Eine Sammlung. von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 15: Umbrella (Text) --------------------------- Ein lauter Schrei war zu hören. Laut. Zu laut. Ein Junge schrie sich die gesamte Seele aus dem Hals. Beglitten von den, auf alle Arten variierenden, Tönen eines Musikinstrumentes. Die gesamte Szenerie hatte etwas dunkles, etwas bedrückendes, denn sie sagte genau das aus, was die geschrienen Worte aus dem Mund des Jungen nicht vermochten, da es unmöglich war, die Sprache in dem Schrei zu erahnen. Während er seine emotionsvollen, doch nichtssagenden Worte in das Mikrofon brüllte, knickte er seinen Körper immer mehr ein. Ging in die Hocke, beugte sich nach vorne, und immer weiter dem Boden entgegen. Kurz bevor er ganz dort ankam, verstummte er, doch die düstere Atmosphäre verblieb. Denn die Hintergrundmelodie, die einer elektronischen Gitarre entstammte und sich nun in der tiefen Oktave aufhielt, griff eben diese wieder auf und leitete sie fort. Dann verstummte auch sie. Eine Stille entstand im Raum. Der Junge hatte sich nach Beendigung seiner geschrienen Gesangseinlage vollkommen auf die Knie sinken lassen. Dort verharrte er nun, das Mikrofon unter der linken Hand, welche er, sowie die rechte, auf den Boden drückte, um nicht mit dem Oberkörper diesem entgegen zu fallen. Seine Schwarzen Haare hingen ihm in das Gesicht, man konnte nichts, als ein wenig blasse Haut erkennen. Seine Haare zitterten, ebenso wie sein gesamter Körper. Seinen Schultern war dieses am meisten anzusehen. Die Person, die nun ihr Musikinstrument beiseite gestellt hatte, an die bröckelige Wand des Kellerraumes gelehnt, in welchem sie sich befanden, ließ sich neben den Jungen sinken, der ins gesamt ein halbes Jahrzehnt jünger war, als er selbst. Legte diesem eine Hand an die rechte, zitternde Schulter, welche sich auf der ihm näheren Seite seines Körpers befand. Doch die schmächtige Person, auf dem Boden, zuckte zusammen. Krallte mit der rechten Hand einige Bruchstücke, der zerbröckelten Spachtelmasse, welche sich auf dem Boden, unter seiner Hand, wo er zu Boden gegangen war befanden, fest in eine Faust, die sich nun ballte. Wobei sich nicht zuletzt diese Einzelteile in seinen Handballen bohrten. Er wurde von der Person neben sich angesprochen und sprang auf, stolperte ein paar Schritte zurück, bis zu der Wand des kleinen Kellerraumes. Nun sah man deutlich, dass ihm ein paar tränen über die Wangen liefen. Er stieß mit dem Rücken an eines der Regale dort unten, welche vollgestellt mit CDs und anderem Musikmaterial waren. Er taumelte, als er sich von dem Regal wieder abstieß. So sehr, dass seine schwarzen, zerzausten Haare, mit der ausgewachsenen Frisur einmal durch die Luft schwangen, und nun den Blick auf rote Augen freigaben. Darunter dunkle Augenringe, die von den vielen schlaflosen Nächten zeugten, und sich zu deutlich von der blassen Haut, und dem weißen Hemd, welches er trug, und ein paar Nummern zu groß war, abhoben. Seine dünnen Beinchen zitterten nun noch immer. Den Oberschenkeln sah man dies nicht so sehr an, da sie, wie auch der Oberkörper, von Kleidungsfalten verborgen wurden. Ab den Knien waren seine Unterschenkel allerdings zu sehen. Die Blasse Haut nur versteckt unter einer schwarz weis gestreiften Strumpfhose, welche an den mageren Beinen so eng, und faltenlos anlag, dass sie sicher für ein zehnjähriges Kind gedacht gewesen war. Seine Arme, welche zum größten Teil auch zu sehen waren, hatte er zur Seite ausgestreckt, um sich am Regal abzufangen, sollte er das Gleichgewicht verlieren, und dagegen fallen. Obwohl er ein eher seriöses Hemd, wenn auch ohne Krawatte trug, erhielt dies einen moderneren Hauch, durch die hochgekrempelten Ärmel. Dank seinem weißen Hemd, seiner schwarzen Hose, und seinen ebenso schwarzen Schuhen, waren die einzigen Farbakzente die Festivalbändchen an deinen Handgelenken, seine Schnürsenkel, die Augen, und herabhängend getragene Hosenträger, allesamt in roter Farbe. Die andere Person erhob sich, trat auf ihn zu, sagte etwas zu ihm, woraufhin er dir Flucht ergriff. Der ältere Junge ließ sein Instrument in dem Raum zurück, und rannte dem zu klein geratenen Jungen, seinen Namen schreiend, hinterher. » Niegra!« -PentagoN- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)