Zum letzten Mal... von mindthegab ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Mit dem Schlüssel, den du mir gegeben hast, schließe ich deine Wohnung auf. Verheult und mutlos sitzt du, in eine dicke Decke gewickelt auf meinem Lieblingssessel. Ich habe dich wieder einmal betrogen. Und wie immer zerreißt es mir das Herz dich so traurig zu sehen. Es verletzt dich längst nicht mehr so wie am Anfang, du bist darauf gefasst, dass es passiert. Ich sehe an deinem Blick, dass du glaubst, dass ich mich jetzt von dir trennen werde. Du würdest das nie tun, nicht einmal wenn ich dich schlagen würde. Dein stumpfer Blick erinnert mich schmerzlich an meine vielen Fehler. Wann habe ich dein Lächeln zerstört? Mit einem leisen Klacken fällt die Tür hinter mir ins Schloss. Je öfter wir uns gestritten haben, je öfter ich dich hinterging, desto stiller wurdest du und verkrochst dich immer mehr in deiner eigenen kleinen Welt. Ich sehe den Zwiespalt deiner Gefühle; Hoffnung und Resignation. „Ich liebe dich!“, sage ich, heiser vor Reue und Schmerz und sehe im gleichen Augenblick in deinen Augen, dass du mir verzeihst. Du liebst mich immer noch, ich weiß es und du weißt es auch. Ich werde dich nie wieder verletzen, und auch kein anderer wird dir jemals weh tun. Ich weiß nicht wann ich diesen Entschluss gefasst habe. Vielleicht, als mir bewusst wurde, dass ich dich mit der Sicherheit von Ebbe und Flut wieder betrügen werde, solange wir leben. Du weißt sofort was ich vorhabe als ich das kleine Fläschchen auf den Tisch stelle. Es sieht schrecklich unauffällig aus dafür, dass sein Inhalt so bedeutsam ist. Langsam kommst du auf mich zu und ich bemerke, dass mein Herz nach all der Zeit immer noch ein Stück schneller schlägt, wenn ich dich sehe. Zärtlich küssen wir uns und ich halte dich fest in meinen Armen. Es braucht nur so wenig um dich glücklich zu machen und ich habe es trotzdem nicht geschafft. Nach Liebe hungernd schmiegst du dich fest an mich. Ich sehe wie das Leben in deine Augen zurück kehrt und ich lächle dich an und du lächelst zurück. Nein, ich werde dich nie mehr verletzen! Fasziniert siehst du zu, wie ich die Flüssigkeit in zwei Gläser schütte und mit unserem guten Wein vermische. Zusammen machen wir es uns vor dem ausgeschalteten Fernseher gemütlich, als würden wir einen Film sehen. Es ist ein trauriger Film. Der Wein schmeckt gut, trotz des Nebengeschmacks. Du siehst glücklich aus. Mein letzter, endloser Liebesbeweis. Ein letztes Mal küssen wir uns, du kannst deine Augen kaum noch offen halten. Ich spüre wie dein Kopf gegen meine Schulter sackt, du bist wunderschön. Einen Augenblick befürchte ich, dass du ohne mich gehst, doch dann trinke ich den letzten Schluck meines Weines und folge dir in den Tod. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)