An deiner Seite bis ich sterbe... von Kisuko_Valentinesday ================================================================================ Kapitel 4: Von der wilden Bestie zum Kuscheltier ------------------------------------------------ Nach einem wohltuenden heißen Schaumbad legte sich Ogami in sein Doppelbett und machte es sich bequem. Er schaltete seinen zimmer eigenen Fernseher an und wollte sich von seinem letzten schweren Auftrag erholen. Die Woche war sehr anstrengend, er war schon ziemlich am Ende. Ihm schmerzte der Rücken, wie die Tage zuvor auch schon. Er versuchte kläglich eine Haltung zu finden, die ihm die Schmerzen etwas erträglicher machte. So schlechte Laune wie jetzt hatte er seit langem nicht mehr. Nichtmal im Fernsehen kam etwas Sinnvolles, was er jetzt ansehen wollte. Langsam begann er die Fernbedienung schon fester zu drücken, fast zu zerbrechen. Dieser Tag, der mies anfing wie er endete, bereitete ihm Hass auf jegliches, was ihn gerade störte. Wie man es nicht anders hätte erwarten können klopfte es drei mal an der Tür, die sich kurz darauf langsam zu öffnen wagte. Hitomi stand in der Tür und wartete Ogamis Reaktion ab. Dieser drehte sich kurz i die Richtung, erkannte Hitomi und seufzte angenervt. „Du schon wieder...“, nörgelte er: „Mir geht es nicht gut, bitte lass mich alleine...“, versuchte er ihn nicht gleich anzuschreien und wandte sich wieder ab. Hitomi schien es wahrlich zu riechen wenn es seinem persönlichen Schützling schlecht ging. Dann war er immer sofort zur Stelle und ließ auch nie locker bis er sich schließlich um ihn kümmern durfte. Jedes mal hatte er irgend ein verlockendes Angebot parat, welches Ogami doch umstimmen und besänftigen sollte. „Ich war heute einkaufen... Ich habe dir Eis und eine Lotion für deinen Rücken mitgebracht... Du hast ziemlich oft Rücken-und Schulterschmerzen. Da bin ich mal in die Apotheke gegangen und hab etwas besorgt was vielleicht dagegen hilft?“, bot er Ogami an und lächelte ganz freundlich. Jetzt reagierte Ogami doch. Er drehte den Kopf erneut in Hitomis Richtung und erspähte die Tüte, die er in der Hand hielt. Neugierig fragte er: „Eis sagst du?“ Kurz überlegte er, streckte dann gierig die Pfote aus und verlangte schon fast zähnefletschend: „Her damit!“ Diese unerträglichen Schmerzen, der Gedanke an den heutigen Auftrag und dann noch dieser blöde Fernseher machten ihn schon fast zum Tier. Hitomi blieb gelassen, musste kichern und kam langsam auf das Bett zu getapst. Er setzte sich neben Ogami und gab ihm sein Eis am Stiel in die Hand. Das kleine Biest riss es Hitomi schon fast gewaltsam aus der Hand, packte es aus und begann eifrig zu lecken. Etwas kühles, erfrischendes brauchte er jetzt. Als er wieder zum Fernseher schauen wollte, sah er aus dem Augenwinkel wie Hitomi ihn förmlich anstarrte. Kurz stoppte er und ließ ihre Blicke aufeinandertreffen. Hitomi grinste ganz merkwürdig, schien belustigt. Dann fing er an zu kichern und lehnte sich zurück. Schon fast in Raserei verfallen fauchte Ogami ihn an: „Hier gibt es überhaupt nichts zu Kichern!“ Kurz zuckte Hitomi vor Schreck zusammen, ließ sich aber nicht weiter aus der Ruhe bringen. Er hatte eine so gelassene Ausstrahlung und war so locker, ganz ruhig und entspannt. Da Ogami überhaupt keinen Schimmer hatte, was das alles gerade sollte wurde er skeptisch und fragte: „Was stimmt denn nicht mit dir? Hör endlich auf so scheiße zu Grinsen!... Hmm... Hitomi seit du wieder hier bist hast du dich verändert. Du klebst mir ganz schön an der Backe. Willst du nicht vielleicht wieder arbeiten wenn du solche Langeweile hast?“ Schon wurde auch Ogami ein klein wenig ruhiger. Hitomi streckte alle Vier von sich, gähnte ausgiebig. „Du weißt wie ich zu Eden stehe... Ich werde mich nicht eine Sekunde mehr für dieses Schweinepack aufopfern... Stattdessen möchte ich euch zur Seite stehen... Vor allem dir, meinem jüngsten Schäfchen“, antwortete er und begann einige von Ogamis Haarsträhnen zurecht zu zupfen. Dieser konnte Hitomis ständige Fummeleien ganz und gar nicht leiden, zog den Kopf immer wieder weg und knurrte manchmal, schnappte sogar nach seinen Fingern. Endlich ließ Hitomi es dann bleiben aber grinste wieder so. Jedes mal aufs neue fragte sich Ogami, was wohl in dem Kopf dieses verrückten Kauzes vorging. Der wollte ja auch nicht reden. Nun war das Eis auf geleckt und Ogamis Gemüt ein klein wenig besänftigt, diese grausamen Rückenschmerzen suchten aber noch immer nicht das Weite. Sie plagten ihn gut sichtbar, denn er verzog das Gesicht sobald er versuchte seine Sitzposition zu wechseln. Hitomi konnte sein Leid kaum mitansehen, bot ihm eine Massage an: „Ogami kun meinst du nicht es wäre besser das mal auszuprobieren?“ Er hielt ihm das gute Massagegel vor die Nase. „Morgen ist doch schon das Frühlingsfest, da solltest du nicht unter Schmerzen stehen... Es soll doch lustig werden. Vertrau mir ich kann das wirklich gut!“, wollte er ihn gern überreden. Ogami jedoch wusste nicht was er davon halten sollte, grübelte einen Moment, empfand Hitomis derzeitiges Verhalten als seltsam, denn niemand sonst umsorgte ihn so intensiv und mütterlich. Es war ziemlich gewöhnungsbedürftig, schon fast besorgniserregend. Der zu Pflegende seufzte und meinte schließlich: „Naja was habe ich schon zu verlieren? Du würdest eh nicht locker lassen bis ich 'ja' sage... Aber pack mich einmal falsch an, dann segnest du diesmal wirklich das Zeitliche mein Freund...“ Er blickte Hitomi ernst und bedrohlich an, zog sich zögerlich sein Nachthemd aus, legte sich auf den Bauch und wartete. Hitomi ließ er nicht eine Sekunde lang aus den Augen. Er hatte sogar schon seinen Handschuh, der die blaue Flamme aufhalten sollte, bis zur Hälfte ausgezogen. Großes Misstrauen dem Ex-Code Breaker gegenüber bestand noch immer. Hitomi erwiderte: „Ich bin mir sicher, es wird dir gefallen. Du musst mich nur lassen“, und setzte sich dann vorsichtig bei Ogami auf den Po. Er öffnete mit einem klicken die Tube aus der Apotheke, trug einen großzügigen Klecks auf seiner Handfläche auf, stellte die Tube wieder bei Seite. Aufmerksam musterte er Ogamis Verhalten. „Ogami du verkrampfst dich zu sehr... Ich möchte dass du dich entspannst... Wenn du mir nicht vertraust dann wird das nichts!“, flüsterte Hitomi seinem zu pflegenden Schützling zu und begann ihm das Gel ganz sanft ein zu massieren. Mit beiden Händen griff er an die Schultern und begann dort seine Pflegeprozedur. Er hatte mit solchen Massagen schon ein wenig Erfahrung und konnte Ogami sehr gut tun. Am Anfang schmerzte es den Patienten sehr und er verzog das Gesicht manchmal, biss die Zähne zusammen und in anderen Momenten genoss er es dann wieder. Hitomi hatte wirklich ein Händchen dafür. Er war sehr zärtlich, arbeitete aber auch nicht mit zu wenig Druck. Langsam wanderten seine liebevollen Hände weiter hinunter, massierten unter den Schulterblättern, übten Druck auf der Wirbelsäule aus, gingen bis zu seiner Hüfte und dann wieder hinauf. Um tief sitzende Spannungen zu lösen, setzte er seine Kräfte ein, ließ kaum spürbare Stromwellen durch Ogamis Körper schießen. Es kribbelte und wurde sehr warm in seinem Rücken. Ogami war von der Massage sehr angetan, war aber sicher zu eitel um es zugeben zu wollen, sprach deshalb auch kein Wort. Endlich entspannte er sich, ließ sich unheimlich gern so berühren. Manchmal entglitten seinen Lippen wohlige Seufzer. Hitomi begutachtete den Halbnackten unter sich, löste derweil eine Spannung nach der anderen. Was er sah, schien ihm sehr zu gefallen und wie Ogami es genoss schmeichelte ihm. Diese traumhafte Behandlung wandte sich aber langsam dem Ende zu und bei den letzten Handgriffen bemerkte Hitomi, dass sein Patient wohl eingeschlafen war. Da musste er belustigt schmunzeln. „Ich wusste, dass es dir gefällt und das kannst du nicht leugnen...“, murmelte er zufrieden vor sich hin, schaltete den Fernseher aus und beschloss, als seine Belohnung, die Nacht hier bei Ogami zu verbringen. Hitomi war schon stolz auf sich. Er legte die Decke über Ogami und sich selbst, dachte noch eine ganze Weile nach. Seine Hand lag auf dem Rücken des Schlafenden, streichelte ihn ein wenig. „Es ist komisch... Ich bin so gerne hier bei ihm. Hier fühle ich mich gut... Aber warum?“, stellte er sich viele Fragen, rückte noch ein Stückchen näher an Ogami heran, aber plötzlich wieder weg. Hitomi drehte ihm den Rücken zu, versuchte zu schlafen, war unruhig. Ein bisschen wirkte er verwirrt, wusste nicht was er wollte und spürte ein Kribbeln im ganzen Körper sobald er sich von seinem liebsten Freund abwenden wollte. Er seufzte tief, kam letzten Endes doch wieder an gekrochen und kuschelte sich ein. Sanft drückte er sich Ogami an die Brust, schlang ein Bein und einen Arm um ihn, so fühlte er sich pudelwohl. Dann musste Ogami diese Nacht als großes Kuscheltier hinhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)