kagome am Beifahrersitz saß und er zweitens gleich zum ersten Mal seine ungeborene Tochter auf einen Bildschirm erblicken würde. Auf seiner Stirn bildeten sich schon kleine Schweißperlen, wenn er nur daran dachte. Er drückte Kagomes Hand und blickte sie vielsagend an dann fragte er nervös: „Wie schaut sie aus?“ Kagome lachte kurz, da ihr seine Anspannung nicht entgangen war: „Es ist nicht ein richtiger Bildschirm Inuyasha, wirklich erkennen kann man sie nicht“ Sie bemerkte, dass er daraufhin etwas enttäuscht aussah und sie betrachtete seine wundervollen goldenen Augen, die sich auf den Verkehr konzentrierten. „Aber ich bin mir fast sicher, dass sie deine Augen hat“, sagte sie um ihn dennoch eine Antwort zu geben. Inuyasha lächelte und fragte: „Was macht dich da so sicher?“ Die junge Frau legte sich nachdenklich den Zeigefinger auf den Mund und sagte: „Ich träume von ihr, vielleicht deshalb“ Inuyasha blickte ihr wieder in die Augen und sagte keck: „Vielleicht denkst du das nur und träumst in Wirklichkeit von mir“ Daraufhin lachte Kagome und versicherte: „Nein, nein, ich bin mir sicher, dass sie es war und nicht du“ Als Inuyasha bei einer roten Ampel anhielt, zog er Kagome zu sich, schenkte ihr einen Kuss und flüsterte: „Ich kann nicht glauben was heute passiert“ Sie lächelte zufrieden und legte ihre Stirn gegen die seine: „Ich kann nicht glauben, dass du mich nach all dem was zwischen uns vorgefallen ist noch haben willst“ Seine goldenen Augen trafen ihre braunen und beide blickten sich hingebungsvoll an, dann ließ er sie wissen: „Ich habe dich nie, nicht haben wollen, Kagome. Seit ich dich kenne gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf und noch weniger aus meinem Herzen“ Eine Träne kullerte Kagomes Wange hinab bevor sich ihre beiden Lippen ein weiters mal leidenschaftlich umschlossen. Da Kagome zu spät dran war mussten sie und Inuyasha noch einige Zeit im Wartezimmer Platz nehmen. Es schien ihnen aber nichts auszumachen, weil sie ohnehin nur die Gegenwart des anderen genossen. Als die Ordinationshilfe Kagomes Namen aufrief gingen sie gemeinsam in das Zimmer, in das sich die Ärztin aufhielt. Die Ärztin war erstaunt über Inuyashas Gegenwart, da sie Kagome, wie immer, allein erwartet hatte. „Guten Tag Frau Higurashi, schön dass sie es doch noch geschafft haben“, sagte die Ärztin freundlich und gab Kagome die Hand. Dann wandte sie sich Inuyasha zu: „Hallo, schön sie kennenzulernen … Sie sind?“ Inuyasha reichte ihr seine Hand und sagte: „Ich bin Inuyasha Takahashi“ Die Ärztin beäugte ihn kurz, denn irgendwie kam er ihr bekannt vor: „Entschuldigen Sie die Frage Herr Takahashi aber sind sie zufällig der Kindesvater?“ Inuyasha nickte daraufhin und Kagome stimmte zu: „Ja, er ist es Frau Doktor … er ist es“ Etwas überrascht sagte die Ärztin: „das ist ja sehr nett, dass ich sie endlich treffe, Herr Takahashi. Jetzt wollen wir Ihnen mal ihre Tochter aus der Nähe zeigen. Frau Higurashi sie können sich schon mal hinlegen“ Als Kagome sich hingelegt und ihren Bauch freigelegt hatte, schmierte die Ärztin ihr noch, ein ihr bereits bekanntes kühles Gel auf den Bauch. Inuyasha blickte gespannt auf den Monitor, auf dem bis dato nichts zu erkennen war. Die Ärztin setzt sich vor dem Monitor und drückte ein kleines Gerät auf Kagomes Bauch. Sie schaute suchend auf den Monitor, während sie das Gerät hin und her bewegte. Inuyasha hatte keine Ahnung was sie da tat aber nach ein paar Minuten schaute sie etwas besorgt aus. Die Ärztin legte die Stirn in Falten, es schien ein Problem zu geben. Sie stand auf und sagte: „Bitte entschuldigen Sie mich einen Moment“ Sie ging aus dem Raum und ließ eine völlig verwirrte Kagome zurück. „Ist das immer so?“, fragte Inuyasha und hoffte sie würde ja sagen. Kagome schüttelte den Kopf und vermochte kein Wort auszusprechen. Sowas war zuvor noch nie geschehen. „Vielleicht ist etwas passiert und es geht ihr nicht gut?“, fragte sie Inuyasha ängstlich. Inuyasha wusste selbst nicht was los war und er hatte keinen blassen Schimmer was da vor sich ging, aber er hatte das Gefühl, dass er Kagome beruhigen musste. Deshalb drückte er ihre Hand und lächelte: „Es ist bestimmt alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen, ihr geht es sicher bestens“ Just in diesen Moment kam die Ärztin wieder herein und sie hatte ein anderes Gerät mitgebracht. Sie befestigte es an den Monitor und tauschte es gegen das Alte aus, dann setzt sie ihre Brille auf und begann erneut auf den Bildschirm zu starren. Während sie suchte, hielten Kagome und Inuyasha die Luft an. Kagome brach gleich das Herz auseinander und wenn die Ärztin nicht bald was sagte, würde sie zu weinen anfangen, da war sie sich 100 prozentig sicher. Dann endlich erhellte sich das besorgte Gesicht der Ärztin und sie sagte: „Ach, da haben wir ja den Herzschlag, es lag wohl an dem Gerät“ Kagome fiel ein Stein von Herzen und auch Inuyasha ging es deutlich besser. „Schauen sie Herr Takahashi, dass ist ihre Tochter“, sagte die Ärztin erfreut und zeigte auf den Monitor. Inuyasha konnte die Umrisse klar und deutlich erkennen. Ihr Herz flackerte und sie schien sich sogar zu bewegen. „Oh mein Gott“, war das einzige was der Hanyou herausbrachte. „Hier haben wir die Ohren, sie wechseln von Monat zu Monat von Dämonenohren zu Menschenohren, das ist ganz normal bei Halbdämonen. Die Zehen und die Wirbelsäule schauen auch gut entwickelt aus. Es kommt nun eine Zeit wo sie noch aktiver sein wird, sie wird sich viel bewegen und strecken. Deshalb bitte keine Angst bekommen, es ist völlig normal. Sie können nun das Gel wieder wegwischen Frau Higurashi“, sagte die Ärtzin und reichte ihr einige Papiertücher. Nach der Untersuchung setzen sich Kagome und Inuyasha wieder hin und die Ärztin erklärte: „Also wie es ausschaut ist alles im grünen Bereich. Ihrem kleinen Mädchen geht es sehr gut. Sie hat einen sehr starken Herzschlag und entwickelt sich prächtig. Deshalb werde ich ihnen noch extra Vitamine verschreiben, da ich denke, dass sie schon ziemlich viele von ihren Nährstoffen abzapft. Auch sollten sie ein bisschen mehr essen damit am Ende auch noch für sie was bleibt“ Kagome wunderte sich: „Aber ich esse schon sehr viel und ich habe bestimmt schon 8 kg zugenommen“ Die Ärztin lachte: „Ja das glaube ich Ihnen, aber wie es Ihnen schon gesagt habe, verläuft eine Schwangerschaft von einer Menschenfrau, die ein Halbdämon austrägt etwas anders. Die Unterschiede liegen hier vor allem bei der Gewichtszunahme“ „Okay, dann werde ich versuchen noch mehr Kalorien zu mir zu nehmen,“, seufzte Kagome, sie hatte nämlich eigentlich keine Lust noch mehr an Gewicht zuzulegen. „Wie viel Kilogramm werden das circa sein bis zum Ende der Schwangerschaft?“, fragte sie vorsichtig und war sich gar nicht sicher ob sie das wirklich wissen wollte. „Nun, ich denke es sollte mindestens das doppelte von 8 sein“, antwortete die Ärztin spitz. „Hör bloß auf zu lachen Inuyasha, das ist gar nicht lustig“, jammerte sie und kniff ihn an der Seite. Inuyasha konnte aber nicht aufhören und sagte amüsiert: „Entschuldige, nur dein Gesichtsausdruck als sie dir gesagt hat, dass du noch mindestens das doppelte zunehmen wirst war einfach großartig. Dir sind ja fast die Augen aus dem Gesicht gefallen“ Er umarmte sie von hinten und flüsterte noch: „Keine Angst, ich werde schauen, dass du auch brav diese Kilos erreichst, in dem ich dich einfach jeden Tag zum Essen ausführe“ Kagome musste sich ein Grinsen verkneifen und sagte: „Pass bloß auf, sonst bist du bald pleite“ Inuyasha zuckt unbeeindruckt mit den Schultern: „Ist ja nicht so, dass ich nichts davon hätte“ Die junge Frau drehte sich zu ihm um und fragte interessiert: „Ach ja, und was genau?“ Mit einem frechen Grinsen im Gesicht überholte er sie und stahl ihr einen Kuss von den Lippen dann raunte er ihr zu: „Na, deine Brüste werden noch größer und das muss ich ja wohl ausnutzen“ Kagome machte den Mund schockiert auf und spielte ihm Empörung vor: „Oh, Inuyasha, was du schon wieder denkst---Perversling!“ Er steckte die Hände in die Hosentasche und betrachtete sie: „Jetzt sag nicht, dass dir das noch nicht aufgefallen ist, denn das wäre wohl eindeutig eine Lüge“ „Und ob mir das aufgefallen ist, aber ich mag es nicht sonderlich“, gestand Kagome. Inuyasha nahm ihre Hand und zog sie zu sich. Dann blickte er ihr in die braunen Augen und ließ sie wissen: „Kagome, du hast noch nie schöner ausgesehen. Ich kann meine Augen gar nicht von dir lassen. Die Schwangerschaft steht dir wirklich ausgezeichnet“ Ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht und ihre braunen Irden blickten in die seine: „Das sagst du nur weil ich schwanger bin“ „Nein“, sagte Inuyasha ernst, „Ich sage es, weil es die Wahrheit ist“ Hastig machte Kagome die Türe ihrer Wohnung auf. Dann rief sie nach Sango, die sogleich herbeigerannt kam. „Was ist denn los,Kagome?“, fragte sie irritiert. Kagome fiel ihr um den Hals und sagte: Ach, Sango es ist wieder alles in Ordnung mit Inuyasha und wir, wir haben uns zufällig in der Stadt gesehen und konnte uns nicht mehr voneinander lösen.“ Kagome ging in ihr Schlafzimmer und Sango ihr hinterher. „Was?“, fragte Sango verdattert, „Ich versteh nur Bahnhof!“ Kagome nahm ein paar Klamotten aus ihrem Schrank und verstaute sie in ihrer Tasche: „Ich weiß. Nun, es hat sich einfach ergeben und wir haben uns vertragen. Ich weiß einfach, dass es das richtige ist. Seit so langer Zeit hatte ich dieses Gefühl nicht mehr. Weißt du, dieses Gefühl, dass dir sagt, dass du richtig handelst“ Sango seufzte und kratzte sich ahnungslos am Kopf: „Ich verstehe die Welt nicht mehr aber … hey warte mal, warum hast du es überhaupt so eilig?“ Kagome schaute ihre Freundin lächelnd an und entgegnete freudig: „Er wartet unten auf mich, ich werde ein paar Tage bei ihm bleiben“ Sango biss sich beinahe auf die Lippen: „Meinst du nicht, dass du das lieber nochmal überdenken solltest Kagome, ich meine…ähm was ist plötzlich mit all deinen Plänen passiert?“ Die junge Frau legte die Stirn in Falten: „Warum? Ich habe schon so viel bedacht und analysiert und es ist nichts wirklich Gutes dabei herausgekommen. Ich muss in dieser Situation einfach auf mein Bauchgefühl hören“ Sango schien zu überlegen was sie damit wohl sagen wollte dann ging sie zu einer Kommode und nahm eine Tube heraus. Sie warf sie Kagome zu und sagte lächelnd: „Du spinnst Kagome aber du wirst schon wissen was du machst. Und vergiss nicht die Creme auf dein Kreuz aufzutragen, sonst hast du wieder den ganzen Tag Kreuzschmerzen“ Die beiden Freundinnen blickten sich an und Kagome wusste, dass Sango die ganze Sache zwar noch nicht ganz verstanden hatte, aber ihr dennoch nicht im Wege stehen würde. Kagome drückte sie ganz fest und sagte: „Ich bin so glücklich im Moment, dass ich fast ohnmächtig werde“ Sango nahm ihre Freundin an die Hand: „Ich verstehe. Nun geh und sag ihm, wenn er nicht auf dich aufpasst, versohl ich ihn höchstpersönlich seinen reichen Hintern“ „Thahaha, das mach ich doch glatt“, kicherte Kagome und ging aus der Wohnung. Nachdenklich blickte ihr Sango nach, dann schüttelte sie den Kopf und lachte belustigt: „Was für ein verrücktes Huhn, aber wenigstens, habe ich die Wohnung jetzt für mich allein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)