velocity von aquaregi-ya ================================================================================ Wie ein Held ------------ Kapitel 17 - Wie ein Held "Nein nein, halt – könnten sie mal zuhören und -" Der junge Mann zuckte kurz zusammen, unterbrach seinen Erklärungsversuch, als die ältere Dame, deren Blumenladen er keine zwanzig Sekunden zuvor betreten hatte, einen weiteren entsetzten Schrei ausstieß und verängstigt auf den Alarmknopf an der Rückseite der Verkaufstheke einprügelte, als wäre es der Buzzer aus ihrer vorabendlichen Lieblingsquizshow. "ICH TUE IHNEN DOCH NICHTS VERDAMMT ICH WILL NUR - " wieder kam er nicht weiter. Diesmal unterbrach ihn das schrille Piepen der ausgelösten Alarmanlage. Kurz raufte er sich den komplett durchnässten grünen Schopf und knirschte mit den Zähnen, versuchte beruhigend zu wirken als er die Hände hob. Ein weiterer Schrei der verängstigten Ladenbesitzerin erinnerte ihn daran, dass er nun wieder völlig entblößt mitten im Laden stand. Verdammt nochmal das war wirklich nicht sein Tag heute! "Mir scheiß egal jetzt!!" stieß er resigniert aus und sah sich kurz um, packte im folgenden Augenblick den nächstbesten Rosenstrauß den er zu fassen bekam und hastete zur gläsernen Ladentür. Das verspielte Türschild, zierte ein ‚Closed ♥‘ in schnörkelhafter Schrift, es klapperte wild gegen den Rahmen als der Nackte die Ladentür hinter sich zugeschmissen hatte und nun wieder auf der Straße stand. Ein Hupen ertönte. Nicht das erste mal in dieser Nacht. Alarmiert sah er sich um. Selbst der Himmel hatte kein Erbarmen mit ihm, es schüttete immer noch wie aus Eimern. Er trug ja sowieso nichts mehr, das nass werden konnte. Daher war das nicht mal sein größtes Problem. Das kam jetzt erst; in den regennassen Straßen des Blocks spiegelten sich neben den Schaufenstern, Straßenlaternen und den Lichtern des wie immer auch noch zu dieser Zeit zähen New Yorker Verkehrs, nun auch die blaurot kreisenden Alarmlichter des heranrasenden NYPD Streifenwagens. "Oh Fuck.." entwich es dem Kerl heißer, dem langsam bewusst wurde, wie tief er sich in die Scheiße geritten hatte. Oh wäre er heute morgen einfach nicht aufgestanden. Einfach liegen geblieben. Dann würde er nun nicht absolut nackt, nass, womöglich unterkühlt und völlig ziellos mit maltretiertem Rosenstrauß durch die Straßen rennen auf der Flucht vor der Polizei, die ihn für einen gestörten Obdachlosen hielt der so eben einen Blumenladen nach Ladenschluß ausgeraubt hatte. Hätte Zorro gerade Zeit darüber nachzudenken, würde er sich wohl verfluchen aber der Sprint den er über den Asphalt hinlegte verlangte ihm alles ab. Immer wieder sah er sich um, rempelte dabei ausversehen die Passanten an, die nicht von selbst die Flucht ergriffen. Ein Streifenwagen verfolgte ihn, ein weiterer kam ihm die Straße runter entgegen. Vollbremsung. Ein paar Meter schlitterte er über den nassen Gehwegerhob sich wieder und bog angestrengt keuchend in eine kleinere Gasse ein. Als dieser Fluchtweg mit einem Drahtzaun versperrt endete, überwand er hektisch ein paar Container und sprang gegen den Zaun, kletterte daran hinauf und ließ sich auf der anderen Seite wieder herunter fallen. „Zielperson ist auf der Flucht! Ecke 46. Straße, Nolandstreet, brauchen Verstärkung!! Möglicherweise ist er bewaffnet!“ setzte der Officer einen Funkspruch ab nachdem er vor dem Zaun zu Stehen gekommen war. Zorro hingegen sprintete weiter, sah sich immer wieder gehetzt um und konnte garnicht mehr genau sagen aus welcher Richtung die Sirenen kamen und wie zur Hölle er seinen Arsch hier raus retten sollte. Mittlerweile erfüllte er immerhin einen halben Katalog an Gesetzesverstößen... Also war es besser die Beine in die Hand zu nehmen und sich verdammt nochmal aus dem Staub zu machen! Die Gasse war nur von wenigen Fenstern der Anwohner spärlich erleuchtet, doch dass gerade ein weiterer Streifenwagen vor dem vermeintlichen Ausweg am Ende der Gasse gebremst hatte, den er ansteuerte, ließ ihn schnell reagieren. Gekonnt sprang er an die Halterung der Feuerstreppe die in etwa zwei Meter Höhe die Hausfassade entlang führte und zog sich daran hoch. Über das rutschige Gitter rannte er nun weiter auf das Ende der Gasse zu, bis das Metallgestell entdete; Ein paar Meter und oberhalb des Streifenwagens aus dem eben zwei Polizisten ausgestiegen waren. Alles oder nichts, dachte er sich im Affekt als er schließlich über das Geländer nach unten auf den Streifenwagen sprang um über das Dach zu rutschen und so aus der Sackgasse zu entkommen. Wenn er sich einem sicher war, dann dass er schneller rannte als diese uniformierten, Donut-fressenden Aushilfscops die hier die Straßen kontrollierten! „Adios“ stieß er aus und landete etwas holprig auf dem Dach des Wagens, rollte sich ab und setzte wieder zum Sprung an – allerdings funktionierte die Aktion nicht ganz so heldenhaft wie gedacht, er verlor den Halt auf dem durch den anhaltenden Regen völlig rutschigen Metalldach und polterte auf der anderen Seite des Streifenwagens unsanft auf den Asphalt hinunter. Einen Moment verzog er schmerzvoll das Gesicht, rappelte sich etwas desorientiert wieder auf und griff nach dem fallengelassenen Blumenstrauß. Sich nach den beiden mehr oder weniger abgehängten Polizisten umsehend, welche mühevoll über den eigenen Wagen aus der Gasse kletterten, rannte der Grünhaarige in einen weiteren mit Schlagstock bewaffneten Uniformträger hinein. "HALT STOP! AUF DEN BODEN!" schrie dieser dem Flüchtigen entgegen und holte bereits mit seinem Schlagstock nach ihm aus. Wieder reagierte Zorro schnell, hob seinen Unterarm dagegen und griff mit seiner Hand blitzschnell dort wo der Officer die Schlagwaffe hielt und hebelte sie aus seiner Hand, riss den überraschten Mann herum und strangulierte ihn mit dem eigenen Schlagstock. Die beiden anderen Streifenpolizisten blieben alamiert stehen. "Kein Schritt weiter!" Zorro knurrte diese Drohung, mehr heißer als überzeugt. Geiselnahme, noch ein Punkt zum Abhaken.. Scheiße. Doch diesmal war ihm der Officer einen Schritt voraus, urplötzlich spürte er einen absolut abartigen Schmerz in seiner Seite, worauf jeder einzelne Muskel seines Körpers zusammenkrampfte und jeglichen Dienst verweigerte. „Ahhrggh“ mehr brachte er nicht mehr heraus, kippte der Länge nach wie zur Salzsäule erstarrte, an seiner Geisel mit der Taserpistole in der Hand vorbei und landete vor den Augen geschockter Passanten auf dem nassen Gehweg. Absolut bewegungsunfähig, lag er in der Pfütze und zuckte gequält bis der Stromschlag nachließ. Das Nächste was er spürte, waren definitiv Knie auf seinem Rücken und Hände, die sein Gesicht auf dem Asphalt fixierten und dann kaltes Metall um seine Handgelenke schlossen. Game Over. Ein paar Stunden, zwei Whiskey und eine Autofahrt mit lauter Musik später öffnete sich die Haustüre des zur WG umfunktionierten Penthouse. Nami war noch nicht mal zur Tür rein da fiel ihr ihre Freundin stürmisch in die Arme. "Oh Gott Süße da bist du ja!! Ich dachte schon.. keine Ahnung was ich dachte!“ Vivi war wirklich fertig, ließ die junge Frau im dem Wetter völlig unangebrachten weißen Kleid auch erst wieder los als diese sich freigekämpft hatte. "Was dachtest du..? Dass ich mir wegen diesem narzistischen Gorilla die Augen aus dem Kopf heule? Sicher nicht.." protestierte sie und ließ die Schlüssel seines Wagens unbekümmert auf die Ablage fallen. "Mir geht’s gut wirklich." "Dann ist ja gut" grinste ihr Ruffy entgegen und Nami war froh, dass wenigstens einer der Anwesenden ihr glaubte, was sie sich einzureden versuchte. Ihr Weg hatte sie nun schon auf die Couch geführt, wo sie sich das Weinglas schnappte das dort herumstand. Sie zog es in einem Zug leer und sah zu Sanji der nun auch ins Wohnzimmer trat. Da war sie ja. Ein Seufzen entwich seinen Lippen ehe er sich neben sie setzte. "Ich hab versucht dich zu finden, bin gleich losgefahren als Vivi mich angerufen hat. Ich bin froh dass du wohl behalten wieder hier bis Nami-Maus.." beruhigend legte er eine Hand auf ihre Schulter und griff dann zur Weinflasche um ihr gekonnt nachzuschenken. "Ehrlich gesagt hab ich mir ziemliche Sorgen gemacht, war ganz schön was los ein paar Blocks weiter. Irgendein geisteskranker Psychopath hat einen Coffeeshop gestürmt, einen Laden überfallen und Leute als Geiseln genommen. Dazu wohl Exhibitionist." erklärte der Koch skeptisch und lehnte sich wieder in der großen Couch zurück. "Na der hätte es mal bei mir probieren sollen.." gab Nami etwas angriffslustig zurück, den Typen hätte sie gut gebrauchen können um ihren Frust abzulassen. Ein resigniertes Seufzen verließ ihre Lippen ehe sie das Weinglas ansetzte und zu Vivi sah. "Anderes Thema, hat der Herr sich aus dem Staub gemacht oder was?" fragte sie schon wieder etwas verstimmt an ihre beste Freundin gewandt die etwas überrumpelt zurück starrte. "„Ähm.." brachte sie schließlich zaghaft hervor, irgendwie.. machte das gerade zu viel Sinn. Gut, Zorros Temperament war kaum zu bändigen wenn er mal auf 180 war, aber ob er wegen so etwas gleich Amok lief war doch wirklich absurd? Oder war er doch irgendwie gestört? Dabei traf sie doch nun eine Teilschuld? Wenn er wirklich zum Entführer geworden war? Immerhin war sie es gewesen die ihn nackt vor die Tür gesetzt hatte.. Ohje. Bevor Vivi ihre Vermutung teilen konnte, ging die Haustür ein weiteres Mal auf. Mitbewohner Nummer Fünf schneite herein, sein Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt mit zwei Sixpack Bier bewaffnet. „Ah- Uh-huh...“ bestätigte der Schwarzhaarige Kerl seinen Gesprächspartner und musste sich schwer beherrschen sich nicht zu amüsiert anzuhören. "Yo. Ich hol dich ab, mach dir keinen Kopf Bruder, haha. Dann bis – äh was? ……. Haha, ne Hose?" Ein wenig irritiert stellte er das Feierabendbier auf dem Thresen der Wohnküche ab und zwinkerte kurz seinen Freunden zu ehe er nickte. "Ja ist gut ich mache und frage nicht, bis gleich Schatz." sprach er schließlich unbekümmert in sein altes Nokia Telefon ehe er im Flur verschwand und nur ein paar Sekunden später wieder ins Wohnzimmer kam. "Fragt nicht ihr würdet es sowiso nicht glauben." Ace grinste königlich amüsiert und tastete nach den Autoschlüsseln in seiner Jeans, dann verließ er die Wohnung wieder. "Hey Ace! Hast du 'ne Freundin..?" Ruffys Gesicht zierte das selbe Grinsen, wie das seines großen Bruders, als er diesem hinterher rief und schließlich die Anderen ansah weil er wohl vorerst keine Antwort bekam. "Wusste ich garnicht!" legte der naive Student noch nach und wunderte sich darüber wieso man seinem Schatz eine Hose bringen sollte? Sein Blick ging zu Vivi, der jegliche Gesichtszüge entgleist waren ehe sie sich an die Stirn fasste. Sanii ging es ähnlich. Er fummelte seine Kippenpackung aus der Jackentasche und stand auf. "Ich geh dann mal.. eine rauchen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)