Triologie des Spiels von Lexion (Khan OS Projekt) ================================================================================ Kapitel 1: Spielbeginn ---------------------- Stumm stand er da und starrte scheinbar ausdruckslos auf die kahle weise Wand ihm gegenüber. Ein Beobachter würde wohl meinen, dass der dunkelhaarige Mann in der Gefängniszelle der Enterprise völlig gelassen mit seinem Schicksal umging. Kein Protest. Keine Gegenwehr. Einfach nur stummes Desinteresse. Scheinbar. Doch im Geist des Mannes, den sie hier alle John Harrison nannten, arbeitete es. Seine Gedanken rasten unaufhörlich. Ohnehin war er schon immer ein Mensch der unablässig nachdachte. Doch nach den heutigen Ereignissen war er besonders aufgewühlt, auch wenn dies nicht an seinem Äußeren abzulesen war. Immer wieder schossen dem Dunkelhaarigen die Zahl der Torpedos durch den Kopf. Zweiundsiebzig. Mochten Kirk und seine einfältigen Offiziere nicht verstehen, warum er so bereitwillig aufgab als er die Anzahl der Waffen hört, mit denen man auf ihn zielte. Doch er würde sie noch Verstehen lehren. Der richtig Augenblick war gekommen. Alles passte zusammen. Ein Mann wie Kirk, mit Gewissen und Herz. Eine Mannschaft die ihm etwas bedeutete, vielleicht soetwas wie eine Familie für ihn darstellte. Ja, man könnte wohl von einer Familie reden, da war sich Harrison sicher. Er hatte es in den Augen des Menschen gesehen, als er ihn immer wieder geschlagen hatte. Für den Geschlagenen, John Harrison, war dieser Moment einfach nur lächerlich. Wie kümmerlich doch die Kräfte dieses Mannes waren. Doch wenn er es recht bedachte auch äußerst aufschlussreich. Kirk hatte sich ihm offenbart, hatte ihm gezeigt wieviel ihm die Menschen bedeutenden die ihm nahe standen. Was wäre er bereit zu tun für sie? Würde er Verrat begehen um sie zu retten? Würde er seinen Tod in Kauf nehmen? Sicher würde er das. Kirk war einer dieser Menschen, die für andere einstanden. Eine Schwäche und eine Stärke. Solche Männer waren gefährlich. Denn nahm man ihnen ihr höchstes Gut, wie eben jene Familie oder Crew, dann traf man diese nicht nur an ihrer empfindlichsten Stelle. Dieser scheinbar wunde Punkt, lässt solche Menschen wachsen, stärker werden und alle Skrupel vergessen. Ein leises Schnauben war von John Harrison zu hören. Dieser Captain Kirk war ihm vielleicht doch ähnlicher als ihm lieb war. Auch er würde alles tun um seine Familie zu retten und sie zurück zu holen. Wirklich alles. Mochten andere Menschen sterben oder leiden. Harrison würde es in Kauf nehmen. Unbedeutende Kollateralschäden auf dem Weg zu seinem Ziel. Frieden und Ruhe. Der Zweck heiligt die Mittel. Normale Menschen würden nie offen zugeben, dass dieses zweckrationale Handeln richtig oder gar gut wäre. Sie waren viel zu sehr in ihren moralischen Zwängen gefangen. Wenn es der Dunkelhaarige recht bedachte, belogen sich diese scheinbaren Gutmenschen am Ende alle selbst. Jeder handelt so, dass am Ende der größte mögliche Nutzen entsteht. Vorzugsweise für die eigene Person. John Harrison handelte schon immer so, schon bevor es ihn überhaupt gab. John Harrison. Wieder kam ein leises Schnauben von dem Häftling. John Harrison, war nichts weiter als eine Figur, die geschaffen wurde um die Ziele anderer zu verfolgen. Die Welt hatte sich nicht verändert. Auch unter seinem richtigen Namen, Khan Noonien Singh, sollte er immer nur die Ziele anderer verfolgen. Doch schon vor dreihundert Jahren war ihm dies zu wieder geworden. Und heute in dieser Zeit war es nicht anders. Doch hatte man ihn lange unter Kontrolle gehalten. Zu lange. Sein Hass auf diese abartige Menschheit war nicht erloschen. Im Gegenteil das Handeln eines Admiral Marcus hatte diese Empfindung nur verstärkt. Doch wenn Khan es geschickt anstellte, dann würde er schon bald seine zweiundsiebzig Gefährten befreien und sich für alle Geschehnisse revanchieren. Und Kirk, würde er eine entscheidende Rolle in diesem Spiel geben. Das Zischen einer sich öffnenden Tür war zu hören. Der Häftling John Harrison wandte sich dem Captain und seiner Entourage zu. Das Spiel konnte also beginnen. Kapitel 2: Ein Spiel - die erste Figur -------------------------------------- Die Hände hatte der Mann tief in den Taschen seines dunklen Mantels vergraben, während er kritisch die Landschaft vor sich beäugte. Besucher und Personal des Royal Children‘s Hospital gingen eilig an ihm vorbei. Die Wenigsten nahmen ihn überhaupt wahr. Jene, die es jedoch taten fühlten sich eingeschüchtert – spürten wie etwas Dunkles von ihm ausging. Ihm war dies durchaus bewusst, doch war es dem Dunkelhaarigen ebenso egal. Sie hielten ihn nicht für eine Bedrohung. Vielleicht dachten sie, er wäre nur ein verzweifelter Vater, der aus Sorge und Leid diese Kälte ausstrahlte. Bei diesem Gedanken zuckten die Mundwinkel des Mannes für einen Moment. Wie lächerlich emotional diese Menschen doch waren. Er war nicht so. Er, Khan Noonien Singh, war anders. Die Falten auf der Stirn des Mannes wurden tiefer. Aber war er wirklich so anders? Hatte er wirklich das Recht sich über die Sentimentalitäten dieser Menschen amüsieren? Im Moment konnte Khan sich auf diese Fragen, keine überzeugende Antwort geben – keine die einer eingehenden Prüfung standgehalten hätte. Seine Emotionen waren es, die ihn angreifbar und verletzlich gemacht hatten. Man hatte sie benutzt um ihn zu benutzen. Es widerte ihn an darüber nachzudenken. Er, der so perfekt und vollkommen war, hatte sich von den Menschen demütigen lassen müssen. Sie hatten ihm seine größte Schwäche offenbart und sie gnadenlos gegen ihn verwendet. Ihm, einem Augmenten. Bei dem Gedanken an Admiral Alexander Marcus spürte der Dunkelhaarige eine unbändige Wut in sich aufsteigen. Er ballte seine Hände zu Fäusten in seinen Manteltaschen. Vor sehr vielen Jahren, hatte Khan diese Welt – die Erde – verlassen um eine bessere Welt zu finden. Eine Welt in der er und seinesgleichen vielleicht friedlich leben konnten. Eine Welt ohne die Machtgier der normalen Menschen. Eine Welt der Freiheit. Es mochte sich seltsam klingen, dass es gerade Khan war der sich nach Frieden, Ruhe und Freiheit sehnte. Er, der doch als ein gnadenloser Diktator seiner Zeit galt. Doch nie hatte er nach etwas anderem gestrebt. Nur war er nicht so naiv und glaubte, dass dies ohne Krieg möglich wäre. Um Frieden zu haben, brauchte es den Krieg. Und ohne Krieg: wer wusste dann schon was Frieden wirklich hieß? Wer konnte diesen dann schätzen? Khan sah den Krieg als ein Mittel zum Zweck, genauso wie seine despotisch anmutende Herrschaft damals. Doch die normalen Menschen empfanden dies als Bedrohung; als Gefahr. Lächerlich. Sie versteckten sich nur hinter ihren moralischen Grundsätzen, die leer und hohl waren. Khan hatte mit den letzten seiner Art fliehen müssen, weil die Menschheit, die Überlegenheit der Augments nicht ertrug. Khan schnaubte bei diesem Gedanken. So viele Jahre waren vergangen seit dem. Soviel Zeit, in der sie durch das All trieben, ohne Bewusstsein oder dem Wissen was um sie her geschah. Neun seiner Gefährten hatte den Kälteschlaf auf der Botany Bay nicht überlebt, doch 72 von ihnen lagen noch immer tief schlafend in ihren Kryokapseln. Sie lagen dort. Zweiundsiebzig Leben beendet wegen seiner Dummheit und wegen der Grausamkeit eines Mannes. Sagte man über Khan Noonien Singh er wäre grausam und ein Monster, dann sollte man sich im gleichen Atemzug die Frage stellen: war nicht Admiral Markus das größere Monster? Er hatte Khan aus seinem Kälteschlaf wecken lassen; hatte ihn erpresst, damit der Augment für ihn arbeitete. Er hatte Khans überlegene Intelligenz für sich und die Sternenflotte nutzen wollen. Doch nicht für den Frieden sollte Khan dienen, sondern für den Krieg. Erneut in seinem Leben wurde er von den Menschen gezwungen, ihre Kriege voranzutreiben. Doch dieses Mal hatte er sich beugen müssen, konnte nicht so ohne weiteres aufbegehren. Denn der Admiral hatte einen Trumpf gegen den Augmenten in der Hand, seine Crew – seine Familie. Khan hatte sich gebeugt, hatte es ertragen nur der Diener des Willens eines anderen zu sein. Doch wäre er nicht Khan Noonien Singh, wäre er gänzlich tatenlos geblieben. Im geheimen hatte er versucht seine Crew zu retten, indem er sie vertseckt in Waffen aus Marcus Fängen befreite. Doch er war gescheitert. Man hatte sein Vorhaben aufgedeckt und nun waren sie alle tot. Es war seine schuld, er war nicht umsichtig genug vorgegangen. Doch noch mehr verurteilte Khan Admiral Marcus und diese unsägliche Sternenflotte. Er würde sich rächen, er würde sie alle leiden lassen. Am Ende würden sie es bereuen ihn erweckt zu haben; ihn benutzt zu haben; ihn gequält zu haben. Und hier im Royal Children‘s Hospital würde es beginnen. Khan hatte einen sehr genauen Plan wie er vorgehen würde. Er hatte herausgefunden, dass ein Offizier der Sternenflotte, Harewood, ein totkrankes Kind hatte. Der Mann war verzweifel, dass Kind würde wohl schon sehr bald sterben. Es gab nichts was man tun konnte. Nun fast nichts. Khan konnte etwas tun solange der Harewood auf seine Forderungen einging. Khan war sich sicher, dass dieser Mann einwilligen würde. Auch wenn er ihn nicht kannte, so musste Khan doch nach einigen Überlegungen zugeben, dass er das Denkmuster und die Logik eines Vaters verstehen konnte. So wie Harewood alles tun würde um seine Tochter zu retten, so hatte Khan auch alles für seine Crew getan. Ein dünnes Lächeln stahl sich auf Khans Lippen. Er war am Ende doch nur ein Mensch und am Ende unterlag er genauso wie die Normalen seinen Emotionen. Bedauerlich aber dennoch wahr, auch wenn er oft mit aller Vehemenz versuchte, dies zu verbergen. Oft genug brachen seine Emotionen hervor und leiten seine Handlungen an. Dies war nicht immer von Vorteil. In jenem Punkt bewunderte er die Vulkanier, eine äußerst rationale Spezies von einem anderen Planeten, die sich von ihren niederen Trieben und Emotionen lossagen konnten. Ein Leben frei von jeglichen Emotionen, der Gedanke war durchaus reizvoll. Doch ebenso erschien er Khan als d. Denn was war er schon ohne Emotionen? Sie hatten ihm auch oft genug schon positive Dienste geleistet. Es war das Gefühl der Angst um seine Crew, das ihn im letzten Jahr angetrieben hatte. Doch nun trieben ihn die Rache und der Zorn. Sie waren gute Wegbegleiter für sein Vorhaben. Mitleid empfand Khan nicht. Weder für die liebenden Vater Harewood, noch für seine weiteren Opfer. Warum sollte er auch bedauern empfinden? Weil sie sterben würden, sicher nicht. Harewood würde, wenn Khan ihn richtig einschätzte mit Freuden in den Tod gehen, wenn damit nur das Leben seiner Tochter gerettet war. Jegliche moralische Verpflichtung gegen die Sternenflotte oder sein Gewissen wären hinfällig. Moral war doch etwas so nutzloses, wenn die Menschen es so leicht vergaßen. Khan hatte noch nie wirklich daran geglaubt. Er kannte alle Moralphilosophen seiner Zeit und sicher erschienen ihm so manche Modelle und Thesen als zutreffend aber in der Realität versagten diese wunderbaren Theorien am Ende doch. Khan musste an einen Moralforscher aus dem 20. Jahrhundert denken. Er hatte die menschliche Moralentwicklung auf sechs Stufen aufgeteilt. Die zweite Stufe besagte, dass sich der Mensch an seinen eigenen Bedürfnissen orientierte wenn es um seine Moral ging. Eine niedere Stufe der Moral, laut jenem Forscher, aber waren die Menschen am Ende nicht alle auf dieser Stufe gefangen? Khan sah keinen Zweifel daran und er bezweifelte auch nicht, dass er zum Großteil so handelte. Doch anders als die Normalen sah er darin nichts Negatives. Ohnehin, hatte er dieses Experiment für sehr kritikwürdig gehalten. Moralentwicklung in ein Stufenmodell zu fassen, erschien ihm als wenig sinnvoll. Da die Menschen Moral als ein System von Normen verstanden nach denen man handeln sollte, sollten sie sich allerdings Fragen welche Normen dies sind. Normen sind nicht überall gesellschaftlich gleich. Ein helles Kinderlachen riss Khan aus seinen Gedanken. Er erinnerte sich, warum er hier. Der Augment begann sich langsam zu bewegen, ganz so als ob er ein wenig spazieren gehen wollte um auf andere Gedanken zu kommen. Doch beobachte man ihn genauer, so waren seine Bewegungen die eines Tigers, der auf Beutezug war. Geschmeidige und zielstrebige Bewegungen. Und sein Ziel, die Beute in Form eines Offiziers befand sich nur noch wenige Meter entfernt. Khan betrachte Harewood. Der Mann wirkte verzweifelt, bereit dazu alles zu tun um sein Kind zu retten. Ein zufriedenes Lächeln huschte für einen Moment über die Lippen Khans. Für einen Moment ließ ihn dies noch gefährlicher wirken. Sein Plan würde aufgehen, da war er sich sicher. Harewood würde seinen Vorschlag annehmen und damit den ersten Zug in seinem Spiel der Rache vollführen. Mit ein paar letzten Schritten trat er näher an Harewood heran. „Ich kann sie retten“, sprach Khan den Offizier an. Seine Stimme klang weich und sanfter als sonst. Es fiel ihm nicht schwer seine übliche Kälte aus der Stimme zu verbannen. Er war ein glänzender Schauspieler wenn es darauf ankam. Harewood wandte sich Khan zu. „Was haben Sie gesagt?“ der Vater starrte den dunkelhaarigen Fremden an. Khan konnte Verzweiflung, Angst und Leid erkennen in den Augen des Offiziers. Aber auch etwas anderes, Zuversicht, kaum wahrzunehmen, aber ein Hoffnungsschimmer blitzte in den Augen des Offiziers auf. „Ihre Tochter, ich kann sie retten!“ Khan hatte dieses Mal mit mehr Nachdruck gesprochen. Bewusst hatte er einen noch wärmeren Ton in seine Stimme gelegt, als er das Wort Tochter sprach. Die Wirkung seiner Worte und seiner Stimme war positiv, der Augment konnte es eindeutig sehen. In Harewoods Augen bildeten sich Tränen, es hatte noch nicht einmal lange gedauert bis der Sternenflottenoffizier sich auf eine niedere Stufe der Moralentwicklung herab begab. Innerlich amüsierte es Khan, wie einfach es war. „Wer sind Sie?“ fragte Harewood. Damit war es besiegelt, Khan hatte gewonnen. Seine erste Figur in diesem Spiel hatte er nun in Position gebracht. Und ihren ersten und letzten Zug würde sie schon sehr bald ihm Sinne des Augmenten ausführen. Kapitel 3: Spielende - der Zorn des Khan ---------------------------------------- „NEIN!“ Khans verzweifelter Schrei ging in den Erschütterungen des Schiffs unter. Alles war verloren, alles, wofür er gekämpft und gelitten hatte war zerstört. Verzweifelt nach Halt suchend klammerte sich der Augment an dem Kontrollpult der USS Vengeance fest. Die Stimme des Computers nahm er nicht wahr. Die Geräusche des Schiffes nahm er nicht wahr. Alles schien mit einem Mal dumpf. Eine Stille umfing den Geist des letzten lebenden Augmenten. Die Zeit schien wie eingefroren und hielt Khan in diesem Moment gefangen. Sie waren alle tot. Nichts hatte mehr einen Sinn. Was war er für ein Anführer gewesen, wenn er nicht einmal einen von ihnen hatte retten können? Nicht einen! Er hatte versagt. Die Erinnerung an vergangene Zeiten fing ihn in seiner Verzweiflung ein. Er sah Otto wie dieser gerade verzweifelt versuchte Joaquin zu erklären, worin der Inhalt seiner Arbeit bestand. Die Streitereien der beiden, waren immer wieder amüsant. Otto der immer am Rande der Verzweiflung stand und wohl am liebsten zugeschlagen hätte, wäre es ihm nicht zu primitiv gewesen. Und Joaquin der sich absichtlich dumm stellte, da er es immer wieder genoss Otto in den Wahnsinn zu treiben. Die Erinnerung war so stark, dass Khan sie fast für echt hielt. Es wirkte als stünden sie direkt vor ihm. Er hätte nur die Hand ausstrecken müssen um Otto beruhigend an der Schulter zu fassen, so wie er es immer getan hatte. Doch als er die Hand nach dem Anderen streckte, vielleicht in der letzten Hoffnung, dass es nicht nur ein Schatten der Vergangenheit war, griff diese ins Leere. Khan starrte in die Leere vor sich. Kein Otto. Kein Joaquin. Nur die Brücke eines schwer beschädigten Schiffs und der bittere Nachgeschmack einer fast schon vergessenen Erinnerung. Verzweiflung wich Trauer. Trauer wich Hass. Grenzenloser glühender Hass. Er konnte seine Gefährten nicht zurück ins Leben holen. Doch er konnte sich rächen. Konnte diese Menschen, diese Sternenflotte und diese gottverfluchte Welt leiden lassen. Und leiden würden sie, dass schwor sich der Augment. Er würde sie den Zorn des Khan Noonien Singh spüren lassen. Die Geräusche des Schiffs und des Computers drangen wieder auf ihn ein, rissen ihn zurück in die Realität. Der Schmerz des Verlustes war stärker als zuvor, doch kannte er nun das Mittel dagegen. Khans Blick richtete sich auf die Monitore. Gespannt verfolgte er wie die Enterprise auf die Erde stürzte. Ein diabolisches Lächeln legte sich auf seine Züge. So würden auch Kirk und Spock untergehen. Doch reichte es Khan nicht, einfach nur zu wissen, dass die Enterprise schon sehr bald Geschichte sein würde. Er wollte mehr. Mit einer geschmeidigen Bewegung löste Khan sich von dem Kontrollpult. Das Schiff war ebenfalls auf dem Weg zur Erde. Es stürzte ab. Doch das sollte es nicht, nicht so. Es musste an einen ganz bestimmten Punkt dieser verfluchten Welt ankommen. Er musste das Herz seiner Peiniger treffen, denn sollten sie überleben, so sollten sie seinen Schmerz nachempfinden können. Nun musste alles sehr schnell gehen, er stürzte an eines der Pulte und machte einige Eingaben. Seine Bewegungen waren nicht so kontrolliert wie sonst. Der Hass ließ ihn fahrig werden. Die Gefühle die sich gerade in diesem Moment der Eingabe überschlugen trieben ihn an die Grenzen seines Verstandes. „Neues Ziel setzen: Sternenflotten Hauptquartier.“ sprach Khan mit einer seltsam aufgeregt klingenden Stimme. Wäre dies eine andere Situation gewesen, so hätte er wohl seine eigene Stimme nicht erkannt. Doch fast wahnsinnig vor Hass starrte der Augment auf die Armaturen vor sich. Erwarte die Antwort des Computers. „Antrieb beschädigt. Erreichen des ausgewählten Ziels kann nicht garantiert werden. Ziel bestätigen?“ Die Stimme des Computers klang emotionslos in seinen Ohren nach. Auch wenn er nicht das Hauptquartier erreichte, so würde er doch wenigstens eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, die ihm Befriedigung geben würde. „Bestätigt.“ Khans Stimme war wieder beherrscht und eine boshafte Berechnung schwang in ihr mit. Khan wankte zum Stuhl des Captains. Wenn dieses Schiff schon unterging, dann würde er diese Position inne haben. Von der ersten Reihe aus wollte er dieses Schauspiel von Verwüstung, Tod und Chaos mit ansehen. Es war ihm egal, dass er dabei sein Leben verlieren könnte. Doch der Tod würde ihn heute nicht holen. Der Tod würde es sich nicht wagen. Khan würde weiterleben, da war er sich sicher, als er sah wie San Francisco immer näher kam. Er würde weiterleben und die Menschheit seinen Zorn spüren lassen. Die USS Vengeance traf in der Bucht von San Francisco auf und schob eine Flutwelle vor sich her, ehe sie sich über die Stadt selber schob. Gebäude wurden in Schutt und Asche gelegt. Menschen schrien. Sirenen schrillten. Überall in den Trümmern Angst, Verzweiflung und Tod. Doch einer erhob sich in den Trümmern. Er genoss dieses Chaos, welches er selbst über diese Stadt gebracht hatte. Vorsichtig erhob er sich und starrte in einen Abgrund. Den Entschluss zu springen, hatte Khan schnell gefasst. Als er sich in die Tiefe fallen ließ spürte er eine Welle der Euphorie. Euphorie auf seine kommenden Taten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)