Die Freiheit zu weinen von Xylune (Naruto x Sasuke) ================================================================================ Prolog: -------- Der Anfang war ihm entglitten. Diese unbestrittene Tatsache stellte er nüchtern fest, als er seinen Blick auf die fiebrig glänzenden Sonne richtete. Ein Tag wie jeder andere und dennoch fühlte er, dass sich etwas verändert hatte. Nicht heute, sondern insgesamt. Er hatte es erst sehr spät bemerkt, zu spät, wie er dachte, denn zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Ereignisse längst seiner Kontrolle entzogen. Etwas, das er nicht hatte berechnen können, war geschehen. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, er kniff sie zusammen, bunte, doch farblose Flecken tanzten vor seinen Augen umher und gleichzeitig hob er die Hand, um sie vor sein Gesicht zu halten. Die Sonne blendete ihn, leicht schüttelte er mit dem Kopf in der Hoffnung es würde ihm die klare Sicht zurückbringen. Jetzt brauchte er sie, vor allem jetzt, dessen war er sich vollends bewusst. Für einen Moment hielt er inne und versuchte sich zu konzentrieren. Vergeblich, es fiel ihm schwer, die Emotionen und gedanklichen Fetzen zu fassen und in eine vermeintlich sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Womit hat es begonnen, fragte er sich stumm, und wann überhaupt?! Orientierungslos fragte er sich auch, warum es eigentlich nicht regnete. Ausgerechnet hier und heute könnte es doch regnen, dachte er. Ein Regen, dessen Tropfen wie Paukenschläge zur Erde fallen, verschwinden, um doch in ihrer unfassbaren Anzahl eine Spur zu hinterlassen. Eine Spur des Vergessens, der Reinheit. Dieser Ausdruck gefiel ihm - Reinheit - es klang irgendwie bedeutsam, beinahe schon heilig. Menschen hatten in der Vergangenheit und Gegenwart nach einem Zustand der Reinheit gestrebt, in vielerlei Hinsicht, für ihn hatte dieser Gedanke jedoch keinerlei spirituelle Hintergründe. Vielmehr erinnerte es ihn an ein weißes Blatt Papier, unbeschrieben, ungebraucht, ein Blatt mit unzähligen Möglichkeiten. Ein Blatt Papier für die Zukunft, überlegte er, auch das sagte ihm durchaus zu. Über ein Jahrzehnt lang hatte er sich kaum etwas sehnlicher gewünscht als eben so ein unbeschriebenes Blatt zu sein und den Federhalter, um es letztendlich zu beschmutzen, selbst fest in der Hand zu halten. So hatte er sich immer wieder ausgemalt, eine selbstgeschriebene Zukunft, ein Traum, ein Wunsch aus vergangenen Zeiten. Plötzlich zuckte er verwundert zusammen. Seine Fingerspitzen waren feucht, winzige Tropfen glaubte er zu erkennen und als er verständnislos mit müden Augen zur Sonne hinaufblickte, wurde ihm bewusst, dass sich nichts verändert hatte. Kein Regen. Nur die Freiheit, zu weinen. Wie von Krämpfen geschüttelt, brach er zusammen, krümmte sich auf dem trockenen Kies zusammen und die Freude, die er verspürte, hätte größer nicht sein können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)