Onii-sensei von Piratin ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Es war dunkel und kalt. Das Meer wiegte das kleine Boot sanft im Takt seiner Musik. Die Sterne funkelten über dem Schiffchen, doch der Junge Captain wusste nicht, was sie ihm sagen wollten. Er hatte nie gelernt, sich nach ihnen zu richten und einen Navigator gab es auf dem Schiff nicht. Seit Tagen schon wehte kein Lüftchen, weshalb das zerschlissene Segel traurig und tot am Mast hing. Seit Tagen, seit Wochen, seit Monaten war der Captain mit seiner Crew unterwegs, der Vorrat jedoch war seit vier Tagen völlig aufgebraucht. Langsam schwanden die Kräfte bei allen Piraten an Bord. Der Captain lag nun erschöpft an Deck, starrte zu den Sternen und flüsterte: „Ich werde sterben, ich will nicht sterben.“ Plötzlich am Horizont, ein Schiff, ein großes, nicht so eine Nussschale wie die des Captains. Seine Crew, bestehend aus einem Papagei, schrie auf: „Schiff, Schiff, Schiff! Schiff!“ Der Captain erhob sich, erblickte den Umriss eines Totenkopfes auf den Segeln des Schiffes und erstarrte. Langsam schaukelte die Nussschale näher. An Bord des großen Schiffes war sie schon längst entdeckt worden. Unsicher, ob die Piraten ihn freudig empfangen würden, hob der junge Captain ein weißes Tuch. „Ich komme in Frieden! Ich, ich bin unbewaffnet! Ich habe Hunger, ich, ich, ich weiß nicht weiter!“, rief er. Der Captain des großen Piratenschiffes lachte nur. „Komm an Bord.“, brüllte er. „Wir haben bestimmt etwas zu essen. Ich habe übrigens auch Hunger . . . Sanji?!“ „Du kriegst nichts.“, rief der Koch, der schon in der Kombüse verschwand. Als das kleine Segelboot näher kam, erkannte der junge Captain nur den Umriss des Piraten an Bord, doch selbst dieser kam ihm ungewohnt bekannt vor. Doch er war zu müde, zu erschöpft, zu hungrig um ihn richtig einzuordnen. Noch bevor er das Schiff betrat, rief der Pirat von oben herab: „Wie heißt du?“ „Lorenor Diego“ „Lorenor?“, fragte er. „Wie Lorenor Zorro?“ „Ja genau.“, antwortete der jüngere stolz. „Das ist mein Bruder.“ „Ach wirklich?“, der Ältere lachte. „Das ist interessant.“ Nun war das kleine Boot endlich an der großen Jolle angekommen. Wenig später fand sich Diego an Deck des Piratenschiffes wieder. Nun erkannte er auch den Umriss, er erkannte den Piraten. Es war Strohhut Ruffy, der nun lachend auf ihn zukam. Etwas beängstigt sah Diego sich um, wo war Zorro? Er wusste, dass sein Bruder mit den Strohhüten unterwegs war, er hatte schon lange nach ihm gesucht. Als könnte er seine Gedanken lesen, sagte Ruffy: „Zorro schläft. Er schläft eigentlich immer.“ Diego schmunzelte und nickte leicht. „Ich bin auch müde“, murmelte er. „Erst wird gegessen“, kam es nun von Sanji, der die Tür unter Deck aufhielt. Diego und Ruffy traten ein. „Das riecht aber gut, danke“, sprach Diego ehrfürchtig und ließ sich vor dem Teller, der auf dem Tisch stand, nieder. Mit so viel Gastfreundlichkeit hatte er nicht gerechnet, vor allem, da es mitten in der Nacht war. „Sanji? Krieg ich auch was?“, fragte Ruffy nun erneut, doch Sanji schüttelte nur den Kopf und brummte: „Du hattest schon genug, du frisst uns noch die Haare vom Kopf.“ „Aber ich habe Hunger!“, jammerte der Captain der Strohhutpiraten. „Ich habe nein gesagt“, erwiderte der Koch hartnäckig. Interessiert beobachtete Diego den Streit zwischen Captain und Koch und fragte sich dabei, ob es denn nicht üblich sei, dass die Crew dem Captain gehorchte? Seine Crew jedenfalls gehorchte ihm. Er gab seinem Papageien etwas von seinem Essen ab. Dieser bedankte sich höflich und aß ebenso zufrieden wie sein Captain. Als Diego fertig war, beendete Sanji auch den Streit mit seinem Captain. „Du bist sicher müde“, sagte er. „Du kannst uns ja morgen erzählen, wer du bist und was du hier machst.“ „Er ist der Bruder von Zorro!“, rief Ruffy nun begeistert. „Ich habe auch einen Bruder, Ace.“ „Ich weiß“, antwortete Sanji. „Zorros Bruder also? Interessant, wusste nicht, dass dieser Grünkopf auch noch Geschwister hat. Nun gut, erzähl uns trotzdem morgen mehr. Da drüben kannst du schlafen, gute Nacht.“ „Ja gute Nacht“, stimmte Ruffy ihm nun zu und erhob sich. „Bis morgen. Das wird ein Spaß.“ Diego nickte unsicher und als beide den Raum verlassen hatten, seufzte er und sprach zu seiner Crew: „Wie soll das nur enden?“ „Gute Nacht, gute Nacht“, krächzte der Papagei unbeteildigt und steckte seinen Kopf unter seinen Flügel. „Ja, gute Nacht“, murmelte Diego und legte sich auf die Bank. Wenig später war er eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)