Nimm dir Zeit von celtic-girl ================================================================================ Kapitel 1: ...zum Denken - es ist die Quelle der Kraft ------------------------------------------------------ Völlig erschöpft kam ich vor meiner Haustür an. Der Job war doch anstrengender geworden wie gedacht. Die Eisentür wurde zügig aufgeschlossen und ich schlüpfte hindurch ins innere des Hauses. Die Sonne würde bald aufgehen und ich wollte nur eins: schlafen. Meine hohen Hacken schmiss ich in den Flur und machte mich an der Schnürung meines Kleides zu schaffen. Wieso hatte ich mich noch mal dazu bereit erklärt diesen Job in der Renaissance zu übernehmen? Ach ja, ich war die einzigste Frau im Team. „Diese dämliche Schnürung!“, fluchte ich, da ich sie einfach nicht so schnell heraus kam wie ich es gewollt hätte. Der Sieg war allerdings meiner. Achtlos ließ ich das Kleid im Flur liegen und schlurfte ins Bad. Nun hieß es diese ganze Schminke abzubekommen und meine Haare zu befreien. Die Haare waren schnell gemacht, da ich eine Perücke getragen hatte. Bei der Schminke sah das schon ganz anders aus. Nachdem auch dies erledigt war, schmiss ich mich in eine Shorts und ein blaues Shirt. Das Ziel: mein Bett. Wie von selbst trugen mich meine Füße aus dem Bad direkt in mein gemütliches Schlafzimmer. Ich konnte mein Bett schon meinen Namen rufen hören. „Luna… Ich warte auf dich, komm zu mir…“, sagte es und folgte bereitwillig der imaginären Stimme. Das hatte ich mir nun wirklich verdient. Zudem hatte ich ein paar Stunden schlaf nachzuholen. Zufrieden kuschelte ich mich in meine Decke ein und war auch schon im nächsten Augenblick eingeschlafen. So bekam ich auch nicht mehr mit, wie eine mir bekannte Person mein Zimmer betrat und fies grinste. Murrend rollte ich mich ein wenig mehr ein. Um mich herum vernahm ich Stimmen, die ich allerdings weites gehend ignorierte. Ich wollte schlafen! Seltsam fand ich nur, dass mein Bett auf einmal so hart war. Das irritierte mich dann doch ein wenig. Schlaftrunken richtete ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. „Was soll dieser Krach?“, brummte ich und gähnte herzhaft. „Misch dich da nicht ein“, blaffte man mich an. In einer fließenden Bewegung stand ich auf und fixierte den Kerl, der mich meinte anblaffen zu müssen. „Und was, wenn doch?“, fragte ich provozierend nach. Der Typ war einbandagiert wie eine Mumie und trug quer über sein Gesicht ein Stirnband. Darauf war das Zeichen einer Note. Neben ihm standen ein schwarzhaariger Junge und ein ebenfalls schwarzhaariges Mädchen. Auch sie trugen das Zeichen einer Note. „Wenn doch? Dann ergeht es dir genauso wie ihm“, meinte die Mumie und nickte zu einem Jungen mit silbernem Haar, welcher am Boden saß. Um ihm herum standen mehrere Kinder. Daraufhin fing ich nur an zu lachen. „Glaubst du das wirklich?“, fragte ich nach. Der Typ hatte ja keine Ahnung wer da eigentlich vor ihm stand. Meiner Einladung folgend griff er mich an. Zu seinem Pech erwischte ich seinen Arm, wirbelte ihn zu Boden und fixierte ihn dort. Meine Ohren klingelten zwar ein wenig, doch davon ließ ich mich nicht irritieren. „So, was veranlasst dich hier so große Töne spucken zu lassen?“, wollte ich wissen. „Los, befrei dich“, forderte das Mädchen die Mumie auf. Dieser konnte sich allerdings keinen Millimeter bewegen. Ich hatte all seine Nervenbahnen blockiert. „Ruhe ihr Rotzlöffel!“, brüllte plötzlich eine Männerstimme. Alle wandten sich nach vorn zur Tafel. So wie es aussah, befand ich mich in einem Klassenraum. Aus einer Rauchwolke traten an die zwanzig Personen. „Entschuldigt, das ihr warten musstet. Ich bin Ibiki Morino. Zuständig für den schriftlichen Teil der Chunin- Auswahlprüfung“, erzählte ein vernarbter Mann. Er trug ein Kopftuch mit dem Symbol eines Blattes, soweit ich das erkennen konnte. Prüfend sah er sich im Raum um und blieb mit seinem Blick bei der Mumie und mir hängen. „Die Otogakure Ninja da! Keine Spielchen vor der Prüfung“, wies er die drei mit der Note zurecht. „Bist du Luna?“, wurde ich anschließend gefragt. Ich ließ die Mumie los und wandte mich Ibiki zu. „Ja“, war meine schlichte Antwort. „Willkommen bei der Chunin- Auswahlprüfung“, grinste er mich schief an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Kerl mehr Ahnung davon hatte wieso ich hier war wie ich selbst. Missmutig ging ich zu meiner Decke und setzte mich auf den Boden. Warum sollte ich an dieser Prüfung teilnehmen? Außerdem hatte ich Frei. Urlaub, um genau zu sein. Da hatte ich besseres zu tun. Schlafen, zum Beispiel. Während Ibiki alles bezüglich der schriftlichen Prüfung erklärte, döste ich ein wenig weg. Erst als mich jemand anstupste, machte ich meine Augen wieder auf. „Deine Nummer. Setz dich bitte an den Platz“, bat mich ein junger Mann. Er hatte schwarzes Haar und trug über seiner Nase einen Verband. „Nein“, meinte ich schlicht. „Luna, Luna, Luna“, tadelte mich eine mir bekannte Stimme. „Jack“, brummte ich und fixierte ihn mit meinem Blick. „Das hab ich dir zu verdanken oder?“, zischte ich. „Dir selbst, um genau zu sein. Wenn du wieder nach Hause möchtest, musst du erfolgreich an dieser Prüfung teilnehmen. Alles weitere steht in dem Brief“, erklärte mir Jack und hielt einen Brief hoch. In der Nächsten Sekunde steckte in der Wand, vor der Jack gerade eben noch gestanden hatte, mein silbernes Messer. Der Brief fiel lautlos zu Boden. Dafür standen da nun Colin und Jon. Sie würden also mein Team bei dieser Prüfung sein. Großartig. Noch schlimmer hätte es mich echt nicht treffen können. Die beiden Brüder waren Chaoten hoch zehn. „Whoa, wo hat die auf einmal das Messer her?!“, fragte ein blonder Junge nicht gerade leise. „Regel Nr.2: Gehe niemals ohne ein silbernes Messer aus dem Haus“, sagte ich ihm und ging zur Wand. Dort zog ich das Messer heraus und nahm den Brief an mich. Anschließend begab ich mich zu meinem Platz und musterte mit finsterer Mine jede einzelne Person. Die Prüfungsbögen wurden verteilt und meine Laune wurde, wenn möglich, noch schlechter. Die kleine Schrift konnte ich kaum lesen. Seit dem Vetala- Angriff hatten sich meine Augen immer weiter verschlechtert. Ich sah so gut wie nichts mehr. Es gab zwar einen Weg dies zu ändern, doch würde ich mich so selbst verraten. Da ich noch nicht wusste was für einen Auftrag ich hier hatte, wollte ich mein wahres Wesen erst einmal bedeckt halten. Na toll. Und meine Brille hatte ich auch nicht dabei. „Fangt…“, wollte Ibiki gerade sagen, als er meine Meldung sah. „Gibt es den Test auch in einer größeren Schrift oder in Blindenschrift? Meine Augen sind nicht mehr das, was sie einmal waren“, meinte ich. „Es gibt hier keine Sonderwünsche“, grummelte Ibiki und verkündete, dass man nun beginnen konnte. Na dann eben nicht. Mit dem Gesicht über dem Blatt las ich mir die Aufgaben durch und entschied mich, mir daraus einen Spaß zu machen. Sinn dieser Prüfung war, an Informationen zu kommen. Das hatte ich innerhalb der ersten paar Minuten begriffen. Meine beiden Teammitglieder lehnten sich gemütlich zurück und schienen darauf zu warten, was ich nun tun würde. Ich ließ meine rechte Hand auf den Tisch nieder und klopfte dabei einzeln mit den Fingern ab. Daraufhin finden die beiden an den Test zu lösen, gedanklich. Die Informationen fing ich per Telepartie ab und notierte die Ergebnisse. In der Sprache meiner Familie. Wir wollen doch nicht, dass jemand von mir abschrieb. Als ich alles aufgeschrieben hatte, diktierte ich den beiden was sie zu schreiben hatten. Sie gehörten nicht der Familie an und kannten so auch nicht meine Muttersprache. Der gesamte Test war innerhalb von fünfzehn Minuten erledigt. Meinen Test faltete ich fein säuberlich zu einem Papierflieger zusammen und ließ ihn fliegen. Direkt auf Ibiki zu. Seinen fragenden Blick ignorierend musterte ich meinen Sitznachbarn ein wenig genauer. Es handelte sich dabei um einen rothaarigen Jungen, mit einem roten Tattoo auf der Stirn. Er war ein wenig klein und von ihm ging eine seltsame Aura aus. Sie hatte etwas dunkles an sich und irgendwie auch nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, in ihm wäre ein dunkles Wesen. Aber was für eins? Mir war keins bekannt, welches eine solche Aura hatte. Und ich war mich ziemlich sicher, dass ich nur einen Bruchteil der Aura spürte. Ich sollte den Jungen auf jeden Fall im Auge behalten. „Ich stelle euch nun die zehnte Frage. Doch zuvor müsst ihr euch entscheiden, ob ich sie machen oder nicht machen wollt“, stellte Ibiki uns vor die Wahl. Ich klopfte einmal mit den Knöcheln und der Kante meiner Hand auf den Tisch. Damit signalisierte ich den beiden, dass wir auf jeden Fall dabei sein würden. Die Kinder hier schienen allerdings mit dieser einfachen Fragestellung überfordert. So einige verließen den Raum, da die Selbstzweifel doch zu groß waren. Merkten sie eigentlich gar nicht, dass man hier am aussortieren war? Da erhob sich auch der blonde Junge, dem ich meine Regel genannt hatte. Es sah ganz danach aus, als ob auch er aufgeben wollte. Plötzlich knallte er seine Hand auf den Tisch. „Verarsch mich nicht! Ich geb niemals auf!“, rief er aus. „Ich mach das. Auch wenn das bedeutet, dass ich mein ganzes Leben Genin bleiben muss!“ Also entweder ist der Junge ziemlich doof oder sehr von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt. Den sollte ich nach Möglichkeit auch im Auge behalten. Seine Worte zeigten allerdings Wirkung. Es verließ kein einziges Team mehr den Raum. Sie alle hatten ihren letzten Mut zusammengekratzt. „So ein Kindergarten hier“, hörte ich Jon sagen. „Ja“, stimmte ihm Colin zu. „Was habt ihr gesagt?!“, fragte der Blonde nach und wandte sich den Stimmen zu. „Die beiden haben nichts gesagt. Stimmt doch Jungs oder?“, warf ich ein. Im nächsten Augenblick zuckten beide schmerzlich zusammen und meinten, sie hätten nichts gesagt, sondern nur geseufzt. Heimlich warfen sie mir dann danach Blicke zu. Ganz nach dem Motto: Was sollte das denn? °Das wisst ihr genau. Haltet euer vorlautes Mundwerk, wenn wir nicht wissen in was für einer Welt wir sind. Wir wissen rein gar nichts über die Menschen hier und deren Fähigkeiten. Solltet ihr noch mal so unüberlegt handeln, wird es nicht dabei bleiben°, stauchte ich die beiden per Telepartie zusammen. „Ja, Chef“, murrten beide unisono. „Herzlichen Glückwunsch, ihr habt den ersten Teil der Prüfung bestanden“, gratulierte uns Ibiki. Den ersten Teil der Prüfung? Wie viele gab es überhaupt? Die allgemeine Freude hielt sich allerdings in Grenzen. „Wie kann man nur so dämlich sein. Der Sinn dahinter war, ob man unerkannt an Informationen kommen konnte“, brummte ich vor mich her. „Ach Luna, was soll eigentlich dieser Buchstabensalat?“, fragte mich Ibiki und hielt meinen entfalteten Papierflieger in die Luft. „Das sind all die Informationen, die es zu beschaffen galt. In meiner Muttersprache geschrieben, damit sie nicht jeder Depp lesen kann“, grinste ich ihn schief an. Colin und Jon fingen an zu pusten und taten sich schwer, ihr Lachen zu unterdrücken. Ibiki sah mich allerdings nur stink sauer an. Nicht weiter auf mich eingehend fuhr er mit seinen Erklärungen fort. „Eine Information bedeutet manchmal mehr als das Leben. Und manchmal muss man sein Leben aufs Spiel setzen, um an die Information zu kommen“, sagte der Prüfer und präsentierte den Prüflingen seinen kahlen Kopf, der mit verschiedenen Narben überseht war. Wir waren hier also in einer Welt gelandet, in der man munter foltern durfte, ohne großartig dafür bestraft zu werden. Klasse… Solche liebte ich am meisten! Plötzlich schoss eine Person durch eines der Fenster. Diese stellte sich als Anko Mitarashi vor. Unser zweiter Prüfer. „Freut euch nicht zu früh! Der Spaß fängt erst noch an!“, warnte sie uns vor. Dann wandte sie sich Ibiki zu. „81 Kandidaten? Wirst du etwa weich? Die erste Prüfung muss ja ziemlich einfach gewesen sein dieses Jahr“, nörgelte die Frau herum. Irgendwie konnte ich sie nicht leiden. Colin und Jon hatten sich in der Zwischenzeit zu mir begeben. Ich hatte mir in meiner freien Zeit den Brief durchgelesen und wusste nun, was unser Auftrag hier war. Wir sollten an dieser Auswahlprüfung teilnehmen und dabei den Kandidaten Gaara Sabakuno im Auge behalten. In einem günstigen Augenblick sollten wir ihn dann unschädlich machen. Allerdings stand kein Grund dafür angegeben. Das machte mich dann doch ein wenig stutzig. Bis jetzt gab es immer einen Grund für eine Tötung. Warum diesmal nicht? Den beiden Brüdern erzählte ich lediglich, dass wir den jungen beobachteten sollten. Wenn wichtigen Teil des Auftrags verschwieg ich. Ich war nicht gewillt einen Jungen zu töten ohne einen triftigen Grund. °Haltet euch im zweiten Teil der Prüfung zurück. Ich will keine Toten sehen. Auch niemanden, der Aufgrund eines Kampfes mit euch an seinen Verletzungen starb. Hab ich mich klar genug ausgedrückt?°, fragte ich die jüngeren. „Ay, Chef“, grinsten mich beide an. Ich würde sie dennoch im Auge behalten. Sicher war sicher. ___________ Lasst mir doch ein Komi da damit ich weiß, ob es euch gefallen hat oder nicht :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)