Star Trek TOS - Routinemission mit Folgen (3) von leni1983 (Dritter Teil - Fremde Lebensform(en)) ================================================================================ Kapitel 4: Verständigung und Verwirrung --------------------------------------- Nur fünfzehn Minuten später hatten sich alle bestellten Personen im Konferenzraum versammelt. Doktor McCoy war als Letzter eingetroffen. Aufgrund der Krisenlage war zur Brückencrew eine Dauerverbindung geschaltet. Mr. Sulu hatte noch immer das Kommando inne und auch Chekov war auf seinem Posten. Da Lieutenant Uhura im Konferenzraum gebraucht wurde, war ihre Station von einem anderen Crewmitglied besetzt, ebenso wie die Stationen von Mr. Scott und die von Mr. Spock ja sowieso. Sobald der Schiffsarzt sich gesetzt hatte, nickte Captain Kirk ihm zu und begann ohne Umschweife: „Meine Damen und Herren, wir haben nicht mehr viel Zeit! Wie Sie wissen, häufen sich die gesundheitlichen Vorfälle in der Crew. Immer weniger Personal ist dienstfähig. Früher oder später kann es passieren, dass weitere Crewmitglieder unter dem Einfluss des uns noch unbekannten Wesens versuchen, das Schiff zu übernehmen. Ich möchte diese Besprechung so kurz wie möglich halten, aber trotzdem so detailliert wie nötig alles zusammenfassen, was wir bis jetzt wissen, damit wir gemeinsam eine Lösung finden können. Doktor McCoy würden Sie, Lieutenant Thima und Fähnrich Rala bitte allen Anwesenden noch mal den medizinischen und wissenschaftlichen Stand der Lage zusammenfassen?“ Die drei angesprochenen Besatzungsmitglieder verständigten sich kurz mit Blicken, bevor Doktor McCoy zu sprechen begann. Als er geendet hatte, wurde er in einigen Details von den anderen beiden ergänzt. Auch Mr. Scott hatte noch etwas zum Kenntnisstand beizutragen. Anschließend bat der Captain Lieutenant Uhura von ihrem Tagtraum zu erzählen, einige Besatzungsmitglieder äußerten daraufhin, ähnliche Erlebnisse gehabt zu haben, die sie zu schildern gebeten wurden. Alle beschrieben fast ausnahmslos schwarze Nebelschwaden und die glühende, schmerzende Hitze, andere fügten noch hinzu, dass sie im Traum das Gefühl hätten, sich von sich selbst zu entfernen oder hin und wieder die Befürchtung, in sich selbst zu ertrinken. Viele hatten von Insektenschwärmen geträumt oder Visionen von Insekten gehabt. Auffällig viele. Auch Jim hatte seine Erlebnisse während den Kontakten mit Spocks Bewusstsein nochmals geschildert. Schließlich stand der Captain auf. „Nun haben wir alle die uns aktuell zur Verfügung stehenden Informationen. Ich möchte Ihre Meinung zu folgender Hypothese hören: Wir befinden uns in einem Raumnebel, der gar keiner ist, sondern eine oder mehrere Lebensformen. Oder diese Lebensformen maskieren sich mithilfe des Nebels, sie verstecken sich in ihm. In jedem Fall haben wir es meiner Meinung nach mit einer Art von Intelligenz zu tun. Mit einer oder auch mit mehreren fremden Lebensformen. Bisher sind alle unsere Kontaktversuche gescheitert. Trotzdem müssen wir es schaffen, mit diesen Wesen einen Kontakt herzustellen, das ist unsere einzige Chance! Nur wenn wir uns mit ihnen verständigen können, wird es uns gelingen, diesen Nebel zu verlassen und seinen Auswirkungen zu entkommen. Von den Träumen und Visionen sind vor allem Besatzungsmitglieder mit telepathischen oder anderen psychischen Fähigkeiten betroffen. Aber auch Crewmitglieder mit einem hohen ESP-Niveau. Teilweise sind aber auch Leute ohne besondere Merkmale auf diesen Gebieten betroffen, die vielleicht einfach nur spirituell veranlagt sind. Meine Frage an Sie lautet nun: Wäre es möglich, mithilfe der Telepathen auf dem Schiff, jedes Crewmitglied in eine gedankliche Einheit einzubeziehen und so einen Versuch zu starten, das oder die Wesen auf dieser Ebene zu erreichen? Alle anderen Kommunikationsformen haben bisher versagt. Und wenn es möglich wäre, dann müssen wir Wege finden unsere guten Absichten zu vermitteln. Auf möglichst einfache, unkomplizierte Weise, denn wir alle müssen uns gleichzeitig auf dieselbe Sache konzentrieren.“ Nach der Ansprache des Captains herrschte einen Moment gespannte Stille. Jeder dachte nach, über das, was er gehört hatte. Lieutenant Uhura meldete sich schließlich: „Captain, meinen Sie, wir sollen als eine Art Schwarmintelligenz interagieren, als eine Art von Massenbewusstsein…?“ Bevor Jim antworten konnte, sprang McCoy erschreckend plötzlich auf die Füße. Er spürte die besorgten Blicke um sich herum, doch es war ihm egal. Uhura hatte ihn auf eine Idee gebracht. „Jim! Was ist, wenn der Nebel eine Art Schwarmintelligenz ist? Wenn er keine einzelne Lebensform ist, die als Individuum interagiert, sondern sich seine Intelligenz erst in der Masse zeigt, wie bei bestimmten Ameisen, Bienen oder anderen Insektenvölkern auf der Erde?! Dann hätten unsere üblichen Versuche der Kommunikation keinerlei Wirkung auf ein solches Wesen.“ Einen Moment herrschte überraschte Stille. „Das könnte der Schlüssel sein, Pille.“, antwortete der Captain dann leise und neue Hoffnung keimte in ihm auf. Auch die Anwesenden schöpften neue Zuversicht. Lieutenant Uhura fiel ein: „Denken Sie an die Träume der Crew, Sir. Es kamen oft Insektenschwärme darin vor. Möglicherweise hat das Wesen versucht, uns auf der Ebene des Unterbewusstsein versucht zu erreichen oder unser Unterbewusstsein hat die Anwesenheit des fremden Massenbewusstsein gespürt und so darauf reagiert…“ „Die Möglichkeit einer Art der gedanklichen Verbindung der gesamten Crew besteht, Captain. Allerdings würde es zunächst etwas Übung erfordern, sonst kann es nicht gelingen, diese Lebensform zu erreichen. Und wie Sie bereits gesagt haben: Es sollte vorher klar sein, wie die Nachricht lautet, die wir alle vermitteln wollen.“, sagte der Rigelianer Bejiki Rala nun. „Irgendwelche Vorschläge? Wie sieht unser weiteres Vorgehen aus?“, fragte James T. Kirk, der mit den Ergebnissen der Besprechung unter den gegebenen Umständen ziemlich zufrieden war. Trotzdem sah der Captain verdammt erschöpft aus. Die ständige Anspannung, die Sorge um Spock, die Crew und das Schiff. Die andauernden Schmerzen… Doktor Leonard McCoy musterte ihn kritisch, er würde mit Jim nach der Besprechung ein ernstes Wörtchen reden müssen. Obwohl es mit ihm selbst aktuell auch nicht gerade zum Besten stand… Sie hatten beide dringend eine Pause nötig und doch war dafür eigentlich keine Zeit… Die Enterprise konnte zurzeit weder auf den Captain, noch auf den Schiffsarzt verzichten… McCoy war einen Moment in Gedanken versunken, er fuhr überrascht hoch, als jemand ihn sanft an der Schulter berührte. Er blickte in nussbraune Augen, die ihren Glanz noch nicht verloren hatten. „Alles okay, Pille?“, fragte Jim Kirk. Sie waren allein im Raum, die Besprechung war zu Ende. McCoy blickte verlegen drein. „Entschuldige, Jim. Ich war einen Moment in Gedanken.“ „Du brauchst eine Pause.“, brummte der Captain. „Die brauchst du genauso dringend! Wir alle! Verdammt, Jim…“ Der Arzt verstummte. „Tut mir leid.“, murmelte er dann. „Schon gut, Pille.“ Jim klopfte seinem Freund auf die Schulter. Dann sagte er: „Ich weiß nicht, ob du es mitgekriegt hast… Wir haben besprochen, dass wir nach einigen Stunden Ruhe, es das erste Mal versuchen wollen, das mit der gedanklichen Einheit…“ „Glaubst du wirklich, das es funktioniert?“, fragte McCoy voller Zweifel. Kirk zuckte mit den Schultern. „Hast du eine bessere Idee? Alles andere ist schief gelaufen. Ich bin bereit und verzweifelt genug, es mit einer ungewöhnlichen Methode zu versuchen… aber vorher…“ Jim druckste etwas herum. Dann überwand er sich schließlich, und bat McCoy um ein leichtes Schlafmittel. Er wusste, ohne würde er heute trotz der unglaublichen Erschöpfung nicht zur Ruhe kommen… Ein Eingeständnis, dass McCoy besser als jeder Scanner sagte, dass der Captain kurz vor einem Zusammenbruch stand. Der Doktor begleitete den Captain zu dessen Quartier. Und er blieb noch einen Moment an Jims Bett sitzen, als dieser schon eingeschlafen war. Schließlich machte sich der Doktor auf den Weg zur Krankenstation, er wollte noch mal nach Spock und den anderen Patienten sehen, ehe er selbst versuchen würde, sich etwas auszuruhen. Auf dem Weg zur Krankenstation wurde ihm bewusst, wie sehr er den Vulkanier und seine Anregungen und Einwände, seine ganze Art – vermisste. Die fast schon berühmten Diskussionen und Wortgefechte… Würden sie jemals wieder stattfinden? Ob Spock zur gleichen Schlussfolgerung gelangt wäre, wie sie? Oder ob er zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre? Es spielte keine Rolle. Spock war derzeit – leider – nicht in der Lage, ihnen weiterzuhelfen. Doch in dieser Hinsicht irrte McCoy. Kaum hatte McCoy Kirk das Schlafmittel verabreicht, sank dieser auch schon ins Reich der Träume. Wo er jemandem begegnete… ‚Spock! Sind Sie das wirklich? Oder träume ich?‘ Jim musterte die Gestalt seines Ersten Offiziers, der Vulkanier sah völlig unversehrt aus. Und es waren auch weit und breit keine schwarzen Nebelschwaden zu sehen. Keine sengende Hitze zu spüren… Kein flammender Kopfschmerz… Nur Spock… Einfach Spock… Spock hob eine Braue. ‚Das hier ist tatsächlich ein Traum, Jim.‘ Und als er Kirks enttäuschten Gesichtsausdruck sah und die entsprechenden Emotionen spürte, fügte der Vulkanier beschwichtigend hinzu: ‚Was aber nicht notwendigerweise impliziert, dass das, was gerade geschieht, nicht wahr ist…‘ ‚Ich verstehe das nicht. Was ist denn passiert? Und was passiert hier gerade?‘ Jim trat näher, streckte zögerlich die Hand aus, um Spock zu berühren und ließ sie dann doch wieder sinken. ‚Bei der Besprechung vorhin vermittelten Sie den Eindruck, sehr klar zu verstehen, Captain.‘ Lächelte Spock etwa? Jim wollte sich die Augen reiben, traute sich aber nicht, weil er befürchtete, dass Spock verschwand, wenn er auch nur eine Sekunde den Blick von ihm abwandte. ‚Besprechung?‘ Jims Verwirrung wuchs noch. ‚Woher wissen Sie davon? Ich dachte, wir hätten Sie verloren. Ich dachte,… ich hätte Sie verloren…‘ Spock nickte. ‚Diese Befürchtung war nicht unbegründet. Es war sehr knapp, Jim.‘ ‚Was ist denn geschehen?‘fragte Jim Kirk erneut. Er war so durcheinander, dass er sich stumm schwor, McCoy nie wieder um ein Schlafmittel zu bitten. Spock ignorierte Kirks gedanklichen Kommentar zu McCoys Schlafmitteln und erklärte: ‚Sie und ich, wir konnten auf unterschiedlichen Wegen und unabhängig voneinander unsere guten Absichten vermitteln.‘ ‚Also, gibt es ein Wesen? Eine Intelligenz?‘ Jetzt war Jim hellwach. Es ist ein Traum, erinnerte er sich. Aber es geschieht doch, oder? Das hatte Spock ihm doch bestätigt… ‚Ja und Nein.‘, antwortete Spock rätselhaft und Jim war einen Moment nicht sicher, ob er sich auf das Wesen bezog oder auf Jims Gedanken bezüglich des Träumens, bevor Spock überraschenderweise fortfuhr: ‚Doktor McCoy hatte Recht, es handelt sich hierbei um eine Schwarmintelligenz.‘ Jetzt musste Jim lachen, er konnte nicht anders. Es musste ein Traum sein, wenn Spock Pille in irgendetwas Recht gab. ‚Captain, ich kann Ihre Erheiterung nicht verstehen.‘ Jim winkte ab. ‚Fahren Sie fort, Spock. Und verzeihen Sie mir mein unprofessionelles Verhalten, aber dies ist ja ein Traum, wie Sie mir bestätigten… Und eins noch, bevor Sie mit umfassenden Erklärungen beginnen: Werden wir uns wiedersehen, wenn ich aus diesem Traum erwache? Werde ich Sie im Wachzustand auch wiedersehen und mit ihnen sprechen?‘ ‚Das wäre überaus wünschenswert, Captain.‘ , antwortete Spock und Jim spürte einen Hauch von Belustigung, so als wollte der Vulkanier ihn aufziehen. „Doktor McCoy! Doktor McCoy!“ Schwester Chapel kam ganz aufgeregt aus dem Krankenzimmer von Mr. Spock gelaufen. Besorgt kam der Schiffsarzt aus seinem Büro, er registrierte nicht nur die Aufregung in Christines Stimme, sondern auch, dass die sechs Crewmitglieder aus der Sicherheitsabteilung, die vor dem einzigen Zugang zu Spocks Krankenzimmer standen, nicht mehr ganz so entspannt wirkten, wie die ganze Zeit über. Also war irgendetwas mit Spock. Besorgt wandte er sich seiner Krankenschwester zu, doch sie ließ ihm keine Zeit, um Fragen zu stellen, sondern bat ihn, sofort mitzukommen. Er folgte ihr, ohne zu zögern und während sie zusammen an den Wächtern vorbeigingen, erklärte sie ihm, dass Commander Spock aufgewacht sei und ihrer Meinung nach ganz normal wirken würde. James T. Kirk erwachte und fühlte sich ungewöhnlich erholt. So erleichtert. So, als ob irgendeine riesengroße Last von seinen Schultern verschwunden wäre. Und plötzlich fiel ihm alles wieder ein. Der Traum… Spock… Er musste es wissen. Und zwar jetzt. Eilig stand er auf und ging zum Interkomschalter. Doktor McCoy stand mit verschränkten Armen vor dem Biobett des Ersten Offiziers der Enterprise. „Mr. Spock, Ihre Werte sind eigenartigerweise alle wieder völlig normal. Wenn man solche Werte als normal bezeichnen kann… Aber…“ An dieser Stelle wollte Mr. Spock eine Bemerkung machen, aber McCoy hinderte ihn mit einer Geste daran und fuhr mit seinem Bericht fort: „…Aber ich habe wirklich absolut keine Ahnung, warum. Und Christine und die anderen Schwestern und Pfleger berichteten mir, dass die Werte von allen Patienten hier, sich verbessern würden. Die Leute fühlen sich nach eigener Aussage auch viel besser. Mein Team arbeitet daran, herauszufinden, warum, aber bisher tappen wir völlig im Dunklen. “, brummte McCoy und überprüfte zum wiederholten Male die Funktionen des Bioindikators, der über Spocks Bett hing. Er holte einen tragbaren Scanner und überprüfte die Lebensfunktionen des Ersten Offiziers erneut. Der Vulkanier saß inzwischen auf der Liege und wartete mit einiger Ungeduld darauf, dass Bett endlich verlassen zu dürfen. Immerhin hatte McCoy es inzwischen geschafft, das Sicherheitsteam davon zu überzeugen, dass von Spock keine Gefahr drohte. Sie hatten die Krankenstation soeben verlassen. „Wo ist der Captain?“, verlangte Spock von McCoy zu wissen. Dann nickte er Christine Chapel dankend zu, denn sie brachte ihm gerade eine frische Uniform. „Ich hab ihm Ruhe verordnet, Spock. Das Schiff befindet sich schon zu lange in einer akuten Krise, er brauchte eine Pause.“, schnaubte McCoy. Er glaubte noch immer nicht so recht den Messwerten seiner Geräte. Natürlich war er überaus froh, dass es Spock gut ging. Aber erstens wollte er das dem Vulkanier gegenüber natürlich nicht eingestehen und zweitens wurmte es ihn, dass er keinerlei Erklärung dafür hatte, dass der Erste Offizier, der sich zunächst in einer Art Koma befunden und dann von fremden Mächten besessen gewesen war, die ihn fast getötet hätten, sich nun ohne jegliche Behandlung und ohne erkennbare Gründe und Ursachen wieder bester Gesundheit erfreute. Und ebenso erging es ihm beim Rest der Crew… Spock riss ihn aus seinen Gedanken. „Doktor, ich muss den Captain sprechen. Dringend. Wenn Sie ihn nicht für mich rufen, dann sehe ich mich gezwungen, die Krankenstation entgegen Ihrer Anordnungen zu verlassen.“ Doktor McCoy straffte sich und warf Spock einen eisigen Blick zu, doch er erhielt keine Gelegenheit mehr etwas zu erwidern. „Kirk an Krankenstation! Kirk an Krankenstation! Pille, bitte melde dich.“ Einen Moment bekam der Captain keine Antwort, denn McCoy und Spock starrten sich noch immer schweigend an. Dann löste sich die Situation auf, McCoy entspannte sich und Spock hob eine Augenbraue. Da der Doktor noch immer keinerlei Anstalten gemacht hatte, den Ruf des Captains zu beantworten, machte Spock ein paar Schritte zur Tür. McCoy schüttelte den Kopf und ging selbst zum Interkom. Mit einem Lächeln sagte er: „Guten Morgen, Jim! Hast du gut geschlafen?“ Irgendetwas an McCoys Tonfall irritierte James Kirk. Daher antwortete er etwas zögerlich: „Ja, danke.“ Dann fragte er entschlossen und ohne weitere Umschweife: „Pille, wie geht es Spock?“ Jetzt grinste der Schiffsarzt, er ließ Jim noch einen Moment zappeln und sagte dann: „Warum kommst du nicht hierher und fragst ihn selbst?“ Einen Moment setzte Jims Herzschlag aus. Im Hintergrund war eine allzu vertraute Stimme zu hören und dann ergänzte McCoy: „Ich soll dir ausrichten, dass dein Erster Offizier dich zu sprechen wünscht, er sagt, es sei dringend.“ McCoy erhielt keine Antwort mehr, er hörte nur noch wie die Verbindung unterbrochen wurde, aber er störte sich nicht daran. Alles war wie immer, so wie es sein sollte. Jim bemühte sich, seine Schritte zu drosseln, es würde beunruhigend und befremdlich auf die Besatzung wirken, wenn der Captain wie ein Irrer durch die Gänge rannte. Obwohl er sich gezwungen hatte, nicht allzu schnell zu laufen, war er ziemlich kurzatmig, als er auf der Krankenstation ankam. „Da bist du ja.“, begrüßte ihn McCoy. „Gab es Probleme mit deinem Komterminal? Die Verbindung war plötzlich unterbrochen…“ Der Arzt konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Der Captain beachtete seinen Freund kaum. „Wo ist Spock, Pille?“, fragte er nur und spähte an seinem Schiffsarzt vorbei. McCoy trat kopfschüttelnd beiseite, sein Blick wanderte amüsiert zwischen Jim und Spock hin und her. Der Vulkanier trat durch den Türrahmen ins Zimmer. „Ich bin hier, Jim.“ Erleichterung durchfuhr Jim, eine so unglaubliche Erleichterung, dass sie für ihn körperlich spürbar war, doch der Captain straffte sich und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Mr. Spock, Sie schulden uns einige Erklärungen.“, sagte er im höchst professionellen Ton eines vorgesetzten Offiziers. „In der Tat, Captain. Ich bin jederzeit zur Auskunft bereit.“, antwortete Spock in seinem üblichen Tonfall. „Jetzt und hier.“, befahl Jim und ließ sich dankbar auf einen Stuhl sinken, den McCoy ihm hingeschoben hatte. Christine Chapel brachte zwei weitere Stühle und ließ die drei Männer dann allein. Mr. Spock setzte sich erst nach mehrmaliger Aufforderung. Aber er setzte sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)