One Piece-Charaktere in meiner Welt? von Puraido (Bitte nicht!) ================================================================================ Hilfe? ------ Gelangweilt saß Puraido im Unterricht, sie hatte mal wieder Berufsschule und ihr Lehrer redete und redete und redete … über alles Mögliche, nur nicht über den Unterrichtsstoff. Sie hatte den Kopf auf die Faust gestützt und verdrehte die Augen. Vier Stunden ein und denselben Lehrer? Das war doch ein wenig zu viel des Guten. Noch dazu waren ihre Klassenkameradinnen so was von nervig, sie quatschten immer dazwischen, was die ganze Sache noch mehr in die Länge zog und das, obwohl sie nach dieser Stunde noch vier weitere vor sich hatte. In der Pause kramte sie wieder ihren aktuellen Manga, diesmal war es One Piece, hervor, sie begann zu lesen, doch sogleich ertönte da mal wieder die allseits nervige Stimme ihrer Mitschülerin Katie. „Was liest du denn da schon wieder, Puraido? Schon wieder solche doofen Comics?“ Ihre Stimme war so künstlich hoch und nervtötend, dass es Puraido schon in den Ohren wehtat. Sie war froh, wenn sie die Klasse überstanden hatte. Sie runzelte die Stirn und sah Katie dann an. „Das ist ein Manga und der ist nicht doof“, nuschelte sie lediglich und zog dann ihre Kopfhörer auf, sie drehte sie Musik lauter und ignorierte die anderen. Nachdem sie auch diesen weiteren Schultag überstanden hatte, machte sich Puraido auf den Weg nach Hause, zum Glück wohnte sie auf derselben Straße und musste nur einige Minuten laufen, zum Glück ging es bergab, was die ganze Sache beschleunigte. Als sie in ihrer Wohnung ankam, musste sie nur noch die Treppen bis in den zweiten Stock hoch laufen schon war sie da. Von drinnen waren Stimmen zu hören, allerdings dachte sie sich nichts dabei, vielleicht hatte sie vergessen, den Fernseher heute morgen auszumachen, sie guckte morgens immer noch ein wenig Fernsehen. Sie schloss auf und trat ein. Doch als sie das Wohnzimmer betrat, traf sie fast der Schlag. Sie stand in der Tür zum Wohnzimmer und sah in das Gesicht von fünf fremden Männern und einem kleinen Rentier … Puraido ließ ihren Haustürschlüssel vor Schock fallen. Ihre Augen weiteten sich leicht, ehe sie mit dem Handballen darüber fuhr und die Fremden dann wieder betrachtete, als sie noch immer da waren, schüttelte sie schnell den Kopf. „Was soll das hier werden?“, stammelte sie verwirrt. „Mischen die seit neustem Drogen in den Schulfraß?“, ihre Stimme war hoch und zittrig, sie konnte noch immer nicht glauben, was sie da sah. „Hey, du, was ist denn los?“, kam es von einem der Männer. „Was macht ihr verdammt noch mal in meiner Wohnung?“, quietschte sie. „Und wie kommt ihr hierher?“ „Tja, wüssten wir auch gerne, wir sind vor knapp zehn Minuten hier aufgewacht“, murmelte ein weiterer Mann. „Oh. Mein. Gott“, waren Puraidos letzte Worte, ehe sie nach hinten umkippte und ohnmächtig wurde. „Äh, und nun?“, wollte Shanks wissen. „Oh Gott, wir brauchen einen Arzt! Einen Arzt!“, schrie Chopper aufgeregt. „Ich dachte, du bist Arzt“, meinte Shanks. „Oh, stimmt ja. Schnell hebt sie auf und legt sie auf das Sofa … ähm, bitte?“, stammelte das Rentier, als es sich bewusst wurde, wer hier noch bei ihm saß. Es waren einmal Rothaar Shanks, der Piratenjäger Lorenor Zorro, der White Hunter Smoker, der Chirurg des Todes Trafalgar Law und Eustass „Captain“ Kid. „Und warum?“, wollte Kid wissen. „Weil sie vielleicht weiß, wie wir hierher gekommen sind und wie wir hier wieder wegkommen!“, bemerkte Smoker, ehe er aufstand und die Bewusstlose vom Boden aufhob. Er legte sie auf die Couch. Chopper untersuchte sie kurz und stellte dann erleichtert fest, dass sie nur ohnmächtig war. „Hm, da fällt die einfach so in Ohnmacht, wo gibt’s denn so was?“, grummelte Kid. „Tja, vielleicht hat sie auch nur deine Erscheinung gesehen und sich so sehr erschreckt, dass sie ohnmächtig geworden ist“, bemerkte Law. „Willst du sterben?“, knurrte Kid. Plötzlich richtete sich Puraido mit einem Schrei auf. „Ah, mein Kopf“, keuchte sie, als sie sich ein wenig beruhigt hatte. Doch dann bemerkte sie Kid, der neben ihr saß und sie anstarrte. Sie stieß erneut einen Schrei aus, wobei sie die Hände in die Luft riss. „Siehst du, du machst ihr Angst. Eustass-ya“, murmelte Law. „Oh Gott, wenn ich den erwische, der mich hier so unter Drogen gesetzt hat, den bring ich um“, jammerte Puraido. „Was denn für Drogen?“, hakte Chopper besorgt nach. Puraido zuckte zusammen und wich leicht vor Chopper zurück. „Es spricht“, stieß sie mit hoher Stimme aus, ehe sie die Augen zukniff und die Hände an ihren Kopf legte, sie machte sich ganz klein. „Was hast du denn für Probleme“, brummte Kid verstimmt. Puraido schreckte auf und sah ihn an. „Ähm, mein Problem ist, dass ich gerade meinen Verstand verliere! Immerhin bin ich hier umringt von fiktiven Personen, das ist definitiv nicht normal“, stammelte sie, während sie sich leicht panisch die einzelnen Personen ansah. „Moment Mal, fiktiv, was meinst du damit?“, wollte Zorro wissen. „Ähm, nun ja, ihr seid lediglich Manga-Figuren“, antwortete Puraido ängstlich. „Ihr stammt aus dem Manga One Piece von Eiichiro Oda ihr könnt hier eigentlich gar nicht sein.“ „Äh, wie kommst du denn auf den Scheiß?“, fuhr Kid sie an. „Bitte nicht weht tun! Das ist kein Scheiß, den ich da erzähle“, fiepte sie, dann richtete sie sich auf und hielt sich an dem Bücherregal fest, welches über der Couch hing. Sie zog einige Manga-Bände von One Piece hervor und hielt sie den anderen hin. „Hoho, das ist ja Ruffy!“, meinte Shanks, als er den Kapitän der Strohhutbande erkannte. „Und da bin ich!“, stieß Chopper aus. Nach und nach fanden sich alle in den Bänden wider und begriffen so langsam, dass Puraido die Wahrheit gesagt hatte. Nun saßen sie alle auf der Couch und überlegten, wie sie denn genau hierher gekommen waren, vielleicht würde sich ja so ein Weg offenbaren, durch den sie wieder zurück konnten. Puraido unterdessen kauerte sich noch immer auf der Couch zusammen und versuchte zu realisieren, dass dort wirklich einige der One Piece Charaktere saßen … was ging hier nur vor sich? „Also, nachdem wir nun festgestellt haben, dass wir hier in dieser Welt nur Figuren aus einem Buch sind, was machen wir nun?“, wollte Smoker wissen. „Ich habe keine Ahnung, ich weiß ja noch nicht Mal, wieso der ganze Mist hier passiert ist“, murrte Kid, er verschränkte die Arme vor der Brust. „Hey, Weib, sag du doch auch Mal was“, fuhr er dann noch Puraido an. Diese zuckte zusammen und sah Kid ängstlich an. „Und was?“ „Na super, die ist ja zu gar nichts zu gebrauchen“, stöhnte Kid genervt auf. „Tut mir Leid …“, stammelte sie. „Wie heißt du überhaupt?“, wollte Chopper wissen. „Ähm, Puraido“, stellte sie sich vor. „Also, Puraido, was schlägst du vor? Du kennst dich in dieser Welt aus, ist so was schon mal passiert?“, fragte Law. „Nein, mir noch nicht … allerdings habe ich laut den Erzählungen einiger Klassenkameraden erfahren, dass vor einigen Jahren mal zwei Mädchen von sieben japanischen Kriegern ins Mittelalter entführt wurden … Das war soweit der einzige Kontakt, den die Mangawelt mit dieser Welt hatte“, erklärte Puraido. „Sieben japanische Krieger? Und was ist aus den Mädchen geworden?“, wollte Chopper wissen. „Keine Ahnung, die sind nie wieder aufgetaucht. Die Krieger sollen wohl die legendären Shichinintai gewesen sein, die sind aus dem Manga Inu Yasha. Bisher hab ich das allerdings für unsinnig gehalten, aber jetzt …“, ihre Stimme wurde immer höher. „Wir können also festhalten, dass es nicht gerade häufig passiert, dass fiktive Figuren in diese Welt gelangen“, meinte Law. „Genau so sieht es aus“, Puraido war noch immer ein wenig durch den Wind, allerdings gewöhnte sie sich langsam an die Anwesenheit der anderen. „Bleibt jetzt trotzdem noch die Frage, wie wir wieder hier weg kommen“, griff Shanks noch mal auf. „Ich werde mir was überlegen … aber ich glaube nicht, dass ihr mit einem Fingerschnipsen wieder verschwindet. Wäre wohl zu schön“, seufzte Puraido. „Hm, das wäre es wirklich“, grummelte Kid. Plötzlich hörten sie ein Knurren, die Piraten sahen Puraido an, welche leicht rot angelaufen war. „Sorry, aber ich hab Hunger … der Schulfraß macht ja leider nicht satt“, sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Hm, was zu essen wäre nicht schlecht, es kommt mir so vor, als hätte ich Wochen nichts gegessen“, murmelte Shanks. „Stimmt, jetzt wo du es sagst“, kam es auch von Trafalgar Law. Auch die anderen bemerkten, dass ihnen so langsam der Magen knurrte, es war beinahe schon schmerzhaft, so als hätten sie Jahrhunderte nichts gegessen. „Hm, liegt vielleicht daran, dass ihr im 16. Jahrhundert unterwegs seid, also in One Piece, wir uns aber im 21. Jahrhundert befinden“, bemerkte Puraido. „Eh, also haben wir seit fünf Jahrhunderten nichts mehr gegessen?“, stieß Chopper entsetzt aus. „So ungefähr“, Puraido zuckte mit den Schultern. „Dann sollten wir aber dringend mal was essen gehen … Gibt’s dazu auch Sake?“, wollte Shanks wissen. „Sake gibt es hier nicht … aber wir haben hier andere alkoholische Getränke“, meinte sie und sah Shanks vorsichtig an. „Hm … solange es ansatzweise an Sake herankommt, ist es mir egal“, er zuckte mit den Schultern. „Gut, ich denke wir sollten schon was organisieren können“, nuschelte sie, dann stand sie auf und sah ihre Besucher an. „Kommt ihr mit? Ich hab schließlich keine Ahnung, was ihr alles so wollt“, meinte sie. „Du meinst, wir sollen mit dir in diese fremde Welt da draußen kommen?“, keuchte Chopper. „Äh, ja, sieht wohl ganz so aus … Aber ich denke, du musst dir noch eine Jacke oder so drüber ziehen, die Leute werden sonst komisch gucken“, meinte Puraido. „Warum denn das?“ „Na ja, hier gibt es keine Rentiere mit blauen Nasen, die auf zwei Beinen laufen und sprechen können“, erklärte Puraido schnell. Chopper nickte, während Puraido ihm eine Jacke holte, es war eine graue Regenjacke. Chopper zog sie sich über und versank fast darin. „Ups, ich vergaß, ich trag ja nur Übergrößen … aber das ist die kleinste Jacke, die ich habe“, entschuldigte sie sich. Danach wandte sie sich an die anderen. „Eure Waffen müsstet ihr aber hier lassen. Heutzutage laufen wir nicht mit Schwertern herum“, sie sah zu Law, Zorro und Shanks. „Nicht? Und wenn Feinde auftauchen?“, wollte Kid wissen. „Äh … so was gibt’s hier nicht … beziehungsweise, nicht in dieser Region“, erklärte Puraido. „Stellt eure Waffen da hin, hier kommen sie nicht weg“, sie deutete in eine freie Ecke des Raumes. Eher widerwillig taten die anderen, was Puraido von ihnen wollte. Puraido steckte noch Geld ein und griff sich den Haustürschlüssel, der noch immer auf dem Boden lag und wartete an der Tür auf die anderen. Sie liefen den Hausflur hinunter und standen wenige Augenblicke später draußen, vor dem Haus. „Hm, sieht merkwürdig aus“, bemerkte Chopper, während er witterte. „Und es riecht auch komisch“, er zog die Nase kraus. „Ja, hier sind viel zu viele Abgase in der Luft, von den vielen Autos und so“, murmelte Puraido. „Autos?“ Shanks sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Jep, das ist mobiler Untersatz, mit dem man fast überall hinkommt. Da vorne kommt auch gerade eins“, sie deutete auf die Straße. Chopper lief neugierig voraus, wobei er allerdings auf die Fahrbahn trat. „Chopper! Stopp!“, rief Puraido und sprintete ihm hinterher. Sie erwischte ihn am Arm und zog ihn zurück auf den Bürgersteig. Der Fahrer des Wagens hupte bloß und fuhr einfach weiter. Schwer atmend saß Puraido auf dem Bürgersteig, Chopper saß panisch auf ihrem Schoß. „Du darfst nicht einfach auf die Fahrbahn laufen, wenn du unter die Räder kommst, dann ist es im schlimmsten Fall um dich geschehen“, keuchte sie. Das kleine Rentier klammerte sich an Puraido fest, während diese aufstand. „Ist gut“, stammelte er. „Also Leute, bitte lauft nicht einfach über die Straße, das kommt hier nicht so gut“, meinte sie zu den anderen. Diese nickten nur. Nach diesem kleinen Schock machten sie sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Stress ------ Puraido führte die Jungs den Berg hinunter. Zum Glück war der nächste Supermarkt, in dem sie auch arbeitete, nicht weit. Sie kamen unten an und Puraido wollte die freie Straße gerade überqueren, als Chopper rief: „Halt, man darf die Straße doch nicht überqueren!“ Puraido, welche Chopper noch immer trug sah zu ihm herunter. „Nun ja, man darf sie nur nicht überqueren, wenn Autos kommen, wenn frei ist, kann man sie überqueren“, erklärte sie ihm. „Oh, ach so“, nuschelte er. Puraido seufzte und lief dann los. „Na kommt“, meinte sie zu den anderen. Diese folgten ihr einfach mal. „Na, da bin ich aber mal gespannt …“, murmelte Law, er betrachtete das nächste, vorbeifahrende Auto skeptisch. Sie liefen einen kleinen Hügel hoch. „Hey Puraido!“, rief da plötzlich jemand. Puraido zuckte zusammen als die Blondine auf sie zukam. „Marli … Hallo“, nuschelte Puraido etwas gezwungen. „Musst du heute auch noch arbeiten? Ich muss gleich anfangen“, plapperte Marli. „Seit wann arbeite ich mittwochs? Ich hatte heute Schule, das reicht vollkommen“, brummte Puraido. Marli war ihre Arbeitskollegin, allerdings konnte Puraido sie ganz und gar nicht leiden. „Sag mal, wer sind die eigentlich?“, wollte die nervige Blonde wissen. „Bekannte … Und wir müssen dann auch weiter, bis dann“, beendete Puraido das Gespräch abrupt. Sie bog in eine andere Straße ein, so musste sie zwar einen Umweg gehen, aber wenigstens hatte sie Marli nicht mehr an der Backe. „Was sollte das?“, wollte Zorro wissen. „Ich kann das Biest nicht ausstehen! Ich bekomme Aggressionen, wenn ich sie sehe … das weiß sie aber nicht“, Puraido stieß die Luft aus. „Warum bringst du sie nicht um?“, fragte Kid. „Weil ich keinen Ärger will, deshalb“, antwortete sie, ehe sie weiter ging. Nach zirka fünf Minuten waren sie da. „Da sind wir. Der Herkules Markt“, meinte Puraido. „Herkules? Und was soll die Sonne da?“, wollte Kid skeptisch wissen. „So heißt der Laden und was die Sonne da soll …? Keine Ahnung, sieht vielleicht netter aus“, Puraido zuckte mit den Schultern. Sie überquerten noch einmal die Straße und liefen die wenigen Treppenstufen hoch. „Ähm, Käpt’n Smoker, da drinnen ist Rauchen nicht erlaubt“, setzte Puraido an. „Ja, und?“, Smoker sah sie nicht begeistert an. „Könntest du deine Zigarren bitte ausmachen, das gibt sonst nur ärger“, bat Puraido vorsichtig. Tief seufzte Smoker auf, allerdings machte er die beiden Zigarren tatsächlich aus. „Besser?“, fragte er verstimmt. „Ja, danke“, antwortete Puraido und dann betraten sie den Laden. „Oh ha, was ist denn hier los? Geht morgen die Welt unter?“, wollte Shanks wissen, als er die Massen von Leuten betrachtete, die hier ein und aus gingen. Es waren drei von sechs Kassen geöffnet und noch immer standen die Leute ein wenig an. „Nein, das ist normal“, Puraido stieß die Luft aus, danach ging sie los um einen Einkaufswagen zu holen. Sie zog einen Wagen aus der Reihe und setzte Chopper hinein, danach fuhr sie weiter nach drinnen. Sie kamen an der Elektroabteilung vorbei und dort liefen einige Fernseher zur Vorführung. „Was sind das?“, hakte Shanks nach, während er einen der Fernseher näher betrachtete. „So viele Farben!“, staunte Chopper nicht schlecht. „Das sind Fernseher“, meinte Puraido, doch da wurde sie von Eugene, ihrem Kollegen unterbrochen. „Na, Wolke, alles klar?“, fragte er, wobei deutlich sein russischer Akzent zu hören war. „Äh, ja. Alles bestens“, murmelte sie. „Schön, sind das da Freunde von dir?“, hakte er weiter nach. „Ja, sie sind zu Besuch“, antwortete Puraido ein wenig gestresst. „Ah, sehen aus wie diese Anime-Figuren, auf die du so stehst. Wie heißt der jetzige? One Piece?“, murmelte er. „Ah, ja genau. One Piece. Das sind Cosplayer, musst du wissen“, ihre Stimme war piepsig hoch vor Panik, wenn selbst Eugene sie erkannte, dabei kannte er One Piece gerade mal von ihrem facebook-Profil. „Und ich muss dann auch mal weiter, bye-bye“, verabschiedete sie sich schnell. „Mach’s gut, Wolke“, riefe Eugene ihr hinterher. Puraido schob den Einkaufswagen vor sich her, sie sprintete fast zu den Zeitungen. „He, was rennst du denn so?“, wollte Smoker wissen. „Und was hat es mit Wolke und Cosplayern auf sich?“, fragte Law. „Wolke ist mein Spitzname, keine Ahnung wie er eigentlich darauf kommt und Cosplayer sind Leute, die sich als Manga-Figuren verkleiden. Und ich renne, weil ich mich nicht unterhalten will“, erklärte sie hastig. „Und nun kommt bitte.“ Sie schob den Wagen ohne weiteres auf das Rollband, welches nach unten führte. Seufzend folgten ihr die anderen. Als sie unten ankamen, rollte Puraido den Wagen zielstrebig in die Getränkeecke. „So da ihr ja Alkohohl wollt, bedient euch. Das ist die Bierecke, Bier kommt Sake wohl am Nächsten. Wer Rum oder ähnliches bevorzugt, folgt mir bitte“, erzählte sie. Während Shanks, Zorro und Smoker in der Bierecke zurückblieben und sich was aussuchten, fuhr Puraido zum Spirituosenregal. Während die anderen damit beschäftigt waren, sich Getränke auszusuchen, ging Puraido zur Fleischtheke, sie wusste, dieser Einkauf würde teuer werden und sie musste jetzt schon schlucken. Sie bestellte einige große Fleischpakete, da sie eigentlich vorhatte, es innerhalb der nächsten Tage zu verbrauchen. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht mit heulen anzufangen, wenn das Fleisch schon so teuer war … „Ich will Süßigkeiten!“, informierte Chopper sie. Sie schob den Wagen zu dem Süßigkeitenregal und hob Chopper heraus. „He, Puraido!“, meldete sich da Law. „Was gibt’s denn?“, wollte sie wissen. „Wir haben da ein kleines Problem … wir wissen nicht, was die Zeichen hier bedeuten sollen“, er deutete auf die Flasche, die er in der Hand hielt. Puraido hob die Augenbrauen an. „Das ist Rum“, meinte sie. Law runzelte die Stirn. „Was für eine Sprache ist das?“ „Deutsch, warum?“, so langsam dämmerte es Puraido. Sie legte ihre Hand an die Stirn. „Ah, ich glaube, ich weiß, was ihr für Probleme habt. Ihr könnt euch zwar mit mir auf Deutsch unterhalten, es aber nicht lesen.“ „Und warum nicht?“, wollte Kid wissen. „Nun ja, ich könnte mir vorstellen, dass ihr nur Deutsch sprechen könnt, weil One Piece auf Deutsch synchronisiert wurde, aber warum ihr es nicht lesen könnt? Vielleicht, weil die Schrift bei euch weiterhin aus japanischen Zeichen besteht? Keine Ahnung, da bin ich auch etwas überfragt“, sie zuckte mit den Schultern. „Super, toll …“, grummelte Kid. „Beruhig dich, Eustass-ya, sei lieber froh, dass wir uns überhaupt mit ihr verständigen können“, seufzte Law auf. „Puraido, was ist das hier?“, wollte Chopper wissen, und zupfte an ihrem Hosenbein. „Das? Das sind Marshmallows, nimm sie dir mit, wenn du willst“, Chopper nickte zufrieden und ließ sich von Puraido wieder in den Wagen setzen. „Yo, Puraido, ist ja ganz schön viel Trubel um dich herum“, meinte da ein weiterer Arbeitskollege. „Äh, hallo Ivan … Ja, ich hab überraschenden Spontanbesuch bekommen“, seufzte sie auf. „Boah, voll krass, ey“, kommentierte Ivan nur. „Das wird sicher teuer, aber du hast ja das große Geld, nicht wahr, Puraido?“, er boxte sie gegen den Oberarm. Puraidos Blick war weniger erfreut, sie hasste es, wenn er „auf cool“ tat, was ihn meist nur lächerlich wirken ließ. „Hör auf mich zu schlagen“, murmelte sie ruhig. „Und lass das Geld mal meine Sorge sein“, fügte sie hinzu. „Kommst du morgen auch arbeiten? Wir kriegen wieder Lieferung, voll viel Werbezeugs und so“, erzählte er ihr. „Nö, morgen hab ich meinen freien Tag“, antwortete Puraido. „Hast du’s gut“, Ivan seufzte auf. „Haha, Scherzkeks, dafür muss ich Freitag und Samstag arbeiten“, fauchte sie. „Ich dachte, du magst Kinder nicht, warum schleppst du jetzt eins mit dir rum?“, hakte Ivan dann noch nach. „Ich bin doch kein Kind!“, protestierte Chopper, doch Puraido hielt ihm den Mund zu. „Wie gesagt, überraschende Besuche sind überraschend“, meinte Puraido. „Ach so, na ja, man sieht sich. Schlag ein“, er hielt seine Hand nach oben. Puraidos Blick verdüsterte sich schlagartig, sie starrte erst die Hand und dann Ivans Gesicht an, auf welchem ein breites Grinsen lag. Äußerst Widerwillig hob auch sie ihre Hand an, worauf Ivan seine Hand sofort auf ihre schlug. „Yay, du bist so cool, Puraido, bis Freitag“, er verschwand ins Lager zurück. Puraido knurrte wütend etwas vor sich hin, was wie „Idiot“ klang. Dann wandte sie sich an die anderen. „So, habt ihr jetzt alles, was ihr braucht?“, wollte sie wissen. Die anderen nickten und Puraido seufzte erleichtert auf. Sie besorgte nur noch einige Zutaten und dann machten sie sich auf den Weg zur Kasse. Sie mussten ganz schön lange anstehen, da die drei schnellsten Kassierer des Ladens an der Kasse saßen. „Mann, denen kann man beim Kassieren ja die Schuhe besohlen“, brummte Puraido. An den Kassen saßen Ute, Fabi, der einzige männliche Kassierer im Laden, und Marli. Sie hatten sich bei Fabi angestellt, da dieser noch vergleichsweise schnell war. Was die ganze Sache hier verlangsamte, waren die Schwätzchen der Kassierer mit den Kunden, das zog sich schon unverschämt lange hin und als nur noch ein Kunde vor ihnen war, mit dem Fabi sich festgequatscht hatte, brüllte Kid: „Jetzt, mach, dass du Land gewinnst. Hör auf zu Reden und mach weiter! Andere wollen auch mal dran kommen!“ Auch wenn es Puraido niemals so ausgedrückt hätte, sie war Kid unendlich dankbar dafür, dass er sich beschwert hatte. Sie selbst war jemand, der das einfach stillschweigend hinnahm. Fabi zuckte erschrocken zusammen und verabschiedete den anderen Kunden und machte sich endlich daran, Puraido abzukassieren. „Hallo“, sagte er mit leicht zittriger Stimme. Er beobachtete vorsichtig Kid, während er weiter kassierte. „Jungs, nehmt ihr euch doch schon mal bitte Tüten und packt das Zeug ein, ich zahle“, wies Puraido die anderen an, damit sie nicht nur rum standen. Grummelnd machte Smoker sich daran, die Sachen in die Tüten einzuräumen, er wollte bloß schnell hier raus, er wollte endlich weiterrauchen. Zorro und Law taten es ihm gleich, während Kid die vollen Tüten währenddessen halten musste. „Wow, ein richtiger Großeinkauf, was Puraido?“, bemerkte Fabi. „Ja … leider schon, ich hab leider viel zu überraschend Besuch bekommen“, seufzte sie auf, sie betrachtete mit Schrecken die immer größer werdende Zwischensumme. „Mann, muss das so piepen? Das nervt ja mal echt“, beschwerte sich Kid erneut. „Sorry, das kann man leider nicht ändern“, knurrte Puraido. Dann war Fabi fertig und nannte den Preis. „Das wären dann 142,57 Euro, bitte.“ „Gott, bist du denn verrückt Fabi? Du machst mich noch pleite!“, jammerte Puraido, während sie ihm ihre EC-Karte reichte. „Tut mir leid, aber das ist mein Beruf“, meinte er scherzhaft, er schob ihr das Pin-Pad rüber und Puraido machte sich daran, ihre Geheimzahl einzutippen. Sie drückte auf „Bestätigen“ und verabschiedete sich gedanklich von ihrem hart erarbeiteten Geld. Fabi gab ihr die Karte, den Kassenbeleg und den EC-Beleg und verabschiedete sie dann. „Dann, mach’s gut. Bist du Samstag da?“, wollte er noch wissen. „Ja, bin ich, bis dann“, Puraido und die anderen gingen nach draußen. Als sie draußen waren stellte Smoker seine Tüten ab und steckte sich zwei Zigarren in den Mund, welche er sogleich entzündete. „Hey, gleich zwei Zigarren auf einmal? Willst wohl ein ganz cooler sein, was?“, kam es von einer Gruppe jugendlicher Halbstarker. Smoker hob die Augenbrauen an. „Halt lieber die Klappe, sonst setzt es was“, brummte er lediglich und hob die Tüten auf. „Leute, ernsthaft jetzt, lasst es einfach“, mischte sich Puraido ein, als sie sah, dass die Jungs schon wieder was sagen wollten. „Oh, Frau Verkäuferin, du bist das. Ohne Arbeitskleidung hab ich dich gar nicht erkannt“, kam es von einem der Jungs. „Schön für dich und jetzt geh mir aus dem Weg“, Puraido sah dem etwas kleineren Jungen in die Augen. Dieser trat auch wirklich einen Schritt zurück. „Du solltest dich besser benehmen, sonst gibt’s bald mal richtigen Ärger“, brummte sie verstimmt. Sie trauerte noch immer um ihr Geld, das meiste war nur für Alkohol draufgegangen. Deshalb war sie jetzt ein wenig aggressiver. Nach dieser nervigen Konversation gingen sie zurück. Wobei jeder etwas zu tragen hatte, nun ja, die Jungs trugen die Tüten und Puraido trug Chopper, welcher seine Marshmallows festhielt. „Puraido, das war ja so was von nervig. Ich hasse Einkaufen“, meckerte Kid. „Ich weiß, ich hasse es doch auch, vor allem, da ich gerade eben so viel Geld ausgeben musste“, seufzte sie genervt auf. „142,57 Berry sind doch nicht viel“, meinte Zorro. „Bei uns kostet eine Zeitung 100 Berry.“ „142,57 Berry vielleicht nicht, aber die Währung hier ist Euro … und in Euro ist das ganz schön viel“, grummelte Puraido. Sie waren auf dem Rückweg, als aus einer Seitenstraße plötzlich zwei Kinder auf Inlineskates angeschossen kamen. Doch durch eine Bodenwelle gerieten sie aus dem Gleichgewicht und kamen unelegant vor Puraido auf dem Boden auf. „Ah!“, stießen sie aus, als sie hinfielen. Während die beiden schmerzverzerrt Grimassen schnitten, fing Puraido laut an zu lachen. „Bwahaha, phänomenal!“, meinte sie. „Tja, Leute, wenn ihr es nicht könnt, dann lasst es doch einfach“, lachte sie, sie musste sich anstrengen um weiter geradeaus zulaufen und sich nicht ebenfalls gleich am Boden wieder zu finden. Die Kinder guckten ihnen doof hinterher, während die kleine Gruppe weiter ging, Kid hatte ebenfalls zu lachen begonnen. „Das ist aber nicht nett“, bemerkte Smoker. „Na und? Ich mag Kinder nicht. Die sollen bloß froh sein, dass sie mich so zum Lachen gebracht haben, sonst hätten sie sich noch entschuldigen müssen, dass sie mir vor die Füße gefallen sind“, Puraido zuckte mit den Schultern. „Hm, kannst du es denn besser als die beiden?“, wollte Shanks wissen. „Inlineskates fahren? Nein, ich kann das überhaupt nicht. Allerdings versuche ich es deswegen gar nicht erst, das ist der Unterschied“, sie zwinkerte ihm zu. Einige Minuten später kamen sie bei dem Wohngebäude an, sie gingen nach oben und Puraido war froh, dass sie es endlich geschafft hatte. Wie man Piraten schockt ----------------------- Puraido verstaute die Einkäufe so gut es eben ging, es war alles etwas eng in ihrer Wohnung. Die Piraten und Smoker hockten auf der Couch und wussten nicht wirklich etwas mit sich anzufangen, außer Alkohol zu trinken. Doch da entdeckte Law ein Tablet, interessiert betrachtete er es. „Was hast du denn da, Law?“, wollte Chopper wissen. „Keine Ahnung, sieht komisch aus“, murmelte er. Da kam er auf einen Knopf und das Tablet leuchtete auf. „Es leuchtet!“, strahlte das Rentier. Law strich über den Bildschirm und entsperrte es somit. Doch als er das Hintergrundbild sah, stockte er. „Was … soll das?“, keuchte er. „Was denn?“ Chopper nahm ihm das Tablet ab und betrachtete ebenfalls das Bild. „Oh … oha. Law was ist das denn?“, fragte er verwundert. Da kam Puraido ins Wohnzimmer. Sie quiekte auf, als sie sah, dass Chopper das Tablet hatte. „Nicht!“, stieß sie aus und schnappte es sich. „Puraido, was ist das für ein Bild?“, Law war noch immer verwirrt. „Was denn für ein Bild? Zeig doch mal her!“, Kid stand auf und schnappte sich das Gerät. Seine Augen weiteten sich leicht, als er das Bild betrachtete. Darauf waren Law und Kid zusehen, wie sie sich küssten, das alles war auch noch sehr realistisch gezeichnet. „Ähm, ich kann das erklären“, stammelte Puraido. „Da bin ich aber gespannt“, grummelte Kid. „Wisst ihr, hier in meiner Welt gibt es so genannte Fangirls und die lieben es nun mal, die unmöglichsten Leute miteinander zu verkuppeln und Kid x Law ist eigentlich noch mit das normalste …“, erklärte sie. „Wie kommen die Leute darauf, dass ich was mit Trafalgar anfange?“, fauchte Kid. „Ich mag ihn noch nicht mal!“ Puraido zuckte mit den Schultern. „Tja, im Fangirluniversum ist Hass gleich unglaubliche Liebe. Kid x Law ist da keine Ausnahme. Aber nicht nur in One Piece ist das so. Bei Shizuo und Izaya aus Durarara!! ist es das gleiche“, sie hob die Arme an. „Aber ihr seid nicht das einzige Pair“, beruhigte sie Kid. Zumindest versuchte sie es. „Noch mehr? Was denn da?“, wollte Kid verstimmt wissen. Jetzt sahen auch die anderen auf, sie hofften, dass sie nicht genannt wurden. „Na ja, neben Kid x Law gibt es noch Law x Ruffy. Oder Kid x Killer. Dann gibt es noch Zorro x Sanji oder Ruffy, seltener auch Zorro x Tashigi. Dann auch mal ab und zu Smoker mit Tashigi, Sir Crocodile oder Ace. Shanks und Mihawk oder Makino, ab und zu auch mal Buggy oder Ruffy“, zählte sie weiter auf. „Moment mal! Stopp! Ruffy und ich? Weshalb? Ich bin doch viel, viel älter als er!“, stieß Shanks entsetzt aus. „Spielt keine Rolle, nicht im Fangirluniversum“, seufzte Puraido. „Wenn sie wollen, verkuppeln sie jeden mit jedem. Sie schaffen es sogar, ein zierliches, normalgroßes Mädchen mit Doflamingo zu verkuppeln, also von daher …“ „Fangirls, ich hasse sie …“, knurrte Kid. „Verkuppeln die mich auch?“, wollte Chopper wissen. „Nun ja, ich habe bisher keine Geschichte gefunden, in der das der Fall wäre, da kannst du dich echt glücklich schätzen“, gratulierte Puraido ihm. „Moment, sie schreiben Geschichten über uns? Etwa auch über Trafalgar und mich?“, hakte Kid nach. „Jup, und es läuft in dem Großteil der Geschichten immer nur auf eins heraus …“, sie ließ den Satz in der Luft hängen. Kid zuckte zusammen. „Du meinst doch nicht …“, er musste schlucken, „dass sie uns im Bett landen lassen.“ „Doch, genau das …“ „Ich muss mich setzen“, Kid ließ sich auf die Couch plumpsen. „Aber, Kid, du kannst dich echt glücklich schätzen, wenn es Law ist. Denn es gibt da eine Erfindung, die nennt sich Eigener Charakter … Meistens sind es irgendwelche überpowerten Mädchen, die dich, Law, Ruffy, Shanks, die Admiräle und alle anderen starken Personen mit einem Wimpernklimpern und ihrer lieblichen Stimme umhauen können“, erklärte sie. „Sie sind Super-Saiyajin- und Fischmenschenmäßig stark und ihre Launen sind echt verdammt wechselhaft. Sie wickeln euch um ihre perfekt manikürten Finger und ihr nehmt sie bereitwillig auf, obwohl ihr sie nicht kennt. Du, Kid, wirst plötzlich so weich und liebesbedürftig, Zorro wird gefühlsduselig und Law würde alles für sie machen. Und obwohl sie euch gegenüber frech ist, liebt ihr sie alle“, Puraido formte mit Daumen und Zeigefinger ein Herz. „Oder ihr habt plötzlich mysteriöse Schwestern oder gar Kinder“, setzte Puraido noch hinzu. „Kinder?!“, stießen die Jungs aus. „Jep, nun ja, soweit ich aber weiß, seid ihr alle noch recht glimpflich davongekommen, na ja, bis auf Shanks“, meinte Puraido. „Ich? Wieso denn ich?“, hakte Shanks mit einem mulmigen Gefühl nach. „Na ja, ich hab es mal nachgezählt, zumindest auf der Plattform, wo ich immer rumgeistere, es müssten dort so um die dreißig Kinder sein.“ Shanks verschluckte sich an dem Bier, welches er gerade trank und musste stark husten. „Dreißig?! Warum so viele?“, stieß er aus, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. „Tja, jeder will halt ein Kind von Shanks sein … ich kann sie da durchaus verstehen, du bist toll, aber mir tust du irgendwie leid, wenn es bei euch in der Zeit schon Kindergeld geben würde … dann wärst du wohl pleite, bei über dreißig Kindern … von denen du weißt. Vielleicht tummeln sich noch mehr hier rum“, Puraido hob die Schultern an. Shanks stützte den Kopf in seine Hand. „Hilfe, eure Welt ist echt anstrengend“, murmelte er. „Hm, sag mal, Puraido, warum liest du solche Geschichten?“, fragte Kid nach. „Na ja, ich muss ehrlich gestehen, ich vergöttere Kid x Law. Allerdings nur, wenn es gut geschrieben ist. Und einige Geschichten sind verdammt gut geschrieben“, Puraido kicherte leicht. Kids Gesichtsfarbe wechselte von Rot zu aschfahl. „Du bist auch ein Fangirl!“, klagte er sie an. „Nein, bin ich nicht! Jedenfalls nicht so ein abgedrehtes. Ich hänge euch keine Kinder oder irgendwelche Schwestern an“, verteidigte sie sich. „Wenigstens etwas, Eustass-ya“, murmelte Law. „Aber immer noch viel zu viel“, brummte Kid. Puraido lachte leicht und verließ dann das Wohnzimmer. Sie würde jetzt mal so langsam anfangen zu kochen, sonst drehte sie noch durch vor Hunger. Während sie also in der Küche herumwerkelte, saßen die Piraten weiterhin im Wohnzimmer. Kid hatte sich weit, weit weg von Law gesetzt und Shanks war noch immer ein klein wenig traumatisiert. Diese Welt war schon jetzt viel seltsamer als ihre. Chopper war der einzige, der momentan ganz gut gelaunt war, er saß neben Zorro auf der Couch und futterte seine Marshmallows. Als Puraido endlich fertig war mit Kochen, rief sie die Jungs. Sie musste feststellen, dass sie doch mehr aßen, als eigentlich gedacht. „Oh je, ich bin gerade verdammt froh, dass weder Ruffy noch Bonney hier sind … ich glaube, dann wäre ich ruckzuck pleite“, murmelte sie vor sich hin. Sie schauten während des Essens fernsehen, und die Piraten waren erstaunt, was in der heutigen Welt alles möglich war. Puraido hatte sich in ihre Couchecke verzogen versuchte gerade krampfhaft, nicht einzuschlafen. Sie hatte sich noch gar nicht überlegt, wo die anderen heute schlafen sollten … Sie machte sich gerade Gedanken darüber, als Zorro gähnte und dann fragte: „Wo sollen wir heute nach eigentlich schlafen? Alle auf der Couch, das wird ein wenig eng.“ „Ähm, nun ja … auf der Couch können zwei Schlafen, hinten im Zimmer steht noch mal ein ausklappbares Sofa, falls ich mal besuch haben sollte, da könnten auch noch mal zwei drauf schlafen und die Badewanne ist auch noch frei … Und da Chopper ja nicht so groß ist, kann er ja noch zusätzlich entweder auf der Couch oder auf dem Klappsofa schlafen“, meinte sie. „In der Badewanne?“, brummte Law. „Ja, ich kann euch Bettzeug dafür geben, dann ist es vielleicht nicht ganz so unbequem“, meinte sie. „Na, vielen Dank auch …“ Puraido gähnte. „Nun ja, wo ihr schlaft, müsst ihr unter euch ausmachen, ich kann euch Decken und so geben, aber ich geh jetzt ins Bett, ich bin fix und fertig heute. Ach, zudem bitte ich euch, nicht so laut zu machen, es ist schon spät und in dem Haus wohnen noch andere Leute die schlafen wollen“, teilte sie den anderen mit und stand auf. Sie verschwand kurz ins Bad und huschte dann in ihr Schlafzimmer, sie schlüpfte unter die Decke und schloss die Augen. Sie konnte es noch immer nicht ganz glauben, dass diese Leute jetzt wirklich hier waren. Sie schmunzelte und schüttelte leicht den Kopf. Sachen gab’s, die gab’s nicht … Puraido wurde etwas unsanft durch einen schlag auf den Bauch geweckt. Sie lag auf dem Rücken, weshalb ihr Bauch auch ziemlich ungeschützt war. Als sie die Augen aufschlug, bemerkte sie, dass es noch dunkel war. Danach fiel ihr auf, dass tatsächlich jemand neben ihr lag … Moment mal … jemand lag neben ihr? Panisch tastete sie nach dem Lichtschalter und als es hell wurde, schrie sie auf. Kid lag neben ihr und als er sich gerade auf den Bauch gedreht hatte, hatte er ihr voll eine verpasst. Doch, was tat er in ihrem Bett? Sie rutschte schnell unter ihm weg und fiel aus dem Bett. „Autsch“, keuchte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, da sie mit der Stirn auf den Nachttisch geknallt war. Sie wich zur Wand zurück. „Kid, was machst du in meinem Bett?“, zischte sie ihn an. Der Pirat war mittlerweile erwacht und grummelte etwas vor sich hin. „Was machst du denn für einen Krach?“, fragte er. „Ich hab mich erschrocken, weil du plötzlich neben mir lagst! Was machst du in meinem Bett?!“, wiederholte sie ihre Frage. „Na ja, Smoker und Shanks schlafen auf der Couch und Law, Zorro und Chopper auf dem Sofa und auf die Badewanne hatte ich keine Lust, zudem ist die eh viel zu klein, also bin ich hierher gekommen“, erklärte er verschlafen. „Und jetzt will ich weiterschlafen. Also leg dich wieder hin“, brummte er. Puraido konnte es nicht fassen … noch immer panisch schnappte sie sich ihr Kopfkissen und ihre Decke und verschwand aus dem Zimmer. Dann würde sie eben in der Badewanne schlafen! Sie würde sich auf keinen Fall neben Kid legen. Ihre Wangen glühten ein wenig, bei der Vorstellung … Sie ging ins Badezimmer und schloss die Tür ab. Sie legte sich in die Wanne und deckte sich zu. Es war zwar verdammt unbequem, aber besser als Kid … Sie schloss die Augen und versuchte wieder einzuschlafen. Schock am Morgen ---------------- Grummelnd setzte sich Puraido auf, sie lag noch immer in der Badewanne, in welche sie letzte Nacht geflüchtet war. Ihr Nacken war verspannt und ihr Rücken schmerzte. Sie hob den Arm und fuhr sich mit ihrem Handrücken über die Augen. Sie hörte es einmal unschön in ihrer Wirbelsäule knacken. Sie konnte noch immer die bleierne Müdigkeit in ihren Knochen fühlen, als sie aus der Wanne stieg. Als sie sich bewegte knackte ihr ganzer Körper und sie konnte sich nur unter äußerster Anstrengung aufrichten. „Ich hasse diesen verdammten Kid … Ich hasse diese verdammte Badewanne. Ich hasse gerade echt mein Leben“, brummte sie vor sich hin, während sie sich vor das Waschbecken mit dem Spiegelschrank stellte. „Super … so fängt der Morgen ja richtig an“, grummelte sie, als sie die Augenringe bemerkte, die sich gebildet hatten. Sie hob ihr T-Shirt an und musste feststellen, dass sich einmal, quer über ihren Bauch, ein roter Streifen zog, dort hatte Kid sie geschlagen. Ihre dunkelbraunen Haare standen in einem einzigen Wirrwarr vom Kopf ab, doch das interessierte sie nicht. Sie schloss die Badtür auf und schleifte ihr Kissen und die Decke wieder ins Schlafzimmer. Dort lag noch immer friedlich schlummernd Eustass „Captain“ Kid. Sie starrte Kid wütend an, danach trottete sie in die Küche und holte aus ihrer Besteckschublade ihr größtes Messer hervor. Mit diesem Gegenstand schlurfte sie ins Schlafzimmer zurück und begab sich damit aufs Bett. „Kid“, murmelte sie und als dieser die Augen öffnete stach sie mehrmals mit dem Messer auf ihn ein und Kid schrie, ziemlich hoch und schrill. In ihrem Kopf ertönte dazu noch die Musik aus dem Film „Psycho“ aus 1960 von Alfred Hitchcock. Die Musik aus der berühmten Duschszene. Wenn es sich Puraido genau überlegte, klang Kids Schrei genau wie der von Marion Crane. Puraido blinzelte einige Male und starrte auf ihr Mobiltelefon, ihr Wecker war gerade angegangen, also war es gerade mal acht Uhr morgens … Es wurde eben jene Melodie aus dem Hitchcock Film gespielt, das war ihr Standartwecker. Kid schlug bei dem Geräusch die Augen auf, er war leider unversehrt. „Was ist denn das für ein Lärm! Mach das aus!“, fuhr er Puraido an. Diese jedoch tat nur ganz langsam, was Kid von ihr wollte. Sie war mittlerweile so sehr an das Geräusch gewöhnt, dass es sie gar nicht mehr störte. „Toll, an meinem freien Tag wollte ich eigentlich mal Ausschlafen, doch das wurde ja wohl nichts“, brummte sie verstimmt. „Zudem knackt mein ganzer Körper wegen dir …“, sie funkelte Kid wütend an. „Wieso wegen mir? Hab ich dich aus deinem Bett geschmissen oder was? Du bist freiwillig abgehauen, gib mir nicht die Schuld“, wies Kid jeden Vorwurf von sich. Puraidos Blick verdunkelte sich, damit sie nicht noch etwas tat, was sie später bereute, drehte sie sich lieber um und verließ das Schlafzimmer. Sie tappte ins Wohnzimmer und wurde fast vom Schlag getroffen. „Wie … sieht es denn hier aus?!“, schrie sie verzweifelt. Überall lagen Bierfalschen herum. Einige waren sogar zerbrochen und die Scherben waren auf dem Fußboden verteilt. Shanks zuckte bei dem Schrei ein wenig zusammen, drehte sich sonst aber um und schlief weiter. Smoker hingegen wachte auf. „Was denn?“, brummte er. „Was habt ihr mit dem Zimmer gemacht?!“, fiepte Puraido. „Ach, Rothaar hat ein wenig über die Stränge geschlagen, was das Saufen angeht und Eustass und Trafalgar hatten sich auch noch in der Wolle … Dabei ist wohl was zu Bruch gegangen“, erklärte Smoker. „Arg!“, stieß Puraido aus. „Das gibt es doch nicht!“, ihre Stimme zitterte vor Wut. Gerade jetzt würde sie jeden der Piraten am liebsten einzeln umbringen. Wenn sie dazu die Möglichkeit hätte, versteht sich. Da klopfte es an der Wohnungstür. „Wer stört denn jetzt?“, fauchte sie und öffnete die Tür. Davor stand Halo, er war der Mieter, der ihr direkt gegenüber wohnte. „Hey, Puraido … Du siehst ja ziemlich fertig aus, war wohl eine lange Nacht, was?“, wollte er wissen. „Wenn du wüsstest“, grummelte sie. „Schicke Frisur“, setzte Halo grinsend hinzu. Leicht errötend fuhr sich Puraido mit den Fingern durch die Haare und versuchte sie wenigstens halbwegs zu ordnen. „Kann ich reinkommen?“ Puraido zuckte zusammen. „Nein! Da drin sieht es unaufgeräumt aus, also besser nicht!“, kicherte sie leicht panisch. „Ach, das bisschen Dreck … Das kann ich schon ab, du kennst mich doch“, er schob seine Brille ein wenig nach unten, danach sah er sie über den Rand an. „Flirtest du gerade mit mir?“, fragte Puraido ernüchtert. „Ach was, ich doch nicht! Das würde ich doch nie tun“, lehnte Halo ab. „Wer ist das denn, Puraido?“, wollte Smoker wissen, er hatte es aus dem Flaschen- und Scherbenmeer herausgeschafft und stand nun hinter ihr. Halos Augen weiteten sich ein wenig, danach nahm er die Brille ab und putzte die Gläser mit dem Stoff seines T-Shirts, ehe er sie wieder aufsetzte. „Ähm, Puraido … halt mich jetzt nicht für blöd oder so, aber hinter dir steht Smoker aus One Piece …“, murmelte er. Puraido winkte ab. „Nein, nein, schon gut. Smoker steht echt hinter mir“, nuschelte sie unbeeindruckt. „Aha … und warum?“, Halo konnte es einfach nicht glauben. „Das ist es ja, ich habe keine Ahnung! Sie waren gestern einfach da, als ich von der Berufsschule nachhause gekommen bin! Ich hab keinen Plan, wieso, weshalb, warum?“, man konnte die Verzweiflung in Puraidos Stimme hören. „Moment … was meinst du mit ‚sie‘?“, hakte Halo nach. „Sind noch mehr Leute da?“ „Neben Smoker sind noch Chopper, Kid, Law, Zorro und Shanks hier“, brummte Puraido. „Was? Du bist mit sechs Kerlen in einer Wohnung?“, Halo war aufgebracht. Da kam Kid aus ihrem Schlafzimmer. „Was ist dass denn für ein Krach hier draußen?“, fragte er schlecht gelaunt. „Was macht Eustass Kid in deinem Schlafzimmer?!“, wollte Halo wissen. „Mich daraus vertreiben … ich hab die Nacht in der Badewanne verbracht“, erklärte Puraido. Halo fuhr sich durch seine etwas längeren schwarzgrünen Haare und rückte seine Brille wieder zurecht. „Also echt, vertreibt er Puraido einfach aus ihrem Bett!“, knurrte Halo leise. „So ein unsensibler Klotz, wenn Puraido wegen ihm jetzt irgendwelche Schmerzen hat, knallts!“, er hatte eine Hand zur Faust geballt und erhoben. „Ach, lass gut sein. Geht schon in Ordnung!“, wandte Puraido ein. „Mir geht’s gut!“, allerdings verrutschte ihr aufgesetztes Lächeln, als ihr Körper wieder unschön knackte. Halo seufzte auf und schob Puraido dann in die Wohnung. „Siehst du? Wenn dein Rücken schon so knackt, dann kann es ja nicht gut sein. Und …“, er hielt inne, als er das Wohnzimmer sah. „Was habt ihr mit Puraidos Wohnzimmer gemacht?“, stieß er aus. „Wir haben lediglich was gesoffen, doch einige Flaschen sind wohl kaputt gegangen“, kam es grummelnd von Shanks, der sich jetzt auch langsam aufrichtete, er gähnte. Halo stieß ein Seufzen aus, dann betrachtete er Puraidos Füße. „Das geht so nicht, Puraido! Du bist ja barfuss! Du könntest in eine Scherbe treten! Und du könntest daran verbluten! Nein, nein, das Verletzungsrisiko ist viel zu groß, lass mich nur machen, warte …“, er verschwand nach draußen und huschte in seine Wohnung, wobei der die Tür aufließ. „Toby, ein Notfall!“, konnte man ihn hören. Toby war Halos bester Freund, sie hatten wohl mal wieder eine Zockernacht veranstaltet, denn normalerweise wohnte Toby im Erdgeschoss, auf der rechten Seite. Wenig später stapfte Halo mit Besen, Kehrschaufel und Mülleimer bewaffnet wieder zu Puraido hinein, Toby folgte ihm, er war groß, aber recht schmal gebaut, er sah nicht wirklich kräftig aus, aber das täuschte gewaltig. Halo und er konnten es locker mit zehn Mann aufnehmen, laut ihren Aussagen, verstand sich. Puraido war nie bei einer Schlägerei dabei gewesen. Sie kannte die beiden auch erst seit knapp eineinhalb Jahren. Toby fuhr sich über seinen kahlen Kopf und betrachtete den Saustall, welcher mal Puraidos Wohnzimmer gewesen war. „Oh ha, habt wohl ordentlich Party gemacht, was?“, fragte er. „Ich nicht, ich hab geschlafen, bis Kid mich mit einem unsanften Schlag in die Magengegend geweckt hat“, seufzte Puraido. „Was? Du hast Puraido geschlagen?“, fuhr Halo sofort aufmerksam herum. „Unabsichtlich, er hat sich gedreht und mir dabei eine verpasst“, erklärte Puraido. Sie wusste, das Halo einen fast schon übertrieben Beschützerinstinkt ihr gegenüber hatte, weshalb sie versuchte, die Situation ruhig zu halten. Da der Zocker zudem noch Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom hatte und manchmal sehr aufgekratzt war, musste sie besonders vorsichtig sein. Halo warf Kid einen warnenden Blick zu und machte sich dann daran, die Scherben zusammen zu kehren. Toby seufzte auf, half ihm aber dabei. Puraido blieb betreten im Flur stehen, das ganze war ihr etwas peinlich, vor allem, da sie nur in Boxershorts und Top vor ihnen stand, es waren noch immer ihre Schlafsachen, vor allem war es ihr unangenehm, dass sie, wie selbstverständlich ihre Wohnung aufräumten. „Und Toby, wie geht’s deiner Frau?“, wollte Puraido wissen. „Ach, die macht schon wieder Stress, was meinst du warum ich bei Halo war …“, grummelte er. Die Rede war von Becki, Tobys Freundin, sie waren nicht verheiratet. Becki war gerade achtzehn geworden, während Toby schon dreißig war. „Seitdem sie achtzehn geworden ist, dreht sie voll am Rad“, fügte er noch hinzu. „Schon Scheiße …“, murmelte Puraido. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und trat ein wenig auf der Stelle rum. Aus dem hinteren Zimmer kamen jetzt auch Law, Zorro und Chopper. „Oh, wer sind die beiden denn?“, wollte das kleine Rentier wissen. „Das sind Halo und Toby, zwei Freunde von mir“, erklärte Puraido und beugte sich zu Chopper hinunter, sie nahm ihn auf die Arme. „Und warum putzen sie deine Wohnung?“, fragte Zorro. „Weil Puraido sich verletzen könnte! Und das nur, weil ihr kein Benehmen habt! Einfach so hier Flaschen kaputt zu machen … das geht doch nicht“, beschwerte sich Halo. Shanks, der noch immer auf der Couch hockte, sah Halo interessiert an. „Aha, also machst du die Arbeit für sie, weil du sie magst und sie beschützen willst, sehr heldenhaft“, lobte er. „Oh ja, ganz recht, ich mag Puraido!“, stimmte Halo grinsend zu. In der Zeit, in der die beiden Jungs sauber machten, zog sich Puraido richtige Sachen an. Sie war noch immer peinlich berührt. Es war für sie zwar nichts neues, das Halo seine Zuneigung zu ihr, so offen zeigte, dennoch war es jedes Mal unangenehm. Sie ging in die Küche und versuchte Frühstück zu machen, doch sie wurde durch ein Klingeln unterbrochen. Sie ging zur Tür und öffnete sie. Becki stand davor. „Ist Toby hier oben?“, wollte sie wissen. „Jup …“, meinte Puraido nur und öffnete die Tür weiter. Becki trat ein und blieb erstmal wie angewurzelt vor Kid stehen. Sie musterte ihn eine Weile und drehte sich dann zu Puraido um. „Was macht Reno aus Final Fantasy in deinem Flur?“, wollte sie wissen. „Ähm, das ist nicht Reno …“, entgegnete Puraido. „Stimmt, jetzt wo du es sagst … Lass mich überlegen, ich komme noch drauf“, sie legte sich eine Hand ans Kinn und dachte nach. „Ah, ich hab’s, das ist Jack Spicer!“, meinte sie zufrieden. Puraido ließ den Kopf hängen und stöhnte auf. „Nein, das ist ganz sicher auch nicht Jack Spicer … Das ist Eustass „Captain“ Kid“, teilte sie Becki mit. „Wer?“, Becki war mehr als ratlos. Kid runzelte die Stirn. „Du kennst mich nicht? Was bist du denn für eine“, brummte er. „Sorry, Kid, sie ist nicht so der One Piece Fan“, meinte Puraido. Dann wandte sie sich wieder an Becki. „Dein Männe macht gerade bei mir sauber … zusammen mit Halo.“ Becki hob die Augenbrauen an. „Ah ja … okay.“ Sie kannte die Eigenarten von Halo mittlerweile, weshalb sie es einfach so hinnahm. Sie drehte sich dann um und ging ins Wohnzimmer. „Wuah, Puraido, Gildarts sitzt auf deiner Couch!“, rief sie begeistert. „Nein! Nicht Gildarts, du weißt, ich kenne Fairy Tail nicht mal wirklich. Das ist Rothaar Shanks, auch aus One Piece, genauso wie die anderen Charaktere auch!“, fauchte Puraido. Mittlerweile sah das Wohnzimmer wieder ordentlich aus, die Jungs hatten ganze Arbeit geleistet. Shanks erhob sich endlich mal und betrachtete Becki, die ihn ihrerseits betrachtete. „Was für ein Gildarts?“, wollte er wissen. Doch Becki achtete gar nicht auf Shanks’ Worte, sondern starrte den leeren Ärmel des Hemdes an, Shanks hatte sich einen Knoten rein gemacht, damit es nicht hin und herflatterte und ihn schlimmstenfalls behinderte, doch dieser war schon dabei, sich zu lösen. Seinen Umhang hatte er ausgezogen. „Aaah! P-P-P-Puraido! Der hat nur einen Arm!“, quietschte Becki erschrocken. Shanks drückte seine Hand gegen sein Ohr. „Aua, das tut doch in den Ohren weh … Schrei doch nicht so“, murmelte er. „Ähm, Puraido, ich glaube, Becki und ich sollten dann mal gehen … Ja? Hat mich gefreut, bis dann“, verabschiedete Toby sich zügig und zerrte Becki aus dem Raum raus. „Sorry Shanks, sie ist manchmal ein wenig seltsam“, seufzte Puraido und ging auf Shanks zu. Sie griff nach seinem Ärmel und zog den Knoten ein wenig fester. „Danke“, antwortete Shanks, danach seufzte er. „Ja, sie kam mir etwas verwirrt rüber“, fügte er noch hinzu. „Typisch Becki eben … Na ja, was soll’s. Sie ist aber sonst ganz in Ordnung“, versicherte Puraido. Halo wuselte noch ein wenig in Puraidos Wohnung umher und brachte dies und das wieder in Ordnung, zudem machte er auch Frühstück, er fragte schon gar nicht mehr ob Puraido das wollte, sondern tat es einfach. Dankbar ließ sich Puraido auf die Couch sinken, sie war froh, dass sie sitzen konnte. Ihr taten alle Knochen weh. Worst Case ---------- Nachdem Halo für die Piraten, Puraido und Smoker Frühstück gemacht hatte, verschwand er wieder in seine Wohnung. Puraido war ein wenig erleichtert, denn auch wenn Halo es nur gut meinte, so nervte er doch ab und an ein wenig mit seiner überdreht-fürsorglichen Art. Sie saßen auf der Couch und aßen, als Chopper fragte: „Sag mal, warum kocht der eigentlich für dich? Seid ihr zusammen?“ Puraido verzog die Mundwinkel ein wenig nach unten und überlegte. „Nun ja, wenn ich es mir genau überlege, führen wir quasi eine eheähnliche Beziehung … nur das wir in getrennten Wohnungen leben. Er putzt und kocht ständig für mich, er hat sogar einen Schlüssel für die Wohnung hier, falls ich mal weg sein sollte. Im Gegenzug dafür kaufe ich mit für ihn ein, denn er hat momentan keine feste Arbeit“, erklärte sie. „Aber sonst sind wir nicht zusammen, er will das zwar immer, aber dazu gehören bekanntlich zwei“, sie hob die Augenbrauen an und dachte nach. „Hm, ist ja irgendwie praktisch, er macht die ganze Arbeit und du kannst dich faul auf die Couch legen“, merkte Kid an. „So ist das nicht … Ich muss auch arbeiten, nur heute hab ich meinen freien Tag …“, meinte Puraido ein wenig gereizt. Da ertönte plötzlich wieder die Musik aus „Psycho“ und Chopper zuckte zusammen. „Was ist dass denn?“, winselte er verängstigt. Genervt grummelnd stand Puraido auf und ging ins Schlafzimmer, wo sie ihr Telefon liegen gelassen hatte. Sie sah darauf und erkannte, dass die Nummer unterdrückt war. Konnte eigentlich nur ihre Arbeit sein, so hatte sie es zumindest im Gefühl. Sie drückte auf den grünen Hörer nun nahm das Gespräch an. „Hallo Puraido“, meldete sich Franzi, sie war eine der Bürodamen im Herkules-Markt. „Ich bin’s Franzi. Ähm, wir hätten da ein klitzekleines Problem“, setzte sie an und Puraido seufzte schon auf. „Wann soll ich anfangen?“, fragte sie, noch bevor Franzi die Frage formuliert hatte. „Ähm, wenn es möglich wäre jetzt gleich um zehn. Eine Kassiererin ist ausgefallen. Du müsstest auch nur bis 14:30 Uhr arbeiten“, teilte sie ihr mit. „Bin gleich da“, antwortete Puraido und legte auf. War ja mal wieder typisch, noch nicht mal einen freien Tag konnte man ihr lassen. Sie zog sich schnell noch einmal um, denn sie war bis eben nur in Jogginghose und T-Shirt gewesen und ging dann zu den Jungs ins Wohnzimmer. „Leute, ich hab schlechte Nachrichten … Ich muss doch noch mal arbeiten, denn eine Kassiererin ist ausgefallen. Ich bin um 14:30 Uhr Schluss. Verlasst bitte nicht die Wohnung und wartet bis ich zurück bin, ja?“, bat sie die Jungs inständig. Diese gaben mehr oder weniger begeistert ihre Zustimmung und Puraido verschwand, allerdings hatte sie ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Sie lief zum Parkplatz und stieg in ihr Auto, ein kleiner schwarzer Twingo. Sie musste sich beeilen, weshalb sie heute mal mit dem Auto fuhr. Sie startete den Wagen und fuhr rückwärts aus der Parklücke. Sie düste so schnell es eben ging zu ihrer Arbeit. Dort angekommen fuhr sie auf das Parkdeck und stellte den Wagen dort ab, sie lief schnell hinein und nach hinten um sich umzuziehen. Sie zog sich ihren Arbeitskittel und die rote Krawatte an, ehe sie sich noch was zu trinken holte und nach vorne lief. Sie bezahlte ihre Flasche und ging ins Büro. „Schön, dass du da bist. Dreimal darfst du raten, wer krank ist“, meinte Franzi. „Marli?“, murmelte Puraido. „Genau … und immer dann, wenn der Chef Urlaub hat“, entgegnete sie. „Dein Einsatz steht schon draußen, schrei, wenn du eine Tasche brauchst“, sie lächelte Puraido an, während sie einstempelte und dann ihren Einsatz holte. Sie steckte den Einsatz in die vorgesehene Halterung der Kasse Fünf und ging dann einmal um die Kasse herum, um das Türchen und den Zigarettenständer zu öffnen. Etwas lustlos nahm sie auf dem Stuhl im Kassenhäuschen platz und schaltete die Bänder und die kleine Lampe an, welche signalisierte, dass geöffnet war. Sie zog ihre Karte durch die Kasse und die ging mit einem Klicken auf. Als die ersten Kunden kamen setzte Puraido ein freundliches Lächeln auf, welches dermaßen echt aussah, dass fremde Menschen glaubten, es sei auch echt. Nur enge Freunde erkannten, dass es ein falsches, aufgesetztes Lächeln war. Reine Schauspielerei. „Guten Morgen“, meinte sie zu dem ersten Kunden. Dieser ignorierte sie allerdings vollkommen, da er telefonierte, etwas, was Puraido hasste wie die Pest. Er legte seine Sachen aufs Band und sie begann diese abzukassieren, als sie fertig war nannte sie ihm den Preis und dieser kramte nur desinteressiert in seinem Portmonee nach einem Fünfzig-Euro-Schein. Puraido grummelte ganz leise etwas vor sich hin. Sie hasste es noch mehr, wenn jemand einen Fünf-Euro-Betrag mit einem Fünfziger bezahlte. „Hey, Dana, kannst du mir mal fünfzig Euro wechseln?“, fragte Puraido die Kassiererin an der Kasse Sechs. „Jup, kleinen Moment“, meinte die Blondine und kassierte ihren Kunden schnell fertig. Danach wechselte sie Puraido den Fünfziger und machte dann weiter. Zufrieden gab Puraido ihm das Wechselgeld und konnte sich endlich dem nächsten Kunden zuwenden. Dieser beachtete sie zum Glück, sonst wäre sie echt stinkig gewesen. Doch Puraido wusste, dass sie ihre Wut runterschlucken musste und nicht an den Kunden auslassen durfte, das gab im Nachhinein nur ärger. Also immer schön freundlich bleiben … Die Zeit verging relativ schleppend, da immer nur schubweise Leute kamen, so hatten Dana und Puraido relativ viel Freizeit. Während Dana also an der Kasse sitzen blieb, machte Puraido sich daran, die Tabakwaren auszupacken, die heute mit der Lieferung gekommen waren. Sie unterhielten sich nebenbei ein wenig und Dana erklärte Puraido, dass Marli sich mal wieder krank gemeldet hatte … Das Mädchen war auch öfter krank als arbeiten. „Wann hast du Schluss? Ich kann zum Glück um 14:30 Uhr gehen“, fragte Puraido. „Hey, da hab ich zufälligerweise auch Schluss … hast du heute schon was vor?“, wollte Dana dann wissen. „Nun ja, ich muss noch mal in die Stadt. Ich muss dir nachher noch was sagen. Kommt Kelly heute auch?“, meinte Puraido. „Nope, die hat frei. Wie du eigentlich auch“, seufzte Dana. „Die Glückliche. Dass ich aber auch einfach nie nein sagen kann …“, Puraido schüttelte über sich den Kopf. „Nun ja, sie soll nachher mal vorbei kommen. Ich muss euch beiden unbedingt was zeigen“, flüsterte Puraido mittlerweile. „Ah, okay … na, dann bin ich aber mal gespannt“, grinste Dana. Die Zeit verging echt schleppend und Puraido konnte nur hoffen, dass die Jungs nichts anstellten. Wenn sie nach draußen gingen … gar nicht auszudenken, was dort alles passieren konnte. Sie kannten sich hier immerhin nicht aus … Nachdem sowohl Puraido als auch Dana um 14:30 Uhr abgelöst worden waren und ihre Einsätze nach oben gebracht und abgerechnet hatten, zogen sie sich schnell wieder um. Kelly war in der Zeit auch eingetroffen und sie fuhren mit der Rolltreppe nach oben aufs Parkdeck. „Steigt ein, ich muss euch unbedingt was zeigen“, meinte Puraido, wobei sie sich ihren verspannten Nacken rieb. Die Nacht in der Badewanne hatte deutlich ihre Spuren hinterlassen. Die drei Mädchen stiegen ins Auto ein und fuhren zu Puraido nach Hause, noch ahnte sie ja nicht, was sie gleich erwarten würde. Sie gingen hoch und Puraido schloss die Tür auf. „Bin wieder da“, rief sie, doch von den Jungs war niemand mehr zu sehen, bis auf Chopper. Dieser saß noch immer brav auf der Couch. „Hä?“, stieß Puraido aus. „Chopper, wo sind die anderen?“, wollte sie leicht verzweifelt wissen. Dana und Kelly starrten fasziniert auf das Rentier. „Moment Mal, ist das Chopper aus One Piece?“, wollten sie wissen. „Ja, das ist er, und eigentlich waren noch einige andere hier, doch … wo sind sie hin?!“, Puraido war verzweifelt. „Die anderen sind raus gegangen!“, meinte Chopper leicht panisch. „Ich hab versucht sie aufzuhalten, doch sie wollten nicht, sie meinten, was passiert schon groß dabei, wenn sie sich draußen ein wenig umsehen“, erklärte er ihnen. „Wer sind die anderen?“, wollte Kelly wissen. „Ähm, Zorro, Shanks, Smoker, Law und Kid“, antwortete Puraido. „Und Ace …“, fügte Chopper noch leise hinzu. „Und Ace“, setzte auch Puraido dahinter. „Moment, Ace? Warum ist der auch noch hier? Wie kommt er hierher und wann?!“, Puraido war gerade am Verzweifeln. „Na ja, er kam ungefähr gegen zwölf Uhr hier an. Er hat irgendwas davon geredet, das Bartholomäus Bär ihn hierher gebracht hätte und hat dann gemeint, dass er sich draußen mal umsehen will. Die anderen sind mit ihm mitgegangen“, erklärte Chopper. „Nur ich bin hier geblieben, weil du gesagt hast, dass wir nicht raus sollen.“ „Awww, Chopper, wenigstens bist du lieb … Und jetzt müssen wir die anderen suchen“, stieß Puraido genervt aus. Mit liebem Blick wandte sie sich an Kelly und Dana. „Würdet ihr mir bitte, bitte helfen, die anderen zu finden?“ Kelly und Dana sahen sich mit einem tiefen Blick an, sie waren beide skeptisch, aber da sie dort Chopper vor sich hatten, mussten sie es wohl oder übel glauben, dass die anderen Charaktere auch hier waren. „Okay …“, Kelly stieß die Luft aus. „Wir helfen dir.“ „Oh, danke! Vielen, vielen Dank!“, stieß Puraido aus und fiel den beiden um den Hals. Danach wandte sie sich wieder Chopper zu. „Kannst du die anderen finden? Du kannst sie doch bestimmt erschnüffeln“, meinte Puraido. „Ja, ich denke, das könnte ich“, nickte das Rentier. Zu viert wollten sie sich auf den Weg machen, doch natürlich hatte Puraido nicht mit Halo gerechnet. „Moment mal, wo soll’s denn hingehen, schöne Frau? Auf der Suche nach den Piraten?“ „Du hast sie gesehen?“, wollte Puraido wissen. „Jep, als sie hier gerade raus sind, irgendwann gegen zwölf. Hab sie aus dem Küchenfenster heraus gesehen, allerdings konnte ich sie nicht einholen“, erzählte er. „Also sind sie in Richtung Stadt gegangen?“ „Ich denke schon, aber genau kann ich es nicht sagen. Komischerweise war auch Ace dabei … Der war heute Morgen aber noch nicht da, oder?“ „Nein, er scheint erst später hier angekommen zu sein. Jedenfalls, danke für die Hilfe, aber ich muss los und sie suchen, sie haben nämlich ihre Waffen mitgenommen“, meinte Puraido etwas gehetzt. „Dann komme ich auch mit. Ein richtiger kleiner Suchtrupp also“, er grinste. „Das ist nicht witzig, Halo!“, fauchte Puraido. „Das hier ist ein absolutes Worst-Case-Szenario.“ Sofort wurde Halo ernst, er nickte. „Natürlich … das war auch nicht als Spaß gemeint, ich komme wirklich mit.“ „Tu, was du nicht lassen kannst“, brummte Puraido und machte sich nun endlich auf den Weg. Chopper führte sie in die Stadt, wie Puraido schon vermutet hatte. Sie beeilte sich ganz schön und Halo hatte ziemliche Probleme, mit den drei Mädchen mitzuhalten. Anders als die drei, hatte er keinen „Arbeitsgang“ also ein besonders schneller Gang, ohne dabei wirklich zu rennen. Den hatten die drei normalerweise nur an der Arbeit drauf, doch das war wohl jetzt ein Notfall. Sie kamen in der Innenstadt an und nun ging das Suchen los, denn hier waren so viele Gerüche, dass Chopper nicht mehr erkennen konnte, wo wer war. „Scheiße, ich glaube, wir müssen uns aufteilen“, murmelte Puraido. Das taten sie auch, sie nahmen sich jeder eine Ecke vor und suchten die anderen. Treffpunkt war das Café in der Mitte der Stadt. Kelly sah sich suchend in einigen Geschäften um, allerdings fand sie nirgendwo jemanden, bis sie etwas hörte. „Hey, nun hören Sie mal. Sie dürfen hier drinnen doch nicht einfach rauchen!“, das war eine aufgebrachte Verkäuferin. „Moment, war Smoker nicht auch dabei?“, überlegte Kelly laut, doch schon kurze Zeit später hatte sie ihn gefunden. Er und Law standen vor der wütenden Verkäuferin. Kelly seufzte kurz auf und ging dann zu den beiden. „Ah, hab ich euch endlich gefunden. Also echt mal, ihr könnt doch nicht einfach weglaufen“, fing sie an, sie drängte sich dezent zwischen die beiden Jungs und die Verkäuferin. „Tut mir echt leid, meine Dame, ich habe meine Verwandten mal wieder aus den Augen verloren, ich werde sie sofort hier raus bringen. Ich entschuldige mich für alle Unannehmlichkeiten, die sie bereitet haben“, sie packte Smoker und Law an den Ärmeln ihrer Jacken und zog sie schnell mit. Die Verkäuferin wollte zwar protestieren, doch da waren sie schon verschwunden. „Hey, wer bist du denn?“, wollte Smoker wissen. „Ich heiße Kelly und bin eine Freundin von Puraido. Und ihr kommt jetzt besser mit, Puraido ist fix und fertig wegen euch“, ihre Stimme war ruhig, obwohl sie selbst eigentlich ziemlich genervt und fassungslos zu gleich war. Sie fragte sich noch immer, wie One Piece Charaktere hierher kommen konnten. Sie zog die beiden mit sich und wartete schon mal am Treffpunkt. Dana suchte die Bars ab und wurde in einer sogar fündig. Shanks saß dort und trank reichlich Bier, man konnte erkennen, dass er schon viel zu viel für diese Uhrzeit getrunken hatte. „Hey, Shanks, es wird Zeit mitzukommen“, meinte Dana, sie hatte sich direkt neben Shanks gestellt. „Hah? Wer bist du denn und warum soll ich mitkommen?“, wollte er wissen. „Mein Name ist Dana. Ich bin zufälligerweise eine sehr gute Freundin von Puraido, welche gerade nach euch sucht. Du kommst jetzt besser mit, ehe sie noch durchdreht. Du hast ihr schon genug Sorgen bereitet. Zudem … wie willst du das alles bezahlen?“ „Bezahlen?“ „Ja, denkst du, du kriegst hier was umsonst?“ „Nein, aber ich hab noch Berry dabei, von daher …“, er zuckte mit den Schultern. „Falls du es vergessen haben solltest, die Währung hier ist Euro und nicht Berry“, erinnerte Dana ihn. Shanks zuckte leicht zusammen. „Oh … stimmt, hab ich vergessen“, murmelte er etwas kleinlaut. „Heißt das, Sie können nicht bezahlen?“, kam es sogleich von der Bedienung. Sie sah ihn verstimmt an. „Wie viel?“, fragte stattdessen Dana. „Nun ja, momentan sind wir bei genau 33,00 Euro“, meinte die Bedienung. Danas Blick verdunkelte sich, ehe sie ihr Portmonee zückte und vierzig Euro auf den Tresen knallte. Sie sah wütend zu Shanks, welcher sie nur angrinste. „Die Rechnung krieg ich auch noch“, brummte Dana. Die Bedienung gab Dana die sieben Euro zurück und schrieb ihr auch noch eine Rechnung. Ziemlich wütend verließ die Blonde mit Shanks an der Hand die Bar. „Dreiunddreißig Euro los, das hol ich mir von dir zurück, Puraido, darauf kannst du wetten“, knurrte sie, während sie Shanks hinter sich her zog. Dieser folgte ihr auch, immerhin war ihm durch Danas Reaktion klar geworden, dass mit den Leuten hier, wenn es um Geld ging, nicht zu spaßen war. Zudem würde jetzt Puraido ärger bekommen, was ja eigentlich auch nicht seine Absicht gewesen war. Halo schlenderte mit Chopper durch die Straßen und entdeckte am Rande der Stadt etwas Grünes. Zorro war gerade dabei ins hinterste Hinterland zu marschieren. „Och super …“, grummelte Halo und folgte dem Schwertkämpfer. „Hey, Zorro!“, rief er. Etwas überrascht drehte sich der Schwerkämpfer um und sah Halo an. „Ach, du bist es. Was gibt es denn?“, wollte er wissen. „Wo willst du denn hin?“, hakte Halo nach. „Na ja, ich wollte wieder zu Puraidos Haus zurück, siehst du doch“, murmelte Zorro. „Ähm … du läufst in die falsche Richtung“, Halo zog eine Augenbraue in die Höhe. „Echt? Ich war mir sicher, dass das hier der richtige Weg ist“, Zorro deutete in die Richtung, in die er eigentlich laufen wollte. „Nein, es geht da lang!“, kam es jetzt auch von Chopper, dieser zeigte in die Richtung aus der sie gerade kamen. „Echt?“ „Ja!“, antworteten sowohl das Rentier als auch Halo. Noch immer etwas überrascht ging Zorro hinter den beiden her, Halo hatte ein besonderes Auge auf den Grünhaarigen geworfen, so wusste er doch, wie schnell der Schwertkämpfer sich verlief. „Wie konntet ihr Puraido nur solche Sorgen bereiten, indem ihr einfach abhaut?“, fragte Halo. „Ich bin nicht abgehauen, ich wollte doch gerade wieder zurückgehen …“, murrte Zorro. Halo schüttelte genervt den Kopf. Es dauerte einige Minuten, ehe sie beim Café ankamen, dort warteten schon Dana und Kelly. Puraido stiefelte durch die Straßen und blieb wie angewurzelt stehen, als sie Kids roten Haarschopf an einer Fressbude bemerkte. Neben ihr saß der Neuankömmling, Portgas D. Ace. Ihr entglitten alle Gesichtszüge, als sie Ace’ Rückentattoo betrachtete. Wieso ausgerechnet das?! Es hatten sich einige Leute hinter Ace versammelt, Puraido kannte diese Typen, es waren Leute, die alles hassten, was mit Rechtsextremismus zutun hatte. Zwar war es nicht mal Ace’ Absicht, noch konnte er davon wissen, aber da auf seinem Rücken eine Swastika zu sehen war, glaubten diese Leute, dass Ace dazu gehörte. Warum musste es unbedingt die Darstellung von Whitebeards Symbol mit einer Swastika sein? Hätte es das einfache Kreuz nicht auch getan? Puraido bemerkte, wie sich die Kerle Ace näherten, das würde übel werden. Das würde sicherlich Tote geben, wenn sie ihn provozierten … „Hey, du“, setzte der eine mit sprechen an. Ace sah auf, wobei er den Mund voller Essen hatte. „Hm?“ „Was fällt dir eigentlich ein, hier in aller Öffentlichkeit mit einem Hakenkreuz auf dem Rücken herumzulaufen?“, der Kerl kam ihm gefährlich Nahe und starrte ihn aus grauen Augen an. „Hakenkreuz?“, fragte Ace mit vollem Mund, er wusste nicht was der Kerl meinte. „Das da auf deinem Rücken“, der Kerl deutete auf Ace’ Rücken. Puraido musste etwas unternehmen, sie rannte auf Ace zu und umarmte ihn von hinten. „Hab ich dich endlich gefunden“, meinte sie auf Englisch, ihre Wangen waren ein wenig gerötet, es war ihr unglaublich peinlich Ace zu umarmen. Erschrocken über die plötzliche Umarmung, verdrehte Ace seinen Kopf nach hinten und erkannte Puraido. Diese hatte sich schon zu den anderen Kerlen umgewandt. „Ihr müsst meinen Freund entschuldigen, er kommt aus Japan und kennt sich hier nicht aus. Er spricht nur sehr wenig Deutsch und gerade mal etwas Englisch“, erzählte sie, wobei sie ihre Arme fester um Ace schlang, als Zeichen, dass er mitspielen sollte. „Ja, und? Er läuft hier mit einem Hakenkreuz rum, das können wir nicht ab“, fauchte sie der Anführer der Gruppe an. „Nein, das ist es nicht. Das ist ein Manji“, stieß sie aus. „Was?“ „Manji ist der japanische Begriff für Swastika. In Japan hat das Symbol eine ganz andere Bedeutung als hier in Deutschland. Bitte, ihr müsst mir glauben! Er kennt sich hier wirklich nicht aus und er weiß auch nicht, was die Swastika hier für eine Bedeutung hat, bitte, habt doch Verständnis dafür, er ist nur zu Besuch!“, bettelte Puraido, sie war im Moment verdammt froh, so gut Schauspielern zu können. Die Augen des Typen verengten sich abschätzig, er sah zwischen Puraido und Ace hin und her. „Sorg dafür, dass er sich eine Jacke drüberzieht. Ich will so einen Schandfleck in dieser Stadt nicht noch einmal sehen müssen, sonst lasse ich ihn verhaften“, knurrte der Kerl. „Ja, versprochen!“, antwortete Puraido schnell. Die Kerle warfen ihnen noch einmal warnende Blicke zu, ehe sie abzogen. Erleichtert atmete Puraido aus und lehnte dabei ihre Stirn an Ace’ Rücken, unbewusst umarmte sie ihn noch fester. „Glück gehabt, das war echt gefährlich“, murmelte sie. „Ah, du musst Puraido sein“, kam es da von Ace. „Hehe, scheinst die Feuerfaust ja richtig zu mögen, oder warum umarmst du ihn so?“, meinte Kid zeitgleich. Puraido zuckte zusammen und löste sich schnell von Ace. „Sorry, aber das musste ich machen, die Typen wären sonst durchgedreht … Ace, was machst du überhaupt hier? Und ja, ich bin Puraido …“ „Warum denn? Was ist denn ein Hakenkreuz?“, wollte Ace wissen. „Das, was du da auf dem Rücken hast, ist eines. Damals war es ein … böses Zeichen und die Leute verbinden es immer noch mit dem Bösen. Deswegen ist es nicht gut, wenn du hier so freizügig rum läufst! Wenn du raus gehst, musst du dir was überziehen“, fuhr sie ihn an. „Ich hab aber nichts zum Überziehen …“, erinnerte Ace sie. Puraidos Hand fuhr zu ihrer Stirn und sie seufzte. „Ja doch, ich weiß, das war ja auch für die nächsten Male gedacht. Von allen Charakteren die herkommen konnten, musstest ausgerechnet du hier landen … vor allem mit dem Tattoo … Nicht zu fassen“, nuschelte Puraido. „Hm, dafür kann ich doch nichts, Bär hat mich anscheinend hierher gebracht. Jedenfalls bin ich ihm begegnet und dann hier aufgewacht“, erklärte Ace. „Bartholomäus Bär also …“, Puraido stöhnte auf, danach zog sie sich die Jacke aus und reichte sie Ace. „Egal, zieh das über. Da ich Übergröße trage, müsste sie passen, du bist ungefähr so groß wie Halo und dem passen meine Sachen“, murmelte Puraido. „Warum trägst du Männerkleidung?“, wollte Ace wissen. „Ist bequemer, zudem bin ich schon immer tomboyish gewesen. Ich habe nur Männerkleidung im Schrank“, erklärte sie ihm. Ace runzelte die Stirn, allerdings nahm er Puraidos Jacke und zog sie an, sie passte ihm perfekt, im Gegensatz zu Puraido. „Okay, passt ja, du kannst sie auch weiterhin anlassen, wenn du raus gehst. Auf jeden Fall sollten wir jetzt zurück zu den anderen gehen“, sagte Puraido. „Wir müssen noch auf essen“, entgegnete Ace allerdings. „Und wer bezahlt das?“, Puraido war leicht genervt. „Na, du“, lachte Kid. „Wir haben immerhin kein Geld.“ Entgeistert starrte Puraido ihn an. „Bitte was?! Geht’s noch?“, sie konnte es nicht fassen, wie selbstverständlich Kid das alles hier sah. „Bleibt dir wohl nichts anderes übrig“, grinste er. Fast schon verzweifelt knurrte Puraido auf, sie ging nach drinnen und bezahlte die Rechnung, welche zum Glück noch nicht so groß war. Ziemlich sauer schleifte sie die beiden Jungs mit. Sie könnte im Moment einfach nur kotzen, schon wieder war ihr Geld weg. Ihr Kiefer tat ein wenig weh, weil sie krampfhaft versuchte, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, diese Blöße wollte sie sich nicht auch noch geben. Die anderen waren zum Glück schon da, als sie beim Café ankam. Kids Horrornacht mit Puraido ---------------------------- Stöhnend ließ sich Puraido in einen der Stühle des Cafés sinken, sie konnte einfach nicht mehr. „Ich hab keine Lust mehr“, teilte sie sich mit. Dana hob eine Augenbraue an. „Sorry, aber ich hab hier noch eine Rechnung für dich“, sie reichte Puraido den Zettel, diese nahm ihn resigniert an. Man konnte zusehen, wie sich Puraidos Augen langsam weiteten. „Dreiunddreißig Euro?! Shanks, bist du denn verrückt, warum trinkst du das teure Gaststättenbier? Das kann man doch fast nicht bezahlen“, stieß Puraido aus. Vor Schreck hatte sie auf ihrem Stuhl das Gleichgewicht verloren und wäre fast nach hinten umgefallen, hätte Halo sie nicht gefangen. „Hm, woher sollte ich das wissen. Ich kann kein Deutsch lesen, zudem weiß ich nicht, wie Berry in Euro umgerechnet wird“, er zuckte mit den Schultern. Puraido ließ ihren Kopf unsanft auf den kleinen runden Tisch knallen. „Ich hab keine Lust mehr, ich muss schon wieder Geld ausgeben …“, jammerte sie. „Vor allem Geld, das ich gar nicht zur Verfügung habe …“ „Sorry“, murmelte Shanks. Puraido hob den Kopf und schnaubte, danach kramte sie ihr Portmonee aus der Tasche und gab Dana vierzig Euro, diese gab ihr die sieben Euro, die sie bekommen hatte zurück. „Tut mir Leid, aber ich muss auch sehen, wie ich mit meinem Geld auskomme. Und ich bin nicht bereit, mein Geld für Fremde auszugeben …“, sie bedachte Shanks noch immer mit einem wütenden Blick. „Ich meine, wäre es Boa Hancock, wäre das was anderes, aber so …“, Dana zuckte mit den Schultern. „Schon klar … ich versteh dich ja, es ist nur so verdammt teuer“, Puraido pustete die Luft aus. „Puraido!“, rief da ein blonder Junge und kam auf sie zugelaufen. „Sebastian … was machst du denn hier?“, wollte sie wissen. „Ach, ich bin mit den Jungs nach der Schule noch in die Stadt gegangen. Sag mal, du kannst mich nicht zufällig nach Hause bringen?“, fragte er. „Nein, ich hab dafür jetzt gerade keine Zeit“, seufzte Puraido. „Ein anderes Mal.“ Sebastian war Puraidos jüngerer Bruder. Viele erkannten schnell, dass sie Geschwister waren, woran das lag wusste Puraido nicht, da sie dunkle Augen und Haare hatte und ihr Bruder blonde Haare und hellbraune Augen. Sie waren zudem vom Charakter so unterschiedlich wie Tag und Nacht, während sie eher ruhig und etwas pessimistisch veranlagt war und ihrer Wut meist nur in Gedanken freien Lauf ließ, war ihr Bruder wegen seines Aufmerksamkeitshyperdefizitsyndroms ziemlich überdreht, sogar noch schlimmer als Halo, welcher die abgeschwächte Form hatte. Irgendwie erkannten die Leute an ihrem Gesicht, dass sie Geschwister waren. Puraido stritt aber jegliche Ähnlichkeit ab. „Hey, wer sind die eigentlich?“, er betrachtete Kid. „Ist das nicht Jack Spicer? Kennst du den noch? Der aus Xiaolin Showdown, das haben wir früher immer geguckt“, rief er ihr in Erinnerung. „Hört endlich auf, mich Jack Spicer zu nennen. Mein Name ist Eustass „Captain“ Kid!“, grummelte Kid. „Hm, stimmt … für Jack bist du auch viel zu groß und du siehst nur halb so cool aus wie Jack“, grinste Sebastian. „Hast du Todeswünsche?“, brummte Kid. „Nö, dann würde ich meiner Schwester ja noch einen Gefallen tun, das wollen wir ja nicht“, lachte er, während er seiner Schwester den Kopf tätschelte. „Lass das“, fauchte Puraido aggressiv und sprang auf. Dabei merkte man, dass Sebastian ein wenig größer war, als seine Schwester. Sie starrte ihren jüngeren Bruder feindselig an. „Lass dich doch von Mama abholen, ich hab keine Zeit, ich muss babysitten“, grummelte sie. „Ah … okay, wo ist denn das Baby?“, wollte Sebastian wissen. „Nerv nicht.“ Puraido seufzte auf und wandte sich dann an die anderen. „Ähm, ich denke, wir sollten wieder zurückgehen“, ihre Stimme klang ausdruckslos, als sie mit den Piraten sprach. „Sag mal, wann ist es bei dir eigentlich mal wieder soweit? Hattest du nicht letztens was von Babys gesagt, welche ich mir angucken könnte?“, überlegte Sebastian. „Puraido hat Babys?“, wollte Ace wissen. Rot anlaufend fuhr sich Puraido durch die Haare. „Nicht ich hab Babys, sondern meine Ratten. Die haben Nachwuchs bekommen. Du kannst die nächsten Tage mal vorbeikommen aber heute ist es schlecht“, teilte sie ihrem Bruder mit. „Okay, dann Besuch ich dich die Woche noch mal“, meinte Sebastian, er verabschiedete sich von seiner Schwester und machte sich dann auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle. „So, und wir gehen jetzt auch heim, mir reicht’s für heute“, nuschelte Puraido und ging voran. Ihr ganzer Körper schmerzte mittlerweile, sie legte ihre Hände in den Nacken und massierte ihn vorsichtig. Als sie nach einer viertel Stunde wieder in Puraidos Wohnung waren, ließ sie sich erschöpft auf die Couch fallen. „Ich habe euch darum gebeten, hier drinnen zu bleiben, weil ihr euch hier nicht auskennt, warum könnt ihr nicht auf mich hören?“, murmelte Puraido in ihr Kissen. „Wegen euch musste ich noch mehr Geld ausgeben, als ich eigentlich habe.“ „Sorry, aber wir dachten uns, was ist schon dabei, wenn wir rausgehen“, meinte Shanks. „Es ist an sich gar nichts dabei, wenn ihr euch ordentlich verhaltet, aber wenn ihr hier in dieser Zeit, euch in einem Laden was nehmt, dann muss es auch bezahlt werden und ihr habt kein Geld. Und Berry werden hier nicht angenommen. Und ich werde euch kein Geld geben, da ich mir das selbst nicht leisten kann. Ich muss sowieso schon gucken, dass ich mit meinem Geld rumkomme und gestern der Großeinkauf war eigentlich schon viel zu viel gewesen …“, man konnte ziemlich deutlich die Verzweiflung aus Puraidos Stimme heraushören. „Tut mir Leid, ich wusste nicht, was ich mit meiner Idee, mal raus zugehen, anrichten würde“, kam es da von Ace. Puraido richtete sich leicht auf und sah Ace an. „Du weißt nicht zufällig, wie ihr wieder in eure Welt zurückkommt, oder?“, hoffnungsvoll sah sie ihn an. Doch diese Hoffnung wurde sofort zunichte gemacht, als Ace den Kopf schüttelte. „Nein, weiß ich leider nicht. Ich kann nur vermuten, dass die anderen, genauso wie ich hierher gekommen sind. Aber wie wir wieder zurückkommen, keine Ahnung“, er hob die Schultern an. Puraido setzte sich auf, es schien, als seien die Ringe unter ihren Augen noch größer geworden. „Scheiße … verdammter Mist, wie soll ich euch bloß wieder zurück in eure Welt kriegen?“, überlegte Puraido laut. „Hm, schalt doch erst mal ab, Puraido. Komm runter und versuch einen klaren Kopf zu bekommen, sonst wird das doch nie was“, merkte Law an. „Genau, Trafalgar hat recht, zudem, wer kann schon von sich behaupten, die leibhaftigen One Piece Charaktere in seiner Wohnung zu haben“, meinte Dana und grinste. „Zugegeben, ich frage mich, warum nur Kerle hergekommen sind, aber sonst …“ „Warum sollten denn Frauen herkommen?“, wollte Kid wissen. „Na ja, dann hätte mir das Ganze wesentlich mehr Freude bereitet. Mir hätte es schon gereicht, wenn Boa Hancock hier wäre … oder Jewelry Bonney … oder Robin … Nami wäre auch nicht verkehrt …“, zählte Dana auf. „Dana … vergiss es, als ob Hancock was mit dir angefangen hätte, sie will doch, dass Ruffy sie heiratet, die würde sicherlich nicht auf dich stehen“, funkte Kelly dazwischen. „Klappe! Ruffy ist aber nicht da, also hätte sie sich natürlich in mich verliebt“, Dana zwinkerte Kelly zu. „Wetten das nicht“, Kelly hatte die Augenbrauen leicht skeptisch erhoben. „Hä, was geht denn mit euch ab, warum willst du dass Hancock sich in dich verliebt?“, fragte Kid. Dana grinste ihn an. „Weil Hancock echt heiß ist und ich auf Frauen stehe“, sie lief zu Puraido und setzte sich auf ihren Schoß. „Nicht wahr, Puraido?“, sie hatte ihre Arme um Puraidos Hals geschlungen und drückte ihre Wange an die ihrer Arbeitskollegin. „Ja … so sieht es aus“, schmunzelte Puraido ein wenig. Scherzeshalber drückte Dana Puraido einen Kuss auf die Wange. „Uah! Ich will auch Puraido küssen!“, kam es da von Halo. „Vergiss es, dass darf nur Dana“, lachte Puraido. „Alles Verrückte …“, grummelte Halo beleidigt. Kid sah zwischen Dana und Puraido hin und her, er hatte seine nichtvorhandenen Augenbrauen hochzogen. „Nein, sie sind nicht zusammen, das ist nur ein Spiel von ihnen, meistens um homophobe Leute zu schocken“, erklärte Kelly. „Ach komm, tu bloß nicht so, als würde dir das keinen Spaß machen. Erinnerst du dich noch an diese eine Gruppe? Wir haben ein Lesbentrio gespielt und Halo und Toby haben zwei Tunten gespielt. Die Typen hätten beinahe einen Herzanfall erlitten“, grinste Dana. „Stimmt auch wieder, das macht einfach zu viel Spaß“, kicherte auch Kelly. „Bist du denn eine Tunte?“, wollte Ace von Halo wissen. „Aber natürlich, siehst du dass denn nicht, Süßer, harrr“, antwortete Halo in mehr als eindeutig tuntigem Tonfall, welcher sehr übertrieben war. „Bei der nächsten Cosplay-Convention soll ich deshalb als Mr. 2 gehen, da ich das so gut kann“, fügte er noch hinzu. „Jep, wir sind schon dabei, nach einem Tutu und Ballerinaschuhen in seiner Größe Ausschau zu halten, aber irgendwie, ist das ziemlich schwierig“, seufzte Puraido, dann schubste sie Dana von ihrem Schoß und stand auf. „Aber wird schon noch.“ „Ah, von Cosplay hatte doch dieser eine Kollege von dir geredet“, erinnerte sich Smoker. „Ja, genau. Ich geh dieses Jahr als weiblicher Ace“, grinste Puraido. „Hä? Warum?“, Ace sah sie mit großen Augen an. „Weil ich Ace cool finde“, antwortete sie. Ace grinste breit. „Find ich gut.“ Sie unterhielten sich noch einige Zeit und Puraido, Kelly, Dana und Halo erklärten den Piraten und Smoker, wie es in dieser Welt hier so zu ging, sie erklärte Ace auch noch einmal genau, was es mit der Swastika auf sich hatte und dieser war ziemlich verblüfft. Doch als es langsam spät wurde, verabschiedeten sich die beiden Mädchen und Halo, sodass Puraido nun wieder alleine mit den Jungs war. Halo hatte noch für sie gekocht, weshalb sie schon alle versorgt waren. Bier hatten sie allerdings keines mehr, weshalb die Jungs etwas grummelig waren. Puraido schaltete den Fernseher an und zappte durch Kanäle. Irgendwann blieb sie zufällig bei dem Film „Poltergeist“ hängen. Während des ganzen Film blieb sie ruhig, doch als diese Harlekin-Szene kam, versteckte sie sich hinter einem Kissen. „Was ist denn mit dir los?“, wollte Zorro wissen, der neben ihr saß. „Ich hasse Clowns …“, wimmerte sie. Nach dem Film ging sie sofort ins Bett, sie meinte noch, die Jungs müssten wieder unter sich ausmachen, wer wo schläft, da Ace ja jetzt auch noch da war. Sie legte sich hin und schloss die Augen, doch obwohl sie fix und fertig war, hatte sie ein mulmiges Gefühl. Nach einigen Stunden, Puraido wusste nicht, wie viele es waren, wachte sie auf, weil sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Sie richtete sich auf und sah sich in dem dunklen Zimmer suchend um. Sie versuchte möglichst leise zu atmen, damit sie Geräusche besser hören konnte, doch es gelang ihr nicht, zudem war ihr Herzschlag viel zu schnell und laut. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, sie wurde beobachtete, das wusste sie! Ihre Finger griffen nach dem Schalter der Lampe und als das Licht anging musste sie erleichtert feststellen, dass nichts im Zimmer war, selbst Kid war nicht da. Erleichtert ausatmend legte sie sich zurück, das Licht ließ sie noch an, man konnte ja nie wissen. Doch da hörte sie etwas klingeln … ein Glöckchen? Seit wann hatte sie in ihrer Wohnung irgendwelche Glöckchen? Sie spürte, wie sich etwas an ihrer Decke festkrallte, ganz plötzlich wurde sie mit einem Ruck nach unten gezogen. Puraido keuchte auf, was ging hier vor sich? Sie bemerkte, dass ihre Arme an den oberen Bettpfosten gebunden waren, was sollte das? Panisch quiekte sie auf, als jemand nach ihrem Knöchel packte. Sie sah nach unten, konnte aber nichts erkennen … nein, da war doch etwas, eine Hand? Plötzlich wurden mit einem Ruck ihre Oberschenkel auseinander gedrückt. Sie konnte noch immer nichts erkennen, bis sich plötzlich Buggy der Clown über ihr zusammen baute. „Buh“, machte er und Puraido schrie auf. Sie sah zur Seite und schrie gleich wieder auf, neben ihr auf dem Bett hockte Pennywise und grinste sie mit seinen blutroten Lippen an, als sie ein weiteres Lachen hörte, drehte sie sich zur Tür um und bemerkte, wie Jigsaw und die Rakshasa aus Supernatural zur Tür herein kamen. Zu allem Überfluss standen hinter Buggy und dem Bett ein halbes duzend Harlekins die hämisch lachten. Puraidos Atem beschleunigte sich rasant und Schweiß trat ihr aus allen Poren. Überall waren Clowns und Harlekins! Das war ihr schlimmster Alptraum. Sie versuchte krampfhaft, sich zu befreien, doch es klappte nicht, die Fesseln waren zu stark und Buggy hielt sie immer noch fest. Sein Griff um ihre Oberschenkel war grausam fest. „Lasst mich los! Hilfe!“, heulte sie. Doch die Gestalten lachten nur und kamen ihr immer näher. Mit einem Schrei schreckte Puraido aus dem Schlaf hoch, sie war klitschnass geschwitzt und ihr Herz raste. Sie schrie wie am Spieß. Kid saß zur gleichen Zeit auch kerzengerade im Bett. Die Haare standen ihm vor Schreck zu Berge und er bekam einen Tinnitus. „Ah, Puraido, was ist denn?“, wollte er wissen, doch Puraido beruhigte sich einfach nicht. Sie kroch ängstlich auf ihrem Bett zurück, bis sie gegen die Wand stieß. Kid runzelte die Stirn, dann verpasste er Puraido eine Ohrfeige, welche allerdings für seine Verhältnisse noch relativ sanft war, fast wie ein Streicheln. Daraufhin hörte sie zumindest auf zu schreien. „Kid“, wimmerte sie, als sie realisierte, dass er auch da war, dann warf sie sich ihm an den Hals, sie zitterte heftig. „Wohow, Puraido, was ist denn los?“, fragte er. „Buggy war da … und Pennywise, die Rakshasa und Jigsaw und so viele Harlekins …“, stammelte sie. „Hä? Wovon redest du? Hier war doch niemand“, meinte Kid. „Das hast du bestimmt geträumt“, fügte er noch hinzu, als sie nicht überzeugt aussah. „Du musst unter dem Bett nachsehen und im Schrank!“, flehte sie. „Was? Nein, bist du ein Kind oder was? Hier ist nichts!“, fuhr er sie an. Doch da merkte er, dass Puraido echt heulte. Hatte sie etwas so viel Angst vor Clowns? Da öffnete sich die Tür und Ace und Smoker kamen verschlafen in den Raum um nachzusehen, was das für ein Schrei war, dabei schalteten sie das Licht an. „Was ist denn hier los?“, wollte Smoker wissen. „Sie hat anscheinend schlecht geträumt und jetzt will sie, dass ich das Zimmer nach Clowns absuche …“, brummte Kid. Puraido hatte sich unter ihre Decke verkrochen und zitterte immer noch. „Dann guck doch einfach nach, umso schneller kannst du wieder schlafen“, meinte Ace. „Bist du verrückt? Ich werde jetzt sicherlich nicht ihre komplette Bude absuchen, weißt du, wie spät es ist?“, fauchte Kid. Smoker stieß die Luft aus und kniete sich dann vor das Bett um drunter zu sehen. „Da ist schon mal nichts, Puraido“, meinte er. „Kannst dich ja gerne selbst noch einmal überzeugen, aber bis auf sehr viel Staub ist nichts drunter.“ Ängstlich beugte sich Puraido über den Bettrand und linste vorsichtig unter das Bett. „Kein Clown“, nuschelte sie. Danach ging Smoker zu ihrem Schrank, er öffnete ihn, doch sogleich wurde er von einer Ladung lieblos herein gestopfter T-Shirts erschlagen. „Wuah!“, stieß er aus. „Wow, wieso brauchst du so viele T-Shirts?“, wollte Ace wissen. „Die sehen cool aus“, murmelte Puraido. „Abgesehen von der Unordnung, ist hier auch kein clownartiges Wesen drin“, Smoker sah sie an, erst als Puraido langsam nickte, stopfte er die T-Shirts wieder hinein und schloss schnell die Tür. „Siehst du, dein ganzes Zimmer ist clownfrei. Meinst du, dass du nun wieder schlafen kannst?“, fragte Smoker gespielt fürsorglich. „Wenn’s dir lieber ist, dann schlaf ich auch bei dir, ich würde dir jeden Clown vom Leibe halten“, kam es von Ace. „Dann kann Kid sich ja mit zu Law und Zorro auf die Klappcouch quetschen.“ Kid zuckte zusammen. „Ich werde mich ganz sicher nicht zu Trafalgar legen! Ich bleibe hier. Schließlich kann ich Puraido genauso gut vor Clowns beschützen“, knurrte er. „Dann tu es auch“, grummelte Smoker. „Zudem, Puraido, kein Clown würde es wagen, sich mit uns anzulegen und wir sind gleich im Nebenraum“, fügte er dann noch hinzu. „Okay, ist gut“, winselte Puraido und legte sich wieder hin. Ace und Smoker verließen wieder das Zimmer und Kid legte sich auch wieder zurück. „Hast du wirklich so große Angst vor Clowns?“, wollte er wissen. Puraido nickte. „Ja, ich musste mir den Film „Es“ angucken, das war schlimm …“, nuschelte sie. Sie robbte ein wenig näher zu Kid heran, welcher das sehr wohl merkte. „Ich versteh’s nicht, gestern bist du noch geflüchtet und jetzt willst du kuscheln? Du bist echt seltsam …“, murrte er. „Gestern hatte ich ja auch noch keinen Alptraum, zudem ist die Badewanne unbequem …“, sie war plötzlich vor Scham errötet. Kid runzelte die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern. Er griff über Puraido zum Lichtschalter und knipste das Licht aus, zum Glück konnte man auch vom Bett aus, das große Schlafzimmerlicht ausschalten. Danach nahm er sie sogar in den Arm, in der Hoffnung, dass sie so endlich ruhig schlafen würde. Er kam sich zwar etwas komisch vor, aber noch einmal so geweckt zu werden … das wollte er auch nicht. Puraidos Kopf war knallrot, sie war nur froh, dass Kid das bei der Dunkelheit nicht sehen konnte. Sie rückte noch etwas näher an Kids warmen Körper heran und schloss die Augen. Tatsächlich schlief sie die restliche Nacht ohne weitere Störungen durch. Alltag eben ... --------------- Puraido erwachte am nächsten Morgen sehr ausgeruht, sie hatte keine Schmerzen mehr und auch von weiteren Alpträumen war sie verschont geblieben. Sie schlug blinzelnd die Augen auf. Sie blickte direkt in Kids schlafendes Gesicht. Augenblicklich färbten sich ihre Wangen in einem dunklen Rot und ihr Herz schlug schneller. Er sah ungewöhnt friedlich aus, während er schlief. Er hatte einen so entspannten Gesichtsausdruck, wie sie ihn noch nie zuvor an Kid gesehen hatte. Es stimmte wohl, dass der Schlaf das wahre Gesicht eines Menschen zeigte. Da klingelte wieder Puraidos Wecker, seufzend drehte sie sich um und stützte sich auf dem Ellbogen ab um mit der anderen Hand danach zu greifen. Kid wachte in der Zwischenzeit auch auf. Er grummelte leicht, als er seine Lider öffnete. „Mach doch endlich dieses Scheißteil aus“, knurrte er. „Bin ja schon dabei“, murmelte Puraido und drückte auf den roten Hörer, sodass das Telefon endlich verstummte. „Wozu brauchst du dieses dumme Geräusch eigentlich?“, wollte Kid wissen. „Nun ja, das ist mein Wecker, den brauche ich, damit ich nicht verschlafe. Doch eigentlich wache ich sowieso immer auf, bevor das Teil überhaupt klingelt“, seufzte Puraido. „Aha“, Kid gähnte ausgiebig, danach sah er Puraido an. „Hattest du dann noch Alpträume?“, erkundigte er sich. „Ähm, nein, hatte ich zum Glück nicht mehr“, nuschelte Puraido und senkte etwas beschämt den Kopf. Es war ihr ja so peinlich, dass die anderen sie in so einer Lage gesehen hatten. „Äh, Kid, ich würde mich gerne umziehen … könntest du bitte rausgehen?“, fragte sie nach. Kid runzelte die Stirn, nickte dann aber, er stand auf und verließ das Zimmer. Kurz blieb Puraido noch auf dem Bett sitzen, ehe sie ebenfalls aufstand und sich zu ihrem Schrank begab. Sie holte sich frische Sachen raus und zog sich um, danach huschte sie ins Bad und machte sich frisch. Als sie ins Wohnzimmer kam waren die anderen dort auch schon versammelt. Smoker sah sie an. „Konntest anscheinend ja doch noch ruhig schlafen“, meinte er. „Ja, Papa, es war kein Clown mehr in meinen Träumen“, antwortete sie. „Nenn mich nicht so“, brummte Smoker. „Hm, gut … dann nicht“, sie hob leicht die Augenbrauen an. „Nun gut, Leute, hört mal her. Ich muss heute wieder arbeiten, diesmal von elf bis achtzehn Uhr. Bitte, bitte bleibt dieses Mal hier in der Wohnung!“, bat sie die anderen. „Ich will euch nicht wieder suchen müssen und ich will nicht wieder unnötig Geld ausgeben.“ „Aber das wird doch langweilig. Dann sitzen wir praktisch hier rum und kommen keinen Schritt weiter! Wir wollen auch irgendwann mal nach Hause“, bemerkte Law. Puraido seufzte auf. „Ich weiß, dass wird heute sehr langweilig werden, aber da müsst ihr durch. Ich kann doch auch nichts dafür“, sie sah die Piraten und Smoker der Reihe nach an. „Morgen muss ich auch noch mal los, allerdings bin ich dann nur bis zwölf weg, danach habe ich eine Woche Urlaub und dann kann ich mich auch darum kümmern, wie ihr wieder zurückkommt. Geduldet euch noch ein wenig bitte.“ „Warum musst du so viel arbeiten?“, wollte Chopper wissen. „Damit ich Geld verdiene … sonst könnte ich mir nichts zu essen kaufen“, erklärte Puraido. „Das Leben in der Neuzeit ist echt verdammt hart“, murmelte Ace. „Wem sagst du das“, Puraido stieß die Luft aus. „Nun, ich könnte auch Halo fragen, ob er solange hier rüber kommt, der könnte euch noch ein wenig diese Welt erklären“, überlegte Puraido. „Ähm, Puraido“, fing da Chopper an. Er sah sie mit großen Augen an. „Meine Marshmallows sind alle … könntest du mir vielleicht noch welche mitbringen?“ „Klar, du hast ja gestern hier brav gewartet … ich bring dir nachher noch mal welche mit“, versprach sie. „Äh, du Puraido …“, kam es da auch von Shanks. „Mein Alkohol ist auch alle … kannst du mir da vielleicht auch noch mal was mitbringen?“ Er lächelte sie lieb an, immerhin wusste er, dass er ohne sie nicht an Alkohol herankam, also versuchte er sich gut mit ihr zu stellen. „Das hast du dir nicht verdient“, brummte sie. „Dein Saufgelage gestern hat mich immerhin dreiunddreißig Euro gekostet.“ „Och, bitte, sei doch nicht so, ich mach’s auch nicht wieder“, versprach er. Puraido seufzte auf, dann sah sie Shanks noch einmal in die Augen. Er lächelte sie noch immer an. „Okay … allerdings kriegst du nur fünf Flaschen … die müssen für den Rest der Woche reichen, klar?“, teilte sie ihm mit. „Nur fünf … Äh, ich meine, klar doch …“, korrigierte er sich schnell. „Gut … dann wäre das ja geklärt. Und was bitte schön machst du nachts? Du siehst ja schon wieder aus, als hättest du einen Kampf hinter dir“, fragte sie leicht ungläubig. Sie betrachtete Shanks Hemd, es war geöffnet und steckte halb in seiner Hose, halb draußen, der Ärmelknoten war wieder aufgegangen. „Nun ja, ich schlafe schlecht auf der Couch, vor allem neben Smoker, der auch im Schlaf raucht …“, teilte er mit. „Smoker! Du rauchst während du schläfst?“, fuhr Puraido ihn ungläubig an. „Ja, wer macht das nicht?“, Smoker zuckte mit den Schultern. „Mach das ja nicht, stell dir vor, hier fackelt was ab!“, Puraido war noch immer entsetzt. Smoker war von diesem Vorschlag überhaupt nicht angetan. Allerdings nickte er leicht. Puraido stieß etwas genervt die Luft aus und wandte sich dann wieder an Shanks. „Und du ziehst dich jetzt mal ordentlich an!“, meinte sie. Doch dann griff sie nach seinem Hemd und knöpfte es selbst zu. Auch den Knoten machte sie neu rein. „So, sieht doch gleich viel besser aus … Ich hasse es, wenn die Leute schlampig rumlaufen … Das hab ich unseren Praktikanten an der Arbeit auch abgewöhnt“, murmelte sie mehr zu sich selbst. Shanks hatte die Augenbrauen erhoben. „Öhm, danke …“, nuschelte er. Puraido lächelte zufrieden. „Gut, ich werde dann mal zu Halo gehen und ihn fragen“, teilte sie ihnen noch mit. Gesagt, getan. Sie überquerte den Flur, der ihre Wohnungen trennte und klopfte an der Tür. Nach einigen Augenblicken öffnete sich die Tür und ein verschlafener Halo kam zum Vorschein. „Morgen“, gähnte er. „Was gibt’s denn?“ „Moin, Halo. Ich hätte da eine Bitte, könntest du heute vielleicht auf die Jungs aufpassen? Ich muss bis achtzehn Uhr arbeiten und will sie nur ungern alleine lassen“, sie sah ihn mit großen Augen an. „Okay … so ein, zwei Stündchen kann ich aber schon noch schlafen, oder?“, wollte er noch immer gähnend wissen. „Wenn du kurz vor elf bei mir drüben bist, reicht es“, antwortete sie. „Okay … bin dann da“, schon wieder halb schlafend drehte Halo sich um und schloss die Tür. „Danke!“, rief Puraido ihm hinterher. Sie ging wieder zurück zu den Piraten und Smoker. „Also, Halo kommt dann rüber, ihr seid also nicht alleine“, meinte sie. Puraido setzte sich auf die Couch und nahm das Tablet zur Hand. Sie öffnete ihre E-Mails, nachdem sie es angeschaltet hatte und las sich einige bestimmte durch. Interessiert überflog sie die Zeilen, wobei sich ein immer größer werdendes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Was ist denn nun los, Puraido?“, wollte Kid wissen, der sie ein wenig irritiert anstarrte. „Ach, eine E-Mail-Bekannte hat mir geschrieben, dass sie es endlich mal schafft, mich besuchen zu kommen. Ich soll sie morgen abholen“, erklärte Puraido freudestrahlend. Kid betrachtete sie noch eine Weile Stirn runzelnd, ehe er mit den Schultern zuckte und es dabei beließ. Um halb elf klopfte es und Halo stand vor der Tür. „So die Wachablösung ist da. Du kannst zur Arbeit gehen“, meinte er. „Vielen Dank, und pass mir ja gut auf sie auf“, sie sah ihn fest an. „Ja doch, ja doch. Du weißt, auf mich ist verlass“, er zwinkerte ihr zu. Puraido musste kichern, doch dann nickte sie und holte ihre Tasche. „So, Jungs, bis nachher und benehmt euch …“, warnte sie die Piraten und Smoker. „Wow, du hörst dich wie eine Kindergärtnerin an“, bemerkte Halo. „Eh? Gar nicht wahr! Und würdest du bitte nicht so krumm dastehen? Nachher kriegst du wieder Rückenschmerzen und dann darf ich dich wieder mit der ekligen Salbe einschmieren!“, fuhr sie ihn an. „Ja, Mama. Natürlich Mama“, seufzte Halo und stellte sich gerade hin. „Fein, so, viel Spaß euch und keinen Streit!“, wies sie nochmals drauf hin, ehe sie sich auf den Weg machte. Nachdem sie aus dem Haus war, fragte Ace: „Ist sie immer so überbesorgt und ernst?“ „Ähm, ja, manchmal schon“, antwortete Halo. „Aber das ist ja das Tolle an ihr. Sie macht sich sorgen um einen, auch wenn sie das niemals zugeben würde.“ „Ah“, kam es von den anderen. Puraido war pünktlich wie immer an der Arbeit. Sie hasste es, wenn jemand dauernd zu spät kam, deshalb ging sie selbst immer überpünktlich los und war so schon immer eine viertel Stunde früher da. Sie zog sich gemütlich um und holte sich noch eine Cola, ehe sie nach vorne ging und stempelte. Heute würde der Tag nur aus Auspacken bestehen, also nichts Besonderes. Es war noch ein wenig Ware von gestern da. Als sie nach unten ins Lager kam, sah sie noch drei Rollis, die ausgepackt werden mussten. Der Rest der Lieferung würde heute Abend kommen. „Na, Wolke …“, rief da Petrik, er kam mit einem Grinsen auf sie zu. „Was geht ab?“ „Petrik … was soll schon abgehen, wie immer halt“, meinte Puraido. Da kam auf Anita, Petriks Freundin auf sie zu. „Hi, ich hab gehört, du hast Herrenbesuch“, sie grinste Puraido an. „Oho, Herrenbesuch also, wie viele denn?“, wollte da auch Petrik wissen. „Was geht euch das an?“, nuschelte Puraido. „Och Wolke, sei doch nicht so. Komm, mir kannst du es doch sagen“, Petrik sah sie mit großen Augen an. Zähneknirschend schüttelte Puraido den Kopf und seufzte schließlich auf. „Sieben“, brummte sie. „Wohow, hast du die sieben Zwerge bei dir, oder was? Wird da Halo nicht eifersüchtig? Oder von mir aus auch Dana?“, stichelte Petrik. „Ich bin weder mit Halo, noch mit Dana zusammen, von daher …“, brummte Puraido. „Und, ist denn wer interessantes für dich dabei? Irgendwann muss es ja mal was werden“, hakte Anita nach. Puraido lief leicht rot an. „Nein, niemand.“ „Ach, komm schon, du bist so langweilig. Irgendeiner muss dir doch davon gefallen“, bohrte sie weiter nach. „D-Das geht euch nichts an“, stammelte Puraido leicht. „Langweilig“, kam es von beiden gleichzeitig. Puraido stieß nur die Luft aus. „Ja, es gibt da schon so ein zwei, die mir gefallen könnten, aber selbst wenn, sie bleiben nur kurze Zeit bei mir, dann hauen sie wieder ab, von daher fange ich so was gar nicht erst an“, erklärte sie. „Schade, ein Freund würde dir mal gut tun … Wenn du verstehst was ich meine“, kam es deutlich von Petrik. Puraidos Gesicht glühte. „Blödmann“, fiepte sie und wandte sich dann von ihm ab, sie schnappte sich den Wein- und Spirituosenrolli und verschwand nach draußen in den Laden. Sie hörte Petrik noch immer lachen. Puraido parkte den Rolli vor dem Gang mit dem Wein und begann, diesen auszupacken. Sie mochte es, Wein und Spirituosen auszupacken, erstens waren diese Rollis zu neunzig Prozent sauber gepackt, das hieß, es waren wirklich nur Wein und Spirituosen drauf und man musste nicht immer kreuz und quer laufen und zweitens wusste sie so ziemlich aus dem Kopf, wo alles stand, wenn man das so regelmäßig wie sie auspackte, merkte man sich das einfach. Nach einiger Zeit kam Anita wieder dazu. Sie lächelte Puraido freundlich an. „Nimm’s Petrik nicht übel, du weißt wie er ist.“ „Ach, das ist nicht das Problem, ich weiß ja, dass er ein wenig spinnt“, seufzte Puraido. „Das ist nur etwas sehr unangenehm.“ Anita nickte verstehend. „Ich hab’s ihm auch schon gesagt.“ Danach packten sie zusammen aus. Genauso wie Puraido packte auch Anita gerne Wein aus. Die beiden konnten nicht verstehen, dass die anderen das so ungern machten. Manchmal stritten sie sich sogar darum, wer diese Rollis auspacken durfte. Puraido musste sich noch den ganzen restlichen Tag mit Petrik rumschlagen. Immer wieder stichelte er sie leicht, nachdem Anita Feierabend hatte. Auch die Kunden waren heute besonders schlimm. Sie waren viel zu geschwätzig und einfach nur nervig … Doch als sie dann Feierabend hatte, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Sie stempelte gerade aus, als sie einen wohl bekannten roten Haarschopf sah. „Das darf doch nicht wahr sein …“, murmelte sie. Franzi sah auf und warf ihr einen fragenden Blick zu. „Ach, schon gut. Tschüss, bis dem nächst“, verabschiedete sich Puraido und verschwand aus dem Kassenbüro. Sie lief auf die sehr auffällige Gruppe von sechs Piraten und einem Marinekapitän zu. „Was wollt ihr hier?“, zischte Puraido sie an. „Na ja, Halo hat uns mitgenommen, er sagte, er müsse noch einkaufen und da sind wir gleich mitgekommen“, erklärte Shanks. Puraido pustete die Luft aus. „Fein, solange ihr nicht wieder alleine rumwandert …“, sie fuhr sich durch die Haare. „Kommt. Wo ist Halo eigentlich?“ „Bin schon da!“, rief eben jener und kam mit einem Einkaufswagen vor ihnen zum Stehen. Puraido flitzte nach hinten um sich umzuziehen, als sie wieder zurück war, erzählte Chopper ihr sofort, dass sie heute zum ersten Mal Xbox gespielt hätten und dass das toll war. Puraido lächelte ein wenig verkrampft. Sie wusste, wie Halo manchmal reagierte, wenn etwas im Spiel nicht so funktionierte, wie er wollte, hoffentlich war ihr Fernseher noch heil … Schnell suchten sie alles zusammen was sie brauchten und Puraido hätte am liebsten schon wieder angefangen zu heulen, allerdings beschränkte sie Shanks und die anderen, was Bier anging gewaltig. So eine Saufaktion wie letztes Mal würde es nicht wieder geben. Shanks war zwar ein wenig grummelig dadurch, aber ihm blieb ja nichts anderes übrig, als es hinzunehmen. Sie gingen zur Kasse und da heute nicht viel los war, saß Momentan nur Ute. Notgedrungen stellten sie sich dort an. „Ah, hallo Puraido, hast du Feierabend?“, fragte sie. „Jup, hab ich.“ „Hast du es gut, ich muss noch bis einundzwanzig Uhr“, seufzte sie. „Kenn ich, musste ich auch schon mal machen“, Puraido knurrte innerlich, Ute redete ihr schon wieder viel zu viel. Puraido bemerkte, wie die Kassiererin Shanks anstarrte. „Sagen Sie mal, was ist denn mit Ihrem Arm passiert?“, wollte sie dann plötzlich wissen. „Öh … Der wurde mir von einem Seekönig abgebissen, als ich Ruffy beschützt habe“, meinte er. „Seekönig? Was ist denn das?“ „Das ist …“, setzte Shanks an. „Ein Hai. Der gute Shanks hier findet Haie so faszinierend, dass er sie Seekönige nennt, weil sie so majestätisch sind und so. Und Ruffy ist ein kleiner Junge aus seinem Dorf gewesen. Du musst wissen, er kommt nicht von hier, da wo er wohnt, gibt es viele Haie“, mischte sich Puraido ein. Sie hatte Shanks Hand ergriffen und drückte sie fest, als Zeichen, dass er sich einfach mitspielen sollte. „Ach so, das ja aber schrecklich. Das muss doch wehgetan haben“, Ute war entsetzt. „Ich habe meinen Arm gerne für Ruffy geopfert. Und ich würde es wieder tun …“, meinte Shanks nur. Puraido drückte seine Hand noch fester und warf ihm einen bösen Blick zu der aussagte, dass er endlich die Klappe halten sollte, sonst würden sie hier nie fertig werden. Endlich machte Ute mal weiter, sie hatte nämlich aufgehört, die Waren abzukassieren, während sie Shanks zugehört hatte. Das war eine nervige Tatsache bei ihr. Wie nicht anders zu erwarten, war es auch diesmal ein Betrag über einhundert Euro. Puraido war völlig fertig, so viel Geld gab sie normalerweise noch nicht mal im Monat aus … Als sie endlich aus dem Laden raus waren fragte Halo mit Blick auf Puraido: „Devil May Cry?“, wobei er seine Hände wie zwei Pistolen in die Höhe hielt. Puraido nickte. „Devil May Cry“, war ihre Antwort. „Hä? Das verstehe ich irgendwie nicht“, kam es von Chopper. „Ach, Devil May Cry ist auch ein Spiel für die Xbox. Da musst du mit dem Halbdämon Dante andere Dämonen abschlachten. Dazu hast du unter anderem ein Schwert, Rebellion, und zwei Pistolen, Ebony und Ivory. Ich bin in Echt nicht sehr gewalttätig, doch in meinem Kopf habe ich die des Öfteren mal eben jene Pistolen und gehe damit durch den Laden und spiele DMC …“, erklärte Puraido. „Und eben war das wieder so eine Situation“, setzte sie noch hinzu. Danach wandte sie sich an Shanks. „Und zu dir. Denk dir einfach irgendwas anderes aus, zum Beispiel, dass eben ein Hai deinen Arm gefressen hat. Die Leute können sich unter Seekönigen nichts vorstellen.“ „Konnte ich ja nicht wissen“, er hob seinen Arm an. Puraido stieß die Luft aus. „Ist ja auch egal, los, wir gehen nach Hause, ich bin fix und alle“, murmelte sie. Danach machten sie sich auf den Weg zu Puraidos Wohnung. Puraidos Füße taten verdammt weh und waren gefühlt schwer wie Blei, weshalb sie erleichtert war, als sie endlich ankamen. Unfreiwillig zu dritt --------------------- Lauwarmes Wasser prasselte über Puraidos Körper und sie seufzte entspannt auf. Sie war sofort, als sie zu Hause angekommen waren, unter die Dusche geflüchtet, es tat so unglaublich gut. Puraido fühlte fast, wie der ganze Stress des Tages abgewaschen wurde. Sie stand ganze zehn Minuten unter der Dusche, für sie war das schon ein Rekord im Langduschen, normalerweise versuchte sie immer so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen, weshalb Duschen bei ihr immer relativ fix ging, baden tat sie nie. Sie fand die Vorstellung Ekel erregend, im eigenen Dreck zu sitzen. Das war zudem auch ein Grund, warum sie nie ins Schwimmbad ging. Es war einfach zu eklig für sie. Allein schon die Vorstellung, was da alles für Keime und anderes Widerliches im Wasser waren. Klar, es wurde „gereinigt“ aber dennoch, da schwammen so viele Menschen drin rum, da lief es Puraido eiskalt den Rücken runter. Sie stieg aus der Dusche und trocknete sich ab, danach zog sie sich T-Shirt, Jogginghose und Socken an und wollte das Bad verlassen. Sie hatte sich ein Handtuch um die Schultern gelegt, damit ihre Haare nicht ihr T-Shirt nass machten. Von Föhnen hielt sie auch nichts, viel zu laut und man verbrauchte im Endeffekt nur unnötige Energie. Sie öffnete die Tür und erschrak, als sie Kid davor stehen sah. „W-was machst du denn da?“, stammelte sie. „Dich beobachten, tja, so ein kleines Fensterchen in der Tür könnte für dich ein Nachteil sein, wenn du es nicht verhängst“, er grinste breit. Puraido war puterrot angelaufen. „Was hast du gesehen!“, quietschte sie. „Genug“, lachte Kid. „Spanner!“, fauchte Puraido und stürmte an ihm vorbei. Sie konnte es nicht fassen. „He, was ist denn los?“, wollte Ace wissen. Die anderen saßen träge im Wohnzimmer und schauten sich „Scrubs“ im Fernsehen an. „Kid ist los, elender Spanner“, brummte Puraido. Sie war nur froh, dass Halo nicht hier war, er war unten bei Toby, hätte er das mitgekriegt, dann wäre hier die Hölle los gewesen. Ace stand auf und legte seine Hände auf Puraidos Schultern. „Ach, Kopf hoch, mach dir nichts draus, Kid ist so armselig und braucht das eben“, meinte er. Puraido stieß die Luft aus und nickte. „Stimmt, da hast du wohl recht“, murrte sie. Kid, welcher im Türrahmen stand, fand das gar nicht so witzig. „Willst du Stress, Portgas?“, fauchte er. „Nö, doch wenn du arme, hilflose Mädchen bespannst … Noch dazu ein Mädchen, welches uns helfen will. Das ist doch schon mehr als armselig“, warf Ace ihm vor. Eine Wutader pochte auf Kids Stirn und er schritt bedrohlich auf Ace zu. „Halt lieber den Mund, Feuerfaust. Sonst setzt es was“, Kid baute sich vor Ace auf, doch dieser schien unbeeindruckt. Er hob die Hand und ließ sie entflammen. „Leg dich nicht mit mir an, Eustass“, knurrte Ace. „Leute! Schluss jetzt!“, ging Smoker dazwischen. „Halt du dich da raus!“, fuhr Kid den Marinekapitän an. „Es reicht jetzt!“, schrie Puraido auf, sie stellte sich zwischen die drei Männer und funkelte sie wütend an, beziehungsweise, sie funkelte nur Kid wütend an. Sie legte jeweils eine Hand auf Ace’ und auf Kids Brust und versuchte sie voneinander wegzudrücken. „Benehmt euch, sonst fliegt ihr raus!“, ihre Stimme überschlug sich fast. Ace reagierte auf Puraidos Berührung und gab seine Kampfhaltung auf, Kid jedoch starrte Puraido erbost an, allerdings hatte er ebenfalls keine Lust hier rauszufliegen, er drehte sich um und setzte sich auf die Couch. Puraido atmete erleichtert auf. „Ich glaub, ich muss wen abschlachten“, murmelte sie und ging zu einem Regal. „Wie meinst du denn das?“, wollte Shanks wissen, er hatte verwundert die Augenbrauen hochgehoben. Puraido zog eine Schachtel aus dem Regal und hielt „DmC: Devil May Cry“ in die Höhe. „Das meine ich“, brummte sie. Sie legte das Spiel in ihre Xbox und startete sie. „Das ist also das Spiel, von dem ihr ersten geredet habt“, bemerkte Law. „Genau, mein Lieblingsspiel“, Puraido startete ihren letzten Spielstand. Sie hatte sich vorgenommen, das Spiel in allen Schwierigkeitsstufen durchzuspielen. Sie hatte es erst seit einigen Wochen, dadurch, dass sie meistens lange Arbeiten musste, kam sie nicht wirklich zum Spielen, weshalb sie jetzt auch erst bei der Schwierigkeitsstufe „Dante muss sterben!“ angelangt war. Sie fing wieder bei Level Eins an. Schon beim Intro zogen sich ihre Mundwinkel nach oben. Sie spielte mehrere Stunden auf diesem Schwierigkeitsgrad und dieser hatte es wirklich in sich. Ace schaute Puraido begeistert beim Spielen zu, bei ihr sah das so einfach aus. Doch das täuschte, auch für sie war es am Anfang schwierig, die Gegner waren verdammt stark. Doch sie wollte es unbedingt schaffen. Sie wollte unbedingt „Hölle oder Hölle“ erreichen und durchspielen, denn das hörte sich richtig interessant an. „Ich will auch mal!“, kam es da von Ace. Puraido schielte zu ihm, sie war gerade mitten im Kampf gegen Bob Barbas. „Moment, jetzt nicht!“, fauchte sie ihn an und versuchte den Controller vor Ace’ grabschender Hand in Sicherheit zu bringen. „Ich muss das Level noch fertig machen, dann kannst du auch mal!“, fuhr Puraido ihn an. „Beeil dich!“, verlangte Ace. „Klappe, sonst darfst du gar nicht mehr“, Puraido hasste es, wenn man sie beim Spielen störte. Es dauerte noch einige Zeit, bis sie den Endgegner besiegt hatte. Ace quengelte noch mehrmals dazwischen. Sie wartete, bis ihr Spiel gespeichert war und startete für Ace ein Neues. Niemand durfte auf ihren Speicherständen spielen! Das konnte sie gar nicht leiden. „So, welchen Schwierigkeitsgrad willst du?“, fragte sie ihn dann. „Den, den du eben hattest“, meinte Ace. „Sorry, das funktioniert nicht. Den musst du erst Freispielen. Du kannst dich zwischen ‚Menschlich‘, ‚Teufelsjäger‘ und ‚Nephilim‘ entscheiden“, teilte sie ihm mit. „Dann mach irgendwas drauf“, brummte Ace. „Gut, du solltest leicht anfangen. Du fängst auf ‚Teufelsjäger‘ an. DMC hast du ja noch nie gespielt, oder?“ Ace schüttelte nur den Kopf und er grinste, als das Intro wieder anfing. Es vergingen noch einige Stunden in denen Ace spielte. Dieser war sehr begeistert. Zorro, Law und Chopper waren schon nach drüben gegangen um zu schlafen. Shanks pennte bereits auf der Couch und auch Smoker war nahe dran einzuschlafen. So ohne Beschäftigung wurde es schon ziemlich langweilig und das Zugucken machte ihn nur müde. Kid schlief fast im Sitzen ein, er hatte den Ellbogen auf die Lehne gestützt und das Gesicht auf die Faust. Puraido gähnte lange, danach sah sie auf die Uhr und musste erschrocken feststellen, dass es schon halb zwei war. Sie musste morgen um sechs Uhr wieder aufstehen. „Ace, du musst jetzt Schluss machen, es wird Zeit fürs Bett“, murmelte sie. „Och Menno, schon?“, schmollte er. „Was heißt hier schon? Es ist gleich zwei Uhr, nachts wohlgemerkt. Es ist spät genug, du kannst morgen weiterspielen“, versprach sie. „Wirklich?“ „Ja, wirklich“, in ihrer Stimme schwang Ungeduld mit. Widerwillig gab Ace ihr den Controller und Puraido schaltete die Konsole aus. Sie warf einen Blick auf die anderen, welche schon tief und fest schliefen. „Hm, gut, Kid schläft auch schon. Den will ich sowieso nicht mehr in meinem Bett haben“, brummte sie. „Kann ich mitkommen? Auf der Couch ist es so eng“, bat Ace, welcher jetzt aber auch gähnte. Puraido errötete leicht, allerdings nickte sie. „Ja, jemand muss mich ja vor den bösen Clowns beschützen“, murmelte sie. „Klar, mach ich doch liebend gerne“, Ace grinste breit. Puraido lachte auch leicht, danach gingen sie ins Schlafzimmer. Puraido legte sich in die Mitte des Bettes und Ace legte sich zu ihrer rechten neben sie. Er schlief sofort ein, während Puraido ihre Wecker noch neu stellte. Sie kontrollierte jeden Abend, ob die Wecker noch in Ordnung waren, denn es war ihr anfangs immer mal wieder passiert, dass sie verschlafen hatte, weil die Wecker nicht klingelten. Danach legte sie sich zurück und betrachtete Ace. Sie musste leicht lächeln und den Kopf schütteln. Sie glaubte es noch immer nicht. Ace lag neben ihr. Der Ace aus One Piece. Sie schnaubte leicht und rückte etwas näher an ihn heran. Auch sie schloss die Augen und schlief schnell ein. Kid schlug grummelnd die Augen auf. Das passte ihm gar nicht, dass Portgas mit Puraido ins Schlafzimmer ging. Das war sein Platz! Er wollte neben Puraido liegen, zum einen weil ihr Bett bequem war und zum anderen weil sie eine Frau war. Er wollte nicht mit den anderen zusammengequetscht schlafen und schon gar nicht mit Trafalgar. Es graute ihn immer noch davor, dass es Leute gab, die ihn mit dem Chirurg des Todes verkuppeln wollten. Er erhob sich und ging zu Puraidos Schlafzimmer. Leise öffnete er die Tür. Er unterdrückte ein Knurren als er sah, dass sie an Ace gekuschelt da lag und friedlich schlief. Warum hatte sie ihm das eigentlich erlaubt? Als Kid in der ersten Nacht neben ihr gelegen hatte, war sie sogar geflüchtet, doch diesen Kerl ließ sie freiwillig neben sich schlafen? Kid schnaubte und trat nun ganz in den Raum. Das würde er sich nun nicht gefallen lassen. Er ging um das Bett herum und legte sich auf seinen Platz, zu Puraidos linker Seite. Zum Glück war noch genug Platz im Bett. Er zog die Decke über sich und schlang wieder einen Arm um Puraido, mit einem Ruck zog er sie zu sich rüber, ohne, dass sie dabei erwachte. Halbwegs zufrieden schloss er die Augen und driftete in einen tiefen Schlaf. Puraido fühlte sich irgendwie eingequetscht, sie spürte einen warmen Körper sowohl links als auch rechts neben sich. Sie schlug die Augen auf, da ihr das etwas seltsam vorkam. Warum lag Ace zweimal neben ihr? Doch zu ihrem entsetzen lag da nicht noch einmal Ace, nein, es war Kid, der sie an sich gedrückt hielt, Ace war im Laufe der Nacht auch näher an sie heran gerückt, sodass sie sich wie eine Scheibe Wurst zwischen zwei Brotscheiben fühlte. Sie war von den beiden Jungs eingequetscht. „Hilfe“, wimmerte sie. Warum hatte Kid sich doch noch zu ihnen gelegt? Hatte er nicht schon geschlafen? Zum Glück klingelte da Puraidos Wecker, sodass die beiden Jungs ebenfalls aufwachten. „Kid … was machst du hier?“, wollte Ace verschlafen wissen. „Bis eben schlafen. Ist ja auch schließlich mein Platz hier“, grummelte Kid. „Und dich brauchen wir hier ganz sicher nicht, also verzieh dich“, setzte er noch hinzu. Danach legte er sich wieder hin und zog Puraido noch näher an sich. Diese war knallrot im Gesicht und ihr Herz raste. „Ähm, Kid. Ich muss aufstehen und zur Arbeit“, stammelte sie. „Muss das sein?“, fragte er. „Ja, also lass mich raus!“, fuhr sie ihn an. Nur widerwillig hob er seinen Arm an und ließ Puraido frei. Diese huschte so schnell es ging aus dem Bett. Sie kramte ihre Sachen aus dem Schrank zusammen und verschwand im Bad um sich umzuziehen. Sie war vollkommen durcheinander. Ihr Körper war zittrig und sie musste sich krampfhaft beruhigen. Das war ihr dann doch etwas zu viel Nähe gewesen. Sie legte ihre Hände an ihre glühenden Wangen. „Oh Morgan Freeman! Puraido, reiß dich zusammen“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. Es dauerte einige Zeit, ehe sie sich beruhigt hatte und sich endlich für die Arbeit fertig machen konnte. Stressige Arbeit ist stressig ... --------------------------------- Puraido kam pünktlich wie immer bei ihrer Arbeitsstelle an. Sie freute sich schon wahnsinnig aufs Obst einräumen. Sie stempelte ein und begab sich nach hinten. Dort traf sie auf Kathy. „Moin, Wolke!“, gegrüßte sie Puraido und grinste dabei. „Morgen …“, grummelte Puraido zurück, sie war noch immer nicht ganz auf der Höhe. „Na, wer ist dir denn über die Leber getrampelt?“, wollte Kathy sogleich wissen. „Niemand …“ „Aha, du bist wie immer grundlos schlecht drauf, was?“, Kathy lachte. „Könnte man so sagen. Zudem, noch sind die Kunden nicht da, noch muss ich nicht so tun, als würde es mir Freude bereiten ihnen ihren halben Einkauf zu erledigen … Echt, wenn manche Menschen wüssten, wie sehr sie nerven … Erst Dienstag hat mich eine Kundin angeblafft, warum wir denn den Cappuccino aus der Werbung nicht mehr da hätten, beziehungsweise die Sorte, die sie wollte. Das ginge ja gar nicht, es wäre doch erst Dienstag, blabla … Ich hab nur so gemeint, dass es mit der nächsten Bestellung mit kommt. Sie kann es sich ja aufschreiben lassen. Ich hasse das, immer werde ich dumm angemacht, nur weil was nicht da ist. Die denken auch nicht mal dran, dass es andere Leute gibt, die teilweise sechs, sieben Päckchen davon mitnehmen, oder das Zeug gar außerhalb der Werbung kaufen. Oh ha …“, knurrte Puraido frustriert. „Was willste machen, Wolke. Pass auf, als nächstes sollen wir auch noch Dinge herzaubern können, mit so einem Fingerschnipsen, du verstehst?“, Kathy schnipste zur Verdeutlichung mit den Fingern. „Tsch, das fehlte noch … Aber gut, ich bin ja immer noch dabei, Hellsehen und Teleportation zu lernen … Wir müssen ja sowieso immer alle zigtausend Preise im Kopf wissen und wir sollen auch immer in 0,2 Sekunden an der Kasse sitzen … Das der Laden hier dafür noch keine Kurse gibt … Sehr seltsam“, Puraido stieß die Luft aus. Die beiden machten sich auf den Weg nach unten ins Lager. „Tja, das kann sich der Laden nicht leisten. Zudem, ich will nicht Hellsehen können, alles schon vorher zu wissen ist doch doof“, Kathy streckte die Zunge raus. „Hast auch wieder recht, aber wenigstens für die Preise … ich kann Zahlen sowieso schon nicht merken“, grummelte Puraido. „Ah, weißt du, was mir gerade einfällt. Heute sind ja wieder diese netten Praktikanten da“, Kathys Blick sprach mehr als tausend Worte, dass sie jetzt schon keine Lust mehr hatte. „Puh, zum Glück bin ich heute nur bis zwölf da … Und danach hab ich Urlaub“, meinte Puraido schadenfroh. „Du Glückliche, ich muss die heute den ganzen Tag ertragen, bis die gehen … Und Daniel muss ich auch ertragen“, knurrte Kathy. „Zum Glück bin ich nicht bis einundzwanzig da, mit dem Obst zu putzen ist der Graus“, sie schüttelte sich. „Jep, ich habe leider ständig das … Glück mit ihm Putzen zu müssen. Einmal ist der ernsthaft zwischen drin Pizza essen gegangen, Petriks Bruder hatte sie ihm vorbeigebracht, als Dank für die Hilfe beim Umzug … Echt, ich war stinksauer auf den. Ich musste alles alleine hoch und runter heben …“, motzte Puraido. „Ich hasse das hoch und runter heben … Ich putze lieber die Leergutautomaten, die reden wenigstens mit einem und bedanken sich auch. Die sind echt netter als manche Menschen“, Kathy seufzte. Puraido stimmte dem zu und sie nahmen die letzten paar Kühlhausrollis mit nach vorne. Sie waren die beiden ersten, die da waren. Puraido ging nach hinten in den Leergutraum und zog sich eine Schürze über, sie machte meistens die Salatseite und da die frischen Salate noch sehr feucht waren, wurde man schon ziemlich nass dabei, wenn man sie eintütete und auf eine Salatdusche am frühen Morgen hatte sie keine Lust. Sie schnappte sich das Büro, eine grüne Satte in der alles Mögliche drin lag, und brachte es nach draußen. Kathy fing schon mal bei den Tomaten an, während Puraido sich den Rolli mit den ausgeräumten Sachen vorzog und anfing, den Radicchio zu säubern. „Sag Mal, stimmt es eigentlich dass du momentan Herrenbesuch hast? Petrik hat mir das erzählt, aber bei dem weiß man ja nie“, setzte Kathy an. Puraido seufzte auf und nickte dann. „Ja, leider schon. Ich hoffe allerdings, dass sie bald wieder verschwinden. Ist eine etwas kompliziertere Geschichte“, seufzte Puraido auf. „Du wirst nachher noch genug Zeit haben, sie mir zu erzählen“, Kathys Worte ließen keine Widerrede zu. Puraido runzelte die Stirn, doch ehe sie etwas erwidern konnte, kamen schon Eika, die Chefin der Obstabteilung, Margitta und Nora an. Nora war derzeit noch Praktikantin, sie würde aber bald ihre Ausbildung hier anfangen. „Morgen“, kam es von Eika und Kathy und Puraido erwiderten den Gruß. Danach ging jeder seiner Arbeit nach, Puraido räumte sämtliche Salate ein und machte sich danach daran, die Zitrusfrüchte durchzusehen. Während Margitta mit der Kohlseite beschäftigt war, Eika an den Weintrauben und dem Kühlschrank mit den Kräutern werkelte und Nora sich die Bananen vorgenommen hatte. Als Kathy mit den Tomaten fertig war, ging sie rüber zur Äpfelseite und bearbeitete diese. „Ich mag diese Seite nicht“, konnte man von ihr vernehmen. „Ich verstehe nicht, warum der Chef die so gerne macht.“ Eigentlich übernahm der Chef immer diese Seite, doch da er im Urlaub war, mussten das andere übernehmen. Zwischenzeitlich kam Ivan noch einmal vorbei und räumte die Kartoffeln ein. Es wurde langsam acht Uhr und Eika stellte die Rollbänder an, danach ging sie hoch um die Salatbestellung zu senden. Es wurde halb neun und endlich waren sie soweit fertig, dass sie die Rollis wieder nach hinten ziehen konnten. Danach machten sich Puraido daran, einige Bananen zu reduzieren, während Kathy anfing, das Brot durch zu gucken. Nachdem sie um kurz nach neun komplett mit der Abteilung fertig waren, ging Kathy zur Pause, während Puraido sich den nun langsam erscheinenden Praktikanten widmete. Als sie die zwei Jungs entdeckte, musste sie einen Aufschrei unterdrücken. „Das ist jetzt nicht dein Ernst …“, meinte sie zu dem etwas dickeren Praktikanten. Sie kannte von beiden die Namen nicht, sie wusste lediglich, dass der etwas kleine mit der Brille Sallys Bruder war. Er wurde von ihr auch nur als „kleiner Pütz“ angesprochen. „Was denn?“, wollte der Praktikant wissen. „Du läufst ja schon wieder in einer Jogginghose rum. Hab ich dir nicht schon gesagt, dass du die hier nicht tragen kannst? Was sollen denn die Leute denken“, fuhr sie ihn an. „Na und? Heute ist doch mein letzter Tag … da ist es doch egal“, meinte er Schulter zuckend. Puraido musste sich ziemlich zusammen reißen, um dem Jungen nicht eine zu Knallen. Sie hasste solche Aussagen von Kindern. „Das geht nicht, auch wenn es zum Glück dein letzter Tag ist! Du hast hier ordentlich rum zulaufen. Wir anderen können doch auch nicht einfach in Jogginghose hier antanzen“, Puraidos Zähne krachten wütenden aufeinander. Der Junge hatte es lediglich der Tatsache zu verdanken, dass hier schon Kunden rum liefen, dass sie ihm keine scheuerte. Der Praktikant grummelte nur etwas, was man vielleicht als Entschuldigung hätte durchgehen lassen können, wenn man es verstanden hätte. Puraido seufzte und machte sich auf den Weg ins Lager. Sie wollte sich einen Rolli holen. „Und wehe ihr macht wieder so einen Aufstand wie beim Katzenfutter … dann knallts diesmal“, murrte sie nur. Die beiden hatten beim Katzenfutter einen regelrechten Aufstand gemacht, von wegen, so ein „doofes Billigzeug“ braucht man doch nicht und so weiter … Puraido wäre fast an die Decke gegangen. Sie holte sich einen Wein und Spirituosen Rolli hervor und wollte gerade anfangen, als Petrik an ihr vorbei spazierte, er würde jetzt gleich um zehn Anfangen. „Morgen, Wolke“, rief er ihr nur zu und verschwand hinten im Lager. „Boah, der Idiot schon wieder“, murmelte der dicke Praktikant und klein Pütz stimmte dem zu. „Hey, ich würde euch nicht empfehlen, so über einen meiner Kollegen zu sprechen, sonst knallts“, knurrte Puraido. Ihr Blick hätte töten können. Die Praktikanten machten sich daran, die Ware auszupacken, wobei sie immer über Wodka hier und Wodka da redeten, Puraido dachte sich nur dabei, dass sie einfach die Klappe halten sollten. Die beiden waren gerade mal vierzehn, sie sollten erstmal in das Alter kommen, in dem man Wodka trinken durfte. Letzte Woche hatte sie den beiden erstmal erklären müssen, was Spirituosen überhaupt sind, da die beiden mit dem Begriff nichts anfangen konnten. Puraido musste schmunzeln, denn noch immer suchten sie deutsche Weine hinten im Regal, dabei hatte sie ihnen schon mehrmals erklärt, dass deutscher Wein vorne am Mittelgang stand. Später stießen Petrik und Sally zu ihnen und auch Kathy kam von ihrer Pause zurück. „Woah, da sind wir ja heute mal wirklich viele“, meinte Sally halbwegs begeistert. „Na ja, eigentlich sind es ja nur Ivan, Kathy, Petrik, du und ich. Die Praktikanten würde ich nicht mal als eine halbe Person zählen. Aber hast recht, es sind wirklich ganz schön viele …“, Puraido hob überrascht die Augenbrauen an. „Und nachher kommt noch Daniel … Und ich darf mit dem Putzen, yay“, kam es nicht gerade enthusiastisch von Sally. Da sie gerade erst achtzehn geworden war, hatte sie vorher noch nie bis einundzwanzig Uhr gearbeitet und somit war es für sie das erste Mal, dass sie heute Abend die Obstabteilung putzen musste. Die Auszubildenden unterhielten sich, während sie gleichzeitig die Ware hin und her schleppten und sie ins Regal räumten. Petrik war dabei mal wieder besonders witzig und bescherte Puraido einen Lachanfall, aus dem sie sich kaum noch einkriegte. „Was ist denn los?“, wollte der dicke Praktikant wissen. „Ach, Petrik ist gerade nur mal wieder dämlich“, kicherte Puraido. Sie meinte das nicht als Beleidigung, denn alle Auszubildenden stänkerten sich untereinander was das Zeug hielt. Vor allem Petrik und Puraido waren ziemlich gut darin, sich gegenseitig „zu mobben“ und er würde es auch nie als Beleidigung sehen, wenn sie zu ihm meinte, er sei dämlich. Doch der Praktikant meinte nur: „Schön, dass Sie das auch endlich erkannt haben, Frau Puraido.“ Puraido hörte sofort auf zu lachen und antwortete: „Wie gesagt, rede nicht so über meine Arbeitskollegen. Sonst werde ich echt verdammt sauer“, knurrte sie. Dabei fiel ihr auf, dass der Praktikant sie immer siezte, das machte er bei keinem Anderen. War aber auch gut so, sonst hätte sie ihm das „Sie“ wahrscheinlich eingeprügelt. Die Zeit verging und es wurde endlich zwölf und pünktlich wie immer stand Halo hinter Puraido. „Moin“, meinte er nur. Wie auch gestern schon, standen die Piraten und Smoker hinter Halo. „Uh, das sind die Jungs also? Oh lala, ziemlich heiß“, flüsterte Kathy zu Puraido. Dann meinte sie laut. „Leute, ich gehe jetzt mal zur Pause …“ Sie schleifte Puraido gleich mit. Auch die Jungs winkte sie hinter sich her. Puraido eilte schnell ins Kassenbüro, während Kathy sich von Dana ihr Essen abkassieren ließ. Puraido zog ihre Karte durchs Lesegerät und stempelte aus. Danach lief sie zur Cafeteria und setzte sich an den Tisch, an dem die anderen auch schon saßen. „Also, Puraido, du hast jetzt eine halbe Stunde Zeit, mir zu erzählen, warum du so heißen Männerbesuch hast“, sie hatte ein sehr breites Grinsen im Gesicht. Kid grinste auch. „Die Kleine gefällt mir“, murmelte er. Puraido warf ihm einen scharfen Blick zu und seufzte dann. Sie erzählte Kathy, was alles so passiert war und wer diese Jungs waren. Kathy blieb fast ihr Brötchen im Hals stecken, als sie die Geschichte hörte. „Echt jetzt? Ohne Scheiß? Ey, Wolke, du verarschst mich doch“, entfuhr es ihr. „Nope, leider ist das nicht der Fall. Wegen ihnen habe ich schon weit über zweihundertfünfzig Euro in zwei Tagen ausgegeben. Ich könnte es gar nicht ernster meinen“, seufzte Puraido. „Oh je, du Arme. Du tust mir echt Leid“, fürsorglich tätschelte Kathy ihr den Rücken. „Danke, ja, wenn’s um so was geht habe ich keine Lust mehr. Manchmal ist es ja ganz lustig, aber da hört der Spaß auf …“, grummelte Puraido. Sie unterhielten sich noch einige Zeit, doch dann musste Kathy wieder weiterarbeiten. Puraido zog sich schnell um und holte ihre Sachen, da fiel ihr wieder ein, dass ihre E-Mail Bekanntschaft ja heute kommen wollte. Wie von der Tarantel gestochen flitzte sie zurück zu den Anderen. Sie meinte zu Halo, dass sie jetzt gleich zum Bahnhof müsste und dass sie keine Zeit mehr hätte, einkaufen zu gehen. Sie gab im zwanzig Euro und Halo stiefelte alleine los. „Und ihr“, wandte sie sich an die Piraten und Smoker. „Folgt mir unauffällig“, danach lief sie aus dem Laden. Noch immer etwas verwirrt folgten die anderen ihr, während Puraido zum Bahnhof eilte. Als sie dort ankamen, war noch nirgends etwas von ihrem Besuch zu sehen, deshalb stand Puraido nun auf einer Stelle und wippte mit den Füßen hin und her. „Wer kommt denn jetzt eigentlich zu Besuch?“, wollte Ace wissen. „Nun ja, wie gesagt, eine Bekannte von mir, ich habe sie noch nicht persönlich getroffen, aber das werden wir ja jetzt nachholen“, kam es aufgeregt von Puraido. Ace verzog die Mundwinkel. „Aber ich darf doch nachher weiterspielen, oder?“, er sah sie hoffnungsvoll an. „Hmmm, vielleicht“, antwortete Puraido gedehnt. „Och bitte, du hast mich gerade an so einer spannenden Stelle unterbrochen“, flehte er. Puraido stieß die Luft aus, nickte dann aber dennoch. „Ja, okay, von mir aus. Wenn du dann Ruhe gibst“, grummelte sie. „Aber sicher“, strahlte Ace. Kid schnaubte leise und betrachtete Ace erbost. Als er leise aufknurrte, sprang die Frau neben ihm erschrocken zur Seite. „Was glotzt du so?“, fuhr er die gaffende Frau an. Diese machte, dass sie wegkam. Gelangweilt saßen die Piraten und Smoker auf den Bänken, während Puraido noch immer stand und leicht hin und her tänzelte. Doch da stand Ace auf und legte ihr von hinten die Hände auf die Schultern. „Hörst du bitte mal auf, hier so herumzutänzeln, das nervt“, meinte er zu ihr. Puraido seufzte nur hörbar und verkreuzte die Arme vor der Brust. Sie konnte halt nicht wirklich still stehen. Plötzlich fühlte sie ein Gewicht auf ihrem Kopf und Ace’ Arme erschienen in ihrem Blickfeld. „Wann kommt die endlich? Es ist hier so langweilig, ich schlaf gleich ein“, murmelte er. Er hatte seinen Kopf auf Puraidos gelegt und ließ seine Arme über ihre Schultern hängen. Puraido errötete mit einem Schlag und blieb wie festgewachsen stehen. Das war irgendwie unangenehm, allerdings würde sie gewiss nichts dagegen sagen. Nach einiger Zeit jedoch konnte sie feindselige Blicke auf sich spüren. Aus den Augenwinkeln erkannte sie Kid, der sie wütend anstarrte. Was hatte der denn jetzt für ein Problem? Nach weiteren zehn Minuten, in denen sich Puraido an Ace gewöhnt hatte, kam der Zug endlich. Einige Leute stiegen aus, darunter auch ein blondes Mädchen, welches sich suchend umsah. Als sie in Puraidos Richtung sah, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie sprintete auf die kleine Gruppe zu, ihre Tasche hinter sich herschleifend. „Puraido!“, rief sie fröhlich. Sie knallte gegen Puraido und umarmte sie. „Schön, dass wir uns endlich Mal treffen.“ „Das ist sie?“, wollte Law wissen. Als das Mädchen Laws Stimme hörte stutzte sie. Ihr waren die One Piece Charaktere noch gar nicht aufgefallen. „Oh. Mein. Gott! D-Das ist Trafalgar Law“, quietschte sie. Ehe sie erstmal in Ohnmacht fiel. Schlafplatzstreitigkeiten ------------------------- „Ist das eigentlich normal, dass alle in Ohnmacht fallen?“, wollte Law wissen. Da zuckte er zurück, denn das eben noch ohnmächtige Mädchen stand plötzlich neben ihm. „Nun ja, ich freu mich einfach nur so, dich auch mal in Echt zu treffen … Du bist doch der Echte und nicht nur ein Cosplayer … oder?“, hakte sie nach. „Ich bin der Echte“, brummte Law. „Puraido! Warum hast du mir nicht gesagt, dass der großartige Trafalgar Law auch hier ist? Oh, ich freu mich ja so!“, quietschte sie. „Sorry, Yumiya, ich wollte nicht, dass du mich für verrückt hältst …“, Puraido grinste leicht. „Du und verrückt? Das hätte ich niemals gedacht, aber egal, ich find’s total klasse!“, ihre Stimme überschlug sich. „Oh mein Gott, sie ist ein Fangirl!“, stieß Kid aus. „Ja. Ja, das bin ich“, meinte Yumiya und drehte sich dann zu Law um. „Ich kann es nicht glauben, dass du echt da bist“, ihre Wangen waren errötet und sie strahlte Law an. Dieser lehnte sich ein wenig auf der Bank zurück und runzelte die Stirn, es schien fast so, als könne er um Yumiya herum eine blumige Aura wahrnehmen, so sehr freute sie sich. „Gut, da du ja jetzt da bist. Sollten wir erst mal zu mir gehen, damit du die Sachen wegbringen kannst“, schlug Puraido vor. „Find ich gut, können wir machen“, noch immer bekam Yumiya ihr Grinsen nicht aus dem Gesicht. „Ähm, sag mal, Puraido, wo wird sie eigentlich schlafen?“, hakte Smoker nach. „Nun ja, auch bei mir. Wird zwar noch ein wenig enger, aber da sie der einzig angekündigte Besucher ist … wird das auch noch klappen“, antwortete Puraido. „Smo-yan! Du bist auch da“, kam es von Yumiya und dann sah sie sich erstmal um. „Hm, sind ja ganz schön viele“, bemerkte sie. „Ja … ich weiß und sie sind ganz schön teuer“, knurrte Puraido. „Oh, du Arme … das ist sicherlich ganz schön hart“, Yumiya stieß die Luft aus. „Ist es auch … ich habe für die Bande hier Geld im Wert von knapp zweiundvierzig Mangas ausgegeben. Wenn man annimmt, dass ein Manga sechs Euro kostet …“, murmelte Puraido. „Was?! Oh je, was man sich dafür alles Tolles an Mangas leisten könnte … Das ist doch echt eine Verschwendung“, Yumiya war entsetzt. „Oh ja … und dann hauen sie auch noch ab“, Puraidos Unterton wurde ein wenig bissig. „Und der gute Shanks hier trinkt auch noch das teure Gaststättenbier … eine Aktion, für die ich ihm eigentlich noch den anderen Arm hätte abschneiden müssen“, Puraidos Blick traf den von Shanks. Dieser hob die Schultern an. „He, ich hab mich entschuldigt …“, kam es nur von ihm. Yumiya und Puraido unterhielten sich noch den ganzen Weg, bis zu Puraidos Wohnblock, welcher glücklicherweise nicht allzu weit entfernt war. Als sie draußen vor der Haustür standen, hörten sie es schon. Laute Musik wummerte aus dem zweiten Stock. „Mensch, das darf doch nicht wahr sein“, knurrte Puraido. Sie schloss die Haustür auf und lief sogleich zu der Tür, wo die Musik herkam. Sie klingelte Sturm und wartete, bis der Bewohner öffnete. Es dauerte einige Zeit, doch schließlich öffnete ein Junge die Tür. „Was denn?“, wollte er wissen. „Marv, mach deine verdammte Musik leiser!“, knurrte Puraido unfreundlich. „He, schon gut, schon gut. Musst ja nicht gleich so sauer sein“, entgegnete Marv. Dieser Junge war ziemlich … seltsam. Er hockte die meiste Zeit nur zuhause und war zu faul zum Arbeiten, noch dazu versteckte er sich gerne hinter seiner Freundin … „Will ich auch hoffen, dass du leiser machst, sonst raucht’s“, Puraido sah ihn drohend an. Marv winkte nur ab und verschwand dann wieder nach drinnen. Puraido seufzte und ging dann die letzten Stufen nach oben, sie schloss die Tür auf und sie traten ein. „So, dann wollen wir doch mal deinen Schlafplatz herrichten“, meinte Puraido fröhlich. Sie sauste sogleich wieder nach drüben und klopfte bei Halo, dieser war auch schon da. Er kochte sogar schon für sie. „Hey, was gibt’s? Ist dein Besuch schon da?“, wollte Halo wissen. „Jep, und könnte ich mir vielleicht deine Pritsche ausleihen? Damit sie auch einen Schlafplatz hat?“, fragte Puraido. „Gerne, ich schieb sie dir rüber, kleinen Moment“, Halo verschwand nach hinten und man hörte nur ein lautes Scheppern und Rumsen. Ab und zu konnte man Halo fluchen hören. Dann war ein gewaltiges Klirren zu vernehmen und Halo schrie auf. „Alles in Ordnung?“, rief Puraido. „Ja, nichts passiert! Bin auf dem Gesicht gelandet!“, antwortete er und wenige Sekunden später stand er mit der zusammengeklappten Pritsche wieder neben ihr. „So, hier bitte schön“, er keuchte ein wenig, zudem sah er gewaltig ramponiert aus. „Äh … danke“, Puraido grinste leicht. Halo erwiderte es und fügte dann noch hinzu. „Essen ist in einer halben Stunde fertig!“ Als Puraido wieder drüben war, gab es erstmal Proteste. „He, warum müssen wir eigentlich so zusammengequetscht schlafen, wenn der noch ein Bett über hat?“, kam es von Law. „Weil diese Pritsche für Yumiya reserviert ist, deshalb“, antwortete Puraido. „Unfair!“, murmelte Zorro. „Ich will nicht länger mit dem da auf einem schmalen Sofa liegen müssen.“ „Du Ärmster … Wir können es natürlich auch so machen, dass Yumiya bei mir schläft und Kid und Law sich auf die Pritsche quetschen, die ist schön eng und so …“, überlegte Puraido. „Und eigentlich ist sie für Yumiya auch viel zu unbequem … Hm … Ja, so machen wir dass. Law und Kid teilen sich die Pritsche von nun an. Dann hast du Zorro deine Ruhe und musst dir das Sofa nur mit Chopper teilen. Und Ace kann weiter bei mir schlafen. Das würde dir doch auch nichts ausmachen, der ist immerhin schön warm“, schlug Puraido vor. „Moment! Stopp!“, mischte sich Kid ein. „Ich werde ganz sicher nicht mit Trafalgar auf einer engen, klapprigen Pritsche schlafen! Das kommt gar nicht in die Tüte!“, wehrte er sich. „Mein Schlafplatz ist neben dir, Puraido, und neben niemandem sonst! Ace kann ja meinetwegen bei Yumiya pennen, den brauchen wir im Schlafzimmer nicht“, knurrte Kid. „Und was ist, wenn ich dich nicht mehr in meinem Bett haben will?“, wollte Puraido rhetorisch wissen. „Mir doch egal. Du hast das nicht zu entscheiden. Ich schlafe da, wo ich es will und nirgendwo sonst! Und damit Basta“, grummelte er. Puraido stieß die Luft aus und fuhr sich durch die Haare. „Du bist echt anstrengend, Kid. Weißt du das? Ironischerweise passt du dich ein wenig deinem Namen an“, ein leichtes Grinsen huschte über Puraidos Gesicht. „Wie meinst du das?“, brummte Kid. „Na ja, du verhältst dich gerade so ein wenig wie ein Kind … Und dein Name bedeutet aus dem Englischen übersetzt Kind“, erklärte Puraido. „Gar nicht wahr, ich verhalte mich nicht so, ich verteidige nur meinen Schlafplatz!“, widersprach Kid. Puraido lachte auf. „Na, wenn das so ist … Dann wirst du ihn auch weiterhin mit Ace teilen müssen, ich hab nämlich festgestellt, dass es echt praktisch ist, dass er die Feuerfrucht gegessen hat. Er ist immer schön warm. Das mag ich, also bleibt er auch da“, erklärte Puraido. Kids Augen wurden schmal und Ace konnte einfach nur grinsen. „Tja, Kid, mich will sie neben sich haben, dich nicht. Denk mal drüber nach.“ Kid kochte vor Wut, dass sah man ganz deutlich, er verzog sich in Puraidos Schlafzimmer und knallte die Tür zu. „Oh, ist er jetzt beleidigt …“, Ace hob die Augenbrauen an. „Ich glaube, er sichert sich nur seinen Platz … Nicht, dass man ihn auch noch daraus vertreibt“, seufzte Puraido. Danach fuhr sie die Pritsche in das hintere Zimmer, wo auch das Sofa stand. Doch bevor sie es beziehen konnte, kam schon Halo mit dem Essen. Nachdem Essen wollte Ace unbedingt weiterspielen, da schaltete Puraido für ihn die Konsole an, damit er endlich Ruhe gab, er spielte fröhlich weiter und war still. Die anderen hingegen konnten sich nur langweilen, da sie einfach nichts zu tun hatten und Puraido war auch nicht gewillt, für sie noch mehr Geld auszugeben, diese unterhielt sich mit Yumiya und ignorierte die Piraten, die beiden redeten über Dinge, von denen die anderen keine Ahnung hatten. Sie konnten weder etwas mit Fanfictions anfangen, noch mit Vampire Knight, noch mit MMFF. Shanks versuchte Puraido zwar noch einmal dazu zubringen, ihm Bier zu kaufen, aber diese blieb eisern und ließ sich nicht bequatschen. Gegen Nachmittag klingelte es dann und Puraido fragte sich, wer das wohl sein könnte. Wie es sich herausstellte, waren es Dana, Kelly und Sebastian. Puraido wunderte sich ein wenig, was ihr Bruder hier machte, doch dann erinnerte sie sich daran, dass er ja nach den Ratten gucken wollte. „Äh, ja, die stehen momentan bei Halo drüben. Komm, wir gehen mal gucken“, meinte sie und zog ihren Bruder mit rüber. Sie hatte die Ratten schon vor einiger Zeit rübergebracht, da sie momentan sehr beschäftigt war und kaum Zeit hatte, sich um Hänsel und Gretel, die beiden großen Ratten, zu kümmern. Halo hingegen war ständig zu Hause, weil er momentan keine Arbeit hatte, er konnte sich besser um ihre beiden Lieblinge kümmern. Halo war auch so ganz froh drüber, denn dadurch kam Puraido öfter zu ihm rüber. Sebastian bestaunte die acht kleinen Babyratten, welche gerade erst seit einigen Tagen draußen rum liefen. „Die sind ja süß! Süßer als unsere Meerschweinchen“, meinte er. „Stimmt, finde ich auch … Allerdings bringen kleine Ratten viele Probleme mit sich, wenn sie die richtige Größe haben um sich oben ans Gitter zu kommen, kommen sie auch meistens raus, Gretel passt nicht mehr dadurch und Hänsel ist sowieso zu doof, um überhaupt da hoch zu kommen“, seufzte Puraido. Sie hatte die Ratten in einem Terrarium sitzen und einen Drahtnetz oben drüber gespannt, sodass sie nicht raus kamen. Die Kleinen aus dem letzten Wurf waren allerdings ziemlich schlau gewesen und sind immer an den Draht gesprungen und rausgeklettert. Sebastian betrachtete weiter die Ratten, während Puraido wieder nach drüben ging. Dort hatte Dana in der Zwischenzeit Yumiya in Beschlag genommen. „Du bist also Puraidos E-Mail Bekanntschaft, ja? Ich hab gar nicht gewusst, dass du so niedlich bist!“, Dana hielt Yumiya fest umschlungen und rieb ihre Wange an der, der Jüngeren. Yumiya war das ein wenig unangenehm. „Wie alt bist du eigentlich?“, wollte Dana dann wissen. „Fünfzehn“, antwortete Yumiya etwas gepresst. „Was? Echt? Schon fünfzehn? Ich hätte eher mit zwölf oder so gerechnet“, Dana blickte ihr Gegenüber überrascht an. „Nein, ich bin echt, ganz ehrlich schon fünfzehn“, protestierte Yumiya. „Oh, okay … Egal, du bist trotzdem niedlich“, Dana knuddelte Yumiya weiter. Kelly stand auf und zog Dana an den Haaren von Yumiya weg, danach setzte sie sich zwischen die beiden. „Dana, benimm dich mal, du bist fünf Jahre älter als die Kleine, zudem findet sie das denke ich unangenehm“, Kellys Blick war kühl. „Lass mir doch meinen Spaß, ich hab ja nicht gleich vor, sie zu heiraten und zieh nicht an meinen Haaren!“, fauchte Dana. „Ach, Dana, nun sei doch nicht so“, lachte Puraido und wurde sogleich wütend von ihr angefunkelt. „Warum stehst du als Frau eigentlich so sehr auf Frauen?“, wollte Zorro desinteressiert wissen, er gähnte und streckte sich, denn er war kurz vorm Einschlafen. „Na ja, weil Frauen einfach toll sind“, antwortete Dana. „Mal abgesehen von diesen operierten Dingern oder den Frauen, die sich mit Schminke zukleistern, aber dennoch sind Frauen tausendmal besser als Kerle“, grinste sie. „Und vor allem meine Puraido hier“, sie sprang auf und klammerte sich an Puraido fest. „Ah ja … okay“, antwortete Zorro. „Oder warum steht ihr denn auf Frauen, hm?“, Dana hob die Augenbrauen an. „Oder … steht ihr überhaupt nicht auf Frauen? Die Fanfics sagen da ja immer ganz was anderes“, sie grinste diabolisch. „Bist du etwa auch so ein Fangirl?“, wollte Shanks wissen. „Hm, joa, könnte man so sagen ich steh auf yaoi, allerdings nur im Animeuniversum. In Echt finde ich es ja schon schlimm, wenn irgendein Junge ohne T-Shirt rum läuft. Aber bei Animefiguren … Ich bin übrigens auch Kid x Law Fan, wobei ich Mihawk x Shanks auch gerne lese“, sie zwinkerte Shanks zu. „Ich und Falkenauge? Gott, ihr habt ja Vorstellungen“, grummelte Shanks. „Tja, da fragt man sich natürlich, was in den Köpfen von Fangirls vorgeht, nicht wahr?“, sie grinste noch breiter. Shanks erschauderte bei der Vorstellung und nippte an seinem Bier, es war die dritte von fünf Flaschen. „Sag mal, was hat es eigentlich mit der Reihenfolge der Namen auf sich? Puraido hat uns letztens doch gesagt, dass sie auch Shanks x Mihawk liest und du umgedreht, bedeutet das etwas, oder ist das egal?“, wollte Smoker wissen. „Nun ja, der Name, der zuerst geschrieben wird, ist meistens der männliche Teil, während der zweite Name eher der passive Teil ist. Wenn man jetzt Shanks x Mihawk x Shanks schreiben würde, kann man davon ausgehen, dass sie die Positionen ab und an mal wechseln …“, fasste Yumiya zusammen. „Oh Gott, ich will gar nicht drüber nachdenken“, Shanks legte sich den Arm über die Augen. „Wie furchtbar …“ Es wurde so langsam später und Ace war immer noch am Zocken. Puraido wollte jetzt auch langsam mal weiterspielen, aber die Feuerfaust gab den Controller ja nicht mehr aus der Hand. „Ace! Jetzt gib her, ich bin jetzt dran“, fuhr Puraido ihn an. Sie hatte gesehen, dass das Spiel gerade abgespeichert hatte und sah ihre Chance darin. Natürlich würde sie so was nicht machen, wenn Ace noch mitten in einem Level wäre, das wäre bescheuert, ihm da das Spiel einfach auszumachen, so was mochte sie nicht, doch da er mit einer Mission gerade fertig war, nämlich die Mission, in der man Lilith und ihr Baby besiegen musste, ging es für sie in Ordnung. Sie stellte sich vor ihn und schnappte sich den Controller. „Mann, wie fies!“, motzte er doch er setzte sich schmollend zurück. Puraido nahm auf dem Kissen platz. Ihr Fernseher war noch ein alter Röhrenfernseher, weshalb sie immer ziemlich dicht dran sitzen musste um alles zu erkennen. Sie startete ihren Speicherstand und spielte munter drauf weiter. Fasziniert schaute Yumiya, die sich ganz zufällig dicht neben Law gesetzt hatte, Puraido beim Spielen zu. Die Spielsession zog sich ganz schön in die Länge, Dana und Kelly hatten sich zwischendrin irgendwann verabschiedet, Sebastian war auch schon lange verschwunden. Ace saß noch immer hinter Puraido, er wollte auch noch mal weiterspielen, es war doch gerade so spannend gewesen. Er beugte sich vor und hing auf einmal halb über Puraido er langte mit den Armen nach vorne und versuchte den Controller zu erreichen. „Gib her!“, befahl er Puraido. Diese hatte die Arme ebenfalls nach vorne gestreckt und den Oberkörper nach vorne gebeugt. Da sie im Schneidersitz saß, war das ganz schön unbequem. „Lass den Quatsch, ich bin mitten im Level!“, fauchte Puraido. Sie drehte sich irgendwie halb auf die Seite und stemmte ihr linkes Bein gegen Ace’ Brust und versuchte ihn wegzudrücken. Sie lag nun komplett auf dem Boden. „Puraido, sei nicht so widerspenstig!“, meinte Ace. „Ace, lass mich fertig spielen! Du durftest die Mission auch fertig spielen“, knurrte Puraido, während sie versuchte, Ace von sich fernzuhalten und gleichzeitig mit Dante zu kämpfen. Sie konnte gerade noch rechtzeitig auf Start drücken und so das Spiel pausieren, als sie auch schon von Ace auf den Rücken gedreht wurde. Sie hielt den Controller weit nach hinten über ihren Kopf doch Ace saß jetzt auf ihr und hielt sie fest, während er sich gleichzeitig nach vorn beugte um an das begehrte Gerät heran zu kommen. Puraido ließ den Controller über den Boden schlittern, sodass er kurz vor dem Fernseher liegen blieb, danach packte sie Ace’ Hände und versuchte sich gegen ihn zu wehren. Ace setzte sich mit seinem gesamten Gewicht auf Puraido drauf und ließ sie zappeln. „Geh. Von. Mir. RUNTER!“, fuhr Puraido ihn an, sie zappelte unter ihm. „Erst, wenn du mir den Controller gibst“, meinte er. „Suchti! Ich bin aber noch nicht fertig mit dem Level“, Puraido war richtig wütend. „Dann mach schneller“, quengelte Ace. „Wenn du mich gelassen hättest, dann wäre ich jetzt schon längst fertig!“, fauchte Puraido. Die anderen sahen die beiden verwundert an. Was war denn mit denen los? War Zocken wirklich so toll? Yumiya kicherte. „He, vertragt euch, ja? Habt euch doch lieb.“ „Nein, sie will mich nicht spielen lassen …“, murrte Ace. „Er will mich nicht fertig spielen lassen …“, kam es auch von Puraido. „Das bedeutet Krieg!“, riefen sie beiden gleichzeitig. Shanks fing an zu lachen. „Sieht jedenfalls lustig aus.“ Doch da stand plötzlich Kid im Zimmer, er sah von oben auf die beiden am Boden liegenden herab. „Könnt ihr nicht mal leise sein? Andere versuchen zu schlafen“, brummte er. Ace und Puraido sahen zu ihm herauf. „Er ist Schuld!“, meinte Puraido, während es zeitgleich von Ace kam: „Sie ist Schuld!“ Kid verdrehte die Augen und schubste Ace mit Leichtigkeit von Puraido runter, dieser wollte sich schon beschweren, doch Kid ignorierte ihn. Er zog Puraido auf die Füße und schleifte sie hinter sich her, mit einem Rumsen ließ er die Schlafzimmertür hinter sich zuknallen. „Hat er gerade Puraido entführt?“, wollte Ace wissen. „Ja. Ja, das hat er“, antwortete Yumiya perplex. Nach dem sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, stand sie auf und ging zur Xbox, sie beendete Puraidos Spiel und schaltete die Konsole aus. „Ich denke, wir sollten dann auch mal schlafen gehen. Ähm, Zorro, komm mal kurz her“, meinte sie dann noch. Etwas verwirrt kam er auf die Jüngere zu und sah sie erwartungsvoll an. Yumiya schleifte ihn mit in die Küche. „Hör zu, du kannst mit Chopper auf der Pritsche schlafen, okay? Dann bist du Law los und hast deine Ruhe“, wisperte sie. „Und was ist mit dir?“, Zorro sah sie skeptisch an. Yumiya errötete leicht. „Nun ja, ich schlafe natürlich mit Law auf dem Sofa“, sie grinste. Zorro runzelte die Stirn, gähnte und zuckte dann mit den Schultern. „Mir soll’s egal sein“, grummelte er und begab sich ins hinterste Zimmer. Er schnappte sich Chopper, welcher schon auf dem Sofa lag und stapfte zur Pritsche. Diese quietschte, als er sich drauf legte. Law kam nun ebenfalls ins Zimmer und sah skeptisch zu Zorro und Chopper. „Ist das nicht Yumiyas Platz?“ „Ja, sie wollte tauschen“, murmelte Zorro schon im Halbschlaf. „Da hat er recht“, kam es grinsend von Yumiya, welche hinter Law stand. Law sah noch immer nicht überzeugt aus, doch ihm blieb ja eigentlich keine andere Wahl. Also legte er sich auf das Sofa und Yumiya gesellte sich zu ihm. Sie kuschelte sich an ihn und schlief auch relativ schnell ein. Law fühlte sich zwar ein wenig überfordert, dennoch versuchte er es hinzunehmen. Auch er schloss die Augen. Puraido wurde von Kid aufs Bett geschmissen. „Was soll das?“, wollte sie wissen. „Sei still oder ich knall dir gleich eine“, grummelte Kid, während er sich zu ihr legte. Sie konnte fühlen wie er sich ganz dicht an sie ran legte. Ihre Wangen färbten sich rot, als er einen Arm um sie schlang. Sein Kopf lag in etwa in Höhe ihrer Schulter. Puraido runzelte die Stirn, allerdings wagte sie es nicht, etwas zu sagen. Sie hatte keine Lust, gleich eine geknallt zu bekommen. „So ist es viel besser“, brummte Kid nach einiger Zeit leise. Puraido blieb still, allerdings zog sie die Augenbrauen zusammen. Was meinte er? „Hoffentlich kommt Portgas nicht wieder dazu, ich will dich nicht teilen! Ich will der einzige sein, der neben dir liegt, was anderes ist inakzeptabel!“, er knurrte leicht. Puraido erzitterte, als er seinen Kopf ein Stückchen weiter nach unten und in die Mitte verlagerte, sodass er auf ihrer Brust zum Liegen kam. Sein rechter Arm schlang sich unter ihren Körper, sodass er sie jetzt einmal komplett umschlang. Puraido bemerkte, dass Kid eingeschlafen war, denn einige Zeit später kam nichts mehr von ihm. Sie hatte ihren rechten Arm über ihre Augen gelegt und biss sich auf die Unterlippe, ihr Kinn zitterte. Leise öffnete sich die Tür und Ace streckte den Kopf ins Zimmer. „Soll ich lieber im Wohnzimmer schlafen?“, kam es leise von ihm. „Ja, bitte“, antwortete Puraido ebenso leise. Ace nickte und zog sich leise zurück, er schloss die Tür und es wurde wieder vollkommen dunkel im Zimmer. Besuch bei Oma -------------- Puraido schlug nach einer sehr langen Nacht die Augen auf. Sie fühlte sich wie gerädert, denn allem Anschein nach hatte Kid sich im Laufe der Nacht auf sie drauf gedreht. Sie bekam kaum noch Luft, denn Kid war nicht nur riesig, sondern auch schwer. „Kid“, krächzte Puraido und übte etwas Druck auf Kids Schulter aus. Dieser bewegte sich leicht und wachte schließlich langsam auf. Er stützte sich auf den Ellbogen und sah sie an. „Was?“, fragte er verschlafen. „Du bist schwer, bitte geh von mir runter“, keuchte sie. Kid runzelte die Stirn, dann bemerkte er seine Position und rollte sich von ihr herunter. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah dann Puraido an. „Was ist los? Du bist ja ganz rot“, murmelte er. Sie wandte beschämt den Kopf ab. „Na hör mal, wenn du mich auch einfach so in Beschlag nimmst … wenn du dich einfach auf mich drauf legst … Natürlich werde ich da rot“, nuschelte sie. „Ist dir das etwa unangenehm?“, wollte er wissen. „Natürlich! Zudem bist du ein Kerl“, Puraido stieß die Luft aus. „Soll das heißen, das noch nie ein Kerl neben dir gelegen hat?“, Kid richtete sich ein wenig auf und sah sie neugierig an. Puraidos Gesicht wurde noch ein wenig heißer, doch dann nickte sie. „Das stimmt, bisher lagen nur Dana und oder Kelly neben mir. Halo darf mein Schlafzimmer noch nicht mal betreten“, „Ah, deswegen bist du auch geflüchtet, als ich in der ersten Nacht neben dir geschlafen habe“, murmelte Kid. „Genau, ich war einfach ziemlich erschrocken“, kam es von Puraido. Kid drehte sich plötzlich wieder auf sie drauf, allerdings stützte er sich auf den Armen ab, so dass sein Gewicht nicht komplett auf ihr lastete. „Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“, fragte er. „Neunzehn, wieso?“, Puraido war verwirrt. „Neunzehn … so viel jünger als ich bist du gar nicht und du willst mir echt erzählen, dass du es noch nie mit jemandem getrieben hast?“, Kid starrte sie ungläubig an. Puraido war wieder einmal errötet. „Was geht dich das an? Ist doch meine Sache!“, fauchte sie. „Du willst mich doch verarschen, oder? Sex ist doch das Beste, was es gibt. Und bei den Geschichten die du da anscheinend liest … Das sollten wir dringend mal nachholen“, meinte Kid. Puraido war nun vollkommen errötet, röter ging es gar nicht mehr. „Erstens: Ich lese zwar solche Geschichten, teilweise, dass muss aber nicht heißen, dass ich auch so was in Echt praktiziere! Zweitens: Ich werde ganz sicher keinen Sex mit dir haben! Untersteh dich, so was auch nur zu denken, und drittens: Ich bin asexuell“, fuhr sie ihn an. „Hä?“, kam es intelligent von Kid. Puraido seufzte auf. „Das heißt, ich verspüre überhaupt nicht den Wunsch, mit jemandem Sex zu haben. Ehrlich gesagt schreckt mich der Gedanke daran schon ab“, Puraido schüttelte sich, während Kid sie wie ein Auto kurz vorm Hupen anstarrte. „Bitte was? Das gibt’s echt?“ „Ja doch! Ich verspüre wirklich kein sexuelles Verlangen! Ich sage es mal so, gegen Kuscheln habe ich nichts, aber alles andere ist absolutes Tabu“, erklärte sie. Noch immer ruhte Kids verständnisloser Blick auf ihr. „Du weißt schon, dass du was verpasst …“, Kid zog seine nicht vorhandenen Augenbrauen in die Höhe. „Äh, nein, ich weiß ganz genau, dass ich nichts verpasse …“, Puraido wandte den Blick ab. „Was denn nun?“, knurrte Kid sie an. „Sagen wir es mal so, Alucard könnte mich nicht mehr in einen Vampir verwandeln.“ Wer ist denn das nun schon wieder?“, Kid verstand es einfach nicht. Puraidos Aussage hatte ihn nun vollkommen aus dem Konzept gebracht. Puraido stieß jedoch nur die Luft aus. „Ich sage nur, dass Partys lediglich dazu dienen um Dinge zu tun, die man hinterher bereut. Und genau deswegen kann ich dir auch sagen, dass ich rein gar nichts verpasse“, damit war für Puraido das Thema beendet. „Könntest du jetzt vielleicht von mir runtergehen?“, sie drückte wieder gegen seine Schulter. Kid richtete sich zwar auf, saß aber noch immer auf ihren Beinen. Puraido schnaubte genervt und nachdem sie ihn noch eine Weile wütend angefunkelt hatte, stand er schließlich auf. „Könntest du jetzt bitte mein Zimmer verlassen? Ich würde mich gerne umziehen“, seufzte sie. Kid stieß die Luft aus, nahm sich seine Fliegerbrille und hängte sie sich um den Hals, ehe er seinen Mantel vom Boden aufhob und dann aus dem Zimmer verschwand. Puraido seufzte erneut und zog sich dann um. Sie war noch immer ein wenig über Kids gestriges Verhalten überrascht. Sie fuhr sich leicht durch die Haare und hob sie dann im Nacken an. Sie schüttelte den Kopf und machte sich dann daran, das Schlafzimmer zu verlassen. Als sie das Zimmer verlassen hatte, musste sie feststellen, das Kid wie versteinert in der Tür zum Wohnzimmer stand. „Was ist denn?“, wollte Puraido wissen. Doch von Kid kam keine Antwort, weshalb sich Puraido an ihm vorbeiquetschte. Das Bild, welches sich ihr bot, war zu niedlich. Jedes Fangirl hätte sofort mit dem Schreien begonnen, auch Puraido musste einen Schrei unterdrücken. Ace schlief mitten auf Shanks, da er ja notgedrungen auch mit auf der Couch schlafen musste. Schnell kramte Puraido ihr Mobiltelefon hervor und machte einige Bilder. „Du … bist wirklich ein Fangirl“, kommentierte Kid. „Tja, ich werde es nicht leugnen“, Puraido zwinkerte ihm zu. Da tapste auch Yumiya an Kid vorbei ins Wohnzimmer, sie wirkte schon putzmunter. Als sie jedoch Ace und Shanks sah, quietschte sie. „Aiiii, wie süß!“, dabei war sie allerdings viel zu laut, sodass Shanks langsam erwachte. „Was ist denn los?“, nuschelte er. „Sag mal, Yumiya, warum bist du eigentlich schon wach?“, wollte Puraido wissen. „Ach, ich bin schon seit sieben Uhr wach, seitdem hab ich Law beim Schlafen beobachtet“, meinte sie unschuldig. „Und eben habe ich Stimmen gehört und bin dann mal aufgestanden. Zum Glück, denn das Bild ist einfach nur zu niedlich!“ Shanks bemerkte jetzt auch, dass Ace auf ihm drauf lag, er hob die Augenbrauen an. Er versuchte Ace runter zu schubsen, doch dieser krallte sich, friedlich weiterschlafend, in Shanks’ Hemd fest. „Kann den mal jemand da runterholen?“, fragte er. Smoker, welcher durch Yumiyas Schrei auch erwacht war, setzte ich auf und meinte: „Puh, Glück gehabt, zum Glück hat die Feuerfaust nicht auf mir gepennt.“ „Fände ich aber auch süß“, murmelte Puraido, danach ging sie zu Ace. „Hey, Ace! Aufwachen!“, sie rüttelte ein wenig an ihm. Doch als das nichts brachte, stieß sie die Luft aus. „Es gibt Essen und du kannst DMC weiterzocken!“, rief sie dann noch. Darauf schien Ace zu reagieren, er grummelte etwas vor sich hin und richtete sich dann leicht auf. „Was gibt’s denn zu essen? Du kannst das Spiel schon mal anstellen, bin gleich wach“, er gähnte. „Du glaubst doch nicht, dass ich dir jetzt echt die Xbox anschmeiße, ich wollte dich lediglich wach kriegen“, kam es von Puraido. „Was? Och Menno!“, schmollte er. „Du bist gemein.“ Da hörten sie wieder Puraidos Telefon klingeln. „Wer ist denn das, so früh am Morgen?“, motzte Puraido und ging ins Schlafzimmer. „Was gibt’s denn, Mom?“, fragte sie, nachdem sie das Gespräch angenommen hatte. Sie hörte eine Weile zu und erblasste dann. „Nicht euer ernst … Das ist heute?!“, ihre Stimme schrillte einige Oktaven in die Höhe … „Heute ist aber sehr schlecht … kann man das nicht verschieben?“, sie hörte eine Weile zu, doch ihre Laune verschlechterte sich mit jedem Wort ihrer Mutter. „Ja … ja … Jaha. Ja, doch verdammt, ich komme vorbei … Sag mal, es wäre nicht möglich, mal euren Chrysler zu bekommen, ich habe nämlich Besuch … ja, und den kann ich nicht einfach hier lassen. Ja … Er kam unerwartet. Es war ein wirklich unerwarteter, überraschender, spontaner Überraschungsspontanbesuch! Für den ich noch nicht mal was kann! Wirklich! Jaaa … ich werde vorsichtig fahren … klar doch, natürlich bring ich Halo auch noch mit. Nein, Kelly und Dana sind nicht mein Besuch … die beiden werden auch nicht mitkommen. Was? Mira? Och nee. Ja, ich komme dann noch mal rum und hole den Chrysler, vielen Dank … Tanken muss ich ihn auch noch?! Hilfe, warum ist der nicht getankt? … Ja, ich weiß, dass ihr den nicht mehr allzu häufig fahrt, doch ich brauche ihn heute mal. Bis gleich! Ja, verdammt! Du weißt, dass ich immer vorsichtig fahre! Mama! Ich bin kein Kind mehr. Ist ja gut, schon gut. Ja, ich fahre langsam. Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das ein Automatik ist. Nein, ich bin so was vorher noch nicht gefahren, aber … Mensch, ich werde schon keinen Unfall bauen! Mama, hör auf! Bis gleich, verdammt noch mal. Ciao!“, Puraido legte einfach auf. Sie atmete schwer, ein Gespräch mit ihrer Mutter war immer wieder nervenaufreibend. Sie stiefelte mit düsterer Miene wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. Yumiya hatte in der Zwischenzeit auch die anderen drei geweckt, sie hatten das Gespräch nur zu deutlich mitbekommen. Zumindest das, was Puraido gesagt hatte. „Was ist denn los? Klingt ja gar nicht so gut“, meinte Yumiya. „Ist, es auch nicht, ich habe vergessen, dass meine Oma uns heute zum Kaffee und Kuchen eingeladen hat und dass ich zugesagt habe. Da ich die letzten Male schon als gefehlt habe, kann ich heute nicht auch noch fehlen … Deshalb müsst ihr alle mit, denn ich werde euch nicht hier alleine lassen und da ich Halo auch noch mitschleifen muss … meine Oma hat irgendwie einen Narren an ihm gefressen … Kann euch auch keiner beaufsichtigen …“, Puraido stieß schwer die Luft aus. „Wo wohnt deine Oma denn?“, wollte Yumiya wissen. „In Thüringen, also nicht allzu weit von hier weg. Allerdings muss ich erstmal zu meinen Eltern um den Chrysler, zu holen. Und ich darf den auch noch Tanken … ich Glückliche … Na gut, dann werde ich mal Halo darüber in Kenntnis setzen und mich auf den Weg machen. Je früher wir da sind, desto schneller können wir wieder weg“, murrte sie. „Ach, ich hab kein Problem damit, bei deiner Oma zu sein, hoffentlich gibt’s leckeren Kuchen“, grinste Yumiya. Puraido schnaubte. „Freu dich nicht zu früh, du kennst meine Verwandtschaft nicht“, seufzte Puraido, danach ging sie aus dem Zimmer, rüber zu Halo. Sie teilte ihm mit was heute anstand. Halo sah weniger begeistert aus, denn er konnte Puraidos Verwandtschaft nicht leiden, dennoch tat er ihr den Gefallen. Puraido machte sich auf den Weg, sie stieg ins Auto und fuhr los um den Chrysler zu holen. „Und, wie viele Leute sind diesmal zu Besuch?“, wollte Puraidos Mutter wissen. „Acht … deshalb der Chrysler“, brummte Puraido. „Ich bezweifle allerdings, dass du sie alle unterkriegen wirst.“, meinte ihre Mutter, Peggy. „Ach, passt schon, wenn nicht, wird eben Tetris gespielt“, antwortete Puraido trocken, während sie sich in den weißen Chrysler setzte. Sie verzog die Mundwinkel, als sie bemerkte, dass es keinen Schaltknüppel gab und auch keine Kupplung. „Automatik …“, brummte sie und startete den Wagen. Sie fuhr los, zuerst war es etwas ungewohnt, denn sie war ein Schaltwagenkind, doch sie gewöhnte sich recht schnell daran. Sie fuhr gleich die nächste Tankstelle an und tankte den Wagen auf, wieder einmal heulte sie innerlich, als sie sah, dass der Sprit ausgerechnet dann so teuer sein musste, wenn sie zum Tanken fuhr. Das war doch irgendwie unfair … Sie kam wieder bei ihrem Wohnhaus an, stellte den Chrysler auf ihren Parkplatz und stapfte wieder hoch zu ihrer Wohnung. Die anderen warteten dort noch immer brav. Es war inzwischen zwölf Uhr, also spät genug um endlich loszufahren. „So, Leute, der Wagen ist da … Ihr könnt einsteigen“, sie seufzte auf. Sie wusste, dass es ganz schön eng werden würde, selbst, mit dem Chrysler. Sie waren immerhin zehn Leute und der Wagen war für sieben ausgelegt. Als die Piraten, Smoker, Halo, Yumiya und Puraido unten waren, wurde der Wagen erstmal skeptisch gemustert. „Und da sollen wir alle reinpassen?“, murmelte Kid. „Nun ja, ihr werdet euch ein wenig quetschen und übereinander stapeln müssen, aber ja, ihr müsst da alle reinpassen“, murmelte Puraido. „Aber hey, immer noch besser als mein Twingo … da passen gerade mal mit ach und krach vier Leute rein“, sie hob die Schultern an. Halo nahm gleich auf dem Beifahrersitz platz, er saß immer auf dem Beifahrersitz, direkt neben Puraido, schließlich musste er sie navigieren, denn Puraidos Orientierungssinn war ziemlich schlecht. Kid musste sich ganz nach hinten in eine Ecke quetschen, neben ihm Smoker und Shanks. Zorro setzte sich mit Chopper auf dem Schoß in die Mitte, Law neben ihm, Yumiya nahm grinsend auf Laws Schoß platz und Ace musste wohl oder Übel nach hinten klettern. Er setzte sich auf Kids Schoß und seine Beine lagen sowohl halb über Smoker als auch auf Shanks. Anders ging es nicht. Kid war davon natürlich wenig angetan. Mit einem Ruck zog Law die Schiebetür zu und Puraido startete den Wagen. Sie rangierte sich aus der Parklücke und fuhr dann nach unten. „Die blöde Baustelle ist immer noch da, also können wir nicht diesen bezaubernden Berg hochfahren, mit dem wunderbar, befahrbarem geteerten Feldweg, welcher sich Frecherweise Straße nennt“, brummte Puraido, sie würden wohl wieder diese Umleitung fahren müssen, mit den ganzen engen Kurven und so. Nach einer geschlagenen halben Stunde kamen sie endlich an. Puraidos Eltern waren schon längst da und auch die Familie von Peggys älterer Schwester war schon da. Vorsichtig fuhr Puraido auf den Hof und stellte das Fahrzeug ab. Erleichtert, dass es nun endlich vorbei war, stiegen die Piraten aus dem Wagen. Yumiya war ein wenig enttäuscht, denn immerhin musste sie jetzt von Law runtersteigen, aber sie wusste, es gab ja noch eine Rückfahrt. Sie gingen von der Rückseite ins Haus, hier gab es noch zwei Eingänge, einmal vorne einen an der Straße und hinten einen. Sie durchquerten den kleinen Flur und gingen sogleich ins Wohnzimmer. Und es war jetzt schon voll … viel zu voll. Die Piraten und Smoker fühlten sich sofort Fehl am Platz. Die anderen saßen schon um den Tisch herum verteilt, da waren einmal ihre Oma, dann Mattis, der Bruder von Puraidos Mutter, dann Berta, die älteste der drei Schwestern, Puraidos Mutter, und Anja, die jüngste Schwester. Zusätzlich waren noch Bertas Mann, Mark und die Tochter, Mira, anwesend. Puraidos Vater Kurt saß in dem großen grünen Sessel und Sebastian und sein Kumpel Olivier waren ebenfalls da. Also war es schon maßlos überfüllt und Puraido brachte, neben sich selbst, noch zusätzlich sechs Piraten, einen Marinekapitän, Yumiya und Halo mit. Das Wohnzimmer war hoffnungslos überfüllt. „Hallo Oma“, lächelte Puraido leicht gezwungen, sie umarmte ihre immer kleiner werdende Oma und stellte die anderen vor. „Ähm, dass ist mein überraschender Überraschungsbesuch. Sie mussten heute auch mitkommen, ich hoffe, das macht nichts …“ „Aber nein, es gibt genug Kuchen und Kaffee“, murmelte Oma und lächelte. Mira hatte noch nicht mal aufgesehen, als Puraido und Gefolge den Raum betreten hatten, sie tippte die ganze Zeit an ihrem überdimensionierten Telefon herum und hatte Stöpsel im Ohr. Ihre übergroße Nerdbrille, die wohl cool aussehen sollte, ihr aber überhaupt nicht stand, rutschte ihr fast von der Nase. Sie hatte ihre braun gefärbten Haare zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Zudem trug sie schon wieder so ein sommerliches Minikleid und kurze Shorts darunter. Puraido seufzte nur auf und stellte gedanklich fest, dass ihre vierzehnjährige Cousine sich immer nuttiger kleidete. Da sahen Sebastian und Olivier auf. „Hey, Schwesterchen, das Mädchen da, war das letzte Mal aber noch nicht da, oder?“, wollte Sebastian wissen. „Nun ja, sie ist gestern erst angekommen, vielleicht warst du zu sehr mit den Ratten beschäftigt und hast sie übersehen. Und nenn mich nicht Schwesterchen, ich bin älter“, grummelte sie. Da stand Olivier auf und ging auf Yumiya zu. „Hallo, schöne Frau, wie geht’s. Ich heiße Olivier und du?“, er hatte sich mit einer ausschweifenden Bewegung vor ihr verbeugt. Bei jedem anderen sähe das vielleicht komisch aus, doch er schaffte es, dabei irgendwie elegant auszusehen. Yumiya errötete leicht. „Ähm, Yumiya“, nuschelte sie. Olivier hob den Blick an und grinste breit. Danach stellte er sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Du brauchst nicht so schüchtern zu sein, ich werd dich schon nicht beißen, meine Hübsche.“ „Vielleicht hat sie einfach nur Angst, Olivier“, grummelte Puraido und stellte sich schützend zwischen die beiden. Der blonde Junge grinste noch breiter und wuschelte Puraido durch die Haare, er war genauso alt wie Sebastian und ebenfalls war er größer als Puraido. Diese hasste es, wenn einer von beiden das machte. Schnell brachte sie ihre Frisur wieder in Ordnung. Da kam Anja aus der Küche zurück, mit noch mehr Kuchen auf einem Tablett. Sie stellte ihn auf den Tisch und meinte dann. „Hinten ist noch mehr Platz, wie wäre es, wenn ihr euch dort hinsetzt?“, meinte sie. Puraido nickte und führte die anderen in den angrenzenden Raum, Sebastian und Olivier folgten ihnen, sie hatten keine Lust, mit Mira an einem Tisch zu sitzen. Anja deckte schnell den Tisch und brachte ihnen einige Stücke Kuchen vorbei. Puraido bedankte sich und tat sich gleich etwas von dem Erdbeerkuchen auf. Dann schnappte sie sich die Sprühsahne und schon bald war von dem Kuchenstück nichts mehr zu sehen. Sie aßen einige Zeit schweigend, doch dann brach Olivier das Schweigen. „Sag mal, diese Leute hier, sie sind doch Animefiguren, oder?“, er sah Puraido mit ernstem Blick an. Puraido fiel vor Schreck die Gabel aus der Hand. „Woher weißt du das?“ „Nun … sie sehen einfach nicht so aus, als würden sie aus dieser Welt stammen. Falls du es vergessen hast, meine Schwester wurde vor über zwei Jahren von Animefiguren entführt“, sagte Olivier. „Moment, das war deine Schwester?“, Puraido war entsetzt. Olivier nickte lediglich und schob sich ein Stück Erdbeere in den Mund. „Ja, sie sind allerdings, nachdem sie entführt worden waren, wieder zurückgekommen. Sie brachten damals zwei Krieger wieder mit. Ich habe sie damals nicht genau betrachtet, da ich damit beschäftigt war, Nintendo zu spielen, aber wann immer ich sie angesehen habe, erkannte ich, dass sie nicht aus dieser Welt waren. Sie sahen zwar real aus, aber dennoch hatte ich das Gefühl, sie seien gezeichnet gewesen. Nur halt sehr realistisch, du kennst sicher solche Kunst“, Puraido nickte nur. „Jedenfalls, wenn man genau hinsieht erkennt man, dass sie aus einem Anime stammen.“ „Was ist eigentlich mit deiner Schwester passiert? Ich meine, wieso sind sie hin und her gereist und wie?“, hakte Puraido nach. „Puh, Puraido, dass ist zweieinhalb, fast drei Jahre her … ich glaube aber, sie hatten eine Art Stein dabei. Ich hab ihn nicht genau angesehen, aber ja, ich glaube das war ein Stein. Als sie ihn berührt haben, wurden sie in eine Art Strudel gezogen. Dann waren sie weg. Seitdem hab ich nichts mehr von ihnen gehört“, er hob die Schultern an. „Seitdem bin ich ein glückliches Einzelkind.“ „Ein Stein? Bei uns war es Bartholomäus Bär, der uns hierher brachte. Und wir würden gerne mal wieder zurück“, meinte Smoker. „Sorry, da kann ich euch leider auch nicht weiterhelfen. Ich habe mich nie weiter mit der Sache befasst. Aber sag mal Puraido. Kennst du Ellie noch? Die war doch damals auch in Kylie-Chans Klasse. Sie hat aus nächster Nähe beobachtet, wie die sieben Krieger Kylie-Chan und Telaendril entführten. Ich war zu der Zeit zwar auch mit auf der Schule, ich hab mich dort sogar mit Kylie-Chan geprügelt, allerdings hat sie mich wohl davor beschützt, von einem der Krieger zerhackstückelt zu werden“, Olivier stieß die Luft aus. „Ich hab gehört, dass sie der Vorfall so mitgenommen hat, dass sie weiter nachgeforscht hat, wie so etwas möglich ist. Vielleicht solltest du sie mal fragen …“, schlug Olivier vor. „Keine schlechte Idee, ich werde gleich morgen mal zu ihr gehen. Es ist immerhin ein Anhaltspunkt“, Puraido nickte zufrieden. Da zuckte sie zusammen, als sie Mira im Türrahmen stehen sah. „Uh, du glaubst also wirklich, dass das dort Animefiguren sind? Ist ja lächerlich“, murmelte sie. Puraido verdrehte genervt die Augen. „Mira, würdest du bitte einfach den Mund halten? Geh wieder rüber und höre weiter Eminem“, murrte Puraido. Ihre Cousine war „der totale Eminem Fan“. Es ging den ganzen Tag nur Eminem hier, Eminem da. Sie würde sicher ihre eigene Eminemsprache erfinden wenn sie könnte, eminemisch oder so. Dass sie anderen dabei auf die Nerven ging, ignorierte sie dabei gekonnt. Ein wenig eingeschnappt darüber, dass man ihr keine Aufmerksamkeit entgegenbrachte, ging sie wieder zurück und setzte sich auf die Couch. Halo sah Puraido mit viel sagendem Blick an. „Wenn sie die Nase noch ein wenig höher trägt, muss sie aufpassen, dass es nicht reinregnet“, nuschelte er zu Puraido. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, ehe Mira wieder kam. „Ich soll euch fragen, ob ihr mit raus wollt“, sie klang gar nicht begeistert. Puraido jedoch nickte und stand auf. Sie hielt es hier drinnen nicht viel Länger aus, es war einfach zu voll. Als Yumiya ebenfalls aufstand, wurde sie sofort kritisch von Mira betrachtet. „Was hast du denn da an? Das kann mit meinem Outfit aber nicht mithalten“, meinte Mira kritisch. Yumiya sah an sich hinunter. Sie trug eine normale Jeans und eine rosafarbene Bluse, dazu Turnschuhe, sie sah ganz normal aus, nichts, was man irgendwie schlecht reden müsste. „Mira, lass es“, grummelte Puraido. Sie packte Yumiya an der Hand und zog sie schnell mit aus dem Raum. Yumiya war noch immer ein wenig überrumpelt, was wollte das Mädel denn jetzt von ihr. „He, Moment mal, was soll das denn heißen? Mein Outfit ist doch bequem! Was gibt’s daran auszusetzen?“, fragte sie. „Es ist aber total uncool, du solltest dich schicker anziehen, dann wärst du vielleicht hübsch“, Mira hatte einen gehässigen Tonfall drauf. Yumiya entgleisten die Gesichtszüge ein wenig. Was musste sie sich da anhören, es war doch ihre Sache, wie sie rum lief und was sie anzog. „Das hat dich doch gar nichts zu interessieren, wie ich rumlaufe!“, blaffte Yumiya sie an. Die Piraten, Smoker und Halo sahen die beiden Mädchen verwirrt an. Was hatten die auf einmal. Puraido war leicht am Verzweifeln, so hatte sie sich den Tag heute nicht vorgestellt. Sie stellte sich zwischen die beiden. Zuerst sah sie Mira an. „Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten? Überleg doch mal: Was würde Eminem tun? Er würde sicherlich nicht über die Kleidung eines Mädchens herziehen. Und das solltest du auch nicht. Aber du kannst ja nicht anders. Ich wette, Eminem hätte es gekonnt“, meinte Puraido. Mira sog die Luft ein. Das Puraido ihr jetzt mit Eminem kam, fand sie unfair. Doch diese hatte sich schon zu Yumiya umgewandt. „Yumiya, vielleicht solltest du dich mit Law mal ein wenig im Garten umsehen, mein Onkel ist Hobbygärtner und hat den Garten wunderbar hergerichtet. Hm, wie wäre das?“, sie grinste die Jüngere an. Yumiya errötete sofort, allerdings grinste sie. „Ja, okay, das könnten wir ja mal machen, stimmt’s Law?“, sie strahlte den Chirurg des Todes an. Dieser zuckte kurz zusammen, er sah zu Puraido und sein Blick sagte aus, dass er keine Lust darauf hatte. Puraido jedoch blieb gnadenlos, sie deutete mit dem Kopf auf Yumiya und dann zur Tür. Leise vor sich hingrummelnd ging Law zu Puraido und beugte sich zu ihr hinunter. „Gib mir keine Befehle“, knurrte er. „Würdest du bitte mit ihr rausgehen“, wisperte sie zurück. Noch immer nicht begeistert richtete Law sich wieder auf, allerdings nickte er grummelnd, danach grabschte er nach Yumiyas Arm und zog sie mit nach draußen. Diese quiekte nur erfreut auf und folgte ihm. Mira sah sich nach einem weiteren „Opfer“ um, da entdeckte sie Zorro, welcher vor sich hin dösend auf der Couch saß. Sie ging auf ihn zu. „Hey, du da!“, meinte sie und kletterte auf die Couch, sie griff in Zorros Haare. „Sind die echt grün?“, wollte sie wissen. „Au, nicht dran ziehen verdammt! Und ja, die sind grün“, fauchte Zorro sie an. Er schubste sie zur Seite und stand auf. Er knurrte, da ihm erst jetzt wieder einfiel, dass er ja keine Schwerter dabei hatte. „Und du“, Mira hatte sich an Kid gewandt, dem wahrscheinlich größten Fehler, den sie machen konnte. „Hat man dir nicht gesagt, dass Pelz absolut out ist. Und diese Farbe dazu … Zudem, was soll diese hässliche Fliegerbrille? Willst du irgendwie cool wirken?“, plapperte sie drauf los. „Sebastian, Olivier, schafft sie sofort hier raus!“, schrie Puraido ihren Bruder und dessen Kumpel an, sie mochte Mira zwar nicht, aber sterben musste sie ja nicht unbedingt. Die beiden Jungs schnappten sich Mira und schleiften sie unter Protest nach draußen, während Puraido sich zu Kid umdrehte. Sie sah, dass er tobte. „Dieses Biest, ich bring sie um!“, knurrte er und wollte schon hinterher gehen, doch Puraido stellte sich vor ihn. „Kid, bitte! Lass es ja? Ich weiß, dass Mira nervt und alles, doch du darfst sie nicht töten! Wenn du hier jemanden umbringst, kommst du nicht so einfach davon!“, versuchte sie zu erklären. „Die Kleine ist viel zu vorlaut für ihr Alter, sie sollte sich gefälligst entschuldigen, wenn sie weiterleben will“, fauchte Kid. „Sie wird sich nicht entschuldigen, das kannst du bei ihr vergessen“, antwortete Puraido. „Dann wird sie sterben“, Kid ging schon um Puraido herum, doch sie griff nach seinem Arm. „Halt, warte bitte“, murmelte sie. Kid drehte sich zu Puraido herum, sie hatte den Blick zunächst gesenkt, doch jetzt hob sie ihn und sah Kid in die Augen. „Ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Cousine. Sie hat einen riesigen Fehler begangen, als sie den Mund auf gemacht hat. Aber bitte, bitte tu ihr nichts. Auch wenn ich sie nicht sonderlich mag, ist sie Familie. Du kannst mich schlagen, wenn du dich dann besser fühlst“, bot Puraido ihm an. Kid sah sie überrascht an, was sollte dass denn werden? So was hätte er gar nicht von Puraido erwartet. Er stieß die Luft aus. „Warum sollte ich dich schlagen? Aber gut, ich werde deine Cousine diesmal nicht töten, aber noch ein Wort von ihr und sie ist Geschichte“, knurrte er. Puraido atmete erleichtert aus. „Ist gut … Ich glaube sowieso, dass es langsam Zeit wird zu gehen“, murmelte Puraido. Kid grummelte nur etwas vor sich hin und Chopper atmete erleichtert auf, er hatte schon mit schlimmstem Blutvergießen gerechnet. Puraido verabschiedete sich von ihrer Oma und den anderen, während sich die Piraten und Smoker schon mal wieder ins Auto quetschten. Yumiya war glücklich, sie hatte die Auseinandersetzung mit Mira schon wieder vollkommen vergessen, zudem saß sie wieder auf Laws Schoß, was konnte es schöneres geben? Die Fahrt zog sich fast endlos lang hin, die Piraten unterhielten sich, während Smoker das Auto zuqualmte, so musste er doch den halben Tag ohne seine Zigarren auskommen. Kid grollte noch immer etwas vor sich hin. Zorro schnarchte währenddessen wieder, der konnte wohl auch den ganzen Tag schlafen und die Nacht wahrscheinlich auch noch durch. Als sie endlich wieder ankamen, verabschiedete Halo sich von ihnen und ging rüber in seine Wohnung, während die anderen zu Puraido gingen. Dort zog Kid sie gleich mit ins Schlafzimmer. „Warum hast du deine Cousine eigentlich beschützt. Es sah die ganze Zeit so aus, als würdest du sie am liebsten selbst umbringen wollen“, knurrte er. „Tja, Kid, ich würde sie am liebsten auch eigenhändig erwürgen, wann immer ich sie sehe, aber in dieser Welt geht das nicht so einfach … Wenn du hier jemanden tötest, dann wirst du festgenommen und eingesperrt. Und genau diese Tatsache hat manchen Leuten wahrscheinlich das Leben gerettet, sonst wäre ich schon längst mal mit Ebony und Ivory hier durch gerannt“, sie versuchte am Ende zu scherzen, aber es gelang ihr nicht. „Aber die Wahrheit ist, dass ich einfach zu nett bin. Ich kann zwar viel darüber reden, dass ich den und den gerne töten würde … aber ich würde, selbst wenn ich die Möglichkeiten hätte, es nicht tun. Einfach weil ich viel zu nett bin“, Puraido bedeckte die Hälfte ihres Gesichts mit der linken Hand. „Und bitte. Bitte, bitte, bitte töte hier niemanden! Das gibt nur Probleme und zwar für mich, ich muss die ganze Sache dann klären, ich bin für euch verantwortlich“, Puraidos Stimme zitterte leicht. „Du bist echt seltsam, Puraido. Wenn du dein Spiel zockst, bist du regelrecht aggressiv, wenn dich was nervt, dann bist du ebenfalls aggressiv und sehr sarkastisch, du tust so, als ob du fies wärst und hältst die meisten Leute auf Abstand, doch eigentlich bist du ziemlich nett, vielleicht sogar sensibel … Das ist faszinierend“, murmelte Kid, er musterte sie von oben bis unten. „Zudem übernimmst du für uns jede Verantwortung, obwohl du eigentlich gar nicht dazu verpflichtet bist … so eine Frau wie dich, habe ich noch nie kennen gelernt“, meinte er. Dann packte er sie plötzlich und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen, sodass sie auf ihm zum Liegen kam. Puraido schrie kurz erschrocken auf und blickte dann errötet zu ihm. „Was soll das?“, wollte sie wissen. „Tja, mir ist gerade danach. Du weißt doch, ich bin Pirat, ich mache immer das, was ich gerade will. Und genau jetzt will ich das hier“, antwortete er. „Und da du unglaublicher Weise nicht an Sex interessiert bist … muss das eben reichen.“ Puraido barg ihr Gesicht an seiner Brust, damit er nicht sah, wie sie noch weiter anlief. Das war nun wirklich ganz ungewohnt für sie. „Idiot“, murmelte sie. „Hast du was gesagt?“ „Nein, nichts“, antwortete sie. Kid lachte, wobei seine ganze Brust vibrierte. Er zog sie noch ein wenig fester zu sich. „Tja, das ist deine Strafe. Ich werde dich nicht schlagen, aber dafür werde ich dich zwingen, bei mir zu bleiben“, meinte er noch. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Puraidos Lippen, Kid kam vielleicht auf Ideen, aber sie sagte nichts mehr dazu. Sie nahm es einfach hin. Grillparty im Südring-style --------------------------- Puraido wusste offen gestanden nicht, wie lange sie und Kid so da lagen, doch plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Dana stand im Zimmer. „Puraido, Kid! Kommt raus, wir wollen grillen“, rief sie. Dann bemerkte sie die Position, in der sich beide befanden und ein unglaubliches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Oder störe ich gerade?“ Puraido setzte sich mit hochrotem Gesicht auf und sah ihre Freundin an. „Dana? Nein, du störst nicht, wie kommst du denn darauf? Und wer hat was von grillen gesagt?“ „Nun ja, Kelly, Halo und ich haben gestern noch Grillzeug besorgt, als du auf deine kleine süße Freundin am Bahnhof gewartet hast. Es sollte eine Überraschung werden, deshalb haben wir dir vorher nichts gesagt. Und jetzt kommt mit, Toby und Halo schmeißen gerade den Grill an“, Dana musste noch immer Grinsen. Puraido stand auf, dieses Grinsen von Dana war ihr ganz und gar nicht geheuer … Sie sah Kid an, welcher sich etwas grummelnd über die Störung erhob. Er folgte den beiden Frauen. Unten angekommen traute Puraido ihren Augen nicht. „Äh, Toby, was machst du da?“, wollte sie wissen. Toby verschob den Grill immer wieder um einige Millimeter, dabei hatte er eine Wasserwaage auf den Grillrost gelegt. „Na, ich gucke, ob der Grill auch gerade steht“, meinte er, sich angestrengt auf sein Vorhaben konzentrierend. „Jep, das witzige ist, ich hab ihn drauf gebracht“, mischte sich Halo ein. „Ich hab aus dem Küchenfenster geguckt und gesehen, dass er akribisch versucht hat, den Grill gerade hinzustellen. Da hab ich runter gerufen, ob ich ihm denn nicht eine Wasserwaage zuwerfen soll, damit er es genau hat, eigentlich war das als Scherz gemeint, doch Toby hat dann echt solange gewartet, bis ich ihm eine runter geworfen habe. Echt, das ist Toby live“, grinste Halo. Puraido prustete plötzlich los und krümmte sich vor Lachen. „Oh Mann, das hätte ich echt gerne gesehen“, stieß sie zwischen einigen Lachsalven hervor. „Und, wir haben uns einen neuen Grill geleistet. Für dreißig Euro kannst du nicht meckern“, kam es von Toby, der es endlich geschafft hatte, den Grill gerade hinzustellen. „Und wir haben verdammt viel Essen eingekauft, das war vielleicht eine Aktion, dazu waren wir unten im Kaufland“, kam es von Dana. „Echt, wie hältst du es mit den beiden Deppen nur aus? Die sind beim Einkaufen ja richtig schlimm!“, grummelte sie. „Oh ja, ich hab Toby da unten so geil gemacht, das hättest du sehen müssen. Ich war nämlich statisch aufgeladen. Und immer als ich ihn gepiekst habe, ist der Funke übergesprungen“, lachte Halo. „Und immer an die Nippel, das war echt gemein“, aber auch Toby grinste breit. „Tja, so wie du’s magst, Schnucki“, grinste Halo breit und schlug Toby freundschaftlich auf den Rücken. „Aber immer doch“, erwiderte dieser. Die Piraten sahen die beiden Männer zweifelnd an. „Was ist mit denen?“, wollte Kid wissen. „Ach, das ist normal, die sind so“, erwiderte Puraido. „Und diesmal scheint sogar die Sonne, nicht wie das letzte Mal“, bemerkte Halo noch. „Letztes Mal?“, Ace sah sie neugierig an. „Jep, letztes Mal hat’s geschüttet, also zwischenzeitlich, doch da wir uns vorgenommen hatten zu grillen, haben wir das eiskalt durchgezogen. Da hatten wir so einen Eimergrill, welcher übrigens noch immer wunderbar funktioniert, und Halo hat seinen Regenponcho geopfert. Das Kopfloch hat er mit Gummis zugebunden und dann haben sie Stangen, von einem kaputten Schrank als stützen genommen. Den Rest des Ponchos haben sie über die Bäume da gehängt, und tada, fertig war der Unterschlupf, wurde zwar etwas eng, aber egal. Hat funktioniert und wir sind größtenteils trocken geblieben“, erzählte Puraido. „Ihr schon … mir lief es eiskalt den Rücken runter“, grummelte Becki neben ihnen. „Was hat sie?“, wollte Law wissen. „Na ja, sie hat immer mal wieder einen Wasserschwall in den Rücken bekommen, was musste sie sich auch so weit an den Rand des Ponchos setzen? Selber schuld“, Puraido zuckte mit den Schultern. „War schon geil damals, wäre das mit Bine nicht gewesen …“, brummte Toby. „Ach, die wird heute aber nicht dabei sein, oder?“, wollte Puraido wissen. „Nein, bloß nicht, das war das letzte Mal gewesen, dass sie uns den Spaß verdorben hat“, meinte Halo. „Obwohl, dadurch hatten wir eine Stunde später aber gewaltig was zu lachen“, erinnerte Becki sie. „Stimmt auch wieder“, schmunzelte Puraido. „Was denn? Ich will’s auch wissen!“, Yumiya sah sie mit großen Augen an. „Nun ja, Bine hatte zu der Zeit mit ihrem Kerl Schluss gemacht, das ist ein sechzigjähriger Alkoholiker gewesen, brrr …“, Puraido schüttelte sich leicht und auch Yumiya verzog das Gesicht. Bine war im Übrigen sechsundzwanzig. „Na ja, jedenfalls hatte dieser Kerl, mit dem sie wieder zusammen ist, ihr dauernd Geschenke über einen Bringservice vorbei bringen lassen, wie er sich das leisten konnte, frage ich mich bis heute, denn der hat so gut wie kein Geld. Jedenfalls hat es Bine dann gereicht und Toby sollte mitkommen, wir vermuten, dass sie das extra an dem Tag machen musste, an dem wir grillen, weil wir nicht zu ihr rein gekommen sind. Sie wollte ja eigentlich mit grillen, aber es ging ihr ja dann nicht so gut und bla … Aber da sich keiner bei ihr in der Bude wohl fühlt, sind wir draußen geblieben, zudem bei Regen grillen ist doch echt cool, macht auch nicht jeder … Jedenfalls, dann kam das Taxi und sie sind losgefahren und Toby meinte noch so, dass er das Mobiltelefon zuhause lässt, weil es regnet. Zuerst haben wir das gar nicht wahrgenommen, doch knapp eine Stunde später, wir haben gerade über Beckis Gameboy und Tobys Soundsystem die Melodie von Tetris gehört, wollen wir mal anrufen, wo sie denn bleiben, aber Halo meinte dann, das Toby sein Telefon gar nicht mit hätte, weil es doch regnet. Worauf wir erstmal alle fast lachend zusammen gebrochen wären. Wir haben dann darüber Witze gerissen von wegen, wenn mein Chef mich demnächst versucht zu erreichen, dass ich dann meine, dass ich mein Telefon nicht mit hatte, weil es geregnet hat und so weiter. Jedenfalls, danach kam Toby ohne Bine zurück, sie wollte da bleiben und so. Wir haben ihr alle gesagt, dass sie den Typen endlich abschießen soll, aber nein …“, Puraido holte nach dieser Erzählung erstmal tief Luft. „Tja, so was ist halt typisch Südring-style: Bei Regen unter einem Regenponcho grillen und Tetris-Musik über einen Gameboy hören. Besser geht’s nicht. Und demnächst grillen wir im Schnee, hätten wir auch letztes Weihnachten schon gemacht … dummerweise lag da kein Schnee“, seufzte Halo auf. „Ihr seid ein wenig bekloppt, habe ich so das Gefühl“, bemerkte Shanks. „Aber das mag ich … Das ist cool“, er grinste breit. „Oh ja, wir sind nicht nur ein wenig bekloppt“, lachte Puraido. Da ertönte plötzlich Musik von oben, Marv hatte sein Soundsystem ans Fenster gestellt, damit sie Musik hatten. Nachdem der Grill endlich an war, legten Halo und Toby, die selbsternannten Grillmeister, das Fleisch auf. „Ach, Balou hat uns am Ende des Monats zum Barbecue eingeladen. Da macht er seine Spare Rips“, teilte Toby ihnen mit. „Spare Rips? Oh ja, die will ich haben!“, keuchte Puraido auf, sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Vor allem, seine Barbecuesoße ist so der Hammer … Dieses Würzigrauchige mit der sanften, nicht zu aufdringlichen honigsüßen Note im Abgang …“, sie schluckte. „Oh ja, das ist es, was ich will. Davon träume ich fast jede Nacht.“ „Hier, ein Steak ist schon fertig, das kriegst du, Puraido, sonst fällst du mir noch vom Fleisch“, meinte Toby. „Juhu!“, Puraido sprang auf und schnappte sich ein Brötchen, welche schon aufgeschnitten waren, sie nahm sich den Ketchup und tat sich davon etwas auf beide Brötchenseiten, ehe Toby das Steak dazwischen legte. Herzhaft biss Puraido hinein. „Ah, heiß!“, jammerte sie mit vollem Mund. „Ach nee, kommt ja auch frisch vom Grill. Tut mir ja leid, aber kalt Grillen kann ich noch nicht“, spottete Toby. Es dauerte ein wenig, bis alle versorgt waren, in der Zwischenzeit wurde über die vergangen Tage geschnuddelt. „Oh, wir werden beobachtet“, meinte Kelly da plötzlich. Sofort drehten sich alle in die Richtung, in die sie deutete. Und zwar auf das Hochhaus gegenüber. „Hä, da ist doch nicht!“, kam es von Zorro. „Doch da, auf dem Dach! Da sitzt die ganze Zeit schon ein Vogel, der uns beobachtet“, verdeutlichte sie. „Ah, der! Wisst ihr, dass ist ein Spion, wahrscheinlich aus NCIS oder wie diese Serien alle heißen“, lachte Dana. „Der guckt so gierig auf unsere Grillsachen, man müsste sicher nur einen Krümel fallen lassen und zisch, saust er los und noch bevor der Krümel am Boden ankommt, hat er ihn sich schon geschnappt“, erklärte Toby. „Ach so. Ich verstehe! Ja, das leuchtet ein“, antwortete Puraido. „Da drüben sind Leute“, murmelte Law und betrachtete die Leute aus dem Hochhaus, die auf ihren Balkonen saßen. Ein Mann in einem grünen T-Shirt stach am meisten hervor. „Hey, steht der da nicht auf dem Balkon wo die Lesben drin wohnen?“, wollte Dana wissen. „Nee, das ist nicht der Balkon. Da, wo die roten Vorhänge sind, wohnen die beiden Lesben, warum?“, wollte Halo wissen. „Och, nur so …“, Dana wandte den Blick ab, grinste aber. „Sie überlegt, ob sie den beiden mal einen Besuch abstatten soll“, kam es von Kelly. „Red keinen Scheiß! Ich doch nicht“, brüllte Dana. „Ist doch egal“, meinte Puraido, dann stand sie auf und wandte sich zum Hochhaus um. „Hey, du da! Im grünen T-Shirt!“, rief sie. „Guck doch mal her!“, dann winkte sie wie eine blöde. „Der winkt ja gar nicht zurück …“, schmollte sie. „He, hallo, jetzt wink doch mal zurück!“, kam es auch von Becki, die dem Kerl ebenfalls zuwinkte. Dieser hob schließlich doch einmal kurz die Hand, verschwand daraufhin allerdings sofort in seiner Wohnung. „Menno, jetzt ist er weg. Der weiß gar nicht, dass er sich geehrt fühlen sollte. Immerhin schenke ich ihm meine ungeteilte Aufmerksamkeit“, brummte Puraido. „Tja, er hat sich wahrscheinlich einfach nur gefragt, was für eine Irre ihm da zubrüllt“, meinte Halo. „Ich bin doch nicht irre … Okay … doch, ja ich bin irre, aber so schlimm ist es doch noch nicht, oder?“, wollte sie wissen. „Es ist noch ertragbar“, kam es von Kelly. „Wir sind doch alle so ein klein wenig irre“, antwortete da Marv. „Ja, du allen voran … Und hör auf, deinem Würstchen einen zu blasen!“, beschwerte sich Dana. „Wieso, das ist dafür ein vollkommen befriedigtes Würstchen“, nuschelte Marv und aß seelenruhig weiter. „Ich wusste es, der hat seine Frau nur zur Tarnung, in Wirklichkeit steht er auf Würstchen!“, Halo grinste breiter. „Oh, dann können wir demnächst ja auch mal mit einem Tuntentrio durch die Stadt ziehen“, bemerkte Toby. „Recht hast du“, kam es von Halo. „Nee, lasst mal“, wehrte sich Marv. „Spielverderber!“, kam es sowohl von Toby, als auch von Halo. Puraido musste bei der Vorstellung lachen. Smoker wusste wirklich nicht, warum gerade er hier gelandet war, bei all diesen kindischen Leuten, er wünschte sich gerade wirklich, ganz wo anders zu sein. Nach dem sie gegessen hatten, unterhielten sie sich weiter, wobei Halo sich den Bauch hielt. „Mann, bin ich voll gefressen … Und bei Toby sieht man mal wieder nichts! Ich hab so das Gefühl, bei mir setzt das gleich an, er allerdings kann essen wie ein Scheunendrescher und nimmt nicht zu, wie ungerecht“, brummte er. Toby zog ihm das T-Shirt hoch und meinte zu Puraido. „Hey, du isst doch so gerne Bauchscheibe, hier kannst du dir was abschneiden, da ist genug dran.“ „Äh, nein, lass mal Toby“, lehnte Puraido ab, sie zog die Nase kraus. „Boah, danke, Puraido, soll das heißen, du würdest meine Bauchscheibe nicht essen? Toll, super“, er wandte sich beleidigt ab. „Stell dir mal vor, wir würden Bines Fleisch auf den Grill legen“, fing Marv an. „Oh nee! Nein! Das will ich mir nicht vorstellen … Das ist doch viel zu fettig“, protestierte Becki. „Hast du auch wieder recht, wenn man da eine Seite von ihr auf den Grill schmeißt, fällt der auseinander“, Tobys Augen weiteten sich dramatisch. „Stimmt … und dann fliegt eine Schraube ab und saust mit enormer Geschwindigkeit davon, so schnell, dass sie schon verglüht und dann hast du Leuchtspurmunition!“, Halos Mundwinkel hoben sich an. „Und andere Leute denken dann bestimmt das ist eine Sternschnuppe“, grinste Toby. „Na ja, ich fang jedenfalls schon mal an aufzuräumen“, meinte er und schnappte sich die ersten Sachen und trug sie in die Wohnung. Viel war Dank der Piraten nicht übrig geblieben. Halo rüttelte ein wenig an dem Grill herum, damit die Asche besser raus fiel, allerdings fiel das meiste daneben. „Du hast den Rasen dreckig gemacht“, bemerkte Chopper. „Egal … da liegt auch noch die Asche vom letzten Grillen“, kam es von Halo, der auf den schwarzen Fleck zeigte, auf dem Chopper stand. „Oh …“, schnell trat Chopper darunter. Er lief zu Puraido und setzte ich auf ihren Schoß. Da kam Toby wieder aus dem Haus raus. Er hatte mitbekommen, was los war und nahm gleich den Besen, der neben der Tür stand, und ging zu dem schwarzen Fleck, er fing an darüber zu kehren. „Na toll, jetzt willst du ihn weg machen, nachdem er drei Wochen da rum liegt“, meinte Becki spitz. Puraido unterdrückte ein Lachen, denn es sah komisch aus, wie Toby den Rasen fegte. Halo bemerkte das und meinte. „Das erinnert mich an diese Blondinenwitze, wo die Blondine mit dem Staubsauger in die Wüste geht und staubsaugen will … Könnte Toby auch passieren. Dem nächst geht er so in die Sahara mit so einem Staubsauger und will dort saubermachen“, grinste Halo. „Dann aber nur mit Zippbeuteln“, ergänzte Marv. Halo lachte los und imitierte Mario Barth, wo dieser am Flughafen stand und mit Laptop redete, darüber lachten sich die beiden jedes Mal scheckig. Puraidos Kopfkino schaltete sich ein und auch sie fing an zu lachen und sie lachte und lachte und lachte und konnte einfach nicht mehr aufhören. Dass passierte ihr manchmal, da verfiel sie in einen regelrechten Lachflash und es wollte einfach nicht mehr enden. Sie versuchte schon verzweifelt Luft zu holen, doch es klappte einfach nicht, Puraido war mittlerweile schon ungesund rot angelaufen, sie krümmte sich nach vorne und lachte immer weiter. „Aua“, jammerte sie, während sie weiter lachte. „Einen Arzt! Wir brauchen einen Arzt!“, rief Chopper. „Ach, ich bin ja Arzt …“, fiel ihm dann wieder ein. „Was hat sie?“, wollte Ace besorgt wissen. „Einen Lachflash, das ist ganz schlimm bei ihr, es fängt mit einem einfach lachen an und endet dann in dem hier“, Dana deutete auf Puraido. Halo hatte sich neben sie gesetzt. „Ganz ruhig, Puraido, ab und zu das Luftholen nicht vergessen“, meinte er, wobei auch er ein grinsen unterdrücken musste. „Ver … suhe … ich doch!“, stieß Puraido gequält aus und schlug leicht nach Halo. „Aua … tut weh“, ihre Stimme war furchtbar hoch. „Dann solltest du jetzt lieber aufhören, du machst dir noch dein Lachgetriebe kaputt. Und da du das ja schon so wenig benutzt ist das noch gefährlicher“, sagte er todernst. Puraido jedoch musste dadurch nur noch heftiger Lachen. Immer wieder holte sie mit einem seltsam quietschenden Geräusch zittrig Luft, sie drohte ein paar Mal sogar von der Bank zu kippen, hätte Halo sie nicht immer wieder zurückgezogen. Es dauerte noch fast fünf Minuten, ehe Puraido es endlich schaffte, sich zu beruhigen, ganz langsam und zittrig holte sie mehrmals tief Luft und stieß diese wieder aus. „Geht’s wieder?“, wollte Kelly wissen. „Puh, ich glaube schon … Oha, das tut gerade richtig im Rücken weh …“, keuchte sie. „Wow, Puraido, dass du so lachen kannst, hätte ich nicht von dir gedacht“, bemerkte Kid. „Sonst bist du eher der ernste Typ.“ „Ja, manchmal passiert das, ich weiß auch nicht, warum das in solchen Lachflashs ausartet. Einmal sind Halo und ich vom Einkaufen gekommen und da hat er auch irgendwas gesagt und ich hab mich vor lachen fast weggeschmissen, ich konnte kaum noch geradeaus laufen“, murmelte sie. „Was ist denn bitte schön ein Lachgetriebe?“, wollte Smoker wissen. „Etwas, was dir anscheinend fehlt“, antwortete Halo. „Na, ein Lachgetriebe sorgt dafür, dass du Lachen kannst, noch nie Spongebob gesehen?“ Smoker schüttelte wenig begeistert den Kopf. „Wo sitzt das Lachgetriebe denn? Und kann man das wirklich kaputt machen?“, fragte Ace. „Quatsch, es gibt kein Lachgetriebe, das ist ausgedacht, doch da ich so wenig Lache und wenn dann meistens nur in solchen Lachflashs, dann meint Halo immer, mein Lachgetriebe würde kaputtgehen“, Puraido zuckte mit den Schultern. „Ich kenne Spongebob“, grinste Yumiya. „Ich leider auch … aber ich glaube, ich gehe so langsam mal hoch, von dem vielen Lachen bin ich vollkommen erschöpft“, seufzte sie. „Ja, ich gehe auch rein. Ich will noch Dragonball gucken“, meinte Becki und verschwand nach drinnen. Während die Piraten, Smoker, Yumiya und Puraido ebenfalls nach oben gingen, räumten Halo, Toby, Dana und Kelly auf. Puraido ließ sich erschöpft auf die Couch sinken. „Also, lachen ist ziemlich anstrengend …“, bemerkte sie. „Lachen soll aber gesund sein“, kam es von Ace, der sich neben sie setzte. Er grinste sie an. „Ach du … Ja, ich hab auch gehört, dass Lachen gesund sein soll, aber wenn es so weh tut, dann lasse ich es lieber“, sie seufzte und schaltete den Fernseher ein. Dort lief gerade zufällig der Vorspann von „Das Schweigen der Lämmer“ an. „Ui, toll, ich liebe den Film“, strahlte Puraido. „Was ist das?“, wollte Yumiya wissen, die den Film noch nicht geguckt hatte. „Der ist mit Sir Anthony Hopkins in seiner, wie ich finde, besten Rolle als Hannibal „der Kannibale“ Lecter. Oh Mann, von dem würde ich mich auch mal gerne bekochen lassen, auch wenn ich weiß, aus welchem Fleisch seine Speisen sind. Lecter ist einfach so … harrr“, schnurrte Puraido. „Woah, Puraido, was ist denn mit dir los? Erst Lachst du wie verrückt und jetzt schwärmst du von einem Kerl?“, Kid verstand nicht recht. „Na ja, Hannibal ist einfach wahnsinnig toll und er hat so viel Stil und ist so höflich und elegant. Zudem sehen seine Speisen so lecker aus, auch wenn sie aus Menschenfleisch bestehen, ich würde alles geben um mich von diesem Mann einmal bekochen zu lassen“, man konnte regelrecht eine blumige Aura um sie herum erkennen. „Bist du etwa auch ein Kannibale?“, wollte Law wissen. „Quatsch, nein, bin ich nicht. Ich würde doch so kein Menschenfleisch essen, wer weiß, wer das vorher gewesen war, der könnte doch irgendwelche Krankheiten gehabt haben! Ich würde Menschenfleisch nur in einer Situation essen und zwar, wenn ich am Verhungern wäre und es weit und breit nichts zu essen gäbe und ich mich entscheiden müsste, einen anderen Menschen zu essen oder zu verhungern … Aber sonst ist es mir eigentlich egal, was für Fleisch das vorher war. Egal ob es vorher Rind, Schwein, Huhn oder Pferd, Hund, Katze, Maus gewesen war. Fleisch ist Fleisch, und ich liebe Fleisch einfach“, sie strahlte regelrecht. „Okay … das nehme ich einfach mal so hin“, bemerkte Ace. „Aber jetzt, pscht, der Film fängt an“, wie ausgewechselt rief Puraido die anderen zur Ruhe und starrte dann gebannt auf den Fernseher. Sie bemerkte noch nicht mal, wie Ace sie auf seinen Schoß zog, damit die anderen ein wenig mehr platz hatten. Yumiya war von dem Film gar nicht begeistert, doch sie schmiegte sich an Law und alles war okay. Kid bekam von dem Film nicht viel mit, er war zu sehr damit beschäftigt, Puraido und vor allem Ace finstere Blicke zuzuwerfen. Er mochte es absolut nicht, wenn Puraido so nah bei Ace war. Hatte er ihr nicht vor einigen Stunden erst gesagt, dass er sie für sich haben wollte? Er brummte etwas Unverständliches vor sich hin, ehe er krampfhaft versuchte, seinen Blick abzuwenden und auf den Bildschirm zu starren. Es wurde recht spät, ehe sie ins Bett kamen, Kid entführte Puraido wieder regelrecht von den anderen und Ace seufzte nur auf, da würde er wohl wieder auf der Couch schlafen müssen … Bowling ------- Auch an diesem Montagmorgen erwachte Puraido mit einem zentnerschweren Gewicht auf ihrer Brust, dabei war es wieder einmal nur Kids Arm, der quer über ihr drüber lag. Sie stöhnte auf. Kid würde irgendwann noch mal dafür sorgen, dass sie erstickte, auch wenn es von ihm wohl eher unbeabsichtigt war. Etwas schlecht gelaunt wuchtete Puraido den Arm von sich herunter und stand dann schließlich auf. Sie zog sich schnell um, solange Kid noch schlief, war es ihr sogar egal, dass er mit im Raum war, danach verließ sie das Schlafzimmer. Sie ging nach nebenan und sah nach Yumiya, ob diese nicht auch schon wach war. Wie vergangene Nacht auch schon, lag sie wach neben Law und beobachtete diesen, doch als sie merkte, dass Puraido anwesend war, drehte sie sich um. Sie lächelte ihrer Gastgeberin zu und stand dann vorsichtig auf um Law nicht zu wecken. Gemeinsam gingen sie in die Küche und Puraido schloss die Tür hinter sich. Schweigend bereitete sie für Yumiya und sich selbst einen Kakao zu. Schließlich war es die Jüngere, die die Stille brach. „Was hast du heute denn so geplant?“, fragte sie. Puraido runzelte leicht die Stirn. „Nun ja, ich habe vor, heute Ellie anzurufen, wann sie denn mal Zeit hat. Ich will mit ihr darüber reden, was sie für Nachforschungen angestellt hat und so“, Puraido zuckte mit den Schultern. „Ich fände es aber Schade, wenn Law schon so bald wieder gehen müsste“, nuschelte Yumiya traurig. „Ja, ich weiß, aber irgendwann müssen sie ja wieder zurück, auch wenn es unschön ist … Einerseits fände ich es schön, wenn sie bleiben, andererseits sind sie mir ganz ehrlich zu teuer. Zudem gehören sie einfach nicht hierher“, erklärte Puraido. „Ja, ist mir ja auch klar, aber trotzdem, wer kann schon behaupten, One Piece Charaktere bei sich zu haben?“, Yumiya schmunzelte leicht. „Stimmt auch wieder … Na ja, wenn wir wissen, wie sie zurückkommen, lässt sich über das Wann sicher noch verhandeln“, überlegte Puraido und lächelte leicht. „Sag mal … wen magst du eigentlich lieber? Kid oder Ace?“, hakte Yumiya neugierig nach. Puraido schob die Lippen vor. „Nun ja, an sich mochte ich Kid vorher eigentlich nur in Verbindung mit Law und Ace war schon immer cool, doch seit neustem entdecke ich immer wieder neue Facetten an beiden. Kid ist mir allerdings ein wenig zu Besitz ergreifend und Ace ist definitiv ein guter Kumpeltyp. Ich glaube ich mag Ace ein wenig mehr, da man mit ihm Spaß haben kann und er mich definitiv nicht in Beschlag nehmen will. Zudem hat er mir, Morgan Freeman sei Dank, noch keine Sex-Angebote gemacht, das war wirklich gruselig von Kid“, Puraido schauderte. „Was? Kid wollte mit dir Schlafen?“, Yumiyas Augen weiteten sich und ihre Wangen röteten sich leicht. „Nun ja … er ist halt Kid … Was erwartest du anderes von ihm?“, erinnerte Puraido sie. „Stimmt auch wieder“, seufzte Yumiya und nippte an ihrem Kakao. Sie unterhielten sich noch etwas, ehe Puraido beschloss, Ellie anzurufen, es war mittlerweile zehn Uhr, also dürfte sie wach sein. Puraido schnappte sich ihr Mobiltelefon und suchte nach der Nummer, Ellie war bis zur siebten Klasse eine Klassenkameradin von Puraido gewesen, danach wurden ihre Klassen geteilt und sie ging weiterhin mit Mary, also Oliviers Schwester, in eine Klasse. Sie hoffte, dass Ellie noch immer die gleiche Nummer hatte. Tatsächlich klingelte es und nach einiger Zeit ging sogar jemand dran. „Hallo, Ellie, ich bin’s Puraido“, meldete sich Puraido und hörte erstmal kurz zu, ehe sie meinte. „Ja, ähm, Folgendes, hast du diese Woche irgendwann mal Zeit? Ich habe da so ein kleines Problemchen und Olivier hat gemeint, du könntest vielleicht mehr wissen … Genau, Marys Bruder … ja … ja, okay, morgen dann. Klingt doch super. Dann bis morgen“, sie verabschiedete sich. Die Piraten und Smoker, welche mittlerweile auch aufgewacht waren, sahen sie erwartungsvoll an. „Also, Ellie hat heute keine Zeit, aber wir können morgen zu ihr kommen. Das ist doch schon mal sehr gut“, sie strahlte. „Toll, und was machen wir heute? Immer nur drinnen rumzuhocken ist langweil“, beschwerte sich Shanks. „Hm, da hast du wohl recht … Aber was könnte man mit euch unternehmen, was nach Möglichkeit nicht zu teuer wird“, Puraido überlegte fieberhaft. „Habt ihr hier nicht auch ein Schwimmbad?“, schlug Yumiya vor. Es blieb kurz still, ehe Law meinte. „Yumiya, du weißt schon, dass alle bis auf Shanks und Zorro im Wasser untergehen wie Steine, wir sind Nichtschwimmer“, erinnerte er sie. „Ähm, zum einen dass und dann gibt es drei weitere Gründe, warum Schwimmen ausfällt“, setzte Puraido an. „Erstens, das Schwimmbad hat vor einigen Jahren zugemacht, weil es repariert werden musste, das aber zu teuer war und blablubb … Zweitens, würdest du mich nicht ins Schwimmbad kriegen, allein schon die Vorstellung in Wasser zu sein, wo schon so viele Leute drin rum geschwommen sind ist eklig. Drittens ich kann auch nicht besonders gut schwimmen“, zählte Puraido auf. „Wie, du kannst auch nicht schwimmen?“, wollte Ace wissen. „Nun, na ja, doch schon. Aber eigentlich würde ich es nicht als Schwimmen sondern als ‚Ich schaffe es gerade mal eben so, mich über Wasser zu halten und nicht abzusaufen‘ bezeichnen“, murmelte sie. „Hm, das ist aber schade …“, Yumiya zog einen Schmollmund. „Und wie sieht’s mit irgendwelchen anderen Attraktionen aus?“ „Puh, also damit bist du hier ganz an der falschen Adresse, hier gibt es einfach nicht viel, was man machen könnte, außer halt Bowling“, überlegte Puraido. „Oh ja, Bowling! Das wollte ich schon immer mal machen!“, Yumiya strahlte sie mit großen Augen an. Puraido holte Luft und wollte gerade etwas sagen, doch sie starrte immer noch in Yumiyas große, bittende Augen. „Okay … dann gehen wir heute Abend also Bowlen“, stieß sie mit dem Schwall Luft aus, den sie kurzzeitig angehalten hatte. „Jippieh!“, quietschte Yumiya und sprang Puraido an. „Uah, schmeiß mich nicht um“, jammerte Puraido als sie fast das Gleichgewicht verlor. „Haben wir eigentlich auch Mitbestimmungsrecht?“, wollte Smoker wissen. „Äh, nö. Ihr seid die unerwarteten Überraschungsgäste, ihr müsst euch anpassen, wenn es euch aber besser gefällt, dann können wir den lieben langen Tag hier herum sitzen und gar nichts tun, oder wir gehen heute Abend zum Bowling und hey, euch kostet es ja nichts … Zudem gibt’s da auch Alkohol on mass, also von daher …“, grummelte Puraido. „Oh super, das freut mich“, strahlte Shanks. „Kommen Dana und Kelly eigentlich auch mit?“, wollte Yumiya wissen. „Oder Halo?“ „Hm, keine Ahnung, ich müsste sie anrufen, oder aber ich geh mal schnell zum Herkules und frag sie, die müssten jetzt eigentlich schon da sein“, Puraido hatte einen Finger an die Lippen gelegt und überlegte. „Zudem brauche ich sowieso noch ein paar Kleinigkeiten, also würde ich sagen, wir gehen jetzt gleich einkaufen, dann brauchen wir das nachher nicht machen.“ „Okay, ist gut, und ich werde mal drüben Halo bescheid sagen gehen“, mit diesen Worten war Yumiya auch schon nach drüben verschwunden. Nach einigen Minuten kam Yumiya wieder zurück, seufzend meinte sie nur, dass Halo heute Abend schon was vor habe, aber dann zuckte sie mit den Schultern und war schon wenige Sekunden später wieder gut gelaunt. „Vielleicht wollen ja noch andere deiner Arbeitskolleginnen mit“, murmelte sie und zog Puraido und Law an der Hand aus der Wohnung. Law folgte ihr etwas überrumpelt und Puraido befreite sich schnell, denn sie musste ja noch abschließen. In diesem Haus konnte man nämlich nie wissen. Schließlich wurde ihre Fußmatte ja schon einmal zerschnitten, dass jemand in ihre Wohnung eindrang, wollte sie nicht auch noch haben. Sie wollten sich gerade auf den Weg machen, als Puraido genervt etwas feststellte. „Ace, wo ist deine Jacke? Du weißt doch, dass du nicht halb nackt hier rumlaufen sollst“, grummelte sie, woraufhin sie in gleich wieder mit nach oben schleifte. Dort gab sie ihm ein T-Shirt von sich, sie fand, dass es zu ihm passte, denn auf dem Rücken war ein brennender Totenschädel abgebildet und zu den Schultern hin, hatte er ebenfalls brennende Schwingen, das Feuer zog sich über den gesamten Rücken. Vorne auf der Brust waren zwei zur Seite gedrehte Totenschädel, die ebenfalls brannten und ebenfalls brennende Schwingen hatten. Lustiger Weise trug Puraido ein ähnliches T-Shirt, ihres stellte knochige Schulterblätter und eine Wirbelsäule dar, um die Wirbelsäule und die Rippen war noch eine weitere knochige Wirbelsäule gewickelt. Vorne waren ebenfalls zwei seitliche Totenschädel über ihrer Brust, die sich anstarrten und das Ganze war in blauen Flammen gehalten. Nachdem sich Ace das T-Shirt übergezogen hatte und Puraido zufrieden nickte, gingen sie wieder nach unten. „Seid ihr dann endlich fertig?“, wollte Smoker genervt wissen. „Ja, ich denke schon“, grinste Puraido und sie gingen los. Im Markt angekommen hielt Puraido gleich nach Dana und Kelly Ausschau, eigentlich müssten sie heute beide arbeiten. Es dauerte nur einige Augenblicke und sie hatte sie entdeckt. Dana hatte gerade Pause und Kelly war gerade dabei, ihre Pause zu beenden. „Hey ihr beiden! Wartet mal kurz“, rief Puraido und eilte auf sie zu. „Was gibt’s denn?“, fragte Kelly erwartungsvoll. „Habt ihr nicht Lust, heute Abend mit Bowlen zu gehen?“, wollte Puraido wissen. „Um wie viel Uhr wolltest du denn anfangen?“, hakte Dana nach. „So gegen sechs, es soll nicht zu spät werden“, meinte Puraido. „Ja … das dürfte ich schaffen. Ich muss bis achtzehn Uhr arbeiten. Ich komme dann nach, okay?“, sie lächelte ein wenig gequält. „Aber klar doch, no problemo“, grinste Puraido. „Super, ich bin dann auch da, ich habe heute gnädigerweise schon um sechzehn Uhr Schluss, allerdings bin ich auch schon seid sechs Uhr hier … Ich hasse es, so früh anfangen zu müssen“, brummte Kelly. „Oh je, du Arme, na ja, ich freu mich jedenfalls, dass ihr kommt. Bis nachher“, verabschiedete sich Puraido und ging dann in den Laden rein. Puraido kam da eine Idee, sie würde Fragen, wer noch Lust hatte mit zu kommen, vielleicht trieb sie ja noch drei Mädchen auf, dann könnten sie gleich große Teams bilden, ja, das würde sie machen. Während sie ihre Sachen zusammensuche, hielt sie Ausschau nach einigen bestimmten Leuten, zwei davon fand sie in der Fleischerei. „Hallo Sally, hallo Nora“, begrüßte sie die beiden. Da gerade zufällig tote Hose im Laden war, hatte sie kurz Zeit, mit den beiden zu reden. „Wollt ihr nachher, gegen achtzehn Uhr auch mit zum Bowling kommen?“, fragte sie. „Achtzehn Uhr? Ja … das passt, komme gerne“, grinste Nora. „Hm, ja … ich glaube, ich kann auch kommen“, kam es etwas zögernd von Sally. „Aber ich muss bis sechs Uhr arbeiten …“ „Kein Problem, Dana muss auch bis dahin arbeiten, kommt dann einfach runter“, entgegnete Puraido. „Gut, dann komme ich auch“, lächelte sie. „Habt ihr Kathy gesehen? Ich will sie auch noch fragen“, hakte Puraido nach. „Ah, die ist hinten im Lager, geh einfach mal rein, aber Vorsicht, unser ‚Traumpaar‘ ist auch da“, grummelte Sally. Auch Puraido seufzte auf und begab sich dann nach hinten. Schon von weitem konnte sie Stimmen hören, die nicht gerade erfreut klangen. „Müsst ihr immer so viel Rauchen? Das ist ja so verdammt nervig! Ihr merkt das anscheinend nicht mal, dass ihr alle halbe Stunde nach hinten geht und ich die ganze Scheißarbeit machen muss! Das kotzt mich an“, fuhr Kathy ihre beiden Kollegen Ralf und Chrissy an. „Jetzt bleib doch mal locker“, kam es da von Chrissy. „Zudem, ich hab genug hier zu tun, die Arbeit die ich hier mache ist mehr als genug“, brummte Ralf. Er war von der Stellung her die dritthöchste Person im Laden. „Moin“, machte sich Puraido bemerkbar. „Ah, Wölkchen! Was machst du denn hier, willste ein wenig Arbeiten“, wollte Ralf wissen. Puraido knurrte leicht, sie hasste es, wenn er ihren Spitznamen Wolke noch einmal verniedlichen musste. „Nein, ich wollte eigentlich nur mit Kathy was besprechen“, seufzte sie. Kathy nickte und zog Puraido dann angesäuert zurück in den Laden. Bei den Jungs und Yumiya blieb sie stehen. „Hey, schön euch wieder zu sehen. Echt, die drehen da hinten schon wieder ab, das ist nicht mehr normal“, knurrte sie leicht. „Du siehst aus, als könntest du Abwechslung gebrauchen, hast du nicht Lust, heute mit zum Bowlen zu kommen um achtzehn Uhr?“, hakte Puraido nach. „Hm … ja, die Abwechslung kommt mir gerade gelegen, ich komm gern mit, das wird mich hoffentlich runter bringen, sonst krachts heute noch mal richtig“, ein leichtes Grollen war in ihrer Stimme zu hören. „Also gut, dann bis heute Abend“, lächelte Puraido, klopfte ihrer Kollegin dann noch einmal beruhigend auf die Schulter und machte sich dann auf den Weg. Sie holte noch Marshmallows für Chopper und wollte sich wieder auf den Weg nach oben machen, als Shanks ihre Hand ergriff. Überrascht drehte sich Puraido um und sah ihn an. „Ja, was gibt es, Shanks?“, wollte sie wissen. „Nun ja, mein Bier ist alle …“, setzte er an. „Heute nicht, es wird heute Abend mehr als genug Alkohol geben“, meinte sie. „Okay, das geht auch“, er grinste breit. Puraido und die anderen gingen zur Kasse und stellten sich bei Hanne an. Diese war, im Gegensatz zu Marli oder Fabi, eine der schnelleren Kassiererinnen. Erfreut, dass sie relativ schnell dran kamen, stopften die Piraten das eingekaufte Zeug in Tüten und warteten auf Puraido. „Na, wie geht’s denn so?“, wollte Hanne wissen. Sie redete zwar auch, allerdings recht wenig und sie vergas dabei ihre Arbeit nicht und dafür, dass sie erst ein viertel Jahr an der Kasse saß, war sie schon ganz schön schnell. „Ganz gut, habe endlich mal wieder eine Woche Urlaub“, seufzte Puraido erleichtert. „Cool, ich darf heute zusätzlich Arbeiten, denn eine gewisse Laura ist ja nicht zur Arbeit erschienen“, sie seufzte leicht auf und schob ihre Brille zu recht. „Was? Schon wieder nicht?“ „Nein, sie hat sich noch nicht mal gemeldet, weder hier an der Arbeit, noch bei anderen, selbst im Facebook nicht“, meinte die Kassiererin. Puraido schnaubte verärgert. „Was die sich alles rausnehmen, wenn ich mal so was machen würde, hätte ich gleich eine Abmahnung bekommen … Echt, sie wird dauernd bevorzugt, das nervt“, grummelte Puraido. „Sie sollte ja auch einmal um acht als erste Kasse anfangen, vor einigen Tagen, da war sie eigentlich ganz alleine, wie das halt so ist und sie ist erst zehn Minuten später seelenruhig hier angetrabt gekommen, zum Glück war Claudi noch da, sonst hätten sie gar keine Kassiererin gehabt“, erklärte Hanne. „Das hat mir Franzi letztens erzählt.“ Puraido schüttelte nur verärgert den Kopf. „Ich fass es nicht, hat sie dann wenigstens Ärger bekommen? Wahrscheinlich aber nicht, ist ja klar … Aber, als ich das allererste Mal überhaupt an die Kasse sollte, hatten sie mich zwei Minuten vor Acht noch mal nach hinten geschickt, damit ich mir den Kittel, welchen ich bis dahin noch gar nicht hatte, anziehen konnte, ich kam glaube ich zwei drei Minuten nach acht wieder vor und hab sofort einen Einlauf vom Chef bekommen, aber die können machen was sie wollen, echt, bescheuert“, knurrte Puraido. Hanne nickte nur und zog Puraido dann fertig ab, sie verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg zurück nach Hause. Den restlichen Tag bis zum Abend verbrachten sie damit, noch ein wenig in der Stadt rum zu laufen, da Puraido noch hier und da einige Wege zu erledigen hatte, sie ging zur Sparkasse und hob eine Menge Geld für den Bowlingabend ab, sie würde allerdings nur für Yumiya, sich selbst und die Piraten bezahlen, alleine das würde schon teuer genug werden. Das Bowlingcenter hatte montags zwar eigentlich Ruhetag, doch veranstalteten sie heute ab sechzehn Uhr ein Kinder- und Jugendlichenevent bis zweiundzwanzig Uhr, das nutzte Puraido natürlich schamlos aus, obwohl es ihr eigentlich nichts brachte, lediglich Yumiya war noch unter achtzehn, weshalb sie auch nur den halben Preis kostete. Aber immerhin wurde es ihnen so nicht langweilig. Es war kurz nach achtzehn Uhr und so langsam trudelten alle ein und tatsächlich, alle die zugesagt hatten, waren auch gekommen, war doch schön, wenn etwas mal klappte. Sie gingen nach drinnen und Puraido wollte am liebsten gleich wieder raus, heute waren wirklich viele Kinder anwesend … Sie stellte sich am Counter an, sie würde eine Bahn komplett alleine zahlen müssen, die anderen würden die zweite Bahn übernehmen, man konnte mit bis zu acht Personen auf einer Bahn spielen, also ging es auf. Sie mussten noch mal Pfand für die Leihschuhe zahlen und dann gingen sie hoch zu den Bahnen, sie hatten die mit der Nummer Neun und Zehn. Die Bahnen wurden aktiviert und die Namen erschienen auf dem Display, welches oben über der Bahn hing. Sie würden alle Gegeneinander spielen. Sie hatten dazu zwei Stunden Zeit, denn hier wurde es pro Stunde und pro Bahn berechnet, dazu kamen noch die Getränke … „Also, Yumiya, du lässt deine Getränke auf einen extra Deckel schreiben, so kostet es für dich nur die Hälfte, ich zahle dann“, rief Puraido ihr über die laute Musik hinweg zu. Die Jüngere nickte nur. Ehe sie loslegten bestellten sie sich alle erstmal was zu trinken, die Jungs meist alkoholische Getränke und die Mädchen zuerst Cola, später würden sie noch zu anderen Getränken greifen. Doch da fiel Puraido etwas ein. „Chopper!“, schrie sie dem Rentier hinterher. Dieser drehte sich um und sah Puraido an. „Ja?“ „Wie alt bist du eigentlich? Also in Menschenjahren?“, hakte sie nach. „Fünfzehn, wieso?“ „Morgan Freeman sei Dank! Du bekommst auch noch alles zum halben Preis!“, stieß Puraido erleichtert aus, an ihn hatte sie ja jetzt gar nicht mehr gedacht. Nachdem sie alle versorgt waren legten sie los, zwar gab es bei den Jungs einige Startschwierigkeiten, da sie noch nie Bowling gespielt hatten, aber Puraido konnte ihnen helfen. Kid war nämlich als erster dran und statt die Kugel zu rollen warf er sie auf die Pins. Es war zwar ein Strike und das gleich beim ersten Versuch, aber dennoch … „Wah! Kid! Du sollst das doch nicht werfen!“, schrie Puraido auf. „Was? Aber wie soll ich das denn sonst machen?“, wollte er wissen. „Na, du sollst die Kugel nehmen und sie über die Bahn rollen! Rollen! Klar?“, Puraido stieß die Luft aus. „Sag das doch gleich … Aber getroffen habe ich jetzt trotzdem, oder?“, hakte er nach. „Ja, hast du, sogar einen Strike … aber dennoch, beim nächsten Mal rollen, klar?“, erinnerte sie ihn. „Okay …“, er grummelte noch etwas vor sich hin, was sie über die Musik aber nicht verstand. Nachdem sie ihnen noch einmal die Regeln erklärt hatte, konnte es dann richtig losgehen. Puraido musste zugeben … sie war schlecht. Grottenschlecht sogar, sie hatte noch nicht einmal was getroffen, allerdings machte ihr das nichts, sie versuchte sogar nichts zu treffen, sie wollte sehen, wie oft sie es schaffte, die Kugeln daneben zu versenken, sie hatte es mal geschafft, zwei Stunden lang nur Pudel zu werfen. „Wow … Puraido, du bist ja echt unglaublich schlecht, auf meinem Schiff würde ich dich nicht als Kanonier haben wollen“, bemerkte Kid. „Ach, leck mich doch, das ist ja gerade mein Ziel, nur Pudel zu werfen“, grinste Puraido. Da kam endlich ihre lang ersehnte alkoholische Bestellung, sie hatten sich ein ganzes Tablett voll Wodka Shots bestellt. Puraido war ein Wodka Kind, nur ganz selten trank sie mal was anderes. Zudem trank sie Wodka stets pur. „Oh yeah, mein Wodka“, strahlte sie und ließ die erste Runde springen. Sie winkte die Piraten zu sich und teilte auch unter ihnen den Wodka auf, lediglich Yumiya und Chopper passten bei den alkoholischen Getränken. Nachdem sie alle schon etwas getrunken hatten, wurde es auch lockerer. Puraido stand gerade mal wieder vorne und wartete darauf, dass die Bahn freigegeben wurde, währenddessen spielte „Evacuate the Dancefloor“ von Cascada und wie von selbst bewegte sich Puraido zum Takt der Musik. Sie lächelte breit als Dana ihr von hinten zu pfiff. Und doch trotz allem besserte sich ihre Treffsicherheit nicht. Sie ging mit einem breiten Grinsen wieder zurück und kippte das nächste Glas Wodka, während Kathy nach vorne ging. Dana lief in der Zwischenzeit zu Puraido und tanzte spielerisch mit ihr. Kid lachte auf, als er die beiden sah. „Puraido, was hast du denn auf einmal? Du tanzt ja, bist du krank“, brüllte er ihr über die Musik hinweg zu. „Nö, ich hab nur mal Spaß, ich denke mal nicht ans Geld, auch wenn ich es später sicherlich bereuen werde, also lass mich!“, rief sie zurück, danach lief sie zu Ace, denn sie bemerkte, dass dieser sich auch leicht auf seinem Stuhl bewegte. „Hey Ace, wenn du tanzen willst, steh lieber auf, auf dem Stuhl sieht das komisch aus. Zudem komm, lass uns noch eine Runde trinken“, sie zog ihn mit und drückte ihn, an ihrem Tisch ein Wodkaglas in die Hand. Sie prostete ihm zu und kippte es runter. Auch Ace trank den Wodka auf Ex, allerdings verzog er, im Gegensatz zu Puraido den Mund, er war den Geschmack nicht gewöhnt und Wodka fand er jetzt auch nicht so gut. „Tja, bleibt mehr für mich“, grinste Puraido ihn an, sie hatte wohl von den Mädchen schon am meisten getrunken, doch noch merkte man ihr nichts an. Shanks stellte sich beim Bowling richtig gut an, obwohl er auch schon ziemlich viel intus hatte warf er immer nur Strikes oder Spares etwas, wovon Puraido nur träumen konnte. Und Shanks machte das Ganze auch noch einhändig, blieb ihm ja auch nichts anderes übrig. Der DJ war von Shanks’ Können ganz schön beeindruckt und machte die anderen auch noch auf ihn aufmerksam. Puraido zog ihn mit nach vorne denn ab und zu verteilte der DJ an die über Achtzehnjährigen auch Shots, sie hatte Shanks überredet, einen Strike für sie zu werfen, so einen Shot bekam man nämlich nur wenn man einen Strike warf. Shanks hatte zugestimmt, immerhin bezahlte sie ihm ja auch das Bier, da konnte er ihr auch mal Gratisalkohol beschaffen. Als sie wieder am Tisch saßen, meinte Kathy. „Hey, ich lass eine Runde Tequila springen, wer will?“, nachdem sich fast alle gemeldet hatten, sogar Puraido stimmte zu, Tequila zu trinken, so was hatte sie noch nie getrunken, betätigte Kathy einen Schalter auf ihrer Tastatur um eine Bedienung zu rufen. Nachdem diese endlich mal da war, bestellte sie den Tequila, Puraido bestellte für sich selbst noch eine Currywurst mit Pommes, trinken war für sie immer mit einem wachsenden Hungergefühl verbunden. Yumiya war als nächste mit Werfen dran und zu ihrer Überraschung warf sie sogar einen Strike. „Oh, juhu, ich hab alle getroffen“, jubelte sie. „Und da haben wir wieder einen Strike auf Bahn Nummer Zehn, Applaus, komm doch hoch und hol dir einen Drink ab“, rief der DJ. „Aber ich bin doch gar nicht alt genug“, nuschelte Yumiya, doch Puraido schubste sie in Richtung Mischpult. „Macht doch nichts, bleibt mehr für mich“, giggelte sie, so langsam machte sich der Alkohol doch bemerkbar. Etwas skeptisch sah der DJ Yumiya an, doch da Puraido in schon mit großen traurigen Augen ansah, gab er ihr schließlich den Drink. Als sie wieder zurückgingen, bemerkte Yumiya, dass Law mit Smoker in der hinteren Ecke saß und sich unterhielt, die beiden waren anscheinend auch nicht so sehr die Partymenschen. Grinsend ging Yumiya auf Law zu und setzte sich neben ihn. „Ich leiste euch mal Gesellschaft, wenn die da drüben alle Trinken, passe ich eh nicht dazu“, ihr Lächeln wurde breiter und sie schmiegte sich an Laws Arm. Dieser seufzte einmal und legte dann den Arm um Yumiyas Oberkörper. Endlich war ihre Bestellung da und Puraido stürzte sich gierig auf ihr Essen, während sie mit halbem Ohr zuhörte, wie denn der Tequila nun zu sich genommen wurde. Kathy erklärte es gerade, da sie mal in einer Disco gearbeitet hatte, wusste sie wie man so was trank. Sie streute sich ein wenig Salz auf den Handrücken und meinte dann, dass erst das Salz abgeleckt wurde, dann trank man den Tequila und zum Schluss biss man in eine Zitrone, alternativ konnte man auch einige Tropfen Zitronensaft mit auf seinen Handrücken träufeln, das war egal, eine feste Reihenfolge gab es da nicht. Puraido zuckte mit den Schultern und tat sich etwas Salz auf den Handrücken, sie warteten bis alle so weit waren und dann gab Dana das Startsignal. Puraido leckte das Salz ab und kippte dann den Tequila, zum Schluss bis sie in die Zitronenscheibe. Ein wenig angewidert verzog sie das Gesicht. Das war nicht unbedingt ihr Geschmack. Allerdings schien Ace Tequila besser zu schmecken als Wodka. Nora und Sally bestellten sich danach doch lieber Cola, sie hatten schon verhältnismäßig viel Getrunken, während Kathy, Dana, Kelly und Puraido die Karte weiter studierten, entschieden sie sich schließlich für Whisky. Auch etwas, was Puraido noch nie probiert hatte. Der Abend wurde immer ausgelassener, je mehr Alkohol floss, Puraido tanzte mittlerweile zu fast jedem Lied und Ace und Dana stiegen mit ein. Während die Jungs weiter fleißig Bier in sich reinschütteten, taten die Mädels das mit Spirituosen. Doch wie es irgendwann mal kommen musste, war ihre Zeit um. Die zwei Stunden waren vorbei und sie mussten langsam mal bezahlen. Puraido hatte mittlerweile deutliche Schwierigkeiten, überhaupt noch die Zahlen auf dem Deckel zu erkennen, doch zum Glück musste sie es nicht auch noch ausrechnen. Als sie jedoch die Summe erfuhr, die sie zahlen musste, war sie fast mit einem Schlag wieder nüchtern. Sie musste an diesem Abend, für Getränke und Bowlingbahn knapp zweihundertzwanzig Euro zahlen. Das allein reichte aus, um ihr ein Gefühl der Nüchternheit zu geben. Aber gut, war ja auch kein Wunder, wenn man bedachte, dass die Jungs die ganze Bierkarte rauf und runter gegangen waren, mehr als einmal und Puraido das gleiche mit der Spirituosenkarte gemacht hatte, zwar nicht so häufig wie die Jungs, aber dennoch oft genug. Zumal sie darunter auch Sachen getrunken hatte, die sie vorher noch nie probiert hatte. Wenn man den ganzen Whisky zählte … Als sie draußen an der frischen Luft war, bemerkte Puraido zum ersten Mal, dass sie über ihre Stränge geschlagen hatte, ihr Kopf dröhnte sofort, drinnen war ihr das gar nicht so aufgefallen. Sie wollte jetzt lieber keinen Promilletest machen … Zudem hatte sie Schwierigkeiten mit dem Geradeaus laufen. Hinter sich hörte sie Sally damit angeben, dass sie die meisten Punkte gemacht hatte, zwar war Shanks der ungeschlagene Bowlingchampion, aber er gab nicht so penetrant damit an. „Alles okay?“, kam es da von Yumiya, die zusammen mit Law zu Puraido getreten war. „Jup, außer dass ich jetzt noch ärmer bin als zuvor … alles bestens. Und ich glaube, ich hab ein wenig zu viel Whisky getrunken …“, sie versuchte die Stirn zu runzeln, allerdings gehorchten ihr ihre Gesichtsmuskeln nicht mehr richtig. „Du musst jetzt aber nicht kotzen, oder?“, wollte Law wissen. „Nein, das nicht … einer muss nur aufpassen, dass ich nicht aus Versehen auf die Straße laufe … oder umfalle“, brummte sie. Da kam Dana von hinten und legte Puraido einen Arm um die Schulter. „Ach Puraido, wenn du umfällst, dann lassen wir dich einfach liegen, so wie es an der Arbeit auch nicht anders ist“, lallte sie ein wenig. „Ja, stimmt hast recht. Lasst mich liegen, tretet am besten noch mal drauf und geht weiter, ich komm schon klar“, Puraido stieß einen Schwall Luft aus. „Genau so machen wir’s“, lachte Dana und klopfte Puraido auf die Schulter. „Nein, wir können Puraido doch nicht einfach liegen lassen“, protestierte Ace. „Und wir werden auch nicht auf sie drauf treten.“ „Ach Ace … Das ist doch nur ein Spaß gewesen, solchen Humor entwickeln wir eben bei und an der Arbeit“, säuselte Puraido und torkelte zu ihm. Mit einem „Uff“ erreichte sie ihn und hielt sich an seinem Arm fest. „So und nun ab nach Hause!“, stieß sie aus und streckte den Arm nach vorne. „Ähm, Puraido, es geht da lang“, bemerkte Law und zeigte in eine andere Richtung. „Oh“, entfuhr es ihr und sie hob wieder den Arm und zeigte in die, diesmal richtige Richtung. „Dann jetzt aber, ab nach Hause!“ „Nun gut, wir verabschieden uns dann mal, ihr müsst ja in eine andere Richtung als wir“, kam es von Kathy. „War jedenfalls mal wieder geil, könnten wir öfter machen“, fügte sie dann noch hinzu. „Willst du, dass ich bald völlig pleite bin?“, grummelte Puraido. Kathy lachte und winkte dann nur noch, sie lief mit Sally und Nora in die entgegen gesetzte Richtung sie wohnte gar nicht weit entfernt. Und da Nora und Sally nicht in der Stadt wohnten, schliefen sie bei Kathy. „Oh je … das wird was werden morgen“, brummte Kelly. „Was denn?“, wollte Puraido wissen. „Ich muss morgen schon wieder um sechs anfangen … mal sehen, ob sich der Alkohol bis dahin abgebaut hat. Ich hab einmal erlebt, wie Ivan stockbesoffen an die Arbeit gekommen ist, ich hab keine Lust, dass ich auch so ende“, grummelte sie. „Ach, schaffst du schon, du hast weniger getrunken als ich … von daher“, kicherte Puraido. „Okay, ich merk schon, mit dir kann man heute nicht mehr gescheit reden … Dana, wir sollten uns verabschieden, denn auch du musst morgen wieder Fit sein“, Kelly warf Dana einen finsteren Blick zu. „Shit … Stimmt ja, na egal. Jedenfalls, bis dann Puraido, Yumiya“, sie verbeugte sich leicht. „Und Piraten und Smoker …“ Sie salutierte kurz und dann gingen auch Kelly und Dana. „So und wir gehen auch nach Hause …“, giggelte Puraido, sie konnte einfach nicht anders, ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr. „Ich wusste gar nicht, das Puraido so viel verträgt …“, murmelte Smoker. Er hätte Puraido als jemanden eingeschätzt, der nach dem ersten Bier sofort in der Ecke liegt. „Smokey … ich vertrage schon viel … So ist es ja nicht, nur eben viel von den härteren Sachen. Bei Bier, Sekt oder Wein liege ich nach einem Schluck auch in der Ecke, ich vertrag das Zeug einfach nicht, vor allem Sekt geht bei mir sofort Retoure“, sie stieß ein Würggeräusch aus. „Oh je, ich denke, wir sollten wirklich nach Hause gehen“, bemerkte Smoker, welcher über den Spitznamen nicht sonderlich erfreut war. So machte sich die Gruppe auf den Heimweg, wobei sich Puraido sicherheitshalber an Ace festkrallte, damit sie nicht umfiel, was an diesem Abend noch so passieren sollte, hätte sie nie gedacht. Eskalation ---------- Irgendwie schafften sie es doch noch bis zu Puraidos Wohnung, auch wenn Ace doppelt aufpassen musste, dass Puraido nicht auf die Straße lief. Allerdings war sie still geworden, nicht wie viele andere. Sie beobachtete schweigend die Gegend und versuchte einen halbwegs klaren Kopf zu behalten. Kid beobachtete Puraido, während sie noch immer an Ace hing. Er knurrte leicht, denn es passte ihm so gar nicht, dass sie mal wieder an der Feuerfaust hing. Er hatte zudem das Gespräch zwischen ihr und Yumiya mitbekommen, das widerte ihn fast schon an, sie mochte ihn also nur, wenn er mit Trafalgar zusammen war? Er würde ihr schon zeigen, wie sie sich da täuschte … Als sie endlich angekommen waren, musste Yumiya das Aufschließen übernehmen, denn Puraido schaffte es einfach nicht, das Schlüsselloch zu treffen. Frustriert übergab sie den Schlüssel an die Jüngere, welche dann schnell aufschloss. Oben angekommen flitzte Puraido erstmal schnell ins Badezimmer, Alkohol ging bei ihr immer durch und durch. Sichtlich erleichtert schlurfte sie ins Schlafzimmer und zog ihre Schlafsachen an, also eine Boxershorts und ein Top, alles andere war neben Kid sowieso viel zu warm. Sie ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen und legte den Kopf zurück, sie hatte die Augen geschlossen. „Bah, ich glaub, ich hätte den Tequila weglassen sollen“, grummelte sie. „Wieso, der hat doch gut geschmeckt, besser als dein komischer Wodka“, grinste Ace. Puraido hob ein Augenlid an und schielte zu ihm. „Nee, lass mal. Darauf kann ich verzichten, vor allem, wenn ich alles durcheinander trinke …“, sie stieß die Luft aus. Sie stand wieder auf und ging in die Küche, sie wollte jetzt gleich schlafen gehen, doch so wie sie jetzt drauf war, war an Schlaf nicht zu denken, deshalb machte sie sich eine Tasse Kaffee. Kaffee war ein wunderbares Schlafmittel, wenn man eine Tasse trank und sich danach hinlegte, schlief man durch, denn Kaffee machte erst müde und danach wach. Das war allerdings ihr letzter Ausweg, wenn sie wirklich nicht schlafen konnte, denn von Schlafmitteln hielt sie nichts … Mit der Tasse Kaffee setzte sie sich zurück ins Wohnzimmer, sie ließ ihn ein wenig abkühlen und trank ihn dann aus. „Ich geh jetzt ins Bett, gute Nacht“, grummelte sie, gähnte ausgiebig, stand dann auf und legte sich ins Bett. Kid ging ihr hinterher, nicht das er sonderlich müde wäre, nein, er wollte sich nur wie gewohnt seinen Platz sichern. Er legte sich neben Puraido, welche auf dem Bauch lag und ihr Gesicht im Kopfkissen vergraben hatte. Sie drehte ihn ein wenig und sah Kid an, als dieser sich neben sie legte. Der Ausdruck in seinen Augen gefiel ihr ganz und gar nicht, aber sie schob es auf den Alkohol, der sie nicht mehr klar denken ließ. Sie ließ es zu, dass er mal wieder einen Arm über sie legte. Der Kaffee entfaltete bereits seine Wirkung und ließ sie schnell ins Reich der Träume sinken. Sie erwachte mit einem komischen Gefühl, blinzelnd schlug sie die Augen in der Dunkelheit auf. Noch immer war Puraido vom Schlaf und Alkohol benommen, weshalb sie erst nicht wirklich realisierte, was hier passierte. Sie kam erst richtig zu sich, als sie etwas Scharfes an ihrem Hals spürte, wenig später erkannte sie auch, was das war. Es waren Kids Zähne! „Au, Kid, was soll das?“, fragte sie mit zittriger Stimme. „Still, sei einfach still“, knurrte Kid sie an und plötzlich konnte sie wieder sein Gewicht auf sich fühlen. Die Panik stieg in ihr auf. Sie konnte fühlen, wie er über die Bisswunde leckte, angeekelt verzog sie das Gesicht, sie verstand nicht, warum Kid das tat. Sie wusste zwar, was er vorhatte, aber es ging nicht in ihren Kopf rein, all diese Gefühle, die in ihrem Körper herumspukten, konnte sie gar nicht einordnen. Sie fing an unter ihm zu zappeln, sie wollte sich befreien, doch Kid ließ nicht locker. „Lass los! Geh runter“, wimmerte Puraido, doch Kid lachte nur abscheulich und dachte gar nicht daran, runter zu gehen. Stattdessen wanderten seine Lippen zu den ihren und zwangen ihr einen Kuss auf. Puraido riss die Augen auf und versuchte durch hektische Kopfbewegungen, ihn abzuschütteln, doch Kid ließ nicht locker. „Ace hatte seinen Spaß heute Abend, jetzt bin ich mal dran“, hauchte er ihr ins Ohr, es klang offen gestanden sehr fies, was durch das Lachen noch mehr betont wurde. „Nein! Hör auf!“, schrie sie auf. Die anderen mussten sie hören, damit sie Kid von ihr wegholen konnten. „ACE!“, setzte sie noch hinterher. Kid jedoch machte einfach weiter, er hielt ihr lediglich mit einer Hand den Mund zu, zur Strafe wegen ihrem Schrei, biss er sie mit voller Kraft in die Brust, was Puraido unter Kids Handfläche aufschreien ließ. Doch plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Law, Smoker und Ace standen im Türrahmen, sie hatten den Schrei zwar nicht wahrgenommen, da sie tief und fest geschlafen hatten, doch Yumiya war noch wach gewesen, obwohl es weit nach Mitternacht war. Sie hatte die anderen schnell aufgeweckt. „Geh runter von ihr!“, brüllte Ace Kid an und riss ihn mit voller Wucht von Puraido runter, so schnell sie konnte, rollte sich Puraido vom Bett und flüchtete zur Tür. Sie versteckte sich hinter Law, welcher sein Schwert in der Hand hielt. „Du Scheißkerl, raus hier, los, mach dass du aus diesem Zimmer kommst“, knurrte Ace und verfrachtete Kid aus dem Schlafzimmer, er stieß ihn unsanft ins Wohnzimmer, wo Puraido zu Shanks auf die Couch geflüchtet war. „Was fällt dir eigentlich ein, so was mit Puraido zu machen“, Ace schrie ihn immer noch an. „Schrei mich nicht an, zudem, ich bin immer noch ein Pirat, ich nehme mir das was mir gefällt“, ein Grollen lag in seiner Stimme, was Ace nur noch mehr rot sehen ließ. Mit heftigen Beschimpfungen schlug er auf Kid ein, wobei er auch seine Teufelskräfte einsetzte, Kid jedoch ließ sich das nicht gefallen und aktivierte seine Teufelskraft ebenfalls, sodass sämtliches Besteck und alles andere Metallische zu ihm gezogen wurde. „Er soll aufhören! Er macht alles kaputt!“, schrie Puraido. Plötzlich ging Kid bewusstlos zu Boden und alles Metallische fiel klirrend herunter. „Was ist denn jetzt los?“, wollte Puraido verwirrt wissen. „Das war mein Königshaki“, erklärte Shanks. Doch der Effekt hielt nicht lange an, denn schon nach einigen Sekunden hatte sich Kid wieder gefangen, wütend knurrend wandte er sich zu Shanks um. „Das war zu viel“, knurrte er und fletschte die Zähne. Ace wollte gerade wieder angreifen, doch da war Puraido schon aufgesprungen und hatte Kid eine gescheuert. „Du bist zu viel!“, fuhr sie ihn an. „Raus hier! Mach dass du verschwindest! Hau ab! Sieh zu, wie du alleine zurückkommst“, redete sie sich immer weiter in Rage. „Vergiss es …“, setzte Kid an, doch er wurde von Puraido unterbrochen. „Raus aus meiner Wohnung!“, es war ein ohrenbetäubender Schrei. „Los, mach, dass du raus kommst“, mischte sich jetzt auch Smoker ein, er warf Kid seinen Mantel zu und bedrohte ihn auch gleichzeitig mit seiner Jitte. Äußerst widerwillig griff Kid nach dem Mantel und entfernte sich, mit einem „Das wirst du bereuen“, verließ er die Wohnung, wobei er lautstark die Wohnungs- und auch die Eingangstür zuknallte. Puraido ließ sich zurück auf die Couch fallen, sie zitterte ein wenig. Yumiya und Ace setzten sich neben sie wobei die Jüngere sie tröstend in den Arm nahm. „Alles ist gut, er ist jetzt weg“, murmelte sie. „Wir sollten sie+ vielleicht erstmal verarzten … Er hat sie ganz blutig gebissen“, bemerkte Law ruhig und mit fachmännischem Tonfall. „Wo hast du hier Verbandszeug?“ Puraido deutete auf eine Schublade an ihrem Schrank und Law zog den Verbandskoffer heraus. „Komm mit ins Schlafzimmer“, forderte er sie auf. Puraido folgte ihm nickend und auch Yumiya stapfte mit ins Schlafzimmer, sie behielt Puraido lieber im Auge. Schnell und mit geschickten Fingern verarztete er ihren Hals, Yumiya war ein wenig geschockt, wie tief Kid gebissen hatte, es blutete noch immer wie verrückt. Puraido reagierte noch nicht mal, als Law ihr Desinfektionsmittel auf die Wunde sprühte. „Puraido … ich will mir die Bisswunde an deiner Brust auch noch ansehen, denn anscheinend blutet es dort auch“, informierte er sie. Puraido sog die Luft ein, nickte jedoch, ehe sie ihr Top auszog. „Und das ohne Widerworte?“, Law hob leicht die Augenbrauen an. „Du bist doch Arzt … Unterliegst du denn nicht einer Schweigepflicht?“, wollte Puraido wissen. „Zudem schmerzt es tierisch.“ „Hm, wenn du meinst …“, Law machte sich daran, auch ihre Brust zu verarzten. Nach der Prozedur zog sie sich ihr Oberteil wieder an. „Danke“, murmelte sie nur und legte sich auf ihrem Bett zurück. Law nickte nur und stand dann auf. Yumiya und er gingen nach draußen. Während sich Yumiya daran machte, die Unordnung, die Kid mit seiner Teufelskraft geschaffen hatte, wieder zu beseitigen, beratschlagten die anderen Piraten und Smoker, was sie mit ihm machen sollten, immerhin war es für die anderen gefährlich, wenn er alleine draußen rum lief. Sie beschlossen allerdings, dass sie ihn erst morgen früh suchen würden, denn es hatte angefangen, wie aus Eimern zu schütten. Eine Nacht in so einem Regen würde ihm schon nichts ausmachen. Puraido lag noch lange in ihrem Bett und sie konnte nicht mehr einschlafen, immer wieder musste sie an Kid denken, sie konnte nicht fassen, dass er das tatsächlich getan hatte. Hatte er sich deshalb den ganzen Abend so ruhig verhalten? Sie hatte zwar immer wieder seine Blicke auf sich gespürt, die nicht gerade erfreut waren, dennoch hatte sie nur etwas mit Ace gemacht, sie wusste doch mittlerweile, wie Kid war. Puraido rollte sich in der Embryonalstellung zusammen und versuchte krampfhaft einzuschlafen, doch es ging nicht mehr. Ihr gingen einige bestimmte Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Was, wenn er nächtliche Passanten anpöbelte oder gar umbrachte, nur um ihr eines auszuwischen? Wie sollte sie dass dann nur erklären? Er existierte in dieser Welt ja eigentlich noch nicht mal. Sie saß plötzlich kerzengerade im Bett, sie wollte sich das gar nicht vorstellen, wenn er es nun wirklich tat. War er dann bei ihr nicht wesentlich sicherer und unter Kontrolle zu halten? Er musste wieder zurück, warum hatte sie ihn nur rausgeschmissen? „Scheiße! Wenn er irgendwas anstellt, bin ich dran Schuld“, keuchte sie und sprang aus dem Bett, sie riss die Tür auf und lief zur Garderobe, schlüpfte in ihre Schuhe und nahm sich ihre Regenjacke, sie schnappte sich noch ihren Schlüssel und verließ dann hektisch die Wohnung. Dass sie nur in Boxershorts, Top und Regenjacke plus Schuhe war, interessierte sie nicht, auch dass es draußen schüttete wie aus Eimern war ihr vollkommen egal. Selbst dass sie sich dabei den Tod holen könnte, war ihr egal. Alles was sie wollte, war Kid zu finden. Nichts weiter zählte. Schon als sie die ersten Schritte nach draußen machte, war sie augenblicklich aufgeweicht, doch das war egal. Es war so gar unwichtig, dass der Regen eiskalt war und sie wie kleine Nadelstiche auf der nackten Haut ihrer Beine anfühlte. Sie blieb vorne an der Straße stehen und sah sich suchend um. Sie rannte allerdings den Berg hinunter in Richtung Stadt, das war zumindest ein wenig, den Kid kannte. Sollte er nicht irgendwo in der Stadt sein, hatte sie ein gewaltiges Problem. Doch sie musste feststellen, dass der Boden verdammt rutschig war, zumindest bergab, weshalb sie auch geradewegs der Länge nach hinflog und sich die Beine aufschrammte. Sie zischte vor Schmerz auf, doch es half ja alles nichts, sie musste weiter, weshalb sie sich wieder aufrappelte und loslief. Sie sprintete in Richtung Bahnhof, dort war es überdacht, vielleicht war er dort. Ihr Atem ging schon jetzt viel zu schnell und drohte ihr bereits auszugehen, doch das durfte sie nicht zulassen! Ihre schmerzende Lunge und die stechenden Seiten ignorierend, rannte sie weiter. Doch als sie beim Bahnhof ankam, fand sie ihn nirgends, sie rannte sogar in das Parkhaus rein, doch auch da war er nicht. „Verdammte Scheiße, Kid, wo bist du?“, keuchte sie. Sie schüttelte schnell den Kopf und rannte dann weiter. Sie lief in die Innenstadt und suchte dort alles ab, wobei sie noch ein paar Mal ausrutschte und sich mehrere Schrammen zuzog, doch auch hier war er nirgends zu finden. Auch in den wenigen Clubs, die geöffnet hatten, konnte sie ihn nicht entdecken. Als ihr mittlerweile vom vielen Rennen schon richtig schlecht geworden war, sah sie etwas Rotes in weiter Entfernung. Sie befand sich gerade auf einer Brücke und hatte so nur schlechte Sicht, doch sie musste dem nachgehen, schnell eilte sie auf die andere Seite der Brücke und erreichte so die großen kostenlosen Parkplätze. Der Weg zur zweiten Brücke unter der sie das Rote gesehen hatte, gestaltete sich als wahre Schlammschlacht, denn der matschige Weg war vollkommen überflutet, sodass sie sich mehr als nur ein bisschen einsaute. Sie kam der Brücke immer näher und stieß, als sie endlich nah genug war, einen erleichterten Laut aus. Es war definitiv Kid, der sich dort verkrochen hatte. Erleichtert rannte sie auf ihn zu. „Kid!“, entfuhr es ihr. Angesprochener sah überrascht auf, als er ihre Stimme hörte. „Was willst du denn hier?“, fragte er schroff. Er war ein wenig verwirrt, schließlich hatte sie ihn doch rausgeworfen. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht, ich dachte schon, es wäre etwas Schlimmes passiert“, stieß sie atemlos aus. „Schon vergessen, du hast mich rausgeschmissen“, grummelte er. „Ja, ich weiß und es tut mir wirklich leid, dass ich das getan habe!“, sie sah ihn traurig an. „Bitte, sei nicht böse, ich hab einen Moment lang nicht nachgedacht. Und offen gestanden hatte ich, als ich die Worte aussprach einfach nur Angst, bitte, ich hab es nicht so gemeint. Komm wieder mit zurück“, flehte sie. Noch immer lief das Wasser in Strömen an ihr herunter, denn anders als Kid stand sie unter dem Weg der Brücke und dieser war nur ein Gitter, sodass es nach wie vor durchregnete. Kid hingegen hatte sich an die einzig trockene Stelle verzogen. „Warum das auf einmal?“, hakte er leicht misstrauisch nach. „Weil ich mir Sorgen mache! Wenn etwas passiert, wäre das meine Schuld, weil ich so unüberlegt gehandelt habe. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert. Klar, ich war ersten sauer auf dich, aber dennoch will ich nicht, dass dir was passiert“, jetzt traten sogar Tränen in Puraidos Augen. Völlig verblüfft sah Kid sie an, er wusste haargenau, dass es eigentlich seine Schuld war, er hatte es sich selbst zu verschulden, dass er jetzt hier saß. Er hatte gewusst, dass sie ihm nur helfen wollte, doch er hatte sich trotzdem nicht beherrschen können. Eigentlich müsste er sich bei ihr entschuldigen, sie hatte sich nur gewehrt. Er schüttelte leicht den Kopf. Warum tat sie es dennoch? Und warum heulte sie? Er erhob sich schließlich und trat auf sie zu. „Puraido … warum entschuldigst du dich eigentlich? Ich hab dich doch angegrabscht …“, murmelte er. „Aber ich hab dich rausgeschmissen, dass ist viel Schlimmer“, schluchzte sie. Kid zog die nichtvorhandenen Augenbrauen hoch, er merkte, dass Puraido schon gewaltig unterkühlt war, auch ihre Beine sahen schlimm aus, sie würde sich noch den Tod holen, wenn sie hier so blieb. „Komm her“, brummte er und zog sie mit sich, zurück ins halbwegs Trockene. Er schlang seinen Mantel um sie, welcher zwar auch ein wenig nass war, aber zusammen mit seiner Körpertemperatur ausreichen sollte um sie warm zu halten. „Du erfrierst mir ja noch und dann kommen wir gar nicht mehr zurück“, seufzte er. Erst als er es sagte bemerkte Puraido, dass sie heftig zitterte, auch realisierte sie jetzt erst den Schmerz in ihren Beinen, die an allen möglichen Seiten aufgeschrammt waren und bluteten. Sie lehnte sich an Kid, der trotz der Kälte noch eine enorme Körpertemperatur besaß und schloss die Augen. „He, schlaf mir aber nicht ein, es ist zu kalt … zudem bist du klitschnass, du holst dir wirklich noch den Tod“, bemerkte er, jedoch reagierte Puraido nicht. „Scheiße“, stieß er aus, als er merkte, dass ihr Gesicht plötzlich glühte. Er sah nach oben, allerdings regnete es immer noch so stark, er konnte sie doch jetzt nicht einfach so zurücktragen, nicht bei dem Wetter. Er wartete noch einige Zeit, bis der Regen nachgelassen hatte, doch dann hob er Puraido hoch und trug sie zurück, mittlerweile war sie eingeschlafen, allerdings hatte ihr Gesicht einen ungesunden Rotton angenommen. So schnell er konnte brachte er sie zu ihrer Wohnung zurück. Als er knapp fünfzehn Minuten später bei ihrer Wohnung angekommen war, stellte sich ihm die Frage, wie er reinkommen sollte. Er konnte die Klingelschilder nicht lesen und einen Schlüssel hatte er auch nicht. Doch da hörte er plötzlich ein Summen, welches anscheinend von der Tür herkam, er drückte dagegen und stellte erfreut fest, dass sie tatsächlich zur Seite schwang. Schnellen Schrittes hatte er die Treppenstufen erklommen und an der Wohnungstür wartete schon ein aufgebrachter Ace auf ihn. „Was ist mit ihr passiert?“, fuhr er ihn umgehend an. „Lass mich verdammt noch mal vorbei, Feuerfaust! Sie ist stark unterkühlt“, knurrte Kid und drängte sich an Ace vorbei. Jedoch trat Law sofort zu ihnen, er brauchte nur einen Blick auf Puraido zu werfen und wusste, dass sie definitiv in einem kritischen Zustand war. „Bring sie ins Wohnzimmer, wir müssen sie aufwärmen“, seine Stimme ließ keine Widerrede zu. Kid nickte und legte Puraido vorsichtig auf der Couch ab, dabei wachte sie auf. „Was ist denn los?“, fragte sie benommen. „Yumiya, hol mir Decken und trockene Kleidung“, befahl Law ihr, während Yumiya nickend verschwand. „Ich werde ihr was zu trinken machen“, murmelte Chopper, ehe er sich vergrößerte und in die Küche stapfte. „Ace, hilf mir mal, wir müssen die nasse Kleidung entfernen. Die anderen und vor allem du Eustass-ya verschwindet aus dem Raum!“, sein Ton war ruhig, allerdings lag etwas Seltsames in ihm, sodass sich die anderen zurückzogen, während Yumiya mit Decken und trockener Kleidung bewaffnet wieder kam. Law zog ihr die Sachen aus, während Ace sie festhielt und darauf achtete, dass sie nicht zu schnell bewegt wurde. Law war sowieso der Meinung, dass Kid zu hektisch mit ihr umgegangen war. Er hätte sie gar nicht erst bewegen dürfen. Yumiya machte sich daran, Puraido abzutrocknen, während Chopper mit dem Früchtetee, welchen er in der Küche gefunden hatte, zurückkam. Er hatte ihn vorsorglich etwas süßer gemacht. Vorsichtig wurde Puraido in eine Decke eingewickelt, man würde sich später darum kümmern, sie wieder anzuziehen, das würde im Moment zu anstrengend sein. Chopper reichte ihr den Tee und flößte ihn ihr langsam ein, Puraido verzog allerdings das Gesicht. „Zu süß …“, nuschelte sie. Ace setzte sich neben sie und drehte seine eigene Körpertemperatur ein wenig auf. Er begann Puraido langsam wieder zu wärmen. Es dauerte einige Zeit, ehe Puraido wieder einigermaßen aufgewärmt war, sie konnte sich schließlich alleine unter Yumiyas Aufsicht wieder anziehen. „Mir geht’s wieder gut“, meinte sie, wobei ihre Stimme noch immer schwach klang. „Wann es dir wieder gut geht, entscheide ich“, brummte Law. „Du solltest jetzt noch eine Runde schlafen. Morgen … beziehungsweise später am Tag werden wir sehen, wie es dir geht“, er sah sie mit ernstem Blick an. Puraido lächelte leicht ehe sie mit wackligen Beinen aufstand, Law und Chopper hatten die Wunden an ihren Beinen schon längst versorgt. Puraido trottete zu ihrem Schlafzimmer, jedoch erstarrte sie leicht, als sie Kid auf ihrem Bett liegen sah, er schlief anscheinend. „Soll ich ihn für dich da raus holen?“, knurrte Ace. „Nein, geht schon, ich komme klar“, murmelte Puraido. „Danke noch mal, euch vieren“, sie setzte ein schwaches Lächeln auf und schloss dann die Tür, Ace und Yumiya fühlten sich gar nicht wohl dabei, Puraido bei Kid zu lassen. Vorsichtig legte sie sich neben ihn, doch schon bei der kleinsten Bewegung des Bettes, wurde er wach. „Geht’s wieder?“, wollte er wissen. „Ja, ich denke schon“, hauchte sie. Lange Zeit konnte sie Kids Blick auf sich spüren, es fühlte sich unangenehm an. Kid rang einige Zeit mit sich selbst, er wusste nicht, ob er das wirklich sagen sollte, oder nicht. „Tut mir Leid, dass mit vorhin … Das war nicht okay“, kam es ihm dann aber doch noch über die Lippen. Puraido wandte den Kopf zu ihm. „Schon gut … ist … schon okay. Ich will jetzt einfach nur schlafen“; murmelte sie leise. Kid nickte, was sie in der Dunkelheit allerdings nicht sehen konnte und legte wieder behutsam einen Arm um sie. Er war noch immer überrascht, dass sie ihm tatsächlich nachgekommen war … so jemandem wie ihr war er noch nie begegnet … Ellie ----- Puraido wachte gerädert auf und fand wie immer Kid neben sich wieder. Sie konnte die Schmerzen in ihrem Körper fühlen, ihre Beine taten weh und brannten, aber auch ihre Hüfte und ihr Rücken protestierten, als sie sich bewegte. Ihr Kopf pochte und ihr war schwindelig. Sie fühlte sich ganz und gar nicht gut. Sie blinzelte einige Male und richtete sich leicht auf. „Wie geht’s dir heute?“, hörte sie Kid fragen. Sie drehte den Kopf um und blinzelte ihn an. „Geht so“, murmelte sie mit kratziger Stimme. „Ich werde es überleben“, fügte sie noch hinzu. Dann erhob sie sich und verließ das Zimmer. Sie ging den Flur hinunter und grüßte Halo, der in ihrer Küche stand und Kaffee kochte. Sie zuckte zusammen. „Halo! Was machst du hier?“, fiepte sie. „Kaffee kochen, siehst du doch“, meinte er nur und wandte sich der Kaffeemaschine zu. „Oh Morgan Freeman, das ist heute zu viel für mich“, seufzte Puraido und ging ins Wohnzimmer. Yumiya lag dort zusammengekuschelt mit Law, während Ace auf der anderen Seite lag und leise vor sich hinschnarchte. Puraido runzelte die Stirn, aha, dann schliefen die Anderen wohl im Hinterzimmer … Sie ging nach hinten und sofort breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus. Shanks und Smoker lagen zusammengequetscht auf der Couch, während Zorro mit Chopper auf der Pritsche um die Wette schnarchte. Puraido kicherte leicht. Piraten und Marinekapitäne waren ja fast schon süß wenn sie schliefen. Leise schloss sie die Tür wieder und ging zurück ins Wohnzimmer. Sie bemerkte, das Yumiya mittlerweile wach war. Noch immer etwas verschlafen setzte sie sich auf und sah zu Puraido. „Wie geht’s dir?“, wollte sie gähnend wissen. „Bis auf das mein ganzer Körper sich wie durch den Fleischwolf gedreht anfühlt, super“, meinte Puraido. „Ich werde schon nicht tot umfallen“, sie lachte leicht. Yumiya streckte sich. „Schön“, antwortete sie. Dann betrachtete sie noch immer den schlafenden Law. „Hach, schlafende Piraten sind ja so süß“, schwärmte sie. Puraido lachte auf, in dem Moment kam Halo rein, mit einem Kaffee und zwei Kakao. „Was ist süß?“, wollte er wissen. „Piraten, wenn sie schlafen“, antwortete Yumiya. „Eeh … nein“, Halo schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich an Puraido. „Und, wie war Bowling?“ „Gut, aber teuer“, seufzte Puraido auf, sie würde Halo lieber nichts von ihren nächtlichen Streitereien mit Kid erzählen. „Und was hast du so gemacht?“ „Ach, ich war mit Toby weg. Wir haben letztens was bei Galileo gesehen, so Fahrradzubehör und ob es sinnvoll ist, sich das zu holen. Und da war das hier dabei“, er zog eine Art Griff aus der Tasche hervor. „Und … was macht man damit?“, Puraido war sichtlich verwirrt. „Nun ja, das kannst du so ans Fahrrad schnallen und dann kann man es leichter tragen. Galileo sagte zwar, das ist völliger Schwachsinn, aber ich wollte das ja nur haben, damit ich dem nächsten, der fragt, wofür das ist antworten kann: Ja, das kann man so halten“, dabei hielt er es demonstrativ in die Höhe. „Du bist doch doof, Halo“, seufzte Puraido auf. „Was, lass mir auch mal meinen Spaß. Zudem, ich finde das stylisch“, er wandte gespielt beleidigt den Kopf ab. „Heute gehen wir ja zu dieser Ellie, oder?“, fragte Yumiya, danach trank sie ihren Kakao. „Jep, so sieht’s aus“, stimmte Puraido zu. „Oh super, ich will nur schnell hier weg“, kam es da von einem ziemlich genervten Smoker. „Na, gut geschlafen?“, fragte Puraido mit einem leichten Grinsen. Smoker sah sie feindlich an. „Nicht im Geringsten, heute nach schlafe ich wieder auf der Couch, weit weg von Shanks“, knurrte er wütend. Da klopfte es plötzlich an der Tür. Während Halo aufmachen ging, trat Puraido zu Smoker. „Ach, Smoker, ich kann dich verstehen, langsam würde es mir auch reichen. Aber hey, heute gehen wir zu Ellie und vielleicht hat sie ja was für uns“, meinte Puraido zuversichtlich. Doch da kamen Halo und Toby rein. „Moment mal, Smoker bleibt heute mal bei uns“, Halo legte Besitz ergreifend einen Arm um Smoker. „Wir haben nämlich noch was mit dir vor“, er hatte einen herausfordernden Blick aufgesetzt. Smoker runzelte die Stirn und musterte Halo ganz genau. „Und was habt ihr vor?“ „Nun ja, mein lieber Smoker. Wir wollen eine mit dir Rauchen. Mal sehen ob wir dich nicht unter den Tisch rauchen können“, grinste Halo. „Unter den Tisch … rauchen?!“, Smoker war sich nicht ganz sicher, was er von Halo halten sollte. „Aber klar doch, das wird lustig werden!“, versicherte Halo. „Und Shanks soll auch noch mit. Mal sehen, ob wir den unter den Tisch trinken können. Hah, wir haben heute den ganzen Tag Zeit, das wird toll“, bemerkte Toby. „Wo ist Shanks denn?“ „Hinten, der schläft noch“, antwortete Puraido und sofort war Toby verschwunden, er kam mit einem verschlafenen Shanks im Schlepptau wieder zurück. „Also Puraido, mach’s gut, bis nachher“, verabschiedeten sich Halo und Toby und schleiften die beiden One Piece Charaktere mit sich. „Und weg sind sie …“, merkte Puraido an. Es wurde so langsam Zeit, sich auf den Weg zu machen, Ellie hatte gemeint, dass sie sich um zwölf Uhr im Café in der Innenstadt treffen würden, Puraido wollte natürlich pünktlich sein und machte sich schnell fertig, sie holte ihre Sachen aus dem Schlafzimmer und ging ins Bad, sie duschte sich und zog sich dann um. Law, Ace, Zorro und Chopper waren mittlerweile im Wohnzimmer aufgetaucht. Fehlte nur noch Kid … Puraido betrat erneut ihr Schlafzimmer. Kid lag auf dem Bauch, er hielt mit den Armen das Kissen umschlungen, er schlief noch immer. Leise setzte sich Puraido zu ihm aufs Bett. „Kid?“, fragte sie. Langsam öffnete er die Augen und sah sie an. „Hm?“, murrte er. „Hey, wir wollen zu Ellie, willst du mit kommen?“, wollte sie wissen. Müde schüttelte Kid den Kopf. „Keine Lust“, nuschelte er. „Okay, ich weiß aber nicht, wie lange wir weg sind. Stell nichts an, ja?“, sie erhob sich vom Bett und verließ wieder das Zimmer. „Und was ist jetzt?“, fragte Ace ein wenig verstimmt. „Er kommt nicht mit. Er hat keine Lust“, teilte Puraido ihnen mit. „Wenigstens ein Gutes“, seufzte Ace. Puraido erwiderte daraufhin nichts. Sie machten sich schließlich auf den Weg in Richtung Stadt. Wobei Puraido und Yumiya besonders auf Zorro aufpassten, nicht dass er noch abhanden kam, immerhin kannten sie sein Talent, sich zu verlaufen. Es dauerte einige Zeit, ehe sie am Treffpunkt ankamen. Ellie war bereits da. Die Piraten, Puraido und Yumiya setzten sich. „Hi, Ellie“, grüßte Puraido ihre ehemalige Klassenkameradin. „Hallo“, Ellie betrachtete sofort die Piraten. „Tatsächlich, Animefiguren …“, murmelte sie. Sie nippte an ihrem Kaffee und bedeutete den anderen, dass sie sich setzen sollten. „Und, wie geht’s dir soweit?“, hakte Puraido nach. „Super, auch wenn ich bald ziemlichen Lernstress habe. Und ich seit 2011 ein wenig traumatisiert bin. Immerhin wurde damals die halbe Schule zerstört und eine meiner Klassenkameradin entführt“, erzählte sie. Puraido nickte. „Kannst erzählen, was damals passiert ist?“ Ellie nickte und fing an zu erzählen. „Nun ja, es hat plötzlich einen lauten Knall gegeben und als sich die Tür öffnete stand ein Junge mit einer riesigen Waffe im Zimmer. Kylie-Chan ist erstmal auf ihn zu gegangen und wollte wissen, ob er wirklich da steht. Sie hat irgendwann mit dem Jungen gequatscht. Sie hat ihren Bruder vor einem zweiten Krieger beschützt, sie haben sich sogar gestritten. Danach sind sie mit raus gegangen, sie haben vorher gefragt ob sie freiwillig mitgehen müssen oder ob sie mitgezerrt werden. Danach sind sie freiwillig gegangen. Ich hab aus dem Fenster gesehen, sie haben irgendwas berührt und daraufhin sind sie in einer Art Strudel verschwunden. Olivier erzählte mir später dass sie später bei ihm wieder aufgetaucht sind und dass sie einen Stein hatten, der sie hin und her brachte. Danach habe ich nie wieder etwas von ihnen gehört“, sie hob die Schultern an. Puraido hatte sich zurückgelehnt und ihr Gesicht in die Hand gestützt, sie überlegte. „Olivier sagte, du hättest daraufhin weiter nachgeforscht?“ „Ja, stimmt. Ich habe darüber nachgeforscht“, sie seufzte auf. „Hast du etwas herausgefunden?“, kam es von Ace, er wirkte irgendwie nervös. „Nun ja, nicht wirklich. Es ist ziemlich schwer, etwas über so was raus zu finden. Es ist nicht so, dass ich einfach in eine Bibliothek gehen könnte und dort ein Buch raussuche und da alles drinsteht. Das hier ist nicht Supernatural“, sie sah Puraido an. „Weißt du, ich habe wirklich die Bibliothek abgegraben aber Animefiguren in der realen Welt … das gab’s noch nicht oft“, sie hob die Schultern an. „Hm, das hätte ich mir ja irgendwie denken können. Ist ja auch ziemlich unwahrscheinlich“, Puraido stieß die Luft aus. „Ja, ich hab auch im Internet rumgesucht, doch auf diese Aussagen kannst du dich nicht verlassen. Da sagt dir jedes zweite Mädchen, dass plötzlich irgendwelche Animefiguren bei ihr aufgetaucht sind, was ich ziemlich unglaubwürdig finde, da diese Figuren wohl noch immer bei ihnen wohnen. Und unter den Befragten waren sechs Leute, die Naruto bei sich hatten. Vierzehn Mädchen hatten Ruffy und Law bei sich … und das alles gleichzeitig. Das war mir wirklich suspekt“, sie stieß die Luft aus. „V-vierzehn Mal“, stammelte Law. „Warum weiß ich davon nichts?“ „Ganz ruhig, Law. Das warst ganz sicher nicht du“, versuchte Puraido ihn zu beruhigen. „Also, tut mir Leid, ich kann euch leider nicht helfen. Denn die ganzen Jahre über habe ich nichts bis auf ein vollkommen neues Maß an Frustration gefunden. Es nervt, dass ich nicht weiß, wieso und weshalb“, sie fuhr sich frustriert durch die rotbraunen Haare. „Das ist aber Schade“, murmelte Ace, allerdings klang er ungewöhnlich erleichtert. Er war bis eben noch total verkrampft gewesen, doch jetzt entspannte er sich. Puraido beobachtete Ace genau, ihre Augen verengten sich ein wenig. Sie würde ihn nachher Mal drauf ansprechen. Sie quatschten noch eine Weile mit Ellie, ehe sie sich verabschiedeten. Sie schlenderten noch ein bisschen in der Stadt herum, ehe sie in Richtung Herkules gingen. Puraido fand es entspannend, mit nur so wenigen Leuten einkaufen zu gehen. Unten im Laden trafen sie auf Sissy. „Hey, Sissy! Lange nicht mehr gesehen“, strahlte Puraido und umarmte die kleine Frau. Sie war wirklich klein … „Wie geht’s dir?“, wollte Sissy wissen. „Super und wie war dein Urlaub?“, Puraido freute sich wirklich, Sissy wieder zu sehen. „Ach, sehr gut, du kennst das ja, man nimmt sich immer was vor, allerdings klappt es dann doch nicht“, sie seufzte. „Ja, hast wohl Recht, na ja, ich hab diese Woche auch Urlaub. Mittwoch darf ich aber wieder zur Schule, das ist dämlich. Man hat eigentlich nie wirklich frei, wenn man in einer Schulwoche Urlaub nimmt“, Puraido stieß genervt die Luft aus. „Ach, Schule ist immer noch besser als Spätschicht mit Daniel …“, Sissy verdrehte die Augen. „Oh ja, da hast du recht … wer ist heute denn noch da?“, wollte Puraido wissen. „Na ja, Petrik ist noch knapp eine Stunde da, danach bin ich mit Daniel alleine. Der hat vor nicht mal einer halben Stunde angefangen und hat schon wieder so eine miese Laune … das wird ganz sicher lustig werden“, meinte sie sarkastisch. Da kam auch schon Petrik an. „Ah, Wölkchen, willste auch arbeiten kommen?“, fragte er und reichte ihr die Hand. Puraido ergriff sie. „Nein, ich hab Urlaub“, teilte sie ihm mit. Petrik musterte sie und hob die Augenbrauen an. „Geht’s dir irgendwie nicht gut? Du bist ganz warm“, fragte er. „Was? Ach, mir geht’s bestens. Nur keine Sorge“, winkte Puraido ab. Petrik war einer der wenigen, die sie darauf ansprachen, wenn sie die Vermutung hatten, dass es Puraido nicht gut ging. Chopper sah zu Puraido rüber, er wurde gerade von Yumiya getragen. Auch er hatte bemerkt, dass es Puraido nicht ganz so gut ging, wie sie tat. Sie verabschiedeten sich voneinander und Puraido kaufte schnell einige Pizzaburger ein, die waren zwar auch nicht gerade billig, allerdings wurde man davon wenigstens satt, zumindest Puraido … Als sie wieder zuhause waren, gingen sie gleich zu Halo rüber. Puraido klopfte an der Wohnungstür ihres Nachbarn. Sie runzelte die Stirn, denn Shanks schien ziemlich angetrunken zu sein. „Puraido, komm doch rein! Wir haben gerade so viel Spaß“, lachte er und zog sie nach drinnen. Das erste, was Puraido wahrnahm war der ganze Rauch, der hier stand war und sie husten ließ. „Brennt es hier irgendwo?“ „Nein, nein, die Rauchen nur“, winkte Shanks ab und führte sie ins Wohnzimmer. Puraido traute ihren Augen nicht. Halo und Toby rauchten mit Smoker um die Wette. Das konnte ja nur Schiefgehen. „Was macht hier da?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn. „Wir … rauchen“, krächzte Halo „Ja … das sehe ich. Aber warum?“, wollte Puraido wissen. „Wir wollen Smoker zeigen, dass wir mehr rauchen können als er“, Tobys Stimme war kaum zu verstehen, er musste husten. „Ich glaube, das war wohl etwas zu viel“, keuchte Puraido, der ganze Qualm stank und brannte in ihrer Lunge. Sie ging zum Fenster und öffnete es. „Tja, ich hab ihnen gesagt, sie sollten es lassen, aber sie wollten nicht hören“, Smoker zuckte mit den Schultern, er klang wie immer. „Na, wenn ihr meint. Ich hab Pizzaburger mitgebracht. Halo könntest du auch mitkochen, sonst wird das nicht fertig“, seufzte Puraido. „Klar“, krächzte er. Puraido ging wieder nach drüben, sie schnüffelte an sich und musste feststellen, dass sie jetzt ebenfalls nach Rauch stank. Sie verzog das Gesicht. Yumiya war die ganze Zeit am Husten. „Bäh, ich werde nie im Leben auch nur eine Zigarette anfassen, das ist ja scheußlich“, hustete sie. Law tätschelte ihr beruhigend den Rücken. Sie ging ins Wohnzimmer und sah Kid, der auf der Couch lag und fernsehen guckte. Er sah auf, als sie rein kamen. „Und, habt ihr was raus gefunden?“ „Nope, leider nicht. Ellie hat zwar drüber nachgeforscht, allerdings hat sie nichts als Frustration gefunden. Wäre auch zu schön gewesen“, seufzte Puraido. „Und, was hast du so gemacht?“ „Geschlafen und fernsehen geguckt“, antwortete er knapp. „Und deine Kekse sind alle“, teilte er ihr dann noch mit. Puraido verzog die Mundwinkel nach unten. „Meine Kekse“, jammerte sie. Allerdings hatte sie keine Zeit lange traurig zu sein, denn immerhin knurrte ihr Magen, also machte sie sich daran, den Ofen vorzuheizen und dann die Pizzaburger zuzubereiten. Zusammenbruch ------------- Puraido fühlte es schon den ganzen Tag kommen, sie konnte fühlen, dass es mit ihr bergab ging. Ihre Kopfschmerzen wurden schlimmer, allerdings schluckte sie es runter. „Ace, komm mal mit“, meinte sie schließlich, nachdem sie gegessen hatten. Etwas verwirrt folgte Ace ihr in die Küche. „Was gibt’s?“ „Tja, das will ich von dir wissen. Du warst ersten ziemlich nervös, solange, bis Ellie meinte, sie hätte keinen Rückweg für euch. Für mich scheint es, als ob du gar nicht zurück willst. Warum?“, stellte sie ihn zur Rede. Ace zuckte zusammen und sah sich nervös um. Er wich Puraidos Blick aus und kratzte sich am Hinterkopf. „Ähm, nein … wie kommst du denn darauf?“, er lächelte verkrampft. „Ace, was ist los?“, Puraido ließ nicht zu, dass er sich jetzt verschloss oder sie abwürgte. Ace sah sie noch immer nicht an, er rang mit sich selbst. „Nun ja … du hast recht … ich will nicht zurück“, gestand er schließlich. „Und warum?“ Ace atmete tief ein und aus. „Na ja, weißt du, bevor ich hierher kam, saß ich … im Impel Down fest … ich werde sterben, wenn ich zurückgehe. Bartholomäus Bär kam zu mir, er hat mich gefragt, ob ich in eine andere Welt reisen will, warum er zu mir gekommen ist, weiß ich nicht, aber ich habe trotzdem zugestimmt. Ich will nicht sterben“, erklärte er ihr. Puraido sah ihn schockiert an. Das hatte sie nicht gewusst. „Und deshalb … will ich eigentlich nicht dorthin zurück“, er sah auf den Boden. Nur langsam schaute er auf und Puraido in die Augen. Sie hatte die Lippen zusammengekniffen. „Tut mir Leid, das wusste ich nicht“, murmelte Puraido, sie ging auf Ace zu und nahm seine Hand. „Ich weiß, das ist schwer, aber du kannst doch nicht hier bleiben. Du …“, sie sah ihn an, er wirkte wirklich traurig. „Weißt du, wir werden sehen, was wir machen werden, ja? Zudem, wir wissen doch nicht mal, wie ihr überhaupt zurückkommt, von daher. Wir finden schon eine Lösung, ja?“, sie drückte aufmunternd seine Hand. Ace sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Danke schön …“, er lächelte leicht. Sie gingen zurück ins Wohnzimmer und Puraido setzte sich erschöpft auf die Couch. Ihr Herz raste ein wenig, sie machte sich Gedanken um Ace. In ihrem Kopf drehte sich alles, sie fühlte sich gar nicht gut. „Ich geh ins Bett“, grummelte sie, sie hievte sich von der Couch und schleppte sich ins Bad, sie duschte noch kurz und legte sich dann zusammengerollt ins Bett. Sie stellte sich ihre Wecker und versuchte schnell einzuschlafen, doch irgendwie ging es nicht. Da öffnete sich die Tür und Kid kam rein. Er legte sich wieder zu ihr. „Wow, du glühst ja richtig“, murmelte er. „Meh, geh weg, du bist zu warm“, grummelte Puraido und robbte an den Rand des Bettes. „Moment, hier geblieben. Bei deinem Glück fällst du noch raus“, er zog sie wieder zu sich. Puraido grummelte etwas, allerdings ließ sie es zu, es ging ihr gar nicht gut. Am nächsten Morgen war das Klingeln ihres Weckers wie ein Paukenschlag. Puraido hob widerwillig ihre Augenlider an und richtete sich mit schwerem Kopf auf. Sie keuchte auf, als sie sich aufsetzte. Widerwillig schälte sie sich aus Kids Umarmung und der Decke und stand auf, wobei sie leicht schwankte. Sie zog sich schnell um. Dass Kid wach war, bemerkte sie gar nicht. „Musst du heute los?“, fragte er. Puraido zuckte zusammen. „Erschreck mich doch nicht so … Und ja, ich muss heute los“, antwortete Puraido heiser. „Ist aber nur Schule …“ Sie ging rüber zu Yumiya, diese war wie gewohnt schon wieder wach. Schlief sie eigentlich überhaupt? „Yumiya, ich hab bis kurz vor drei Schule … passt du solange auf die Jungs auf?“, fragte Puraido. „Klar, kann ich machen“, meinte Yumiya. „Falls was ist, ruf mich an, du hast ja meine Nummer“, mit diesen Worten zog sich Puraido zurück. Sie lief ins Wohnzimmer und packte ihre Schultasche zusammen, danach machte sie sich fertig und verließ dann das Gebäude. Sie hatte ihre großen Kopfhörer auf, von diesen Minidingern, die man sich in die Ohren steckte hielt sie nichts, allerdings musste sie die Musik auf sehr leise drehen, denn es dröhnte in ihrem Schädel. Sie erreichte das Schulgebäude und fuhr mit dem Fahrstuhl in den vierten Stock, danach ging sie auf das Zimmer 406 zu. Einige der anderen saßen schon da und warteten darauf, dass der Lehrer kam. Puraidos Magen beschwerte sich mittlerweile, sie war nur froh, noch nichts gegessen zu haben … Die ersten zwei Stunden hielt sie noch aus, doch in der Pause merkte sie, wie es ihr gar nicht gut ging. Krankheiten kamen bei ihr schleichend. Jetzt rächte sich ihr Körper für die Aktion von Dienstagfrüh. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und sie glühte regelrecht. In der dritten Stunde konnte sie sich kaum noch Konzentrieren und immer wieder verschwamm ihr der Blick, es war schlimm. Die vierte Stunde war der Horror, die lauten Stimmen ihrer Klassenkameraden dröhnten in ihrem Kopf, sie konnte einfach nicht mehr. Alles drehte sich und ihr Herz raste. In der Pause war es schließlich Petrik, der auf sie zuging. „Hey, Puraido, was ist denn los?“, er hockte sich neben sie, ihre Wangen waren gerötet und mittlerweile hatte sie Fieber. „Ich könnte kotzen“, grummelte sie. „Geh nach Hause oder zum Arzt. Du kannst nicht hier in der Schule bleiben“, er tätschelte ihre Schulter. „Mein Telefon, kannst du für mich Yumiya anrufen?“, krächzte Puraido, sie zog ihr Telefon aus der Hosentasche. „Klar“, meinte Petrik und nahm es entgegen. Yumiya zuckte zusammen, als ihr Telefon plötzlich klingelte. Sie sah dass es Puraido war und ahnte bereits schlimmes. „Ja, Yumiya?“ „Hallo, Yumiya, ich bin’s Petrik. Kannst du vielleicht veranlassen, dass man Puraido von der Schule abholt. Ihr geht’s bescheiden ausgedrückt … ziemlich beschissen“, erklärte er. „Was?! Ja, klar, wo ist denn die Schule?“, fragte Yumiya panisch. „Gleich den Berg hoch, ist nicht zu verfehlen. Wir sind in Raum 406“, beschrieb Petrik ihr den Weg. „Ja, bis gleich“, Yumiya legte auf und wandte sich an die Piraten. „Okay, einer von euch muss mit mir zu Puraidos Schule kommen, sie ist anscheinend zusammengeklappt“, berichtete sie. „Wusste ich’s doch, sie war noch lange nicht wieder fit genug“, grummelte Law. „Ich komme mit“, kam es von Kid. „Du? Was zur Hölle ist denn in dich gefahren?“, knurrte Ace. „Wegen mir ist sie doch überhaupt erst nach draußen gegangen. Also hole ich sie jetzt auch wieder zurück“, brummte Kid. „Gut, ist mir egal. Wir sollen Puraido sofort abholen!“, trieb sie zur Eile an. Zu dritt gingen sie also los, Yumiya nahm neben Kid auch noch Law mit. Es dauerte nur knapp fünf Minuten, dann waren sie zumindest an der Schule angekommen, jetzt mussten sie nur noch den Klassenraum finden. Sie wurden von den Schülern, aber auch den Lehrern komisch angestarrt, vor allem Kid, denn dieser fiel mit seiner Größe und seinem Outfit ziemlich auf. Nicht jeder Kerl trug hier schließlich einen Pelzmantel und hatte feuerrote Haare. „406, dort müssen wir hin“, keuchte Yumiya ein wenig atemlos. Nach einiger Zeit hatten sie auch diesen Raum gefunden, die anderen sahen überrascht auf, als die drei eintraten, zum Glück war noch immer Pause. „Puraido“, rief Yumiya und lief auf sie zu. Puraido lag mit dem Kopf auf dem Tisch. Die stöhnte bei Yumiyas lauter Stimme. Law trat neben Puraido und fühlte ihren Puls. „Hm, ihr Puls geht zu schnell, zudem hat sie Fieber. Tja, Puraido, ich hab dir gesagt, dass du noch nicht wieder fit bist. Man sollte Unterkühlungen nicht so leicht nehmen“, murmelte er mit tadelnder Stimme. „Red nicht so viel, wir nehmen sie jetzt mit“, knurrte Kid. „Tja, Eustass-ya, wärst du nicht so aus der Reihe getanzt, ginge es ihr noch immer gut und wir hätten das Problem nicht“, meinte Law. „Ja, ja, ich hab’s kapiert, Trafalgar! Wie oft denn noch, verdammt. Hör auf mich zu provozieren oder es gibt was aufs Maul“, fuhr er den Chirurg an. „Du sollst mir keine Befehle erteilen, Eustass-ya“, erwiderte Law. Stöhnend hievte sich Puraido hoch, sie trat einen holprigen Schritt auf die beiden Kapitäne zu und legte beiden jeweils eine Hand auf die Brust. „Hört auf“, keuchte sie, ehe sie hustete. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie klappte zusammen, allerdings konnte Kid sie auffangen. „Wohow, vorsichtig“, meinte er und hob sie auf die Arme. „Ist wohl schlimmer, als ich gestern angenommen habe“, murmelte Law mit prüfendem Blick auf Puraido. Puraido schlug langsam die Augen auf. „Geht schon, ich kann laufen“, murmelte sie. „Vergiss es, du läufst hier nirgendwo hin. Du kannst ja kaum stehen“, antwortete Kid. „Aber …“, setzte Puraido an, doch sie wurde von Kid finster angestarrt. „Puraido, provozier es nicht, du weißt, ich bin stärker als du, also fang gar nicht erst an, mit mir zu diskutieren. Ich trage dich und damit basta!“, knurrte er sie an. „Sag mal, aus welchem Jahrhundert stammst du denn? Deine Klamotten sind ja schrecklich“, meldete sich da Katie zu Wort. Kid warf ihr einen Todesblick zu. „Leg dich lieber nicht mit mir an, du wirst keine Chance haben“, grummelte er verstimmt. „Ey, suchst du Streit?“, Katie sprang auf und baute sich vor Kid auf, zumindest versuchte sie es, da sie kleiner als er war, war es jedoch nicht sonderlich bedrohlich. „Sei lieber freundlich zu mir, oder ich klatsch dir eine!“ Kid runzelte die Stirn. „Puraido, diese Schlampe darf ich aber umbringen, oder?“, fragte er. Puraido schüttelte den Kopf. „Nein, auch sie nicht“, krächzte Puraido. „Aber schlagen darf ich sie doch, oder?“, hakte er weiter nach. „Du Affe willst mich schlagen? Tickste noch ganz richtig“, Katies Stimme schoss vor Wut einige Oktaven höher. Sie war jemand, der sehr aggressiv war und gerne Mal Schläge verteilte. Kid legte Puraido auf einige der Tische und drehte sich zu Katie um. „Hör zu, Miststück, ich werde dich nicht umbringen um Puraido keine Probleme zu bereiten, aber du solltest es nicht provozieren, sonst reiß ich dir deinen Schädel doch noch ab“, knurrte er und trat direkt vor Katie. „Woah, bist du krass!“, kam es von Kalle. Kid schnaubte, danach setzte er seine Teufelskräfte ein, er zog die Tische und alles andere Metallische an. „Was soll der Scheiß denn?“, schrie Katie erschrocken auf und wich zurück. Auf Kids Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „R-E-P-E-L“, rief er und stieß das gesammelte Metall wieder von sich. Katie und Kalle sprangen erschrocken zur Seite. „Was für ein Freak bist du denn?“, kreischte Katie mit unerträglich hoher Stimme. „Schade, dass ich jetzt nicht mein Schwert dabei habe … das wäre wirklich zu lustig geworden“, murrte Law. „Er soll aufhören“, mischte sich Yumiya ein. „Eustass-ya, hör auf!“, rief Law. „Schnauze!“, erwiderte Kid, er war zu aufgebracht, er hatte Katie gerade am Kragen gepackt und hochgehoben. „Hör auf“, kam es da auch von Puraido, sie war aufgestanden und lief auf Kid zu. Sie klammerte sich an seinen Arm. Sie sah ihn ernst an. Kid seufzte auf und ließ Katie fallen, welche auf ihrem Hintern landete und hustete. „Na schön, komm Puraido, wir gehen“, er hob sie wieder hoch und sie krallte sich an seinem Mantel fest. Yumiya nahm Puraidos Tasche. „Oh Gott, wie schwer ist die denn?“, keuchte sie auf. Law seufzte auf und nahm ihr die Tasche ab. „Wir können“, teilte er monoton mit. „Danke für den Anruf, Petrik“, meinte Yumiya. „Kein Problem, gute Besserung, Wölkchen“, antwortete er, während er Puraidos Hand drückte. Die kleine Gruppe verschwand schnell nach draußen, sie wollten nur wieder zurück zu Puraidos Wohnung. Sie kamen nach einigen Minuten wieder zuhause an und brachten Puraido sofort ins Bett. „So, und jetzt bleibst du solange im Bett liegen, bis ich befinde, dass es dir wieder gut geht“, meinte Law mit grimmigem Blick. „Ist gut“, krächzte Puraido. Yumiya half ihr, bequemere Sachen anzuziehen. Danach half sie, Chopper beim Kochen, Halo war gerade mal wieder nicht anwesend. Kid saß neben Puraido auf dem Bett, den Rücken hatte er gegen die Wand gelehnt und seine Hände unter dem Hinterkopf verschränkt. „Du hast Katie nicht umgebracht, ich bin stolz aus dich“, nuschelte Puraido. „Halt den Mund, du sollst nicht sprechen“, grummelte Kid, während er sie anstarrte. Puraido zog die Decke über ihren Mund und sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Gut so, und jetzt schlaf“, grummelte er. Etwas widerwillig schloss Puraido die Augen, da sie fix und fertig war, war sie froh, endlich schlafen zu können. Einkaufen --------- Es war mittlerweile Abend, als Puraido wieder erwachte. Sie fühlte sich schon wesentlich besser, allerdings war sie noch immer nicht fit genug. Sie sah sich um, doch Kid war nicht neben ihr im Bett. Seufzend stand sie auf und huschte erstmal ins Bad, nachdem sie fertig war ging sie ins Wohnzimmer. Dort saßen die anderen und sahen fernsehen. Yumiya sah als erste auf, als Puraido den Raum betrat. „Hey, wie geht’s?“, wollte sie wissen. „Besser als heute Mittag … allerdings werde ich morgen früh gleich mal zum Arzt gehen und mir eine Krankmeldung abholen. Ich werde doch meine kostbaren Urlaubstage nicht verschwenden, wenn ich krank bin“, sie schnaubte und setzte sich auf die Couch. „Clever …“, murmelte Yumiya. „Ich weiß … sagt, habt ihr schon was gegessen?“, fragte Puraido in die Runde. „Nein, du warst ja krank und hast geschlafen“, grummelte Zorro. „Tja, bleibt uns ja nichts anderes übrig, dann gehen wir eben jetzt noch mal los“, Puraido stieß einen Schwall Luft aus. „Oh nein, du gehst nicht noch mal raus!“, knurrte Law sie an. Puraido hob abwehrend die Hände. „Schon gut, dann verhungert halt …“, murmelte sie. „Nein, nein! Ich hab auch Hunger. Dieses Süppchen ersten, hat ja noch nicht mal ansatzweise satt gemacht“, knurrte Kid. „Tja, dann …“, sie stand auf und kramte in einer Schublade herum, danach holte sie einen Hundert-Euro-Schein hervor. „Yumiya, gehst du mit ihnen einkaufen? Hier habt ihr hundert Euro, das muss reichen“, sie hielt Yumiya das Geld hin. „O-okay … kann ich machen. Ich werde auch nicht alles ausgeben“, sie lächelte schüchtern und nahm das Geld entgegen. „Also, Kid, Ace und Law, kommt mit! Ihr werdet die Tüten schleppen“, meinte sie. Widerwillig, aber vom Hunger getrieben, standen Kid und Ace auf, doch sofort wurden sie von Puraido zur Ordnung gerufen. „Leute … zieht euch bitte was über! Ihr könnt doch nicht halbnackt durch die Stadt laufen … Echt, warum müssen Piraten immer nur halb nackt durch die Weltgeschichte schippern?“, grummelte sie genervt, dann ging sie los um Kids Mantel, der noch immer in ihrem Schlafzimmer lag und ein T-Shirt für Ace zu holen, sie hängte sich den Fellmantel über die Schultern und legte sich das T-Shirt über den Arm, so ging sie wieder zurück. „Hm, Puraido, das steht dir leider nicht so wirklich“, meinte da Shanks. „Ja, ich weiß, er ist mir zu groß“, seufzte Puraido, sie reichte Ace das T-Shirt, dieser zog es sich widerwillig über. Kid nahm Puraido den Fellmantel ab, er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Was grinst du so, Kid?“, wollte Puraido wissen. „Ach, nichts“, antwortete er etwas zu schnell, er ging an Puraido vorbei, nicht ohne ihr vorher noch einmal den Kopf zu tätscheln, danach wartete er an der Tür. „Na, was ist? Kommt, je schneller wir losgehen, desto schneller sind wir wieder zuhause und können was essen“, sagte er. Das schien bei Ace zu wirken. „Okay, dann los!“, er lief an Puraido vorbei und wuschelte ihr ebenfalls durch die Haare. „Lasst das!“, schrie Puraido auf. „Ich hasse das!“ Ace und Kid lachten nur, während sie den Raum verließen. Yumiya und Law folgten ihnen, während Law verkrampft versuchte, nicht zu lachen, konnte Yumiya ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Beleidigt setzte sich Puraido auf die Couch. „So was … warum müssen das alle immer machen?“, brummte sie beleidigt. Shanks Mundwinkel zuckten belustigt, doch er konnte sich ein Lachen gerade noch so verkneifen, nicht das Puraido noch auf die Idee kam, ihm das Bier zu streichen. Yumiya fühlte sich zwar etwas unwohl, mit fremdem Geld einzukaufen, doch sie würde es schaffen, da war sie sich ganz sicher. Kid und Ace liefen möglichst weit von einander entfernt durch den Laden, sie mochten sich nicht und gingen sich deswegen lieber aus dem Weg. Yumiya gewährte ihnen, dass sie alleine durch den Laden gehen konnten, sie hoffte, dass das mal gut ging. Yumiya lief mit Law durch den Laden, ihn ließ sie natürlich nicht gehen, wäre ja noch schöner. Sie gingen nach unten und Yumiya, die den Einkaufswagen vor sich her schob, wusste nicht recht, was sie überhaupt einkaufen sollte. Was, wenn sie etwas Falsches besorgte? Sie musste jemanden finden, den sie fragen konnte, jemand, der Puraido besser kannte. Sie sah sich suchend um und entdeckte diese Kathy. Lächelnd steuerte sie auf das Mädchen zu, welche gerade einen Papprolli vor sich her schob. „Kathy! Warte Mal!“, rief Yumiya und eilte auf die andere zu. Kathy blieb stehen und sah die Jüngere an. „Yumiya, was gibt’s?“, fragte sie. „Sag mal, du weißt nicht zufällig, was Puraido gerne isst, oder so?“, hakte sie nach. „Nudeln mit Arrabiatasoße und Gehacktes“, kam es ohne Zögern von Kathy. „Dass Essen Halo und sie so gut wie jeden Sonntag“, fügte sie dann noch hinzu. „Hm, okay … dann gibt’s das heute auch Mal, denn Puraido ist krank, sie ist in der Schule zusammengeklappt“, seufzte Yumiya. „Ja, ich weiß, ich hab’s von Petrik gehört“, meinte Kathy. „So … und ähm, wo stehen denn die Nudeln und die Soße?“, wollte Yumiya dann noch wissen. Schmunzelnd deutete Kathy in die Richtung, in der Nudeln und Soße standen. Gehacktes gab es ja an der Fleischtheke. Schnell flitzte Yumiya los, sie wollte schnell wieder nach Hause. Law wartete unterdessen bei Kathy. Diese sah ihn unverwandt an. „Also, Law war dein Name, oder?“, fragte sie ihn. „Ja“, antwortete er schlicht. „Du hast nicht zufällig heute Abend Zeit? Ich muss bis zwanzig Uhr arbeiten, danach könnten wir doch was unternehmen“, sie setzte einen flirtigen Blick auf und zwinkerte ihm zu. „Nein, kein Interesse“, wies Law sie kalt ab. Kathy verzog das Gesicht. „Und warum nicht? Bist du etwa mit der Kleinen zusammen?“ „Nein, bin ich nicht. Ich habe einfach keine Lust“, stieß er seufzend aus und wartete darauf, dass Yumiya zurückkam, welche auch just in diesem Moment um die Ecke schoss. „So, hab alles!“, rief sie. „Danke noch Mal, Kathy“, sie lief an der Auszubildenden vorbei, wobei sie Law am Arm packte und ihn mitzog. Sie hatte mitgekriegt, worüber Kathy und Law geredet hatten, sie wollte ihn nur schnell von der anderen wegkriegen. Sie lief zur Fleischtheke und wartete, bis sie an der Reihe war, danach bestellte sie gleich ein ganzes Kilo Gehacktes. Kid unterdessen stand etwas hilflos vor dem Chipsregal, er sah lediglich die vielen bunten Tüten, aber er da er nicht wusste, was die Aufschrift bedeutete und ihm manche Bilder auch nichts verrieten, wurde er zunehmend verwirrter. „Scheiß neue Welt … hier gibt es so viel, was ich nicht kenne. Zudem kann ich den Mist nicht mal lesen“, grummelte er vor sich hin. Er hatte Hunger auf irgendwas. Gestern hatte er neben Puraidos Keksen, auch die angefangene Tüte Chips aufgefuttert. Da diese allerdings bereits in einer Schüssel gewesen waren, wusste er nicht, welche Chips sie genommen hatte. Da vernahm er eine vertraute Stimme. Er verließ den Gang und entdeckte Petrik und Anita zusammen mit Anitas Tochter Emma. „Hey, du da!“, rief er Petrik hinterher, welcher eigentlich ebenfalls nur noch mal Einkaufen wollte. „Was denn? Oh, du bist das“, meinte er und drehte sich zu Kid um. „Kannst du mir sagen, was für Chips Puraido immer isst? Ich kann nämlich kein Deutsch lesen, weshalb ich auch nicht weiß, was auf den Packungen steht“, erklärte er, da Petrik ihn seltsam angestarrt hatte. „Ah, okay … Nun Puraido isst immer die günstigsten Chips“, erklärte er und ging an das Kopfregal, dann schmiss er Kid eine rote Tüte zu. „Hier, die isst sie eigentlich nur.“ „Gut, sehr schön, wäre das auch geklärt“, Kid nickte zufrieden. „Hm, wobei. Weißt du auch, welche Kekse sie immer isst? Das sind so einfache Schokokekse in blauer Verpackung. Die sind echt gut, muss ich sagen“, überlegte er. „Hm, nein, die Kekse, die du meinst gibt’s hier nicht. Aber ich kann dir was anderes empfehlen. Er ging zwei Gänge zurück, Kid folgte ihm. Während Petrik ans Ende des Regals ging um das gesuchte Objekt zu präsentieren. „Bitte, Schokotatzen. Puraido war mal eine Zeitlang so süchtig nach dem Zeug … sie hat sich sogar einen ganzen Karton bestellt. Darin waren zwölf solcher Tüten, die waren innerhalb von einer Woche weg …“, erzählte Petrik. „Dann scheint es ihr ja zu schmecken. Noch eine andere Frage“, bei diesem Satz seufzte Petrik auf, während Anita anfing zu Schmunzeln. „Sie hatte noch was zu trinken im Kühlschrank, in so einer Dose. Weißt du damit was anzufangen?“ „Energy Drinks … Nun ja, kommt zwar nicht gerade häufig vor, dass sie das trinkt, aber ab und zu braucht sie das. Komm mit“, er führte Kid noch einen Gang zurück und wechselte die Seite, so standen sie gleich bei den Energy Drinks. Petrik hielt ihm den Gewünschten hin. „Cool, du weißt ja wirklich ziemlich viel über Puraido“, bemerkte Kid. „Ach, es geht. Ich kriege ihre neusten Drogen immer wieder mit, von daher“, er zuckte mit den Schultern. „Drogen?“ „Ja, das, wonach sie gerade süchtig ist. Halt wie die Schokotatzen, die Chips oder die Kekse. Solche ‚Drogen‘ halt“, erklärte er. „Ach so … okay, na ja, Danke jedenfalls, hast du gut gemacht, ich werde dich nicht umbringen“, meinte Kid gut gelaunt und ging an Petrik vorbei. „Vielen Dank, das freut mich“, rief Petrik sarkastisch hinterher. Ace stand in der Zwischenzeit ratlos in der Bierecke, er wollte Shanks auch Bier mitbringen, allerdings wusste er nicht recht, welches. Wenn er nur wüsste, was dieser letztes Mal genommen hatte. „Wo zur Hölle ist hier der Unterschied?“, er schnaubte. „Sieht doch alles gleich aus“, er fuhr sich durch die Haare und setzte dann seinen Hut wieder auf. In diesem Moment kam Yumiya um die Ecke. „Was hast du denn Ace?“, wollte sie wissen. „Bier sieht hier so gleich aus, aber es gibt so viele Sorten … Was hatte Shanks denn bloß letztes Mal für welches? Grr“, knurrte Ace. „Wir können diesmal kein Bier mitnehmen“, kam es von Yumiya. „Was?! Warum nicht“, Ace verstand es nicht. „Ich bin erst fünfzehn, ich darf noch kein Bier kaufen“, teilte sie ihm mit. „Mann, das ist doch nicht dein ernst, oder?“ „Doch, leider schon …“ „Dann … dann kaufe ich das eben!“, schlug Ace vor. Yumiya sah ihn, sie überlegte angestrengt … „Ich weiß nicht“, murmelte sie. „Dann kaufe ich es eben“, mischte sich Law ein und sah Yumiya an. „Okay“, änderte sie ihre Meinung sofort. Ace starrte sie fassungslos an, er schüttelte den Kopf und hob die Hände. „Weshalb?!“, stieß er aus. „Weshalb was?“ „Weshalb stimmst du bei ihm sofort zu und bei nicht?“, konkretisierte er. Yumiya lief leicht rot an und kicherte, dann sah sie zu Law. „Ich mag Law“, sie hob kurz die Schultern an. Law hob die Augenbrauen an und betrachtete das Mädchen. Sie war definitiv seltsam. Nachdem das auch geklärt war, suchte Yumiya für Ace Bier aus, sie hatte zwar auch keine Ahnung, aber das musste Ace ja auch nicht wissen. Yumiya besorgte für Chopper noch Marshmallows und danach gingen sie zur Kasse. Dort saß Marli. Als sie an der Reihe waren lächelte Marli freundlich. „Ah, ihr seid doch die Bekannten von Puraido“, meinte sie mit einer gekünstelt hohen Stimme. „Jep, sind wir“, grummelte Kid. Schnell zog Marli die vier ab. „Wo ist Puraido heute denn? Ist sie gar nicht bei euch?“, wollte sie wissen. „Puraido ist krank“, murmelte Ace. „Oh, das ist aber schade!“, ihre Stimmlage sagte aus, dass sie es gar nicht schade fand. „Ähm, könntest du mir bitte zu machen? Ich habe jetzt Feierabend“, fügte sie dann noch an Ace gewandt hinzu. „Einfach das Schloss in der Mitte hochheben und dann zuziehen“, erklärte sie noch, als Ace vergeblich an der Tür rüttelte. Dieser befolgte das Gesagte der Kassiererin und siehe da, es klappte. Sie hatte soweit alles fertig abgezogen, doch bei dem Bier stoppte sie. Sie sah, das Yumiya das Geld in der Hand hatte. „Darf ich mal deinen Ausweis sehen?“, fragte Marli. „Nein, ich halte nur das Geld, ich bezahle nicht, ich bin erst fünfzehn“, murmelte Yumiya, danach reichte sie Law das Geld. Marli hob die Augenbrauen an. „Und wie alt bist du?“ „Vierundzwanzig“, meinte er tonlos. „Hm, okay“, antwortete Marli nur und zog das Bier ebenfalls ab. „So, dann hätten wir genau 22,00 Euro“, sagte sie. Law sah Yumiya an. „Und ihr soll ich jetzt wirklich das Geld geben?“, er sah zweifelnd zu Yumiya. Diese Marli war ihm unsympathisch. „Ja, jetzt gib’s ihr schon“, nuschelte Yumiya. Widerwillig reichte Law ihr das Geld. Marli nahm es entgegen, wobei sie Law anstrahlte und ihm schöne Augen machte. Law zuckte automatisch vor ihr zurück, als sie das machte. Yumiya verzog den Mund und griff nach Laws Arm. Sofort verfinsterte sich Marlis Gesicht, doch dann zog sie sie weiter ab und reichte Law das Wechselgeld. „Hm, wie wäre es, wenn wir gemeinsam nach Hause gehen? Das könnte doch nett werden“, sie lächelte kokett. „Nun … ähm, wie lange brauchst du denn?“, hakte Yumiya nach. „Ach, ich muss nur abrechnen und mich umziehen, dauert nicht lange“, sie lächelte noch immer, während sie ihren Einsatz aus der Halterung entfernte und nach oben flitzte. „Bis gleich“, trällerte sie noch, während sie ins Kassenbüro ging. Yumiya starrte ihr hinterher, trug sie etwa keine Hose?! Sah unter dem Kittel, der ihr bis kurz über den Hintern ging so aus. Sie warteten einige Minuten, ehe Marli wieder aus dem Büro herauskam und nach hinten flitzte. Sie brauchte nicht lange und tauchte wieder bei den vieren auf. Jetzt erkannte Yumiya, dass Marli einfach nur ein sehr, sehr … sehr kurzes Kleidchen trug. Es sah seltsam aus, da sie zwar nicht dick, aber auch nicht unbedingt voll schlank war. „Können wir dann jetzt endlich?“, fragte Kid gereizt. Er betrachtete Marli einige Zeit und verzog das Gesicht. Er selbst war eigentlich nicht sonderlich wählerisch, was Frauen anging, doch bei ihr verging sogar ihm die Lust. „Aber klar, ich bin so weit“, Marli lächelte versucht verführerisch, was irgendwie nicht so ganz klappte. Kid schnappte sich die Tüten und stürmte mit einem „Na Hallelujah“, voraus. Sie gingen nach draußen und Marli zog eine übergroße Sonnenbrille aus ihrer Tasche. Sie setzte sie auf, Yumiya schüttelte nur leicht den Kopf, das sah ja so billig aus. Insgesamt wirkte Marli sehr billig, mit ihrem großen Ausschnitt und den kurzen Sachen. Sie gingen gemeinsam den Weg zurück. Marli wackelte aufreizend mit dem Hintern und ging auffällig nah neben Law. „Und, wie lange bleibst du noch hier bei Puraido?“, fragte sie und streifte ganz zufällig seinen Arm. „Keine Ahnung. Das steht noch nicht fest … Ich hoffe jedoch, wir bleiben nicht mehr allzu lange hier“, murrte er. „Ich weiß, hier ist es manchmal langweilig, aber mit den richtigen Leuten kann es auch witzig sein“, sie kicherte hoch. Yumiya warf ihr hinter Laws Rücken Todesblicke zu. Sie mochte diese Marli ganz und gar nicht. „Kennst du denn die richtigen Leute?“, fragte Law desinteressiert. „Nun ja, ich könnte eine von diesen Leuten sein. Mit mir kann man viel Spaß haben“, sie zwinkerte ihm kokett zu. Ace und Kid liefen hinter den dreien her und mussten ein lautes Lachen unterdrücken. Das ganze war ja echt zu billig. Sie unterhielten sich leise über Marli, sie waren sich einig, dieses Mädchen war einfach nur schlampig. Law war mehr als genervt, das war schon die zweite, die sich heute an ihn ranmachte. Das dieses Mädchen auch nicht merkte, dass sie total nervig war. Er bemerkte, dass sie immer näher an ihn heranrückte, ihre Brüste drückten sich gegen seinen Arm. Sie waren mittlerweile vor ihrem Haus angekommen, doch die Blondine wollte sie, beziehungsweise, sie wollte Law nicht gehen lassen. „Wollt ihr vielleicht mit reinkommen?“, fragte sie, wobei sie allerdings nur Law anguckte. Subtil war sie ja nicht gerade. „Also wir nicht, wir wollen nur noch was essen. Zudem wartet Puraido zuhause auf mich“, kam es von Kid. Marli sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Stimmt und auf mich auch“, meinte Ace. Marli hob die Augenbrauen ebenfalls noch an. „Na, Puraido lässt es ja richtig Krachen … Hätte ich ja gar nicht von ihr erwartet“, nuschelte sie. „Willst du dann noch mit hochkommen?“, richtete sie sich dann wieder an Law. „Nein, kein Interesse“, antwortete er trocken. „Aber warum denn nicht? Braucht dich Puraido etwa auch?“, sie zog einen Schmollmund. „Nein, Puraido nicht unbedingt. Außer, dass ich noch mal nach ihren Verletzungen sehen will, aber sonst“, meinte er. „Oh, du bist Arzt? Ist ja sexy“, sie biss sich auf die Unterlippe und lächelte. „Chirurg, um genau zu sein“, murmelte er. „Uh, das ist ja cool“, sie trat noch ein wenig näher an Law heran, doch dieser machte einen Schritt zurück. Er griff nach Yumiyas Hand. „Nun, wir sollten gehen, Puraido wartet“, meinte er mit finsterem Blick auf Marli. „Ach, die paar Minuten, darauf kommt es doch auch nicht an“, versuchte die Blondine es nun anders. „Hör zu, merkst du eigentlich gar nicht, dass ich dir auf dezente Art und Weise zu sagen versuche, dass du mich kein bisschen interessierst und mir ehrlich gesagt auf die Nerven gehst? Verschwinde lieber, bevor du meinen Geduldsfaden zum Reißen bringst“, er funkelte sie wütend an. „Ja … aber …“, stammelte Marli, sie ließ auch einfach nicht locker. Law atmete tief durch, er würde sich nicht von diesem Mädchen provozieren lassen, wäre ja noch schöner, zudem sah Eustass ebenfalls zu. Als Marli auch noch nach ihm griff, reichte es ihm langsam. „Wie nervig, sieh zu“, grummelte er und beugte sich zu Yumiya hinunter. Marlis Augen weiteten sich, als Law Yumiya vor ihren Augen küsste. Yumiya erstarrte in dem Moment, als sich ihre Lippen trafen, augenblicklich lief sie knallrot an. Kid und Ace verstummten, als sie das sahen. „Äh … sein ernst?“, kam es von Kid. „Anscheinend schon“, antwortete Ace. Als Law sich löste, musste er Yumiya festhalten, da diese noch immer erstarrt war. Sie war noch immer knallrot, doch plötzlich fing sie an zu grinsen. Marli starrte Law mit offenem Mund an, sie zeigte mit ihrem Finger auf ihn. „Aber, das ist doch noch ein Kind“, stammelte sie. „Nein, sie ist schon fünfzehn … Man sieht sich hoffentlich nicht mehr“, murmelte Law und wandte sich ab. Er musste allerdings feststellen, dass sich Yumiya nicht rührte, sie grinste nur blöd vor sich hin. Er seufzte und klemmte sie sich unter den Arm, danach drehte er sich zu Kid und Ace um. „Was ist? Kommt ihr oder nicht? Ich dachte, Puraido wartet auf euch“, meinte er. „Äh, klar“, kam es von beiden, schließlich setzten sie sich in Bewegung und ließen Marli einfach stehen. Diese sah Law nach und funkelte Yumiya hinterher. „Was hat diese Göre, was ich nicht habe“, stieß sie entsetzt aus, ehe sie in ihrer Wohnung verschwand. Seltsame Situationen -------------------- Die kleine Gruppe kam beim Wohngebäude an, Law stellte Yumiya ab und kramte in seiner Tasche nach dem Schlüssel, den Puraido ihm gegeben hatte, Yumiya war noch immer wie versteinert, wobei ihm ihr Grinsen langsam sorgen bereitete. Es sah aus, als würde es ihr Gesicht zerteilen. Ace und Kid blieben vorsichtshalber auf Abstand, Yumiya sah momentan nicht gerade stabil aus, wer weiß, was sie für Zeug machte, wenn man jetzt was Falsches sagte. Sie war immerhin ein Fangirl … Law trug Yumiya auch nach oben, ehe er sich daran machte, die Wohnungstür zu öffnen. Als sie ins Wohnzimmer traten, tat sich ihnen ein merkwürdiges Bild auf. „Ähm, Shanks … Puraido … was macht ihr da?“, wollte Kid wissen, als er sah, das Puraido auf Shanks saß, welcher nur in Unterwäsche auf dem Boden lag. Smoker saß grummelnd ebenfalls nur in Unterwäsche auf der Couch. Puraido sah offen gestanden ebenfalls nicht gerade gut aus, sie hatte überall Kratzer, wobei Shanks’ Oberkörper noch übler zugerichtet war. „Wir machen gar nichts“, grummelte Smoker. „Nur dass wir hier fast von Puraido missbraucht worden sind.“ „Das war ja wohl nicht meine Schuld!“, fauchte Puraido und sprang auf, wobei sie unsanft auf Shanks’ Bauch rumtrampelte, was ihn aufstöhnen ließ. „Was kann ich denn dafür, dass ihr mit Halo und Toby unbedingt die Bude vollqualmen müsst, ihr hättet euch danach wenigstens Duschen können, das stinkt nämlich abartig“, fauchte Puraido. „Puraido, hör auf, auf mir herumzutrampeln“, jammerte Shanks. „Ach, stell dich nicht so an, das ist sogar eine Massagetechnik, also sei still“, grummelte sie. „Aber garantiert nicht so“, unsanft ließ Shanks seinen Kopf auf den Boden knallen. „Hat sie euch so ausgezogen?“, wollte Ace neugierig wissen. „Jep, unter Androhung uns ihre gruseligen Geschichten vorzulesen … Als sie mit einer Shanks x Ruffy Geschichte angefangen wollte, hat er sich freiwillig ausgezogen. Ich wollte mir das auch ersparen“, murrte Smoker, er hatte den Ellbogen auf die Lehne gestützt und den Kopf in die Hand gebettet. „Und warum bist du halb ausgezogen, Puraido?“, wollte Kid wissen, sein Tonfall verriet, dass er es gar nicht witzig fand, dass Puraido mehr ausgezogen vor den Piraten stand. Schließlich wollte er sie immer noch für sich haben. „Na ja … also“, setzte sie an. Was zuvor geschah … Die vier hatten gerade die Wohnung verlassen, als Puraido sich naserümpfend zu Shanks und Smoker umwandte. „Sagt mal, habt ihr eure Klamotten eigentlich nach dieser Rauchaktion mal gewechselt?“, wollte sie wissen. „Äh, wie denn? Wir haben keine Wechselklamotten, falls du es vergessen hast“, bemerkte Shanks. „Igitt, ihr wisst schon, dass ihr beide nach Rauch stinkt? Das ist eklig“, sie ließ die Zunge raushängen und verzog das Gesicht. „Tja und was willst du dagegen tun?“, wollte Smoker wissen. „Ich kann eure Sachen schnell waschen, dann müsstet ihr nur noch duschen gehen, so ginge es auch“, überlegte sie. „Ne, lass mal, wir haben keine weiteren Sachen dabei und ich hab sicherlich nicht vor, mich hier nackt hinzusetzen“, brummte Smoker. „Mann, dann wasch ich eben nur eure Hosen und Hemden und Umhänge und was auch sonst noch“, seufzte sie. „Denn das ist eklig. Ihr müsst eure Sachen sowieso mal waschen, die anderen eigentlich auch“, überlegte sie. „Warum denn eklig? Wir sind Piraten, wir waschen unsere Sachen nicht täglich, viel zu viel Aufwand“, bemerkte Shanks. „Bah, igitt. Ich weiß, ihr seid Piraten, aber ihr seid hier in meiner Welt, also müsst ihr euch ein wenig anpassen, solange wir noch keinen Rückweg für euch haben“, meinte sie entschlossen. „Also gebt mir jetzt eure Sachen, ich werde sie waschen, danach geht ihr duschen!“ „Aber nur wenn du mit mir kommst“, grinste Shanks plötzlich. „Was? Warum sollte ich“, fiepte Puraido. „Na ja, zu zweit macht das doch mehr Spaß, zudem bin ich einarmig, ich brauche deine Hilfe“, er sah sie mit großen Augen an. „Haha, Shanks, du bist schon jahrelang einarmig und bisher hattest du auch kein Problem damit. Zudem … Shanks, du bist alt genug um mein Vater zu sein, das ist widerlich“, schnaubte sie. „Och menno“, nuschelte er und sah zur Seite. „Also los jetzt, ausziehen … Oder ich werde euch Fanfictions vorlesen. Ich habe da so ein paar schöne Geschichten, die ich euch vorlesen könnte. Eine Shanks x Ruffy Geschichte zum Beispiel …“, sie grinste breit. Shanks wurde blass. „Äh, das willst du nicht wirklich tun, oder?“ Puraidos Grinsen wurde fies, während sie nach dem Tablet griff. „Doch, werde ich, wenn du mir nicht deine Sachen zum Waschen gibst …“, sie suchte nach der Geschichte, welche sie schon bald gefunden hatte. „Ich denke, das Vorspiel können wir auslassen, wir gehen gleich zum Interessanten Teil über“, murmelte sie und scrollte runter. „Also, beginnen wir doch damit“, sie fing an vorzulesen und was sie da las gefiel Shanks absolut nicht. Er wurde blass, als sie an besonders detaillierten Stellen ankam. „Okay, okay, okay! Ich geb dir meine Sachen ja schon, aber bitte hör auf zu lesen, das halte ich nicht aus“, jammerte Shanks. „Och, es ist doch gerade so interessant“, lächelte Puraido. „Gib her!“, knurrte der Pirat und griff nach dem Tablet. Puraido wich jedoch geschickt aus, sie brachte ihr Tablet schnell in Sicherheit. „Los, zieh deine Sachen aus und ich höre auf“, meinte sie. Shanks sah sie böse an, allerdings tat er, was sie wollte. Schließlich hatte er nicht das Bedürfnis, noch mehr Fanfictions zu hören. Schließlich stand er nur in Unterhose da. „So, bitte schön, nun zu frieden?“, knurrte er. „Jup und jetzt zu dir, Smoker“, sie wandte sich zum Marinekapitän und sah ihn ernst an. „Dein Ernst?“, er runzelte die Stirn und starrte Puraido an. „Mein voller Ernst. Oder muss ich auch zu den harten Mitteln greifen?“, sie hob eine Augenbraue an. Seufzend stand Smoker auf und befreite sich von seinen Sachen. Danach setzte er sich wieder. „Sehr schön, dann werde ich das Zeug jetzt mal in die Waschmaschine schmeißen und Shanks, du stellst dich jetzt unter die Dusche, Smoker, du gehst danach“, meinte sie noch. Sie schmiss das Zeug in ihre Waschmaschine und schaltete sie an. Als sie wieder im Wohnzimmer ankam, saß Shanks grummelnd auf der Couch. „Was ist nun wieder los?“ „Ich bin ein Piratenkapitän, ich lass mir doch keine Befehle erteilen! Und schon gar nicht von dir“, brummte er. Puraidos Augen verdunkelten sich. „Okay … dann gibt’s eben kein Bier mehr, nie wieder, solange du hier bist“, meinte Puraido. Shanks zuckte zusammen. „Nicht dein ernst! Du spielst mit unfairen Mitteln“, fauchte er. „Mag sein, aber meine Wohnung, meine Regeln“, sie funkelte ihn wütend an. Shanks und Puraido starrten sich feindselig an, doch dann packte sie ihn am Arm und zog ihn mit einem Ruck auf, vielleicht etwas zu fest, denn sie beide verloren auf dem rutschigen Boden den Halt und Puraido knallte auf den Boden, Shanks landete auf ihr. „Hey! Geh von mir runter“, grummelte Puraido. „Oh, Kid hatte recht, du bist sehr bequem“, grinste er. Dafür bekam er von Puraido eine gescheuert. „Perverser Mistkerl“, schrie sie und drehte Shanks mit einem Ruck um. Dieser war ziemlich überrascht, als Puraido plötzlich auf ihm drauf saß. Sie saß auf seiner Hüfte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du solltest an deinen Manieren arbeiten, mein Freund“, sie bleckte die Zähne. Shanks packte sie am Kragen und riss sie nach unten. „Du ebenso, aber irgendwie finde ich das witzig, mal sehen, wer stärker ist“, er grinste sie an. „Du würdest dich wundern, was ich alles an der Arbeit schleppen muss, das macht einen ganz schön stark“, meinte sie und versuchte sich wieder aufzurichten. Allerdings machte ihr T-Shirt dabei nicht mit, sie hörte ein reißendes Geräusch. „Wah! Mein T-Shirt!“, fauchte Puraido. „Du hast Glück, dass das nur ein altes Schlafshirt ist, sonst wärst du jetzt tot“, ihr Blick war todernst. Sie zog das T-Shirt aus und warf es weg. „Wow, schick, schick“, Shanks hob eine Augenbraue hoch und betrachtete Puraido amüsiert. „Wage es dich nicht“, ihr Blick war nicht erfreut. Sie kratzte ihm über die Brust. „Au, hörst du auf?“, brummte Shanks. Er krallte sich in Puraidos Rücken und fügte ihr ebenfalls Schmerzen zu. „Ah! Lass das! Das darfst du nicht“, keuchte Puraido schmerzverzerrt auf. Sie drückte ihre Stirn gegen seine und dann knurrten sie sich gegenseitig an. Da öffnete sich plötzlich die Tür … „So war das“, endete Puraido. Sie saß im Schneidersitz auf Shanks’ Bauch. „Könntest du vielleicht mal von mir runtergehen?“, grummelte Shanks. „Das hast du dir nicht verdient“, sie wandte störrisch den Kopf ab. „Geh von mir runter, oder ich beiß dich auch noch mal“, Shanks, richtete sich halb auf und knurrte sie an. „Iiiek! Nein, einmal gebissen zu werden reicht mir“, sie sprang schnell auf und wich zurück. Sie kam vor Law und Yumiya zum Stehen. „Was ist denn mit ihr?“ „Ach, ich hab sie geküsst“, meinte Law Schulter zuckend. „Was?! Geküsst, warum denn das?“, stieß Puraido aus. „Nun ja, diese Marli hat genervt und ich wollte ihr zeigen, dass sie bei mir an der falschen Adresse ist“, er hob die Schultern an. „Ja, aber doch nicht so! Das tut man nicht“, knurrte Puraido. „Ist schon okay … Puraido, ich bin glücklich“, kam es von Yumiya, sie schmiegte sich an Law. „Siehst du?“, Law sah sie triumphierend an. „Puh, ihr seid anstrengend“, murmelte Puraido. „Shanks! Jetzt geh unter die Dusche! Sonst lese ich weiter und es gibt keinen Alkohol mehr“, brummte sie. „Ich geh ja schon“, widerwillig stand Shanks auf und verschwand ins Bad. „Warum nicht gleich so …“, grinste Puraido, doch sie merkte, dass sie angestarrt wurde. Sie wandte den Blick zu Kid. „Was?!“, fauchte sie. „Hm, warum lässt du dich von Shanks ausziehen und von mir nicht?“, wollte er wissen. „Ist ja nicht so, als ob ich das gewollt hätte, zudem hat er mich gekratzt, das tut weh“, seufzte sie. Kid ging auf sie zu und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Tja, hättest du dich mal auf mich eingelassen, ich hätte dich nicht gekratzt“, meinte er. Puraido sah ihn erbost an. „Du hast mich gebissen, zweimal“, erinnerte Puraido ihn. „Nur, weil du dich gewehrt hast“, kam es von ihm. „Ist doch jetzt egal, ich hab was zu essen gekauft, von daher, lasst uns was essen“, trällerte Yumiya gut gelaunt. „Stimmt, du hast recht, ich sterbe vor Hunger, was gibt’s denn?“ „Nudeln mit Soße“, grinste Yumiya. „Mein Sonntagsessen am Mittwoch, oh schock“, lachte Puraido. „Gut, dann wollen wir mal kochen“, fügte sie hinzu. Sie wollte Yumiya gerade mit in die Küche ziehen, als hinter ihnen plötzlich ein grelles Licht erstrahlte. „Was zur Hölle ist das?!“, schrie Puraido auf, ehe sie die Augen schließen musste, damit sie nicht erblindete. Als das Licht abflaute, klappte Puraido vor Schock der Mund auf. „Scheiße …“ Sie vermehren sich! ------------------- Die Augen aller Anwesenden waren geweitet, nachdem das Licht abgeklungen war und eine Gestalt über dem Wohnzimmertisch schwebte. Plötzlich krachte sie aber herunter und schlug auf dem Tisch auf, Puraido zuckte zusammen, als sie erkannte, wer das war. „Sanji?!“, stieß sie aus und bewegte sich vorsichtig, auf den Bewusstlosen zu. „Helft mir, ihn vom Tisch zu nehmen!“, meinte sie an die Piraten gewandt. Ace trat schließlich freiwillig vor und hievte Sanji vom Tisch auf die Couch, Puraido setzte sich zu ihm und betrachtete noch immer ungläubig den neu angekommenen Piraten. „Was hat das zu bedeuten?“, wollte Yumiya wissen. „Keine Ahnung“, nuschelte Puraido, sie war leicht über Sanji gebeugt. „Vorsicht, beugt dich lieber nicht zu sehr über ihn, wenn er aufwachst, dann kann das übel für dich ausgehen“, bemerkte Zorro. „Was?“ Puraido hob verwirrt die Augenbrauen, doch in diesem Moment zuckte Sanji und öffnete die Augen. „Wuah!“, stieß er aus und richtete sich auf. „Ich bin gestorben und nun im Himmel!“, seine Stimme überschlug sich vor Freude mehrere Male. „Oh, du wunderschöner Engel, verrate mir deinen Namen“, flötete er. Er hatte Herzen in den Augen und ihre Hände ergriffen. „Äh, ich heiße … Puraido“, stammelte sie leicht überfordert. „Puraido-chwan! Welch ein wunderschöner Name für einen wunderschönen Engel“, seine Stimme schnellte einige Oktaven in die Höhe. Puraido sah ihn irritiert an. „Äh, bist du auf den Kopf gefallen, oder so? Hast du dir wehgetan?“ „Nein, wieso sollte ich, mein Engel?“ „Du weißt schon, dass du ein wenig gruselig bist?“, sie sah ihn mit verengten Augen an. „Aber wieso denn, Puraido-chwan?“ „Weil es so ist, kein normaler Mensch findet mich wunderschön … oder behauptet ich sei ein Engel … Ich bin eher das Gegenteil“, meinte sie. „Aber was sagst du denn da? Du bist …“, setzte er an, doch Puraido hielt ihm den Mund zu. „Sag. Es. Nicht!“, grummelte sie. Er murmelte etwas unter ihrer Hand, was sie allerdings nicht verstand. „Kid! Kannst du mir mal helfen?“, rief Puraido über ihre Schulter. Kid grinste nur und ging auf Puraido zu, er hob sie von Sanji weg. Er hielt sie mit Leichtigkeit auf einem Arm. „Wah, ist das hoch“, stammelte Puraido und klammerte sich an Kids Hals fest. „Was hast du, ich sollte dich doch dort wegholen“, murmelte Kid. „Ja, aber ich hab Höhenangst“, teilte sie ihm mit. „Das ist doch nicht hoch“, er sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Doch … das ist hoch“, sie sah ihn fest an. Kid stieß die Luft aus und setzte sie wieder auf dem Boden ab. „Puraido-chwan, was machst du denn bei diesem Kerl, vor allem in diesem Aufzug, unter so vielen männlichen Wesen“, er sah schockiert aus. „Sorry, ich kann nichts dafür, Shanks hat mich quasi ausgezogen“, seufzte sie auf. Sanji sog scharf die Luft ein. „Rothaar Shanks vergreift sich an einem unschuldigen Mädchen? Wie kann er nur?“ In dem Moment tauchte Shanks wieder auf. „Was ist los? Was hab ich nun schon wieder gemacht?“ „Gar nichts, Shanks. Nur unser Möchtegern-Romeo ist gerade hier aufgetaucht und ist empört darüber, das ich hier nur im BH stehe, obwohl ich doch von so vielen Raubtieren umzingelt bin“, erklärte Puraido. „Hey, Löffelschwinger, was machst du eigentlich hier?“, kam es da von Zorro. „Marimo … du bist auch hier?“, murmelte er. „Jep, schon seit einer Woche“, antwortete Zorro. „Eine Woche … stimmt, so lange bist du schon verschwunden“, Sanji sah nachdenklich aus. „Also seid ihr wirklich vollkommen aus eurer Welt verschwunden“, nuschelte Puraido. „Was bedeutet dass eigentlich für den Manga?“, fragte Yumiya. „Uah! Eine zweite Schönheit! Wie ist dein Name, meine Süße?“, fixte Sanji sofort Yumiya an. „Yumiya … und nein, ich hab kein Interesse, ich hab Law, mehr brauche ich nicht“, sie klammerte sich demonstrativ an Law. Sanji wollte gerade etwas erwidern, doch Puraido ging lieber dazwischen. „Und? Wie kommst du jetzt hierher, oder viel mehr, warum bist du hier?“ Sanjis Augen wurden sofort wieder herzförmig. „Ich antworte nur für dich, Puraido-chwan“, er breitete die Arme aus und wollte auf sie zugehen, doch Puraido huschte schnell zu Kid, sie versteckte sich hinter ihm und lugte an seinem Arm vorbei. Sanji räusperte sich. „Nun, seit der Schwertfuchtler und Chopper verschwunden sind, dreht die Crew praktisch durch, Ruffy will wissen, in welches Abenteuer sie sich ohne ihn gestürzt haben und Nami ist stinksauer, dass sie einfach so verschwunden sind. Die anderen waren nicht ganz so extrem. Jedenfalls, heute Mittag stand plötzlich Bartholomäus Bär auf der Sunny. Er erklärte uns was los ist … er habe Zorro und Chopper in eine andere Welt geschickt. Er hat zudem gemeint, dass das alles schon viel zu lange dauert und dass er noch jemanden hinterher schicken wird. Ruffy wollte eigentlich hierher kommen, aber da er uns einen Brief mitgeben wollte, haben wir entschieden, dass es besser ist, wenn jemand anderes geht. Aber da Lysop plötzlich die ‚Ich kann nicht in eine andere Welt reisen‘-Grippe hat und die anderen auch keine Zeit hatten, hab ich halt zugestimmt, hierher zu reisen. Auch wenn ich nicht geglaubt habe, dass es tatsächlich eine andere Welt gibt …“, er sah sich nachdenklich um. „Das ist doch hier eine andere Welt, oder?“, wollte er wissen. „Ja, ist es. Du sagtest etwas von einem Brief“, griff Puraido wieder auf. „Ah, genau, Puraido-chwan. Bär hat mir einen Brief mitgegeben. Er meinte, ich solle diesen Brief der Person geben, bei der ihr euch befindet. Das bist wohl du, mein Engel, also hier bitte schön“, er hielt ihr einen weißen Umschlag hin. Puraido nahm ihn und öffnete den Umschlag, sie zog das Papier heraus und faltete es auf, danach überflog sie die Zeilen. „Aha, mhm. Wie ich es mir dachte“, sie nickte leicht. „Was denn?“, grummelte Kid. „Ich kann es nicht lesen“, seufzte sie und hielt ihm den Brief hin. „Hier, lies du vor.“ Kid nahm den Brief und begann vorzulesen. „‚Sehr geehrter Unbekannter, sofern es Sie gibt. Sie fragen sich sicherlich, warum gerade bei Ihnen Piraten aufgetaucht sind. Dies liegt daran, dass Doktor Vegapunk, mit der Hilfe von mir, Bartholomäus Bär und meinen Fähigkeiten, testen wollte, ob es noch eine andere Welt gibt. Der Doktor modifizierte meine Kräfte und wartet nun auf Ergebnisse. Ich habe Ihnen noch einen weiteren Piraten geschickt, der Ihnen helfen soll, die anderen Personen zurückzuschicken. Zudem hat der Doktor eine Person ausfindig gemacht, der Ihnen helfen soll. Diese Person ist ein Schamane. Hochachtungsvoll Bartholomäus Bär.‘ Ernsthaft jetzt?“, Kid runzelte die Stirn. „Ich bin eher über das Schamane besorgt … glaubt er ernsthaft, dass es hier … Schamanen gibt … Ich glaub’s einfach nicht …“, Puraidos Augen weiteten sich. „Woher weiß dieser Doktor Vegapunk das nur?“, sie raufte sich die Haare. „Sag mir nicht, dass es hier wirklich Schamanen gibt“, Law sah ziemlich fertig aus. „So etwas gibt’s hier echt?“ „Jep … zumindest gibt es einen, den ich kenne. Pietro …“, seufzte sie. „Na, dann los, auf zu ihm“, grummelte Smoker. „Ähm, nein, eure Klamotten sind doch in der Wäsche, oder wollt ihr so ziemlich nackt rausgehen. Außerdem wollte ich doch gerade kochen“, meinte Puraido. „Lass den Löffelschwinger das machen, der kocht besser als du“, kam es da von Zorro. „Bitte was?“, Puraido sah ihn mit verengten Augen an. „Na ja, die Kringelbraue ist im Gegensatz zu dir Koch, bei ihm schmeckt es echt besser als bei dir“, gab Zorro zu. „Na vielen Dank auch! Ich weiß selbst, dass mein Essen gewöhnungsbedürftig ist, reib’s mir auch noch unter die Nase“, grummelte Puraido. „Marimo! Beleidige Puraido-chwan doch nicht! So was ist inakzeptabel und gehört sich nicht!“, fauchte Sanji Zorro an. „Suchst du Streit, Blondi“, Zorro erhob sich und ging auf Sanji zu, er legte seine Stirn an Sanjis und die beiden funkelten sich wütend an. Puraido stieß ein quiekendes Geräusch aus. „Kyah! Wie süß, ich liebe Zorro x Sanji“, sie grinste. „Das ist fast so toll wie Kid x Law.“ Kid erschauderte. Law erschauderte. Zorro erschauderte. Sanji sah verwirrt aus. „Äh, was?“, hakte er nach. „Willst du nicht wissen“, kam es unisono von den Piraten und Smoker. Sanji sah verwirrt aus, allerdings ließ er von Zorro ab. „Ähm, gut. Du sagtest, du willst kochen, Puraido-chwan, das werde ich gerne für dich übernehmen, mein Engel“, flötete er. „Äh, gut, wenn du magst, ich zeig dir alles“, stammelte Puraido und verschwand in die Küche Allerdings machte sie noch einmal kehrt und ging in ihr Schlafzimmer, sie zog sich ein T-Shirt über, danach ging sie zu Sanji zurück. Sie sagte ihm, was sie heute kochen wollten und brachte ihm die Zutaten, die Ace und Kid einfach in den Flur gestellt hatten. Sanji sah zwar etwas skeptisch aus, was die Soße anging, aber er bereitete es trotzdem alles vor. Puraido ging wieder ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. „So … Pietro soll uns also dabei helfen können, euch wieder zurückzuschicken? Na, ob das Mal gut geht …“, murmelte sie. „Hoffentlich erwische ich ihn mal wieder.“ „Ist er denn fort?“, wollte Chopper wissen und setzte sich auf Puraido Schoß. „Na ja, er war in letzter Zeit im Ausland, er hat irgend so ein Grundstück in Spanien, oder wo das war, geerbt. Er müsste jetzt aber eigentlich wieder da sein, wenn nicht, dann haben wir Pech“, sie stieß die Luft aus. „Und dieser Pietro ist tatsächlich ein Schamane?“, hakte Law zweifelnd nach. „Ja, natürlich … behauptet er jedenfalls“, nuschelte Puraido. „Klasse, Super“, grummelte Law. „Also ist es nicht mal sicher, dass er der gemeinte Schamane ist.“ „Doch, er ist der einzige, den ich kenne!“, beharrte Puraido. Law sah sie noch immer ungläubig an, aber er beließ es dabei. Yumiya zog ihn auf die Couch und schmiegte sich an ihn. „Hoffentlich findet er nicht so schnell einen Weg, das hier ist gerade zu schön um wahr zu sein“, murmelte sie vor sich hin. Puraido schaltete Ace die Xbox an, damit er weiter DmC spielen konnte, er nervte sie schon seit einiger Zeit damit. Während Sanji kochte, kümmerte sich Puraido um Shanks’ und Smokers Wäsche, sie hängte sie in ihr Schlafzimmer auf den Wäscheständer, wo anders hatte sie keinen Platz dafür. Sie überlegte schon fieberhaft, wo Sanji schlafen konnte, doch da fiel ihr was ein … Zorro! Er würde bei Zorro schlafen, ja, das war es! Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. Da rief Sanji sie zum Essen, schnell ging sie nach drüben. Sie setzte sich wieder und schob sich eine Gabel voller Nudeln in den Mund. „Wow! Das schmeckt wirklich besser als mein Essen!“, strahlte sie. „Vielen Dank, Puraido-chwan!“, Sanji kam mit Herzen in den Augen auf sie zugeschwebt. „Ach, Sanji, es ist nur noch ein Platz neben Zorro auf der Pritsche frei, du wirst da schlafen. Chopper kann bei Smoker schlafen“, teilte sie mit. „Aber klar doch, Puraido-chwan, alles was du willst“, stimmte Sanji ihr zu. „Was?! Ich soll mit der Kringelbraue auf dieser Pritsche schlafen? Vergiss es Puraido. Du hast doch was vor! Zudem, Yumiya schläft doch auch mit ihm Zimmer, die hat sicher auch was geplant, schließlich seid ihr beide Fangirls“, grummelte Zorro. „Tja, wo anders ist aber kein Platz mehr frei. Nicht wahr, Smoker?“, wandte sich Puraido an den Marinekapitän. „Genau, bei mir ist kein Platz mehr frei, also schläft der Koch bei dir“, nickte Smoker. „Äh, wer schläft denn überhaupt wo?“, wollte Sanji wissen. „Also, Yumiya und Law schlafen auf dem Schlafsofa, bisher haben Zorro und Chopper auf der Pritsche nebenan geschlafen, doch Chopper wird ab heute bei Smoker schlafen. Ace schläft auf Shanks und Kid schläft bei mir“, zählte Puraido auf. „Was?! Warum darf ich nicht bei dir schlafen, Puraido-chwan?“, wollte Sanji wissen. „Weil Puraido mir gehört! Ich hab selbst Portgas aus ihrem Bett vertrieben und den mag sie sogar noch mehr als dich, also versuch es erst gar nicht! So“, Kid legte beide Arme um Puraido und zog sie Besitz ergreifend zu sich auf den Schoß. Puraido blinzelte einige Male, nickte dann aber. „Stimmt, anscheinend gehöre ich wohl wirklich Kid, so wie der mich in Beschlag nimmt“, seufzte sie. „Du weißt doch, ich bin Pirat, Puraido, ich nehme mir das, was mir gefällt. Ich verteidige also nur meinen Besitz. Den teile ich mit niemandem“, erklärte er. Puraido sah zu ihm auf. „Ach so … na dann“, sie stieß die Luft aus. „Warum stehen die hübschen Mädchen immer nur auf die Bösen, das ist doch ungerecht mir gegenüber“, jammerte Sanji. „Puraido-chwan, Yumiy-chwan, warum nur?“ Puraido wich ein wenig weiter zu Kid, denn eine dunkle, niedergeschlagene Aura ging von Sanji aus, und waberte durch den Raum. Auch Yumiya brachte sich in Sicherheit. „Der ist wirklich seltsam“, bemerkte Shanks. Plötzlich hörten sie ein Scheppern, mit erschrockenen bis genervten Blicken sahen sie zum Verursacher des Geräusches. Ace war eingeschlafen und mit dem Kopf in den Nudeln gelandet. „Das schöne Essen!“, beschwerte sich Sanji. „Hm, einfach eingeschlafen“, Shanks stupste Ace vorsichtig an, allerdings regte sich dieser nicht. Puraido stand auf und zog Ace’ Kopf aus dem Essen, sie lehnte ihn gegen die Lehne der Couch und holte eine Küchenrolle, sie riss einige Blätter ab und wischte damit die Essensreste aus Ace’ Gesicht. „Jep, du machst es richtig, Ace. Ich glaube ich sollte jetzt auch mal wieder ins Bett gehen, damit ich morgen wieder Gesund bin“, murmelte Puraido vor sich hin. „Gute Idee! Ich bewache dich, nicht dass der Koch noch auf dumme Ideen kommt“, Kid sprang regelrecht auf und packte Puraido. „Ach, jetzt kommt Sanji auf einmal auf dumme Ideen, ja? Und was ist mit dir?“, wollte Puraido wissen. „Ich? Wie kommst du darauf, dass ich jemals auf dumme Ideen komme? So was würde ich nie tun. Ich wasche meine Hände in Unschuld“, meinte Kid und zog sie mit. Die anderen hörten nur noch ein „Ja, sicher! Gerade du“, ehe die Schlafzimmertür zuschlug. „Oh nein! Er hat Puraido-chwan entführt!“, stieß Sanji aus. „Ach, ist halb so wild. Das macht er fast immer, sie ist das schon gewohnt“, erwiderte Chopper. Nachdem die anderen fertig gegessen hatte, räumte Sanji die Teller ab und wusch sie sogar noch ab. Das passierte bei Puraido nur selten, dass sie gleich nach dem Essen den Abwasch erledigte … Nach und nach gingen auch die anderen ins Bett. Zorro ließ es nur widerwillig zu, dass sich Sanji zu ihm auf die Pritsche legte, doch was hatte er schon für eine Wahl? So wie es aussah, gar keine … Kid zog Puraido wieder an sich, ziemlich fest, so wie immer eigentlich. „Was ist eigentlich mit dir los? Du hast mich heute um Hilfe gebeten, das ist ja mal was ganz Neues“, bemerkte Kid. „Lass mich doch! Ich weiß doch mittlerweile, wie du reagierst, wenn Ace oder so mir hilft“, murmelte sie. „Ich habe einfach keine Lust auf Streitereien. Ich weiß immerhin nicht, wie lange ihr noch hier bleibt …“ „Hm, weißt du was, nicht, dass ich nicht wieder auf mein Schiff will, aber langsam fängt es an, mir hier zu gefallen, vielleicht bleibe ich ja noch ein bisschen“, meinte Kid. Puraido sah ihn eine Zeit lang an, ehe sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Ich glaube, das würde mir sogar gefallen …“ Da lachte Kid auf. „Wenn das so ist … Ach übrigens, ich finde, dir steht mein Fellmantel, das bringt mich auf ganz neue Ideen“, sein Grinsen zog sich noch weiter in die Breite. „Oh nein, Kid, denk gar nicht erst daran!“, fuhr Puraido ihn an. „Was man alles mit dir machen könnte …“, überlegte Kid extra laut. Halbherzig schlug Puraido ihm gegen die Brust. „Du weißt, dass das niemals passieren wird“, teilte sie ihm mit. „Dessen bin ich mir bewusst, das heißt aber nicht, dass ich es mir nicht vorstellen kann“, antwortete er. Plötzlich rollte er sich auf sie drauf, wobei er versuchte, nicht mit dem ganzen Gewicht auf ihr zu liegen, er sah ihr in die Augen. „Aber ich würde mich freuen, wenn du es machen würdest“, er wurde plötzlich ernst. Puraido lief rot an und wandte den Blick ab. „Nein!“, sagte sie fest. Das Gewicht auf ihr verschwand wieder, als Kid sich von ihr runter drehte. Er legte sich wieder neben sie und schlang einen Arm um ihre Brust. „Dann schlaf gut“, murmelte er noch, ehe er die Augen schloss. „Du auch“, nuschelte Puraido. Sie lag noch eine Weile wach, doch irgendwann fielen auch ihr die Augen zu. Eskalation die Zweite --------------------- Der nächste Morgen begann für Puraido und Kid erstmal mit einem Schock, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Sanji im Türrahmen stand. „Puraido-chwan! Ich habe Frühstück für dich gemacht“, trällerte er. Wie konnte man so früh am Morgen schon so gut gelaunt sein? Puraido grummelte etwas vor sich hin und sah auf ihr Telefon. „Neun Uhr? Sanji, ich hab Urlaub, lass mich noch ein Stündchen schlafen“, jammerte Puraido, sie drehte sich um und vergrub ihr Gesicht an Kids Brust, welcher sie fester in den Arm nahm. „Stell es mir hin, ich esse es dann“, nuschelte sie noch. „Okay, mein Engel, ich stelle es zu Seite“, er verschwand aus dem Raum und schloss die Tür, nur um gleich bei Yumiya zu klopfen. Bei ihr hatte er mehr Glück, sie war mittlerweile auch endlich wach. Kid schlang seine Arme komplett um Puraido und drehte sich mit ihr auf den Rücken, Puraido keuchte kurz erschrocken auf, die Bewegung kam etwas plötzlich. „Was soll das?“, wollte sie wissen. „Nichts besonderes, mir ist einfach danach“, antwortete Kid lediglich. Puraido hob die Augenbrauen an und legte den Kopf schließlich auf seiner Brust ab, sie hörte seinen Herzschlag und schloss die Augen. Sie beschloss es einfach hinzunehmen, sie konnte gegen Kid eh nichts ausrichten. Irgendwann bemerkte sie, wie er ihr über den Rücken strich, ihr entfuhr ein wohliges Seufzen, doch als Kids Hände noch weiter runter wanderten, versteifte sie sich plötzlich. „Kid … der Rücken ist okay, alles darunter nicht“, brummte sie ein wenig genervt. Sie hörte ihn Seufzen und seine Hände fuhren wieder nach oben. „Du bist heute so handzahm, warum denn das auf einmal?“, wollte er wissen. Puraido hob träge den Kopf an und sah ihn an. „Es gibt keinen besonderen Grund, mit ist einfach danach“, wiederholte sie Kids Worte, danach legte sie ihren Kopf wieder auf seinen Oberkörper. Seine Brust vibrierte unter ihrem Ohr, als er lachte. Doch plötzlich hörten sie draußen ein lautes Scheppern und Yumiyas Quietschen zudem ertönte noch Zorros wütende Stimme. „Mensch, was ist denn nun schon wieder los?“, knurrte Kid. Er richtete sich leicht auf, während Puraido aufstand um nachzusehen was da los war. Nach einigen Sekunden folgte Kid ihr. Sie kamen im Wohnzimmer an und blickten erstmal sowohl in Shanks’, als auch Ace’ schmerzverzerrte Gesichter, denn Zorro hatte Yumiya auf die beiden dedrückt und versuchte Yumiyas kleines Mobiltelefon zu erreichen. „Gib her verdammt“, knurrte er. „Marimo! Lass Yumiya-chwan in Ruhe!“, Sanji versuchte den durchgedrehten Zorro von Yumiya runter zu zerren, doch es funktionierte nicht. „Zorro! Lass Yumiya in Ruhe, sonst setzt es was“, schrie Puraido, aber auch sie wurde geflissentlich ignoriert. Da trat Law hervor, er hatte sein Nodachi in der Hand. „ROOM“, murmelte er und sofort breitete sich das Kraftfeld aus. Er zerschnitt Zorro in seine Einzelteile. „SHAMBLES“, sofort setzten sich Zorros Gliedmaßen verkehrt wieder zusammen. „Trafalgar!“, knurrte Zorro und versuchte auf ihn zuzugehen, doch irgendwie wollte es nicht so Recht. „Danke, Law“, meinte Puraido, dann wandte sie sich an Zorro. „Was ist hier eigentlich los?“, fuhr sie ihn an. „Yumiya ist ein Fangirl, das ist hier los“, grummelte Zorro. „Ich habe von ihm und Sanji Fotos gemacht, als sie geschlafen haben, doch als er aufgewacht ist hat er mitgekriegt, wie ich die Bilder gerade durchgesehen habe, dann ist er auf mich los“, fasste Yumiya zusammen. „Ich habe vorher aber noch gesagt, dass du die Bilder löschen sollst. Ich habe dich gewarnt! Euer Fangirlmist geht mir auf die Nerven!“, er war wütend, so viel stand definitiv fest. „Wow, so wütend hab ich ihn selten erlebt. Vor allem, er war Frauen gegenüber noch nie so brutal“, stellte Chopper erschrocken fest. „Setz mich wieder vernünftig zusammen, Chirurg, sonst setzt es was“, knurrte Zorro. „Hör auf, mir Befehle erteilen zu wollen“, Laws Augen waren auf Zorro fixiert und starrten ihn feindselig an. „Mir reicht es, ich verschwinde“, grummelte Zorro. „Ich finde schon alleine einen Weg zurück.“ Puraido reagierte sofort und warf sich mit voller Wucht auf Zorro. Die Piraten, Smoker und Yumiya zuckten zusammen „Uh …“, kam es unisono von ihnen. „Du wirst schön hier bleiben! So wirst du ganz sicher nicht in der Öffentlichkeit rumlaufen! Was sollen denn die Leute denken? Die erschrecken sich zu Tode. Zudem … wenn du aus dieser Tür raus gehst, findest du doch nie wieder zurück, ich kenn dich doch! Dein Orientierungssinn ist noch schlechter als meiner. Du wirst schön hier bleiben, denn wenn Kid verschwindet ist das eine andere Sache, als wenn du verschwindest“, fuhr sie ihn an. „Ach ja, und warum?“, knurrte Zorro. „Kid hat im Gegensatz zu dir noch einen Orientierungssinn! Er findet den Weg zurück, du nicht“, schrie Puraido. „Geh sofort von mir runter, oder ich muss dir wehtun. Ich hab die Schnauze von dieser Welt gestrichen voll, immer sagst du uns, was wir zu tun und zu lassen haben, du sperrst uns hier ein und dann noch die Sache mit diesen Fangirls. Ich lass mir ja vieles Gefallen, aber das geht zu weit“, einer seiner verdrehten Arme griff nach Puraido, doch diese stieß ihn von sich weg. Sie packte Zorro am Kragen und schüttelte ihn leicht, sodass er immer wieder auf dem Boden aufschlug. Jetzt, da Zorro so verdreht war, konnte er seine Kräfte nicht gescheit einsetzen, weshalb es für Puraido möglich war, ihn zu verletzen. „Sie verdammt noch Mal still! Meinst du, ich finde es schön, euch hier einzusperren? Nein, ganz sicher nicht, aber es geht größtenteils nicht anders! Ich kann nicht mit euch rausgehen, das ist zu anstrengend auf euch aufzupassen, noch dazu kann ich mir momentan kaum noch was leisten. Geldtechnisch bin ich so gut wie am Ende!“, ihre Stimme wurde immer lauter. „Ich versuche wirklich mein bestes um euch wieder in eure Welt zu kriegen, doch das ist leider nicht so einfach. Versetz dich einmal in meine Lage! Nur einmal. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie anstrengend es ist, sich um mittlerweile acht Piraten zu kümmern? Es ist verdammt Anstrengend!“ „Wir sind keine Kinder mehr! Ich habe gegen so viele Leute gekämpft, die dich mit einem Fingerschnippen getötet hätten, glaubst du nicht, ich kann auf mich aufpassen? So schnell gehe ich schon nicht drauf! Du behandelst uns wie kleine Kinder, das fällt dir wohl gar nicht mehr auf was?“, brüllte Zorro sie an. „Das hier ist nicht deine Welt! Mag schon sein, dass es hier keine Monster zum bekämpfen gibt, aber sie ist trotzdem hart genug! Und glaub mir … ich wäre tausend Mal lieber in eurer Welt als hier! Weißt du, woraus mein Alltag eigentlich besteht? Aus Aufstehen, Essen, zur Arbeit gehen, dort schiebe ich meistens Elf-Stundenschichten, wenn es mies läuft, weil keine verdammten Leute da sind, dann komme ich abends nach Hause, esse noch mal was, kümmere mich um die Wohnung und falle dann ins Bett! So sieht mein Alltag aus, jeden verdammten Tag! Ich kenne mittlerweile gar nichts anderes mehr! Deswegen, weiß ich auch nicht, was ich mit euch machen soll und hier gibt es nun mal nicht so viele Sachen, die man machen könnte! Deswegen müsst ihr im Haus bleiben, weil es draußen sowieso nichts gibt! Hier gibt es gar nichts umsonst. Das ist der Nachteil an meiner beschissenen Welt!“, auch Puraido war jetzt vollkommen in Rage. „Tja, das ist nicht mein Problem, das ist deins! Du hast keine Freizeit? Dann schaff dir doch welche. Sag deinem Chef, dass du nicht so lange Arbeiten willst. Lass deinen Frust jetzt nicht an mir aus!“, blaffte er. Da krachte Puraidos Faust in Zorros Gesicht. „Was glaubst du eigentlich, was ich die ganze Zeit mache? Ich sage meinem Chef so oft, dass ich mal gerne kürzere Tage hätte, das geht eine Woche gut, dann hab ich plötzlich gefühlte tausend Minusstunden und ich kann wieder länger arbeiten! Ich muss auch irgendwo zusehen, dass ich Geld verdiene!“ Da wurde Puraido plötzlich von hinten gepackt und weggerissen. Smoker hatte sie von Zorro weggeholt, er beförderte sie auf die Couch. „Hört auf, alle beide“, brummte er genervt. „Sie hat doch angefangen“, zischte Zorro. „Hey, ganz ruhig, Grüner, ja? Was ist denn mit dir los? Ich hab gedacht, du bist eher der ruhige Typ, aber deine Ausraster sind ja noch schlimmer als meine“, bemerkte Kid, er hielt Zorro auf den Boden gedrückt. „Was erwartest du, ich sitze seit Montagabend hier in dieser Bude, dann muss ich mir dieses ständige Getue von ihr anhören und dann werden auch noch Bilder von diesem Fangirl von mir und dem Koch gemacht, mir reicht’s so langsam“, Zorros Atem ging noch immer hektisch. Da kam Sanji an und verpasste Zorro einen Kick. „Führ dich hier nicht so auf, Marimo. So hab ich dich ja noch nie erlebt!“ „Misch dich da nicht ein, Löffelschwinger! Du bist erst seit gestern Abend hier! Du hast doch keine Ahnung, wie es hier abgeht“, grummelte Zorro, er richtete sich so gut es ging auf, doch da ein Bein auf der verkehrten Seite war, stand es in die Luft ab. Puraido funkelte ihn von der Couch aus wütend an. Sie sah zu Yumiya. „Lösch bitte die Fotos“, murmelte sie lediglich. Yumiya nickte bloß, während sie sich daran machte, die geschossenen Fotos zu löschen. „Law, setz du ihn bitte wieder richtig zusammen?“ Law sah sie etwas zweifelnd an, allerdings nickte er und setzte Zorro daraufhin wieder richtig zusammen. Puraido stand wieder auf und trat vor Zorro, dieser sah sie feindselig an. „Es tut mir Leid, hörst du? Es tut mir Leid, dass ich euch hier einsperren muss. Es tut mir Leid, dass ich nichts anderes mit euch machen kann, weil ich nicht genügend Geldmittel habe! Es tut mir Leid, dass ich so unfähig bin und euch noch immer nicht zurückschicken konnte! Und es tut mir Leid, dass ich dich geschlagen und angeschrien habe, dass ich meinen Frust an dir ausgelassen habe. Auch die Fangirlsache tut mir Leid, dass das Ganze hier so eskaliert ist“, murmelte sie. Zorro sah sie überrascht an. Er war verwundert darüber, dass Puraido sich so schnell bei ihm entschuldigte. Er verzog die Mundwinkel leicht nach unten. „Schon gut … für das Meiste kannst du ja eigentlich nichts“, er sah zur Seite. „Trotzdem … und auch, dass Yumiya die Fotos geschossen hat und das Law dich auseinander genommen hat tut mir Leid.“ Zorro zischte. „Hör auf, dich so oft zu entschuldigen, das ist ja nervig“, murmelte er. Danach wandte er sich ab und ging ins Hinterzimmer zurück. „Smoker, Shanks, bei euch muss ich mich auch noch für gestern entschuldigen, das war auch nicht okay“, machte Puraido gleich weiter. „Jetzt ist aber mal gut, ja, Puraido? Du hast nichts falsch gemacht“, meinte Smoker. Er tätschelte ihr den Kopf. „Stimmt, die Sachen haben ja wirklich gestunken. Ich hätte sie auch einfach ausziehen können, dann hättest du gar nicht so viel Stress gehabt. Mir tut es Leid, du hast schon genug ärger mit einem Haufen Piraten und einem Marinekapitän“, erstand auf und ging auf sie zu. Er legte ihr den Arm um die Schulter. „Also, alles wieder okay?“ Puraido lächelte leicht. „Ja, ich denke schon.“ Kid stand mit verschränkten Armen neben der Tür und betrachtete Puraido schmunzelnd. Sie tat es schon wieder … sie entschuldigte sich tausend Mal für Sachen, für die sie eigentlich gar nichts konnte. Sanji machte sich daran, die Unordnung wieder aufzuräumen, wobei ihm Chopper half. Puraido saß neben Yumiya auf der Couch, sie hatte den Kopf zurückgelegt und die Augen geschlossen. Law untersuchte gerade ihre Hand, denn diese tat seid dem Schlag ziemlich weh. „Wow, du schaffst es immer wieder mit zu beeindrucken, Puraido … Die Zahl deiner Verletzungen steigt konstant, ich weiß schon gar nicht mehr, die wievielte das in dieser Woche schon ist“, bemerkte Law. „Ach, das ist normal, ich verletze mich andauernd …“, seufzte Puraido. „Wie entzückend …“, kommentierte Law. „Also, wollen wir heute dann zu diesem Schamanen?“, fragte Smoker. „Jep, ich werde Halo Mal bescheid geben, er soll Pietro anrufen. Dann wissen wir mehr“, meinte Puraido, dann stand sie auf, nachdem Law fertig war und ging nach drüben. Yumiya seufzte auf, sie saß zusammengekauert in einer Ecke, es war ihr unangenehm, dass das Ganze so ausgeartet war. Alles nur wegen so blöden Fotos … Geister der Vergangenheit ------------------------- Nach einigen Minuten kam Puraido mit guten Nachrichten zurück. „Pietro ist da und er hat Zeit, wir sollen sofort vorbeikommen. Halo bringt uns hin, ich weiß leider nicht genau, wo er wohnt“, erklärte sie. „Klingt viel versprechend“, nuschelte Smoker. „Aber sind unsere Sachen eigentlich fertig?“ Puraido zuckte zusammen und nickte, danach lief sie in ihr Zimmer und holte die Sachen, sie gab sie Shanks und Smoker zurück. Shanks zog sich die Hose an, danach sah er Puraido an. „Du könntest mir nicht wieder einen Knoten in den Ärmel machen? Du kannst das so schön“, er blickte sie lieb an. Puraido seufzte auf und nahm das Hemd, sie zog es Shanks an, knöpfte es zu und verknotete ihm dann auch noch den Ärmel. Danach hing sie ihm noch den schwarzen Umhang um. Sie zupfte noch eine ganze Weile an ihm herum, bis sie endlich zufrieden war. „So, schon gleich viel besser und wow, das Hemd ist ja wieder richtig weiß geworden“, meinte sie. Shanks grinste zufrieden vor sich hin. „Hey, warum ziehst du ihn an? Kann er das nicht alleine?“, wollte Sanji wissen. „Anscheinend ja nicht …“, murmelte Puraido. „Willst du mir nicht auch den Mantel anziehen, Puraido, ich kriege das auch nicht alleine hin“, lachte Kid. „Äh, ich glaube kaum, dass ich das schaffe … du bist zu groß“, nuschelte sie. Kid lachte noch lauter und tätschelte Puraido den Kopf. „Nein, Mama, ich kann mich auch alleine anziehen, nur keine Sorge.“ „Weißt du, Kid, das wäre irgendwie gruselig, wenn ich deine Mutter wäre … ich bin jünger als du“, merkte Puraido an. Kid verzog die Lippen. „Stimmt, das wäre seltsam“, er verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. „Na ja, ist ja auch egal, ich hol jetzt Zorro und dann können wir los“, seufzte Puraido und ging ins Hinterzimmer. Zorro schnarchte bereits wieder vor sich hin. Der Kerl konnte wirklich immer schlafen, wenn er wollte. Mysteriös … „Hey, Zorro! Wir wollen jetzt zu Pietro. Da solltest du besser mitkommen“, meinte sie, während sie ihn an der Schulter schüttelte. Grummelnd schlug er die Augen auf, er sah sie feindselig an. „Was?“ „Wir wollen jetzt zu Pietro, dem Schamanen, der euch vielleicht zurückschicken kann. Also wäre es besser, wenn du mitkommst“, wiederholte sie. Vor sich hingrummelnd richtete Zorro sich auf, er streckte sich ausgiebig. Danach stand er auf und ging wieder nach vorne, ohne Puraido eines Blickes zu würdigen. Puraido seufzte auf, das konnte ja noch heiter werden. Sie ging in ihr Zimmer und zog sich erstmal gescheite Sachen an, immerhin war sie ja noch immer im Schlafanzug. Nachdem sie fertig war, nahm sie Ace’ T-Shirt auf den Arm, Ace zog die T-Shirts immer gleich wieder aus, wenn sie zuhause waren. Hasste er es so sehr, oben rum was anzuziehen? Dann nahm sie Kids Mantel und schlüpfte hinein, auch wenn er ihr meilenweit zu groß war und für die Jahreszeit auch viel zu warm, sie leugnete nicht, dass er nicht cool war und so schön kuschelig, auch wenn ihr der Schulterschutz nicht ganz so gefiel, sie könnte sich schließlich verletzen. Mit Mantel und T-Shirt bepackt lief sie wieder ins Wohnzimmer. „Hier, Ace, zieh das wieder an“, meinte sie und hielt ihm das Shirt hin. Die Ärmel des Mantels waren viel zu lang, weshalb sie Puraidos Hände komplett bedeckten. Kid lachte auf einmal auf. „Ich glaube, du musst noch ein wenig wachsen, Puraido.“ Er streckte die Hand nach dem Mantel aus, doch Puraido drehte sich leicht von ihm weg. „Lass mich doch, ich find den Mantel cool, der ist kuschelig“, sie grinste ihn an und zog die Schultern hoch. Kid zog die nichtvorhandenen Augenbrauen hoch, dann stand er auf und ging auf sie zu. „Wie gesagt, mach das lieber nicht, sonst komme ich noch auf dumme Gedanken“, flüsterte er ihr ins Ohr. Schneller als er gucken konnte, hatte Puraido den Mantel wieder ausgezogen und ihm in die Hand gedrückt, mit geröteten Wangen ließ sie sich auf die Couch fallen. Kid lachte erneut und zog sich den Mantel selbst an. In dem Moment, in dem Kid fertig war, klopfte es, so als ob Halo es geahnt hätte, stand er pünktlich vor der Tür. Yumiya öffnete sie und ließ ihn rein. „So, können wir dann?“, fragte er gut gelaunt. Mehr oder weniger begeistert stimmten die anderen zu und machten sich auf den Weg zu dem Schamanen. Es dauerte knapp zehn Minuten, ehe sie das Haus erreichten. Es war, anders als von den One Piece Charakteren erwartet, ein normales Haus. Halo ging zur Tür und klingelte, woraufhin wenige Minuten später jemand öffnete. „Ah, willkommen. Ich sehe schon, gleich zu beginn, wo hier das Problem liegt“, meinte der Schamane mit seltsamer Stimme, er sprach leise und versuchte irgendwie spirituell zu klingen. „Tretet doch ein.“ „Äh, ist das wirklich in Ordnung?“, wollte Yumiya leise von Puraido wissen. „Jep, Pietro ist in Ordnung, nimm ihn einfach so, wie er ist“, nuschelte Puraido und hob die Schultern an. Danach ging auch sie in Pietros Haus. Misstrauisch folgten die Piraten, Smoker und Yumiya den anderen ins Haus. Das erste, was ihnen auffiel war der unangenehme Geruch im Haus, er war beinahe schon beißend. Kid ging zu Puraido und beugte sich zu ihr hinunter. „Was ist das denn für ein scheußlicher Geruch?“, wollte er wissen. „Pietro räuchert sein Haus gerne mal aus … Das ist irgend so ein Gemisch, was er selbst zusammenstellt. Einfach ignorieren“, nuschelte Puraido, sie wedelte mit der Hand vor ihrer Nase herum, um zu signalisieren, dass auch ihr der Geruch missfiel. Sie setzten sich in Pietros Wohnzimmer, es war zwar etwas eng, aber es musste jetzt einfach gehen. „So, dann erzählt mir doch, was euch bedrückt“, murmelte Pietro, er trug eine grünweiß gestreifte Mütze, die über seine Augen dunkle Schatten warf, es sah gruselig aus. „Nun, letzte Woche Mittwoch sind zuerst diese sechs Männer bei mir in der Wohnung aufgetaucht, danach kam Ace dazu und jetzt auch noch Sanji … Sie sind alle samt aus der One Piece Welt und ich weiß nicht, wie wir sie wieder zurückkriegen. Doch als Sanji kam, hatte er einen Brief dabei, in dem stand, dass ein Schamane uns helfen könnte, du bist nun mal zufällig der einzige Schamane, den wir kennen … Also du könntest uns nicht zufällig helfen?“, Puraido sah ihn bittend an. „Nun … das klingt abstrus … doch ich kann die dunklen Auren der Männer spüren, sie sind nicht aus dieser Welt. Also gut, ich werde euch helfen“, murmelte er. „Sehr schön, sehr, sehr schön“, seufzte Puraido erleichtert auf. „Wie willst du vorgehen?“ „Nun, ich werde Kontakt zu Geistern der Vergangenheit aufnehmen“, kam es in wahnsinnig spiritueller Tonlage von ihm. „Das kannst du?“, kam es misstrauisch von Smoker. „Ja, aber natürlich“, nickte Pietro. „Doch es stellt sich mir die Frage, welcher Geist es wissen könnte.“ Puraido zuckte zusammen. „Kylie-Chan!“, stieß sie aus. „Was ist denn jetzt?“, wollte Kid wissen. „Na, Oliviers Schwester! Sie wurde doch auch in die Animewelt gezogen“, rief Puraido in Erinnerung. „Sehr gut, sehr gut! Hast du etwas von ihr bei dir? Wenn nämlich nicht, kann ich keine Verbindung zu ihr aufbauen“, sagte Pietro. Puraido stieß die Luft aus. „Nein, ich hab nichts von ihr bei mir, aber ich kann Olivier anrufen“, murmelte sie und stand auf. Sie zog ihr Telefon und wählte Oliviers Nummer. Es läutete und nach dem zweiten Klingeln ging er dran. „Ja?“ „Hey, Olivier, hier ist Puraido. Sag mal, du könntest mich nicht was von deiner Schwester vorbeibringen? Etwas, was ihr gehört hat. Wir sind gerade bei Pietro und er will mit Kylie-Chans Geist sprechen“, erklärte Puraido ihm die Situation. „Und das geht echt?“, Olivier klang nicht überzeugt. „Hoffen wir doch, also kannst du uns was vorbeibringen, an diese Adresse“, sie nannte ihm die Adresse und Olivier versprach, so schnell wie möglich vorbei zu kommen. Puraido erzählte den anderen, dass sie noch warten mussten, bis der Junge hier war, Pietro setzte in der Zwischenzeit Kaffee und Tee auf. Sie mussten knapp zwanzig Minuten warten, ehe es klingelte und Pietro aufmachen ging. Olivier und Sebastian standen nun im Zimmer. „Hier, Puraido. Ich hab ein T-Shirt von ihr gefunden“, meinte Olivier und setzte sich neben sie auf die Couch. „Danke“, Puraido nahm das Shirt und reichte es Pietro. „Das sollte doch funktionieren, oder?“ „Aber natürlich, dann werden wir sie mal aufspüren gehen“, sagte Pietro mit seltsamer Stimme. „Setzt euch in einem Kreis auf den Boden und wir können anfangen“, wies er die anderen an, welche das auch mehr oder weniger begeistert machten. Als sie schließlich so weit waren, begann Pietro, er hatte um sie herum suspekte Räucherstäbchen entzündet, die die Luft mit übel stinkendem Rauch schwängerten, das konnte doch nicht Gesund sein. Er begann irgendwas zu murmeln, Kid kam sich irgendwie verarscht vor, auch die anderen glaubten das ganz nicht so wirklich, schließlich tat sich erstmal gar nichts. Doch ganz plötzlich wurde Pietros Stimme lauter. „Sie erhören uns, sie sind bereit zu antworten!“, kam es von ihm und er konzentrierte sich wieder auf den Sprechgesang. Die anderen sahen noch nichts, doch sie konnten spüren, dass sich etwas tat. Yumiya stellten sich alle Härchen auf, es war ein unheimliches Gefühl. In der Mitte ihres Sitzkreises waberte der Rauch plötzlich dichter zusammen und langsam konnte man etwas erkennen … Japan, 1510 Kylie-Chan hatte ein merkwürdiges Gefühl, sie erwachte aus einem merkwürdigen Traum, was war denn hier los? Seit jenem Vorfall im letzten Jahr fühlte sie sich zwar häufiger merkwürdig, aber das war etwas anderes. Sie erhob sich und ging von diesem Gefühl begleitet zu ihrer Freundin Telaendril und dessen Freundin Keiko. „Hey, Telaendril“, murmelte sie. Telaendril hob verschlafen die Lider an und blinzelte Kylie-Chan zu. „Was ist denn?“ „Hast du auch so ein komisches Gefühl?“ „Nein, hab ich nicht, ich will schlafen“, Telaendril rollte sich wieder auf die Seite, allerdings wachte Keiko dabei auf. „Was ist denn los, Kylie-Chan? Ist es schon wieder einer deiner Anfälle?“, fragte die junge Hexe. „Nein, es ist, als ob ich eine seltsame Stimme in meinem Hinterkopf höre. Sie singt etwas, nun ja, eher eine Art Sprechgesang“, sie fuhr sich durch die langen braunen Haare. „Sprechgesang? Kannst du verstehen, was die Stimme sagt?“, Keiko war plötzlich hellwach. Kylie-Chan konzentrierte sich und wiederholte das, was die Stimme in ihrem Kopf sagte. Keikos Augen weiteten sich. „Das ist eine Formel zur Geisterbeschwörung“, sie war erstaunt. „Willst du antworten?“ „Wer könnte das sein? Vielleicht mein Bruder“, überlegte Kylie-Chan. „Ja, ich will antworten.“ „Gut, dann komm her. Telaendril, aufwachen, ich brauche deine Hilfe“, sie rüttelte ihre Freundin und bedeutete dann Kylie-Chan und der noch immer verschlafenen Telaendril, dass sie sich alle Rücken an Rücken setzten sollten. Müde richtete sich der Hexenlehrling auf und rieb sich über die Augen. „Wenn es denn sein muss“, sie gähnte und setzte sich dann hin. Kylie-Chan war aufgeregt, doch sie wusste noch nicht so ganz, was sie davon halten sollte. Die drei Frauen fassten sich an den Händen und Keiko begann ebenfalls mit einem Sprechgesang, einige Zeit passierte nichts, doch dann tauchten plötzlich um sie herum geisterhafte Personen auf. „Da sind sie“, teilte Keiko ihnen mit. Deutschland, 2014 Die drei Gestalten verdichteten sich immer mehr, sie waren zwar noch immer leicht durchscheinend, aber klar zu erkennen. „Schwester …“, entfuhr es Olivier. Die Angesprochene schlug die Augen auf und starrte ihren Bruder leicht schockiert an. „Olivier … was machst du denn da?“ „Das war nicht meine Idee, Kylie-Chan, Puraido wollte mit dir sprechen“, murmelte Olivier und sah zu Puraido. „Hey, Kylie-Chan…“, kam es da von Puraido. „Wow, du hast dich ja ziemlich verändert“, Puraido riss beeindruckt die Augen auf. „Ja, hab ich. Also, was willst du? Wir müssen uns ein wenig beeilen, bevor mein Kind aufwacht und merkt, dass ich nicht da bin“, seufzte Kylie-Chan. „Moment Mal, Schwester, seit wann hast du ein Kind?!“, stieß Olivier aus. „Du magst doch Kinder nicht mal!“ „Seit 1508 … Also bei euch 2012“, seufzte Kylie-Chan. „Ist jetzt aber auch egal. Was gibt’s Puraido?“ „Nun, du wurdest ja von den Shichinintai entführt … in die Mangawelt. Und nun hab ich ein ähnliches Problem, One Piece Figuren sind bei mir in der Welt“, Puraido deutete auf die anderen. Kylie-Chan sah sich um und runzelte die Stirn. „Ziemlich viele …“, meinte sie. „Wow, das ist echt eine Strafe … So viele Kerle bei dir in der Wohnung“, mischte sich Telaendril ein. Puraido schnaubte. „Ja, das ist anstrengend. Also, ich hab da eine Frage. Wie seid ihr damals hin und her gereist? Wie hat das funktioniert?“ „Nun ja, ich habe damals einen Stein erschaffen, der die Shichinintai und Kylie-Chan und Telaendril hin und her gebracht hat“, kam es von Keiko. „Wer bist du denn?“, wollte Olivier wissen. „Keiko, ich bin Telaendrils Freundin und ich bin eine Hexe“, antwortete sie. „Nun jedenfalls ist die Herstellung eines solchen Steines sehr anstrengend und ziemlich gefährlich, es raubt dir nämlich sämtliche Kräfte und wenn du keine Hexe bist, kann das zum Tod führen“, ihre Augen sprachen Bände, dass es sie damals auch fast umgebracht hätte. „Das ist gar nicht gut. Wir haben hier einen Schamanen, aber keine richtige Hexe …“, Puraido stieß die Luft aus. „Das ist gar nicht gut … Ein Schamane ist keine Hexe …“, Keiko biss sich auf die Unterlippe. „Hey, kann nicht einer von euch wieder zurückkommen und uns mit dem Stein, den ihr habt in unsere Welt zurückbringen?“, fragte Kid. „Nein, das geht nicht, wir wollen nicht zurück“, meinte Telaendril. „Und warum nicht?“, wollte Olivier wissen. „Nun ja, Telaendril hat Keiko hier in dieser Zeit und ich habe mein Kind Touma und meinen Freund Fu. Der Stein existiert zwar noch, aber auch damit könnte man nur zwischen diesen beiden Welten hin und her reisen“, erklärte Kylie-Chan. „Mist, das wäre auch zu schön gewesen“, seufzte Zorro. Puraidos Blick wanderte zu Ace, er war ganz blass und sah gar nicht gut aus. Er schien wirklich Angst zu haben, dass sie einen Rückweg fanden. „Nun ja, Keiko, gab es nicht auch noch einen anderen weg? So ein Dimensionsportal?“, murmelte Telaendril. „Stimmt, du hast recht …“, Keiko legte überlegend den Kopf schief. „Dimensionsportal? Was ist das?“, wollte Yumiya wissen. „Nun ja, ein Portal, welches die beiden Welten direkt verbindet. Das ist einfacher als der Stein, aber es ist auch instabiler. Da passiert es schon mal, dass es zusammenbricht, wenn man sich nicht genug konzentriert“, Keiko hatte den Zeigefinger an ihr Kinn gelegt. „Dann machen wir das so!“, beschloss Smoker. „Was brauchen wir dazu?“ „Nun ja, ihr braucht eine ganze Reihe an Zutaten …“, setzte Keiko an und erklärte Pietro, was er zu tun hatte, welche Zutaten er brauchte und wie er alles stabil hielt. Pietro schrieb fleißig mit, er hatte sich vorsorglich einen Stift und einen Block zur Seite gelegt. Während Keiko Pietro Anweisungen gab, unterhielt sich Kylie-Chan mit ihrem Bruder. Auch wenn man es ihm so nicht ansah, freute er sich, seine Schwester mal wieder zu sehen. Doch dann wandte sich Kylie-Chan an Puraido, sie wirkte ernst. „Puraido, ich will dir noch was mit auf den Weg geben. Hier sind ja ziemlich viele Jungs anwesend … mache nicht den Fehler, dich auf einen Animecharakter einzulassen. Es wird dich unglücklich machen …“, ihre Stimme war todernst. „Hast du dich auf einen eingelassen?“, wollte Yumiya wissen. „Ja, auf Bankotsu, den Anführer der Shichinintai, doch ganz ehrlich … es ist nicht das Wahre. Er besteht auf seine Freiheit und das wird sich niemals ändern. Und das hier sind Piraten, sie werden ihre Freiheit sicher nicht für eine Frau aufgeben, zudem in der Animewelt zu leben ist schwierig. Du musst selber fit werden um zu überleben, schon während meiner Schwangerschaft habe ich mich im Schwertkampf ausbilden lassen. Heute bin ich eine vollwertige Schwertkämpferin. Und Telaendril ist eine Hexe in Ausbildung“, meinte sie. „Ich werde daran denken“, Puraidos Blick glitt kurz zu Kid, doch Kylie-Chan bemerkte das. „Es ist natürlich deine Entscheidung, aber ich kann es nicht empfehlen. Wenn doch, dann solltest du dich darauf einstellen, enttäuscht zu werden und du solltest dich abhärten“, ihre Stimme war eindringlich. „Ich hab nicht vor, in die Animewelt zu gehen“, Puraido senkte leicht den Blick. Plötzlich tat sich etwas, Kylie-Chan seufzte auf und streckte die Arme nach etwas aus, als sie sie an den Körper zog, tauchte plötzlich ein Kind auf. „Wir haben wohl zulange gebraucht. Olivier, darf ich dir vorstellen, dein Neffe Touma“, sie lächelte leicht. „Cool, ich hab einen Neffen“, grinste Olivier. Touma sah sich neugierig um, verstand jedoch nicht wirklich, was hier los war. Kylie-Chan lächelte leicht. „Nun ja, ich denke, ich sollte ihn mal füttern. Ich hoffe, ich wir konnten euch helfen“, sie lächelte ihren Bruder noch einmal an. „Grüß Mom und Dad von mir.“ „Jap, kann ich machen, obwohl die dich wahrscheinlich längst vergessen haben, ich bin jetzt ein glückliches Einzelkind“, lachte Olivier. „Das kann ich mir vorstellen“, Kylie-Chan hob die Augenbrauen an und seufzte auf. „Nun gut, Puraido, ich wünsche dir viel Glück, bei allem was du machst, egal ob es darum geht, die Piraten zurückzuschicken, oder … in anderen Dingen. Ich hoffe, du wirst nicht so enttäuscht wie ich damals“, ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben. „Du wirst es schaffen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ „Danke, ich werde mein bestes geben“, antwortete Puraido. „Tja, ich würde mal sagen, man sieht sich vielleicht. One Piece spielt ja ein wenig nach uns. Vielleicht treffen wir uns mal, auch wenn dir da schon weitaus älter sein müssten“, grinste Telaendril. „Gut, dann werden wir jetzt mal wieder aufhören, vielleicht spricht man sich noch einmal“, kam es auch von Keiko. Die drei verabschiedeten sich und sie fingen an, zu verblassen, schließlich waren sie komplett verschwunden. „Was für ein Gespräch“, murmelte Yumiya, nachdem die drei Geister verschwunden waren. Das Portal ---------- Puraido, Kid, Yumiya und Law liefen gerade zum Herkules, sie wollten für heute Abend schon mal einkaufen gehen. Das Puraido zum Arzt wollte, war längst vergessen. Die anderen hatten sie bei Halo gelassen, Olivier und Sebastian waren ebenfalls noch bei dem Schamanen. Pietro war unterdessen losgezogen um die nötigen Zutaten für das Portal zu holen. Beängstigender Weise hatte er den Großteil der Zutaten schon bei sich zuhause, aber einige fehlten noch. Puraido dachte noch immer über Kylie-Chans Worte nach. Warum glaubte das andere Mädchen nur, sie würde sich auf Kid einlassen, oder gar in die One Piecewelt reisen … Das war doch absurd, warum sollte sie das schon tun? Yumiya war auch in ihre Gedanken vertieft. Sie hatte Laws Hand ergriffen und trottete neben ihm her. Auch ihr machten Kylie-Chans Worte zu schaffen. Stimmte es wirklich? Brachten Animecharaktere wirklich nichts als ärger? Aber sie war doch ganz glücklich, so wie es jetzt war. Immerhin schenkte Law ihr Beachtung und er hatte sie auch schon geküsst … Ihr Griff wurde fester und Law sah zu ihr hinab, Yumiya bemerkte seinen Blick und sah lächelnd zu ihm auf. Kid lief etwas hinter Puraido her, er betrachtete sie die ganze Zeit, sie war merkwürdig still geworden, seid Kylie-Chan ihr gesagt hatte, sie solle sich nicht auf Animefiguren einlassen. Er knurrte innerlich. Warum musste das Mädchen auch nur so einen Mist reden. Er hatte Puraido doch gerade etwas aufgetaut. Er hatte sie schon so weit gehabt, dass sie freiwillig mit ihm kuschelte und es genoss … Wehe, das andere Mädchen hatte ihm das jetzt wieder kaputt gemacht, er würde sie finden und töten, so viel war sicher! Sie kamen beim Supermarkt an und gingen nach drinnen. Puraido schnappte sich einen Einkaufswagen und sie fuhren in den Markt rein und steuerten sofort auf die Rolltreppe zu. Puraido würde heute lediglich Dosenfutter holen, also Ravioli oder so, ihr war gar nicht nach Essen zu Mute. Sie rollte zum Konservenregal und stapelte Raviolidosen in den Wagen, sie wusste nicht recht, wie viele sie nehmen sollte, doch sie vermutete, zehn Dosen würden schon reichen. Danach rollte sie weiter zum Getränkeregal, sie brauchte dringend was zu trinken. Doch als sie dort ankam, entdeckte sie Nora, sie saß auf einem Hocker und werkelte am untersten Regalboden des zweiten Dovgankopfregals herum. „Hey, Nora“, murmelte Puraido. „Was machst du gerade?“ „MHD, was sonst … Wird auch mal Zeit“, seufzte sie. „Bisher ist nämlich noch keine Lieferung gekommen, also hab ich gerade mal ein wenig Luft um das zu machen.“ „Stimmt, ich möchte nicht wissen, was sich da alles drin findet“, Puraido stieß die Luft aus. „Hm, nun wie soll ich sagen, einiges ist ganz nah dran zu sterben und eine Kiste voll ist schon tot“, seufzte sie. Damit meinte sie, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten beziehungsweise kurz vor dem Ablaufen war. Puraido ging schnell in den Gang rein und holte sich Eistee, ehe sie wieder bei Nora ankam. „Ach ja … ich habe das letztes Jahr mal durchgeguckt, war wirklich nicht allzu schön. Das andere Regal ist ja irgendwie immer leer, doch das hier … Aber was ich cool finde, die haben hier Pferdefleisch, doch der Preis ist mir für die 150 Gramm zu viel“, nuschelte Puraido. „Kauf dir doch einfach eine Lasagne, dann hast du auch Pferdefleisch“, kommentierte Nora trocken. „Wohl wahr … Na ja, ist ja auch egal. Gibt es sonst irgendwas Neues?“, wollte Puraido wissen. „Ach, Chrissy und Ralf sind mal wieder unerträglich … Daniel ist es ebenfalls, ein Glück hat er heute Schule. Und Kathy sülzt mir per WhatsApp die Ohren voll, wie toll Law doch ist. Allerdings hat sie wohl von Marli erfahren, dass er mit Yumiya zusammen ist“, genervt stieß Nora die Luft aus und zog ihr Telefon aus der Kitteltasche. „Sieh selbst“, nuschelte sie und hielt es Puraido hin. „Puh, ein Glück, dass ich kein WhatsApp habe“, stieß Puraido erleichtert die Luft aus. „Was ist WhatsApp?“, wollte Kid wissen. „Unnötig“, antwortete Puraido und gab Nora das Telefon zurück. „Und? Yumiya, wie sieht’s jetzt aus? Bist du mit ihm zusammen oder nicht?“, Nora grinste sie neugierig an. „Äh … ich weiß nicht, ich denke nicht“, stammelte Yumiya, welche puterrot angelaufen war. Hilflos sah sie zu Law. Dieser hatte die Augenbrauen erhoben und sah sie ebenfalls an. „Hm, solange ich in dieser Welt bin, bist du meine Freundin. Du bist mir lieber, als die anderen, die sind nervig“, er legte den Kopf schief und überlegte. Yumiya quietschte und umarmte Law. „Das macht mich glücklich“, nuschelte sie an seiner Brust. Law seufzte leise auf, allerdings erwiderte er die Umarmung. Puraido hob die Augenbrauen an, das ging ja schnell … Sie war zwar etwas skeptisch, aber so lange Yumiya dagegen nichts sagte … „Und, Puraido, wie sieht es denn bei dir aus?“, kam es mehr als neugierig von Nora. Puraido runzelte die Stirn. „Was soll denn sein? Ich bin nach wie vor mit niemandem zusammen und das wird sich auch nicht ändern“, sie hatte den Kopf abgewandt. „Verstehe …“, sie blickte mit einem breiten Grinsen zu Kid, welcher sie nur mit gerunzelter Stirn ansah, doch dann ging ihm anscheinend ein Licht auf. „Nun, Nora, ich glaube, wir gehen dann lieber mal wieder … Die anderen warten sicherlich schon“, sie stieß die Luft aus und wandte sich ab. Kid grinste noch immer breit, das war ja wirklich interessant. Yumiya tappte Puraido überglücklich hinterher, wobei sie Law mitzog. Als sie an der Kasse ankamen, hatten sie das Glück, dass Marli wieder da war. Diese sah ganz und gar nicht erfreut aus, als sie Yumiya und Law zusammen sah, wobei Yumiya Marli selbstbewusst angrinste. Marli verzog die Mundwinkel nach unten, dieses Grinsen machte sie richtig wütend, da sie Law für sich selbst haben wollte. Kathy hatte ihr von dem Bowlingabend erzählt und Marli war sogar eifersüchtig gewesen, weil sie nicht mitgedurft hatte und nun kuschelte diese minderjährige Mädel mit ihrem Traumtypen. Und dieses Grinsen schrie ja gerade zu „in your fucking face, bitch“, geschieht dir so was von Recht! Wenn du dich an meinen Typen ranmachst, mach ich dich fertig. Um nicht wütend los zu schreien konzentrierte sie sich auf Puraido und Kid. „Und? Kid, wie war es gestern noch? Hat Puraido denn schon sehnsüchtig auf dich gewartet?“, ihre Stimme klang verbittert. Puraido hob die Augenbrauen an, sie hatte keine Ahnung, wovon Marli da sprach. „Nun ja, sie saß zwar gerade halb ausgezogen auf Shanks, aber sie hat mich danach sogar um Hilfe gebeten, also von daher … ja, kann man so sagen“, murmelte Kid. „Halb ausgezogen auf Shanks?“, wiederholte Marli. „Puraido … das hätte ich nicht von dir erwartet, dass du gleich drei Lover auf einmal hast …“, ihre Stimme war unerträglich hoch. „Und, wer ist der Beste?“ Puraidos Blick verdunkelte sich und sie starrte Marli mit einem Todesblick nieder. Sie zog eine Pistole aus ihrer Tasche, sie war weiß und am Griff war ein Frauengesicht. Sie entsicherte sie und drückte ab. Die Kugel drang in Marlis Kopf ein und … Puraido blinzelte einige Male und schüttelte schnell den Kopf, sie würde jetzt liebend gerne einmal mit Ebony und Ivory hier durchrennen und alle nervigen Personen abknallen. „Was geht dich denn das an?“, fragte sie grollend. „Äh, nun ja, ich dachte …“, setzte Marli verunsichert an. „Hör auf zu denken … dabei kommt nichts Gescheites raus. Jetzt mach hinne, ehe ich mich beschweren gehe“, Puraidos Stimme klang wie aus einem Grab. Hastig nickend kassierte Marli sie fertig ab und Puraido bezahlte. Als sie endlich aus dem Laden raus waren seufzte sie erleichtert auf. „Dieses Mädchen, irgendwann bring ich sie um“, grummelte sie. Kid lachte leicht. „So gefällst du mich aber auch“, er tätschelte ihren Kopf. Doch Puraido drehte sich zu ihm um und warf ihm ebenfalls einen bitterbösen Blick zu. „Lass meine Haare in Ruhe …“, sie klang nicht erfreut. Schnell nahm Kid seine Hand von ihren Haaren, dafür ergriff er allerdings ihre Hand. „Davon, dass ich deine Hand nicht nehmen soll, hast du nie etwas gesagt. Und jetzt komm“, ehe sie etwas erwidern konnte, zog er sie mit. Law und Yumiya folgten ihr. Pietro war schon längst wieder da, als die vier vom Einkaufen zurückkamen. Er hatte schon alles vorbereitet. Kid und Law stellten die Tüten direkt neben den Eingang. Warum hatte Puraido eigentlich so viel eingekauft, wenn sie heute vielleicht schon gingen? Als Puraido ins Wohnzimmer kam, sah sie direkt zu Ace, dieser war leichenblass und saß verkrampft auf der Couch. Sie seufzte auf. „Ace, komm mal bitte mit“, murmelte sie, mit steifen Bewegungen erhob sich Ace und folgte ihr. „Was ist los? Bist du wirklich so aufgeregt?“, fragte Puraido ihn, als sie in Pietros Küche standen. „Ja, verdammt, ich will nicht zurück. Bitte, Puraido, kann ich nicht hier bleiben? Bitte!“, stammelte er. Sie konnte ihm ansehen, dass er vor Panik gleich durchdrehte, doch was sollte sie schon machen? Wenn sie ihn hier behielt, würde der ganze Manga wahrscheinlich zusammenbrechen, wenn Ace plötzlich verschwand … dann gab es keine Hinrichtung mehr, dann würde Whitebeard die Marine nicht angreifen, er würde wahrscheinlich nicht sterben und Ruffy könnte demnach wahrscheinlich kein Piratenkönig werden, Whitebeard war wohl doch eine Nummer zu groß für ihn … „Ace, es tut mir so wahnsinnig Leid … doch ich kann nichts tun. Ich bin nur ein normaler Mensch und ich kann und darf den Verlauf der Geschichte nicht verändern“, sie sah ihm tief in die Augen, in der Hoffnung er würde verstehen. „Bitte, ich will nicht sterben. Ich habe Angst, Puraido. Verstehst du mich? Ich habe wirklich Angst zu sterben“, Ace hatte sie an den Schultern gepackt und schüttelte sie hin und her. Doch Puraido verspannte sich, sie befreite ihre Arme aus seinem Griff und schlang sie um seinen Hals, sie zog ihn zu sich. „Meinst du wirklich, ich will, dass du stirbst? Nein! Ganz sicher nicht. Es tut mir so Leid, doch ich kann nichts tun. Bitte verzeih mir“, ihre Stimme zitterte. Sie umarmte ihn und versuchte ihm Trost zu spenden. Ace erwiderte die Umarmung, allerdings zitterte er noch immer am ganzen Körper. „Hey, Puraido, Ace! Kommt mal schnell her!“, rief Halo und die beiden gingen wieder ins Wohnzimmer. Puraido traute ihren Augen kaum, in der Mitte des Raumes waberte ein seltsames Etwas. Bei genauerer Betrachtung war es anscheinend das Portal, denn sie konnte die Thousand Sunny erkennen. Das Portal war geradewegs auf dem Deck der Sunny aufgetaucht. Puraido wollte auf das Portal zugehen, doch Pietro stoppte sie. „Nicht! Wenn du es berührst, wird es zusammenbrechen. Es ist noch zu instabil, ich muss es erst festigen. Schon die kleinste Erschütterung könnte alles zerstören“, meinte er mit spiritueller Stimme. Sofort trat Puraido zurück, sie stellte sich neben Ace und griff seine Hand, dieser drückte ihre so fest, dass es schon schmerzhaft war. Chopper war aufgeregt, endlich ging es zurück, obwohl er Puraido schon vermissen würde. Zorro war ebenfalls erfreut, er wollte nicht länger hier bleiben. Sanji warf sich fast auf Puraido und schmiegte sich an sie. „Puraido-chwan, auch wenn ich dich nur kurz kannte, ich werde dich nie vergessen.“ Knurrend riss Kid Sanji von Puraido weg. „Pfoten weg von ihr, sie gehört noch immer mir“, fauchte er. „Äh, Leute … Da ist jemand“, kam es von Pietro, er deutete auf das Portal. „Oh, nein! Nein, Ruffy! Tu das nicht!“, rief Zorro, doch anscheinend konnte Ruffy sie nicht hören. Er starrte das Portal ziemlich eindringlich an. Lysop tauchte ebenfalls auf, allerdings fuchtelte er wie wild mit den Armen und wollte Ruffy da weg zerren, er schaffte es nicht. „Mist, sie können uns nicht hören“, seufzte Zorro auf. „Wenn er das Portal anfasst, wird es zusammenbrechen“, bemerkte Pietro. „Schlimmer kann es nicht werden“, seufzte Smoker auf. „Der Strohhut wird seine Finger sicher nicht davon lassen.“ Und als hätte er es heraufbeschworen, machte Ruffy einen Satz nach vorne und sprang durch das Portal, er war zur Hälfte durch, als es sich schloss, jetzt hing er mit dem Oberkörper in der realen Welt und mit dem Hinterteil in der One Piecewelt fest. „Hey! Wo bin ich denn hier gelandet? Ist ja cool“, strahlte er. „Das muss die andere Welt sein.“ „Ruffy!“, schrien Zorro, Sanji, Smoker und Puraido gleichzeitig verärgert, sie holten aus und verpassten ihm eine vierfache Ohrfeige. „Au! Was hab ich denn gemacht?“, jammerte Ruffy, erst jetzt schien er zu bemerkten, dass er nur zur Hälfte in der anderen Welt war. „Wah! Warum bin ich halbiert!“ „Vollidiot! Du hast das Portal zerstört!“, fauchte Zorro ihn an. Puraido ging auf ihn zu und betrachtete die Schnittstelle. „Man müsste ihn rausziehen können“, murmelte sie und packte Ruffy an den Ohren, sie zog daran, doch Ruffys Haut dehnte sich lediglich. Doch als sie ihn am Oberkörper packte und wieder zog, schaffte sie es, ihn gänzlich durch das Portal zu ziehen, welches sich nun endgültig schloss. Durch den Schwung kippte Puraido samt Ruffy nach hinten um und der Kapitän fiel auf sie drauf. „Ah!“, stieß Puraido aus, als sie von Ruffys Gewicht erdrückt wurde. Ruffy richtete sich halb auf und betrachtete Puraido neugierig. „Ah, du musst eine Bewohnerin der anderen Dimension sein“, grinste er. „Ich bin Monkey D. Ruffy und ich komme in Frieden“, stellte er sich vor. „Sag, Mädchen aus einer anderen Dimension, willst du zu meiner Crew gehören?“ „Verdammt noch mal, ich weiß wer du bist und du Depp hast eben das Portal zerstört, was die anderen zurück gebracht hätte! Warum musst du immer überall deine Nase reinstecken?“, fauchte sie ihn an, sie schmiss ihn von sich runter und baute sich über ihm auf. „Und zu allem Überfluss bist du jetzt auch noch hier! Ich glaub ich dreh durch, als ob nicht schon genug Leute bei mir wären, ich fass es nicht, warum musst ausgerechnet du herkommen, noch dazu werde ich jetzt vermutlich pleite gehen, da ich dich auch noch mit füttern muss“, sie raufte sich genervt die Haare. „Und nein! Ich will nicht in deine Crew einsteigen! Ich gehöre Kid verdammt!“, als sie realisierte, was sie da gesagt hatte, hielt sie sich die Hände vor den Mund, ihre Wangen waren gerötet. „Kid? Meinst du Eustass Kid?“, Ruffy legte den Kopf schief. „Hast du was zu essen für mich?“ „Nein verdammt, hab ich nicht!“, fuhr sie ihn an. Kid grinste breit, als er hörte, was Puraido sagte. Irgendwie war er erleichtert, doch als Ruffy sie noch immer nicht in Ruhe ließ, fühlte er sich verpflichtet, einzuschreiten. Immerhin war Puraido sein Eigentum. Er ging auf Puraido zu und zog sie von Ruffy weg. „Tja, Strohhut, du kommst leider zu spät, Puraido gehört zu mir“, er grinste ihn überheblich an. „Och schade, aber ich werde schon jemand anderen finden, der aus der dieser Dimension kommt“, meinte er zuversichtlich. Dann sah er sich um und entdeckte sowohl Ace, als auch Shanks. Er war so glücklich die beiden wieder zusehen, dass er seine Nakama erstmal links liegen ließ. „Ace! Shanks! Ihr seid ja auch hier!“, rief er erfreut aus und umarmte die beiden freudig. Ace fiel ein Stein vom Herzen, das Portal war zu … hoffentlich konnte Pietro es nicht so schnell wieder öffnen. Noch dazu sah er Ruffy wieder. Glücklich erwiderte er die Umarmung des Jüngeren. Auch Shanks war erfreut ihn wieder zu sehen, doch er musste unweigerlich an die Geschichten denken, die Puraido ihm vorgelesen hatte … Das konnte ja noch was werden. Yumiya war durch die Zerstörung des Portals ebenfalls überglücklich, da sie nun doch mehr Zeit mit Law verbringen konnte. „Ich hab doch gesagt, dass es keiner anfassen soll!“, kam es von Pietro. „Jetzt kann ich das Portal erstmal nicht wieder öffnen. Ich habe keine Zutaten und keine Kraft mehr.“ „Na super! Ganz toll gemacht, Strohhut!“, brummte Smoker genervt, er fuhr sich durch die Haare. „Tut mir Leid“, antwortete Ruffy, allerdings hörte man heraus, dass es ihm gar nicht Leid tat. „Aber ich wollte auch ein Abenteuer in einer anderen Welt erleben“, er fasste sich an den Hinterkopf und lachte. Da klingelte plötzlich Puraidos Telefon, also die Psychomusik ertönte. Ruffy zuckte davor zurück. „Was ist das?!“ „Mein Telefon …“, murmelte Puraido und nahm das Gespräch an. Während sie telefonierte wurde ihr Gesicht immer blasser, das konnte doch alles nicht wahr sein, wie viele Leute sollten denn noch bei ihr schlafen? Als sie auflegte, sah sie leichenblass aus. „Scheiße … Das wird ein Problem werden.“ „Was denn?“, wollte Shanks wissen. „Meine, weitweitweitweitweitentfernte Verwandte will morgen vorbei kommen, sie war im Urlaub und hat eine Überraschung für mich … Ich kann nicht mehr … Wo soll sie denn jetzt schlafen?“, deprimiert sank Puraido auf Pietros Couch zusammen und wurde zu einem Trauerkloß. Es war einfach alles zu viel, viel, viel, viel zu viel! Noch mehr Besuch ---------------- „Sanji! Hunger!“, schrie Ruffy das Wohnzimmer zusammen. „Es gab gestern nicht genug zu essen!“ „Tut mir Leid, Ruffy, aber ich habe kein Geld um Essen zu kaufen, da musst du Puraido fragen“, erklärte Sanji. „Puraido! Hunger! Fleisch!“, rief Ruffy, während er auf Puraido zu ging. „Sorry, es gibt Dosenravioli“, nuschelte Puraido deprimiert. „Ich will aber Fleisch haben! Bitte!“, bettelte Ruffy. Puraido hob den Blick an und sah, dass Ruffy einen Flunsch zog und sie mit großen glubschigen Augen flehend ansah. „Äh … ist ja gut, du kriegst Fleisch … aber hör auf, mich so anzusehen“, Puraido fühlte sich bedrängt. „Juhu! Futter!“, brüllte Ruffy, während er Puraido auf die Beine zog. „Wo geht’s hin?“ „Äh, ich zeig dir den Weg. Sanji, komm du auch mit, du weißt besser, was er will, aber es sollte nicht zu teuer sein. Ich hab nicht mehr viel Geld“, seufzte sie auf. Sie wurde von Ruffy zur Tür gezogen. „Komm schon, ich hab Hunger.“ „Äh, Halo, bringst du die anderen schon mal nach Hause? Ich geh noch mal los“, keuchte sie, als Ruffy ihr beinahe den Arm ausriss. „Puraido-chwan!“, rief Sanji und sprang hinter ihnen her. „Hey! Strohhut, Puraido gehört mir, mach sie nicht kaputt“, grölte Kid ihnen hinterher. „Puraido tut mir voll Leid, jetzt ist ausgerechnet auch noch Ruffy hier … Das wollte sie ja überhaupt nicht“, nuschelte Yumiya. Die anderen diskutierten noch ein Weilchen, ehe sie sich von Pietro verabschiedeten und sich auf den Weg nach Hause machten. Währenddessen schleifte Ruffy Puraido durch die ganze Stadt, obwohl er gar nicht wusste, wo es überhaupt langging. „Hey, Strohhut, jetzt warte doch mal“, kreischte Puraido und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Kapitän, doch das bewirkte lediglich, dass sich sein Arm dehnte. „Wah!“, entfuhr es ihr. Ruffy bremste daraufhin und sah sie an. Doch Puraido knallte durch den Schwung, den sein, sich zurückziehender Arm verursachte, gegen ihn. „Bwah … Hilfe, das macht mich fertig“, jammerte sie, dann strich sie sich die Haare zurück und sah Ruffy streng an. „Hör zu, du darfst deine Gummi-Kräfte in dieser Welt nicht einsetzen, kapische? Diese Welt ist anders, als eure, hier gibt es noch nicht mal mehr Piraten … zumindest nicht auf diesem Kontinent“, murmelte Puraido „Jedenfalls, stürm nicht einfach so voran, ja, folge mir einfach“, sie tippte ihm gegen die Stirn. Ruffy verzog die Mundwinkel, nickte jedoch leicht. „Kriege ich jetzt Fleisch?“ Seufzend nickte Puraido. „Ja … ich muss es erst noch einkaufen, also komm. Und bleib diesmal bei mir, du kennst dich hier schließlich nicht aus“, mahnte sie ihn. Ergeben nickte Ruffy, er hatte Hunger und wenn Puraido wollte, dass er bei ihr blieb, dann würde er das tun, wenn er dafür Fleisch bekam, würde er momentan so ziemlich alles machen. Seine Hand nicht loslassend, aus Angst er könnte wieder weglaufen machte sie sich auf in Richtung Herkules. Sanji lief neben ihr her und ergriff ebenfalls ihre Hand, sein Blick war verliebt. „Oh, Puraido-chwan, du hast Ruffy ja so gut im Griff“, schwärmte er. Puraido stieß die Luft aus und ließ es über sich ergehen, solange beide ruhig waren, war ihr egal, was sie machten. Begeistert wie ein kleines Kind starrte der Strohhut die vorbeifahrenden Autos an, sie waren mittlerweile angekommen und Puraido führte sie nach drinnen. „Willkommen auf meiner Arbeitsstelle“, seufzte sie und holte einen Wagen. Sie überlegte, Ruffy in den Kindersitz zu zwängen, allerdings ließ sie es dann doch bleiben, sie war sich sicher, dass es nur Theater geben würde. „Woah, was für Schönheiten sitzen denn dort?“, fragte Sanji. Die Rede war von Marli und Hanne, welche noch immer an der Kasse saßen. Marli jedoch war gerade aufgestanden um die Einkaufskörbe einzusammeln, die sich hinter den Kassen stapelten und diese nach vorne zum Eingang zu bringen. „Olala, Puraido, bei dir geht’s ja wirklich Rund, noch mehr Besuch? Was ist denn mit Kid?“, fragte sie mit ihrer übertrieben hohen Stimme. „Was soll mit Kid sein?“, Puraido zog grummelnd eine Augenbraue hoch. „Na ja, ich dachte du vögelst mit ihm und jetzt läufst du mit zwei weiteren Kerlen rum. Ist er da nicht eifersüchtig?“, sie grinste provozierend. Puraidos Augenlid zuckte verdächtig, sie ging, sich den Ärmel hochschiebend auf Marli zu. „Hör mir mal zu, Mädel, jetzt reicht es mir so langsam. Du gehst mir mit deinem dämlichen Geschwätz auf die Nerven. Halte deine falsche Zunge im Zaum oder ich schneid sie dir raus, hast du verstanden?“, Puraido baute sich vor Marli und tippte ihr mit Zeige- und Mittelfinger gegen die Schulter. „Hey, Wolke!“, rief da Eugene. „Was denn los? Lach doch mal.“ Puraido warf ihm einen genervten Blick zu, hob dann allerdings die Mundwinkel an. Eugene kam auf sie zu und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Viel besser. Keinen Streit, ja?“ er tätschelte ihr die Schulter und ging dann wieder. „Glück für dich“, brummte Puraido und wandte sich dann ab. Sie schnappte sich den Einkaufswagen und fuhr los. „Ruffy, Sanji, kommt“, grummelte sie. Mit großen Augen folgte Ruffy ihr, er wirkte begeistert. Sanji tänzelte hinter Puraido her, er winkte Marli aber auch noch einmal zu. Diese wirkte verwirrt. Puraido, Ruffy und Sanji fuhren mit der Rolltreppe nach unten und steuerten geradewegs auf die Fleischerei zu. „Jenny“, rief Puraido und bewegte sich etwas schneller auf die Abteilung zu. „Na, Puraido, wie geht’s?“, wollte die Auszubildende wissen. „So lala … noch jemand ist zu Besuch gekommen und ich weiß nicht mehr, wo ich ihn unterbringen soll“, seufzte ich. „Na ja, Sanji, such dir schon mal was aus und Jenny, ich brauch eine Scheibe Wurst“, Puraido sah Jenny mit großen Augen an. „Aber klar doch, kommt sofort“, Jenny, piekste einige Scheiben Wurst an und nahm die unterste. Danach legte sie die anderen zurück und hielt Puraido die Scheibe hin. „Du musst sie noch einrollen“, verlangte Puraido. Jenny lachte und rollte die Wurst auch noch für Puraido ein, dann hielt sie sie ihr erneut hin, diesmal nahm Puraido sie entgegen. „Vielen Dank“, lächelte sie. Während sie glücklich ihre Wurst aß, bestellte Sanji allerhand Fleisch, während Ruffy fast an der Scheibe klebte. „Fleisch!“, murmelte er, während er seine Nase an die Scheibe drückte. Er wurde von Puraido zurückgezogen. „Lass das, du machst die Scheibe dreckig. Komm, wir holen noch einige Süßigkeiten“, sie zog Ruffy mit. Puraido holte für Chopper Marshmallows und sammelte so noch einige Süßigkeiten ein. Ruffy war fasziniert von der Auswahl, die es hier gab. „Eh-eh, Ruffy, nein, aus. Das darfst du nicht aufmachen, ich muss erst bezahlen“, erinnerte Puraido ihn. Sie griff wieder nach Ruffys Hand und lockte ihn aus dem Gang, das war viel zu gefährlich. Doch als sie aus dem Gang raus trat, lief sie geradewegs in Chris. Innerlich erdolchte sie ihn mit Blicken, sie mochte Chris ganz und gar nicht. „N’abend“, murmelte er. Puraido erwiderte den Gruß und setzte ihre Erdolchung fort, während er in Richtung Lager schlenderte. Doch plötzlich stoppte er und machte kehrt. „Wow, Puraido, ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast“, er betrachtete die verschränkten Hände von Puraido und Ruffy. „Anita hat mir gesagt, du seiest mit so einem rothaarigen Riesen zusammen“, er runzelte die Stirn. „Ich bin nicht mit ihm zusammen, weder mit ihm hier“, sie hob die verschränkten Hände, „noch mit dem Riesen. Ich halte ihn lediglich fest, damit er nicht abhaut“, brummte Puraido. „Musst du nicht arbeiten? Los, hopp. Ab an die Arbeit“, grollte sie dann noch. Chris merkte wohl, dass Puraido keine gute Laune hatte und verzog sich schnell. Doch dafür kam Sanji an, er hatte eine Menge Fleisch gekauft. Puraido wurde schlecht, das war doch viel zu viel … „Ich werde noch Pleite“, jammerte sie, warf die Marshmallows und den Rest in den Wagen und ließ ihn Sanji schieben. Sie machten sich wieder auf den Weg zur Kasse. Sie gingen zu Hanne, denn auf Marli hatte sie absolut keine Lust. Puraido war fix und fertig, als sie mal wieder die Summe sah, die sie zu zahlen hatte. Sie war einer Heulattacke nah. Sie gab ihr die Karte und wartete darauf, dass sie den Pin eingeben konnte. „Du siehst fertig aus“, merkte Hanne an. „Bin ich auch, bin ich auch, es werden immer mehr Leute in meiner Dreizimmerwohnung … Ich weiß nicht, wo ich die alle unterkriegen soll. Noch dazu bin ich beinahe pleite“, wimmerte sie. „Du Ärmste. Noch dazu musst du dir diese ganzen Gerüchte anhören“, sie hob die Augenbrauen an. „Mach dir nur keine Sorgen, meine Schönheit, ich werde schon dafür sorgen, dass Puraido nicht ihren Verstand verliert“, kam es bitterernst von Sanji. „Schön …“, stammelte Hanne überrumpelt. Puraido drückte Sanji die Tüten in die Hand und funkelte ihn wütend an. „Mach dich nützlich und trag die Tüten“, murrte sie. „Aber natürlich, wie du wünscht, Puraido-chwan“, trällerte er. Mit Ruffy und Sanji im Schlepptau machten sie sich auf den Weg zurück zu Puraidos Wohnung. In der Wohnung angekommen ließ sich Puraido sofort auf Kids Schoß fallen. „Bah, ich bin genervt! Ich gehe noch Bankrott“, sie fauchte leicht und fing an zu schmollen. „Noch dazu nervt Marli …“ „Was hat sie denn nun schon wieder gemacht?“, wollte Yumiya wissen. „Ach, sie kann ihre Klappe nicht halten, sie hat mich gefragt ob ich mit Kid vögeln würde, wie kommt sie darauf?“, sie raufte sich die Haare. Kid verzog die Mundwinkel. „Ja, wie kommt sie nur darauf?“, hakte er nach. „Weiß ich ja auch nicht, das ist es ja“, sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. Kid seufzte auf und zog sie hoch, so dass sie nicht mehr auf seinem Schoß lag, sondern saß. Er tätschelte ihr den Kopf. „Alles wird gut, Puraido“, meinte er gedehnt. Sanji fing in der Zwischenzeit an zu kochen, die Ravioli wurden dezent außen vorgelassen. Wofür hatten sie die dann eigentlich gekauft? Ace sah wieder besser aus, jetzt, da die drohende Rückkehr in ihre Welt abgewendet war, hatte er wieder Farbe bekommen. „Puraido, kann ich weiter spielen?“, wollte er wissen. Puraido nickte und stand auf um die Konsole anzuschalten, sie drückte Ace den Controller in die Hand und setzte sich wieder auf Kids Schoß. Yumiya konnte nichts anderes tun als zu grinsen. „Sagt Mal, wo sind eigentlich Smoker und Shanks?“, wollte Puraido nach einiger Zeit wissen. „Und Zorro?“ „Smoker und Shanks sind drüben bei Halo und Zorro ist im Hinterzimmer und ist beleidigt, da er noch länger hier bleiben muss“, meinte Law. „Ach so … was auch sonst. Ach übrigens, Chopper, ich hab dir Marshmallows mitgebracht“, murmelte Puraido. „Jippieh!“, stieß Chopper aus und flitzte zu Sanji in die Küche. Mit den Marshmallows im Gepäck kehrte er wieder ins Wohnzimmer zurück. Während Ace zockte sah Ruffy ihm begeistert zu. „Was ist das? Was machst du da?“, fragte er, während er fast im Fernseher hing. „Ich spiele DmC: Devil May Cry und würdest du jetzt bitte vom Fernseher weggehen, ich seh nichts mehr“, brummte Ace, der versuchte, an Ruffy vorbei zu gucken. Der Jüngere zog sich zurück und setzte sich neben Ace. „Ich will auch mal, das sieht lustig aus“, verlangte er und sah Ace mit großen Augen an. „Moment, bin gleich fertig“, nuschelte Ace, welcher mehr auf das Spiel konzentriert war, als auf alles andere. Er war mittlerweile auf „Dante muss Sterben“ angekommen, während Puraido gar keine Gelegenheit mehr hatte … Ace ließ sie nämlich nicht mehr spielen. Als Ace mit der Runde fertig war, machte er für Ruffy einen neuen Spielstand auf, er wollte schließlich nicht, dass sein kleiner Bruder ihm was versaute. Puraido musste Schmunzeln, Ace war mittlerweile so wie sie geworden, zumindest, was den eigenen Spielstand anging. Ruffy schaute sich interessiert das Intro an, als das vorbei war und die Einstiegssequenz anfing und Dante aufwachte und die Kratzer auf seinem Rücken heilte, grinste er. „Wow, er hat auch Teufelskräfte, den will ich in meiner Crew haben!“, er wirkte entschlossen. „Geht nicht, Dante ist nicht echt. Zudem … ja, er hat Teufels- aber auch Engelskräfte. Er ist ein Nephilim“, seufzte Puraido. Als er dann endlich losspielen konnte, klappte es leider nicht so, wie es sollte. „Mann, wieso macht er nicht das, was er soll? Auf dich hat er doch gehört“, jammerte er. „Komm her, ich helf dir“, nuschelte Ace und setzte sich hinter Ruffy, er legte seine Hände auf Ruffys und half ihm ein wenig. Sofort waren sowohl Yumiya als auch Puraido wieder voll aufmerksam. Sie quietschten beide auf und zückten ihre Mobiltelefone. „Oh je, Fangirlarlarm“, murmelte Kid, er seufzte auf, während die beiden Fotos schossen. „Sag bloß, Ace x Ruffy ist auch eine Option“, fragte Law. „Definitiv“, grinste Puraido. Ruffy sah zu ihnen hoch, er wusste nicht, was das bedeuten sollte, doch Ace war weiterhin auf das Spiel fixiert. „Ruffy, konzentrier dich auf das Spiel“, mahnte er seinen kleinen Bruder und dieser sah schnell wieder nach vorne. „Hah, das ist toll, ein paar Vorteile hat es ja, dass Ruffy jetzt hier ist“, grinste Puraido. „Auch wenn er mich wahrscheinlich pleite machen wird. Aber mein OTP ist endlich komplett“, sie zog die Mundwinkel in die Höhe. „OTP?“, hakte Kid nach, obwohl er es wahrscheinlich gar nicht wissen wollte. „One True Pairing. Also das einzig wahre Paar. Meins ist nämlich KidLawLu“, sie grinste noch breiter. „Du meinst … Trafalgar, ich und …?“, Kid sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Luffy … also Ruffy. Im Deutschen Anime wird er Ruffy genannt, aber im Englischen und eigentlich überall anders wird er Luffy genannt“, erklärte sie. „Also Kid x Law x Luffy“, wiederholte sie. „Warum?“, Law war entsetzt, erst Kid und jetzt auch noch Ruffy? Das war irgendwie zu viel für ihn. „Na ja, zwei Kerle zusammen sind ja schon heiß, aber drei eben noch mehr, vor allem wenn es meine drei Lieblingscharaktere sind“, Kid glaubte, Herzen in ihren Augen zu sehen. Ihm lief allerdings nur an unangenehmer Schauer über den Rücken. Law sah ebenfalls unzufrieden aus. Jetzt sollte er auch noch mit Ruffy verkuppelt werden? Konnte es noch schlimmer kommen? Puraido kam gar nicht mehr aus dem Grinsen heraus, als sie sich das vorstellte. Kid wich ein wenig vor ihr zurück, das fand selbst er gruselig, sie würde sicherlich irgendwas anstellen, was ihm nicht gefiel. Doch zum Glück kam da Sanji mit dem Essen und schneller als man gucken konnte war Ruffy aufgesprungen. „Futter!“, schrie es und setzte sich auf die Couch. „Hey, dein Spiel!“, fauchte Ace. „Puraido, du musst das Spiel beenden“, rief er und hielt ihr den Controller hin. „Tja, wenn Smoker und Shanks nicht rüber kommen, kriegen sie auch nichts“, merkte Sanji an. „Kriegen die nicht bei Halo was?“, mischte sich Yumiya ein. In dem Moment kam auch Zorro vor, er wirkte nicht so begeistert. Puraido saß neben Kid und aß genüsslich ihr Fleisch, sie liebte Fleisch auch, allerdings brauchte sie es nicht ganz so übertrieben wie Ruffy. Die Piraten und Yumiya hatten sich weiter von dem Gummibengel weggesetzt, obwohl das wahrscheinlich nicht viel brachte, Ruffy war natürlich als erster mit Essen fertig. Er sah sich um und suchte jemandem, der ihm noch mehr essen geben konnte. Jedoch bekam er von allen Gefragten eine Abfuhr. Schließlich blieb nur noch Puraido übrig. Er zog wieder einen Flunsch und sah sie mit großen Augen an, immerhin hatte das ersten auch schon gewirkt. Puraido fühlte sich unbehaglich, sie wollte sich gerade ein weiteres Stück Fleisch in den Mund schieben, als Ruffy sie anstarrte, sie wusste genau, was er wollte. „Nein“, kam es zögerlich von ihr. „Och bitte“, er vertiefte seinen traurigen Blick. Puraido musste sich schließlich geschlagen geben, seufzend hielt sie ihm die Gabel mit dem Fleischstück hin, welches sofort von Ruffy verschlungen wurde. Das schien aber immer noch nicht zu reichen, denn er sah sie auch weiterhin an. Letztendlich hielt sie ihm den Teller hin und stand auf, um sich eine Dose Ravioli zu holen, sie öffnete sie und ging dann wieder ins Wohnzimmer. „Esse ich halt kalte Ravioli, ist mir auch egal“, nuschelte sie. Danach schnappte sie sich die Fernbedienung und zappte durch die Kanäle. Sie bleib bei dem Film „R.E.D – Älter. Härter. Besser.“ hängen. „Genial! Dieser Film ist echt toll, da kommen Bruce Willis und Gott drin vor“, strahlte sie. „Enel spielt da mit?“, wollte Ruffy wissen. „Was? Nein, was willst du denn mit Enel, die Rede ist von Morgan Freeman, der einzig wahre Gott!“, schwärmte sie. „Obwohl ich nicht weiß, ob der erste oder der zweite Teil besser ist. Ich meine im ersten Teil spielen die beiden mit aber im zweiten fehlt Freeman, dafür ist Sir Anthony Hopkins dabei. Arg, das ist furchtbar“, jammerte Puraido. Kid runzelte die Stirn und klopfte ihr leicht auf den Rücken. „Alles wird gut, Puraido“, murmelte er. Sie guckten also den Film wobei Puraido zurückgehalten werden musste, als Morgan Freeman erschossen wurde. Danach war sie so erschöpft, dass Kid sie ins Bett tragen musste. Puraido hatte in dieser Nacht einen höllischen Alptraum. Sie war auf dem Weg zur Bank und an dem Automat für die Kontoauszüge schob sie ihre Karte rein. Sie wartete und musste schließlich feststellen, als sie die Auszüge sah, dass sie vollkommen bankrott war. Nichts, alles futsch, kein einziger Euro war mehr auf ihrem Konto. Mit einem schrillen Schrei wachte sie auf und saß kerzengrade im Bett, sie war schweißgebadet. „Was ist denn nun schon wieder“, kam es erschrocken von Kid, der durch ihren Schrei aus dem Bett gefallen war. „Ich bin pleite!“, heulte Puraido auf. Doch plötzlich stockte sie. Sie fühlte sich so eingeengt. Misstrauisch sah sie an sich hinunter und konnte zwei fleischfarbene Dinger erkennen … Nein, Arme, unglaublich lang gedehnte Arme, die sie komplett umschlangen. „Ruffy! Was machst du hier?“, wollte sie wissen. Jedoch schlief der Strohhut weiter. „Hey! Strohhut, aufwachen!“, brüllte Kid und schlug ihn. Nur langsam wachte er auf und sah sich verwirrt blinzelnd um. „Hä? Was ist denn?“, wollte er verschlafen wissen. „Warum zur Hölle liegst du in meinem Bett?“, fauchte Puraido. „Oh, ich wusste nicht, wo ich schlafen soll und Smoker hat mich hierher geschickt“, gähnte er. „Hier ist es echt gemütlich. Er zog seine Arme fester um Puraido, er wollte schon wieder einschlafen, doch sie wehrte sich. „Nein, nichts da. Du schläfst nicht hier bei mir. Wenn Ace das nicht darf, darfst du das auch nicht“, meckerte Puraido. „Und lass mich los, das tut weh“, fuhr sie ihn weiter an. Ruffy ließ sie los und sah sie mit großen Augen an. „Und wo soll ich dann schlafen?“ Puraido seufzte und stand auf. „Komm mit“, grummelte sie und zog ihn mit ins Wohnzimmer. „Leg dich doch zu Shanks und Ace“, meinte sie. Sachte schubste sie ihn in Richtung der beiden. Ace lag dabei wieder auf Shanks und beide schnarchten um die Wette. Ruffy setzte sich auf die Couch und sah zu seinem Idol und seinem Bruder, er hob die Schultern an und legte sich dann zu ihnen. Unbewusst legte Shanks einen Arm um ihn und auch Ace rutschte ein Stück rüber. Puraido schmunzelte leicht und ging dann zurück. Das sah zu niedlich aus. Sie legte sich wieder zu Kid. „Boah, Ruffy bereitet mir jetzt schon Alpträume … Ich muss morgen definitiv gucken, wie viel Geld ich noch habe …“, nahm sie sich vor. „Mach das“, gähnte Kid und zog Puraido an sich. Schnell schliefen sie beide wieder ein. Am nächsten Morgen wurden sie in aller Frühe durch ein Sturmklingeln geweckt. „Wa-wa-was ist denn jetzt los?“, keuchte Puraido während sie sich aus dem Bett rollte und zur Tür hetzte. Sie drückte auf den Schalter und ein Summen ertönte, danach wurde die Tür geöffnet und geschlossen. Schnell kam ein braunhaariges Mädchen die Treppe rauf geschossen. „Puraido!“, rief sie und warf sich auf eine verwirrte Puraido. „M-Mai … Hilfe, du erwürgst mich“, stammelte Puraido. „Was machst du denn hier?“ „Na ja, ich hatte doch gesagt, dass ich vorbei komme“, erinnerte sie Puraido. „Aber so früh? Wir schlafen doch noch“, jammerte Puraido. „Wir? Oh, hast du etwa endlich einen Freund gefunden?“, ihre Augen funkelten vor Neugierde. „Äh, nein … nicht direkt“, Puraido kratzte sich am Hinterkopf, da tauchten plötzlich Ace und Ruffy auf. „Was ist denn?“, murmelte Ace gähnend. „Kyah!“, stieß Mai aus und ließ von Puraido ab. Stattdessen stürzte sie sich auf die beiden Brüder. „Ace! Ruffy!“, quietschte sie und schmiegte sich an die beiden. „Wie geil ist das denn? Du hast Ace und Ruffy bei dir. Ich glaube ich sterbe vor Freude“, jubelte sie. Die beiden Jungs verstanden gar nicht, was mit ihnen geschah. „Äh, ja … viel Spaß mit den beiden, ich leg mich noch mal hin“, nuschelte Puraido und schlurfte wieder in ihr Zimmer. Mai war im siebten Himmel, sie konnte es nicht fassen, dass ihre beiden Lieblinge aus allen Animes überhaupt, hier vor ihr standen. Sie lagen, durch Mais Freude umgeworfen, im Flur und wurden von Mai zu Tode geknuddelt. Der Wildpark ------------ Puraido hatte sich gerade wieder hingelegt, sie blickte zu Kid, der ein wenig genervt aussah, weil er schon wieder unsanft geweckt worden war. War doch nicht zu fassen, hatte man hier nie seine Ruhe? Er zog Puraido wieder zu sich und schmiegte sich an sie, doch da wurde die Tür aufgerissen und Ruffy, Ace, Shanks, Smoker und Chopper standen im Zimmer. Hinter ihnen kam Mai reingeschneit, welche auch gleich wieder Ace umarmte. „Puraido! Tu doch was“, jammerte Ace, während er versuchte, Mai von sich runter zu kratzen. „Die will uns immer zu umarmen“, er drückte Mai weg, doch sobald er wieder nachließ, klebte sie wieder an ihm. „Uns hat sie auch angesprungen“, beschwerte sich Smoker, während er sich seine Zigarren anzündete. „Sie ist auf meinem Bauch gelandet … Das ist unschön“, kam es auch von Shanks, der sich den Bauch rieb. „Da ist ja auch Kid!“, quietschte Mai und ließ Ace los, dafür stürmte sie auf Kid zu, sie schmiss sich geradewegs aufs Bett, doch bevor sie ihn erreichen konnte, wurde sie von Puraido aufgehalten. „Halt! Stopp!“, sie richtete sich in eine kniende Position auf und hob die Hand an, als Zeichen, dass Mai anhalten sollte. „Kid gehört mir“, fauchte sie. Mai bremste scharf, konnte allerdings nicht rechtzeitig anhalten und krachte mit dem Gesicht in Puraidos Hand. Kid grinste breit, das gefiel ihm, Puraido war ja richtig eifersüchtig. Das war ja schon amüsant … Er schlang seine Arme um Puraido. „Weißt du, diese Einstellung gefällt mir gerade echt gut“, murmelte er nah neben ihr. Puraido errötete leicht, grinste aber breit. In dem Moment betrat Yumiya den Raum, zusammen mit Law. „Was ist denn hier los?“ „Wah, ist die süß“, strahlte Mai und sprang auf, um Yumiya zu umarmen, zusammen mit der Jüngeren umarmte sie auch Law. „Schön euch kennen zu lernen, ich bin Mai“, stellte sie sich vor. „Jep, sie ist eine weitweitweitweitweitentfernte Verwandte von mir“, kam es von Puraido. Diese erhob sich vom Bett ging auf Shanks zu, wie selbstverständlich knotete sie ihm den Ärmel wieder zu. „Langsam hab ich das Gefühl, du machst den extra auf“, klagte sie ihn an. „Aber wie kommst du denn darauf … das käme mir nie in den Sinn“, Shanks hatte den Blick abgewandt. „Ho? Du ziehst Shanks an?“, wollte Mai wissen. „Jup, sieht so aus. Echt, wie so ein kleines Kind. Und Ace will sein T-Shirt auch nie anbehalten“, Puraido warf Ace einen scharfen Blick zu. „Du hast gesagt, ich soll draußen nicht ohne T-Shirt rum rennen und das mache ich auch nicht. Von hier drinnen war nie die Rede“, erinnerte er sie. „Warum denn das?“, Mai sah verwirrt aus. „Er hat doch so einen geilen Körper, den muss man doch zeigen“, sie streckte eine Hand nach Ace aus, allerdings zuckte er zurück. „Mai … du sabberst. Nun ja, im Prinzip hast du Recht, allerdings hat er sein Originaltattoo und damit gab’s schon mal einige Probleme. Von daher“, Puraido zuckte mit den Schultern. „Diese Idioten!“, fauchte Mai auf. Puraido runzelte die Stirn, seufzte dann aber auf und ließ sich auf ihr Bett zurückfallen. Sie rieb sich über die Augen. „Ah, ich hab ja auch was für dich mitgebracht“, strahlte Mai plötzlich und sauste aus dem Zimmer, nur wenige Minuten später war sie wieder da, mit einer riesigen Tasche im Gepäck. Sie holte etwas hervor und präsentierte es Puraido. „Ta-Daa!“, strahlte sie. „Oh … E-ein Ace-Plüschi“, stammelte Puraido und nahm das Plüschtier entgegen. Mai zog unterdessen noch drei weitere Plüschis aus der Tasche, ein Kid-, ein Law- und ein Ruffy-Plüschi. „Yay, danke“, Puraido klang etwas seltsam. Sie hätte sich normalerweise riesig über die Plüschtiere gefreut, doch jetzt waren sie ihr unheimlich. „Gruselig … Wirklich gruselig“, merkte Kid an und hielt den Kid-Plüschi in die Höhe. „Fangirls …“ „Hey, sag nichts gegen Fangirls“, meinte Mai, doch Kid schoss ihr nur einen bösen Blick zu. „Ich hasse Fangirls. Puraido ist gerade noch so zu ertragen“, er zog Puraido Besitz ergreifend an sich ran. „Uh, seid ihr zusammen?“, wollte Mai sofort wissen. „Nein“, kam es einstimmig von beiden. „Oh, Schade. Aber egal, ich will mit Ruffy oder Ace zusammen sein“, verkündete sie. Ace zuckte leicht zusammen und Ruffy verstand den ganzen Aufruhr nicht so ganz, immerhin war er ja damals noch nicht dabei gewesen, als Puraido die Definition von Fangirls erklärt hatte. Grummelnd tauchte auch Zorro mit Sanji im Schlepptau auf. „Was ist denn das für ein Krach? Da kann man ja nicht mal in Ruhe schlafen!“, beschwerte er sich. „Äh, Zorro, du verschläfst selbst Unwetter … jetzt schieb es nicht auf den Krach“, seufzte Puraido. „Zorro!“, quietschte Mai und umarmte auch Zorro. „Och nö, nicht noch ein Fangirl“, murmelte er. „Oh, du wunderschönes Geschöpf, verrate mir doch deinen Namen!“, flötete Sanji gleich drauf los. „Oh, hi, Sanji. Ich heiße Mai“, antwortete Mai lächelnd. „Mai-swan. Welch passender Name für einen Engel wie dich“, Sanji war von Leidenschaft ergriffen. „Vielen Dank“, das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde immer breiter. „Wow … sie scheint ja gar nicht genervt von dem Koch zu sein“, merkte Kid überrascht an. „Stimmt … puh, das ist vielleicht mein Glück“, seufzte Puraido erleichtert aus. Plötzlich wurde sie wieder von Ruffy angesprungen. „Puraido! Hunger!“, rief er. Sie seufzte auf und schubste ihn von sich. „Sorry, Kleiner, ich hab nur noch Dosenravioli von gestern, die müssen erstmal reichen. Ich hab kaum noch Geld zur Verfügung und wenn Pietro sich nicht beeilt, dann weiß ich auch nicht mehr“, seufzte sie auf. Ruffy sah sie wieder an. „Ich will aber Fleisch haben.“ Puraido stützte ihr Gesicht in die Hand und seufzte auf. „Ace, es macht doch nichts, wenn ich ihn in der Badewanne ertränke, oder?“ „Nein! Du wirst Ruffy-chan nichts anhaben!“, rief Mai anstatt Ace und fiel Ruffy um den Hals. „Keine Sorge, Ruffy-chan ich werde dich vor Puraido beschützen!“ „Ich kann mich alleine gegen sie zur Wehr setzen … ich bin schließlich der zukünftige König der Piraten“, antwortete er. „Aber klar, natürlich schaffst du das Ruffy“, Mai kuschelte sich weiter an Ruffy, der nur ziemlich verwirrt aussah. „Sind die Frauen in dieser Welt alle so?“, wollte er von Puraido wissen. „Nein, nur die Fangirls“, seufzte sie auf. Danach richtete sich Puraido auf und verließ das überfüllte Schlafzimmer. „Sag mal, Mai, wo willst du denn schlafen? Ich hab leider keinen Platz mehr frei“, seufzte sie. „Ach, ich hab einen Schlafsack dabei, ich schlafe einfach auf dem Fußboden, das ist überhaupt kein Problem“, meinte Mai freimütig. „Okay … sehr gut“, seufzte Puraido auf. „Was machen wir denn heute?“, wollte Chopper wissen, während er auf Puraido zulief. Sie nahm ihn hoch und sah sich nachdenklich um. „Keine Ahnung … ich glaube, allzu viel kann ich mir nicht mehr leisten“, seufzte sie auf. „In den letzten Tagen war es viel zu viel“, sie legte den Kopf in den Nacken und starrte zur Decke. „Ich hab eine Idee!“, kam es da von Mai. „Die da wäre?“ „Hier in der Nähe gibt es doch einen Wildpark, lasst uns doch da hingehen, ich lade euch ein“, meinte sie begeistert. „Ein Wildpark? Bist du sicher? Nicht, dass die Chopper noch da behalten wollen“, murmelte Puraido nicht so ganz überzeugt. „Aber klar. Zudem, es wird dich nichts kosten. Diesmal bezahle ich alles“, Mai blickte Puraido ernst an. Sie stieß die Luft aus und murrte leise etwas. Allerdings nickte sie dann. „Okay … von mir aus doch. Ist immerhin mal was anderes und besser, als hier rumzuhocken“, sie sah zu den anderen. „Hier gibt’s einen Wildpark?“, wollte Yumiya wissen. „Jup, sogar mit Greifvogelshow“, antwortete Puraido. „Yay, cool!“, strahlte Yumiya. „Krieg ich da auch was zu Essen?“, kam es von Ruffy. „Aber sicher Ruffy“, Mai bekam sofort Herzchenaugen. Puraido runzelte leicht die Stirn, aber sagte nichts. Wenn Mai unbedingt wollte … Gegen zwölf Uhr fuhren sie dann endlich los, dabei mussten sich alle wieder in den Chrysler quetschen. Puraido fuhr, während diesmal Kid neben ihr auf dem Beifahrersitz saß. Smoker wollte zwar eigentlich nicht mit, wurde aber dennoch dazu genötigt. Er fragte sich, warum er denn unbedingt mit musste, aber Mai meinte nur, weil sie dass so wollte. Smoker saß zusammen mit Shanks und Ace in der Hintersten Reihe. Mai saß auf Ace’ und Ruffy auf Shanks’ Schoß. Law und Yumiya saßen eins weiter vorne, eben so Sanji und Zorro. Chopper saß auf Kids Schoß. Ein wenig genervt fuhr Puraido los, das Auto war einfach nicht für so viele Personen ausgelegt … Und es war eine Tortur, die alle dort reinzuquetschen. Es erinnerte sie an diese winzigen Fahrzeuge, wo sich immer so viele Clowns reinquetschten. Sie erschauderte … Clowns … Sie fuhr etwas rasant, denn offen gestanden wollte sie schnell hin und schnell zurück. Sie fühlte sich in zu viel freier Natur unwohl … Ruffy war ganz begeistert von den Autos. Er fand, dass es tolle Fahrzeuge waren und so praktisch, nur etwas eng. Sie kamen zwanzig Minuten später am Wildpark an und alle wollten sich auf einmal aus dem Auto zwängen. Die Familie, die neben ihnen geparkt hatte und ebenfalls am Aussteigen war, sah irritiert zu dem Chrysler, als sich ein Haufen Kerle und drei Frauen aus diesem Fahrzeug quetschten. Das kleine Mädchen quietschte erschrocken auf, als Kid mit finsterer Miene vor ihr zum Stehen kam. „Mama! Hilfe!“, rief das Kind und flüchtete. „Hören Sie auf, meinem Kind Angst zu machen!“, fauchte die Mutter sofort und Kid sah nur noch finsterer drein. „Grrr, ich mach dem Balg gleich mal Angst“, Kid baute sich vor der Frau auf und überragte sie um längen. Das Kind schrie noch immer verängstig auf. Da trat Puraido vor und stellte sich neben Kid. „Nehmen Sie doch gefälligst ihr Kind an die Leine!“, fauchte sie, sie hielt Chopper im Arm, der etwas verstört guckte. „Mein Rentier bekommt es ja schon mit der Angst zu tun. Gar nicht auszudenken, was passiert, wenn Ihr Kind mein Haustier beißt, wer weiß, wo das vorher schon überall gewesen ist“, sie rümpfte angewidert die Nase. „A-Also wirklich, das geht doch nicht“, keuchte die Frau auf. Yumiya und die Piraten begannen zu lachen, nur Mai sah etwas angesäuert aus. „Also Puraido, das arme Kind“, schimpfte sie. „Tja, ich bin eben eine Kinderhasserin, schön wär’s, wenn ich Ebony und Ivory hätte … dann wäre hier endlich mal Ruhe … Obwohl, es gibt ein einziges Kind, das selbst ich mag. So schön wohlerzogen … Immer freundlich und er benutzt sogar Bitte und Danke. Der Junge ist voll in Ordnung“, sie zwinkerte Mai zu. „Aber das Kind hier … wie kann es Kid bloß gruselig finden“, Puraido hob eine Augenbraue an. „Genau! Ich und gruselig? Also ich bitte dich, ich doch nicht“, stritt Kid ab. „Kommt, wir gehen lieber rein, bevor noch jemand anfängt zu weinen“, grinste Puraido und packte Kids Hand. Sie zog ihn mit. „Kommst du Mai? Du bezahlst das hier ja“, rief Puraido über die Schulter. Mai blies die Wangen auf und schaute noch etwas verstimmt, doch dann stieß sie die Luft aus und lächelte leicht. Sie kannte Puraido ja, und man sollte es ihr auch nicht übel nehmen. Spätestens, wenn sie ihre eigenen Kinder hatte, würde sie ihre Einstellung ändern. Sie taperte hinter ihnen her und der Rest folgte. Am Eingang starrte die Kassiererin verängstigt auf die Piraten, schnell zog sie sie ab und gab ihnen alle eine Tüte mit Tierfutter, eigentlich kosteten die extra, allerdings wollte sie vermeiden, dass sie erneut wieder kamen. Sie wollten gerade in den eigentlichen Park gehen, als Mai zu Smoker sah. „Hier darf nicht geraucht werden“, teilte sie ihm mit. „Vergiss es … dann bleib ich eben hier draußen, ich werde meine Zigarren nicht schon wieder ausmachen“, grummelte er. „Ach, Smoker, ist schon gut. Komm einfach mit. Wenn jemand was sagt, mach ich ihn platt“, kam es von Puraido, sie hakte sich bei Smoker unter und zog ihn mit. Chopper, mittlerweile in seiner riesigen Gestalt, stürmte mit Begeisterung voran, ebenso Ruffy, er hatte schon gleich ein Reh entdeckt. „Futter!“, rief er, doch ehe er endgültig verschwunden war konnte Puraido sich mit einem Sprung seinen Arm krallen. „Ruffy! Schön hier geblieben! Das ist kein Futter! Die Tiere hier werden nicht gefressen. Es gibt nachher was zu essen“, sie stemmte sich wieder gegen ihn, wobei Kid sie auch noch festhalten musste, damit sie nicht weggeschleudert wurde. Ruffys Arm zog sich zurück und er flog gegen Puraido und Kid. „Aber warum denn nicht, das sieht doch lecker aus“, schmollte er. „Nein! Das gibt nur Ärger und jetzt benimm dich oder du bleibst die ganze Zeit bei mir“, fauchte sie ihn an. „Schon gut“, grummelte er und verzog das Gesicht. Danach liefen sie los, für Smoker, Zorro und Law war es eher langweilig. Shanks war amüsiert über Ruffy, Sanji hatte nur Spaß, weil es Mai so gut gefiel, Kid ließ es wegen Puraido über sich ergehen und Ace war einfach nur froh, länger in dieser Welt bleiben zu können. Chopper, mittlerweile in seiner Rentiergestalt lief voran und war als erster beim Gehege mit den Ziegen. „Hey, wie geht es euch?“, fragte er die Ziegen, welche ihn anmeckerten. Er lachte und unterhielt sich mit ihnen. Mai war total fasziniert davon, dass sich Chopper tatsächlich mit den Tieren unterhielt. Sie holte das Futterpäckchen hervor und fing an die Ziegen zu füttern. Puraido hatte ein mildes Lächeln aufgesetzt und betrachtete Mai, sie hielt wieder Kids Hand. Sie wusste nicht, warum sie das tat, es kam ganz automatisch und solange es sich nicht schlecht anfühlte … Kid jedenfalls war ausgesprochen froh darüber. Sie wurden den ganzen Tag komisch angestarrt, das lag wohl vor allem an den Piraten. Vielleicht war ihnen auch nur das blaunäsige Rentier suspekt, dass sich mit den anderen Tieren unterhielt. Ruffy war so wie immer, also einfach nur Ruffy, er hatte erstmal die Futtertüte vor lauter Hunger selbst aufgegessen und war dann, bei dem Versuch, einen Fisch zu fangen beinahe ertrunken. Zum Glück hatte Law ihn mit Hilfe von Room aus dem Wasser fischen können. Nun war Ruffy klitschnass, was ihn aber nicht davon abhielt, so weiter zu machen wie bisher. Yumiya hielt sich nah bei Law, auch sie hatte seine Hand ergriffen. Sie hielt sich etwas im Hintergrund. Sie wollte zwar auch die Tiere streicheln und so, aber sie hatte das Gefühl, dass Law das kindisch fand und sie wollte von ihm nicht als Kind gesehen werden, sie war immerhin schon fünfzehn. Als sie bei den Wildschweinen ankamen, sprang Ruffy sogar über den Zaun. Puraido war einer Heulattacke nahe, als sie ihm hinterher kletterte und sofort von einigen Wildsäuen gejagt wurde. „Ich hasse dich Ruffy!“, kreischte sie, als sie Ruffy mit einem Sprint einholte und sich an ihm festklammerte. „Bring mich hier raus! Du hast in dem Gehege nichts zu suchen.“ Ruffy lachte, ihm machte das Ganze auch noch Spaß, doch da blieb er stehen und Puraido befürchtete schon, dass die Wildsau sie zerhackstückeln würde, doch Ruffy holte auf. „Gum-Gum Pistole!“, rief er und sein gedehnter Arm schoss nach vorne und traf das Tier mit voller Wucht. Puraido schrie erneut panisch auf, das durfte doch nicht wahr sein! Die Piraten vor dem Gehege lachten sich halb kaputt, allerdings eher über Puraido. Vor allem Kid kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Mai war fassungslos, sie konnte nicht glauben, dass Ruffy eben einfach so ein armes Tier geschlagen hatte. Als die beiden wieder aus dem Gehege kamen, mussten sie sich erstmal eine Standpauke von Mai anhören. Nach diesem Fiasko gingen sie zu den Nagetieren und Puraido war von den Meerschweinchen fasziniert. Sie hatte selbst mal welche, genau aus diesem Wildpark. Smoker wurde von den Eltern sämtlicher Kinder feindselig angestarrt, da er nach wie vor rauchte. „Also sagen Sie mal, Sie sind aber ein schlechtes Vorbild!“, fauchte eine Mutter ihn an. „Sie rauchen in einem Wald noch dazu zwei Zigarren!“ „Ja … und?“ „Wenn das die Kinder sehen …“, sie war rot vor Wut. Smoker runzelte die Stirn. „Was interessiert mich das? Ich bin in ein paar Tagen sowieso wieder hier verschwunden.“ „Trotzdem, das ist doch unverantwortlich!“, beschwerte sie sich trotzdem weiter. Puraido grummelte nur wütend etwas vor sich hin. „Hauen Sie endlich ab!“, fuhr sie die Frau an. „Gehen Sie uns nicht auf die Nerven. Stecken sie sich ihre Verantwortung sonst wo hin!“, sie funkelte die Frau mit Todesblicken nieder. „Puraido! Sei nicht so unfreundlich!“, Mai schlug Puraido auf den Kopf. „Tut mir wirklich Leid, die beiden haben heute ihre Manieren zu Hause vergessen“, entschuldigte sich Mai für die beiden, allerdings wurde sie von Puraido dafür nieder gestarrt. „Pah, mir nicht. Wenn ihr mich sucht, ich bin bei den Greifvögeln“, fauchte sie und verzog sich. Nach einigen Minuten, nachdem Mai die aufgebrachte Frau beruhigt hatte, folgten sie Puraido. Die Greifvogelshow würde in wenigen Minuten beginnen. Die anderen waren schon gespannt, Chopper jedoch war ein wenig panisch, er hatte Angst, dass ihn die Vögel mit Futter verwechselten. Alles in allem war die Show toll, vor allem als die Greifvögel tief über die Köpfe der Zuschauer hinweg flogen. Einige Zeit später saßen sie in dem kleinen angrenzenden Café und Ruffy bekam endlich sein Essen. Puraido aß lediglich Kuchen, sehr viel Kuchen. Die anderen waren erstaunt, wie viel Kuchen sie verdrücken konnte. „Also, seit wann seid ihr eigentlich bei Puraido?“, wollte Mai wissen. „Seit letzte Woche Mittwoch“, seufzte Puraido. „Und in der Woche haben sie mich Pleite gemacht.“ „Du Ärmste. Aber ab jetzt werde ich das Einkaufen übernehmen. Mach dir keine Sorgen“, strahlte Mai. „Yumiya … mach die Taschenlampe aus“, seufzte Puraido. „Och Menno … das sieht doch so cool aus“, seufzte Yumiya und knipste die Taschenlampe hinter Mais Rücken aus. „Wo hast du die Taschenlampe her?“, wollte Shanks irritiert wissen. „Tja … das wüsstest du wohl gerne, was?“, grinste Yumiya breit. Nach dem Essen verschwanden Chopper und Ruffy auf den angrenzenden Spielplatz. „Wohoo“, ertönte als Ruffy auf die Seilbahn sprang. „Kinder …“, seufzte Puraido und wandte sich wieder ihrem Eis zu. „Manchmal sind sie ja so nervig“, brummte sie. „Ach komm, so schlimm sind Kinder doch nicht. Die sind doch so niedlich“, quietschte Mai. „Tja, sie benehmen sich heutzutage wie Höllenkinder …“, brummte Puraido. „Sag so was doch nicht! Du bist immer so negativ“, Mai schnitt eine Grimmasse. „Tja, wenn du ständig von den Bälgern dumm angemacht wirst, weil du einem Achtjährigen keine Energy Drinks verkaufen willst. Echt, der Junge hat so eine große Fresse … Der hat mich einmal als Miststück bezeichnet, weil ich ihm das nicht verkaufen wollte. Das hat er einmal und nie wieder gesagt“, sie biss in ihr Eis, wobei sie so fest zu biss, dass der Holzstiel zerbrach. „Guck mal, Mama! Der Junge da hat lustige Arme!“, rief da ein Kind und sofort lag Puraidos Aufmerksamkeit wieder auf Ruffy, welcher in dem Achteck an dem die Reifenschaukeln hingen herumturnte und seine Arme dabei dehnte. „Geh da bloß nicht hin, der ist bestimmt ansteckend“, die Mutter zog das Kind weg. „Das gibt’s doch nicht, Ruffy!“, fauchte Puraido und sprang auf, sie stürmte auf Ruffy zu und riss ihn mit voller Wucht von der Schaukel. Durch den Schwung wurden sie geradewegs in den Tunnel befördert. „Vollidiot! Was hab ich dir gestern gesagt? Du darfst hier deine Gummikräfte nicht einsetzen!“, schrie sie ihn an. „Och Menno, wie langweilig“, seufzte Ruffy, im nächsten Moment sprang er aber auf und hechtete mit Puraido im Schlepptau zum Holzlabyrinth, ein Labyrinth aus aufgestellten Baumstämmen. Er zog sie mit durch den gesamten Parcours und Puraido schleifte fast auf dem Boden hinterher. „Hilfe!“, rief sie. Chopper war ihnen dicht auf den Fersen, er war in seiner Rentiergestalt und die Leute sprangen verängstigt aus dem Weg, als die drei angehastet kamen. „Komm Chopper, wir machen ein Wettrennen zur Rutsche!“, rief Ruffy und warf sich Puraido über die Schulter, sie schrie auf, als Ruffy mit Leichtigkeit auf die große Holzbrücke sprang um so schneller aus dem Labyrinth raus zu kommen, Chopper folgte ihm. Ruffy erreichte als erstes die Rutsche und zog Puraido nach vorne, während er auf das Metall trat und sich runter gleiten ließ. „Hilfe!“, stieß Puraido wieder aus und klammerte sich panisch an dem Gummibengel fest. Noch immer war ihnen das Rentier dicht auf den Fersen. Als sie das Karussell erreichten, glaubte Puraido, sie müsste sterben, sie schnell wurde sie noch nie gedreht. Mai lachte auf. „Na, Puraido scheint ja mächtig Spaß zu haben“, sie hielt sich die Hand vor den Mund. „Hm … stimmt, ich wusste gar nicht, dass sie so kindisch ist“, murmelte Kid. „Man entdeckt ganz neue Seiten an ihr“, meinte Shanks fasziniert. „Tja, Ruffy kriegt halt alles hin.“ „Boah, ich will auch so viel Spaß haben“, Yumiya zog einen Flunsch. „Geh doch … tu dir keinen Zwang an“, meinte Law. „Nein, ich bleibe standhaft. Ich bin kein Kind mehr“, sie kuschelte sich an ihn und grinste. „Wie du meinst“, seufzte Law. Da kam Ruffy wieder nach vorne. Er trug eine bewusstlose Puraido auf dem Arm. „Äh … ich glaube, ich habe sie kaputt gemacht“, nuschelte er. „Na toll … Ganz klasse! Und wie sollen wir jetzt zurückkommen?“, wollte Sanji wissen. „Die Arme Puraido-chwan.“ „Ich kann euch nach Hause bringen, ich kann auch schon Auto fahren“, antwortete Mai. „Ein Glück“, seufzte Smoker. „Äh … sagt mal, wo ist Zorro eigentlich?“, wollte Yumiya wissen. Es blieb kurz still. „Och nee, er ist schon wieder abhanden gekommen“, jammerte Ace. „Das gibt’s doch nicht. Den finden wir doch nie wieder, in diesem Wald …“ „Smoker kann ihn doch suchen gehen. Er kann als weißes Wölkchen über den Himmel schweben und ihn suchen“, meinte Mai. „Nö, kann ich nicht. Sein Schädel ist grün, die Bäume sind grün, da erkenne ich ihn nicht“, murrte Smoker und wandte den Blick ab. „Och bitte, Smo-yan! Sonst kommen wir hier nie weg“, meinte Kid. Smoker seufzte auf, allerdings verwandelte er seinen Körper in Rauch und schwebte davon. Die Familie die gerade neben ihrem Tisch vorbei lief, wich erschrocken zurück, das Kind fing sogar an zu heulen. Smoker schwebte durch den Wald und suchte Zorro, welcher sich im hintersten Teil verlaufen hatte. Ohne groß auf eine Antwort zu warten, packte er Zorro und schleifte ihn mit sich, als er nach fünf Minuten wieder bei den anderen war, bekam Zorro von Yumiya eine Standpauke. „Echt, ich kaufe dir wirklich noch mal ein Navi. Ist ja furchtbar, wenn du dich als verläufst!“ „Was will ich mit einem Navigator. Wir haben doch Nami“, brummte Zorro. „Nicht Nami … ein elektronisches Navigationsgerät. Ich zeig dir bei Gelegenheit mal eins“, seufzte Yumiya auf. „Können wir dann?“, wollte Law wissen, er wirkte genervt. „Definitiv“, kam es von Smoker und Kid. Sie machten sich auf den Weg zum Wagen, diesmal setzte sich Mai ans Steuer, sie kramte aus Puraidos Tasche den Schlüssel und startete dann. Puraido lag noch immer benommen auf Kids Schoß. Das schnelle Drehen war einfach zu viel für sie gewesen. Mai brauchte ein bisschen, ehe sie den richtigen Weg fand, allerdings kamen sie sicher zu Hause an. Sie gingen in die Wohnung hoch und Kid legte Puraido behutsam auf die Couch. „Hey, Strohhut, was hast du mit ihr gemacht? Die ist ja fix und fertig“, grummelte Kid. „Ich hab mich nur auf dem Karussell mit ihr gedreht. Dann ist sie umgekippt“, erklärte Ruffy mit unschuldigem Blick. „I-ich bring dich um“, keuchte Puraido. „Mann, ist mir schlecht.“ „Puraido-chwan, was kann ich nur tun, damit es dir besser geht, mein Engel?“, mischte sich sofort Sanji ein. „Mich in Ruhe lassen. Geh meinetwegen zu Mai, ist mir egal“, krächzte Puraido und vergrub ihr Gesicht im Couchkissen. Shopping und Zocken ------------------- Langsam und ein wenig schwerfällig richtete sich Puraido auf und sah sich blinzelnd um. Sie lag auf der Couch und lediglich Kid war noch mit im Raum, er schaute gerade fernsehen. Puraido setzte sich auf und bemerkte, dass sie wohl wieder in Kids Armen geschlafen hatte, das kam in letzter Zeit ziemlich häufig vor … „Na, auch endlich mal wieder aufgewacht? Ich dachte schon, Ruffy hätte dich wirklich kaputt gemacht“, meinte Kid und sah sie an. „Hätte er auch fast … Wie lange war ich weg?“ „Hm, es ist jetzt fünf Uhr, also eine gute Stunde“, antwortete Kid und zog sie wieder zu sich. „Komm her.“ Puraido ließ ihn gewähren und legte sogar einen Arm quer über seine Brust. „Wo sind eigentlich die anderen?“ „Hm, Shanks und Smoker sind bei Halo, Zorro pennt hinten und der Rest ist mit den Mädels weg. Wobei … Mai wollte unbedingt mit Ruffy, Ace und Sanji shoppen gehen, mich hatte sie zwar auch gefragt, aber nee, lass Mal, darauf hab ich echt keine Lust. Yumiya, Law und Chopper sind mehr als Aufpasser, als alles andere mitgegangen. Ich habe so das Gefühl, dass Yumiya ein wenig erwachsener als Mai ist … Oder es liegt vielleicht daran, dass sie nicht ganz so ein großes Fangirl ist“, überlegte er. „Kommt mir jedenfalls so vor … sie ist nicht ganz so kindisch. Und sie wollte mich nicht knuddeln, das ist schon mal ein Pluspunkt.“ „Ja, Mai hat schon manchmal so ihre Macken, aber die hat wohl jeder auf irgendeine Weise“, seufzte Puraido auf. „Ich fands übrigens gut, dass du ihr verboten hast, mich zu umarmen, ich glaub, dann hätte ich mich nicht beherrschen können und hätte ihr das Genick gebrochen“, grummelte Kid. „Sag Mal, Kid, warum bist du zu mir eigentlich so freundlich? Sonst bist du doch nicht so“, nuschelte Puraido nach einiger Zeit. Kid antwortete zuerst nicht darauf, er ließ sich viel Zeit, Puraido glaubte schon nicht mal mehr daran, eine Antwort zu bekommen, als er endlich mit Sprechen ansetzte. „Nun ja, um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal, warum ich so nett zu dir bin. Ich hab halt Lust dazu, brauche ich einen Grund um mal nett zu sein? Zudem, ich will irgendwann mal wieder auf mein Schiff und wenn du uns schon dabei hilfst kann ich doch auch mal nett sein“, meinte er, wobei er den Blick abgewandt hatte. „Zudem, du bist ja auch nett zu mir, von daher …“ Puraidos Mundwinkel hoben sich leicht an und sie drückte sich näher an ihn. „Verstehe“, murmelte sie. „Würdest du eigentlich mit mir kommen wollen, wenn wir wieder zurück in unsere Welt gehen?“, fragte er plötzlich. Puraido zuckte zusammen und richtete sich auf. Das kam überraschend. „Ähm, also ich weiß nicht. Ich kann doch hier nicht weg … Immerhin wie sollte ich den anderen das erklären, dass ich plötzlich verschwunden bin? Ich würde zwar schon gerne mal sehen, wie es bei euch so ist … aber ich kann nicht“, sie senkte den Blick. „Nimm dir doch noch länger frei, wenn es dir nicht gefällt, dann könntest du immer noch zurück. Ich bin mir sicher, Bär würde das machen“, er richtete sich jetzt zum Sitzen auf und sah Puraido an. „Ich … glaube ich kann das nicht“, sie blickte ihn an und sah reichlich verzweifelt aus. Kid seufzte tief auf, er verzog kurz die Mundwinkel, allerdings entspannte sich sein Gesichtsausdruck schnell wieder. „Du hast ja noch ein wenig Zeit, es dir zu überlegen“, murmelte er und legte eine Hand an ihre Wange, er hob ihren Blick an und sah ihr in die Augen. Schließlich beugte er sich zu ihr hinunter, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren … Yumiya wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Ganz und gar nicht. Sie stand hier in dem Bekleidungsgeschäft, in dem Mai arbeitete, Laws Hand ergriffen und sich suchend in der Gegend umsehend. Ruffy sprang irgendwo im Laden herum, während Sanji hinter Mai herflitzte und Ace bei den Jacken stand. Chopper hielt sich an Laws Schulter fest und schaute hinter Ruffy her. Mai hatte vorgeschlagen shoppen zu gehen und den One Piece Charakteren neue Kleider zu kaufen, immerhin konnten sie ja nicht wochenlang in ein und derselben Kleidung rumlaufen … rein theoretisch konnten sie das zwar schon, aber das fand sie eklig, deswegen war sie zu dem Geschäft gegangen, in dem sie arbeitete, um ihnen neue Kleidung zu besorgen. Hier bekam sie immerhin noch Personalrabatt, das war schon mal sehr gut. Doch schnell stellte es sich heraus, dass es schwierig war, richtige Klamotten für einen dauernd hin und her flitzenden Ruffy zu finden, er wollte einfach nicht still halten, damit man ihm etwas anhalten konnte, um zu gucken ob es ihm passte. Mai war sich ziemlich sicher, dass Puraido hier schon längst die Geduld verloren hätte, allerdings war das bei ihr nicht der Fall. Sie liebte Ruffy abgöttisch und würde alles tun, was er wollte. Genauso war es im Übrigen auch bei Ace und ein wenig störte es sie, dass sich dieser so gut mit Puraido verstand, sich von ihr aber distanzierte. „Wollen wir uns nicht solange setzen?“, fragte Yumiya Law und deutete auf eine einladende Sitzecke. Bereitwillig nickte Law und sie steuerten die Ecke an. Mit einem Seufzen ließ sich Yumiya auf die Couch fallen, sie kuschelte sich leicht an Law an und schloss die Augen. „Ich bin jetzt schon fix und fertig, hoffentlich hat sie nicht vor, hier noch ewig zu verweilen“, seufzte Yumiya. „Das hoffe ich in der Tat auch, der Wildparkbesuch war ja schon mehr als nervig … Aber man kann diese Chaoten ja auch nicht alleine lassen. Das gäbe sicherlich nur Theater“, brummte Law. Er legte einen Arm um Yumiya und zog sie zu sich. Chopper hatte neben ihnen platz genommen und langweilte sich ebenfalls ein wenig. „Woah, so viele coole Sachen!“, strahlte Ruffy, als er die Shirts und Hosen betrachtete. „Such dir alles aus, was du willst, Ruffy-chan“, lächelte Mai und Ruffy glaubte, Herzchen in ihren Augen zu erkennen. „Super! Nami würde das nie erlauben“, grinste er. „Ich bin ja auch nicht Nami“, antwortete Mai und lächelte noch breiter. Diese Shoppingtour dauerte noch weitere lange zwanzig Minuten, ehe Ruffy und Ace endlich etwas gefunden hatten was ihnen gefiel. Sanji sprang immer nur hinter Mai her und wollte ihr jeden Wunsch erfüllen. Er selbst kaufte sich dabei nichts, allerdings trug er die Tüten, weil Mai ihn darum gebeten hatte. Danach machten sie sich auf zum Herkules, sie brauchten immerhin noch etwas zu essen. Heute war es mal wieder, trotz der späten Uhrzeit, sehr überfüllt. Mai schnappte sich einen Einkaufswagen und sie fuhren in den Laden. Schnell fuhren sie nach unten und begegneten da Petrik. „Ho, wo ist denn Puraido diesmal abgeblieben?“, wollte er von Yumiya wissen. „Die ist zuhause. Als wir losgegangen sind, war sie noch bewusstlos“, antwortete Yumiya seufzend. „Ruffy hat sie zu schnell auf einem Karussell gedreht, das hat sie nicht verkraftet“, fügte sie noch hinzu. „Ach ja, Wölkchen das Lumpi … Auf welchem Spielplatz wart ihr denn?“, grinste Petrik. „Wir waren im Wildpark und sie wollte eigentlich nur Ruffy davon abhalten, Unsinn zu machen, aber das hat nicht so funktioniert“, seufzte Yumiya. Sie fuhr sich durch die Haare und hob sie im Nacken an. „Puraidos Verwandte ist zu Besuch gekommen und deshalb waren wir im Wildpark …“ „Ach, das andere Mädel? Das ist eine Verwandte von Puraido? Echt? Hätte ich nicht gedacht, sie ist so ziemlich das komplette Gegenteil von Wolke“, meinte er. „Nun ja, sie sind nur sehr weit entfernt verwandt“, sagte Yumiya. „Aber Mai ist zum Glück besser als Puraidos Cousine Mira. Echt, das ist vielleicht ein Biest mit ihren vierzehn Jahren … Das wird sicherlich später mal eine Schlampe, so wie die jetzt schon rumläuft“, grummelte Yumiya. Law drückte ihre Hand mitfühlend, mit Mira wollte er auch nichts weiter zu tun haben, das Mädel war wirklich schrecklich gewesen. Mai hatte sich Ruffys Hand gekrallt und schlenderte mit ihm durch den Laden, man merkte, dass Ruffy nicht so viel damit anfangen konnte, er versuchte sich immer zu befreien, doch Mais Griff war eisern … Chopper lief unterdessen zu den Marshmallows. Plötzlich stand Nora hinter ihm. „Na, kleines Rentier. Du isst wohl gerne Marshmallows, was?“ „Ja, sehr gerne sogar“, grinste Chopper sie breit an. „Ah, dann hab ich noch was Leckeres für dich.“ Sie ging weiter nach hinten und griff in die Schütten, nahm eine der Tüten und hielt sie Chopper hin. „Hier, das ist Schaumzucker im Schokomantel“, meinte sie lächelnd. „Oh, toll, Danke! Das werde ich mal ausprobieren“, freut sich Chopper und nahm diese Tüte ebenfalls noch mit sich. Danach ging er wieder zu Yumiya. Sanji schlug währenddessen beim Fleisch richtig zu, er würde heute mal wieder etwas Besonderes zaubern. Ace holte wieder Bier, er dachte an Shanks und nahm gleich noch mehr mit. Grinsend legte er es in den Wagen und wartete dann, er brauchte nichts weiter. Den Rest würden die anderen schon einkaufen. Yumiya unterhielt sich noch immer mit Petrik. Sie verstand sich recht gut mit ihm, er hatte eine sympathische Art an sich. Nach weiteren zehn Minuten waren alle wieder beim Wagen versammelt und sie machten sich auf den Weg zur Kasse. Wie der Zufall es so wollte, saß mal wieder Marli an der Kasse. Warum hatte sie eigentlich immer Dienst, wenn Yumiya hier einkaufen ging? „Ach nee, du schon wieder“, brummte sie genervt, als sie Yumiya und Law entdeckte. „Hast du kein zuhause?“, sie fauchte beinahe. „Doch schon, aber irgendwann muss ich ja auch mal einkaufen gehen“, grummelte Yumiya. „Ho? Warum habt ihr denn so eine schlechte Laune auf einmal?“, wollte Mai wissen. „Diese Kleine da hat mir den Typen ausgespannt“, giftete Marli und schoss Yumiya immer wieder böse Blicke zu. „Äh … bitte was? Ich hab dir ganz sicher nicht ‚den Typen ausgespannt‘“, meinte Yumiya. „Genau, wir waren schließlich niemals zusammen“, mischte sich jetzt auch mal Law ein. „Also echt, was für eine Frechheit, da werde ich mich jetzt wirklich mal beschweren gehen“, murmelte Yumiya und stapfte ins Kassenbüro. „Püh, mach doch!“, fauchte Marli und zog widerwillig die Waren drüber. Sie nannte Mai den Preis und wartete auf das Geld. Während Mai es zusammensuchte, ging die Sprechanlage zum Kassenbüro an und Franzis Stimme ertönte. „Marli, mach dann bitte zu und komm sofort hier hoch“, ihre Stimme klang nicht sonderlich erfreut. Marli schluckte. „Ja, mach ich“, stammelte sie und nahm das Geld entgegen. Sie gab Mai das Wechselgeld und schloss dann die Kasse. In der Zwischenzeit war Sally nach vorne gekommen, um sich ebenfalls an die Kasse zu setzen. Marli ging nach oben und Law fing breit zu Grinsen an, wobei sein Gesicht dabei aber relativ ausdruckslos blieb. Einige Minuten später kam Yumiya mit einem breiten Grinsen. „Oh yeah, jetzt hat sie aber richtig ärger bekommen“, freute sie sich und hakte sich bei Law unter. „Musste das sein? Jetzt hat sie doch ärger bekommen“, nuschelte Mai. „Genau das war der Plan. Echt mal, dieses Miststück hat’s nicht anders verdient“, kicherte Yumiya, danach machten sie sich auf den Weg nach hause. Mai war noch immer nicht ganz überzeugt, doch jetzt war es eh zu spät. Als Yumiya die Wohnungstür aufschloss und sie eintraten, blieb die Gruppe erstmal überrascht im Türrahmen stehen. Das Bild, das sich ihnen bot, war irgendwie seltsam. Kid saß im Schneidersitz auf dem Boden und zockte Xbox und Puraido saß auf seinem Schoß und hatte ebenfalls einen Controller in der Hand. Sie spielten zusammen ein Spiel. „Ha, ich bin schon wieder ein Level gestiegen“, freute sich Puraido. „Jaja, schon gut“, meinte Kid und lehnte sich leicht weiter nach vorne, seine Arme waren um Puraido geschlungen und vor ihrer Brust hielt er den Controller, sodass sie noch weniger Platz hatte. „Was macht ihr da?“, wollte Yumiya wissen. „Wir zocken Borderlands 2“, antwortete Puraido abwesend, beide waren vollkommen auf das Spiel fixiert. „Menno! Ich will auch spielen!“, drängte sich Ace dazwischen. „Du spielst Xbox?“, fragte Mai. „Klar, Devil May Cry ist so cool“, grinste Ace, er setzte sich neben sie. „Ich will auch mitspielen!“ „Geh rüber zu Halo und hol dir einen Controller, ich hab nur zwei“, kam es nur genuschelt von Puraido. Sofort stand Ace auf und flitzte rüber zu Halo. Dieser war etwas überrascht, in seiner Bude stand schon wieder der Qualm bis sonst wo hin. „Ja?“, krächzte er. „Hey, kannst du mir einen Controller ausleihen? Kid und Puraido spielen Borderlands und ich will auch mitspielen“, verlangte er. „Moment“, kam es von Halo und er verschwand um die Controller zu holen. Er gab ihm seine zwei. „Falls noch jemand mitspielen will“, erklärte er, als Ace ihn fragend ansah. „Ah, Danke!“, rief er und eilte wieder nach drüben. „Hier, ich hab seine beiden Controller. Wie sieht’s aus, Ruffy, willst du auch mitspielen?“, er grinste seinen Bruder an. „Du weißt doch, ich kriege das nicht so hin. Hast du ja gestern gesehen“, nuschelte er. „Aber wenn du mir hilfst …“, er sah Ace an. „Hm, dann spiele ich mit dir, dann muss aber noch jemand mitspielen“, Ace sah sich um. „Hey, Law, komm schon, spiel auch mal mit“, rief er Law zu. „Ja, Law, zu viert macht Borderlands echt Spaß. Ich hab das mal mit Halo, Becki und Toby eine ganze Nacht lang gezockt“, grinste Puraido. „Hm … wenn es sein muss“, grummelte Law und setzte sich zu ihnen auf den Boden. Ace und Ruffy saßen bereits, wobei sie die gleiche Sitzhaltung wie Kid und Puraido hatten, allerdings besaßen sie nur einen Controller. Ace legte seine Finger auf Ruffys, während Puraido das Spiel umstellte, damit sie alle spielen konnten. Während Sanji essen machte, spielten sie die ganze Zeit durch, als das Abendessen fertig war unterbrachen sie zwar kurz, allerdings ging es danach sofort weiter. Den anderen blieb somit nichts anderes übrig, als sich irgendwie anders zu beschäftigen. Yumiya unterhielt sich mit Mai, während sie Chopper auf dem Schoß hatte und dessen Fell bürstete. Während Sanji sich Mai ein wenig aufdrängte. Dieser schien das allerdings sehr zu gefallen. Es wurde Mitternacht und sie zockten immer noch, und so ging das Nonstop weiter. Smoker und Shanks tauchten an diesem Abend gar nicht mehr auf, sie pennten bei Halo in der vollgequalmten Bude. Irgendwann wurde es Mai, Yumiya und Chopper zu spät und sie zogen sich ins Hinterzimmer zurück. Sanji folgte ihnen, er machte sich sogleich daran, Mais Schlafsack herzurichten, allerdings befand er, dass Zorro ebenso darin schlafen konnte, weshalb er diesen kurzerhand von der Pritsche in den Schlafsack verfrachtete. Dieser wachte dabei nicht mal auf … Chopper legte sich zu ihm. Mai lächelte leicht und legte sich auf die Pritsche, sie erlaubte Sanji, sich zu ihr zu legen, was dem Smutje sehr gut gefiel. Yumiya legte sich auf das Sofa und schlief auch sehr schnell ein. Es war fast fünf Uhr morgens, als Law schließlich meinte, dass er keine Lust mehr hätte. Da blickte Puraido zum ersten Mal auf die Uhr und stellte erschrocken fest, wie viel Uhr es schon war. Ruffy war in der Zwischenzeit schon eingeschlafen und schnarchte friedlich vor sich hin. Nachdem Puraido das Spiel beendet hatte, stand sie mit steifen Gliedmaßen auf und streckte sich erstmal, es knackte unschön. Kid erhob sich ebenfalls, seine Beine waren eingeschlafen, weshalb es sich auf Puraido abstützen musste. Ace hatte alle mühe, seinen Bruder auf die Couch zu verfrachten, den dieser versteifte sich ziemlich und so war es ziemlich schwer, ihn hochzuheben. Law machte sich auf den Weg ins Hinterzimmer. Er legte sich leise zu Yumiya, ohne sie zu wecken. Während Ace mit Ruffy auf der Couch schlief, ging Kid schon mal ins Schlafzimmer, während Puraido noch mal kurz im Bad verschwand. Danach lief sie fröhlich, aber ziemlich übermüdet zu Kid, sie legte sich neben ihn und er schlang die Arme um sie. Beide waren ziemlich schnell eingeschlafen. Die Heimreise ------------- Puraido wachte an diesem Tag ziemlich spät auf, es war mittlerweile wieder drei Uhr nachmittags, wow, so lange hatte sie schon ewig nicht mehr geschlafen, noch nicht einmal samstags. Sie lag mal wieder unter Kid und kämpfte gegen den Luftmangel an. „Echt, das wird langsam unschön“, keuchte sie auf und schob Kid mit sämtlicher Kraft, die sie aufbringen konnte, von sich hinunter. „Warum sagst du mir nicht einfach, dass ich runtergehen soll? Wäre doch viel einfacher“, schmunzelte Kid, der durch ihr Gerüttel wach geworden war. „Wah! Du bist ja wach“, stammelte Puraido und wich leicht zurück. Kid grinste breit und zog sie wieder zurück. „Ja, und? Ist das ein Verbrechen?“ „Nein … aber du hättest dich ja mal melden können … Menno, immer erschrecken mich alle“, seufzte Puraido auf. „Awww, armes Puraido“, kam es gespielt mitfühlend von Kid. „Du bist ein Arsch“, schmollte sie daraufhin und wandte beleidigt den Blick ab. Breit grinsend drehte Kid ihr Gesicht wieder zu sich, sodass sie gezwungen war, ihn anzusehen. „Nein, ich bin Pirat“, grinste er und beugte sich wieder über sie. Ehe Puraido es sich versah, küsste er sie auch schon. Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie den Kuss erwiderte. Sie fuhr durch seine Haare, welche ziemlich zerzaust waren und zog ihn fester zu sich. „Kyah! Warum macht ihr das?!“, quietschte da plötzlich Mai auf, die wie aus dem Boden gewachsen neben ihrem Bett stand. Die beiden zuckten zusammen und lösten sich, während Kid Mai wütend anstarrte, war Puraido eher erschrocken. „Was zur Hölle machst du hier?“, fuhr Kid das störende Mädchen an und richtete sich auf. Er griff nach Mai, welche daraufhin schmerzvoll aufstöhnte und drückte sie aufs Bett, in seinen Augen stand die pure Wut. Seine Hand legte sich um Mais Hals und er drückte zu. „Es- …“, keuchte Mai, allerdings kam sie nicht weiter, denn ihr wurde gnadenlos die Luft abgeschnürt. „Kid!“, rief Puraido und packte seine Hand. „Lass sie los“, auch ihre Stimme hatte einen Klang angenommen, der keinen Widerspruch duldete. Kid lockerte seinen Griff leicht, allerdings ließ er nicht los, doch wenigstens konnte Mai jetzt wieder atmen. „Essen ist fertig“, brachte sie ihren Satz schließlich zu Ende. „Mai, geh du schon mal vor, wir kommen gleich nach“, murrte Puraido ihre Verwandte an, wobei sie sie böse ansah, immerhin war sie ungefragt ins Zimmer geplatzt. Nachdem Kid sie endgültig losgelassen hatte, stand sie schnell auf und lief aus dem Raum. Puraido sah Kid einige Zeit noch wütend an, wobei sie nicht wirklich auf ihn wütend war, ehe sie resigniert aufseufzte. „Wird sie es je lernen, anzuklopfen? Auch wenn Mai so eigentlich ganz nett ist, hat sie manchmal ihre Momente“, brummte Puraido. „Aber trotzdem, wenn ihr irgendwas passiert, gibt’s ärger“, hauchte sie ihm gegen die Lippen. Ihr Gesicht war seinem jetzt wieder ganz nah. Sie legte ihre Lippen wieder auf seine und schloss die Augen. Sie ließen sich aufs Bett fallen und genossen es. Yumiya sah irritiert zu Mai, als diese aus dem Schlafzimmer geflitzt kam und ziemlich panisch aussah. „Oh, süße Mai-swan, was ist denn mit dir passiert?“, wollte Sanji sofort besorgt wissen. „Kid hätte mich beinahe erwürgt, weil ich sie gestört habe“, jammerte sie. „Gestört? Bei was denn?“, fragte jetzt Yumiya. „Na ja, sie haben sich gerade geküsst!“, stieß Mai leicht panisch aus. „Geküsst, versteht ihr?!“, wiederholte sie mit Nachdruck. „Ai, wie süß“, strahlte Yumiya. „Ich wusste es! Aber so was von.“ Ihr Grinsen wurde immer breiter. „Süß? Kid hätte mich fast umgebracht! Wie kann sie ihn nur küssen?“, Mai war noch immer entsetzt. Durch Mais laute, hohe Stimme wachten Ace und Ruffy auch auf. „Hey, was ist denn los? Sanji! Futter!“, rief Ruffy in einem Atemzug. „Oh Ruffy-chan, Ace-chan! Kid hat mich gewürgt, das war ja so schlimm“, sie warf sich auf Ruffy und Ace, Kids Würgeattacke benutzte sie dabei als Vorwand. Ace seufzte leise und tätschelte ihr den Rücken. „Alles wird gut, ja?“ Ruffy sah etwas verwirrt aus, er fragte sich immer noch, warum das Mädchen ihn immer versuchte zu umarmen. Er verglich sie immer mal wieder mit Nami und Robin, diese wollten ihn nicht dauernd umarmen. Nami wollte ihn höchstens Schlagen, wenn er mal wieder was gemacht hatte, was ihr nicht gefiel. Da kamen Kid und Puraido auch ins Wohnzimmer, Puraido seufzte auf, als sie sah, dass Mai schon wieder die beiden Brüder umarmte. „Moin, warum habt ihr uns eigentlich nicht früher geweckt?“ „Och, nur so“, grinste Yumiya. Sie sah Puraido an und warf ihr dabei einen wissenden Blick zu. Puraido seufzte nur auf und ließ sich auf die Couch fallen. „Na, wenn das so ist“, seufzte sie auf, in dem Moment klingelte ihr Telefon, welches noch auf dem Tisch lag. Sie beugte sich vor und nahm es in die Hand, sie drückte auf den grünen Hörer und nahm das Gespräch an. „Ja? … Oh, hi, Pietro? … Was? Hast du? Toll … Ja, wir werden vorbeikommen. Bis gleich“, mit diesen Worten legte Puraido auf. „Nun Leute, Pietro glaubt, dass er es jetzt hinkriegen wird, das Portal zu öffnen. Er hat alle Zutaten, diesmal in größerer Menge und anscheinend auch besser als das letzte Mal. Wir sollen zu ihm kommen.“ „Was?! Heute schon, äh … aber können wir nicht noch etwas hier bleiben?“, stammelte Ace, der Mai und Ruffy von sich stieß und auf Puraido zuging. Puraido biss sich auf die Unterlippe, damit sie nicht zitterte. Traurig schüttelte er den Kopf. „Ich fürchte, es geht nicht, Pietro will nächste Woche wieder nach Spanien und wann er dann wieder kommt weiß ich leider nicht“, ihre Stimme war etwas zittrig, sie wollte nicht, das Ace starb … Aber er konnte auch nicht hier bleiben. „Och Puraido, das ist aber so gemein, ich bin doch gerade erst angekommen und nun willst du sie schon wieder wegschicken?“, protestierte Mai und schlang ihre Arme um Ruffys Hals, als Zeichen, dass sie dagegen war, dass er zurückging. „Hey, es tut mir ja Leid, aber sie müssen zurück, das wird sonst alles durcheinander bringen“, stieß Puraido aus. „Und was wäre so schlimm daran?“, Mai stand auf und trat vor Puraido. „Was wäre so verkehrt daran, wenn Ace hier bleiben würde? Hä? Sag mir das? Wenn er in seine Welt zurückkehrt, wird er doch ge-…“, weiter kam Mai nicht, denn Puraido hatte ausgeholt und ihr eine verpasst. „Halt die Klappe! Halt verdammt noch mal die Klappe!“, schrie sie Mai an. Sie packte Mai am Kragen und zog sie hoch. „Noch ein verdammtes Wort über den Manga und ich schmeiß dich raus, hast du verstanden?“, Puraido war fuchsteufelswild, denn sie wollte nicht, dass die anderen, und ganz besonders Ruffy, davon erfuhr, dass Ace sterben würde. Dann würde dieser sich wahrscheinlich auch dagegen aussprechen, dass Ace mit zurückging. „Wenn du die Welt von One Piece änderst, nur weil du Ace hier behältst, verändert sich die ganze Geschichte“, stieß Puraido aus. „Und das ist nicht Sinn der Sache.“ „Aber … Puraido. Ich liebe Ace doch so, warum soll er zurück. Und willst du nicht, dass Kid bei dir bleibt?“, Mai sah sie flehend an. „Nein, er wird zurückgehen, genauso wie alle anderen auch“, knurrte sie. „Puraido-chwan, hör auf Mai-swan zu schlagen!“, ging Sanji dazwischen. Puraido ließ von Mai ab und setzte sich auf die Couch. „Tut mir Leid, Ace, aber ihr werdet heute zurückgehen“, ihr Blick war fest, auch wenn unendlich viel Schmerz darin lag. Ace’ Kinn zitterte leicht, aber er nickte. „Okay, ist gut“, stammelte er und setzte sich wieder zu Ruffy. Er zog seinen Bruder zu sich. Dieser war zwar etwas verwirrt, allerdings schob er es darauf, dass Ace einfach nur aufgeregt war und da sie sich danach ja wahrscheinlich einige Zeit nicht mehr sehen würden. Sanji servierte ihnen das Essen. Er holte sogar Shanks und Smoker nach drüben. Puraido erzählte auch den beiden, dass sie heute wieder zu Pietro gehen würden. Smoker war darüber sehr erleichtert, er würde es keinen Tag länger hier aushalten. Yumiya war zwar sehr traurig darüber, dass Law sie heute verlassen musste, allerdings verstand sie, dass es eine Notwendigkeit war. Sie saßen eine Stunde später alle bei Pietro im Wohnzimmer. Diesmal saß noch Wolfy, ein weiterer Schamane bei ihnen, er war einer von Pietros Freunden. Er sollte ihnen helfen, das Portal aufrecht zu erhalten. Halo wippte ein wenig ungeduldig vor und zurück, seine Lungen kratzten ganz schön, denn er hatte gestern wieder den ganzen Tag mit Toby und Smoker Zigarren geraucht. „So, wir haben alle Zutaten zusammen wir beginnen nun“, singsangte Pietro und alle mussten sich wieder in einem Kreis zusammensetzen. Der Raum war mit Weihrauch ausgeräuchert und stank ziemlich, der Rauch stand schon richtig an der Decke, so extrem war es. Pietro und Wolfy saßen sich im Kreis gegenüber und rezitierten die Worte, die nötig waren, damit das Portal sich öffnete. Es dauerte einige Zeit, doch nach gut fünf Minuten flackerte etwas in der Luft. Es war wie eine Luftspiegelung, sie wurde immer größer und öffnete sich. Man konnte auf einmal in einen Wald … nein, auf das Sabaody Archipel blicken! „Wow, das ist aber hübsch“, meinte Mai. „Ja, ist es … Also gut, dann wollen wir mal“, seufzte Puraido und stand auf. Auch die Piraten und Smoker standen auf. Law zog Yumiya ebenfalls auf die Füße. „So, war ja wirklich schön hier, aber ich verschwinde dann mal“, meinte Zorro. „Diesmal ist es stabil, oder?“, hakte er nach. „Ja, ist es, ihr könnt es durchschreiten. Möge euch Glück und Frieden auf der anderen Seite erwarten“, sprach er im Singsang. „Gut, dann tschö“, meinte er und verschwand durch das Portal. Er wurde sofort verschluckt und nicht mehr anwesend. „Futsch, einfach weg“, platzte es aus Chopper heraus. „Scheint ja zu funktionieren. Ich geh als nächstes. Ciao“, meinte Smoker und trat ebenfalls durch das Portal. „Wow, er ist auch weg“, meinte Shanks. „Ich will jetzt hindurch“, grinste er. Dann drehte er sich zu Puraido um und wuschelte ihr durch die Haare. „Dann … Danke für deine Hilfe. Man sieht sich“, mit diesen Worten trat auch er in das Portal. „Puraido-chwan, Yumiya-chwan, Mai-swan. Ich werde euch Engel vermissen. Mein Herz blutet vor Trauer“, sülzte Sanji. Puraido seufzte genervt auf und schubste den Smutje durch den Übergang. „Wah!“, schrie er noch, ehe er verschwand. „So und jetzt du, Chopper“, murmelte Puraido und hob Chopper auf. „Mach’s gut, Kleiner“, lächelte Puraido und küsste ihn auf die Nase. Chopper fing an zu Heulen. „Ich werde dich vermissen“, schluchzte er, als Puraido ihn durch das Portal schob. „Hm, Schade dass wir schon zurück müssen. Aber okay, war zwar ein kurzes Abenteuer, allerdings war es trotzdem Interessant“, meinte Ruffy. Dann drehte er sich zu Puraido um. „Schön, dass wir uns kennen gelernt haben. Halt die Ohren steif und mach’s gut“, er grinste breit und klopfte Puraido auf die Schulter. „Yumiya, Mai. Macht ihr es auch gut“, er lächelte noch einmal und hüpfte ebenfalls durch das Tor. „Ace … es tut mir wirklich Leid, aber es ist Zeit“, Puraido blinzelte schnell, sie musste die Tränen zurückhalten. Sie schlang ihre Arme um Ace und drückte ihn fest. „Du wirst es durchstehen, da bin ich mir sicher. Du musst nur stark bleiben, Ace“, ihre Stimme zitterte. Ace legte ebenfalls seine Arme um sie. „Ist schon gut, Puraido. Ich kann das ja verstehen, es … ist nur sehr hart“, seine Stimme klang trostlos. „Es hat mir hier sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich DmC noch nicht fertig gespielt habe … so werde ich mich meinem Schicksal fügen“, er lächelte bitter. „Ace, mach’s gut“, kam es jetzt auch von Yumiya. „Oh Ace, ich werde dich so vermissen!“, heulte Mai und umarmte ihn. Ace nickte nur und zog sich dann auch zurück. Übrig blieben nur noch Law und Kid. Yumiya hielt sich an Law fest und Tränen standen ihr in den Augen. „Mach’s gut, Law, ich hoffe so sehr, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden“, schluchzte sie. „Vielleicht, irgendwann“, kam es von Law, er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie noch einmal. „Bis dann“, seine Mundwinkel hoben sich ein wenig. Er tätschelte ihr den Kopf und machte sich dann auf den Weg. Kid betrachtete zuerst Yumiya und dann Puraido. Er sah sich dann das Portal an und dann wieder zur Yumiya. Er seufzte auf. „Na gut … Wir sehen uns“, meinte er und trat auf den Übergang zu, doch bevor er hindurch ging, griff er nach Yumiya und zog sie zu sich ran, dann schubste er sie hindurch, sie schrie auf, als sie in die andere Welt gesogen wurde. „Yumiya!“, rief Puraido, doch in dem Moment packte Kid sie und zog sie an seine Brust, er trat mit ihr durch das Portal und zog sie ebenfalls mit sich. „Hilfe!“, schrie sie auf und wurde hinein gezogen in die One Piece Welt. „Puraido! Yumiya!“, stieß Mai aus und wollte ihnen hinterher stürzten, doch Halo hielt sie fest. „Nein, nicht Mai!“, er zog sie zurück und sie landeten auf dem Boden. „Kid, du verdammter Scheißkerl!“, rief er durch das Portal. „Komm zurück, Puraido!“ Doch es nutzte nichts, sie blieb verschwunden, sie tauchte nicht mehr auf. Nach einigen Minuten löste sich das Portal auf und es war vorbei. Nichts war mehr von ihnen zu hören oder zu sehen. Sie waren verschwunden, verschwunden in eine andere Welt, in die sie nicht gehörten. Ob sie sie jemals wieder sehen würden wussten sie nicht. Denn Pietros Zutaten und auch seine Kräfte waren erschöpft, es würde Wochen dauern, ehe er wieder bei Kräften waren, doch er verschwand nach Spanien und Halo hatte keine Möglichkeit, den beiden Mädchen zu helfen. Das Verschwinden der beiden würde noch eine ganze Menge mehr Schwierigkeiten mit sich bringen, als es den Anschein hatte. Doch auch Puraido und Yumiya würden in der anderen Welt noch viel erleben, ob sie den Gefahren gewachsen waren, stand noch in den Sternen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)