On the Rise von Votani ================================================================================ VIII. Invasion. Fluchtversuch. Leere Hüllen. -------------------------------------------- 22 „Weißt du, wie man damit umgeht?“, fragte Zoe, als sie ihm das Gewehr reichte. Sie hatte es aus einer getarnten Öffnung an der Wand geholt, von denen es scheinbar so einige an Bord gab. Es würde Tom nicht wundern, wenn das gesamte Schiff mit versteckten Waffen bespickt war. Er drehte das Gewehr in den Händen hin und her. „Ja.“ „Bist du dir sicher?“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Zoe ihn an, als sie im Gang standen. Um sie herum war es ruhig, fast so, als wäre das gesamte Schiff ausgestorben. „Ich weiß wirklich wie man mit einer Waffe umgeht“, wiederholte er, ein Schmunzeln auf den Lippen tragend. Selbst ein Blinder hätte Zoes Zweifel gesehen, obwohl die vollkommen unbegründet waren. „Keine Sorge.“ „Mein Ehemann wurde von einem fliegenden Teil aufgespießt, das durch die Scheibe im Cockpit gekracht kam“, sagte Zoe mit ausdruckslosem Gesicht. „Ich mache mir Sorgen.“ Ihre Stimme war monoton und furchtbar sachlich, so dass Tom vermutlich aufgelacht hätte, wenn es nicht so ernst gewesen wäre und er die Geschichte von dem Ableben des vorigen Piloten nicht bereits von Inara gehört hätte. Wahrscheinlich war es ein Omen dafür, dass man als Pilot auf der Serenity nicht alt und friedlich in seinem Bett sterben würde. Trotzdem bezweifelte Tom, dass Zoes Sorge tatsächlich ihm galt und nicht doch dem Rest dieser Crew. „Ich bin sicher, Mal und Jayne geht es gut“, sagte er, doch Zoe wandte sich ab, um den Weg zum Laderaum fortzusetzen. Schweigend durchquerten sie den Gemeinschaftsraum, in dem River die verstaubten Konserven durchging, die in Körben und Kisten in der kleinen Kochnische aufbewahrt wurden. Mit den Fingernägeln kratzte sie die Etiketten ab, während der angebundene und inzwischen geknebelte Spike ihr Vorbeigehenden mit einem giftigen Blick bedachte. „Du hast das Funkgerät?“ Zoe erhob erst wieder das Wort, nachdem sie den Raum verlassen hatten und außer Hörweite waren. Dabei war es unschwer vorstellbar, dass River nicht trotzdem irgendetwas aufschnappte. Wenn sie tiefgefrorene Menschen in Truhen aufspüren konnte, nahm sie womöglich auch ihre unruhigen Auren oder etwas dergleichen wahr. Nachdem Vampire nicht mehr nur in Holoromanen Unfug trieben, war alles möglich. „Ja, aber ich glaube nicht, dass es mir viel bringen wird“, antwortete Tom und tätschelte abwesend das Funkgerät, das er beim Laufen an den Hosenbund geklemmt hatte. „Irgendwas scheint schließlich das Signal zu blockieren.“ „Keine Heldentaten, Paris“, fügte Zoe hinzu, anstatt auf seine Worte einzugehen. „Wenn du etwas Verdächtiges siehst, gibst du Bescheid. Wenn das Funkgerät nicht funktioniert, kommst du zur Serenity zurück. Ich werde in der Zeit die anderen zusammentrommeln und—“ Zoe hielt abrupt in ihrem Schritt inne, als sich der Bauch der Serenity vor ihnen auftat. Genauso wie River schien auch sie einen sechsten Sinn zu besitzen, denn ihre dunklen Augen nahmen sofort die Bewegungen unten im Laderaum wahr. Noch im selben Moment sahen die zwei Männer, die drauf und dran gewesen waren, die Stufen zu erklimmen, zu ihnen auf. Tom hob das Gewehr und Zoe packte ihre Schrotflinte fester, als die beiden sich mit übermenschlicher Stärke vom Boden abstießen und zu ihnen hinaufsprangen. Mit der Leichtigkeit von Athleten katapultierten sie sich über das Geländer links und rechts von ihnen. Muskeln zeichneten sich unter ihren abgetragenen Kleidern ab und ihre gerade Haltung sprach von einem Selbstbewusstsein, welches Tom einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Sie hatten den Vorteil und waren sich dessen bewusst. Vorher hatte Tom nicht darauf geachtet, aber aus der Nähe waren die verlängerten Zähne und die verformte Stirn kaum zu übersehen. „Futter“, brummte der Vampir vor ihm und seine Mundwinkel hoben sich, um ihm bessere Sicht auf seine Reißzähne zu geben. „Jetzt werden wir sehen, ob du mit Waffen umgehen kannst“, sagte Zoe, bevor sie den Hammer der Schrotflinte mit einer geübten Schnelligkeit zurückzog. Sie standen Rücken an Rücken, als die Vampire auf sie losstürzten. Noch bevor Toms Finger den Abzug gefunden hatte, packte der Vampir vor ihm sein Gewehr. Sie rangelten miteinander, der Lauf des Gewehrs wanderte hin und her, bis Tom mitsamt seiner Waffe zur Seite geworfen wurde. Ächzend kam er auf dem Boden auf und rollte die Metallstufen herab, das Gewehr hinter ihm her. Schmerz explodierte in seinem Rücken und seiner Seite, als er zum Liegen kam. Mit verzerrtem Gesicht blinzelte er zu seinen Angreifer hinauf, der mit federnden Schritten die Treppe herunterkam und wie ein Raubtier seine Kreise um Tom zog. Ein Schuss zerriss die Stille, die mit seinem schweren Atem gefüllt gewesen war. Er echote im Laderaum und Toms Blick zuckte zu Zoe. Der zweite Vampir holte aus, schlug ihr die Schrotflinte aus den Händen, die über den Boden davon schlitterte. Es war nicht zu hören, denn Tom hatte das Ringen des Schusses noch immer in den Ohren. Im selben Moment wuchs die Haut des Vampirs an der Stelle am Oberschenkel, an der die Geschosse sie ihm aufgerissen hatten, mit rasanter Geschwindigkeit wieder zusammen. Er packte Zoe am Hals, ließ aber zischend wieder von ihr ab. Er hielt sich die Hand, die rot und verbrannt war. Röchelnd und mit einer Hand an ihrem Bauch ging Zoe in die Hocke. Sie schob das Hosenbein hoch und zog den hölzernen Pflock aus der Halterung an ihrem Unterschenkel. Die Zeit zum Aufrichten fand sie nicht, als der Vampir erneut auf sie losging. Mit beiden Händen hielt Zoe den Pflock vor sich und ließ ihren Feind in das spitze Ende hineinrennen. Kaum dass es sich in seine Brust bohrte, zerfiel er Stück für Stück zu Staub und rieselte auf Zoe herab. Als wäre dies das stille Kommando gewesen, ging der Vampir vor Tom zum Angriff über, nicht länger abgelenkt. Seine Bewegungen waren gehetzter, manischer nach dem Ableben seines Kameraden, während der Hass in seinen Augen funkelte. Tom kämpfte sich auf die Knie und schielte aus den Augenwinkeln zu seinem Gewehr. Einen Pflock hatte er nicht und nichts Brauchbares lag herum, wonach er hätte greifen können. Das Herz hämmerte ihm in der Brust, als er den Abstand zu seiner Waffe abschätzte. Sobald er sich bewegte, würde sich der Vampir auf ihn stürzen. Würde er es rechtzeitig schaffen, das Gewehr zu erreichen, es zu heben und den Abzug zu drücken? Vielleicht würde es ihn nicht töten, aber womöglich räumte es Tom genügend Zeit ein, um nach einer besseren Waffe zu suchen. Irgendwas musste es hier im Laderaum geben. Hatte Buffy nicht einen Schraubenzieher benutzt? Wo bewahrten sie noch das Werkzeug auf? Die Gedanken formten sich blitzschnell in Toms Kopf, von Adrenalin angetrieben und so klar, als säße er im Cockpit und hätte das Steuer in der Hand. Der Vampir lauerte und wartete auf das Zucken auch nur eines einzelnen Muskels. Tom zog den Atem zwischen zittrigen Lippen hindurch ein, bevor er die Hände unter sich brachte, sich aufbäumte und losstürzte. Der Vampir griff an, raste auf ihn zu, ehe Tom den halben Abstand zu seinem Gewehr überbrückt hatte. „Kopf runter!“ Zoes Stimme war laut, autoritär – und das Nachladen ihrer Schrotflinte nicht zu überhören. Tom schlug die Arme über den Kopf und stürzte zu Boden. Der Schuss schallte in seinen Ohren, näher diesmal, unendlich laut. Der Kopf des Vampirs explodierte, gefolgt von dem Auflösen seines Körpers. Ein feiner Nebel schwebte durch das künstlich beleuchtete Innere des Laderaum, der furchtbar still wirkte. Vielleicht lag das aber auch an Toms Ohren. Er rappelte sich schwerfällig auf und rieb sich das linke Knie, welches beide Stürze abgefangen hatte. „Das war knapp“, stieß Tom aus, vernahm seine eigene Stimme jedoch kaum. „Wie hast du...?“ Seine Augen wanderten zu Zoe, die auf den Treppen stand, die Schrotflinte auch weiterhin über dem Babybauch im Anschlag tragend. Eine Hand löste sich von ihrer Waffe, um den Kragen ihrer Bluse beiseite zu schieben. Das Licht der Deckenlampen brach sich auf dem Kreuzanhänger ihrer Kette. „Ich wusste, dass sich das Geschenk des Predigers irgendwann als nützlich erweisen wird.“ Tom runzelte die Stirn. „Welcher Prediger? Und woher hast du den Pflock? Ist das einer von Jayne?“ Doch ein Krachen und ein heller Schrei, der durch das Schiff gellte, erlaubte Zoe keine Zeit zum Antworten. Sie wandte sich in die Richtung des Gemeinschaftsraums, während sie ohne hinzusehen ihre Schrotflinte nachlud. „Sie sind überall auf dem Schiff.“ „Was ist mit Mal und Jayne?“, fragte Tom und griff nach seinem Gewehr. „Wir sehen erst nach, wie viele wir auf der Serenity haben“, sagte Zoe. „Danach kümmern wir uns um den Rest.“ Sie machte kehrt und Tom joggte mit schmerzenden Knie, Rücken und Ohren hinter ihr die Stufen hinauf. 23 Das Seil war fest. Besäße Spike noch so etwas wie eine funktionierende Blutzirkulation, wären seine Arme schon vor Tagen eingeschlafen und vermutlich abgefault. Wahrscheinlich sollte er sich glücklich schätzen, dass er bereits tot war. Trotzdem hinterließ das Seil ein Brennen auf der stets regenerierenden Haut seiner Handgelenke. Spikes Augen huschten durch den leeren Gemeinschaftsraum. Es war ruhig geworden und es fühlte sich wie die Stille vor einem Sturm an. Selbst das äußerst merkwürdige Mädchen, das methodisch die Etiketten von den Konserven abgekratzt hatte, war spurlos verschwunden. Spike brauchte keine vampirischen Instinkte, um zu wittern, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Etwas lag in der Luft, so künstlich und steril sie an Bord dieses Schiffs auch sein mochte. Als er sich vergewissert hatte, dass er noch immer unbeobachtet war, setzte er seine stille Arbeit fort. Er schabte die untere Seite seiner linken Fessel gegen den Nagel, der aus dem Stuhl herausstand. Zumindest ragte er nun heraus, nachdem Spike ihn mit abgeschürften Fingerkuppen herausgepult hatte, damit er ihm von Nutzen sein konnte - und das hier war die Chance, auf die er gewartet hatte. In der Ferne vernahm er Schreie, ehe ein Schuss durch das Schiff echote, der selbst Spike die Ohren klingeln ließ. Er arbeitete schneller, bis sich das Seil mehr und mehr lockerte. Das hatten sie nun davon, dass sie ihn unbeaufsichtigt zurückgelassen hatten, dass sie ihm einfach so den Rücken gekehrt hatten, als sei er ungefährlich. Niemand unterschätzte Spike ungestraft, Computerchip im Kopf hin oder her! Buffy und Faith wussten ihn ebenfalls nicht zu schätzen. Wieso war er mit diesen zwei verrückten Frauen überhaupt auf diese zum Scheitern verurteilte Abenteuerreise aufgebrochen? Was sorgte er sich darum, ob dieses kümmerliche Universum unterging oder nicht? Als Vampir würde er schon irgendwo einen Platz in der neuen Weltordnung finden, die ihnen bevorstand. Dämonen konnten ganz witzige Genossen sein... gelegentlich zumindest. Zugegeben, er würde auf einiges verzichten müssen, was er nur ungern aufgeben wollte. Aber alles war ersetzbar, auch populäre Rockgruppen und Lieblingsbars. Mit einem Grinsen auf den schmalen Lippen schlüpfte Spikes Hand unter dem Seil hervor, bevor er sich daran machte, auch die Fessel an seiner rechten Hand zu lösen. Binnen weniger Sekunden war er frei. Mit der ersehnten Freiheit kehrte jedoch das Chaos zurück, als hätte es nur auf Spike gewartet, als hätte die Welt kurzzeitig für ihn die Luft angehalten. Seine Augenbraue hob sich. Die polternden Schritten sagten ihm, dass es zu spät war, um sich ein Versteck zu suchen und bei der erst besten Gelegenheit aus dem Zimmer zu schlüpfen. Soweit er wusste hatten sie ohnehin nirgends angelegt, weshalb seine Flucht ihn nur so weit bringen würde. Sein Gesicht verzog sich bei dieser Erkenntnis, als er den Stuhl packte und zum Türrahmen huschte. Er stellte sich in den Schatten, den Stuhl hoch erhoben. Die Schritte wurden deutlicher, stammten von zwei verschiedenen Personen, das konnte er nun ganz deutlich vernehmen. Spikes Muskeln spannten sich an, als der Schatten der ersten Person auf dem Boden auftauchte. Der Stuhl raste auf den Neuankömmling zu, verfrüht, denn er hatte Zeit einen spitzen und sehr weiblichen Schrei auszustoßen und sich zu ducken. Die Mechanikerin der Serenity stürzte krauchend in den Raum, während der Stuhl mit ihrem Verfolger kollidierte. Spike trat einen Schritt vor, um den Vampir zu sehen, der nach hinten zu Boden ging und sich desorientiert wie ein Fisch an Land wandte. Er war wirklich ein erbärmliches Exemplar. Den Kopf schüttelnd brach Spike ein Bein des ramponierten Stuhl ab, um den Vampir damit gänzlich bewusstlos zu schlagen. Es tat gut, sich mal wieder austoben zu können. Bei einem Vampir schien ihm dieser Chip keine Probleme zu bereiten. Zu schade, dass dieser Jayne nicht ein paar seiner selbstgebastelten Pflöcke hier gelassen hatte, die könnte er nun gebrauchen. Lange genug hatte Spike ihm schließlich zugesehen, außerdem hatte Jayne ihm oft genug das angespitzte Ende mit einem hässlichen Grinsen unter die Nase gehalten. „Du hast nicht zufällig etwas Brauchbares an dir, um ihn in einen Haufen Asche zu verwandeln, oder?“, fragte Spike, als er das Stuhlbein unzeremoniell fallen ließ und sich zu der jungen Frau umdrehte. Kaylee, wenn er sich recht erinnerte. Die Mechaniker saß mit einem Streifen Schmieröl an der Wange auf dem Boden einige Meter von ihm entfernt. Die Beine waren angezogen, aber sie schien nicht sicher, ob sie bewegungslos bleiben oder von ihm wegrutschen sollte. Scheinbar erkannte sie nicht, wenn man ihr das Leben rettete. Nun... Spike gestand, dass das nicht geplant war und aus ihrer Sicht eventuell auch nicht einen solchen Eindruck erweckte, wenn ein Stuhl auf einen zugerast kam. „Außer du willst natürlich, dass ich dich mit ihm allein lasse“, fügte er hinzu und deutete mit dem Daumen über seine Schulter zu dem Vampir. Kaylee schüttelte rasch den Kopf. „Nein, bitte nicht.“ Sie blinzelte, bevor sie den Raum mit dem Blick absuchte. Auf allen Vieren krabbelte sie zu der Kochnische hinüber, um dort in den Schubladen und Schränken wühlen. Spike beobachtete sie dabei, aber als es nicht so aussah, als würde sie fündig werden, drehte sich er wieder zu dem Vampir um. Sofort blieben seine Augen auf der mädchenhaften Gestalt hängen, die sich auf leisen Sohlen durch den Gang geschlichen hatte und sich nun aus den Schatten löste. In der einen Hand trug sie eine Machete, in der anderen einen Pflock, der die splittrigere Form eines Stuhlbeins hatte und verdächtig nach einem von Jayne aussah. Wenn man vom Teufel sprach... Mit einem schwebenden Schritt stieg sie über die bewusstlose Gestalt des Vampirs hinüber, als stellte er keine Bedrohung mehr da. Ihr Blick galt Spike, unleserlich und ohne ein Blinzeln. „Oh gut“, entrann es diesem und er machte eine Handbewegung zu den Waffen, die sie bei sich trug. „Wenigstens einer an Bord dieses Schiffes ist vorbereitet.“ Und dann war es ausgerechnet diejenige, von der man es am wenigsten erwartete. Skeptisch sah er zu, wie River auf ihn zukam, wobei er nicht umhin kam, in den geschmeidigen und doch raubtiertaften Bewegungen eine Ähnlichkeit zu einer gewissen Vampirdame festzustellen, die Spike das Herz gebrochen hatte. Der Gedanke an Drusilla wurde je unterbrochen, da River zu einem schwungvollen Schlag ausholte. Surrend flog die Klinge der Machete auf Spikes Hals zu, der im ruckartigen Reflex nach hinten auswich. River ließ sich nicht beirren, folgte ihm und hackte in seine Richtung, um seinen Kopf von seinem Hals zu trennen. Ihre Schnelligkeit war unmenschlich, maß sich mit seiner, als sie um den Tisch herumtanzten. Jeder ihrer Schritte war elegant, während Spike stolperte und strauchelte und ihr Stühle in den Weg warf, um sie auf Abstand zu halten. „Nicht, River!“, kreischte Kaylee. Sie schielte über den Rand der Anrichte und zog sich an ihr hoch, verweilte jedoch in ihrem Schutz. „Er... Er hat mich gerettet. Tu ihm nicht weh!“ Spikes Rücken prallte gegen die Wand und abermals flog die Machete auf ihn zu. Er packte Rivers Handgelenk und stoppte die Waffe, ehe sie seinen Schädel entzwei spalten konnte. Der Pflock raste als nächstes auf ihn zu, direkt auf seine Brust, sein Herz. Auch diese Hand fing Spike ab. Es endete in einem Unentschieden, in dem ihre Blick einander hielten. Hinter Spikes Stirn pochte das stille Versprechen, dass jeder Versuch des Zurückschlagens ihm mehr Schmerzen bereiten würde, als er diesem Mädchen je antun könnte. „Du kannst mir nichts tun“, stellte River mit hauchzarter Stimme fest. Ihre Mundwinkel zuckten in die Höhe, doch sie ließ die Hände mit den Waffen sinken und Spike ließ widerwillig von ihr ab. Die Anspannung in seinen Schultern löste sich nicht und er behielt Drusillas billigen Abklatsch weiterhin im Auge. „Ich kann spontan an hundert Wege denken, wie ich dich umbringen könnte.“ „Aber du kannst es nicht tun“, korrigierte River und ihre Augen zuckten zu seinem Kopf hinauf, als könnte sie direkt hineinsehen und den Chip in seinem Gehirn ausmachen. Die Wut kochte in Spike hoch und er packte ihren Oberarm, dieses Mal jedoch nicht mit dem Motiv der Verteidigung. Sofort explodierte Schmerz in seinen Schläfen und er krümmte sich, die Hände gegen seinen Kopf gepresst. Rivers Kichern drang nur gedämpft zu ihm heran, ebenso wie die Tatsache, dass sie von ihm wegspazierte. Er stellte keine Gefahr für sie dar. Sie kehrte zu dem Vampir zurück, um sich zu ihm hinunterzubeugen und ihm den Pflock ins Herz zu rammen. Er zerbröselte zu Staub, der von der Luft aus dem Schacht langsam verteilt wurde. Mit zögerlichen Schritten umrundete Kaylee die Anrichte, einen Pfannenwender in der Hand haltend, während Spike erschöpft an der Wand lehnte. So hatte er sich seinen Fluchtversuch nicht vorgestellt und er bezweifelte, dass man das hier überhaupt einen nennen konnte. „Wo kommt er her?“, fragte Kaylee mit zittriger Stimme. „Vom anderen Raumschiff? Sind noch mehr an Bord?“ „Vampire sind selten allein unterwegs. Zumindest nicht hier draußen im All“, informierte Spike sie. „Auf dicht besiedelten Planeten und in den Städten sieht das schon wieder anders aus.“ Ein Teil von ihm sah nicht ein, warum er sich die Mühe machte und er es ihnen erzählte. Andererseits blieb ihm wohl wirklich keine andere Möglichkeit, als vorerst auf lieb Kind zu tun, bevor sich die beste Gelegenheit bot, um sich abzusetzen. „Also sind noch mehr an Bord“, beantwortete Kaylee sich ihre eigene Frage und drückte den Pfannenwender fest an ihre Brust. „Was machen wir denn nun? Was ist mit Mal und Jayne und den anderen passiert?“ „Pssst!“, zischte River und fuhr zu ihnen herum. Den Zeigefinger hatte sie an die Lippen gepresst, während sie noch immer den Pflock und die Machete hielt. Spike lauschte und konnte nun ebenfalls die neuen Schritte ausmachen, die sich ihnen näherten. Nur das laute Nachladen einer Schrotflinte verriet, dass es sich hierbei Menschen und keine Vampire handelte. Tom und Zoe kamen in den Gemeinschaftsraum gerannt, wobei der Pilot mehr humpelte als alles andere. Schweiß stand beiden auf den Gesichtern geschrieben, die mit gezückten Gewehren herumliefen. Wachsam wanderte Zoes Blick durch den Raum, bis er auf Spike zum Liegen kam. Eine Augenbraue hob sich. „Alles in Ordnung bei euch?“, erkundigte sie sich und obwohl sie Spike weiterhin im Visier hatte, war es deutlich zu erkennen, dass sie mit Kaylee und River sprach. „J-Ja, alles okay“, entrann es der Mechanikerin. Auf Toms Lippen tat sich ein halbherziges Lächeln auf, als er zu Atem kam. „Willst du den Vampiren etwas kochen? Mit dem Ding kommst du nicht weit“, sagte er und deutete auf den Pfannenwender. Er nahm ihn ihr sacht aus den Händen, wobei es einige Sekunden bedurfte, bevor Kaylee bereit war, sich von dem Gegenstand zu trennen. „Der Kontakt zu Mal und Jayne ist abgebrochen“, begann Zoe in der Zwischenzeit die Lage zusammenzufassen. „Es war eine Falle. Wenn wir Vampire an Bord haben, dann können wir davon ausgehen, dass sie ebenfalls auf dem Transportschiff auf welche gestoßen sind. Daher brauchen wir zwei Gruppen. Eine, die hier die Stellung hält und nach den anderen sieht, und eine, die auf dem anderen Schiff nach Mal und Jayne sucht.“ Ihr Blick wanderte über die Anwesenden, suchte nach Widerworten, fand jedoch keine. Wenn sie hochschwanger noch die Autorität in Person war, hätte Spike sie gern vorher einmal kennen gelernt. Sie würde einen guten Slayer abgeben. Es war nur seltsam, dass sie nicht der Captain dieser fliegenden Untertasse war. Als hätte sie seinen Gedanken gelesen, sah Zoe wieder zu ihm. „Kämpfst du auf unserer Seite oder auf ihrer?“ Spike stieß sich mit einem Grinsen von der Wand ab und richtete seinen schwarzen Ledermantel. Mit langsamen Schritten schlenderte er auf diese Möchtegern-Vampirjäger zu, die sich hier versammelt hatten und ihre Knie kaum vom Zittern abhalten konnten. Es war ein lächerlicher Haufen. „Vorerst? Auf eurer.“ 24 Ein Kichern drang aus ihrer Kehle, ganz unerwartet hatte es sich den Weg aus ihrem Mund gesucht. Es hallte von den Wänden des Lagerraums wider, den sie zu dritt durchquerten. Alles war still um sie herum, denn die Stimmen in den Kisten waren nun frei und dröhnten nicht länger in ihrem Kopf. Nun waren da nur noch die leeren Hüllen auf den Raumschiffen, die ihnen versuchten das Blut auszusaugen, weil die Vampire sie um das beneideten, was sie nicht mehr besaßen: Leben und Wärme, ihre Seele. Sie waren Marionetten, die nach den Fäden ihres Meisters tanzten. River konnte sie sehen, glitzernd und für den Bruchteil einer Sekunde, ehe ihre Machete die Fäden durchschneiden und sie zu Boden fallen würden. „Was gibt’s da zu lachen, Püppchen?“, murrte Spike, der sie aus den Augenwinkeln betrachtete. Inzwischen trugen sie alle selbstangefertigte Pflöcke, für den ein weiterer Stuhl im Gemeinschaftsraum sein Leben lassen musste. Nun würden zwei Personen aus der Crew keinen Sitzplatz beim Abendessen haben, ging es River durch den Kopf. Ihr Daum fuhr liebevoll dem Pflock entlang, den sie in der einen Hand trug, während die schwere Klinge der Machete noch immer in ihrer linken ruhte. „Du bist die Puppe“, antwortete River, die sich auf leisen Sohlen bewegte. Sie war schon vor gut einer Stunde in ihre Schuhe geschlüpft, gewappnet für alles und jeden, geleitet von diesem Gefühl in ihrem Bauch. „Du bist auf unserer Seite, weil du keine Seite hast... Spikilein.“ Der Vampir gefror in seinen Schritten, wollte sich auf sie stürzen, hielt sich aber doch nur stöhnend den Kopf. „Argh, verdammt! Du Mistweib, du—“ „Sollten wir uns nicht lieber auf unsere Aufgabe konzentrieren?“, gab Tom zu bedenken, der ihnen bisher schweigend gefolgt war. Er trug noch immer sein Gewehr mit sich, während auch er zusätzlich mit einem Pflock bewaffnet war, der in seinem Gürtel steckte. „Wir sollten uns beeilen.“ „Vielleicht sind wir bereits zu spät“, entrann es River. Sie zuckte mit den schmalen Schultern, bevor sie in den Transporttunnel schlüpfte, der beide Schiffe miteinander verband. „Zoe hätte uns nicht losgeschickt, wenn es nichts bringen würde“, erwiderte Tom, doch sein heiterer Ton wackelte. River konnte es hören, genauso wie sie die Leere von Spike hören konnte und jede leere Hülle, die sich auf dem Transportschiff befand. Sie waren umringt von ihnen, nicht nur auf den Schiffen, sondern überall, dort draußen im Vakuum, zwischen den Sternen. Doch warum jetzt, wieso ausgerechnet jetzt? Die Frage rollte durch ihren Kopf, drehte sich wie ein Kreisel, der nie sein Gleichgewicht verlor – und es gab kein Antworten. Nirgendwo gab es Antworten für irgendetwas. Sie alle waren unwichtig, kleine Lichter in einem riesigen Etwas, was keine Anfänge und Enden kannte, weil es sich gleich bleibend drehte und wandte. Toms Hand berührte ihre nackte Schulter, während die sterile Luft vom anderen Schiff zu ihnen drang und am unteren Rand ihres Kleids zerrte. „Alles in Ordnung, River?“, fragte er und River bemerkte, dass sie stehen geblieben war. Wie lange stand sie schon hier? Eine Sekunde oder ein Millennium? „Sie sind nah“, verließ es ihre Lippen. Ihr Instinkt sprach, denn er riss in diesen Momenten stets die Kontrolle an sich. Sie war wie eine Maschine. Die Hand auf ihrer Schulter abschüttelnd setzte River ihren Weg fort, einen Fuß vor den anderen setzend, bis sie das tote Transportschiff erreichten. Lichter über ihren Köpfen blinkten in einem rötlichen Licht, während Rivers eigener Schatten über die Wände kroch, suchend und nicht aufzuhalten. Tom und Spike, ihre Stimmen, die redeten, über sie redeten, drangen nicht zu ihr durch. Sie verloren sich in der Stille, die auf dem Schiff herrschte und die jegliches Leben verschlucken wollte. Die sie zu weiteren leeren Hüllen umwandeln wollte, um ihr Heer zu stärken. Von eine Sekunde auf die andere griff ihre Armee an, kam sie aus den schattigen Ecken gestürzt. Ein Zischen und Knurren lag in der Luft. River schloss die Augen, denn sie brauchte ihre Sehkraft nicht, die von der Dunkelheit ohnehin eingeschränkt war. Ihr Arm mit der Machete surrte durch die Luft und in kreisförmiger Bewegung um sie herum. Sie hielt die Vampire auf Abstand, ließ sie ruckartig zurückzucken. River bewegte sich mit ihnen, nahm sich die leeren Hüllen auf der linken Seite zuerst vor. Ein Tritt beförderte einen gegen die Wand, während sie einem anderen den Pflock ins Herz jagte. Sie wartete nicht, bis er zu Staub zerfallen war, sondern zog ihn heraus, um ihm dem anderen, der sich vom Boden aufrappelte, in den Rücken zu stoßen. Ihn stecken lassend tauchte sie unter den Armen eines anderen Vampirs ab, der nach ihr greifen wollte. Der Pflock fiel zu Boden und rollte davon, doch River brauchte ihn nicht mehr. Sie wandte sich um, noch bevor der Vampir reagieren konnte. Ihre Augen öffneten sich, bevor die Klinge der Machete seinem Nacken berührte und seinen Kopf von ihm trennte. Bevor er den Boden erreichte hatte, war er bereits zerbröselt, mitsamt dem Rest seines Körpers. Die letzte Hülle zögerte einen Augenblick zu lang und erlitt dasselbe Schicksal wie sein Vorgänger. „Da sind mehr“, sagte River und streckte den Finger in die Richtung des Ganges aus, der tiefer in das Schiff führte. Sie setzte sich in Bewegung und hob im Gehen den Pflock auf. „Ich frage mich, warum uns Zoe mitgeschickt hat“, ertönte Toms Stimme, war jedoch nicht mehr als ein Flüstern. „Eigentlich braucht sie uns gar nicht.“ „Vielleicht um sie aufzuhalten, bevor sie auch eure Leute über den Haufen säbelt“, erwiderte Spike. Im Gegensatz zu Tom machte er sich nicht die Mühe die Stimme zu senken, vielleicht wusste er, genau wie River, dass sämtliche Hüllen längst auf der Lauer lagen, weil sie ganz genau wussten, in welchem Gang sie sich befanden. Tom schnaubte leise. „Das würde sie nicht. Glaube ich. Ich frage mich sowieso, weshalb Zoe ausgerechnet dich mitgeschickt hat. Dass sie so viel Vertrauen in dich legt.“ Sprach da Eifersucht? River meinte es herauszuhören, aber was wusste sie schon über die verquerten Emotionen ihrer Crewmitglieder, die sich verhedderten wie ein Wollknäuel, von dem man den Anfang nicht mehr fand. „Weil sie offensichtlich Verstand besitzt, der vielen anderen an Bord eures Schiffes fehlt“, antwortete Spike. All diese Worte brachen wie Wellen über River hinweg. Sie nahm jedes einzelne auf und speicherte es ab für später, aber nichts konnte sie von ihrem Weg abbringen. Ihre Schritte verlangsamten sich nicht, als sie den blinkenden Warnlampen folgte, Tom und Spike irgendwo hinter ihr laufend. Sie gingen an Durchgängen vorbei, die in dunkle Räume führten. Doch von ihnen ging keine Bedrohung aus, denn diese befand sich vor ihnen. River konnte es in jeder Faser ihres Körpers spüren, als würde auch sie von unsichtbaren Fäden geleitet werden. Als wäre sie auserwählt die dämonischen Seelen, welche sich in den leeren Hüllen einquartiert hatten, zu exorzieren. Vielleicht war sie auch ein Slayer, womöglich war das ihre Bestimmung. Ihre Lippen hoben sich zu einem Lächeln, als sie im Rahmen zum Speisesaal des Schiffes stand. Er war in Dunkelheit getaucht, nur die Strahlen zweier auf den Tischen platzierter Taschenlampen spendeten Licht und gaben Sicht auf die Gestalten, die sich in der Schiffsküche versammelt hatten. Sie standen zwischen den Tischen verteilt, strategisch den gesamten Raum einnehmend. River zählte nicht. Ihre Augen hefteten sich sogleich an Mal und Jayne, die in eine der Ecken gedrängt worden waren. Waren sie bereits leer? River wog den Kopf zur Seite, obwohl die Lichtverhältnisse zu schlecht waren, um mehr als ihre Umrisse auszumachen. „River?“, rief Mal. „Was zum Teufel macht ihr hier? Und warum bringt ihr den Vampir mit?“ Er trat vor, doch ein Vampir stieß ihn zurück und sein rechtes Bein drohte einzuknicken, als er rückwärts stolperte. „Das ist unser Ende...“, murmelte Jayne inmitten eines Meeres aus Knurren und raschelnder Kleidung, die von Vampiren sprach, die nur darauf warteten, an ihrem Blut speisen zu können. Eine Vampirdame trat vor und somit in den Schein einer der Taschenlampen. Ihre Stirnknochen standen verformt hervor und ihre Reißzähne blitzten im Licht. Trotz ihrer löcherigen Kleidung hatte sie etwas Raubtierartiges an sich, als sie dastand und eine Hand in die Hüfte stemmte. „Ergebt euch und euer Tod wird schnell verlaufen.“ „Sie... haben sie als Geiseln genommen?“ Unglaube sprach aus Toms Ton heraus, der neben River zum Stehen gekommen war. Seine Finger hatten sich um das Gewehr geschlossen, während der Pflock im Bund seiner Hose steckte. Auf ihrer anderen Seite stand Spike, der die Knöchel knacken ließ. „Nein“, verkündete River hauchzart. Im selben Moment rannte sie los und löste eine Kettenreaktion aus. Auch die Vampire griffen an. Der Vampir, der sich ihr als erstes in den Weg stellte, blockte die Hand mit ihrem Pflock und River riss ihm mit der Klinge der Machete das Bein auf. Schreiend sackte er auf die Knie und seine Hand rutschte von Rivers Gelenk. Der Pflock war wieder einsatzbereit und landete in der Brust des Vampirs. Als er zu Staub zerfiel packte sie etwas am Oberarm und riss sie herum, doch Spike tauchte hinter ihm auf, griff in das fettige Vampirhaar und die hervorstehende Stirn kollidierte mit der Tischkante. Der Pflock, den er mit sich trug, landete in seinem Rücken. Er schenkte ihr ein schiefes Grinsen und stürzte sich an ihrer Seite ins Getümmel. Schüsse explodierten im Speisesaal, ohrenbetäubend, inzwischen jedoch vertraut, und ließen Vampire kurzzeitig zurückschrecken oder sich auflösen, trafen die Pistolenkugeln auf Gehirne und Herzen. Fluchend versuchte Tom das Gewehr nachzuladen, bevor er es wegwarf und den Pflock zog. Der Vampir packte ihn am Kragen seines Hawaiihemdes, um seine Reißzähne in seinem Hals zu vergraben. Mit zusammengebissen Zähnen rammte er den Pflock in die Brust vor ihm und der Vampir ließ von ihm ab, um rückwärts zu taumeln. Er löste sich nicht auf, sondern schaute mit schmerzverzerrtem Gesicht seinem Oberkörper hinab, bevor er den Pflock mit zittrigen Händen herauszog und fallen ließ. „Du hast mein Herz nicht getroffen“, stellte er schwer atmend fest, schaffte es jedoch die Mundwinkel zu heben. Abermals ging er auf Tom los, der nach dem Gewehr tauchte. Der Vampir stürzte über ihn hinüber, was dem Piloten genug Zeit verschaffte, um nachzuladen und ihm eine Portion Blei zu verpassen, von dem etwas sein Herz verfetzt. Mit einem Keuchen zerfiel er zu Staub. Sein Blick streifte umher, River nahm es nur in den Augenwinkeln wahr, als sie sich durch die Menge der Hüllen hackte. Es war ein Tanz, zu dem River jeden einzelnen Schritt kannte, obwohl sie mit richtigen Dingen Schwierigkeiten hatte, mit Verhaltensweisen und Interaktionen und Manieren. Ihre Füße bewegten sich von allein, als sie sich den Weg zwischen den Vampiren hindurch suchte und den Staub mit ihrer Schnelligkeit verwehte, den sie hinterließen. Spikilein war ihr dicht auf den Fersen wie ein treuer Schoßhund, wie ihr Schoßhund. Sie jagte dem Vampir, der sie noch von Mal und Jayne trennte, den Pflock in die Brust, bevor sie den Pflock in einer spielerischen Geste Jayne zuwarf, der ihn perplex auffing. Mal schnappte sich ihre Waffen, welche die Vampire auf einem der Tische mit den Taschenlampen gesammelt hatten. Der Hammer seines Revolvers wurde nach hinten gedrückt und eine Kugel landete zwischen den Augen einer weiterer Hülle. Sie waren die Reinigungstruppe. Sie befreiten das arme Schiff vom Ungeziefer, das sich ungefragt eingenistet hatte. Sie rotteten das Nest aus. River fällte den letzten Vampir, bevor die Stille sie übermannte. Es war nicht dieselbe Stille, sie wollte nicht einnehmen und erobern, sondern suchte den Frieden. Die angespannten Muskeln lockerten sich in den Armen und Beinen und River blinzelte zwischen den schweißnassen Haarsträhnen hindurch, die ihr ins Gesicht hingen. Sie trug noch immer die Machete, die an ihrer Seite baumelte, als sie in einem Meer aus Staub stand, die Blicke aller auf ihrer Gestalt ruhend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)