Fight Exoiin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Die große Schwester ------------------------------ Kapitel 7 Die große Schwester Inumes Sicht "Willst du etwa schon wieder schwimmen gehen?", erkundigte sich plötzlich jemand kichernd hinter mir, wobei mir ein leises Rascheln der Laubblätter zu Ohren kam, so, als ob sich langsam jemand seinen weg hindurch bahnen würde. Seufzend drehte ich mich zu der Stimme um und erblickte Rin, welche sich gerade elegant hinter mir im Schneidersitz fallen ließ. Sofort strömte mir der Duft von Kräutersäften in die Nase, als der seichte Wind mir ihre Haare ins Gesicht bließ, den sie immer mit sich herum trug. "Ja.", erwiederte ich schlicht und wandte den Kopf ab, um den einladenden See vor mir in Augenschein zu nehmen. Über seine Oberfläche zogen sich kleine Ringe, die in Wellen immer weiter auseinander gingen, um schließlich endgültig zu verschwinden. Das Wasser selbst war klar genug, um auf den Grund des Gewässers blicken zu können und die Fische zu beobachteten. Am Liebsten würde ich sofrt hineinspringen, um mich ihrem Fangenspiel anzuschließen. Offenbar konnte man es mir ansehen, denn Rin brach erneut in ein leises Kichern aus, als sie mich abwartend musterte, so wie ich aus den Augenwinkeln wahrnehmen konnte: "Man könnte meinen, du wärst ein Flusskobold, statt ein Hundeyoukai." Das hatten mir schon viele unter die Nase gerieben und Rin konnte davon offenbar nie genug bekommen, doch so war ich nun mal. Erst, wenn ich mich mit dem ganzen Körper im Wasser befand, konnte ich vollständig abschalten und alle Gedanken aus meinem Schädel verbannen, die sonst unaufhörlich durch meinen Kopf spuckten, wie Geister, aber ich hatte keine Lust darauf, dies Rin zu erklären. Also legte ich das Thema mit einem: "Mag schon sein..." beiseite. Gerade wollte sie noch etwas hinzufügen, doch ich ließ es gar nicht erst dazu kommen. Stattdessen riss ich die Arme über den Kopf und sprang, so wie meine Mutter mir einen "Köpper" beigebracht hatte, ins Wasser. Mit den Händen voraus, sodass sie wie ein Schwert das Wasser durchschnitten, um mir meinen Weg frei zu geben. Mit leichten Fußschlägen tauchte ich immer tiefer ins Wasser ein, während das eiskalte Wasser wohlig meinen Körper umschmiegte und mit meinen weißen Haaren spielte, wie Wind. Mit angelegten Ohren drang ich immer tiefer in die Gewässer ein, wobei die Fluten die kreisenden Gedanken in meinem Schädel davon spülte und ich mit höchster Geschwindigkeit durch die bunten Fischschwärme hindruch rauschte. Erst, am Wassergrund machte ich Halt, um mich einmal um 180° zu drehen, sodass ich mit dem Rücken nach oben auf dem Sandboden lag und fasziniert die Luftblasen beobachtete, welche meinen Mund verließen, um an die Wasseroberfläche zurück zu treiben, wo sich kleine Wellen bildeten. Zufrieden verfolgte ich die farbenfrohen Fischschwärme, die über mich hinwegstoben, was mich leicht Grinsen ließ, als ich daran dachte, wie ich einmal als kleines Mädchen mit der gesamten Familie schwimmen gewesen war. Während Mom alle Hände damit zu tun hatte, mir das Schwimmen bei zu bringen, versuchte Dad Kirito ins Wasser zu werfen, welcher sich mit Händen und Füßen werte und die beiden versuchten den anderen diese Meinung auszuprügeln. Somaru hatte ausnahmsweiße ihren Vater ausgeblendet und jagte mit begeisterten Kampfschreien den Fischen hinterher, welche ihr allerdings schneller durch die Finger glitten, als sie sie zu Packen bekam. Wehmütig dachte ich an meine große Schwester und rollte mich zu einer kleinen Kugel zusammen. Würde ich plötzlich in die Zukunft verschwinden, würde sie sich sicher nicht vor ihren Problemen verstecken, in der Hoffnung endlich vor alldem Ruhe zu finden. "Was bin ich nur für ein Feigling?", warf ich mir selber durch zusammengebissene Lippen vor, während sich die Schuldgefühle in mich hereinfraßen, als wäre ich eine seltene Delikatesse, in deren Herz man möglichst viele Löcher graben sollte, aber es brachte nichts. Ich bezeichnete mich selbst als Feigling und war mir meines Fehlers sehr wohl bewusst. Dennoch mangelte es mir an dem Mut, die Beine anzuziehen und mich von dem Sandboden abzustoßen, um in wenigen Zügen wieder an der Oberfläche aufzutauchen und mit Rin gemeinsam zurück ins Dorf zu gehen und Dad an Somarus Stelle bei der Dämonenjagd unter die Arme zu Greifen. Was stimmte nur nicht mit mir? Ich hatte die Dämonengene meines Vaters vollständigt geerbt und war sein vollständiges Ebenbild, bis auf die violetten Augen, doch statt wie er, Kirito, Somaru, oder Mom meine Begabungen zu Nutzen rannte ich vor jeglichen Gefahren davon und ging Problemen aller Art aus dem Weg, während die Heulsuse sich bereits bei einem scharfen Kommentar seitens Kouga, über mein, seiner Meinung nach schlechtes Aussehen, zu melden begann. Am Liebsten würde ich ewig hier liegen bleiben und im Selbstmitleid ertrinken, doch auch eine geübte Wasserratte musste hin und wieder auftauchen, um die Lungen, die bereits dumpf zu Pochen begannen und sich anfühlten, als würden sie sich immer weiter zusammen ziehen, mit frischem Sauerstoff zu füllen. Innerlich seufzend rammte ich meine Fersen in den Boden, um Guten Stand unter den Füßen zu haben, spannte meine Wadenmuskeln an udn stieß mich in einer einzigen fliesenden Bewegung vom Boden ab, um mit möglichst viel Schwung die Oberfläche zu erreichen. Mit Schwung schoss ich aus dem Wasser und ich spürte sofort die kühle Nachtluft auf meiner nackten Haut, als sie mich augenblicklich umfing und mir die nassen Haare ins Gesicht wehte. Mit einer raschen Kopfbewegung warf ich sie mir zurück in den Nacken, um besser sehen zu können, doch da gab es nichts. Das taufrische Gras wellte sich in der leichten Nachtluftbrise, ebenso, wie das Blätterwerk der Bäume, doch ich konnte niemanden sehen. Weder meine Kleider, noch Rin, die gerade eben noch dort gehockt hatte. Seufzend paddelte ich ans Ufer, wo ich mich mühsam an Land zog und mich rückwärts ins Gras fallen ließ, welches mich sofort in den Knie und Armkehlen zu Kitzeln begann, wie kleine, zarte Federn. Seufzend blickte ich zum schwarzen Nachthimmel empor und lauschte meinem rasselnden Atem. Wann würde Somaru wohl zurückkehren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)