Flügelschlag des Phönix von -Hiji- ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Mein Name ist Ramia Sullivan und ich bin seit zwei Jahren Mitglied von Fairy Tail. Wie man im Mittelalter sagen würde, wäre ich im achtzehnten Winter. Doch vereinfachen wir es. Ich bin achtzehn Jahre alt und wie gerade erwähnt, eine Phönixmagierin. Diese Magie ist, bis auf einige Boni, eine einfache Elementarmagie. Man könnte vielleicht denken, sie sei so stark wie die eines Dragon Slayers. Aber ich bitte euch. Selbst wenn es vor einigen hundert Jahren Phönixe gegeben hätte, wären sie nicht einmal Ansatzweise so stark gewesen, wie ein Drache. Demnach kann man sich also vorstellen, dass ich keine S-Rang-Magierin bin. Wobei Levy, meine beste Freundin in der Gilde, beinahe vor sieben Jahren eine solche Prüfung beendete, wäre da nicht Acnologia und einige zwielichtige Magier aufgetaucht. Ich bin ein wenig stärker als meine Freundin. Dennoch hat sie im Inneren ein größeres Herz, als ich es je besitzen würde. Wie ich ihr immer zusagen pflegte, war das Herz immer stärker als die Kraft an sich. Ich gebe zu, ich bin eine recht eigenartige Frau, die sich als einen Mann ausgibt. Aber da die Menschen oberflächlich sind, sehen sie das, was sie sehen wollen: Einen kleinen, hageren Jungen mit braunen, struppigen, kurzen Haaren und einer Narbe, die sich von dem untersten Teil der linken Wange, bis hinunter zum linken Oberschenkel zieht. Ich habe sie schon lange, jedoch weiß ich nicht woher. Manchmal glaubte ich, meine Wenigkeit sei so geboren worden. In Magnolia, wie auch sonst wurde ich öfters so angesehen, als sei ich eine Monstrosität. Ich bin vielleicht nicht schön, doch finde ich, das gerade die Narbe das aus mir macht, was ich bin: Ramia Sullivan, Magierin von Fairy Tail. Was würde es mir nützen, so schön und gut bestückt wie Lucy zu sein? Ich finde, eher nichts. Mir würden große Brüste nur im Wege stehen. Oder Hoppeln. Je nachdem. Doch hatte mein Aussehen auch etwas Gutes. Zumindest für die Mädchen. Da einige dachten, ich hätte eine schlimme Zeit gehabt - siehe Narbe - fanden mich die meisten sehr niedlich. Ich messe gerade mal einen Meter und sechsundsechzig. Also ein ziemlich kleiner junger 'Mann', was mir einen weiteren 'Vorteil' verschaffte. Sie nannten mich 'kleiner Spatz'. Na gut, Natsu nannte mich eher Brathähnchen, da ihm meine kleinen Feuervögel mundeten. Aber ich will euch nicht weiter mit Beschreibungen meinerseits aufhalten. * * * * * Es war ein üblicher Abend in der Bar Sun. Nippend an meinem Saftpäckchen beobachtete ich das Geschehen, welches sich eigentlich jeden Tag ereilte. Doch dieser Abend schien zu einem besonderen zu mutieren. Natsu und Gajeel bereiteten sich innerlich auf ihren bevorstehenden Kampf gegen die Zwillingsdrachen vor. Zumindest zerlegten sie mit anderen jungen Männern in der Gilde die Bar und betranken sich. Sie hatten Glück, dass Erza nicht im Hause war. Womöglich hätte sie allen wie immer die Leviten gelesen. Seufzend stand ich auf, stellte mein Saftpäckchen ab und bekam einen Krug mit Wein gegen meinen Kopf. Wein plätscherte mein Haupt hinunter und bekleckerte meinen dunkelblauen Mantel. Ich war gar nicht positiv beeindruckt und schaute schnaubend zu der Richtung, aus der der Krug angeflogen gekommen war. Natsu schaute mich mit einem breiten und frechen Grinsen an und wurde bald darauf in einem Eisblock gefangen. Ich atmete zufrieden durch und verschränkte meine Arme. "Hätts'te nich' gedacht, was?", fragte ich mit einer dunkel gestellten Stimme und schaute ihn mit einem ebenso frechen Grinsen an. Leider war es mir nicht vergönnt in das Geschehen einzugreifen. Die Gefahr enttarnt zu werden, war groß. Kleidung zerriss leicht bei so einer Rangelei und ich hatte sicher keine Lust mich zu entblößen. Aber konnte man mir oberweitentechnisch gar nichts weggucken. Da war nichts und es war auch gut so. Und auch magietechnisch gab es da so eine Komplikation. Meine Flammen machten keinen Schaden. Sie waren einfach nur warm und heilten Verletzungen und Krankheiten. Und richtigen Spaß würde es nicht machen in der kleinen Schlacht zwischen den Gildenmitgliedern mitzumischen. Ich beschloss, die Jungs, Jungs sein zu lassen und ging zu Levy. Gelegentlich musste ich einigen fliegenden Gegenständen ausweichen, doch dies konnte ich schon seit einigen Wochen üben. Leicht geschafft lies ich mich auf einen Stuhl neben meiner besten Freundin auf einen Stuhl fallen und atmete tief durch. Sie kicherte leise und ich konnte mir denken woran es lag. "Ich weiß, dass ich aussehe wie vom Regen in die Traufe", murmelte ich leicht genervt und sie klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. "Ist doch halb so schlimm. Einmal in die Reinigung und er ist wieder wie neu", sagte sie fröhlich und schenkte mir ein Lächeln auf ihren Gesichtszügen. Ich gab mich mit meiner leicht schlechten Laune geschlagen und erwiderte es. Wie sollte man dieser Gilde und ihren Mitgliedern lange böse sein? Sie hatten jeder seine Eigenarten und gerade das machte Fairy Tail zu etwas Besonderem. Glücklich war ich in den zwei Jahren, Levy kennengelernt zu haben. Sie kannte mein Geheimnis und hielt es stets für sich. Doch zum Ärger Gajeels. Dieser sah mich immer mit prüfendem Blick an. Offenbar hatte er Angst, dass ich ihm seinen geliebten Bücherwurm wegnahm. Ich grinste bei dem Gedanken. Einmal wollte die Blauhaarige und ich ihn tatsächlich ärgern, nur damit er vielleicht einmal mehr aus sich rauskam. Getreu dem Motto: Zeig doch endlich mal Gefühle für Levy! Wie dem auch war. Gajeel hatte es so gut wie es ging versteckt. Ich rückte, mit der Seite die nicht von Wein befleckt war, näher an das Mädchen neben mir ran und legte einen Arm um ihre Schulter. Der Schwarzhaarige schien zu bemerken, dass ich nicht mehr an meinen Stammplatz war und schaute mich böse an. Doch das war es, was ich beabsichtigt hatte. Die Röte in dem Gesicht der Blauhaarigen war nicht zu verkennen, als sie sein Gesicht sah und meine Wenigkeit grinste breit. Mein Job war für heute wohl erledigt. Wieder stand ich auf, weil ich nichts besseres zu tun hatte. Ich wollte zum Hotel, um meine Sachen zu wechseln und vielleicht auch schlafen zu gehen. In diesem Moment ahnte ich gar nicht, was mich auf dem Weg zu dem Unterkunftsgebäude erwarten würde. "Was machst du jetzt?", fragte Levy, während sie sich etwas aus der Umklammerung kämpfte. "Zum Hotel", antwortete ich ihr. "Ich bin müde und morgen will ich einen epischen Kampf sehen." Ich schaute dann zu Gajeel und grinste wieder. "Du und Natsu sollten auch mal in die Heia. Sicher wollt ihr beide nicht verschlafen", fügte ich demnach noch hinzu und setzte zum Gehen an. Hinter mir hörte ich ein Murren von seiner und ein Kichern ihrer Seite. Kapitel 1: Ungutes Zusammentreffen ---------------------------------- Etwas zerbrach als ich hinausgegangen war und die Tür geschlossen hatte. Eine Flasche oder ein Krug. Irgendwas wird es wohl gewesen sein. Noch dazu hörte ich, wie Natsu nach dem 'Brathähnchen' schrie, dass er sich von mir bestellt hatte und so war es an der Zeit schnell das Weite zu suchen. Wobei das nicht wirklich was zu bringen schien, da er mich eh auf Grund meines 'Hähnchengeruchs' aufspüren konnte. Aber ein Versuch war es doch alle Mal wert. Zugegeben ich stand ein wenig auf ihn. Doch würde es nie klappen, da er Lucy sehr gern mochte. Da wollte ich nicht zwischenfunken, denn beide waren das perfekte Paar. Mir war aber schon seit einigen Wochen aufgefallen, das sich mehr und mehr alle ineinander verliebten. Zum Teil war es sehr niedlich, aber zum anderen recht frustrierend, denn ich konnte mich nicht so ohne Weiteres in einen Mann verlieben ohne die Tarnung aufzudecken. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wollte ich mein kleines Spiel endlich beenden und in die Normalität zurückehren. Eine ganz normale junge Frau, die ein ganz gediegenes Leben führte. Ja, ich wollte meine Tarnung auffliegen lassen, auch wenn mich mein Vater wohl dafür strafen würde. Nun hoffe ich nicht, dass ihr denkt, ich hätte eine schlimme Kindheit gehabt. Im Gegenteil. Sie war recht schön, nur das mein Vater etwas übertrieb, da wir insgesamt vier Mädchen in der Familie waren. Leider musste die Jüngste - das war ich - zu einem jungen 'erzogen' werden, weil meine Mutter schon zu alt war, um ein weiteres Kind zu bekommen. An Adoption eines jungen Burschen wollte er nicht nachdenken. Schließlich wollte er, das der Name Sullivan, von einem Jungen seines Blutes weitergegen wurde. Zumindest hatte man es mir so erzählt. Ich hatte vor einigen Jahren einen Unfall gehabt, der mir mein Gedächtnis kostete. Doch meiner Meinung nach, war ich glücklich, dass ich mich nur an Bruchstücke erinnern konnte. Und zwar an schöne Dinge, die wohl Überhand nahmen. Doch merkwürdig war es schon. Aber dies war dann wiederum eine andere Geschichte. Es war mittlerweile schon sehr spät gewesen und der Mond hatte seinen Zenit erreicht. Er erfüllte die Straßen mit seinem sanften Schein und ich schaute hinauf zum Himmel. Es war Halbmond. Ein Lächeln wurde auf meine Lippen gezaubert. Zwar mochte ich den Tag lieber als die Nacht, jedoch hatten auch diese ihre schönen Seiten. Was aber in dieser Nacht passierte, war das recht Merkwürdigste, was ich je erlebt habe. Ich schaute mich um, da ich glaubte, was hinter mir gehört zu haben. Und ja, aus einem sehr vornehmen Restaurant kamen zwei Gestalten hinaus. Ein Mann und eine Frau. Zuerst waren ihre Silhouetten undeutlich zu erkennen. Aber als sie endlich aus dem Schatten traten, wusste man um welche beiden es sich handelte. Minerva, die ein recht schönes fernöstliches Kleid trug und Sting mit einem recht schlichten, dennoch elegantem Anzug, von unserer gegnerischen Gilde, die wir nicht gerade sehr mochten. Nicht nur, dass sie uns ein Dorn im Augen waren, sondern hauptsächlich, weil sie sich einen Dreck um ihre eigenen Gildenmitglieder scherten, die verloren. Jene wurde dann einfach aus der Gilde geworfen, da sie den Ruf in den Dreck ziehen würden. Meiner Meinung nach ein recht unsinniger Grund. Sie schienen mich noch nicht gesehen zu haben. Ich wollte mich gerade umdrehen und weiter zum Hotel gehen. Wer weiß ob sie einfach nur eine Verabredung hatten. Mich interessierte derzeit nur eine Dusche und ein Bett. Jedoch wurde daraus zuerst nichts, da sich Ärger ankündigte. Eine weitere, diesmal kleine Gestalt kam nun aus dem Schatten hervor, als ich mich umdrehe und zum Gehen ansetzte. "Sting-kun? Ist das nicht einer von Fairy Tail?" , fragte diese Stimme und ich zuckte zusammen. Das ist nicht gut, dachte ich und wollte mich gar nicht umdrehen. Bis mir einfiel, dass ich in die falsche Richtung gehen würde und das Hotel in der vollkommen anderen Richtung lag. Seufzend ergab ich mich und drehte mich zu ihnen. Ich fasste meinen Mut zusammen und wollte an ihnen vorbeigehen. Doch wurde dies durch einen recht miesen Spruch Minervas Seite zunichte gemacht. "Ach... das ist doch einer dieser Schwächlinge, die nicht an den Spielen teilnehmen können, da sie sonst als Erste zerquetscht würden.", sagte die höchst unsympathische Frau, der ich am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre. Ich enthielt mich aber mit der Aktion, da ich nicht unbedingt als Katzenfutter enden wollte. Ich murrte unverständlich, was dieser Frau gar nicht gefiel und wies ihre Begleitung an, mir eine Lektion zu erteilen. "Ich bitte euch junge Lady, ich mache mir die Finger nicht an so einem Waschlappen dreckig... Ich will nicht eher meine Kräfte verschwenden, bis ich Natsu-san gegenüberstehe.", gab der blonde Dragon Slayer an. Ich atmete fürs Erste auf und versuchte unbemerkt das Weite zu suchen, während sie miteinander eine kleine Diskussion führten. Wieder klappte es nicht, da der Blondschopf mein Tun bemerkt hatte und mich am Arm packte. Er schaute mich mit seinen sehr dunklen Augen an. Ich konnte die Augenfarbe jedoch nicht erkennen, da es leider zu dunkel war. Minerva seufzte, und sah ihren Begleiter recht verschmähend an. Womöglich wollte sie ihn so bezirzten, dass er es tat. Die beiden haben doch was miteinander, meinte ich gedanklich und war mir nicht sicher was ich machen sollte. "Brathähnchen!", schrie jemand und ich konnte mir genau denken wer es war. Ich drehte mich zu dem Schreihals um und sah einen rosahaarigen jungen Mann auf uns zustürmen. Natsu Dragneel. In diesem Moment beschleunigte er seine stürmische Aktion. "Du hast mir was zu Essen versprochen, du arroganter Blödmann!" Ich weitete meine Augen und schluckte. Ganz vergaß ich, dass meine Wenigkeit gerade gewaltig in der Zwickmühle steckte. Minerva und Sting, schauten einfach nur verwirrt drein, als sie sahen, wie Natsu seinen halt verlor, mich erfasste, gemeinsam mit mir auf dem Boden rollte und wir gemeinsam gegen eine Hauswand krachten. Einerseits war ich erleichtert aus dem Griff des blonden Dragon Slayer entflohen zu sein, doch taten mir jetzt gefühlte zig Knochen weh, von denen ich bis dato nichts wusste. "N-Natsu-san...?", kam es verdattert aus dem Mund des weißen Dragon Slayers und starrte ihn demnach auch an. "Haa?" Natsu rappelte sich auf, als er seinen Namen gehört hatte und schaute Sting durchdringend an. Er murrte genervt. Ich verstand ihn in der Hinsicht gut. Jedes Mal wenn sie uns irgendwo antrafen, herrschte einen unangenehme Spannung, genau wie jetzt. Doch schien diese Spannung etwas schlimmer zu sein. Am morgigen Tag würden mit hoher Wahrscheinlichkeit vier Dragon Slayer gegeneinander antreten. Ich schluckte bei dem Gedanken und schaute beide Männer vom Boden herauf abwechselnd an. Sich jetzt aufzuraffen kam mir nicht in den Sinn. Aber Natsu war kurz davor, sich richtig mit ihm anzulegen, was mich doch dazu zwang. Bevor etwas Schlimmes passieren sollte, ging ich lieber dazwischen und riskierte eine dicke Lippe. "Natsu", sagte ich in einem leisen Ton, der jedoch dunkel verstellt worden war. "Wenn du dich jetzt mit ihm anlegst, kann das schlimme Folgen haben. Du kannst ihn morgen fertig machen." Der Rosahaarige murrte und wich von Sting. Mir war bewusst, dass es ihm zuwider war. Er musste es sein lassen, auch wenn er ein reger Rabauke sein konnte. Ein wenig erstaunt nahm ich es hin, als er es sein lies und mich bat, meine Wenigkeit zum Hotel zu begleiten. Ich nickte und wir gingen schnell von diesem Ort, um vielleicht nicht doch von den Stadtwachen erwischt zu werden. "Der Kerl läuft wie so ein Mädchen...", lachte der Blondschopf hinter uns, um uns wieder zu provozieren. Er meinte mich und abermals musste ich mich beherrschen. Aber Sting hörte nicht auf und fügte zu seinem vorherigen Spruch hinzu: "Kann es sein, dass ihr beide was miteinander habt?" Ich griff Natsu fest in den Oberarm. Wieder wollte er auf ihn los. Durch mein Tun beließ er es jedoch und brülle nur zu ihm: "Klappe Glühbirne!" Hinsichtlich ein kleines neckisches Schimpfwort, dass seine Magie beleidigte. Kichernd zog ich meinen Kumpel so gut es ging weg. "Danke Mann, 'hast mir echt den Arsch gerettet.", sagte ich leise, aber dennoch mit meiner üblichen stimme, die ich immer in Gegenwart meiner Gildenkollegen anwandte. "Kein Ding, war aber nur zufällig da. ", sagte er mit einem recht breiten Grinsen, so dass man seine Drachenzähne gut sehen konnte. "Ich will endlich mein Essen, was du mir versprochen hast! "Geduld... ", begann ich und hörte wie mein Magen rumorte. "Ich muss auch was essen, ansonsten bekommst du nur eine klägliche Vogelgestalt zu futtern und du hast doch immer so einen schrecklichen Hunger." Kapitel 2: Herzschmerz ---------------------- Nach der kleinen Strapaze mit Sting und seinem Date, liefen Natsu und ich eiligst zum Hotel in dem ich untergekommen war. Mein Freund hatte mich auch gefragt, ob ich die beiden kennen würde, da mein Gesichtsausdruck so etwas Ähnliches aussagte. So erklärte ich ihm, dass es vor einem Jahr einen Bericht über die Magier im Weekly Sorcerer gegeben hatte. Weiter fragte er nicht, sondern knurrte unentwegt. Er schien sich womöglich über die gerade geschehene Szene zu ärgern. "Mach dir mal keinen Kopf", begann ich in aufzumuntern und klopfte ihm auf die Schulter. "Morgen sieht alles anders aus und du darfst dich nach Herzenslust austoben." Der rosahaarige Dragon Slayer schlug mit seiner Faust in seine Hand und grinste triumphierend. "Ich bin schon Feuer und Flamme, ihm die Hochnäsigkeit aus dem Gesicht zu schlagen!", sagte er laut und voller Vorfreude auf den morgigen Kampf. Seufzend strich ich mir deine Strähne aus dem Gesicht, was womöglich für meine Tarnung weniger gut war, denn Natsu schaute mich danach mit einem fragendem Blick an, der mich zusammenzucken lies. "Wa-was denn?", stotterte ich und versuchte noch mit irgendwelchen Gesten die Situation zu retten. Doch der Rosahaarige schien nur etwas verwirrt zu sein und gar nichts verdächtiges bemerkt zu haben. "Du bist komisch, Ramia", sagte er leicht verwirrt und lies dann gut sein. Unmerklich atmete ich auf, musste aber dann von ihm hören: "Trotzdem versteh‘ ich nicht, wieso du dich wie ein Mädchen bewegst… Du bist doch keins, oder?" Prüfend kam er näher und schaute mich demnach auch an. Ich winkte ab und kicherte verlegen. "Nö, wie kommst du drauf!", gab ich gespielt empört von mir mit der üblich verstellten Stimme und fügte dann hinzu: "Ich will einen guten Freund nicht belügen, geschweige denn, ihm etwas vorgaukeln! Das ist ehrlos!" In diesem Moment zog sich etwas in meinem Inneren zusammen. Ich wollte ihn einfach nicht belügen. Doch war ich zu feige, ihm die Wahrheit zu sagen. Aus Angst. * * * * * Nachdem alles erledigt und Natsu weg war, musste ich erst einmal meine Gedanken fassen. Dass ich ihn mehr als nur mochte machte meine Sache wesentlich schwieriger, zu verarbeiten, dass er Lucy mochte. Es war besser, ihn ziehen zu lassen. Nicht nur, dass es womöglich mehr Probleme mit meiner Situation gab, sondern auch, dass die blonde Stellarmagierin mehr zu ihm passte. Ich mochte sie ehrlich gesagt nicht besonders, weshalb auch immer. Vielleicht weil sie die typische Blondine war? Weil sich Brünett und Blond immer gegenseitig lustig machten? Deswegen sicher nicht. Meine Nerven spannten sich, als der rosahaarige Dragon Slayer anfing von ihr zu reden und sich ausgerechnet bei mir erkundigen wollte, wie er ihr Herz erobern könnte. Liebe schien in der Hinsicht aus einem einmal rebellischen und vorlauten jungen Mann, ein kleines zahmes Kätzchen zu machen. Ich riet ihm also nur, so zu bleiben wie er sonst auch zu ihr war, ansonsten würde er die blonde Magierin verschrecken. Doch wollte ich mich nicht länger mit diesem Liebeskummerdingen abgeben. Für eine achtzehn Jahre alte Frau, war so etwas das geringste Problem. Wenn ich meines erst einmal in den Griff bekommen würde, könnte ich vielleicht endlich ein normales Leben führen. Aber hierbei würde es schwierig werden. Wie sollte man sein 'männliches' Leben so schnell ablegen? Zudem befürchtete ich, dass man mich aufgrund meiner Narbe nicht einmal als eine Frau ansehen würde. Welcher Mann liebte denn schon eine weiblich scheinende Person, deren Verbrennung so fürchterlich aussah. "Wärst du bloß nicht...", flüsterte ich so leise, wie ich nur konnte und ging zum Spiegel. Langsam hob ich meine rechte Hand und fuhr sanft mit meinen Fingern über den unteren Teil der Wange, über die dort anfangende Narbe. Seufzend nahm ich sie weg und drehte mich vom Spiegel weg. Ich wollte mich erst gar nicht mehr betrachten. Ich war eine Frau, die sich als ein Mann ausgab. Meine Angst galt dem, was passieren würde, wenn herauskäme, dass die 'Monstrosität' eine Frau war. Bei Männern akzeptierten Fremde Narben. Doch bei Frauen galten als hässlich. Knirschend suchte ich mein Hotelzimmer ab, in der Hoffnung irgendetwas zu finden, dass mich von dem Gedanken ablenkte. Doch das spartanisch eingerichtete Zimmer, das nur gelegentliche minder schöne Dekorationen aufwies, gab keine Ablenkung her. Seufzend ging ich zu meinem Bett und setzte mich auf dieses. Es war hart und nachts hatte man Mühe einzuschlafen, gerade weil es so ungemütlich war. Für mein Geld, das ich bei meinem weniger gut bezahlten Aufträgen bekam, reichte es noch aus. Nur musste ich mir irgendwann überlegen, wie ich am besten mit meiner damaligen Monatsmiete klar kommen würde, wenn ich wieder in Magnolia ankam. Doch war dies ein anderes Problem. Nach einiger Zeit legte ich mich hin und versank wieder in Gedanken, bis ich irgendwann einschlief. * * * * * Aufgeregt klopfte am nächsten Morgen jemand wild an meine Hotelzimmertür. Mühevoll schleppte ich mich aus dem Bett und rieb mir die Augen. Murrend ging ich zur Tür und öffnete sie. Obgleich es mir egal war, ob man mich jetzt in einem T-Shirt und einer Boxershorts sah, aufgrund der geringen Oberweite und des flachen Hinterteils, war ich mir immer sicher, dass man mich nicht als Frau erkennen würde, wenn ich ein breites Shirt trug. Zumindest wenn man nicht näher hinschaute. Wie auch im damaligen Falle. Ich öffnete die Tür und kniff die Augen zusammen, als grelles Licht meine Augen blendete. "Mia-chan! Du verpasst noch den Kampf!", sagte jemand vollkommen aufgeregt und ich erkannte die Stimme sofort. Sie gehörte zu einer gewissen kleinen Blauhaarigen, genannt Levy. "Nun mal langsam mit den jungen Pferden... Ich bin gerade erst wach geworden...", murmelte ich verschlafen und versuchte die Augen aufzubekommen. "Hetz' mich also bitte nicht..." Die kleinere Person vor mir trat ein, als ich ihr etwas Platz gemacht hatte und seufzte. Ich schloss die Eichentür und drehte mich zu ihr. Levy war bestens über mein kleines Geheimnis informiert gewesen und hatte bisher auf mein Bitten niemanden etwas verraten. Aber ab und an versuchte sie mich vernünftig zu stimmen und keine Angst zu haben. Die Fairy Tail Magier hatten schlimmere Dinge akzeptiert und auch schlimmere Personen. Gajeel war eine dieser Personen und ausgerechnet in diesen hatte sich das zarte Geschöpf verliebt. Noch immer mit einem leichten Schlaf in den Augen tastete ich mich an der Wand zum Schrank, der schon kleine Macken hatte. Womöglich war dieser schon ein Jahrzehnt alt, doch sollte es mich nicht stören. Ich war ein Mensch der das hinnahm, was man ihm gab und noch einigermaßen taugte. Ich holte aus diesem Schrank einige Kleidungsstücke und ging in das Bad. Einige Zeit später - ich hatte mich so gut es ging beeilt - stand ich in schwarzer Jeans und einem weißen T-Shirt vor Levy, die gerade in einem Buch las. "Wir können, wenn du willst", gab ich an und zupfte meine noch nassen Haare zurecht. Die angesprochene stand auf und verstaute das Buch in ihrer Tasche und stand mit einem Lächeln auf den Gesichtszügen auf. Sie nickte mir freundlich zu und wir verließen das Zimmer um in Richtung Arena zu gehen. Dort angekommen suchten wir uns einem Platz an der Loge, den wir bei dem Getümmel der Gildenmitglieder beinahe nicht gefunden hätten. Doch Levy bevorzugte es zu stehen. Sie nahm Lily auf ihre Arme und stellte sich an die Mauer, um ihrem Schwarm womöglich besser zuschauen zu können. Ich hatte mich hingesetzt, doch das Gerangel der anderen drängte mich dazu, dennoch aufzustehen und auch stehen zu bleiben. Seufzend erhob ich mich und ergab mich dem Schicksal. Zuvor hörte ich, wie sich neben mir Max darüber aufregte, dass Lucy, beinahe von Minerva umgebracht wurde. Ich erstarrte und schaute zur Loge von Sabertooth und erblickte die Schwarzhaarige, die schadenfroh vor sich hin grinste. "Das Grinsen wird dir noch vergehen.", murmelte ich leise. Auf einmal wurde das Gejubel der Zuschauer laut und die Stimme des Moderators kündigte die Namen der Kämpfer an. Ich hasste diese Stimme und seine dämlichen Kommentare, so dass ich am liebsten zu ihm fliegen und seinen Mund stopfen wollte. Ich wollte einfach nur genüsslich dem Kampf zuschauen und sehen, wie den arroganten Sabertooth-Mitgliedern die Zähne rausgeprügelt wurden. Aber konnte ich es mir nicht aussuchen. Hier war ich vollkommen machtlos. So wie sonst auch. Der Kampf zwischen Natsu, Gajeel, Rogue und Sting war lang und der wohl zerstörerischste den man je im gesamten Turnier mitbekam. Der blonde Dragon Slayer hatte es sogar geschafft den Boden der Arena zu zerstören. So tief, dann man minenartige Schächte zu Gesicht bekam. Die kämpfenden Magier waren scheinbar verschwunden gewesen, wenn die Lacrima-Visions nicht den Kampf weiter aufgezeichnet hätten. Es war unheimlich so starken Magiern zuzusehen. Den ganzen Zuschauern blieb die Luft weg. Sie waren beeindruckt von solch einer Stärke. Aber irgendwann sah man nur noch Natsu und die Zwillingsdrachen auf den Lacrima-Visions. Wo war Gajeel gewesen? Ich seufzte, denn der Rosahaarige wollte womöglich alles alleine erledigen. Du Idiot, dachte ich und musste im nächsten Moment grinsen. Er würde gewinnen. Natsu würde sich nicht so schnell unterkriegen lassen. Und gerade das mochte ich so an ihm. Dennoch fragte ich mich wo Gajeel abgeblieben war. Leicht besorgt schaute ich zu Levy, die ebenso dreinblickte. "Ihm geht es gut", versuchte ich sie zu beruhigen und sie besann sich. Es war Gajeel. Ein Dragon Slayer des Metalls und auch er war jemand, der sich nicht so leicht besiegen lies. Plötzlich wurden Jubelschreie laut. Ich schaute hinunter zu den Lacrima-Visions und sah wie Sting eine Siegespose machte. Nein... In meinem Inneren war Empörung am lodern. Ich gönnte es nicht seiner Gilde, dieses Turnier zu gewinnen. Sie hatten sich über uns lustig gemacht, ein Mitglied von unserer Gilde beinahe umgebracht und es noch dazu als lustig empfunden. Ich knirschte mit den Zähnen, bis sie mir schmerzten. Ich hasste sie so sehr. Kapitel 3: Der Beginn einer 'wunderbaren' Freundschaft? ------------------------------------------------------- Aber Natsu gab sich in der Schlacht der Dragon Slayer nicht so leicht geschlagen, er erhob sich und kämpfte weiter, bis zum entscheidenden Sieg. Stolz schnaubte ich und lies meine Fingernägel in Ruhe, die ich im letzten Abschnitt des Kampfes abgeknabbert hatte. Meine Güte, ich sollte mir wirklich abgewöhnen, so etwas zu tun. Nicht nur das es schäbig aussah. Es war auch peinlich, wenn man mich dabei erwischte. Am Abend wurde ich gegen meinen Willen in die Bar Sun geschleppt. Dort gaben sich die Männer in unserer Gilde die Kante und feierten was das Zeug hielt. Es kam mir wie ein Dejá-Vu vor, aber diesmal riskierte ich es, ebenfalls wie die Burschen und Cana etwas zu trinken. Doch das sollte mir in der späteren Nacht eine Lehre sein. Ich setzte mich neben Natsu, um dieses Mal Levy mit Gajeel alleine zu lassen. Meine Freundin schien nun den ersten Schritt machen zu wollen, da sie das Warten auf ihn aufgegeben hatte. Mir hatte sie nach dem Kampf erzählt, das Gajeel wohl nicht der Typ für den Anfang wäre. Obgleich sie versucht hatte, ihm kleine Signale zu senden, er schien es nicht zu bemerken oder es nicht wahrhaben zu wollen und das verletzte sie ein wenig. Jedenfalls hatte ich versucht ihr Mut zuzusprechen und hoffte, dass es irgendwann doch klappen würde. Beim letzten Mal fand ich, dass es gar nicht mal so übel war, den Schwarzhaarigen zu ärgern, denn schließlich war er zu uns gekommen und schien eifersüchtig auf mich gewesen zu sein. Zu meiner Zufriedenheit. Aber wenn ich mehr darüber nachdachte, hatte Gajeel mit meiner 'Hilfe' den ersten Schritt gemacht. Nun beobachtete ich beide heimlich und musste ab und an ein kleines Lächeln auf meine Gesichtszüge zaubern, da der Rotäugige sich bei manchen Themen, die ich nicht wirklich mitbekam, nicht gerade sehr 'professionell' anstellte. Beide waren ein sehr niedliches Pärchen, trotz der skurrilen Gegenteile. Gajeel war stark, im Charakter grob und Levy eine zarte, recht liebenswürdige Person. Aber bevor ich wieder in Selbstmitleid versinken würde, nahm ich den Krug mit Wein vor mir, den mir Mirajane netterweise gefüllt hatte, als ich sie vor einer halben Stunde darum gebeten hatte und trank einige Schluck. Nach einiger Zeit jedoch, merkte ich, wie sich der Alkohol in meinem Inneren bemerkbar machte. Kämpfend stand ich auf und schwankte. In meinem Kopf drehte sich alles und dabei hatte ich gerade mal drei Weinkrüge in meiner Kehle versenkt. "Leute", begann ich angetrunken, versuchte aber dennoch deutlich zu sprechen und kicherte unkontrolliert dabei. "Ich verkrümele mich in das Hotel." Ein Hicksen entglitt mir, jedoch schien Natsu mich so oder so nicht mehr wahrgenommen zu haben. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich mit Gray zu streiten und Möbel durch die Gegend zu katapultieren. Mein Blick wanderte wieder zu Levy und Gajeel, doch beide waren nicht mehr da. Offenbar wollten beide an einem ungestörten Ort ihre Unterhaltung weiterführen. Grinsend schaute ich mich wieder um. Mir wurde warm ums Herz und vorsichtig befühlte ich meine Wangen. Sie glühten, was aber an dem Alkohol liegen mochte.  Sicher war, dass ich gehen musste. Torkelnd und an diversen Möbeln hilfesuchend begab ich mich so gut es ging hinaus in die Nacht. Draußen empfing mich die kühle und erfrischende Nachtluft, die mir etwas Klarheit in meinen chaotischen und von Schwindel erfüllten Kopf brachte. Langsam ging ich weiter, stütze mich aber beim Gehen weiter an den Hauswänden ab. Falls ich nicht doch eine kleine Pause benötigte, da mir der Alkohol doch etwas zusetzte. Nach einiger Zeit sah ich jemanden, den ich vom Aussehen und den Kämpfen kannte. Ein gewisser Blondschopf, der die heilige Kraft des Drachen benutzen konnte. Oder so ähnlich. Jedenfalls war die Magie des jungen Mannes sehr gut für Raumbeleuchtungen geeignet.   Schnell suchte ich Schutz im Schatten eines Wohnhauses, da die Laterne gegenüber von meinem Blickfeld, mich sonst hell erleuchtet hätte.   Um ehrlich zu sein wollte ich ihm nicht begegnen, da ich ein wenig Angst vor seiner Reaktion hatte. Ich wusste so gesehen nicht, wie er gerade auf mich - einen Magier von Fairy Tail - reagieren würde. Doch das war nun nicht wirklich das eigentliche Problem, wie ich später herausfand. * * * * * Stings Sicht: Langsam trat ich durch die Gassen von Crocus, um meine Gedanken etwas klarer werden zu lassen. Die kalte, aber milde Luft erfrischte ein wenig, da die letzten Nächte mich sehr zum Schwitzen gebracht hatten und ich wegen eines gewissen Vorfallen mir dringend die Beine vertreten wollte, um nachzudenken. Ich fühlte mich aber an diesem Abend nicht wohl. Mein langjähriger, bester Freund war mir von Minerva genommen worden. Gut annehmbar, weil Rogue und ich so einen Mist bei unserem letzten Kampf angezettelt hatten und auch, weil ich sie nicht an mich ran ließ. Um es so auszudrücken, mochte ich ältere Frauen, die so aussahen, als ob sie in den Farbtopf gefallen wären, eher weniger. Ihre Mittel zu versuchen, mich herumzukriegen, waren nervig und einfach nur peinlich für mich. Mit einem Gedanken blieb ich stehen und schaute hoch zum klaren Nachthimmel. Von weitem vernahm ich Gelächter und das Klirren von Bierkrügen, die aneinander gestoßen wurden. "Stimmt... die Bar Sun ist in der Nähe...", erwähnte ich leise und wurde wieder an meine Niederlage gegen Natsu erinnert, sowie auch den beinahe Tod von Lector. Lector. In meinem Inneren drehte sich der Magen um. Ich hatte versagt und es war nur eine Frage, ob der Kleine wirklich noch lebte oder ob Minerva mich verarschte. Die Hoffnung starb jedoch zuletzt. Sicher war, dass ich diese Frau mehr und mehr anfing zu hassen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie von ihrem hohen Ross hinuntergestoßen wurde. Auf einmal stach mir der Geruch von Brathähnchen in die Nase. Leicht schnuppernd drehte ich mich um und sah wie jemand eiligst im Schatten des Hauses verschwand. Allerdings glaubte ich kaum, dass jemand mitten in der Nacht ein Hähnchen gebraten hatte. Möglich war allerdings, dass es der kleine Fairy Tail-Magier sein konnte, der am gestrigen Abend mit Natsu-san abhing. Von ihm ging der Geruch nämlich aus und das trieb in mir den Hunger hoch. Zumindest war für diesen Moment meine Trauer verflogen und ich ging einfach in die Richtung des Jungen. Ich fragte mich nicht wieso ich dies tat. Man konnte sich denken, dass ich damals in dieser Nacht einfach Ablenkung brauchte. Und verrückte weibliche Mädchen, die sonst um mich rumstanden und schrien, konnte ich gar nicht gebrauchen. Rogue, mein bester Freund, war eher damit besorgt, seinen Exceed zu schützen, da er eventuell der Nächste sein könnte. Ich sah den Jungen und musste grinsen. "Beobachtest du mich?", fragte ich und sicher kam es merkwürdig rüber. "Kleine Schwuchtel." Der kleinere Junge zuckte unweigerlich zusammen und sah mich mit großen Augen an. Ich tat so als ob ich gar nicht traurig wäre und entschied mich, vorzugaukeln, dass ich so wie immer war. Nach kleinen Überlegungen, hörte ich von dem Kleinen ein Nuscheln mit genervtem Unterton. Ich beugte mich vor und sah ihm mit einem fiesen Grinsen in seine bernsteinfarbenen Augen. Allerdings bemerkte ich einen zweiten sehr bekannten Geruch in der Nähe. Minervas teures Parfüm, welches aber eher billig roch. Ich wich wieder zurück und schaute mich um. Kurz überlegte ich wieder, nahm dann das Handgelenk den Jungen und zog ihn zu einer etwas helleren Stelle an der uns die Schreckschraube gut sehen konnte. Sicher war ich mir zu hundert Prozent, dass diese Frau mich beobachtete. Am gestrigen Abend wollte ich ihr eine Abfuhr erteilen, jedoch hatte sie den Spieß umgedreht. Und jetzt wo sie Lector in ihren Krallen hatte, war es ihr ein Leichtes, mich zu zwingen, ekelhafte Dinge zu tun. Ekelhafte Dinge mit ihr. Ich musste also einen Plan aushecken, sie von meinem besten Freund abzulenken und dabei musste der Junge mir helfen. Kapitel 4: Panik ---------------- Als ich einfach mitgezogen wurde, fragte ich mich, weshalb Sting nicht wegen dem verlorenen Kampf aufgekratzt war. Anscheinend überspielte er es mit einer Freundlichkeit, die von einem Sabertooth-Magier nicht erwartet hätte. Wir setzten uns auf einem Bank, als er mich loslies und ich murrte wieder etwas unverständliches. Leicht angenervt, angetrunken und sehr müde, war mein Gemüt. Gähnend hielt ich mir die Hand vor dem Mund und starrte anschließend angestrengt in eine der leeren Seitengassen, nur um den Blonden nicht anschauen zu müssen. Diesem schien mein Verhalten nicht wirklich zu stören oder besser; Es interessierte ihn nicht mal. Irgendetwas war an diesem jungen Mann eigenartig. "Warum sitze ich eigentlich neben einer Zicke?", versuchte ich deutlich von mir zugeben, jedoch ohne Erfolg, da der Alkohlol noch nichtverflogen war.. "Ich habe keinen blassen Schimmer.", antwortete er mir und ich war über seine Ehrlichkeit, etwas verwirrt. "Bitte?!", warf ich ein und sah ihn mit einem leicht entsetztem Blick an. "Du meinst, du hast aus Ungewissheit agiert?" Natürlich gab er mir keine Antwort, sondern grinste nur frech drein. Meine linke Augenbraue machte demnach eine Bewegung nach oben und blieb dort auch einige Sekunden, bis ich seufzend auf den Boden schaute. Nach kurzem Überlegen fiel mir etwas auf. Wo war das rote nervende Fellknäuel, das immer bei ihm war und neumalkluge Predigten hielt? Nicht dass ich es vermissen würde, aber wenn der kleine Exceed, dessen Namen ich nicht wusste, war ein Teil von dem Blonden. "Wo ist dein Nervenbündel?", fragte ich einfach und achtet nicht darauf, ob ich ihn verletzte. Er sah mich leicht gereizt an, entgegnete aber nichts. Ich stand auf, schwangte jedoch, da der Alkohol noch nicht vollkommen verflogen war. "Brauchst es mir nicht zu sagen... dein Gesicht sagt schon alles.", sagte ich leise und ging einfach. Ich lies ihn einfach alleine und bereute meine Tat nicht einmal. * * * * * Nach einem Tag in der die Pause von den Spielen stattfand, war ich gespannt was nun passieren würde. Unsere Gilde war auf dem ersten Platz, gefolgt von Sabertooth, die nur einen Punkt weniger hatten. Jedoch war nich aller tage Abend und Maklarov hatte was anderes mit der bisherigen Aufstellung der Teammitglieder vor. Gelangweilt an diesem Abend zog ich an meinem Strohalm im Saftpäckchen und erschrack mich als Natsu an meiner Schulter klopfte. Hustend versuchte ich wieder Luft zu bekommen, aber es war kaum möglich. Mit einem kräftigen Schlag von Elfman, der zu meinem Bedauern hinter mir sahs, wurde ich beinahe nach vorne geschleudert. "Sich zu verschlucken ist unmännlich!", raunte er and sah mich prüfend an, während ich ihn mit kleinen Tränen an den Augenwinkeln ansah. "Autsch...", kam es leise aus meiner Kehle gekrochen und setzte mich wieder richtig hin. Dabei versuchte ich die verursachten Schmerzen zu ignorieren. Allerdings war das nicht gerade einfach. Mit einem leicht wehleidigem Blick suchte ich Makarov, der nun auf einem Tresen in der Bar saß und sich räusperte, doch weiter bekam ich nichts mit, da meine Langeweile mich müdegemacht hatte. Irgendwann musste ich also eingeschlafen sein, denn auf einmal ertönte ein "Ramia" durch den Raum, da mich hellwach machte. Wie ein Erdmännchen stand ich plötzlich kerzengerade im Raum und schaute mit weitaufgerissenen Augen zu Makarov. "Was'n?" Meine Frage klag wohl für manche zu hoch wie ich feststellt und einige mussten sich neben mir die Ohren zuhalten. Aber ich stellte auch fest das nicht viele im Raum waren. Makarov sah mich mit einem strengen und ernsten Gesicht an. "Du gehst mit Natsu und des anderen mit um Lucy zu befreien. Wendy und du sind im Moment wichtig für die gesundheit der Gruppe, falls etwas schief läuft", sagte er und trank anschließend aus seinem Krug voll Wein. Ich nckte unweigerlich. Auch wenn ich Lucy nicht gern mochte, so war sie ein Mitglied unserer Gilde und das war etwas wichtiges was Fairy Tail so unglaublich stark machte. Doch sollte man eines im Hinterkopf lassen: Eine Kette ist nur so stark wie das schwachste Glied. Sogesehen sollte man daraus etwas machten. Und das hatte wir geschafft und uns mehr un mehr bei Turnier angestrengt. Allerdings war es noch zu früh für den Lohn. Ich gähnte und ging in Richtung der Tür. Natsu würde mich sicher aus dem Schlaf reißen und brauchte mir also keine Sorgen machen. Ohne jedes Wort ging ich aus der Bar und ging zu meinem Hotel. Dort in meinem Zimmer versuchte ich mich auszuruhen, wobei mir das schwer fiel. * * * * * Von weitem hörte man die Jubelschreie in der Arena. Der letze kampf würde beginnen und ich durfte nicht zuschauen, da ich mit Natsu, Mirajane, Wendy und des drei Exceeds Happy, Charle und Pantherlily unterwegs war, um das Prinzesschen Lucy zu retten. Kurz blieb ich stehen und schaute zurück. "Wie gedenken wir einzudringen? Die Wachen zum Kaffeekränzchen einladen?", erfragte ich, bevor Wendy überhaupt etwas sagen konnte, die gerade den Mund zum Reden aufgemacht hatte. "Entschuldige..." Plötzlich fanden wir uns in recht merkwürdigen Kostümen wieder, die mich persöhnlich mehr verstörten, als mir lieb war. Auch die anderen schienen weniger begeistert zu sein. Ein grummeliger Natsu in einem Bärenoutfit, wie ihn Masscottchen trugen. Mirajane war eine Art Horrorfigur darstellte, die wohl den Drang hatte sich in ein sexy Faschingsfummel zu zwängen. Wendy allerdings hatte ein recht süßes Kostüm an, auch wenn dieses sehr dem Horrorkürbis mit Sprachstörung glich. Und was trug ich? Ein Piratenkostüm für Frauen und trug dabei noch einen Bart. Mürrisch starrte ich zu verfluchten blauen Katze und wollte ihr mit meinem Gummisäbel eins überbraten, hätte ich nicht den beinahe tötenden blick eines gewissen Drachentöters abbekommen. Zudem hatte ich mal wieder erhebliches Glück nicht aufgeflogen zu sein. Aber vielleicht war es auch schon längst. Ich wusste es nicht und wollte es auch gar nicht wissen. Jedenfalls fand ich die Maskerade jetzt schlimmer, als das. "Und wir fallen ganz sicher nicht auf...", gab Charle sarkastisch zu verstehen, worauf hin Happy stolz zu sein schien, da er Sarkasmus einfach nicht verstehen konnte. Beschämt über die Aktion versuchte ich ungesehen hinter einem Busch mich wieder umzuziehen und lies diese verstörenden Kleidungsstücke einfach liegen. Ich ging wieder zur Gruppe die sich einen anderen Plan überlegte und genau Mira hatte eine Idee, mit der alle einfverstanden waren. Wenig später hatte sich die Weißhaarige in einen der Wachmänner verwandelt und Wendy, Natsu, sowie mich gefesselt. Ich wurde hinterhergeschleift, wärend die anderen beiden den Luxus des Zerrens miterleben durften. Ich sollte so tun als sei ich verzweifelt und sollte mich so glaubwürdig wie möglich verhalten. Dies klappte und meine Fingernägel, die durch mein Knabbern sowieso schon angegriffen waren, verabschiedenen sich immer weiter, bis die Haut darunter zu bluten anfing. Es schmerzte, aber inzwischen merkte ich es nicht, da ich wirklich mit jeder Minute die verging mehr und mehr Panik bekam. Aber dann wurde es richtig ernst und ich bekam beinahe einen Herzinfarkt. Dabei war das schlimmste noch gar nicht überstanden. Es sollte noch soweit kommen und ich merkte immer mehr, dass ich zu Abenteuer gar nicht bestimmt war. Blutige Spuren zogen hinter mir her und kleine Erleichterung machte sich in meinem Inneren breit, als wir anhielten. Kurz vergaß ich in was für einer Situation befanden. Einer der Wachmänner erhob das Wort und ich bekam das Zittern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)