Doors of my Mind von Karo_del_Green (Der Freund meiner Schwester) ================================================================================ Kapitel 8: Der Geruch des Wassers auf seiner Haut ------------------------------------------------- Kapitel 8 Der Geruch des Wassers auf seiner Haut Die Tür zur Umkleidekabine ist grün, rechteckig und hat einen Knauf. Ich starre sie an. Seit etlichen Minuten schon. Raphael hat sie für mich einen Spalt offen gelassen, so dass ich, wie besprochen einfach hindurchschlüpfen und auf ihn warten kann. Obwohl ich mir bei der Inspektion des Sportplatzes Zeit gelassen habe, konnte ich beim Eintreten in die Umkleideräume das Wasserrauschen hören, welches mir impliziert, dass Raphael noch immer unter der Dusche steht. Also bin ich rückwärts wieder raus und stehe nun hilflos vor der Tür. Von den anderen ist mir niemand weiter entgegen gekommen, also nehme ich an, dass sie bereits alle weg sind. Raphael ist also allein da drin. Allein unter der Dusche. Nackt. Ohne Kleidung. Also wirklich nackt. In meinem Magen beginnt es zu pulsieren und das dumpfe Pochen rutscht mit jeder gedanklichen Erwähnung des Nacktseins tiefer. Als ich das nächste Mal aus meiner Starre erwache, ist die Tür immer noch grün und rechteckig. Ich stupse sie vorsichtig an. Der Spalt wird größer und während sie langsam wieder zufällt, trete ich widerwillig ich ein. Die Umkleideräume sind in verschachtelten Rechtecken angeordnet, die zu den Duschräumen und Toiletten geöffnet sind. Raphaels Klamotten liegen im innersten Rechteck. Dort sehe ich auch meinen Rucksack und kleine Schwaden aus Wasserdampf, die aus der überhitzten Dusche herausquellen. Seit Jahren vermeide ich es in die Gemeinschaftsdusche zu gehen, was auch beim normalen Sportunterricht durchaus funktionabel ist. Wir kommen selten ins Schwitzen und stehen oft nur dumm rum, wenn wir uns nicht prügeln. Einzig die Unterhaltungen im Umkleideraum sind amüsant und erklären meine Anwesenheit. Sie sind spannend und wirklich aufschlussreich. Zu meiner Schande, denke ich wieder an Dannys Aussage und an die Obszönitäten, die er abgesondert hat und dass ich, in der eben beschrieben Konstellation gar nicht anders bin. Auch ich sondere dummen Kram von mir. Übertünchend und versteckend. Denn ich mache im Grunde nichts davon wirklich. Jedenfalls nicht mit den beschrieben Mädchen. Ich setze mich Raphaels Platz gegenüber und nehme mein Handy zur Hand. Noch einmal rufe ich Jakes Nachricht auf und versuche darüber nachzudenken, was ich antworten kann. Aber ich bin unkonzentriert. Das Rauschen des Wassers und der Bilder, die sich in meinen Kopf bilden, verhindern jeden klaren Gedanken. Fantasie und Wirklichkeit. Fantasie gegen Wirklichkeit. Raphael unter der Dusche. Jake auf dem Bett. Der Geschmack seiner Lippen und das Verlangen Raphaels zu kosten. Ich lehne mich an den Spint, spüre die Kälte des Metalls und schließe die Augen. Noch mehr Bilder strömen auf mich ein. Raphaels muskulöser Oberkörper, der sich unter seinen Shirts abbildet. Seine kräftigen, aber sanft wirkenden Hände, die Halt bieten und dagegen Jakes warme, weiche Hände, die meinen Körper berührten. Das Gefühl seiner weniger definierten Muskeln unter meinen Fingern, die sich trotzdem so gut anfühlten. Und dann dieses angenehme Kribbeln auf meiner Haut und das wohltuende Empfinden von körperlicher Nähe. Ich beiße mir unbewusst auf die Lippen und lasse die Gefühle auf mich einströmen. Es hat gut getan. Bevor ich durch die plötzliche Stille aufschrecke, sehe ich Raphaels schöne Augen und das sanfte, flirtende Lächeln, welches er meiner Schwester schenkt, vor mir. Was würde ich dafür geben ein einziges Mal von ihm so angesehen zu werden. Raphael steht bereits im Raum, als ich meine Augen öffne und ich versuche meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Unbeholfen ziehe ich mir meinen Rucksack auf den Schoss und täusche die Suche nach meiner Trinkflasche vor. Noch einmal sehe ich auf, erkenne die kleinen glitzernden Wassertropfen, die seine Haut streicheln. Einige laufen hinab. Sie bilden kleine Rinnsale, die sich zusammenschließen. Und zum wiederholten Mal wünschte ich, ich könnte meine molekulare Struktur auflösen und in den flüssigen Aggregatzustand übergehen. Ich wäre ein guter Wassertropfen. Ich könnte seinen Geruch einschließen und in mich aufnehmen. Seinen Geschmack kosten. Bereits jetzt nehme ich den Duft seines feuchten, sauberen Körpers wahr. Das dezente Duschbad und den Geruch des Wassers auf seiner Haut. Ich wende meinen Blick von seinem nackten, nur mit einem Handtuch bedeckten Körper ab und spüre trotzdem, wie sich dieses Bild in meinen Kopf meißelt. Ich trinke einen Schluck, blicke unruhig hin und her. „Alles gut?“, fragt Raphael und beginnt sich mit einem kleinen Handtuch, die Haare zu trocknen. Unwillkürlich blicke ich ihn wieder an. „Ja, ich bin nur eingedöst.“ „Was Gutes geträumt?“, hakt er nach und mustert mich von der Seite. Ich beiße die Zähne zusammen und fühle mich ertappt. Er lächelt und rubbelt noch einmal seine Haare durch. In dem Moment, in dem er sein unteres Handtuch greift, stehe ich auf und verabschiede mich nach draußen. Ich fliehe förmlich und versuche ungerührt und weniger hektisch zu wirken, als ich eigentlich bin. Ich bin mir nicht sicher, ob es funktioniert. Die kühlere Luft trifft mein erhitztes Gesicht wie ein Schlag, doch ich bin dankbar und hätte auch nichts gegen eine kurze Ohnmacht. Es dauert nicht mehr lange und Raphael folgt mir nach draußen. Seine feuchten Haare glänzen in der Sonne und er lächelt. „Frisch geduscht ist das Leben gleich besser“, flötet er und ich folge ihm zu seinem Auto. „Ihr habt demnächst einen Wettkampf?“, frage ich, während ich mich auf dem Beifahrersitz niederlasse und mich offen in seinem Auto umsehe. In der Mittelkonsole liegen Taschentücher und Kräuterbonbons. Genauso, wie ein Lippenbalsam, der mit Sicherheit Maya gehört. Unweigerlich richte ich meinen Blick wieder nach vorn. „Ja, 400m-Staffel und Weitsprung. Wir nehmen nicht an alle Disziplinen teil und das ist auch gut. Die Jungs sind noch nicht vollständig in Form“, sagt er und fährt nach routinierten Blicken und Sicherheitsmaßnahmen los. „Hast du schon mal an eine 1000-Strecke und Marathon gedacht?“, erkundigt er sich. „Ich? Ich laufe nicht weiter als von meinem PC zum Bett.“, erkläre ich überrascht. Sein Vorschlag ist amüsant. Ich bin nicht gerade sportlich. „Warum? Du hast potenzial...“ „Wie kommst du darauf“, kommentiere ich nun doch lachend. „Ich habe dich schon öfter Laufen sehen und bevor deine Fäuste zu Wort kamen, warst du wirklich gut dabei. Ich könnte dich trainieren. 2 Mal die Woche würden erstmal reichen.“ Nun blicke ich auf. Im Zusammenhang mit Training und Raphael fallen mir viele Dinge ein, nur nicht Laufen. Ich muss mich unwillkürlich schütteln und lehne dann meinen Kopf gegen die Scheibe. Die Vorstellung noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen, ist beängstigend und erregend zu gleich. Es wäre keine gute Idee. „Ich bin kein Läufer, glaube mir. Ich hab keine Kondition.“ „Dafür trainiert man und wir fänden sicher eine Weise, die auch dir zusagt.“ Ganz sicher würden wir die finden. Ich versuche zu lächeln, doch meine Gedanken schweifen ab. Je näher wir meinem zu Hause kommen, umso gedrückter wird meine Stimmung. Als auch noch Maya als erstes im Flur steht und sie sofort über Raphael herfällt, ist es für mich vorbei. Ich grüße kurz meine Eltern und verschwinde auf mein Zimmer. Ich liege eine Weile auf meinem Bett und setze mich dann an meinen Rechner. Nachdem ich meine Schularbeiten eingetippt und korrigiert habe, beginne ich ein neues Bild. Diesmal ganz bewusst und gewollt. Das Bild, welches sich in meinen Kopf eingebrannt hat. Raphael im Handtuch. Der Elan, den ich empfinde, lässt mich schnell arbeiten und schon bald kann man den stählernen Körper und die definierten Muskeln erkennen. Ich bin so vertieft in die Details, dass ich jegliches Zeitgefühl vergesse. Nicht einmal den Ruf zum Abendbrot nehme ich wahr. Bis es an meine Tür klopft. Es ist meine Mutter. „Mark, möchtest du gar nichts essen?“ Sie macht die Tür nicht komplett auf, sondern schiebt sich nur halb durch den Spalt. Ihre langen Haare sind offen und sie trägt noch immer Make up. Normalerweise ist es das Erste, was sie entfernt, wenn sie nach Hause kommt. Ihre sonst so aufgeweckten blauen Augen wirken müde. „Oh. Ähm, doch. Ich hab es nur nicht mitbekommen. Ich hab für die Schule getippt“, antworte ich und klicke schnell das Bild weg. „Gut, dann komm runter, ich mach dir etwas warm.“ Sie beobachtet mich einen Moment und geht dann schweigend zurück in die Küche. Ich hole, als sie weg ist das Bild wieder hoch und speichere es. Ich denke an das Original zurück und bin zufrieden. Es ist nicht das erste Bild, das ich von Raphael mache. Ich besitze einen ganzen Ordner, der mit einem kryptischen und unverdächtigen Namen versehen ist. Es sind Portraits und anderes ästhetisches Zeug, entstanden aus meiner ausgeprägten Fantasie. Das ist das Erste mit reellem Vorbild. Träge bewege ich mich nach unten zu meiner Mutter in die Küche. Das Essen ist gut und meine Mutter erzählt mir von einigen Problemen auf Arbeit. Das erklärt ihr Make up. Es gibt Unstimmigkeiten und Ärger mit einem Kunden aus Shanghai. Meine Mutter ist Buchhalterin in einer großen und namhaften Kanzlei. Sie macht sich wirklich Sorgen und nun verstehe ich ihre angespannte Reaktion auf mein Fehlverhalten. Ich versuche sie zu beruhigen und wir besprechen ein paar Szenarien. So etwas kann ich gut. Als ich aufstehe, lächelt sie. Mein Internet bekomme ich trotzdem nicht wieder. Ich wünsche ihr eine gute Nacht und gehe zurück in mein Zimmer. In der offnen Tür bleibe ich stehen. Mein Puls beschleunigt sich und ich blicke auf das leuchtende Display. Normalerweise stellt sich der Rechner auf Standby, wenn ich längere Zeit nicht daran arbeite. Noch immer ist das Bild geöffnet und mein Puls geht nach oben. Jemand war in meinem Zimmer. Ich sehe mich kurz auf dem Schreibtisch um und denke darüber nach, ob vielleicht irgendetwas an die Tastatur gekommen sein könnte. Stifte, Papiere oder sonstiger Kram. Alles liegt an seinem Platz. Mein Schreibtisch ist verhältnismäßig ordentlich. Keine Chance. Ich betrachte das Portrait und höre meinen Herzschlag förmlich durch mein Zimmer schallen. Die Person auf dem Bild ist nicht unbedingt als Raphael zu erkennen, denn ich hatte ihn mit dem Gesicht abgewandt gezeichnet. Das redete ich mir jedenfalls ein. Mit einem Klick minimiere ich das Fenster und schlucke. Die Person auf dem Bild ist nicht als Raphael erkennbar. Nur für mich. Ich fahre mir durch die Haare. Es ist egal, denn jeder in diesem Haus wird sich fragen, warum ich einen halb nackten Mann zeichne. Ich könnte es als Auftragsarbeit verkaufen oder als Geburtstagsgeschenk für Shari. Ich denke kurz an das Portrait, welches ich gezeichnet habe und stelle ein Passwort ein. Normalerweise benutze ich keine Passwörter, denn für gewöhnlich gibt es nichts Verhängnisvolles auf meinem Pc. Für gewöhnlich kommt niemand einfach in mein Zimmer. Ich sehe zur Tür und nur langsam schaltet sich mein Puls wieder auf Standard. Den restlichen Abend bin eigenartig unruhig. Ich kann nicht einschlafen. Nicht einmal nach einer langen und befriedigenden Dusche will es mir gelingen. Ich ziehe mein Handy unter dem Kopfkissen hervor und rufe erneut die Nachricht von Jake auf. Ich lese sie, wieder und wieder. Ich spüre Schamesröte, die sich auf meine Wangen legt. Aus einem Reflex heraus, bette ich meinen Arm auf das Gesicht, um mich vor den imaginären Figuren in meinem Zimmer abzuschirmen. Wie ein Teenager. Jake weiß nicht, was mein Problem ist. Jake weiß nichts von Raphael und meiner Vernarrtheit. Ich bin unsicher, wie es weitergehen soll. Unser letztes Treffen war nicht sehr kommunikativ gewesen. Dafür, aber intensiv. Meine Erinnerungen an das vorige Auftreffen sind von Übereinstimmung, Witz und Gemeinsamkeiten geprägt. Ich habe ihn gemocht und sympathisch gefunden, weshalb am Samstag mein Verlangen und meine Geilheit überhandgenommen haben. Aber es lag nicht nur daran, dass er da war und ich ihn anziehend finde. Es ist einer von vielen Gründen. Ich schreibe eine Entschuldigung für das verspätete Antworten und lösche sie wieder. Ich tippe einen unverfänglichen Text mit Bestätigung und Erwiderung. Auch das lösche ich. Ich schlage mir die Hände vor das Gesicht und gebe einen Laut der Verzweiflung von mir. Ich kann doch nicht so schwer sein eine SMS zu tippen! „Verdammt, Mark. Reiß dich zusammen.“, murmele ich zu mir selbst und versuche es erneut. Will ich ihn wiedersehen? Die Nacht war toll und bis auf mein Totalausfall danach war es sehr gut gewesen. Ja, ich will ihn wiedersehen. Ich könnte mit Jake viel Spaß haben und Spaß konnte ich gebrauchen. Ich rede mir ein, dass es besser wäre Raphael zu meiden und mich so vom dem Verlangen nach ihm zu kurieren, doch ich weiß, dass das nicht so einfach wird. Ich antworte nichts und schiebe das Handy unter das Kissen. Schlafen kann ich noch immer nicht. Eine Weile bleibe ich unruhig liegen, stehe dann, aber auf und ziehe mir eine Hose über, um auf den Balkon zu gehen. Vielleicht kühlt die frische Luft mein Gemüt. Noch immer steht die leere Flasche Wein neben der Gartenliege und auch der Paravant ist aufgebaut. Ich lehne mich auf das Geländer und lasse meinen Kopf hinabhängen. Das kühle Metall fühlt sich auf meiner nackten Brust unangenehm an, doch ich bleibe trotzdem stehen. Erst als ich wieder hochkomme, bemerke ich eine Bewegung im Augenwinkel und blicke zu Maya Balkonseite. Raphael lehnt sich auf die Brüstung und sieht zu mir rüber. Ich zucke erschrocken zusammen. „Himmel...“, entfährt es mir. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragt er leise. Wieder schnellt mein Puls nach oben. Wenn das so weiter geht, erliege ich bald einer Herz-Rhythmusstörung. „Nein, ich präsentiere mich nur gern den Nachbarn. Ich hoffe nur die alte Müller bekommt keinen Herzinfarkt“, witzele ich und schaue in die Nacht hinaus. Der Freund meiner Schwester lacht. Ich frage mich, ob es Raphael gewesen sein könnte, der vorhin in meinem Zimmer gewesen ist. Was für eine Pein. Doch ich glaube kaum, dass er noch so freundlich reagieren würde, wenn er von meinem heimlichen Hobby wüsste. „Na hoffentlich nicht“, bemerkt er leise lachend und dreht sich kurz zur Balkontür. Er deutet mir an zu warten und schließt sie vorsichtig. Maya schläft also schon. Obwohl mir mein Vorhaben, ihm aus dem Weg zugehen in den Sinn kommt, bleibe ich stehe und warte bis Raphael wieder zur Brüstung kommt. Ich genieße seine Nähe, auch wenn sie mich wieder und wieder tiefer in den Abgrund treibt. Ich verschränke die Arme vor der Brust und spüre die kühle Luft, die die kleinen Härchen auf meinen Nacken aufrichtet. Es bildet sich eine feine Gänsehaut, doch es stört mich nicht. Nicht einmal die kalten Füße, die ich bekomme. „Und hast du noch mal über mein Angebot nachgedacht?“, fragt er ruhig und ich schaue ihn unwissend an. Ich muss besonders blöd aus der Wäsche gucken, denn wieder perlt ein heiteres Lachen von seinen Lippen. Ein schönes und wohl klingelndes Geräusch. Er hat eine angenehme tiefe, aber offene Stimme. Oh Gott, ich will darin ertrinken. Auf der Stelle. „Wegen des Lauftrainings.“ Er schmunzelt mich an und merke eine berauschendes Beben, welches sich schnurstracks durch meine Leib arbeitet. Es ist von der besonders heftigen Sorte. „Oh, das habe ich schon wieder verdrängt. Nein, ich denke, dass du mir das nicht schmackhaft machen kannst. Allerdings würde ich es mal mit boxen probieren.“ Ich mache die gleiche punshende Bewegung, die auch Danny gemacht hatte und zweifele langsam selbst an meinem Verstand. Vor allem nachdem ich selbst für die comichafte Geräuschuntermalung sorge und mehrfach PowPow mache. Raphael zweifelt ebenso. Auch, wenn er es gut mit einem Nicken zu kaschieren versteht. „Oh man, du bist echt zum Schießen“, sagt er belustigt und schaut auf meine nackten Füße. „Wir sollten wieder reingehen, sonst erkältest du dich noch. Deine Füße sind schon Eisklumpen, oder?“ Ich bestätige seine Vermutung mit einem Nicken und bleibe dennoch ungerührt auf dem Balkon stehen. „Hey, noch mal wegen heute...“ Raphaels Stimme lässt mich wieder aufschauen. „Hm?“, gebe ich verwundert von mir. „Wegen der Sache mit Danny.“ „Hey, von mir aus kannst du ihn so hart rannehmen, wie du willst“, plappere ich. Doch kaum ist es ausgesprochen, stocke ich. Vielleicht hätte ich über eine bessere Formulierung nachdenken sollen. Auch Raphaels erschrockener Blick bestätigt das. „Also ich meine, das Scheuchen und Antreiben.“ „Schon klar.“ Raphael grinst peinlich berührt und verschwindet leise zurück in Mayas Zimmer. „Und der Preis für das dümmste Kommentar geht an…“, flüstere ich mir zu, als sich die Tür schließt und trommele mit den Fingern auf der Brüstung rum. Danach lehne mich noch mal gegen das Geländer, lasse wie am Anfang meinen Kopf nach unten hängen und schmeiße mich wenig später wieder auf das Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)