Victim of Community von Teme (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 11: duo --------------- Sasuke und ich brauchten nicht lange, bis man uns im Krankenhaus aufhielt. Und das noch nicht einmal von einem der Ärzte, sondern von einem Polizisten selbst. Nachdem der Arzt Kibas Verletzungen gesehen hatte, hatte man wohl höhere Geschütze aufgefahren. Sowohl Sasuke, als auch ich mussten aussagen. Gut, was heißt aussagen, wir sollten dem Polizisten eben so genau wie möglich schildern, was passiert war.  Ich saß gerade außerhalb des Raumes, welchen sie uns im Krankenhaus zur Verfügung gestellt hatten. Sasuke war gerade dabei dem Polizisten eine Lügengeschichte aufzuquatschen. Die Polizei machte heutzutage doch sowieso nichts mehr, wenn es nicht gerade um Mord ging. Das war traurig, aber entsprach leider der Realität. Ich schrak fast auf, als sich die Tür öffnete, und Sasuke mit dem Polizisten heraustrat. Ich schluckte. Fuck, ich wusste nicht Mal was Sasuke dem Typen erzählt hatte. Vielleicht kam ich für die Aktion ins Gefängnis.  Als hätte Sasuke meine Unsicherheit bemerkt, blickte er mir kurz entgegen, so als wolle er mir sagen 'Versau' es nicht, Idiot', woraufhin ich mit dem Vorgesetzten in den abgelegenen Raum ging.  Ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber von ihm und dann ging es auch schon los. "Naruto Uzumaki also, richtig?", fing der Typ in Uniform auch schon an und blickte mir sofort skeptisch entgegen.  Ich nickte nur kurz und fasste mir anschließend an die Stirn, so als hätte ich furchtbare Schmerzen. Vielleicht würde mich meine Verletzlichkeit vor einigem bewahren.  "Also dann erzählen sie mal." Der Polizist schnappte sich Stift und Zettel und sah mich erneut aus fragenden Augen an. "Was ist passiert?" "Ähm-", fing ich an und korrigierte mich sofort wieder. "Da war diese Gruppe. Sie haben uns einfach auf offener Straße-" "-angepöbelt? Ja, das erzählte ihr Freund bereits. Wie alt schätzen sie die Gruppe?", unterbrach er mich und ich hätte vor Freude in die Luft springen können. Da hatte die Polizei ja ihren besten Mann geschickt. "Ich weiß nicht genau", sagte ich ruhig, während ich mir durch die Haare fuhr. "Hören sie", fing der Beamte an. "Versuchen sie es wenigstens, ihren Freund Herr Inuzuka hat es wirklich schlimm erwischt", sagte er weiter und schien mich mit seinem Blick zu durchbohren. Klar, meinen Freund Kiba. Bei dem Gedanken wurde mir ganz anders. Kurz schwirrte mir der Gedanke einfach die Wahrheit zu sagen, nämlich, dass Kiba derjenige war, der es mir seit Jahren schwer machte. Aber damit würde ich Sasuke ins Feuer laufen lassen und das konnte ich, nach seiner Aktion nicht bringen. Dafür hatte der Uchiha schon zu viel für mich getan.  Mein Blick sank nach unten.  "Herr Uzumaki?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und blickte dem Polizisten wieder entgegen. Ich durfte jetzt keinen Verdacht schöpfen.  "Ich schätze so zwischen 18 und 25", beantwortete ich seine Frage und lehnte mich wieder zurück. "Okay, gut. Und war ihnen jemand von den Tätern bekannt?", fragte er weiter und schrieb sich nebenbei das ein oder andere Detail auf.  "Nein", sagte ich kurz und krallte meine Finger in meine Hose.  "Nicht?" Er hob überraschend den Kopf und runzelte nachdenklich die Stirn.  "Aber sie wissen von der Vergangenheit von Herr Inuzuka, oder?", fragte er anschließend und ich bemerkte aus meinem Augenwinkel, wie er einige Stichpunkte, die er sich gemacht hatte, wieder durchstrich.  Ich musste authentisch sein. Ein echter Freund würde- "-Doch, das ist mir bekannt", sagte ich entschlossen und wurde kurz danach von einer Gänsehaut übermannt. Warum tat ich das hier überhaupt? Der Polizist schaute erst skeptisch, dann schrieb er sich wieder etwas auf. "Wenn man die Vergangenheit von Herr Inuzuka mit einbezieht könnte es sich um ehemalige Dealer-Kollegen handeln", sprach der Polizist leise, während ich innerlich zu platzen schien.  Fuck, was für Kollegen? Und Dealer, was? "Ja, sicher", gab ich nur zurück und kratzte mir verlegen am Oberarm. "Also, wenn sie auch nur das kleinste Detail für mich haben, würde uns das sehr bei der Suche helfen", sagte der Beamte, und schaute mich einmal mehr mit seinen fragenden Augen an.  "Ich kann mich an nicht wirklich viel erinnern, wissen sie", fing ich an. "Ich hab nur einen Schlag ins Gesicht bekommen und dann war's aus mir mir. Sasuke hat-" "-Sie meinen Herr Uchiha", unterbach er mich.  "Ja, Herr Uchiha", erklärte ich. "Er und Herr Inuzuka waren die einzigen Personen, die ich gesehen habe, nachdem ich aufgewacht bin." "Sie waren also ohnmächtig", stellte er fest, schnappte sich erneut seinen Kugelschreiber und blätterte in seinem Heft hin-und her.  "Ich schätze schon. Ich erinnere mich zumindest nicht mehr an viel", gab ich dazu und verschränkte meine Hände. Hoffentlich war da nichts dabei, was gegen mich verwendet werden kann, dachte ich in Gedanken.  "Herr Uzumaki ich hätte noch eine Frage und dann sind wir auch durch", sprach der Polizist und schaute mich im nächsten Moment nicht mehr so fragend, sondern ernst an.  "Wieso kennt Sie Herr Inuzukas Mutter nicht?" Oh fuck. "Ich schätze, dass-", fing ich an. "-Herr Uchiha kannte sie im Übrigen auch nicht, was die Sache nicht einfacher macht", beendete er seinen Satz, verschränkte die Arme und schaute mich skeptisch an. "Ähm ich glaube, dass-" Versau es nicht, Uzumaki!, unterbrach ich mich in Gedanken selbst, fasste mich aber schnell wieder. "-Ich glaube, dass es immer noch einige Probleme in seiner Familie gibt", fing ich an, fühlte mich im nächsten Moment aber irgendwie schlecht, da das strikt gelogen war. Von Kiba hatte ich mich mein Leben lang, so gut es ging, distanziert. Und jetzt log ich dem Polizisten hier irgendwas vor. "Hm", begann der Polizist und blätterte fast schon nachdenklich in seinen Unterlagen. Nachdem er sich etwas aufgeschrieben hatte, klappte er seine Mappe zu und stand auf. "Dann habe ich alles, was ich brauche", sagte er noch, bevor er mir seine Hand reichte, die ich mit einem Händedruck verabschiedete. Ich sah ihm noch kurz in die Augen, konnte jedoch keine Spur von Zweifel erkennen. Vielleicht hatte ich ja Glück, und bei Kiba gab es wirklich irgendwo Probleme in der Familie. Bei der Vergangenheit, wie ich vorhin erfahren hatte, war das bestimmt nicht ganz auszuschließen. "Vielen Dank, Herr Uzumaki", sprach er noch, bevor er uns die Tür öffnete und ich auch schon Sasuke auf einem der vielen Stühlen sitzen sah. Er hatte sein Handy in der Hand und vertrieb sich wahrscheinlich damit die Zeit. Der Polizist ging ohne ein weiteres Wort den Gang runter.  "Können wir endlich gehen?", fragte Sasuke, noch bevor er mich überhaupt angesehen hatte und stand schließlich auf.  "Was hast du dem denn alles erzählt?", flüsterte er mir entgegen, als der Polizist außer Reichweite war. Ich zuckte nur mit den Schultern und lief gedankenverloren neben dem Uchiha her. "Nicht viel", gab ich zurück und schaute Sasuke kurz in die Augen. "Du?", stellte ich die Gegenfrage und beobachtete ihn dabei, wie er erneut auf sein Handy schaute. Wir hatten schon wieder nach 16 Uhr? Wo war die Zeit nur geblieben. "Wahrscheinlich genauso wenig wie du." "Aha", war mein einziger Kommentar darauf, während ich die Hände in meinen Hosentaschen versinken ließ. Sasuke steckte sein Handy zurück und wir verließen endlich das Krankenhaus. Ein schlimmer Ort, wenn ihr mich fragt.  Ich mochte weder diese Reinheit, sprich weiße Wände oder weiße Flure, noch diesen Geruch, den man hier andauernd in der Nase hatte.  Man war ich froh, wenn wir endlich diesen Vorfall hinter uns lassen konnten. Hoffentlich kam da nichts hinterher.  ~*~*~ "Und damit wünsche ich Euch allen schöne Sommerferien." Das waren die letzten Worte mit denen Kakashi uns in unsere Freiheit entließ. Es waren die letzte Woche nicht mal mehr viele Schüler erschienen, hatten die meisten ja doch keine Lust die paar Tage in der Schule zu verbringen. Viele waren bestimmt in den Urlaub gefahren. Hach ja, Urlaub. Etwas, wovon ich nur träumen konnte.  Erleichtert erhob ich mich von meinem Platz, den ich die letzten Tage mehr als denn je gehasst hatte. Diese Routine in meinem Alltag machte mich noch krank. Ich brauchte mal eine Pause und die würde ich in den Ferien bekommen. Ich wollte gerade meinen Rucksack schultern, als ich Sasuke neben mir bemerkte, der schon auf mich zu warten schien.  "Mach' mal schneller, ich will nach Hause", hörte ich ihn nur sagen, während er seinen Stuhl, wie gewohnt bei den anstehenden Sommerferien, auf seinen Tisch stellte. Ich erwiderte nur ein gequengeltes "Jaja" und tat es ihm schließlich gleich. Und ja, unser Umgang miteinander war immer noch sehr ... unpersönlich.  Als wir gerade aus dem Klassenraum gehen wollten wurden wir jedoch aufgehalten. "Sasuke, warte mal!", hörte ich eine Person rufen, die ich nur zu gut kannte.  Sakura kam auf uns zu gerannt und blieb schließlich vor uns stehen. Ihr Gesicht war ganz errötet und sie zupfte nervös an ihrem Oberteil herum. Irgendwas war komisch an der Situation. Ich meine, ich hatte schon Mal etwas mit den Beiden unternommen, aber irgendwie war die Situation jetzt anders. Am Anfang war ich mehr mit Sakura unterwegs gewesen, empfand Sasuke eher als einen Störfaktor, der sich immer dazwischen drängte.  Doch jetzt ... nach Sakuras Aussagen vor ein paar Tagen war sie mir nicht mehr so sympathisch wie vorher. Irgendwie fand ich sie seltsam.  Vielleicht konnte sie meine Sichtweise der Dinge einfach nicht nachvollziehen. Oder sie wollte es nicht. Sasuke neben mir schaute sie, fast schon gelangweilt an, bevor er sie mit einem "Was willst du?" ansprach. Irgendwie klang das auch nicht sehr angetan.  "Kann ich kurz mit dir reden?", fragte sie sofort und wurde dabei nur noch nervöser. Ok, was war hier los? Ich tippte nervös mit meinen Fußspitzen auf den Boden, nur um von Sasuke gesagt zu bekommen, dass ich schon Mal nach draußen gehen sollte.  Ich schaute den Beiden noch hinterher, bevor ich mich auch auf den Weg zum Schulhof machte. Irgendwie hatte sich die letzte Woche so Einiges getan.  Nachdem wir im Krankenhaus befragt wurden, stellte sich heraus, dass Kiba , zumindest in der letzten Woche vor den Ferien, den Unterricht nicht mehr besuchen konnte. Anscheinend hatte Sasuke ihm ordentlich zugesetzt. Die Lügengeschichte hatte man uns bis jetzt abgekauft. Ich selbst war mal wieder gut davon gekommen und meine Verletzung war recht schnell abgeklungen. Sasuke hingegen musste immer noch mit einem verbundenen Oberarm rumlaufen.  Fragen hatte uns keiner gestellt, immerhin war der König der Klasse, nämlich Kiba selbst, nicht da. Anscheinend war bis jetzt noch keine Information durchgedrungen. Und selbst wenn, Sasuke und ich waren immer noch zu zweit. Wow, wieso so optimistisch, Uzumaki? Ich ging durch die Gänge der Schule, während meine Gedanken weiter abschweiften. Ich hatte die letzten Tage bemerkt, dass Sasuke immer mehr abwertende Blicke bekam. Hatte bemerkt, dass die Mehrheit der Klasse ihn immer mehr ignorierte, doch das schien ihn nicht die Bohne zu interessieren. Zumindest nicht nach außen hin. Ich wusste nicht, wie es in ihm drin aussah. Das wusste wahrscheinlich keiner. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.  Klar, ich hätte ihn auch weiter meiden können, vor allem nach dem Vertrauensbruch mit Kiba.  Aber irgendwie fand ich ihn dafür zu interessant. Es war nicht so, als wären alle Zweifel gegenüber dem Uchiha komplett weg, sie waren immer noch da. Vielleicht könnte ich ja ein paar Informationen aus ihm herauskitzeln. Das wäre das erste Mal, dass eine Person mir gegenüber verletzlich sein könnte. Bei Sasuke schien es für mich bis jetzt unmöglich etwas Verletzliches ausfindig zu machen. Dafür war er einfach zu ... kühl. Bei dem Gedanken mal unter seine kühle Schale schauen zu können wurde mir irgendwie anders. Irgendwas daran machte ihn für mich noch interessanter.  Ich trat aus dem Schulgebäude, wo mich auch sofort die Sonne im Gesicht kitzelte. Als ich ein paar Meter weiterschaute, bemerkte ich den Uchiha, der auf einer der vielen Bänke saß. Fuck, wie lange war ich denn bitte drinnen gewesen? "Nächste Mal gehe ich ohne dich", rief er mir entgegen und wollte gerade losgehen, als ich jedoch einen Sprint hinlegte und anschließend neben ihm herschlenderte.  "Was hast du schon wieder gemacht?", fragte er genervt und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. "Das sollte ich wohl besser dich fragen", gab ich nur zurück und kramte in meiner Hosentasche rum, suchte verzweifelt nach meinen Kopfhörern, doch fand nur wieder irgendwelche Fussel. Na toll. "Sakura nervt einfach", sagte Sasuke schließlich und schaute mal wieder auf sein Handy. Echt, ich sag's euch. Der würde keine Woche ohne sein geliebtes Telefon überleben. "Kannst du das auch mal weglegen?", stellte ich ihm die Frage, die mir schon lange auf der Zunge brannte, bevor sich sein Blick abrupt änderte. "Wieso sollte ich? Hast du mir was zu erzählen?" Wow, er war heute mal wieder sehr nett. "Vielleicht hab ich das", beantwortete ich seine Frage und gab die Suche nach meinen Kopfhörern damit auf. Musste ich halt ohne Musik klar kommen.  "Ich müsste meine Noten etwas verbessern", fing ich an.  "Und dafür brauchst du meine Hilfe?", kam auch gleich von dem Uchiha, womit sich ein fast schon dämonisches Grinsen auf seine Lippen legte.  Oh ja, jetzt fühlte er sich bestätigt.  "Naja, eigentlich eher eine Hilfestellung. Für die Prüfungen", erwiderte ich auf seinen Kommentar und wagte es nicht ihn auch nur eine Sekunde anzuschauen. Eigentlich sollte ich ja auch nur für Jiraya fragen. Er wollte ja immerhin, dass ich mich um meine schulischen Leistungen kümmerte. Da er Sasuke ja ohnehin schon kannte, passte das Ganze ja. Und Sasuke hatte nun wirklich keine schlechten Noten. Er war mehr oder weniger der Musterschüler schlecht hin. Auch wenn ich das nur bedingt akzeptieren wollte. "In Ordnung", hörte ich ihn neben mir sagen, was mich dann doch ein wenig überraschte.  "Einfach so?", fragte ich schließlich erschrocken und blickte ihn dann doch an. Er hatte sein Handy weggesteckt und seine schwarzen Augen hielten mich in ihrem Bann fest. Vergiss es, Uzumaki! Der Typ hat dich noch vor ein paar Tagen hintergangen und nun willst du ihm auch noch unnötig in seinem Tun bestätigen? Immerhin hat er dich belogen und dich verprügelt! Aber auf der anderen Seite ist er auch ganz- "-Wenn du so fragst, natürlich nicht", schmunzelte Sasuke vor sich hin und ging einen Schrittes schneller, nur um mich wieder doof stehen zu lassen. Wie es nun Mal seine Art war. Ich beließ es dabei nichts zu sagen und einfach nur den Dummen zu spielen. Das konnte ich ja ganz gut.  Wir gingen den Rest des Weges nebeneinander her ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Irgendwie war die Stille seit der Sache mit Kiba aber nicht mehr so unangenehm. Sie war zwar ruhig aber nicht erdrückend. Es war eine Stille in der Gesellschaft einer anderen Person, die mich mehr als denn je beschäftigte. Irgendwie wollte ich das immer noch nicht wahrhaben, dass Sasuke mich als Person selbst so faszinierte. Mein Kopf hatte genau zwei Meinungen über ihn: Die erste war, dass er einfach nur ein Verräter und ein Arschloch war. Die zweite Meinung sagte, ich solle schauen, was unter der ganzen Fassade verborgen war. Und dafür musste ich nun Mal näher an ihn heran.  "Morgen um 16 Uhr. Und sei pünktlich!", rief er mir noch hinterher, bevor sich unsere Wege endgültig trennten. Was, morgen? Bevor ich auch nur etwas erwidern konnte, war er schon um die Ecke gebogen und ich musste mich somit wohl mit dem abgemachten Termin abfinden. "Deine Fassade wird noch fallen, Uchiha", flüsterte ich leise vor mich hin und machte mich ebenfalls auf den Weg nach Hause. ~*~*~ Na super. Der Uchiha hatte mir zwar angeboten mit ihm zu lernen, doch was genau wir lernen wollten, dass hatten wir nicht abgemacht. Also schnappte ich mir am nächsten Tag mein komplettes Zeug und schleppte das zu Sasuke. Ich fühlte mich irgendwie unwohl mit gefühlt 15 Ordnern auf dem Arm und der Tatsache, dass das Ganze so aussah, als würde ich gerade bei ihm einziehen wollen.  Eine WG mit dem? Niemals.  Eher würde ich glaube ich sterben. Ich stand also vor seiner Haustür, war ich ja auch schon das ein oder andere Mal hier gewesen. Ich wäre nicht Naruto Uzumaki, wenn mir nicht die Hälfte meiner Ordner schon vorm Eintreten in das Haus runtergefallen wäre.  Circa 5 Minuten, in denen ich wie ein Vollidiot vor der Tür stand, machte der Schwarzhaarige mir dann doch die Tür zu seinem Palast auf. Sasuke sah komplett anders aus als sonst. Er hatte eine kurze Jogginghose und ein Muskelshirt an. So als wolle er joggen gehen. Trug man da nicht sowas? Ich hatte doch keine Ahnung.  "Jetzt weißt du mal wie das ist, wenn man warten muss", gab er nur von sich, während er sich umdrehte und zurück in den Flur trat.  Ich schnaubte nur genervt und ließ meine Lernutensilien auf der Treppe nach oben hin sinken. Ich schleppte das bestimmt nicht die ganze Zeit mit mir rum. Anscheinend war Sasuke immer noch angepisst wegen der Sache mit dem Verschlafen.  "Was wollen wir überhaupt lernen?", fragte ich schließlich und schaute mich in den paar Räumen im unteren Teil des Hauses um. Okay, irgendwie fühlte ich mich hier doch sehr fehl am Platz. "Kommt drauf an, wo du Hilfe brauchst", hörte ich den Schwarzhaarigen hinter mir sagen, womit er mich doch ein wenig erschreckte. Ich betrat das Wohnzimmer des Hauses, was wirklich immens war. Ich kannte niemanden der so viel Platz brauchte. Es war groß und zugleich irgendwie leer. Lediglich ein Sofa plus Fernseher und ein kleiner Tisch waren hier vorzufinden. An Gemütlichkeit war hier nicht zu denken.  Doch dann fiel mir etwas ganz anderes ins Auge.  "Was? Du hast eine Playstation?", platzte es aus mir heraus, während ich das Objekt in Augenschein nahm. Meine Eltern hatten mir sowas nie erlaubt. "Wir wollten lernen, schon vergessen?", sagte Sasuke und schmiss sich förmlich auf das große Sofa.  Er runzelte kurz die Stirn, nur um dann seufzend aufzustehen und die Konsole einzuschalten. Das verwunderte mich doch sehr, hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Uchiha so kompromissbereit sein würde. Gut, ein Kompromiss war das vielleicht nicht gerade. Vielleicht hatte er auch einfach nur Mitleid mit mir. Sasuke legte irgendein Spiel ein, ich kannte es sowieso nicht, und gab mir den Controller in die Hand. Er schnappte sich einen anderen und ging dann kurz in die Küche, während das Spiel lud. Ich hatte mich mittlerweile auf das Sofa gesetzt und musste schon zugeben, dass dies eindeutig gemütlicher war, als mein Bett. Und das musste schon etwas heißen, denn mein Bett war wie mein zweites Zuhause. Zurück kam der Schwarzhaarige mit einer Flasche Wasser, die er auf den Tisch stellte. Bei dem Spiel handelte es sich anscheinend um 'Super Smash Bros.'. Ich kannte es nicht, war also auch nicht besonders gut darin. Ich hatte meine Kindheit halt nicht mit dem Controller in der Hand verbracht. Sasuke anscheinend schon. Zumindest nach seinen Spielskills zu urteilen.  Auch nachdem er mir die Tastenkombinationen 10 Mal erklärt hatte, war ich immer noch ein hoffnungsloser Fall.  "Usuratonkachi du musst-" "Jaja, ich weiß!", antwortete ich ihm, nur um im nächsten Moment wieder von ihm besiegt zu werden. "Also, wenn deine Leistungen in der Schule so sind wie du spielst sehe ich schwarz", sagte Sasuke, während er sich die Wasserflasche aufschraubte und einige Schlucke nahm. "Ach halt die Klappe", rief ich nur und legte den Controller in die Ecke.  "Ich hab' halt nicht meine halbe Kindheit damit verbracht", gab ich zu und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. "Ich auch nicht", erwiderte der Uchiha und stellte die Flasche wieder auf den Tisch.  Hmpf. Irgendwie machte mich das ja schon ein wenig wütend, wenn ich sah, dass bei ihm einfach alles funktionierte und bei mir nicht. Immerhin war er gut im Spielen, gut in der Schule und war er auch noch beliebt. Gut, jetzt nicht mehr, aber- "-Dann hol mal dein Zeug", wurde ich von Sasuke unterbrochen, der inzwischen die Konsole wieder ausgeschaltet hatte und mir gerade den Kontroller aus der Hand riss.  "Ich werd' bestimmt nicht den ganzen Tag hinter dem Ding hier verbringen", hörte ich ihn noch sagen, bevor er sich anscheinend auf den Weg nach oben machte.  Okay, anscheinend mochte er es doch zu lernen. Ich seufzte nur genervt, hasste ich die Schule und das damit verbundene Lernen wie die Pest.  Ich ging zur Treppe, wo die Hälfte meiner Ordner noch rumlag.  Hatte Sasuke die anderen schon mitgenommen? Ich runzelte die Stirn, nahm anschließend die restlichen Ordner und ging langsam die Treppen hoch. Als ich oben ankam, merkte ich, wie ich mich wieder an den Abend erinnerte, an dem ich bei Sasuke übernachtet hatte.  Alles schien sehr vertraut, auch wenn es nur eine Nacht gewesen war.  "Usuratonkachi, haste dich verlaufen?", grinste mich plötzlich der Schwarzhaarige an, während ich wahrscheinlich wie ein Trottel aussah, der im Flur rumstand.  "Spinn' nicht rum", gab ich zurück, ging an ihm vorbei und schmiss meine Sachen auf sein Bett. Anders als beim letzten Mal, als ich bei ihm war, war sein Zimmer sehr unordentlich. Zumindest für Sasukes Verhältnisse. Letztes Mal war es irgendwie aufgeräumter. "Mit was hast du denn Probleme?", fragte Sasuke und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Hm, ja mit was hatte ich eigentlich meine Schwierigkeiten?Leicht genervt setzte ich mich auf sein Bett und kramte in meinen Unterlagen rum. "Hm ... eigentlich in den Fächern, die wir auch bei-" "-bei Kakashi haben? Ja, das hab ich schon damals gemerkt, als du bei dem Test bei mir abgucken wolltest", schmunzelte Sasuke und nahm sich ein Heft von mir, nur um im nächsten Moment drauf los zu meckern. "Deine Schrift solltest du auch mal verbessern, dass kann ja kein Mensch lesen, Usuratonkachi", sagte er, bevor er weiter durch die Seiten blätterte. "Du hast doch selber voll die Sauklaue", gab ich nur zurück und fühlte mich schon wieder ein wenig mehr enttarnt.  Ich würde dich schon noch drankriegen, Uchiha. "Hab ich nicht, und das weißt du auch", sagte Sasuke und nahm sich Zettel und Stift zur Hand. "Dann wollen wir mal", war das Letzte, was er sagte, bevor er mit mir wirklich alles durchging. Und wenn ich alles meine, dann wirklich alles.  Vor allem in Mathe hatte ich so meine Probleme. Ich konnte es mir halt einfach nicht erschließen, wie man ein lineares Gleichungssystem aufstellte, na und?  "Wozu brauche ich den Mist überhaupt?", rief ich zwischendurch immer wieder hinein, was Sasuke nur mit einem, mittlerweile sehr genervten, "Für die Prüfungen", kommentierte. Echt, wir saßen bestimmt gefühlte 5 Stunden vor diesem Matheheft und nun konnte ich sagen, dass ich Jirayas Aufforderung mehr als genug nachgekommen war.  Manchmal war es mir sogar unangenehm Sasuke das fünfte Mal zu fragen, da ich das vorliegende immer noch nicht verstanden hatte. Irgendwie reizte es mich jedoch zu sehen, wann er die Fassung verlieren würde. Aber der Moment kam irgendwie nicht. Wahrscheinlich hatte er ein dickes Fell, was das anging.  "Und dann nimmst du die hoch 2 und multiplizierst-" "-Ja, aber was ist denn mit der Zahl hier unten?", fragte ich, deutete auf besagte Stelle im Heft und versank nur noch mehr in dem Schreibtischstuhl. Ich saß momentan am Schreibtisch, sollte ein paar 'Aufgaben als Übung' machen, so Sasukes Worte. Er hatte sich vor nicht mal 5 Sekunden auf das Bett gesetzt, wurde aber gefühlt alle 3 Sekunden von mir zu Hilfe gerufen. Mich wunderte, dass er mir immer noch zur Hilfe kam.  "Was soll damit sein, Usuratonkachi? Die lässt du einfach da und-" "-Ich hab' keine Lust mehr", sagte ich schließlich und klappte das Heft mit einem dumpfen Geräusch zu. Den Kugelschreiber legte ich zur Seite und streckte mich einmal durch. Man, war das anstrengend.  "Dann mach' halt eine Pause", hörte ich Sasuke hinter mir sagen, der sich an der Lehne des Stuhls festhielt, nur um sich kurz darauf wieder aufs Bett sinken zu lassen.  Ehe ich mich auch schon umdrehte, sah ich, wie er wieder das Handy in der Hand hatte. "Was machst du da eigentlich?", fragte ich schließlich und stützte mein Kinn auf meine Hände.  "Ich schreibe mit meinem Bruder", sagte Sasuke, ohne mich auch nur anzuschauen.  Okay, das war ja immerhin eine Information mehr.  "Ist er immer noch im Krankenhaus?" Sasuke schaute mir in die Augen. "Ist er etwa hier?", sagte er und gestikulierte dabei mit den Händen, nur um kurz darauf wieder in seinem Texten zu versinken. "Sorry, ich wusste ja nicht-", wollte ich mich schon entschuldigen, wurde jedoch bloß mit einem genuscheltem "-Schon gut", unterbrochen.  "Ich glaube nicht, dass mein Bruder nochmal nach Hause kommt", hörte ich den Schwarzhaarigen vor mir schließlich sagen, was mich dann doch ein wenig unwohl stimmte.  Was? "Aber können die Ärzte ihm denn nicht helfen?", stieg ich in sein Gespräch ein und drehte dabei unbemerkt nervös Däumchen. "Naruto", fing Sasuke an, stand auf und kam auf mich zu, was mich dann doch etwas irritierte.  Was wollte der denn jetzt? "Weißt du", sagte Sasuke, während er einen Schritt weiter auf mich zuging und mich wie schon früher mit seinem Blick durchbohrte. Gerade als ich dachte es könnte nicht schlimmer kommen, kam er mir noch einen Schritt näher, sodass unsere Gesichter nicht mehr als 10 Zentimeter entfernt waren.  Fuck, was? "Ich glaube nicht, dass man da etwas machen kann", flüsterte der Uchiha vor mir, während seine eine Hand neben mir her griff und sich etwas schnappte, was auf dem Schreibtisch lag. Als dabei seine Hand kurz meinen Arm streifte wurde mir kalt und heiß zugleich. Scheiße, irgendwie war mir das hier peinlich! Ich wagte irgendwie nicht Mal seinem Blick zu entfliehen. Irgendwas an seinen Augen faszinierte mich, seine Aura und seine Gestik, sein Geruch und seine Stimme, einfach- "-Was?", flüsterte ich schließlich und merkte nicht einmal, wie Sasuke von mir abließ und sich ein wenig entfernte. Erst jetzt, als ich mich wieder ein wenig gefangen hatte, bemerkte ich, wie er sich eine Zigarette aus der Schachtel auf dem Schreibtisch genommen hatte.  Sasuke  öffnete mit einer Handbewegung das Fenster und zündete sich die Kippe an.  Diese Art mochte ich gar nicht an ihm.  Absolut nicht. "Naruto, meinem Bruder ist nicht mehr zu helfen." Huh? "Ja, aber was war dann mit Ki-", fing ich an, wurde jedoch gleich wieder unterbrochen. "-KIba hatte mir früher mal gesagt er kenne einen guten Arzt", erzählte Sasuke und nahm einen tiefen Zug der Zigarette, bevor er den Rauch aus dem Fenster blies. "Aber er hat anscheinend gelogen", fügte er noch hinzu und schaute erneut auf sein Handy.  Aha, Kiba kannte also spezielle Ärzte? Irgendwie wollte ich das nicht ganz glauben. "Und was jetzt?", fragte ich, fühlte mich im nächsten Moment jedoch etwas überflüssig. Sasuke drückte den Rest der Zigarette in dem Aschenbecher auf der Fensterbank aus und schaute mich anschließend mit, fast schon traurigen Augen an. "Ich weiß es nicht", antwortete er auf meine Frage und schaute noch ein wenig aus dem Fenster, aus welchem man den Sonnenuntergang erkennen konnte.  Ich wusste nicht was ich sagen sollte, blieb wieder stumm wie immer. Aber irgendwie wollte ich Sasuke nach diesem Tag helfen. Ich wusste nun wo seine Schwäche lag, nämlich bei seinem Bruder. Anscheinend hatte er all' seine Hoffnung in Kiba gelegt und war enttäuscht worden.  Auf der einen Seite war ich immer noch sauer, aber auf der anderen war ich dem Schwarzhaarigen dankbar für ein paar Dinge, nicht zuletzt dafür, dass er mit mir die Unterlagen durchgegangen war. An diesem Abend ging ich mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Irgendwie war es nicht meine Art jemanden in solch' einer Lage zurück zu lassen. Sasuke hatte auch nicht den Anschein gemacht mich nach Hause begleiten zu wollen. Als ich schließlich wieder Zuhause angekommen war, war ich irgendwie nicht ganz beisammen. Dauernd machte ich mir Gedanken, wie es dem Schwarzhaarigen wohl gerade ging.  Erst als ich abends im Bett lag wurde mir endlich bewusst, dass ja die Sommerferien angefangen hatten und ich jetzt 6 ganze Wochen Zeit hatte über solche Dinge nachzudenken. Als ich gerade mein Handy ans Ladekabel anschließen wollte, sah ich, dass ich eine neue Nachricht hatte.  "Von Sasuke", murmelte ich vor mich hin und machte das Licht auf meinem Nachttisch nochmal an. Fast schon aufgeregt swipte ich nach oben, um den Inhalt der Nachricht aufzurufen. "Nächsten Mittwoch um die gleiche Zeit. Du hast noch viel zu Lernen, Usuratonkachi", las ich vor und musste im nächsten Moment irgendwie schmunzeln.  Ich entschloss mich nur einen Smiley zurück zu schicken und mich dann in mein zweites Zuhause zu verkriechen.  An diesem Abend vermisste ich nur eins: Sasukes Sofa, denn das war tausend Mal weicher als mein Bett. ~*~*~ Es war Mittwoch. Der nächste Mittwoch. Ich hatte die ersten paar Tage der Sommerferien gut genutzt, zumindest für meine Verhältnisse. Ich hatte ausgeschlafen und hatte die Tage mal bei Jiraya  vorbeigeschaut. Dreimal dürft ihr raten, was Gesprächsthema Nummer eins war, genau: Sasuke.  Jiraya schien es sehr zu freuen, dass ich endlich einen Freund gefunden hatte und erzählte mir die ganze Zeit wie stolz er auf mich war. Das wollte man doch hören. Nicht. Zumindest nicht in diesem Zusammenhang.  Gerade befand ich mich auf dem Weg zu Sasuke.  Zumindest hatte ich heute nur einen Ordner dabei, da er ja angedeutet hatte, dass wir wieder lernen wollten. Ob wir das nun taten oder nicht war mir eigentlich egal. Das mit dem Lernen machte ich sowieso nur Jirayas Willen.  Mir war die Schule egal, aber das hatte ich ja schon das ein oder andere Mal erwähnt.  Heute war mal wieder ein viel zu heißer und schwüler Tag. Ich hatte meine kurze Hose und ein T-shirt aus dem Schrank gekramt und hielt das für ganz passend. Allgemein machte ich mir nichts aus Klamotten. Die waren für mich nur Mittel zum Zweck.  Genau wie Sasuke. Zumindest ein wenig. Als ich um die Ecke bog, sah ich auch schon das Haus des Uchiha. Wirklich, es war immens. Ich konnte mir gar nicht vorstellen wie viel Geld Sasuke zu haben schien. Ich stand also wie gewohnt vor seiner viel zu großen Eingangstür und klingelte schließlich. Wie beim letzten Mal, als ich hier gestanden hatte.  Doch dann fiel mir etwas auf.  Was? Neben den Treppenstufen, die zur Haustür führten sah ich zwei paar Schuhe. Und die waren sicher nicht von Sasuke. Die einen sahen aus wie ... Stiefel? Im Sommer? Ich glaubte wohl kaum, dass Sasuke sich das antat.  Vor allem mit den Nieten. Auch, wenn ich bei dem Gedanken an Sasuke mit den Schuhen irgendwie schmunzeln musste, machte ich mir doch ein wenig Sorgen.  Meine Gedanken wurden jedoch unterbrochen, als sich die Tür öffnete und mir eine Rotschopf entgegen blickte. Ich sah das Tattoo auf der Stirn und erinnerte mich den Typen schon Mal irgendwann gesehen zu haben. "Äh, ist Sasuke da?", brachte ich nur hervor und schaute dem Typen ins Gesicht. Irgendwie wirkte er genauso emotionslos wie Sasuke. Aber zusätzlich auch irgendwie gefährlich. Ich weiß nicht, irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl bei der Sache. "Sasuke komm' mal", rief der Typ und nicht mal 5 Sekunden später stand Sasuke neben ihm, eine Kippe in der Hand haltend. Na toll. Soviel zum Thema mit den falschen Leuten rumhängen, was? "Naruto, komm doch rein", sagte Sasuke nur, zog noch einmal tief an der Zigarette, nur um sie im nächsten Moment nach draußen, an mir vorbei, auf den Boden zu schmeißen. "Sasuke, was-", fing ich an, wurde jedoch sofort unterbrochen. "-Die geht schon aus, entspann dich", sagte der Uchiha, bevor der Rothaarige verschwand und ich in den Hausflur ging.  "Sasuke, was ist hier los?", fragte ich ihn schließlich leise und spürte sofort seinen Blick auf mir. Aber irgendwie schien er nicht verändert, er verhielt sich wie immer.  "Die beiden haben sich einfach so eingeladen, weil ich ja noch keine Einweihungsfeier gemacht habe", flüsterte der Uchiha mir leise zu und musste dabei leicht grinsen. "Ich glaube das wird heute nichts mit der Lernstunde", lachte er fast schon und ging in die Küche.  Ich folgte ihm, mehr als auffällig, und setzte mich an den Tisch in der Küche, den ich bei meinem letzten Besuch gar nicht gesehen hatte. Wo die anderen beiden waren wusste ich nicht.  Hoffentlich waren die wenigstens ein bisschen vernünftig. "Die Beiden?", fragte ich nochmal nach, bevor Sasuke mir ein Bier aus dem Kühlschrank hinstellte und dies auch gleich öffnete. "Ja, Gaara und Hidan. Die Beiden von der Party bei Kiba", erklärte er mir und schaute mir dabei unangenehm tief in die Augen. Irgendwie wurde mir gerade sehr heiß, deswegen beschloss ich einfach einen Schluck von dem kalten Getränk zu nehmen. Ich konnte ja immer noch nach Hause laufen wenn ich wollte. "Keine Sorge, die beiden haben nichts mit Kiba zu tun", erklärte Sasuke weiter und stoß mit seiner gegen meine Flasche, nur um auch einen großen Schluck zu nehmen.  Irgendwie schmeckte das Bier gut. Wirklich, ich war nicht der besonders große Trinker, aber Bier hatte ich schon immer gerne getrunken. "Hey, na' wen haben wir denn da?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und wagte es nicht mich zu bewegen. Scheiße, was war das denn für einer? Neben mich setzte sich gerade ein Typ an den Tisch mit grauen, zurück gegelten Haaren und fast schon leuchtenden lilanen Augen. "Äh", fing ich an, was bei dem Typen einen Lachkrampf auslöste. Er schien, im Gegensatz zu seiner Erscheinung, doch sehr locker zu sein. "Hidan, einfach Hidan", lachte er mir entgegen und boxte mir im nächsten Moment freundschaftlich gegen die Schulter. "Naruto", antwortete ich zurück und kam mir gerade etwas blöd vor, wusste ich ja doch nicht so recht wo das Gespräch mit diesem Typen hinführen sollte. Außerdem tat mir jetzt meine Schulter weh. Aber das ließ ich mir natürlich nicht anmerken.  "Du kennst ihn von der Party", sagte Sasuke, der sich mit seinem Bier in der Hand an der Küchenzeile angelehnt hatte, und nahm einen weiteren Schluck von seinem Getränk. "Ah~, dann bist du derjenige, der mit Sasuke abgehauen ist?", grinste er mich an, was mich dann doch ein wenig unwohl stimmte. "Ja~, ich hab noch nie viel von Kiba gehalten", sprach er schließlich weiter und meckerte Sasuke dann an, da er ihm noch kein Bier angeboten hatte.  Als Sasuke ihm schließlich eins gab, kam auch schon der vierte in der Runde dazu, der dann wohl Gaara sein musste. Wirklich, als er sich bei mir vorstellte war mir das fast noch unangenehmer als bei Hidan. Gaara war noch ruhiger als Sasuke und noch undurchschaubarer. Er war wie ein Geist. Überall und doch nirgendwo.  "Ich hab gehört du schmeißt heute 'ne große Party, Uchiha?",fragte Hidan mit einem Grinsen und fuhr sich dabei durch die Haare. Sasuke wandte sich nur mit einem "Ne, lass mal" ab und kramte in den Schränken seiner Küche rum. "Sag' Mal musst du ihn immer zu solchen Dingen überreden?", überraschte uns schließlich Gaara in der Runde mit seinen Worten und bekam sofort einige Blicke zugeworfen. Der konnte ja sprechen.  "Gaara, der Junge ist neu hergezogen! Das muss doch gefeiert werden", sagte Hidan, bevor er sein Bier auf Ex leer trank und Sasuke ihm gleich ein neues gab.  "Du suchst doch nur einen Grund um dich zu besaufen", antwortete Gaara monoton und spielte an seinem Nietenarmband rum. Moment, vielleicht waren das draußen auch seine- "-Sicher tu ich das!", rief Hidan dazwischen. "Man muss das Leben ja schließlich genießen", fügte er noch hinzu und hob dabei den Finger, so als wolle er uns alle belehren.  Oh man, wo bin ich hier nur rein geraten. "Ich merke schon, warum ich weggezogen bin", murmelte Sasuke leise, aber gerade so laut, dass es von Hidan mit einem "Hey!" kommentiert wurde.  Sie kannten sich also schon länger? "Lasst uns doch einfach etwas Spaß haben!", ging es von Hidan aus weiter, womit er mir mal wieder freundschaftlich auf die Schulter klopfte. "Ich glaube kaum, dass Naruto Lust hat mit einem Typen wie dir feiern zu gehen", sagte Gaara schließlich und erntete dafür einen vernichtenden Blick von dem Grauhaarigen. "Natürlich hat er das! Oder?", stellte er mir die Frage und ich bemerkte erst jetzt wie unangenehm mir das Ganze eigentlich war. "Äh, ich-", fing ich an, doch- "-Siehst du Gaara? Ihm fehlen die Worte, so doll freut er sich!", lachte Hidan und trank einen weiteren Schluck von seinem Bier. Auch ich entschloss mich dazu weiter zu trinken, so musste ich wenigstens nicht viel reden.  "Lass dich nicht von ihm einlullen, Usuratonkachi", sagte Sasuke nur und räumte die leeren Flaschen weg. "Genau", fügte Gaara hinzu und blickte mir ein wenig sanfter entgegen. "Der Typ da", er zeigte auf Hidan, der seinen Arm mittlerweile mit einem fetten Grinsen im Gesicht um mich geschlungen hatte, " ist ein Idiot. Durch und durch", beendete er seinen Satz und bekam von Hidan dafür einen traurigen Blick. Ich weiß nicht wie lange wir noch an diesem Tisch saßen, aber es waren bestimmt einige Stunden. Irgendwie fand ich die Beiden ganz cool. Hidan kam für mich wie ein lustiger Kerl rüber und auch Gaara schmiss ab und zu einen Satz in die Runde.  Ich hielt mich im Hintergrund, wurde jedoch auch ab und zu zu Wort gelassen. Es war wirklich das erste Mal, dass sich Menschen so sehr von sich selbst aus, mit mir beschäftigten. Sasuke schaute dem Ganzen belustigt zu, bis er sich schließlich auch dazu gesellte.  Hidan meckerte die ganze Zeit an Sasukes Einstellung rum, und dass er doch mal seinen neuen Lebensabschnitt feiern sollte. Keine Ahnung, was das bedeutete. Vielleicht hatte der Grauhaarige ab einem bestimmten Punkt einfach zu viel getrunken. Ich war aber auch ganz gut dabei. Gaara und Sasuke merkte man nichts an. Auch nach dem gefühlt siebten Bier nicht.  Es kam schließlich zu diesem einen Punkt, an dem Sasuke nachgab.  "Na gut, aber nur ein letztes Mal", rief er Hidan zu, der sich schon auf den Weg nach draußen gemacht hatte um seine Schuhe anzuziehen.  Gaara gesellte sich mit einem genuschelten "Vollidiot", zu dem Grauhaarigen und ich stand mit Sasuke in der Küche. Sasuke seufzte vor sich hin und ging schließlich hinter den beiden her. Ich selbst hatte nichts dagegen mit den Dreien etwas zu unternehmen. Ich glaubte nicht, dass sie mir etwas vorspielten. Irgendwie waren meine Zweifel gerade wie weggeblasen. Vielleicht war das auch einfach der Alkohol. Langsam ging ich hinter Sasuke her und wartete, bis er die Haustür hinter sich zuschloss und seine Schlüssel in seiner Hosentasche versinken ließ. Die beiden waren schon längst losgegangen.  "Das sind wirklich Idioten", grinste Sasuke mir entgegen und ich glaubte langsam zu verstehen, wie er für die Beiden empfand. "Die Beiden sind in Ordnung, glaub' mir", flüsterte der Uchiha noch, bevor er mich am Handgelenk packte und mich hinter sich herzog. Und wisst ihr was? Ich ließ es einfach geschehen, weil ich nichts zu verlieren hatte. Zumindest dachte ich das, nein, ich wusste das. Sasuke würde mich nicht noch einmal hintergehen. Er würde das nicht tun. Ich blickte ihn an, wie er mich hinter sich herzog und mich losließ, sobald wir die beiden Anderen eingeholt hatten, die schon etwas weiter gegangen waren.  Nein, Sasuke, du würdest das nicht tun.  Dafür mag ich dich schon viel zu sehr.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)