No Remains von -Eisregen- (Gajeevy - FF) ================================================================================ Kapitel 13: Das kann ja heiter werden! -------------------------------------- Kapitel 13 Das kann ja heiter werden! Wie lautes Donnergrollen kriechen die Geräusche durch Mark und Bein der vier Magier. „Was ist das?“, fragt Levy zitternd und sucht Schutz hinter Fried, der sein Katana angriffsbereit in den Händen hält. Nichts ist zu sehen, nur das Schwanken der Erde ist ein düsteres Vorzeichen eines herannahenden Kampfes. „Es muss groß sein“, murmelt Evergreen vor sich hin, angespannt in den Wald starrend. Sie ist sich sicher, dass das, was da grade auf sie zukommt, nichts Gutes sein kann. Ein Grollen zieht sich durch die Baumkronen und Bixlows Babies, zu einem Marterpfahl aufgestapelt, schauen ihren Meister unsicher an. „Nicht mal zwei Stunden unterwegs und schon wieder ein Kampf? Das kann ja heiter werden“, brummt der Maskierte. Alle vier schauen entsetzt in das Dickicht des Waldes, während die Ausschläge des Untergrunds immer weiter zunehmen. „Das gibt ja….“ Fried unterbricht seinen Satz. Mit lautem Krächzen werden Bäume entwurzelt, mit lautem Krachen dringt das Geräusch zerberstender Baumstämme an sein Gehör. „Ein riesiger Gorian!“ kreischt die zierliche Blauhaarige auf und weicht immer weiter zurück. „Bären, Hornissen und jetzt das…“, jammert Evergreen und erhebt sich in die Luft „Yosei Kiju: Leprechaun“ Sie ist die Erste, die den Gorian attackiert. „Babies!“, greift nun auch Bixlow ins Kampfgeschehen ein. „Solid Script: Water“ „Yami no Écriture: Itami“ Bevor der Gorian überhaupt eine Chance hat, zu reagieren, treffen die vereinten Angriffe des Fairy - Teams und ringen ihn zu Boden. Freudestrahlend springt Levy auf und hält Bixlow ihre Hand für ein High-Five entgegen, als sich der Waldbewohner wieder regt. Ein dunkles Lachen entfährt ihm, als er sich aufrichtet. „Damit wollt ihr mich verletzten?“ Spöttisch deutet er auf Frieds Katana, welcher daraufhin empört schnaubt. Keine Sekunde später wendet das Ungeheuer seinen Blick zum Rest der Gruppe und fixiert Evergreen. „Dich nehm‘ ich mit und mache dich zu meiner Frau“, grollt er und packt der Brünetten an den Kragen. Diese zappelt wie wild herum, als er sie näher zu sich heranzieht. Plötzlich ist alles still. Evergreen stockt der Atem und nach einem tiefen Seufzer wendet sie sich an den Gorian. „Ach, heiraten? Weißt du überhaupt welche Augenfarbe ich habe? Das muss mein zukünftiger Mann schon wissen.“, schnalzt sie ihm süffisant entgegen und nimmt ihre Brille von der Nase. Sie hat einen Plan, aber der muss sofort funktionieren, sonst sind sie wahrscheinlich verloren. „Zeig doch mal!“, mault der Gorian, der verzweifelt in Evers geschlossenen Augen nach der passenden Antwort sucht. „Schau mir tief in die Augen und merk sie dir“ umschmeichelt sie den Waldbewohner und hält seinen Blick. Keine Sekunde später ist das Ungeheuer zu Stein verwandelt. „Ever!!!“ Brüllt Bixlow enthusiastisch und auch Fried nickt anerkennend. Levy ist tief beeindruckt von dem Einfallsreichtum ihrer Partnerin und fühlt einen kleinen Stich in ihrem Herzen. Wenn sie doch auch nur ein wenig so wie sie wäre, vielleicht würde Gajeel…. Empörtes Gekreische reißt die Scriptmagierin aus ihren Gedanken. Evergreen hängt immer noch in der Luft, ihr Kleid eingeklemmt zwischen den versteinerten Fingern der Gorianpranke. Fried und Bixlow liegen vor ihr und rollen sich vor Lachen auf dem Boden. Tränen laufen ihre Wangen hinunter, während sie verzweifelt versuchen sich aufzurappeln, um ihre Freundin aus der misslichen Lage zu befreien. „Hört auf mit dem Scheiß und holt mich hier runter!“ quiekt die selbsternannte Fee aufgebracht und landet wenige Sekunden später ungebremst auf Bixlows Bauch. Dieser schaut sie entsetzt an und auch Frieds Gelächter erstirbt abrupt. Sie vernehmen ein gewispertes „Entschuldige“ und wenden sich zu Levy, die etwas entfernt stand und eben mit ihrer Schriftmagie einen Eisenbrocken erzeugt hat, um die Finger der steinernen Faust zu zertrümmern und somit Evergreen zu befreien. „Wir haben nicht mal die zweite Etappe unserer Reise hinter uns und schon ist mein Kleid kaputt“ jammert die Brünnette „Das kann ja heiter werden“ Stumm wandert der kleine Trupp weiter durch den Wald. Levy ist die Stille sichtlich unangenehm. Immer wieder sieht sie zu ihren Partnern auf, die schon jetzt diverse Blessuren aus den Kämpfen davongetragen haben. Evergreens Kleid hängt hinten im Nacken schon in Fetzten und der Gorian hat mit seiner Pranke deutliche Spuren auf ihrem Hals hinterlassen. Bixlows Maske ist bereits verschrammt und der Stoff, der sein Kinn bedeckt ist eingerissen und auch Fried sieht mitgenommen aus. Eine der Hornissen hatte ihn am Arm erwischt, sodass er nun einen kleinen Verband trägt. Levy versucht ihre Tränen zu unterdrücken und schluchzt leise auf. „Was ist denn los?“ fragt Fried besorgt und auch die anderen Beiden schauen sie beunruhigt an. „Ich…“ Ihre Stimme zittert, „Ihr…“ Sie ringt um jedes einzelne Wort und versucht krampfhaft ihre Fassung zu wahren. „Es tut mir so leid, dass ihr wegen mir solche Umstände habt“ schniefend reibt sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel und starrt ihre Freunde an. Die entsetzten Gesichtsausdrücke weichen sanfteren und Bixlow legt der zierlichen Blauhaarigen seine Hand auf die Schulter. „Fried ist hier, weil er hier sein will dieser neugierige Bastard. Ich bin hier, weil ich Angst vor Gajeel hab, sollte er erfahren, dass ich euch zwei hab alleine gehen lassen und Evergreen ist hier, weil sie sich nicht traut Elfman auf eine Mission einzuladen“ Die Schamröte steigt der Brünetten in die Wangen und Levy kann ein kurzes Auflachen nicht verbergen. Sie ist froh, dass die drei bei ihr sind. Ehrlich. Nach einigen Irrwegen, stehen die vier nun am Rande des Waldes. Levys Blick wandert den steilen Abhang an ihren Füßen hinunter und schweift dann in die Ferne. Vor ihnen liegt eine steinerne Wüste. Ein Ödland, mit trockenen, toten Sträuchern bewachsen, ohne einen Hinweis auf Wasser und Leben. Lediglich ein paar schwarze Geier schweben hoch oben in der Luft, auf der Suche nach Aas und verwesten Überresten. Ein kalter Schauer läuft ihren Rücken hinunter. Mit zusammengepressten Augen versucht sie, ein Ende der verdorrten Landschaft zu erkennen, doch die gleißende, heiße Sonne hindert sie daran. Ihr Ausblick ist schier unendlich. Besonnen faltet der Grünhaarige eine kleine Karte auf. „Nach Osten“ zeigt er die Richtung an. „Das Ödland ‚Dessergeon‘ zieht sich über hunderte Kilometer von Ost nach West. Wenn wir uns jetzt östlich halten, sind wir in fünf Stunden am Hang des Eisenbergs.“ Zustimmendes Nicken seitens der Kameraden veranlasst den Magier, die Karte wieder in seine Tasche zu packen. Mit missmutigem Schnauben fällt sein Blick auf den restlichen Proviant. Sie haben kaum noch Wasser. Das kann ja heiter werden. Wie Perlen an einer Kette, hangeln sich die vier Magier langsam an der dicht bewachsenen Felswand hinab. Meter für Meter scheint dabei die Trockenheit des Geländes zuzunehmen und das Leben der Natur zu entschwinden, denn die zu Beginn saftig grünen Lianen, sind starren Ästen und Wurzeln gewichen. Es kommt ihr vor, als hängt sie schon Stunden senkrecht in der Luft, ihr Arme schmerzen und ihr zierlicher Körper ist übersät mit Kratzern und Striemen die das verdorrte Gestrüpp hinterlassen haben. Zaghaft wagt sie einen Blick nach unten. Evergreen flattert wie ein Schmetterling auf ihrer Höhe und achtet wie ein Adler darauf, dass ihre Teamkameraden sich nicht vertreten oder Abrutschen. Immer wieder hört Levy ihre aufmunternden Worte und beißt die Zähne zusammen. Ein weiterer Blick verrät ihr, dass sie es fast geschafft hat, als sie ein Geräusch hört. Wie das Schlagen von großen Schwingen dringt es an ihr Ohr und ihr Atem stockt. „Nicht schon wieder“ stöhnt Fried auf, der sich nun auch Flügel herbeizaubert. Über ihnen schwebt eine Harpyie, bestimmt so groß wie Lily in Kampfform, und erzeugt regelrechte Windböen mit ihren Flügelschlägen. Levy starrt mit offenem Mund in die Violetten Augen des Ungetüms, als sich dieses ohne weitere Vorankündigung auf die kleine Gruppe am Felshang stürzt. Levy schließt die Augen, atmet durch und hofft, dass ihr Ende nicht allzu schmerzhaft sein wird, als sie das Klirren von Metall wahrnimmt. Fried hat sich vor sie gestellt und den Angriff mit seinem Katana abgewehrt. „Sieh zu, dass du runter kommst“ faucht er und stößt das vogelartige Wesen zurück. Levys Blick wandert in Sekundenschnelle zu Boden und dann wieder hoch. „Solid Script: Feather Pillow“ Mit angehaltener Luft lässt sich die Blauhaarige fallen. Die schwarzbraun bewachsene Felswand fliegt regelrecht an ihr vorbei und auch an Bixlow, der sie mit offenem Mund anstarrt, fällt sie entlang, bis sie unsanft auf einem riesigen Federkissen landet. Eigentlich hat sie sich die Technik ausgedacht, um bessere Chancen bei den Kissenschlachten im Mädchenwohnheim zu haben, doch hier schien es ihre beste Variante zu sein, heil und zügig wieder festen Boden unter die Füße zu kriegen. Mit lautem Poltern landet auch Bixlow in dem weißblauen Kissen. „Nette Idee“ grinst er sie an, während er sich aufrappelt. „You can, Babies“ schickt er seine Partner Fried und Evergreen zu Hilfe. „Das ist nicht unser Kampf, das sollen die Vögel besser unter sich klären“ schmunzelt er Levy zu und beide starren zu dem Schauplatz im Himmel, eine Hand als Sonnenschutz an die Stirn gelegt. Immer wieder stürzen die Kontrahenten gegeneinander, sichtlich erschöpft, dennoch haben Fried und Ever die Oberhand. „Yami no Écriture:…“ „Yosei Kiju:…“ Mit jedem Treffer lichtet sich das Federkleid der Harpyie. Sie verliert immer mehr an Höhe. Die Angriffe von Bixlows Puppen treffen das Dunkelwesen am Kopf, sodass es zurückgeschleudert wird, und mit lautem Donnern an die Felswand kracht. Die zerzausten Flügel verheddern sich im ausgetrockneten Gestrüpp und laut kreischend um sich schlagend manövriert sich das Tier in die Bewegungslosigkeit. Mit einem letzten Schlag schickt Fried die Harpyie in die Bewusstlosigkeit und landet lautlos neben seinem Team am Boden. „Wollen wir weiter?“, fragend richtet sich der Grünhaarige an seine Partner die eifrig nicken, denn Harpyien sind eigentlich keine Einzelgänger und noch mehr können und wollen sie nicht kämpfen. Levy hebt ein Paar schwarze Federn auf und verstaut sie sorgsam in ihrer Tasche bevor sich das Team mit einem mulmigen Gefühl ins offene Gelände wagt. „Jedenfalls sehen wir hier die Gegner sofort“ versucht Evergreen positiv hervorzuheben. „Das kann ja heiter werden“ antwortet Levy knapp. Wie oft hat sich dieser Satz heute schon in ihre Gedanken geschlichen? Der weitere Weg verläuft zum Erstaunen aller eher ruhig, lediglich eine Auseinandersetzung mit den Aasgeiern brachte einen kleinen Kampf mit sich, sodass sie ohne weitere Verletzungen am Eisenberg ankommen. Dieser reckt sich aus dem Boden steil gen Himmel und seine Spitze ist versunken in dichten, dunklen Wolkenschwaden. Das nun rote Licht der Abendsonne taucht den Riesen in ein warmen Ton. Fried verteilt den Rest des Wassers unter ihnen und mit letzter Kraft wagen die vier Magier den harten Aufstieg. Erschöpft erreichen sie das erste Hochplateau auf der sich eine riesige, freiliegende Wiese erstreckt. Mit offenen Mündern und Tränen der Verausgabung starren sie nun auf ein riesiges Blütenmeer, das fast das komplette Grün der Wiese schmückt. Die sonst metallisch farbigen Knospen schimmern in der Abendröte bronzen und mit leuchtenden Augen lässt sich Levy sinken um eine Pflanze zu pflücken. Es wirkt, als sei die Situation einem Gemälde entsprungen. Zufrieden betrachten die Raishinshu die zierliche Magierin und genießen den Anblick. Völlig übermüdet suchen sie sich kurze Zeit später unter nahe stehenden Bäumen einen Rastplatz. Sie brauchen den Mitternachtstau und bis dahin mussten sie noch ein paar Stunden ausharren. Während sie auf den Tageswechsel warten, beschließen sie, sich eine Ruhepause zu gönnen. An den Baumstamm einer dicken Eiche angelehnt, schläft das Team um Levy ein. Keiner von ihnen bemerkt die stechenden, grünen Augen, die sie aus einem Gebüsch heraus beobachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)