Die vergessene Welt von DreamingAngel (Harvest Moon x Yu-Gi-Oh) ================================================================================ Kapitel 4: Magical Melody ------------------------- Magical Melody Für die drei die im Gras lagen verging die Zeit kaum merklich, während sie erneut in einem Meer versanken und sich in einer anderen Welt zu verlieren schienen. Die unendlichen weiten des Universums. Der zauberhaft süßliche Duft der vielen Herbstblumen strömte in ihre Sinne und löste dort ein anhaltendes Gefühl von Wohlbefinden und Zufriedenheit aus. „E.s...i.st...an..e...her...“ „Hm, hast du was gesagt?“, fragte die Blonde den Schwarzhaarigen, der zwischen ihr und Seto lag und ihnen hier und da die Sternzeichen zeigte, die er gefunden hatte. „Hm? Nein gerade nicht, da war ich vollends versunken, wieso?“, fragte der Wuschel und sie sahen sich für einen Moment in die Augen. „Ich dachte ich habe jemanden sprechen hören. War das Einbildung?“ Mokuba zuckte mit den Schultern und sie beide wandten sich zurück um noch etwas ruhe von der vielen Anstrengung zu bekommen. „Es ist -“ Nanali schloss die Augen um sich zu konzentrieren. Da sprach doch jemand zu ihr? „schon lange her.“ Dieses mal war sie sich sicher etwas gehört zu haben. Aber um sich nicht zu blamieren, da dachte sie zunächst nur an eine Antwort. „Lange her?“ „Sehr lange.“, antwortete die Stimme und Nanali bekam allmählich eine Ahnung wer da zu ihr sprach und warum sie kaum etwas hören konnte. Sie stand auf um sich der Zeder, die in der Mitte des Feldes alleine wurzelte zu nähern. „Nanali?“, fragte Mokuba und streckte seinen Nacken nach hinten durch, um sie dabei zu beobachten, wie sie sich unter das Blätterdach stellte und den Duft ein saugte, während sie sich genüsslich zur Seite streckend einen tiefen Atemzug nahm. „Lange her seid fremde hier waren?“, fragte sie in Gedanken und beachtete Mokuba nicht. „Gefällt dir die Melodie der Natur?“ Nanali schloss die Augen um das plätschern des Sees, den Wind in den Bergen, das rascheln der Äste, das heulen der Eulen und auch das milde wehen durch die weiten Wiesen in sich aufzunehmen. „Sehr sogar.“, flüsterte sie und schloss all dies tief in ihr Herz. „Das ist schön.“ „Liebe liebe Zeder. Sag mir eins, warum sehe nur ich die Erntegöttin oder höre deine Stimme? Wieso werde ich gebeten Licht in diese Welt zu bringen oder -“ „Weil du Nanali bist.“ Diese Antwort war für das junge Fräulein nicht sehr vielsagend, die obwohl sie nicht wusste ob die Zeder sie sehen konnte ein komisches Gesicht machte. „Du bist du und du hast deine Begabungen durch Veranlagung und durch deine eigenen Wünsche.“ „Veranlagungen und Wünsche?“ „Ja. Bist du nicht dazu geneigt dir viele Gedanken über dich und die anderen zu machen? Bist du denn nicht Gewissenhaft und ehrlich. Bist du nicht sogar ehrgeizig deine Ziele zu erreichen und deinen Wunsch von einem schöneren, harmonischeren mit freundlichen Menschen beseelten Leben zu erreichen. Du kannst noch träumen mein Kind und dir ist so eine Aufgabe ohne weiteres zu zutrauen. Aber sei dir sicher. Dass du nicht die einzige bist. Ich kenne auch andere auf dieser Insel, die die Erntegöttin besuchen. Der Wind erzählt mir täglich von ihren Abenteuern, Bemühungen und besten Wünschen.“ Nanali lauschte dem Baum und dachte das niemand im Dorf sie dafür auslachen würde, dass sie an die Legenden des Dorfes glaubte. Sollte sie die anderen suchen? „Was genau aber ist es, dass mich von Mokuba unterscheidet... Er könnte das vermutlich so viel besser.“ „Du hast dich für deinen Weg schon entschieden. Dein Herz hat es.“ „Ja! Ich will viele Pflanzen anbauen und die Insel verschönern und bereichern!“ „Weil du dich für diesen Weg entschieden hast. Den einer Landwirtin, kannst du sie sehen. Viele der Menschen auf der Insel konnten sie einmal sehen oder können es noch. Aber es werden weniger, weil immer weniger die Insel als schön erachten. Die Erinnerung an vergangenes was sie haben konnten quält sie.“ Nanali verstand. „Nein, du hast recht. So bin ich nicht. Ich habe zwei Menschen da draußen ein versprechen gegeben, dass ich immer mein bestes geben werde und dass kann ich nicht wenn ich nur traure und Aufgebe. Ich will das aller schönste aus meinem Leben raus holen und das kann ich nur, wenn ich andere mitziehe.“ Nanali meinte, dass verstärkte rascheln der Äste wären ein lautes Lachen, denn die Zeder musste glücklich sein, dass zu hören. „Nanali, lass uns endlich auf den Berg gehen. Die Sonne geht gleich auf!!“, rief Mokuba. Als Nanali zu ihnen blickte, standen die beiden Kaibabrüder schon wieder auf dem vorgegebenem Pfad und warteten. Mokuba winkte überschwänglich zu ihr rüber und war so ungeduldig wie ein kleines Kind. Na ja, vielleicht war er auch noch eins. „Vielen Dank, meine liebe Zeder. Du hast mich an etwas sehr wichtiges erinnert. Ich habe mir jetzt ein Ziel gesetzt und dieses werde ich auch mit Sicherheit erreichen.“ Sie verbeugte sich vor der hundert Jahren alten sprechenden Zeder und machte sich auf den Weg zu den zwei verwundert drein guckenden Kaiberbrüdern, aber unterwegs hievte sie ihren Umhängetasche noch mit einer Hand hoch. „Hey, Nanali, bist du denn gar nicht müde. Deine Tasche ist bestimmt am schwersten von allen.“, hakte Mokuba unterwegs zum Gipfel besorgt nach. Sie war Kugelrund und ging kaum noch zu und an den Seiten hingen die Trauben raus. „I-wo, warum du dir nur immer er sorgen machst!“, winkte sie strahlend und unbekümmert ab. Die schmerzen in ihrer Schulter vergrub sie einfach irgendwo in ihrem Bewusstsein zu den ganzen anderen unwichtigen Dingen. In nächster Zeit würde es nicht leichter werden. Sie hatte sich was vorgenommen und das würde sie auch erreichen. Da lohnte es nicht, sich über solcherlei belanglosen Dinge zu beschweren. Seto dachte, dass sie wirklich zielstrebig war und das begann ihm zu gefallen. Vielleicht konnte er ja irgendwann mal normal mit ihr reden wie Mokuba es tat. Ohne sie immer böse anzuschauen oder seine Eiswand anderweitig aufrecht zu erhalten. „Du bist gerade echt froh! Vorhin warst du noch so besorgt, willst du mir jetzt nicht mal sagen, was passiert ist?“ „Mokuba!“, ermahnte Seto ihn. „Sei nicht immer so neugierig und bedränge damit andere Leute.“ „Schon gut.“, winkte die Blonde ab. „Ich war traurig, weil ich zwei mir seeeehr wichtige Menschen in der Welt da draußen zurück gelassen habe, deren Wunsch es immer war, zu sehen wie ich alle meine Probleme bewältige und dabei mein Lächeln beibehalte. Das war immer ihr einziges Anliegen. Sie haben mir meine Familie ersetzt und jetzt geht ihr Traum nie in Erfüllung. Deswegen war ich bestürzt und traurig, aber mir ist in der zwischen Zeit wieder eingefallen, dass ich auch wenn sie es nicht sehen weiter daran arbeiten muss, damit all ihre Bemühungen nicht umsonst waren. Auch dann wenn sie es vielleicht nie erfahren werden!“ Das verstand Mokuba und er war eigentlich erleichtert, dass sie auch Menschen wie die zwei hatte. Das war vermutlich wie für ihn Seto zu haben. „Das ist cool. Nicht das du sie nicht mehr damit erfreuen kannst, aber dass du so robust gegenüber Problemen bist. Ein kleines tief zu haben und es nicht mehr überspielen zu können, ist ja nicht schlimm, dass ist ohnehin ungesund. Aber sich dann aufzurappeln und zu sagen weiter geht es ohne sich groß auf andere zu verlassen, dass ist besonders!“, entgegnete ihr Mokuba. Nanali musste schmunzeln. Sie hatte es doch gar nicht alleine geschafft. „Aber du warst doch da!“, lachte sie und dachte auch an die liebe Zeder und an die Erntegöttin und zu der größten Verwunderung Setos - „Und dein Bruder auch, der hat mich auch sehr aufgemuntert!“ „Ach echt?“, fragten sie beide im Chor. Beide mit der selben Geste. Einer hochgehobenen Augenbraue worüber Nanali jetzt erst mal herzhaft lachen musste. Dann endlich erreichten sie das Ende ihres Weges und sahen in das Tal hinunter, wo Blue Bell und ihr heutiges Ziel Konohana lag. „Müssten wir nur noch runter springen, dann wären wir da!“, witzelte sie und staunte über den am Horizont beginnenden Sonnenaufgang. Der am Strand war schon wunderschön gewesen. Der hier aber auch. „Kein rötliches Licht in einer Berglandschaft, kein faszinierender mit leuchtend, schimmernden teils rötlichen Wolken. Dafür ein wunderschönes Tal mit Sakurabäumen.“, faste Mokuba zusammen. „Ich finde es schön wie unser Ziel vor dem Sonnenaufgang liegt und aussieht wie die Offenbarung selbst.“ Da musste Mokuba ihr recht geben. Im Strahl der Sonne sahen die kleinen Zwillingsdörfer wirklich wunderschön aus. Idyllisch und freundlich wie das Paradies, dass sie erwartete. „Und zu eben: Seto strahlt doch immer schon durch sein fabelhaftes und glänzendes Erscheinungsbild, vor allem wenn er einen durch starre saphirblauen Augen, wie durch eine Nebelwand anstarrt. Wieso gibt es Leute die vor so was Angst haben. Ich hab noch nie so fixierende, eindringlich musternde Augen gesehen. Mal von seiner starren Gesichtsmiene abgesehen, sind die Augen doch wunderschön, nicht unbedingt angstauslösend.“ Seto gefiel nicht, dass sie das so betrachtete und er sah einfach weg. Mokuba hingegen war froh, mal jemanden getroffen zu haben der ähnlich dachte. „He he, ich sag doch mein Bruder ist überhaupt nicht beängstigend.“, kicherte er. „Und da hast du auch vollkommen recht. Er stichelt zwar scheinbar gerne, aber zurückgekommen und geholfen hat er auch, als ich vor der Brücke festsaß. Er hat halt so seine Eigenart. Die hat doch jeder.“, hielt Nanali fest. Sie gab sich schon mit so etwas zufrieden und konnte sich ehrlich dafür bedanken. Er, Seto, hatte sie doch mehr als unsanft dort abgesetzt. Sie war wirklich anders. Freundlicher. Verständnisvoller... „Schaut mal, da geht ein kleiner Pfad runter. Der ist mit Sicherheit nicht ganz ungefährlich, aber der kürzeste Weg.“, verwies er und besah sich den Pfad argwöhnisch. Durfte er Mokuba da runter schicken? „Hm, die Frage ist doch, ob der so bleibt. Wir können ihn anfangen, aber wenn er dann schmaler wird, ist der Rückweg nicht unbedingt einfacher...“, überlegte Nanali. Und dann, was Seto sehr wunderte , setzte sie die ersten Schritte darauf und schürfte auf dem Boden entlang los. „Hat die nicht Höhenangst?!“, fragte Seto und war leicht angepisst. Oder war das nur Show? „Erinnere mich halt nicht dran. Mokuba kannst du doch nicht schicken, um nach zu gucken, und du hast eben eher unzufrieden ausgesehen, als trautest du dem Weg nicht, also geh ich jetzt nachsehen. Müssen ja nicht alle gehen, bis wir wissen, ob der Weg auch zum Ziel führt.“, konterte sie. Mokuba hatte seine Augen auf sie gerichtet und betete innerlich, dass ihr nicht schwindelig wurde und abstürzte. Sie kann sich ja scheinbar schon mal zusammen reisen, dachte Seto, der beobachtete wie ihr Gesicht immer blasser wurde. „Also ich sehe hier schon einen Weg, der nach unten führt. Ich meine ihn vollständig überblicken zu können, aber er ist uneben, mit Steinen besetzt.“, erstattete sie Bericht. Aus irgend einem Grund wurden ihre Beine allmählich Pudding. Es schien ihr so, als würde sie vorne über da runter fallen, weil sie keinen halt mehr unter den Füßen hatte. Als riefe sie das Tal. Sie schluckte. Da runter? Aber sie hasste es das dritte Rad am Wagen zu sein, wegen dem alle einen Umweg gehen mussten. Unwillkürlich drückte sich ihr Rücken gegen die Felswand hinter ihr fest. „Gott, ist das tief.“, hauchte sie und hoffte, dass niemand es hörte. Seto war inzwischen an ihrer Seite und fuhr sie leicht an. „Wieso sagst du er ist begehbar, wenn du fast ohnmächtig wirst. Du stürzt ab, wenn du dein Bewusstsein darüber verlierst.“ „Danke für die Aufmunterung, Seto. Du hast Recht, wenn ich mich zusammen nehme passiert schon nichts.“, erwiderte sie und Schritt schon mal voran. Worin hatte sie das schon wieder gelesen?, fragte sich Seto Kopfschüttelnd. Andere bemühten sich in allem was er sagte den Haken oder die Täuschung, den Argwohn oder das Spöttische zu suchen und sie filterte eine Aufmunterung aus seiner Beschwerde. Seto konnte sie nicht einschätzen. Nicht ob sie jetzt eine jammernde Heulsuse war oder eine taffe Optimistin. Der Weg war auch nicht gerade kurz, aber immerhin kürzer, als um den Berg drum herum zu laufen, wozu sie erst mal hätten auf der anderen Seite absteigen müssen. „Vermutlich kommt er mir aber auch nur so lang vor.“, dachte sich Nanali und dachte, dass es eigentlich gut zwei Stunden kürzer sein musste. Hier und da mussten sie auf einen weiter unten gelegenen Pfad springen, wobei Seto sie fest hielt und ihr somit stärkeren Halt vermittelte. Mokuba hob er direkt hinunter, um jeglichen Unfall zu verhindern. Würde sich jemand die Beine brechen oder runter fallen, würde es zwar auch Musik geben, aber mit Sicherheit nicht die, die die beiden sich ausgemalt hatten. Innerlich seufzte er. Er konnte sich noch nicht wirklich Vorstellen wofür das gut sein sollte. Aber er verbot sich ein Kommentar dazu, wo sie ihrem Ziel doch ohnehin schon immer näher kamen. „Ist nicht mehr weit, Nanali, hast es bald geschafft.“, munterte Mokuba sie auf. Mit dem weiteren Abstieg verirrte sich hier und da immer mal wieder eine etwas rötlichere Nuance in ihr blasses Gesicht. Sie sagte sich, dass ihr nichts anderes über blieb, als sich dran zu gewöhnen. Es würde sich in dieser Landschaft nicht vermeiden lassen, später und jetzt auf unschicklichen Pfaden in der Höhe zu wandern. Sie sprach sich Mut zu und speicherte dankbar Mokubas Worte. Auch fragte sie sich wie man nur meinen konnte, Seto sei ein Kotzbrocken, er war nett und half ihr auch wenn er es scheinbar widerwillig tat. Er war eben einfach nur nicht gesellig. Früher hatte er ja auch immer damit rechnen müssen, ausgenutzt zu werden. So dachte sie zumindest. „Schau mal, der letzte Abschnitt. Hast es gleich geschafft!“, feuerte Mokuba noch einmal an und den letzten Vorsprung, bewältigte sie schon ganz alleine. Die drei sprangen den letzten Meter von der Anhöhe und hatten plötzlich wieder festen Boden unter den Füßen. Eine kleine Wiese um genau zu sein, nicht weit von dem eigentlichen Weg entfernt. „Also Konohana ist das östlichere, also gehen wir hier lang!“, orientierte sich das Fräulein und spazierte los. Ihr war nicht nach laufen zumute. Sie waren alle müde. Aber gelohnt wird es sich vermutlich trotzdem haben. Das mochten sie zumindest alle drei Glauben. Es war noch ein guter Fußmarsch von vielleicht dreißig Minuten bis sie irgendwann im Tor von Konohana standen. Es war ein Bogen auf dem der Name des Dorfes stand und der mit Kirschblüten und anderen Blumen geschmückt war. Passend zu der Stadt der Blumen in dem Blumenfeste gefeiert wurden. „Wann ist eigentlich das nächste Blumenfest?“, fragte Nanali den Schwarzhaarigen, der kurz nachdachte, ob es ihm so schnell einfiel. „Erst nächstes Jahr im Juni, das ist noch ein ganzes Jahr hin.“, musste er ihr betrübt mitteilen. „Hoffentlich kenn ich bis dahin Jemanden, der mir Blumen schenkt.“ „Von mir kriegst du welche, wenn du im Februar an meine Schokoladenkekse denkst!“, überlegte Mokuba laut. Sie waren beide erstaunt gewesen, dass es hier auch Traditionen wie Weihnachten hier Sternennachtfest, Silvester und Valentingstag und White Day unter dem namen Winter und Frühlings Erntedankfest. „Ist gut, ich werde dran denken!“, sicherte Nanali zu während sie zusammen die Wege aus weicher Erde entlang schlenderten und die Blumen an jeder Straßenseite bewunderten. Die Bäume, Wege, die Luft und vor allem aber die Architektur war für Nanali so faszinierend. „Ihr seid das ja gewöhnt, aber ich bin absoluter Fan von solchen alt asiatischen Gebäuden. So eines lass ich mir auch irgendwann mal bauen.“ Mokuba musste über diese Idee etwas lachen. „Weißt du so gewohnt sind wir es auch nicht. Solche Häuser gibt es bei uns nicht mehr viele. Nur noch riesige aus massiven Stein erbaute Wohnblöcke. Und unsere Villa war auch eher osteuropäisch.“ Nanali musste seufzen. So was armes. Wenn die Tradition einfach mal eben verschwindet. Hier konnte sie noch unberührte Natur bestaunen und richtige Kultur. Da es noch früh war, war kaum jemand auf der Straße und sie wussten erstmals nicht so recht, was sie mit der Zeit die ihnen noch blieb anfangen sollten, als ihnen eine junger Mann mit dunkelblonden bis hellbraunen Haaren die mit einer roten Mütze verziert waren, auffiel, der Briefträger Robin. Zu erkennen an seiner seitlichen Umhängetasche. „Uhm, entschuldige bitte...“, versuchte es Nanali, die etwas näher an ihn rantrat. Angesprochener machte ein freundliches Gesicht, als er sich zu ihr wandte und begüßt sie mit hingehaltener Hand. „Hallo, mein Name ist Robin. Ich bin der Briefträger hier und daher immer früh auf. Und ihr? Seid ihr wegen des Festes hier?“ „Puh, hallo Robin. Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Nanali und meine Begleiter sind Mokuba, der kleinere und Seto der größere von beiden Brüdern und ja, des Festes wegen sind wir hier. „Oh klasse. Es freut uns immer, wenn Leute von außerhalb kommen. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand von den Neuen kommen würde. Wir freuen uns!!“, verkündete er freundlich. „Aber ihr seid so früh!!“, bemerkte er dann. „Ehm, ja richtig. Wir sind heute Nacht auf dem Mutterhügel gewesen und haben dort die Landschaft und die Herbstfrüchte genossen.“ „Ihr wart die ganze Nacht unterwegs? Dann solltet ihr mal im Krankenhaus vorbei schauen! Ihr seid doch gestern erst angeschwemmt worden! Das wäre gesünder!“, versuchte der Briefträger. Seto wollte ihn gerade zu Recht weisen, Nanali war aber schneller. „Eine gute Idee. Ich weiß nicht, ob der Tag gut gewählt ist, aber wir suchen ohnehin Abnehmer für unsere Kräuter.“ „Hm, käme auf einen Versuch an, soll ich euch auf dem Weg dorthin umherführen? Ihr seid doch zum ersten Mal hier und das Fest findet erst in mehreren Stunden statt.“ Das würde ihr Problem lösen, dachte Nanali und stimmte deswegen zu. Da Mokuba auch nichts dagegen hatte, folgte Seto stumm. Was konnte es schaden die Lage aus zu Kundschaften? „Wir haben hier in Konohana -“, begann er. „Ein Krankenhaus, ein Rathaus mit Blue Bell, einen Teeladen, eine Baumaufzucht und einen von zwei mexikanischen Läden.“, beendete Mokuba. Robin sah ihn leicht verblüfft an, woraufhin die zwei ihm erklären mussten, dass sie gestern ausgiebige Recherche betrieben haben. Robin war froh darüber, das ihr Dorf so viel Interesse bei den Ankömmlingen fand. „Es freut mich zu hören, dass ihr scheinbar so gut über uns Bescheid wisst. Habt ihr euch schon um eine bleibe gekümmert?“ Nanali nickte und erwähnte, dass Basil sie zu Cam geschickt hat. Robin überlegte kurz, bevor er ihnen folgendes erklärte. „Richtig, Cam, er ist nach Blue Bell gezogen, was direkt an unser Dorf angrenzt. Aber ihr könnt auch ein Zimmer im Rathaus nehmen, da bin ich mir sicher. Jeder der für mehrere Tage hier her kommt, kann dort Unterschlupf finden.“ Seto grummelte etwas, weil er nicht unbedingt sagen wollte, dass sie kein Geld hatte. War das denn nicht anzunehmen, nach allem was passiert war? Robin verstand, worauf er hinaus wollte und beschwichtigte ihn auch zugleich. „Oh, es ist natürliche kostenlos, ebenso wie ein Frühstück, weil ihr ja nichts dafür könnt. Bis ihr eine Möglichkeit habt, wie ihr hier auf der Insel nach euren Vorstellungen leben wollt, kriegt ihr hier alle Hilfe, die ihr braucht. Nanali erinnerte dass an die Worte von Clair und erleichtert stellte sie fest, dass dies wohl die Philosophie der ganzen Insel war und das sie super mit einer solchen Leben konnte. Sie war ohnehin eine sehr hilfsbereite Person. „Ihr habt recherchiert. Fällt euch dann auch ein, was ihr in Zukunft machen wollt?“ Mokuba sah zu Nanali und wartete darauf, dass sie anfing. Sie wusste doch schon in welche Richtung sie wollte? „Nun, um ehrlich zu sein, wir wollen oder zumindest ich will auf jeden Fall, alle Dörfer der Insel kennen lernen und vieles über Pflanzen und Tiere mitnehmen. Aber überwiegend Pflanzen. Deswegen bin ich hier. Und wegen dem Fest natürlich, dass mich sehr interessiert. Ich liebe Musik musst du wissen. Mokuba hier begleitet mich vorerst, um dass zu finden, was ihm Spaß macht.“, erläuterte sie. „Ja, genau. Vor diesem Unfall war ich Vizepräsident einer Firma, die mein Bruder leitete und jetzt fällt es mir schwer, dass zu finden, was mir Spaß macht. Ehrlich gesagt habe ich keine Einwände gegen harte Arbeit und das Landleben braucht jetzt mehr als jemals zuvor neue Bewirte. Vielleicht fühle ich mich aber auch in einem anderen Sektor glücklicher, dass kann ich noch nicht sagen. Seto kann gut mit Zahlen umgehen und ist fast in jedem Fach hochintellektuell. Er könnte in der Hauswirtschaftsforschung oder in der Ideenfindung zur Verbesserung der Güteverarbeitung tätig werden. Aber prinzipiell hilft uns die Theorie nur brüchig, deswegen sind wir vorerst vom Beruf Reisende.“, witzelte der jüngere und Seto ließ sich indessen das eben gesagte durch den Kopf gehen. Verbesserung der Güter? Wieso eigentlich auch nicht. Jede Farm brauchte Hilfsmittel und das konnten Samenmaschinen, Werkzeuge, ultra- hoch erhitzte Öfen oder anderes sein. Außerdem, da interessierte es Mokuba scheinbar stark zu sehen wie die Insel aussah und wie die Menschen hier leben. Nebenbei wird ihm da kaum jemand Konkurrenz machen. Wer könnte Forschung besser betreiben als er. Es sind Hochschulschüler an Land geschwemmt worden, was könnten die in diesem Sektor schon ohne Weiterbildung leisten. Er hätte einen weiten Vorsprung und er liebte die Herausforderung. Sich mit den anderen Inselbewohnern zu messen und sie in einem Sektor zu schlagen der für ihn neu ist, dem Landwirtschaftssektor, könnte überhaupt das interessanteste werden, am Inselleben. Nebenbei bekam man nirgends bessere Ideen, außer auf einer Farm, auf der man selber anpackte und die Probleme des Bewirtens direkt vor sich hat. Davon gab es hier immerhin genug. Und dafür würde die Insel vermutlich zahlen. Denn, einen Freizeitpark, der das Roden des vermutlich ländlichsten Teils der Erde bedeuten würde oder einen Fernseher, den man nie benutzen würde, weil man das soziale Leben bevorzugte und auch keine Zeit dafür hatte, dafür würde wirklich niemand zahlen. Auf Ideen kam Mokuba. Aber Seto wusste, dass er nur selber nicht drauf gekommen war, weil er sich noch nicht damit abgefunden hatte und eben dass sollte er schleunigst. „Hier wären wir in Konohanas Krankenhaus.“, erklärte Robin. Seto hatte ihm auf dem ganzen hinweg gar nicht mehr gehört, so in Gedanken versunken war er. „Dr. Ayame!“, rief er und lief in eines der vielen Zimmer des Komplexes. An so was wurde hier wohl nicht gespart. Nach einigen Minuten kam eine Frau mit schwarzen kurzen Haaren aus eben dieser Richtung. Gefolgt von einem jungen Mann, eher etwas kleiner und mit Stethoskop. Ein Gehilfe? „Guten Tag. Mein Name ist Dr. Ayame. Ich hörte ihr seid des nachts über den Mutterhügel hierher gekommen und wollt uns nun unter anderem Heilkräuter anbieten. Hiro wird sich euch nacheinander ansehen und feststellen, wie eure Werte so sind. Ich werde sie mir danach durchsehen.“, fing sie an. „Ich nehme an, am besten wäre es den jüngsten zu untersuchen.“, schlug Hiro vor. Mokuba nickte und folgte brav. „Darf ich dann sehen, was ihr alles dabei habt?“ Nanali kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf und folgte ihr zu einem Tresen. „Ja, gerne. Auch wenn ich denke, dass hier eher weniger solcher Sachen gebraucht werden. Sind doch keine Flüchtlinge hier.“ Dr. Ayame setzte ein verschmitztes lächeln auf. „Du irrst. Von hier ist es schwerer an Kräuter, die auf dem Mutterhügel wachsen heran zu kommen und da sie nun in den anderen Regionen gebraucht werden, liefern sie kaum noch welche, müsste der Gedankengang sein. Daher nehme ich sie gerne an.“ Nanali schien froh über diese Antwort und kramte alles aus der Umhängetasche und legte es auf die Folie, die Dr. Ayame für sie auf einem Teil des Tresens ausgebreitet hat. Seto legte seine dazu, da die drei ohnehin ausgemacht hatten, dass jeder einen gleichen Anteil bekäme. Das Frau Doktor schrieb schließlich Namen auf einige Etiketten und klebte sie auf einige Tüten, in welche sie schließlich je eine Sorte eines Krautes tat und diese auswog. Seto war sich bewusst, wie leicht es für die Ärztin war sie über den Tisch zu ziehen, aber er konnte leider nichts dagegen machen, weil er seinen ganzen gestrigen Tag damit verbracht hat an einem Apparat herum zu basteln, anstatt sich über die Währung und Preise in verschiedenen Sachen zu erkundigen. In der zwischen Zeit war Mokuba fertig geworden und hatte gesehen, dass Nanali sich bereits an seinen Sachen vergriffen hat. „Und?“, fragte er. „Noch keinen Schimmer. Hab auch ehrlich gesagt vergessen, vorher in die Rathaus Bibliothek zu gehen und die Preise nachzusehen!“, gestand Nanali. Seto ging diese Ehrlichkeit und Naivität auf den Geist. „Macht doch nichts!“, entgegnete Mokuba und wendete sich an die Frau Doktor. „Wären sie uns böse, wenn wir nach einem solchen Buch fragen würden. So eines muss es hier doch auch geben?“ Die Doktorin schmunzelte. War misstrauen nicht etwas schlechtes? Aber scheinbar hatte sie von Neuankömmlingen nichts anderes erwartet. Es störte sie nicht. „Natürlich nicht, wieso sollte es denn auch? Hier, bitte, da hast du es. Wer von euch begleitet Hiro dann als nächstes?“ Nanali sah zu Seto. „Wenn wir schon mit dem jüngeren angefangen haben, machen wir doch einfach so weiter, du bist dran Seto!“ Der Brünette hob eine Augenbraue. „Du bist älter als ich?“ „Hm, lass mich mal nachdenken, in der Bravo hieß es dein Geburtstag sei der 25. Oktober und du besuchest die 10 Klasse einer japanischen Hochschule. Das würde rein rechnerisch bedeuten ich wäre zwei Jahre älter als du, wenn ich meine Schullaufbahn normal bestritten hätte, da ich eine Klasse wiederholt habe und du dieses Jahr noch nicht Geburtstag hattest, bin ich 4 Jahre älter als du. Ha! Du bist zuerst dran!!“, rechnete sie vor. „Moment mal du bist 20?“, fragte Seto ungläubig, während Mokuba zeitgleich fragte: „Du liest in einem Fanmagazin, in dem Seto aufgeführt wird?“ Nanali musste lachen. „Nein, eigentlich nicht, aber ich hatte eine Freundin mit Namen Emelie, die ein absoluter Seto Kaiba Fan auf Lebenszeit ist und sein wird. Daher hab ich solches Insiderwissen.“, kicherte sie. „Und ja. Ich bin tatsächlich schon so alt!“ Die beiden Kaibabrüder schüttelten ungläubig den Kopf. „Das ist doch nicht so alt.“, murmelte Mokuba. „Das glaube ich dir jetzt ehrlich gesagt nur schwer.“, grummelte Seto und folgte Hiro in den hinteren Bereich. Mokuba verfolgte dann, was Dr. Ayame weiter tat. Die einige der Kräuter zu anderen ihrer Art lag. Ihm war nicht entgangen, dass sie ein komisches Datum darauf geschrieben hatte. „Huh, das ist aber nicht heute.“ „In der Medizin wird vorrangig datiert, wann solche Dinge nicht mehr zu gebrauchen sind. Wann man sie bekommen hat ist eher von wenig Belang.“, erklärte Nanali. „Du scheinst dich auszukennen?“, hakte Dr. Ayame nach. „Eh, ja richtig. Ich habe Praktika als Pflegekraft hinter mir und wollte eigentlich auch eine Ausbildung dazu machen. Dort wo ich her komme wird man nicht Landwirt. Das ist eher ungewöhnlich. Hier kann ich mich nach Herzenslust damit beschäftigen. Anbauen und Feldarbeit könnte mir Spaß machen. Auch wenn es Frauen nur selten zugetraut wird.“ Dr. Ayame schien zu grübeln. „Also auf der Insel gibt es mindestens genauso viele weibliche Landwirten wie männliche, wenn nicht mehr. Da wären Clair aus Mineralstadt, Jill aus dem Tal, Chelsea aus dem Sonnenscheindorf, Akari aus Echodorf, Gretel aus Brisendorf, aus Waffeldorf Hikari und hier aus Konohana wäre es Lilian. Vielleicht beruhigt dich das etwas. Alle machen ihre Arbeit ausgesprochen gut. Wobei sie nicht nur ihre Arbeit als Farmer oder Rancher machen sondern auch gerne mal in die Minen hinabsteigen oder Fischen. Des weiteren pflegen auch sie die sozialen Konakte in ihren Dörfern, indem sie gerne bei Festen auftauchen und zumindest Ich kann nicht sagen, dass Lilian nicht gut auf sich aufpassen würde. Neben der harten Arbeit weiß sie inzwischen, wann sie eine Pause machen muss. Es war anfänglich zwar ein heikles unterfangen, aber sie macht mir bei weitem nicht mehr so viel Arbeit wie zu Beginn. Aller Anfang ist schwer. Ich hab dir jetzt außerdem nur die Farmerinnen ohne Spezifizierung genannt. Andere wären Cecilia, Lilia und Nori zum Beispiel.“ „Oha, dass sind ja wirklich eine Menge!!“, rief Mokuba verblüfft. „Mokuba! Sei vorsichtig mit deinem Organ, dass hier ist immer noch ein Krankenhaus.“, ermahnte Seto seinen jüngeren Bruder, als er gerade wieder zurück kam. „'Tschuldigung. Aber es gibt hier wirklich eine Menge weibliche Farmer- und Bäuerinnen. Da muss ich mir um Nanali ja keine Sorgen machen. Auch wenn der Anfang mit Sicherheit nicht leicht wird.“ Das Mädchen nickte. Dann war es an ihr Hiro zu Folgen. „Dann wollen wir mal.“, meinte er und begann mit Blutdruck messen. „Ehm, aber du wirst mir kein Blut abnehmen, oder?“, fragte sie schluckend. Hiro musste leicht darüber lachen. „Interessant, dass ihr scheinbar alle drei keinen besonders guten Draht zu Spritzen habt.“ Nanali hob eine Augenbraue. Mit ,ihr drei' meinte er nicht zufällig auch Seto? „Und diese Geste des Augenbraue Hebens habt ihr auch alle drei.“ Nanali setzte ein schiefes Lächeln auf. Hiro verkniff ein lautes Lachen. Na, toll., dachte sich Nanali. „Heißt dass, doch es wird Blut abgenommen?“ „Nein. Aber der kleinere, Mokuba, hat auch danach gefragt.“ „Und Seto?“ „Der hat mit einem Seitenblick auf die Kanister mit dem abgenommenen Blut von unseren anderen Patienten geschaut und hat sich für kurz verkrampft.“, meinte Hiro augenzwinkernd. Nanali entschied, dass sie das für sich behielt. Aber war es wirklich Angst vor Spritzen oder nur Misstrauen? Bei Seto wusste man nie so recht wie er wirklich war. Nanali hatte jetzt schon süße, aber auch ignorante Seiten an ihm kennen gelernt. Eigentlich glaubte sie ja, dass beide Seiten seine richtigen Charakterzüge waren. Er schien sich bei ihr eben nur nicht für eine Entscheiden zu können... „Ihr habt hier eine menge Bücher!“, fiel ihr auf und besah sich die Bücherregale. „Mhm. Die sind sowohl über Kräuter als auch über Fachspezifisches.“ Nanali war neugierig, ob es die selben auch in Mineralstadt gab oder ob sie zu den wenigen Prozent gehörten, die ihren Weg da noch nicht hin gefunden hatten. „Ehm, dazu kann ich nicht viel sagen, ich weiß nur, dass es in unserem Rathaus unter anderem auch viele Bücher gibt und dass einige von ihnen nur hier zu finden sind. Ich weiß aber keine Namen. Doch zumindest im Rathaus gibt es eine Liste über Bücher, die nur hier sind. Willst du da heute noch hin?“ Nanali überlegte. Sie würden dort übernachten. Also bot es sich an? „Die Bücher aus Mineralstadt haben wir, weil wir zuerst nicht wussten, ob wir direkt vom Mutterhügel hier her kommen würden oder noch mal nach Mineralstadt gingen, dort gelassen. Es würde sich also anbieten auch hier etwas auszuleihen oder zu lesen.“ Hiro nickte. „Ich mag die Bücher hier. Ich kann dir jegliche Kochbücher empfehlen.“ Nanali und Hiro unterhielten sich über Bücher, bis sie zurück zu den anderen gingen. „In Ordnung. Jetzt bin ich mir sicher, dass ich während meines Aufenthalts hier Bücher lesen werde und auch, dass ich wohl mindestens eine volle Woche hier verbringen werde.“, schloss sie als sie wieder bei Mokuba und Seto angekommen war. „Cool. Du kannst immer Fragen, wenn du was nicht verstehst. Ich glaube es gibt hier kaum jemanden, der dich abweisen würde, wenn du dich so energisch versuchst hier einzugliedern. Außerdem hattest du vorher ja nichts spezifisches gelernt. Viele von euch werden sich umsehen müssen. Je eher desto besser. Ich bewundere deinen Ehrgeiz.“entgegnete Hiro, bevor Dr. Ayame ihn um einen Gefallen bat, während sie die Bögen über die drei Patienten durchsehen wollte und sich dafür zurück zog und besagte drei mit Robin, der sich gesetzt und abgewartet hatte alleine ließ. „Tut mir Leid, Robin, dass du hier warten musstest.“, wandte sich Nanali an ihn der nur abwinkte. „Ist doch kein Problem. Ich finde Hiro hat recht, mit dem was er sagte, ihr wollt euch integrieren und nach etwa suchen, dass ihr machen könnt und das Spaß macht, anstatt euch nur auch das Dorf und ihre Ideen zu verlassen, dass finde ich gut und deswegen will ich euch unterstützen.“, winkte er ab. Nanali war über diese Antwort sichtlich erleichtert. „Hey, Nana-chan, magst du deinen Anteil gar nicht haben?“, fragte Mokuba freundlich, der gewartet hatte, dass sie mit Hiro und dem Briefträger fertig wurde. „Sagtest du eben Nana-chan?“, fragte sie kurzzeitig verblüfft. „Oh, darf ich nicht?“ „Doch, doch natürlich. Es stört mich nicht, ich finde es sogar recht süß, aber selbst in Japan ist diese Endung doch eher... sehr vertraulich und meistens unter Mädchen benutzt?“ „Uhm, stimmt schon. Aber kommen wir denn nicht gut miteinander aus? Und außerdem finde ich klingt das echt süß.“, rechtfertigte sich der Wuschel, woraufhin Nana schmunzeln musste. „Gut, Nana gefällt mir. He he, aber dann habe ich auch eine Bitte.“, forderte sie als Gegenleistung auf. „Klar! Was wäre es denn?“,wollte er daraufhin wissen und sah sie mit abwartenden Kulleraugen an. Seto stellte einmal mehr fest, dass sie gut miteinander auskamen und allmählich schien es ihm sogar richtig zu gefallen, dass sie sich so gut verstanden. Es machte Mokuba glücklich und das was nichts schlechtes. „Du musst mir auch einen Kosenamen anbieten, den ich auf dich anwenden darf!“ Über diese Forderung musste Mokuba leicht schmunzeln und kam sofort drauf zurück. „Moki! Nenn mich, Moki-chan, wenn es dir gefällt!“ Seto musste über diesen Vorschlag eine Augenbraue hochziehen. Diese Geste..., nachdem Hiro sie eben angesprochen hatte, musste Nana sich ein Lächeln verkneifen. „Moki, also? Ist das nicht sogar eine Spitzname, der Seto vorbehalten ist?“, laß sie aus seiner Reaktion. „Er hat sie eingeführt, aber da mein Name sich kaum anders abkürzen lässt und ich den Kosenamen echt gern mag, darfst du das nun auch. Das ist außerdem ein ganz besonderes Privileg!“, verkündete er stolz. „Wow, dann also Moki -chan. Kann ich mich mit arrangieren. Ist Seto dann auch okee? Es stimmt, dass ich dich vorher auch schon so genannt habe, aber vielleicht magst du es ja gar nicht?“ Seto seufzte einmal, bevor er ihr nachgab. „Von mir aus, aber für mich bleibst du Nanali.“ „Auch gut.“, gab sie sich zufrieden. So unterhielten sie sich eine Weile weiter. „Ihr wirkt nicht so, als kennt ihr euch erst seid gestern...“, fügte Robin irgendwann in der Unterhaltung an, was Nanali besonders gefiel. Auch Mokuba mochte es, dass sie diesen Eindruck machten. Seto seufzte lediglich und akzeptierte es wie es ist. Es machte ihm nichts, dass Mokuba neben ihm auch noch andere hatte, die er gerne mochte, solange diese ihn nicht behinderten oder ihn und seinen Moki gegeneinander ausspielten. Und das, das hatte sie ihm schon bewiesen, mochte sie nicht. „Jeden Falls. Hier das ist deins!“, entschied Mokuba und händigte ihr schlussendlich ihren Anteil aus. Nach einigen wenigen Minuten kam dann auch die Doktorin zurück und offenbarte ihnen ihre Meinung über die Ergebnisse. „Hm, ihr seid alle drei erschöpft ohne frage. Besser wäre es, wenn ihr nicht mehr lange draußen rum marschiert, und heute am Tag öfter Rast einlegt. Des weiteren möchte ich, dass ihr heute alle früh schlafen geht. Mit Nanali hätte ich gern noch einmal alleine gesprochen.“ Die Blonde seufzte leicht, dann schüttelte sie den Kopf. „Schon in Ordnung, ich weiß was sie sagen wollen. Ich weiß mein Körper ist seit Geburt an schwach und an häufigere Strapazen nicht gewohnt. Mein Arzt von früher meinte es ließe sich durch engagierten Sport wieder lösen.“, murmelte sie zum Ende hin kaum noch. „Was hat dich davon abgehalten.“ Nanali sagte nichts sondern, hielt ihr den rechten Arm hin. Einige Minuten untersuchte die Ärztin ihn stumm. „Oh, du hast Gelenkschwierigkeiten. Vor allem in der Ellen-beuge. Ein Unfall?“ „Uhm, eine Entzündung. Sie ist noch nicht lange her. Ich hatte Sportverbot über drei Monate und bin deswegen außer Training.“ Die Ärztin nickte verstehend. „Das erklärt deinen außergewöhnlich hohen Blutdruck zumindest zum Teil. Aber du wurdest als letztes Untersucht. Vielleicht ist da noch etwas anderes? Nicht genug gegessen vielleicht?“, fragte Dr. Ayame nahe zu wissend. Das Mädchen sah beschämend zu Boden. „Es ist egal wie viel ich esse, dass fragen sie mich immer alle. Aber mir viele nicht auf, dass es zu wenig wäre.“ „Wer weiß, dass er Beschwerden hat und sich sicher ist, dass sie einen körperlich anstrengenden Beruf ausüben will, sollte besonders auf Ernährung und genügend Schlaf achten. Dem bezüglich solltest du zuerst recherchieren. Überanstreng dich heute nicht.“ Nana nickte verstehend. „Versprochen.“, würgte sie heraus. Der Ärztin war nicht entgangen, dass ihr das schwer gefallen war. „Keine Sorge. Ich passe mit drauf auf!“, versprach Mokuba, dem das ebenfalls aufgefallen war. Seto entschied für sich, dass sie ebenso zielstrebig war wie er. Der Vorfall von gestern muss mit daran gelegen haben, dass sie nicht sehr Stress belastbar war. Er hielt es aber für besser darüber zu schweigen. Immerhin war ihre Situation auch außergewöhnlich und sie hatte den ganzen vorangegangenen Tag damit zu kämpfen gehabt, es vor ihm und seinem Bruder zu verbergen, sodass es nicht weiter verwunderlich war, wenn sie da an einem Punkt angekommen war, der nicht mehr runter zu spielen war. In ihr musste alles hervor gekommen sein, was sie sonst noch belastet und was in ihrer Vergangenheit ruhte. Das würde nach ihrer gestrigen Reaktion nicht wenig sein. Wenn er Zeit hatte und es für sinnvoll hielt, würde er versuchen es herauszufinden. Konnte ja nicht schaden über Mokubas neue Freundin etwas mehr zu Erfahren. Er musste doch Gewissheit haben, darüber mit wem sein kleiner Bruder verkehrte. „Gut, wohin geht es als nächstes?“, fragte die Blonde dann abwartend, als sie vor dem Krankenhaus standen. „Hm, uns bleibt noch einiges an Zeit. Und da ihr Pausen einlegen sollt und keinen Stress aufbauen dürft, bietet sich eine Route ganz besonders an. Eine bei der wir an einem Teeladen vorbei kommen.“, überlegte Robin und ging mit den dreien weiter spazieren. Vorbei an einer Blumenzuchtanlage. Die Nanas Aufmerksamkeit im Nu einfing. „Wow, wenn Cam in Blue Bell lebt, wem gehört dass hier dann?“, fragte sie neugierig. „Der frühere Seeman, Mako, der sich selbst einen Piraten nennt lebt hier mit seiner Tochter Reina. Sie hat in der Stadt Agrarwirtschaft studiert und lebt deswegen hier als Floristin. Sie züchtet wunderschöne Blumen. Wenn du dich für Aufzucht von Pflanzen interessierst, dann solltest du die nächsten Tage mal hier vorbei schauen.“ Nanali nickte und nahm sich das, ganz sicher vor. „Ob sie wohl geöffnet haben?“, grübelte Nanali. Robin entschloss nachzusehen und winkte sie heran. „Ich hab ohnehin einen Brief für sie, schauen wir also rein!“ „Willkommen, der Blumenladen hat heute geschlossen.“, werden die vier von der Besitzerin mit geflochtenen Haaren Reina begrüßt. „Morgen Reina, ich habe einen Brief von Westa für dich.“, überbrachte Robin und händigte ihr den Brief aus. „Oh, ich hab den Dünger aber diesen Monat doch pünktlich bezahlt?“, dachte sie laut nach und öffnete den Brief. „Hm, verstehe, sie bestellt einige Samen.“, stellte sich dann heraus. „Ist sonst noch was, Robin?“ „Hm, also-“, begann er und trat beiseite um den Blick auf Nanali freizugeben. „Guten Tag. Mein Name ist Nanali. Ich bin neu hier und habe von draußen dein Blumenbeet bewundert. Es ist wunderschön. Das wollte ich nur sagen!“ Reina sah etwas verlegen auf den Fußboden. „Tag. Freut mich das du dass sagst. Ich kümmere mich alleine um alles.“ „Das ist Wahnsinn. In interessiere mich für Pflanzen und ihren Anbau und möchte in den nächsten Tag viel darüber lernen. Kann ich vorbei kommen, um dich bei deiner Arbeit zu beobachten?“, fragte die Blonde voller Enthusiasmus. „Uhm, in Ordnung, wenn du mich nicht bei der Arbeit störst, kannst du kommen.“ Vor dem Blumengeschäft erklärte Robin ihnen dann, dass Reina ein sehr ernstes und schroffes Mädchen von der Art her sei. „Damit habe ich kein Problem, Menschen die von der Art her anders sind als ich, sind doch nicht automatisch schlecht oder unsympathisch. Außerdem ist sie auch sehr ehrlich, auf ihre Art und Weise. Und zusätzlich bin ich so eine Art schon von jemand anderem gewöhnt.“ Seto schnaubte und sah behielt die Arme vor der Brust verschränkt. Robin wusste sofort was sie meinte. So schätzte er den Brünetten auch ein. „He he.“, lachte Nanali und sie setzten ihre Besichtigung fort. „Dort drüben ist Shengs Schmiede. Hier könnt ihr Werkzeuge für die Feldarbeit bekommen. Niemand im Dorf wertet euch eure Werkzeuge besser auf als er. Mit Werkzeuge meine ich vor allem Sichel und Hacke.“ Nanali bereute nicht hier her gekommen zu sein. Konohana war besonders auf die Feldarbeit spezialisiert. Hier würde sie eine Menge lernen und auch eine Menge erstehen können, was ihr später von Nutzen wäre. Die vier betraten die Schmiede und sahen den Schmied Sheng, direkt bei der Arbeit. Er war klein mit leicht nach innen eingesunkenen Augen, so schien es zumindest und einer Mütze die an einen Panda erinnerte. „Guten Morgen, Sheng.“ „Guten Morgen, Herr Schmied.“, begrüßten zuerst Robin dann Nanali beinahe zeitgleich. „Hallo Robin. Hast du heute einen Brief für mich und wer sind diese Leute?“, fragte der Schmied, der kurz von seiner Arbeit aufsah. „Nein, kein Brief. Ich führe drei der gestern Gestrandeten in unserem Dorf herum bis das Fest anfängt. Sie wollen hier viel lernen, um schnell einen Anschluss an unsere Inselkulturen und Arbeit zu finden.“ Sheng nickte verstehend. „Das sind Nanali, Mokuba und Seto.“ „Entschuldigt, dass ich euch keine Hand zum Gruß anbieten kann.“, bat er um Verzeihung und lachte etwas auf. Seine Hände waren von der Arbeit verschwitzt, voller Ruß und Dreck. „Nur keine Bedenken. Was wird dass, was sie da machen?“, winkte die junge Frau ab. „Hm, das? Der Kopf einer Sichel.“ Nanali sah sich in der kleinen Schmiede um und war begeistert von den verschiedenen Sicheln, Hacken und Gießkannen, Hämmer und Äxten.“ „Wo liegen die Unterschiede in ihrer Arbeit?“ „Wenn ich mal keine Hufeisen schmiede, die genau die Größe des Pferdes haben müssen, dann muss der Stiel die richtige Größe für den Anwender genehm sein. Und Gießkannen haben unterschiedliche Füllmengen.“ Nanali meinte zu verstehen, aber ganz zufrieden war sie damit noch nicht. „Warum sind die Hacken so unterschiedlich oder die Sichelköpfe unterschiedlich. Was benutzt man am häufigsten bei der Feldarbeit?“, löcherte sie den Schmied, woraufhin der zu Lachen begann und sich kaum mehr ein bekam. Dann legte er seine Arbeit weg und entschied, dass sie das neugierige Mädchen herumführen müsste, wie in einem Museum. „Eine Hacke muss entweder für das Umgraben von Feldern oder das Ausgraben von Erzen in den Minen geeignet sein. Es gibt die grobe Hacke, die feine Hacke, die mehr an eine Heugabel mit gekrümmten Zapfen erinnert und die Spitzhacke, mit der du Gestein zerschlägst. Mit der groben Hacke behandelst du deinen Acker vor, bevor du ihn mit der feinen Hacke verfeinerst. Es gibt keinen Grund nach der Ernte eine grobe Hacke zu benutzen, wenn der Acker noch weich ist.“ Nanali verstand und lauschte Sheng aufmerksam. „ Sicheln haben unterschiedliche Reichweiten. Ein Anfänger kann nicht mit jeder Sichel umgehen. Die mit weiter Reichweite sind besonders gut geeignet um Gras oder Getreide zu sicheln. Wenn du Arbeiten machen möchtest, die keine große Reichweite brauchen, zum Beispiel der Böschung im Garten oder - “, während der Schmied Nanali die Nutzung der verschiedenen Werkzeugtypen erklärte und ihr hier und da mal eine in die Hand gab, um es sie selbst spüren zu lassen, wie handlich oder unhandlich sie je nach Arbeit waren, fragte sich Seto, wieso es hier niemand für nötig hielt einen einfachen Rasenmäher zu erfinden und zu benutzen... das wäre viel angenehmer und leichter? Mal abgesehen davon, dass es sich bei Kräutern nicht anbieten würde, wäre es bei Getreide und Gräsern viel effektiver und empfehlenswerter. Auch die Verletzungsgefahr wäre niedriger. So was wäre meine erste Idee für eine nützliche neue Inventur, überlegte Seto. Bis ihm dann einfiel, dass er wenn er sie stabil baute und dass musste er, sie alle vielleicht einen kaufen würden, aber er danach keinen verdienst mehr daran machen würde und die Vielseitigkeit der Sicheln des Schmiedes dann all ihre Schönheit und Nützlichkeit verlieren würden. Er dachte, dass die Menschen vielleicht auch lieber bei etwas gewohntem blieben und es mehr Unheil als Nutzen bringen würde, Werkzeug im großen Stil zu ersetzen. Es würde sich bei großen Maschinen, wie der Samenmaschine oder der Mühle mehr lohnen, insbesondere weil so was auch im einzelnen viel Geld brachte. Nach einer rundum Führung mit einer ausführlichen Erklärung fanden sich die Freunde auch an dieser Stelle wieder vor einem Gebäude und überlegten wohin sie noch gehen konnten. „Es bleibt nicht mehr so viel Zeit. Ihr werdet euch zwischen Gombes Samenverkauf mit anliegender Farm seiner Enkelin, Lilians Farm und dem Teeladen entscheiden müssen. Und da euch eine Pause gut tun würde, empfehle ich letzteres.“ Die drei waren einverstanden, was Nanali durch ein „Klingt gut.“ verdeutlichte, war dies nun ihre letzte Anlaufstelle vor dem eigentlichen Fest. Robin vermutete fast, dass sie vielleicht gar nicht mehr geöffnet hatten, was zum Glück aller nicht der Wahrheit entsprach. „Guten Morgen, Ying.“, begrüßte er ein kleines Mädchen mit violettem Kleidchen, einer Mütze, geflochtenen langen schwarzen Haare und einem Panda, den sie bei dem Anblick der vielen neuen Leute an sich drückte. „Gott ist die Süß!“, entwicht es Mokuba. Nanali gab ihm recht. „Hallo, Ying, freut mich dich kennen zu lernen. Mein Name ist Nanali.“ „Ich heiße Mokuba und dass ist mein Bruder Seto!“, stellte Mokuba nun auch sie vor. Robin war indes nach hinten zur Theke gegangen und hatte gefragt, ob es in Ordnung für sie war hier einen Tee zu trinken und einen Happen zu essen. „Oh, mei. Stimmt es, dass ihr gestern hier ankamt. Dass muss alles sehr anstrengend für euch sein. Seid ihr nicht Müde?“ Nanali mochte die nett aussehende ältere Dame sofort. Die Sorge die ihr ins Gesicht geschrieben war machte sie auf Anhieb sympathisch. „Guten Tag. Müde, dass sind wir wohl auf jeden Fall. Anstrengend war es vermutlich auch, aber so was hält uns nicht auf.“, gab sie zurück und musterte wie die Dame ihre Gesichtswinkel um keinen Millimeter mehr verzog. Was sollte sie nur sagen, um die Dame zu beruhigen. „In Ordnung ich lade euch ein einmal bei uns kostenlos zu essen und Tee zu trinken. Ihr braucht es dringend.“ Nanali hatte bedenken dieses Angebot anzunehmen. „Seid ihr sicher? Ich hätte kein gutes Gewissen...“, begann sie, doch wurde sie überhört. „Nehmt nur platz. Dort an einem Tisch in der Sonne. Wir haben eine Terrasse. Ich bring euch was. „Mein Name ist außerdem Yun. Ying wärst du so lieb und begleitest unsere Gäste.“ Das Mädchen nickte und ging ohne ein Wort voraus. „Ying, sind Pandas hier irgendwas besonderes? Der Schmied Herr Sheng hatte auch etwas Panda ähnliches auf dem Kopf.“, fragte Nanali, die ein Gesprächsthema suchte um das schüchterne Mädchen aufzuheitern. Zunächst sagte sie jedoch nichts. „Als Ying ihn zum ersten Mal gesehen hat, dachte sie Sheng sei ein großer Panda, nicht wahr Ying?“, erzählte die ältere Dame als sie zurück kam um den Tisch mit Robins Hilfe zu decken. „Warum erzählst du unseren Gästen nichts?“ Ying sah leicht verlegen zu Seto der mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl saß und es vermied irgendjemanden anzusehen. Stattdessen sah er zu dem Fluss, der an ihnen vorbei Floss und in dem Teichrosen lagen und Hanf wuchs. Gegenüber stand auf der anderen Uferseite ein großer Kirschbaum, dessen Blätter orangerot waren und langsam zu Boden fielen. Im Frühling müsste es wunderschön sein., dachte Nanali und nahm sich vor dann wieder her zu kommen. Nichts desto Trotz war es wirklich nicht leicht in Setos Gegenwart gute Laune zu verbreiten. Sie überlegte nicht Lange, ob sie ihn drauf ansprechen sollte oder nicht. „Es ist wirklich schön hier. Selbst im Herbst. Seto meinst du nicht, du könntest dich Entspannen, wenn du an so einem schönen Ort bist?“, sie steckte so viel Liebe in diese Worte wie sie nur konnte. Dennoch schienen sie Seto zu reizen, der einen missbilligenden Blick aufsetzte und sie von der Seite her musterte. „Hey, Seto du magst Kinder, richtig?“, fragte sie dann aus heiterem Himmel und er sah sie prüfend an. „Denkst du?“ „Weiß ich, weil du eine ganze Freizeitparkkette aufbauen wolltest und die Eintrittspreise bei Kaibaland Rekordverdächtig billig waren. Damit jeder, selbst ärmere Leute im Profitorientierten Japan dort hin gehen könnten.“ Seto wusste zunächst nicht, was er darauf sagen sollte. Sie hatte recht, aber sollte er das zugeben. Ihr Lächeln irritierte ihn. Es war ein freundliches, ja wohlwollendes Lächeln. So was war ihm auch noch nicht passiert. „Ich bin nicht gut im Umgang mit Kindern. Aber es ist nicht ganz zu leugnen, dass ich Kinderlieb bin.“, gab er schlussendlich seufzend zu. Ein Blick in Richtung der schüchternen leicht verängstigten Ying und Mokubas Kulleraugen hatten ihn aufgetaut, auch wenn es ihm nicht behagte. „Ich hoffe ihr mögt diese Kuchen.“, kam es von Yun, die erneut mit einer dreifachen Etagere mit verschiedenen Kuchen auf die Terrasse kam. Gefolgt von Robin, der eine Keramikkanne mit Tee brachte. Nanali besah sich erstmals das Teeservice, dass es ihr sofort antat. „Ich bin absoluter Fan von Keramik, Teeservice, Japanisch Chinesischem Tee und einer so schönen natürlichen Umgebung. Ich bin im Himmel!!“, schwärmte sie und die Tränen die ihr in den Augen standen ließen keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinte. Seto war sogar erschrocken, dass sie so hoffnungslos ehrlich und naiv war. „Das freut mich!“, kicherte Yun und sie hielten einen netten Plausch. „Welcher ist dein Lieblingstee?“, fragte die ältere Dame und hielt ihr eine Karte hin. „Oh, ich liebe Jasmin, Grünen und Schwarzen Tee und auch ihren Milchtee. Die anderen habe ich aber noch nicht probiert. Ich habe keine Ahnung was mir hier nicht schmeckt. Ich sage ja ich bin im Paradies.“ „Ein so ehrliches Kompliment dieser Art habe ich auch noch nicht bekommen.“, lachte die Dame und Ying wurde die Blonde immer sympathischer. „Magst du Pandas?“, fragte sie nun plötzlich. Nanali überlegte nicht lange. „Die sind doch super niedlich. Aber vor allem liebe ich Stofftiere. Ich weiß, so etwas sollte ich in meinem Alter nicht mehr sagen. Aber ich sammele sie. Wo ich zu Hause war hab ich immer welche zu besonderen Anlässen geschenkt bekommen und sie auf meinem Kleiderschrank gestapelt. Sie hielten für mich alle Erinnerungen fest. Ich hab das ein oder andere sogar noch mit ins Bett genommen.“, erzählter sie strahlend und mit leuchtenden Augen. Ying gefiel diese Antwort und sie unterhielt sich noch bis sie los mussten mit ihr und Mokuba. Hier und da konnte auch Seto sich zu einem Satz hinreisen lassen. Im Rathaus angekommen steuerte Robin sofort die Bürgermeisterin Ina an, der er einen Brief überreichte und auf die drei Besucher hindeutete. „Willkommen. Ich bin Bürgermeisterin von Konohana Ina und hier im Rathaus genauso wie Rutger der Bürgermeister des Nachbardorfs anzutreffen und für alle Anliegen Ansprechpartner. Es wäre gut, wenn ihr nach dem Fest im Raum bliebt Ich werde euch dann eure Zimmer zeigen, die ich euch die restlichen Tage eures Aufenthalts in Konohana oder Blue Bell gerne zur Verfügung stellen werde.“ „Das ist sehr großzügig.“, gab Nanali zurück und nahm anschließend gerne die Einladung sich zu setzen und das Fest zu genießen an. Gespielt wurde ein Opus geschrieben von dem Violinisten Mikhails selbst. Die Harmonie versetzte die drei wandernden in eine Welt der Klänge und Noten. Genussvoll schloss Nanali die Augen und ertappte sich hier und da wie sie ab und an für kurze Zeit weg gedöst war, so angenehm waren seine Stücke, die über drei Stunden dauern würden und einmal alle 45 Minuten unterbrochen würde. Um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken oder auf Toilette zu gehen. „Ich liebe die Kunst.“, murmelte sie und würde sich vollends einsaugen lassen von seinem musikalischem Scharm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)