Der Versuch dich zu verstehen von TheKats ================================================================================ Kapitel 10: Sticheleien ----------------------- „..es gab und wird nie jemand wichtigeren in meinem Leben geben als dich, Sherlock!“ Sherlock's Blick ließ Überraschung und Glück vermuten und es dauerte nur wenige Sekunden, bis er den liebevollen, grauen Augen verfallen war und sich ihnen langsam näherte. Sie küssten sich zährtlich und liebevoll. Sherlock schlang seine Arme um John, welcher seine Arme an Sherlock's Hüfte stützte und sie dann entspannt hinter dessen Körper zusammenlegte. Mrs. Hudson eilte zur Tür hinein. „Sher-“ Die beiden sprangen erschrocken auseinander. „Oh, das tut mir Leid, ich wollte nicht stören“ sagte sie weiter mit einem breiten Lächeln im Gesicht „aber es hat jemand geschellt. Funktioniert ihre Klingel denn schon wieder nicht?“ „Ich bin gerade erst zurück Mrs. Hudson, sie liegt auf der Treppe.“ Mrs. Hudson und John schauten ihn verwundert an. „Ich habe sie demontiert. Ich wollte nicht gestört werden.“ sagte er wie selbstverständlich. Die ältere Frau schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging zur Treppe hinunter. „Nun, dann werde ich die Türe öffnen. Aber bringen sie die Klingel wieder an! Ich bin ihre Vermieterin und nicht ihre Haushälterin!“ Sherlock grinste und John schnaubte lachend auf. Es war wie früher – wie vor zwei Jahren. Für John ein beruhigendes Gefühl. Wenige Sekunden später betrat Mary den Raum. Sofort sah John wie Sherlock sie von Oben bis Unten musterte. Er warf dem Detektiv einen mahnenden Blick zu, dieser verdrehte die Augen und ließ dann ein merklich aufgesetztes Lächeln auf seinem Gesicht blicken. „Mary.“ „Sherlock.“ Sie stachelten sich mit ihren Blicken gegenseitig an. „John, ich hab' dir deine Sachen in die Tasche vor der Tür gepackt. Ich habe direkt frische Sachen aus der Wäsche genommen – ich wollte ja nicht in deinen Klamotten herum wühlen.. Du bleibst doch nur eine Nacht, richtig?“ sie lächelte ihn erwartungsvoll an. „Äh, richtig. Dank' dir.“ entgegnete er etwas verwirrt. Als er sich gerade dazu bewegen wollte die Tasche herein zu holen, vernahm er überrascht wie Sherlock sich mit schnellen Schritten auf den Weg machte. „Gibt es sonst noch etwas, Mary?“ zickte sie der jüngere an, als diese noch keine Anstalten machte zu gehen. „Sherlock!“ stöhnte John genervt während Mary schon begann zu antworten. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass John in guten Händen ist. Darf ich mir keine Sorgen um ihn machen? Nichts anderes tust du doch auch, nicht wahr?“ Die Frage machte Sherlock stumm. Er war sich nicht sicher ob er ihr nun zustimmen oder von ihr ausgestochen fühlen sollte. Er gab John seine Tasche in die Hand, wandte sich aber nicht von Mary ab. Mary lächelte triumphierend. „Du hast mich von Anfang an abgestoßen, dabei habe ich dir nichts getan. Ich möchte wirklich keinen Streit mit John's bestem Freund.“ Schließlich wandelte sich ihr Blick in ein warmes, freundliches Lächeln. John schaltete sich dazwischen „Ja, Mary, ich hatte doch gesagt, dass er nicht allzu sozial veranlagt ist, nimm es also bitte nicht persönlich. Jedenfalls geht es mir hier schon ganz gut, du kannst also gerne gehen oder aber auch bleiben, wenn du möchtest.“ sein Blick mahnte Sherlock sie jetzt abzuwimmeln und er richtete sich auf, bedeutete ihm Gehorsam. Der Arzt war beeindruckt. Sherlock würde sich tatsächlich geduldig zeigen um ihn nicht zu verärgern? Diese Seite kannte er an ihm gar nicht. Der Soziopath war sonst nicht so offen ohne die Menschen durch seine Deduktionen in den Wahnsinn zu treiben. Aber Mary schien eine der wenigen Personen zu sein, die Sherlock stand hielten und das war für gewöhnlich die Art Mensch auf die er sich einließ. Dann war vermutlich das der Grund für sein Schweigen, sonst hätte er sich auch von John nicht ausbremsen lassen. „Nein, ist schon gut, John. Ich will euch nicht weiter stören. Ich denke ich kann mir jetzt sicher sein, dass du hier.. gut untergebracht bist. Sei nur bitte pünktlich morgen.“ sagte sie noch knapp und umarmte John zum Abschied, schenkte Sherlock ein weiteres Lächeln und verschwand dann. Die beiden Männer sahen sich an. „Du siehst es wirklich nicht, oder John..?“ brachte der jüngere ihm grinsend entgegen. „Was, Sherlock? WAS sehe ich nicht?“ frug er gereizt. „Ich schaue Menschen nicht an und kann ihnen dann ablesen wer sie sind und was sie wollen, ich muss das leider auf die alte Weise herausfinden und wenn mir Mary etwas nicht erzählt, dann weiß ich es auch nicht, aber sie wird wohl auch einen guten Grund haben, also was gibt es so auffälliges, dass ich übersehe obwohl es so wichtig ist?“ Der Detektiv schaute ihn unberührt an. „Ihr Blick, ihre Haltung, ihre Art mit dir zu reden – alles an ihr schreit nach deiner Aufmerksamkeit. John, diese Frau ist in dich verliebt. Die Tatsache, dass sie mit dir zusammenlebt und trotzdem keine weiteren Annäherungsversuche startet, sowie ausbleibend auffälliges Verhalten in meiner Gegenwart zeigen, dass sie daran gewöhnt ist von dir nicht auf diese Art gesehen zu werden, also ist sie schon seit längerer Zeit verliebt, vermutlich schon seit ihr euch kennt, zumindest besteht schon seit dem Interesse an dir.“ deduzierte der Detektiv. John starrte ihn mit offenem Mund an. „Dir ist das wirklich nicht aufgefallen?“ „Dir ist damals auch nicht aufgefallen, dass ich Interesse an dir hatte. So etwas entgeht einem schnell mal, Sherlock.“ entgegnete der ältere ruhig. Dann zog er sich mit seiner Tasche in die obere Etage zurück, ließ den jüngeren mit Unsicherheit zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)