Nimm dir Zeit von celtic-girl ================================================================================ Kapitel 3: ...zu arbeiten- das ist der Preis des Erfolges --------------------------------------------------------- Die vier Tage vergingen wie im Flug. Die meiste Zeit verbrachte ich schlafend. Immerhin hatte ich auch einige Stunden nachzuholen. Das Gespräch mit Gaara hatte ich nicht führen können. Andauernd war jemand bei ihm gewesen oder zu viele der hochrangigen Ninja. Oder aber er selbst ging mir aus dem Weg. Den Grund dafür kannte ich nicht, aber ich erahnte ihn. Dafür hatte ich mich darüber erkundigt, wo wir hier überhaupt waren. Wir waren in Konoha- Gakure. Neben diesem Dorf waren auch noch Suna und Oto im rennen. Die Mumie und Freunde kamen von dort. Schließlich war es nun an der Zeit sich für den nächsten Teil vorzubereiten. Nebenbei hatte ich mitbekommen, dass Colin und Jon trainiert hatten. Sie gaben sich wirklich alle Mühe. Der heutige Tag würde zeigen, ob sie Erfolg hatten. Ich freute mich schon darauf zu sehen wie sie kämpften. Wir waren gerade mit einem Team aus Konoha auf den Weg zur Arena. Gelangweilt musterte ich meine Mitmenschen. Der Junge mit den blassen Augen fiel mir sofort auf. Auf den ersten Blick schien er nicht besonders. Der zweite zeigte einem allerdings, dass er einiges auf den Kasten zu haben schien. Ich war mir ziemlich sicher, dass diese Augen etwas damit zu tun hatten. Auch der Junge im grünen Trainingsanzug weckte mein Interesse. Er hatte etwas besonderes an sich. Seine Aura unterschied sich von denen der anderen anwesenden Ninja. Hier traf man wirklich auf viele interessante Menschen. Schade eigentlich, dass der Auftrag weniger erfreulich war. Die Arena war riesig. Der Boden war aus Stein und an den Seiten gab es erhöhte Plattformen. Der Hokage begrüßte uns alle ganz freundlich und hielt eine kurze Rede. Man erzählte etwas von Frieden und gerechten Kämpfen. Das man diese Kämpfe anstatt der Kriege durchführen würde. Abfällig schnalzte ich und rollte mir den Augen. Als ob man dadurch Kriege oder anderweitige Konflikte beheben könnte. Danach wurde uns von einem kränklich wirkenden Mann erklärt, was nun geschehen würde. Da er sagte, dass der Kampf erst zu Ende war, wenn jemand fiel oder Kampfunfähig war, musste ich den Brüdern noch einmal eintrichtern, dass ich hier keinen Toten sehen wollte. Ich wollte auch niemanden sehen, der kurz davor war abzuschmieren oder es in den nächsten Stunden tat. Eine Tafel würde uns sagen, wer gegen wen antreten würde. Es galt das Zufallsprinzip. Da fragte ich mich dann, wie das mit den gleichen Kämpfen von statten gehen sollte. So wie ich die Kinder hier einschätzte, waren sie auf unterschiedlichen Level. Auch wenn sie offiziell alle den gleichen Rang hatten. Als erstes kämpfte ein gewisser Sasuke Uchia gegen Yoroi Akado. Der Rest von uns wurde gebeten nach oben zu gehen. Doch irgendetwas schien mit diesem Sasuke nicht zu stimmen. Er hatte eine Aura an sich, die nicht zu ihm gehörte und sich doch in ihm hinein fraß. „Spürst du das auch?“, flüsterte Colin und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung des ersten Kampfes. „Ja. Das kann nichts gutes bedeuten“, meinte ich und sah mir die Trainer noch einmal genau an. Einer von ihnen kam mir doch sehr bekannt vor. Diesen Geruch hatte ich auch in der Nase gehabt, als uns Anko alles über die zweite Prüfung erklärt hatte. War dieser Mann nicht der Junge, der ihr damals das Wurfmesser wiedergebracht hatte? „Luna? Ist alles in Ordnung?“, wurde ich von Jon gefragt. „Hier gibt es eine falsche Schlange“, meinte ich und beschloss, den vermeintlichen Ninja aus Oto zur Rede zu stellen, sobald sich ein geeigneter Moment dafür finden würde. „Luna, was ist das?“, fragte mich plötzlich Colin und holte mich aus meinen Gedanken. Da er etwas lauter geredet hatte, wandte Gaara, der gut drei Meter entfernt stand, seinen Blick in unsere Richtung. Er mustere meine Männer und mich gründlich. „Ein Fluchmal?“, sagte ich leise fragend, da ich ein solches noch nie gesehen hatte. Ich selbst besaß auch eins, doch handelte es sich dabei um eine kleine Tätowierung, die sich nicht wandeln konnte. Auch dies erweckte mein Interesse. Diese Welt wurde von Minute zu Minute interessanter. Bei Gelegenheit sollte ich anfragen, ob ich ein wenig länger hier verweilen könnte. Mir die Welt ansehen, neue Kampftechniken lernen… Vielleicht könnte man auch etwas gegen meine Erblindung machen? Der Kampf war kurz und schnell entschieden. Sasuke hatte gewonnen. Als nächstes würde Colin gegen Shin antreten. Schien um die fünfzehn Jahre alt zu sein, von schlanker Statur und ein dunklerer Hauttyp. Auf mich machte er einen ungeduldigen Eindruck. „Hast du nicht etwas vergessen?“, fragte ich, als Colin einfach losgehen wollte. „Du wirst Blind antreten. So war die Voraussetzung.“ Murrend verband er sich die Augen und sprang über das Geländer in die Arena herunter. „Was soll der Scheiß?“, fuhr Shin ihn an. „Befehl vom Chef“, grummelte er nur. Der Prüfer sagte da nichts weiter zu und gab das Signal. Dieser Shin griff sofort frontal an. Colin benötigte ein paar Sekunden, um sich wieder neu zu orientieren. „Zu langsam“, murmelte ich und tastete nebenbei mit meinem Geist die Umgebung ab. Der Typ hatte sich zwar von der Gruppe entfernt, doch steuerte er nun eine andere an. Ich musste ihm wohl oder übel ein andermal auflauern und zur Rede stellen. Doch jetzt wollte ich erst einmal sehen, wie Colin sich so anstellte. Mittlerweile hatte Colin seinen Rhythmus gefunden, doch hatte er noch keinen Angriff gestartet. Er bevorzugte es auszuweichen oder die Angriffe seines Gegners abzublocken. So langsam wurde ich ungeduldig. Das dauerte mir alles zu lang. „Hey Colin! Im Ernstfall wärst du jetzt Tod!“, rief ich zu ihm herunter und hoffte, dass nun endlich mal was geschah. Jon hingegen schien nicht wirklich verstanden zu haben. „Warum das denn? Er hält seinen Gegner doch auf Abstand“, warf er ein. „Regel Nr.5. Arbeiten Wölfe etwa allein? Oder Djinn?“, fragte ich in einem strengen Ton nach. „Nein!“, sagte ich mit Nachdruck. „Colin ist so auf diesen einen Angreifer fixiert, dass er einen weiteren erst bemerken würde wenn es zu spät ist.“ „Erinnere dich immer an alles und jeden“, murmelte Jon die fünfte Regel und beobachtete Colin. Dieser griff nun zum ersten Mal an und kassierte ordentlich Schläge. Womit Shin allerdings nicht gerechnet hat war, dass sein Gegner dies beabsichtigt hatte. Colin war nun in der Position seinem Gegner auf innerem Wege zu schaden. Sprich, er blockierte sämtliche Nervenbahnen durch einen gezielten Schlag. Diese Art des Kämpfens lernte man bei uns als erstes. Jeder angehende Jäger musste über dieses Wissen verfügen, da es mitunter auch Gegner gab, die gegen herkömmliche Waffen immun waren. Immerhin kannte er diese auswendig und war auch schnell genug. Wie ein Kartenhaus klappte Shin in sich zusammen. Der Kampf wurde für beendet erklärt und Colin ging als Sieger hervor. Auch wenn ich einiges an seinem Kampf auszusetzen hatte. Aber das würden wir später ausführlich besprechen. Aus den Augenwinkeln erkannte ich, dass Gaara hin und wieder zu uns herüber sah. So wie es aussah, hatten wir wohl sein Interesse geweckt. Gut so. Vielleicht würde ich dann noch heute die Gelegenheit bekommen mit ihm allein zu sprechen. Oder ich wusste es wagen mit ihm per Telepartie zu kommunizieren. „Und? Wie war ich?“, fragte mich Colin und holte mich aus meinen Gedanken. „Zu langsam, zu unkoordiniert, zu unsicher. Im Ernstfall hättest du keine fünf Sekunden überlebt“, warf ich ihm an den Kopf. Fassungslos sah mich der angehende Jäger an, während Jon sich ein Lachen verkneifen musste. Ein kurzer Seitenblick genügte und er schwieg. „Jon, an deiner Stelle würde ich mich nicht zu früh freuen“, meinte ich und deutete auf die Tafel. Er war der nächste. Siegessicher machte er sich auf den Weg nach unten. Sein Gegner war eine junge Frau namens Lay. Sie könnte ihm Probleme bereiten. Lay war klein, wendig und schnell. Das konnte ich wohl noch erkennen. Der Prüfer gab die Erlaubnis und der Kampf begann. Zu meinem erstaunen ging Jon gleich in den Angriff über und drängte sie in die Defensive. Sein Pech war allerdings, dass sie ihre Gestalt vervielfältigen konnte. Nun war es an ihr anzugreifen. Jon kam ziemlich ins schwitzen, doch war er schnell genug. Immer mehr kämpfte er sich die Oberhand zurück. Diese Vervielfältigungen bereiteten ihm einige Probleme. Einer nach dem anderen wurde von ihm erledigt, doch kamen immer wieder neue hinzu. Während Jon allmählich zu schwächeln begann, machte Lay noch einen relativ frischen Eindruck. Bis zu dem Zeitpunkt, als er sie an der Schulter traf. Auf einem Schlag verschwanden alle Doppelgänger. Ein guter Treffer. Allerdings dauerte mir auch dieser Kampf zu lange. Nach fünf Minuten wurde es mir zu viel. „Jon, die Zeit ist abgelaufen!“, rief ich in die Arena. „Hier gibt es kein Zeitlimit“, entgegnete Gaara, der neben mich getreten war. „Mag sein, aber in unserem Beruf. Da hat man keine fünf Minuten. In den meisten Fällen gerade mal ein paar Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden“, meinte ich und sah ihn an. „Ihr seid keine Ninja. Hab ich Recht?“, fragte Gaara und sah zu mir hoch. „Nein. Nicht wirklich. Es gibt welche in der Organisation, doch wir gehörten nicht dazu“, sagte ich und beobachtete wieder meinen Auszubildenden. Mittlerweile hatte er es geschafft Lay kampfunfähig zu machen. Auch er hatte ihre Nerven blockiert. Anscheint schafften sie es tatsächlich sich an meine Befehle zu halten. Es könnte aber auch daran liegen, dass sie von dem Schicksal des letzten Azubi erfahren hatten der unter meiner Aufsicht stand. Wer weiß? Als Jon wieder Oben war, setzte ich mich mit dem Rücken an die Wand und bat beide sich ebenfalls zu setzen. Ich erklärte ihnen ihre Fehler und wie sie diese beheben konnten. Aufmerksam hörten sie mir zu. Doch nicht nur die beiden. Auch das Team aus Suna lauschte meinen Worten. „Ihr seid zu langsam. Außerdem vertraut ihr zu sehr auf eure Augen. Nutzt auch eure anderen Sinne und euren Instinkt. Doch seid mit diesem Vorsichtig. Seid ihr nicht vertraut mit ihm umzugehen, kann er auch schnell euer Ende besiegeln. Colin, du musst sicherer in deinem Auftreten werden. Lass dich nicht herumscheuchen. Arbeite an deiner Koordination, wenn dir einer deiner Sinne verwehrt wird. Jon, du musst deine Kräfte besser einteilen können. Es nützt dir nichts deinen Gegner in Bewegung zu halten, wenn du selbst dabei außer Atem kommst. Ein gezielter Schlag bewirkt meist mehr wie dutzende kleine Wunden“, erklärte ich ihnen. Aufmerksam hatten sie mir gelauscht und sich sogar etwas notiert. „In den nächsten Tagen arbeitet ihr an euren Schwachstellen. Bei unserem nächsten Training möchte ich Fortschritte sehen“, meinte ich. „Weckt mich, wenn es etwas interessantes gib oder ich kämpfen muss“, endete ich meine Erklärung und legte mich seitlich hin. Meinen Arm benutzte ich als Kissen und schloss meine Augen. Der unbekannte Mann war wieder in der Arena und konnte demnach nicht zur Rede gestellt werden. Sasuke schien irgendetwas mit dem Mal angestellt zu haben, denn seine Aura wurde unterdrückt. Colin und Jon hatten nun genug Anweisungen bekommen die es in nächster Zeit umzusetzen gab und demnach konnte ich mir ruhig eine kleine Mütze Schlaf gönnen. Ich war immer noch so verdammt müde. Wenn es hier schon keinen Tee gab… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)