Happy Ever After von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo ihr lieben Menschen, die sich hier hin verirrt haben, das hier ist ein Geburtstagsgeschenk für unsere liebe Rapunzel auf dem Forum Enchanted Fairytale. Ich hoffe, dass dieser OS auch euch gefällt. Geschrieben wurder der OS aus der Sicht von unserem Prinz Charming. Schaut doch mal vorbei: http://fairytale-curse.forumieren.com/ _________________________________________________________________________ Happy Ever After Unabhängig davon, dass Schneewittchen ein atemberaubendes Hochzeitskleid trug, wäre sie auch so für ihn die schönste Frau des Abends gewesen. Seit sie die Kirche betreten hatte, schienen seine Augen wie magisch an seiner Braut festzukleben. Der Prinz verfolgte jeden ihrer Schritte, auch als er den nächsten Tanz mit einem Gast bestritt. Die fröhliche Stimme lenkte allerdings seine Aufmerksamkeit auf seine Tanzpartnerin. Er musste ein ganzes Stück nach unten schauen, bis er den brünetten Schopf von Rapunzel entdeckte, die Prinzessin die erst vor kurzem wieder aufgetaucht war und mit der er und seine Frau Freundschaft geschlossen hatten. Ihr Lächeln war geradezu ansteckend. „Alles, alles Gute noch einmal“, begann sie ihn mit Glückwünschen zu überhäufen. „Es ist vorhin einfach untergegangen. Jeder wollte mit euch sprechen“, erklärte sie entschuldigend und sah dabei fast etwas zerknirscht aus, sodass der frisch gebackene Bräutigam lachen musste. „Keine Sorge, Snow und ich nehme es dir nicht übel. Die Zwerge haben uns, oder vielmehr Snow, zu lange belagert. Ihr hattet keine Chance zu uns durch zu dringen“, beruhigte er die junge Prinzessin während einer Drehung. Die Zwerge meinten es gut und hingen an Schneewittchen. Wer wäre er, dass er deswegen grollen würde? Allerdings vergaßen diese kleinen Leute manchmal, dass auch andere mit dem Brautpaar sprechen wollten. „Und vielen Dank für die Einladung. Wir genießen das Fest wirklich sehr“, fuhr Rapunzel artig fort und Prinz Charming fand wieder einmal, dass es absurde Gerüchte sein mussten, nach denen Zufolge Rapunzels Manieren zu wünschen übrig ließen. Aber leider war die Gesellschaft am Hofe nicht zwingend lästerfrei. Er konnte sich noch gut an sämtliche Fischwitze wegen der armen Arielle erinnern, oder die Dienstmädchenkommentare wegen Cinderella und Jasmins Aladdin hatte es bei seinem ersten Besuch ebenfalls nicht leicht gehabt. Der arme Bursche hatte Charming wirklich leid getan, weil alle so getan hatten, als würde er ihnen den Perlenschmuck von Hals reißen. Anscheinend war es den Adeligen oft zu langweilige, so dass sie sich auf jeden neuen Skandal stürzen mussten. Ähnlich erging es nun Rapunzels Begleiter. Eugene, oder Flynn. So ganz hatte der Prinz noch nicht durschaut, welcher Name nun stimmte. „Eugene und ich amüsieren uns sehr“, erklärte Rapunzel und bestätigte damit seinen Verdacht, dass der junge Mann Eugene hieß. „Uns hat er sich mit Flynn vorgestellt“, wandte der Prinz amüsiert ein und lachte auf, als Rapunzel das Gesicht verzog. „Typisch“, grummelte sie, während sie beide besagtem Mann einen Blick zu warfen. Er hatte es sich neben Grumpy gemütlich gemacht und schien sich sogar zu amüsieren, was leider weniger für Grumpy sprach. Die Prinzessin seufzte, weshalb er schnell einlenkte. „Er schaut immer so griesgrämig aus. Es hat nichts mit deiner Begleitung zu tun“, versicherte er und schaffte es, Rapunzel ein schwaches Lächeln abzuringen. „Aber…“, begann sie niedergeschlagen. „Wir werden nicht oft zu Festen eingeladen.“ Das überraschte den Prinzen nun wirklich wenig. Als er mit Snow White auf dem Fest von Rapunzels Eltern eingeladen war, waren zwar enorm viele weit angereiste Gäste dort gewesen um sich anzusehen, wie die ominöse, vermisste Prinzessin denn nun aussah, aber die wenigstens hatten herzlich reagiert. Ob das Mädchen eine Hochstaplerin war, hatte zur Debatte gestanden und die Herkunft ihres Freundes war ebenfalls ein großes Thema gewesen. Schockierend, dass sein Gesicht die Steckbriefe der Gegend zierte. Oder geziert hatte. Denn die Zeiten waren nun doch wohl wirklich vorbei. Hatte Prinz Charming zumindest angenommen, gerade, als jemand dem Begleiter von Rapunzel einen Zettel vors Gesicht hielt und dieser sich fürchterlich lautstark darüber aufregte. Beunruhigt lösten sich Rapunzel und der Prinz aus der Menge der Tanzenden um sich die Szene aus der Nähe anzusehen. Dabei war dem Frischvermählten auch so klar, was geschehen war. Das musste aufhören! Wer auch immer die Unverschämtheit besaß, auf seiner Hochzeit die Gäste zu beleidigen konnte die Festlichkeit sofort verlassen! Prinz Charming war ein großer Verfechter von Gerechtigkeit. Und ihm gegenüber war der junge Mann freundlich gewesen. Er schien ein lustiger Zeitgenosse zu sein, auch wenn er es nicht ganz für sich einordnen konnte, dass er Schneewittchen nach den Schlafgewohnheiten im Zwergenhaus gefragt hatte. Aber diese spezielle Art von Humor sollte nicht zwischen ihnen stehen. Der Prinz war Vertreter der Meinung, dass sich Menschen ändern konnten und jeder eine zweite Chance verdiente. Nicht jeder war als Adeliger auf die Welt gekommen und wenn das Schicksal ein steinigeres Leben für jemanden vorgesehen hatte, war das kein Grund die Person zu verurteilen. Wichtig war immerhin, was man daraus machte. Und Rapunzel und Schneewittchen waren in kürzester Zeit engen Freundinnen geworden, was den Prinzen wenig verwunderte. Alleine die Liebe zu Tieren verband die beiden, ebenso wie ihre freundliche Art. „Ich muss mich für die Dreistigkeit meiner Gäste entschuldigen“, begann er sofort, als er bei Eugene angekommen war und wie vermutete einen veralteten Steckbrief in dessen Händen vorfand. Kein Wunder, dass der arme Mann fassungslos war. „Schneewittchen und ich bitten dich um…“ Doch Eugene hob entrüstet das Blatt hoch und drückte es seiner Freundin beinahe ins Gesicht. „Siehst du das?“ „Eugene…“, setzte sie an, als dieser auch schon das Bild weiter reichte an den Prinzen, der sich die Zeichnung gequält ansah. Da konnte er nur hoffen, dass sein Gast die Entschuldigung annehmen würde. „Ich werde den Verantwortlichen bitten den Ball sofort zu verlassen“, versprach der Gastgeber, dem es unangenehm war, dass ausgerechnet auf seinem Fest so ein Vorfall passierte. „Das will ich hoffen! Meine Nase ist entstellt! Sehe ich so aus?“, wollte Eugene wissen und schaffte es damit den Prinzen aus dem Konzept zu bringen. Irritiert wanderte sein Blick von der Nase auf dem Bild zum Gesicht seines Gegenübers, während Rapunzel hinter ihm kicherte. „Nun ja, ehrlich gesagt nein“, brachte Charming irritiert heraus, während sein Gast das Blatt wütend zerknüllte und über seine Schulter warf. „Er ist eitel“, erklärte Rapunzel geduldig, während ihr Freund sich rechtfertigte, dass er lediglich keine falschen Darstellungen von sich sehen wollte. Es blieb dem Prinzen überlassen sich darüber zu wundern, dass es nicht um die Konfrontation mit dessen Vergangenheit ging. Und damit entging er einer Krisenkonfrontation. „Sieht so aus, als würde die Braut den Brautstrauß werfen, du willst sicher…“, setzte Eugene an, als Rapunzel schon davon eilte um sich einen Platz in der ersten Reihe zu sichern. James musste lächeln. Auf der letzten Hochzeit hatte Jasmin den Brautstrauß gefangen. Er warf der orientalischen Prinzessin einen Blick zu, den sie nicht erwidern konnte, weil sie sich lächelnd zu ihrem Mann beugte und ihn küsste, ganz bestimmt ihn freudiger Erinnerung an ihren Fang. „Sicher, dass du das Risiko eingehen willst?“, fragte der Prinz Eugene daher belustigt. Der winkte jedoch ab und wirkte mehr als gelassen. „Das bedeute gar nichts. Ich muss sie erst mal fragen. Und darauf kann sie lange warten und fange muss sie das Ding auch erst mal“, drohte Eugene, wobei diese Aussage nicht besonders ernst auf den Prinzen wirkte. „Vermutlich wird sowieso niemand den Strauß fangen. Werfen zählt nicht zu den Stärken meiner Frau“, schmunzelte der Bräutigam. Er genoss es regelrecht, Snow immer und immer wieder als seine Frau anzupreisen, weshalb er es bei jeder Gelegenheit tat. Nur leider hatte er Recht mit seiner Aussage. Snow White war eine miserable Werferin. Gut nur, dass ihr diese Fähigkeit als Prinzessin nie abverlangt wurde. „Welche Frau kann das schon?“, entgegnete Eugene und näherte sich der Meute von Frauen. Einige von ihnen sahen regelrecht entschlossen und kampfwütig aus. „Wegen ein Paar Blumen!“, schnaubte der ehemalige Dieb und brachte Charming zum Lachen. „Ich kaufe dir welche, wenn du so dringend welche willst“, bot Eugene lautstark an und fing sich einen wütenden Blick von seiner Freundin ein, als Schneewittchen zum Wurf ansetzte. Miserabler hätte ein Wurf wirklich nicht sein können. Aber zum Glück war das absolut kein Kriterium für diese Eheschließung gewesen, fiel dem Prinzen auf. Gespannt drehte sich Snow um, um zu sehen welche unverheiratete Frau ihre Blumen gefangen hatte. Ihr Gesicht verzog sich zu einem verlegenen Grinsen. „Entschuldige bitte“, brachte sie zerknirscht hervor. Die Entschuldigung ging allerdings in Rapunzels begeistertem „Eugene!“ unter. Das veranlasste Prinz Charming neben sich zu sehen, wo ein verdatterter Eugene mit einem riesigen Braustrauß in den Armen stand und blinzelte irritiert. „Das… war wirklich ein miserabler Wurf“, murmelte der überrumpelte Mann, während Charming in Gelächter ausbrach. „Ich würde sagen, das hat etwas zu bedeuten und macht die Frage deinerseits beinahe überflüssig“, raunte er seinem Gast zu, kurz bevor Rapunzel ihm in die Arme sprang und ihn küsste. Nur drei Monate später erhielten Snow White und Prince Charming eine Einladung zur Hochzeit von Rapunzel und Eugene. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)