Starke Kerle, starke Gefühle von Fara_ThoRn ================================================================================ Kapitel 22: Kapitel 14 - Starker Besuch (Ohne Adult) ---------------------------------------------------- Kapitel 14 - Starker Besuch (Ohne Adult) ~Matthias~ Kichernd knalle ich gegen den kleinen Schuhschrank. "Sorry", brummt Theo und schiebt mir wieder seine Zunge in den Hals. "Chon gud", nuschle ich und verschränke meine Arme hinter seinem Nacken. Ich deute einen Sprung an, Theo umfasst mich fester und ich hebe ab, schlinge meine Beine um seinen Hintern und lache erstickt, weil Theo ins schwanken gerät. Mann, sind wir besoffen! Und das alles nur wegen meiner erst nicht soooo tollen Geburtstagsparty. Eigentlich war sie doch ganz toll gewesen. Im Nachhinein betrachtet. Die Torte war saulecker, die Drinks sowieso und Theos Küsse noch viel leckerer. Selbst Theos Boss Anton hatte sich blicken lassen, mir gratuliert und mit einen Getränkegutschein überreicht. Ich wusste gar nicht wie mir geschah! Wir feierten bis ... ähm, wie spät ist es? Ich glaube vier Uhr? Kann sein. Auf jeden Fall ziemlich lange. Man musste uns schließlich aus dem Velvet fegen, weil wir die Letzten waren. Ein Taxi sammelte uns ein und warf uns nacheinander vor unsren Wohnungen ab. Und nun sind wir hier, fummelnd und stöhnend in meinem Hausflur und ich bekomme fast keine Luft mehr, weil Theo so stürmisch ist. "Bett!", krächze ich und schwanke auch schon auf Theos Armen ins Schlafzimmer. Gemeinsam landen wir auf der Matratze und kichern betrunken. Das Katerfrühstück nachher wird seinen Namen voll und ganz verdienen, nehme ich mal stark an. "Höschen runter!", befiehlt Theo, der schon meine Hose aufgeknöpft hat. Ich packe mit an und im Null-Komma-nichts bin ich untenrum nackt. Theo stöhnt gedehnt und leckt an meinen Leisten entlang. Wirsch befreie ich mich aus meinem Hemd, reiße es einfach auf, sodass die Knöpfe fliegen. "Du machst mich wahnsinnig!", brummt mein Hase dunkel und wirft sich auf mich. Lachend umfasse ich seinen Hinterkopf, da er mir gerade fast die Brustwarzen abgeknabbert. "Theo! ... Warte doch!" Seine blau-grünen Augen fixieren mich, scheinen mich auf einen Haps verschlingen zu wollen. "Zieh du dich auch lieber erstmal aus. Hm?" Erkenntnis flackert in Theos Äuglein auf. Rasch entledigt er sich seiner Kleidung und legt sich neben mich. "Was ist jetzt eigentlich mit meinem Geschenk?" Das habe ich nämlich noch immer nicht. "Oder beschenkst du mich in Naturalien?", kichere ich und zwirble seine linke Brustwarte. "Nicht nur", keucht mein Hase und küsst mich. "Willst du es jetzt unbedingt, oder dann das noch warten?" Ich überlege. "Das kann warten", entscheide ich. Es gibt eben Wichtigeres als schnöde Geschenke! Theos Gesicht erhellt sich und prompt begräbt er mich wieder unter sich. "Mach dich auf was gefasst, mein Hübscher!" Mir wird die Luft geraubt und mir schwinden die Sinne. Wenn Theo mich küsst, ist alles andere völlig bedeutungslos! Als mich sein Mund wieder freigibt, habe ich kaum Zeit richtig zu Atem zu kommen, denn Theo rutscht mit seinen Lippen abwärts, küsst mich mal hier und dort, kommt aber schnell an seinem Hauptziel an. Meiner aufgerichteten Männlichkeit. * ~Theo~ Ich schließe die Augen. Ich glaube, noch niemals war ich so sehr in einen anderen Menschen verliebt, wie ihn meinen Matthias! Und das berauscht mich, treibt meinen Puls in die Höhe und lässt es in meinem Unterleib heiß kribbeln. Mein Matthias. Ich öffne die Augen wieder und schaue auf ihn herab. Heute vor 27 Jahren hat dieser wunderbare Mann das Licht der Welt erblickt. Wäre seine Mutter jetzt da, ich würde sie in den Arm nehmen und ihr dafür ein Danke zuflüstern. Dafür, dass sie mir meinen Matthi geschenkt hat. Da mein Schnuckel erledigt und träge daliegt, als habe ihn ein Wildhüter erschossen, entsorge ich das Kondom und tupfe seinen Bauch sauber. Erschöpft rollt sich Matthias auf die Seite und zieht sich die Decke über seinen wundervollen Körper. "Matthi?" "Hm?" "Willst du nicht dein Geburtstagsgeschenk haben?" Aus klitzekleinen Augen schaut er zu mir auf. "Doch. Wo isses?" "Ich hole es", schmunzle ich und verlasse das Schlafzimmer. Im Flur gehe ich auf die Suche meiner Jacke und finde sie halb hinter Garderobe und Schuhschrank liegen. Hoffentlich ist das Geschenk nicht rausgerutscht! Ich ziehe die Jacke hervor und schaue nach. "Da bist du ja!" Der kleine Umschlag ist zum Glück noch an Ort und Stelle. Denn Umschlag fest in der Hand gehe ich zurück zu Matthias. "Matthi? Hier." Ich wedle mit dem weißen Papierumschlag, doch mein Schnuckel ist schon dahin geschlummert. Leise Atemgeräusche bringen mich zum lachen. Der Umschlag wandert erstmal auf die Kommode und dann schlüpfe ich zu meinem Süßen unter die Decke, lösche das Licht und hauche ihm ein Kuss auf die Stirn. "Dann muss das eben bis nachher warten." *** ~Matthias~ Es fühlt sich so an, als wandere ein elektrischer Schlag durch meinen Körper und ich zucke erschrocken zusammen. Dabei hämmert mein Schädel erbärmlich. "Theo ...?!" Ich grabe mich tiefer ins Kopfkissen. "Mach den Wecker aus." "Gleich", höre ich ihn mit rauer Stimme murmeln. Ihm scheint es auch nicht besser als mit zu gehen. Immerhin etwas. "Komm Matthi. Aufstehen. Duschen und dann ab zu Kat." Habe ich mich gerade verhört? Ich soll aufstehen?! "Wie spät?" "Neun Uhr." "Leck mich." Das musste jetzt sein. Ich quäle mich doch nicht um neun Uhr aus dem Bett! Dazu noch mit einem dicken Schädel! "Wo und wie lange?" Die Matratze wackelt. Feuchte Lippen legen sich in meinen Nacken. Ihm geht es demnach nicht so scheiße wie mir. "Theooo!" Ich versuche ihn abzuschütteln. Bringt aber nichts. Seine starken Arme fangen mich ein und drücken mich an seine breite Brust. Fühlt sich gut an ... "Wir haben es Kat versprochen." "Haben wir nicht. Außerdem haben die genau soviel intus gehabt wie wir. Glaubst du, die sind schon wach?" "Ja." Von wegen! Der kann mir ja viel erzählen. "Eine Zusage zum Katerfrühstück ist bindend. Wir müssen da hin." "Das erfindest du doch jetzt!" "Nein. Ich schwöre." Ha ha! "Komm schon mein Schnuckel. Du wirst merken, so ein Katerfrühstück wirkt wahre Wunder." Ich knurre sauer und zwicke in den Handrücken der Hand, die es sich gerade auf meinem Bauch gemütlich macht. "Na gut. Wenn du nicht willst … Dann willst du doch auch sicher jetzt nicht aufstehen und dein Geschenk aufmachen, oder?" "Geschenk?" Ganz vorsichtig blinzle ich mit einem Auge in Theos Gesicht. "Ja. Das habe ich dir noch gar nicht gegeben. Du bist einfach eingepennt." So ein Mistkerl! Jetzt bin ich doch neugierig. "Gib's mir." Theo lacht dreckig und ich kann mir schon denken, was er denkt. "Das Geschenkt", knurre ich. "Erst wenn du dich aufsetzt und deine Augen ganz aufmachst." Mir liegt noch ein leck dich auf der Zunge, doch ich schlucke es runter. Zu groß ist die Gefahr, dass Theo das diesmal besonders wörtlich nimmt. "Na schön", seufze ich und schäle mich aus Theos Armen. Ein Guten-Morgen-Kuss und schon springt mein Hase aus dem Bett. Hase hat bestimmt keinen Kater, so wie der hier herumhoppelt! Er geht auf meine Kommode zu und fischt dort einen Umschlag von der Ablage. Gespannt warte ich darauf, das er ihn mir übergibt. "Was ist da drinnen?" "Mach's doch auf. Dann erfährst du es." Theo rutscht hinter mich und legt sein Kinn auf meine Schulter. Wieder legen sich seine Arme um mich und ich reiße neugierig den Umschlag auf. Mit einem Schlag bin ich richtig wach. "Das ist eine Buchungsbestätigung", stelle ich fest. "Für eine Woche Skiurlaub?" "Ja. Im Allgäu." "Da war ich ja seit dem Tod meiner Oma nicht mehr!" "Ich weiß. Laurin hat mir das verraten." Dieser Verräter! Aber ich freue mich. Riesig sogar! "Und? Freust du dich?" Ich drehe meinen Kopf nach hinten und strahle meinen großen Schatz an. "Und wie! Danke mein Hase!" Theos Nase zuckt. "Du gewöhnst dich schon noch an deinen Spitznamen", kichere ich und verschließe seinen Mund. Kurz danach trennen wir uns wieder voneinander, bleiben aber eng aneinandergekuschelt sitzen. "Warte mal." Ich betrachte mir die Buchungsbestätigung genauer. Stutzig studiere ich das Datum. "Woher weißt du, wann ich Urlaub habe?" "Ich habe mit deinem Chef telefoniert." Ich erstarre. "Du hast was?!" "Na ja. Irgendwie musste ich doch herausfinden wann du Zeit hast zu verreisen." "Und er hat dir das einfach so erzählt?" "Nicht ganz. Ich habe ihm erst erzählt, dass deine Freunde für dich eine Überraschung planen und dann hatte ich ihn richtig anflehen müssen, dass er mir deine Urlaubstage. Zum Schluss hat er aber doch eingewilligt und mir die Daten durchgegeben." "Hat er noch was gesagt?!" Nun stutzt Theo. "Nein. Was soll er den gesagt haben?" "Keine Ahnung. Ich frag ja nur." Uff! Nicht auszudenken, hätte Theo von meinem Berufswechsel erfahren. Obwohl ich nicht denke, dass mein Chef sowas einfach am Telefon herausposaunt. Aber weiß man es so genau? "War es dir nicht recht, dass ich deinen Chef angerufen habe? Ich habe ihn nichts davon gesagt, dass das Geschenk nur für dich und mich ist! Und auch nicht angedeutet, dass du auf Männer ..." "Schon gut Theo. Ich war nur erstaunt. Mehr nicht", beruhige ich ihn und lege die Buchungsbestätigung bei Seite. Jetzt ist es erstmal an der Zeit, mich für das tolle Geschenk zu bedanken! "Theo?" "Hm?" Ich fange seinen Blick ein. "Leck mich und dann ... gib's mir." Theos Augen flackern auf und die Reaktion auf meine Bitte folgt auf dem Fuße. Ich lande auf dem Rücken, Theo über mir. "Und wo genau soll ich beginnen?" "Das überlasse ich dir", gluckse ich und fange an zu lachen, als Theos Zunge an meinem Hals hinauf zum Kinn fährt. Von da aus schlüpft sie für einige Momente in meinen Mund, tobt sich dort aus und zieht sich wieder zurück, nur um sich danach an meinem linken Ohrläppchen zu verlustieren. So geht es weiter. Seine Zunge neckt mich mal hier und dort, verteilt ihre Feuchten Spuren auf meinem Oberkörper, auf meinem Bauch, meinem Gesicht, Armen und Händen, tänzelt über meine empfindlichen Seiten wieder hinauf zu meinem Hals und beginnt von vorn. Ich bin schon lange hart, als er endlich runterrutscht und mit seiner Zunge meine Kniekehlen befeuchtet. "Das kitzelt!", quietsche ich und ziehe mein Bein zurück. "Ich weiß." Theos gieriger Blick blitzt vergnügt. "Mach doch hier weiter", schlage ich vor und lege die Hand um meine Körpermitte. "Soll ich das?" "Bitte." Sein dunkles Knurren lässt mich zusammenzucken. Er stürzt sich auf mich und macht sich gierig über mich her, als 'DING DONG'. "War das die Haustür?", fragt er unnötigerweise. "Kann sein. Mach weiter." Was interessiert mich die verfluchte Haustür?! Theo nickt, zwinkert mir zu und 'DING DONG, DING DONG'. "Scheint wichtig zu sein." Theo richtet sich auf und werfe meinen Kopf genervt ins Kissen. "Vielleicht will dir jemand gratulieren. Schließlich hast du Geburtstag." "Ja und?!" "Reg dich doch nicht gleich so auf. Ich meine ja nur … Soll mir recht sein, wenn wir den Besucher ignorieren", schnurrt Theo und küsst sich an meiner Schulter entlang. "Sehr recht sogar." Himmlisch ... Ich lehne mich entspannt zurück und schließe die Augen. "Genau", hauche ich. "An meinem Geburtstag will ich sowieso nur einen Besucher. Und zwar dich und sonst nie... Shit!" Ich reiße die Augenlider nach oben. Als hätte mich eine Tarantel gestochen schubse ich Theo von mir und springe aus dem Bett. "Zieh dir was an! Los!", rufe ich ihm zu und suche meine Kleidung zusammen. "Was?" Verdattert glotzt mir mein Hase beim Anziehen zu. "Matthi?" "Anziehen! Schnell!" Ich zwänge mich in meine Hose und schlüpfe in ein Shirt. "Beeil dich!" Mit wild schlagendem Herzen laufe ich zur Wohnungstür, als es schon wieder klingelt. "Ja?", frage ich in den Hörer der Sprechanlage. /Hallo mein Schatz. Wir sind's./ Ich schließe die Augen. Ich habe es geahnt! "Morgen Mama. Kommt rauf." Ich drücke den Türöffner und öffne die Tür. Schritte, die immer lauter werden nähern sich meiner Etage. Meine Eltern kommen zu Besuch. Wie jedes Jahr an meinem Geburtstag. Das habe ich ja total vergessen! ~Theo~ Ich bin ein kleines Bisschen angepisst, als ich mir meine Shorts schnappe und überziehe. Was hat denn Matthias auf einmal gebissen? Ich soll mich anziehen? Jetzt?! Hatten wir eben nicht beschlossen, den Besucher vor der Haustür vergammeln zu lassen? Ich atme tief ein. Na gut. Von mir aus. Aber mehr als meine Unterhose werde ich ganz sicher nicht überstreifen! Ein schneller Blick auf die Uhr: halb zehn. Eigentlich wird es langsam wirklich eng für uns. Das Katerfrühstück ruft. Kurz überlege ich, mich dann doch anzuziehen, damit wir gleich los können, lasse es aber dann doch sein. Soll der Störenfried ruhig sehen, dass er uns eben bei was äußerst Wichtigem gestört hat. Ich zupfe mir die Shorts zurecht und höre draußen ein lautes Poltern. Dann wollen wir doch mal sehen, wer uns ausgerechnet heute einen bösen Coitus interruptus beschert hat! Mit festen Schritten stapfe ich aus dem Schlafzimmer. "Matthi? Kommst du wieder zurück ins Bett? Mir wird langsam kaahalt …!" Angewurzelt bleibe ich stehen, als ich vor mir ein älteres Pärchen erblicke. Sind das etwa ...? "Ähm Theo? Das sind meine Eltern. Mama? Papa? Das ist Theo. Mein Freund." Matthis Eltern schauen mich beide an, als wäre ich ein Außerirdischer. Ihnen fällt fast die Kinnlade runter. Und ich? Meine ist schon unten und hängt mir in den Kniekehlen. Ich sammle mich und lächle nervös, wechsle mit den Blicken zwischen Matthias, der ganz rot um die Nase herum ist, und seinen Eltern hin und her, die nicht minder peinlich berührt aussehen. "Ich ... Ich ziehe mir mal ... 'ne Hose an." Ich deute mit dem Daumen auf das Schlafzimmer, lächle nochmal und trete den Rückzug an. Mit dem Rücken an die geschlossene Schlafzimmertür gelehnt, atme ich laut aus. "Shit!", zische ich. "Ich Idiot!" Das hätte ich mich doch auch eigentlich gleich denken können, oder? Fertig angezogen schaue ich mich nochmal im Spiegel an, richte meine Haare, da ich letzte Nacht ja das dämliche Haargummi im Club verloren habe, und atme tief durch. Jetzt heißt es meinen total bescheuerten ersten Eindruck wieder wett zu machen, mich zu entschuldigen und mich meinen 'Schwiegereltern' ordentlich zu präsentieren. "Theo? Du bist am Arsch." Mein Spiegelbild sieht das anscheinend genauso, denn es glotzt mich ganz mürrisch an. Das kann was werden! Aufgeregt trete ich aus der Tür und höre sogleich leise Stimmen aus der Küche. Ich laufe drauf zu und wische mir die Handflächen an meiner Hose trocken. Ich bin echt scheiß-nervös! "Läuft dein Freund immer fast nackt in deiner Wohnung herum?", höre ich Matthias' Mutter fragen. Ich bleibe stehen und halte die Luft an. Ich möchte eigentlich nicht lauschen, aber ich kann nicht anders. "Eigentlich nicht", antwortet Matthias ihr. "Sonst rennen wir beide immer komplett nackt hier herum." Trotz meiner Nervosität muss ich grinsen. Das ist mein Matthias! "Matthias! Also bitte!" Oh je. Bei meiner Schwiegermutter habe ich anscheinend verkackt. Wie bügle ich das nur wieder aus? "Was denn Anita? Lass sie doch. ... Wie lange seit ihr schon zusammen?" Mein Schnuckel hatte recht. Sein Vater scheint toleranter zu sein, als seine Mutter. Wenigstens etwas. "Seit einigen Wochen", antwortet Matthias leise. "So lange schon?! Und wieso hast du uns das nicht schon mal eher gesagt? Dann wäre das eben vielleicht gar nicht passiert." "Wieso? Weil du mich dann nicht besucht hättest? Weil dir das wieder vor Augen gehalten hätte, dass ich eben doch eine Schwuchtel bin?" Oha! Ich wünsche mich ganz plötzlich an einen anderen Ort, was aber nicht klappt. Außerdem kann ich meinen Süßen jetzt nicht alleine lassen. Weswegen ich den Wunsch mich aufzulösen verdränge und leise zurück zum Schlafzimmer gehe. Leise öffne ich die Tür und schlage sie wieder laut zu. Mit festen Schritten gehe ich auf die Küche zu und setze mein strahlendstes Lächeln auf. "Hallo nochmal", sage ich in die Runde, als ich ohne anzuklopfen über die Türschwelle trete. "Ich bin Theo!" Ich strecke Matthias Mutter die Hand entgegen, die sie zögernd ergreift. "Schön Sie kennenzulernen. Und bitte verzeihen Sie mir den Auftritt von eben, aber wir sind erst aufgewacht. Daher hatte ich noch ein wenig Bettschwere." Wie stolz ich doch auf mich bin! Besser hätte das noch nicht mal David hinbekommen. "Guten Tag. Anita." Anita, die Gute, sieht leicht verwundert aus. Gut! "Was für ein schöner Name", setzte ich noch oben drauf. Fast hätte ich noch ein "Ihr Sohn hat mir schon so viel von Ihnen erzählt" hinterher geschoben, konnte mich aber gerade so nochmal zurückhalten. "Danke", haucht sie und dann .. plötzlich ... Ein leichter Rotschimmer schleicht sich auf ihre Wangen. Jackpot, Mr. Müller! Danach reiche ich Matthias Vater die Hand. Er hat einen kräftigen Griff und ist auch von seiner ganzen Statur kräftig gebaut. "Freut mich ebenfalls Sie kennenzulernen. Theo." "Walter. Freut mich ebenfalls." Matthias Vater habe ich dann somit auch im Sack, denn er schaut mich freundlich an und nickt mir offen zu. Na, das war doch leichter als zuerst gedacht! "Ist das mit euch was Festes?", fragt er auch gleich, noch bevor ich neben Matthi Platz genommen habe. "Ja. Mehr als das." Mein Herz stolpert bei den Worten meines Schnuckels. Er nimmt meine Hand und verschränkt seine Finger mit meinen. Ich drücke sie leicht, um ihn Mut zu machen, den er vielleicht nicht braucht, doch ich will, dass er weiß, dass ich für ihn da bin. Auch falls seine Mutter jetzt heulend aus dem Zimmer rennen, und mir vorher noch schnell das Buttermesser in die Brust rammen würde. "Wir lieben uns." Matthias lächelt mich unsicher an und beugt sich plötzlich zu mir, küsst mich und schaut mir dabei flehend in die Augen. Ich weiß nicht genau, was das zu bedeuten hat. Ob er eine gewisse Hilfestellung von mir verlangt, oder bloß einfachen Zuspruch. In Elterndingen bin ich eben komplett unerfahren. "Ja. Wir lieben uns", sage ich deshalb und lächle dumm zurück. Es wird still in der Küche. Eisiges Schweigen beschreibt es vielleicht besser. Hinter Matthias Eltern kann man förmlich die Fensterscheiben gefrieren sehen. "Möchte jemand einen Kaffee?", frage ich, weil ich mitbekomme, wie gerade das Lichtchen an der Kaffeemaschine ausgeht. Matthi muss sie angestellt haben. "Ich kann auch schnell Brötchen holen." Verdammt! Seit wann bin ich so eine gute Hausfrau?! Schwiegereltern in Spe machen einen ja richtig fertig! "Nein Danke. Kaffee genügt erstmal", meint Walter wohlwollend. Ich nicke und stehe auf, um Tassen, Milch und Zucker aus den Schränken zu kramen. "Sie kennen sich ja gut hier aus", bemerkt Anita. War das jetzt böse gemeint? "Natürlich kennt er sich hier gut aus. Wir verbringen ja auch viel Zeit miteinander. Mal in meiner Wohnung. Mal in seiner." Jetzt werde ich doch wieder nervös. Die Stimmung zwischen Matthi und seiner Mutter scheint doch noch schwieriger zu sein, als ich vermutet hatte. Keiner sagt mehr was, weshalb ich still meinem Plan folge. Tischdecken und jedem Kaffee einschenken. "Als was arbeiten Sie denn? Sind sie auch in der Baubranche tätig?" Etwas erstaunt über Anitas Neugier über mein Berufsleben schüttle ich den Kopf. "Nein. Ich bin Barkeeper. In einem Club hier in der Stadt." "Ein Barkeeper? Wie ... interessant." Mr. Müller? Sie sind damit wohl wieder unten durch bei der Schwiegermama. "Hin und wieder helfe ich der Security aus." Da wird sie wieder hellhörig. Das wiederum finde ich jetzt interessant. "Ach wirklich? Dann schaffen Sie die bösen Buben aus dem Club, wenn sie zu aufdringlich werden?" "Ja", sage ich und grinse. "Oder wenn sie zu betrunken sind oder randalieren. Was eben die anderen Gäste stört." Anitas Wangen nehmen wieder einen zarten Rotton an. Kann es sein, oder hat die Mama den selben Männergeschmack wie ihr Sohn? Walter ist ja auch ein 'starker Typ' so wie ich das sehe. "Mein Arbeitsplatz ist jedenfalls sehr abwechslungsreich. Und dort haben Matthi und ich uns auch kennengelernt." Aufmunternd schiele ich zu meinem Schnuckel, der unsrer Unterhaltung perplex folgt. "Wollten Sie ihn etwa auch rausschmeißen?!", lacht Anita und trinkt einen Schluck Kaffee. Mr. Müller? Sie sind wieder im Rennen! "Nein. Aber er hat mir bei einem aufdringlichen Gast geholfen und so sind wir uns näher gekommen." "Na da hatten Sie aber Glück, dass Sie auf meinen Sohn getroffen sind", meint sie. "Wenn Matthias sich vor jemanden aufbaut, dann ist das schon imposant." "Ja, da hatte ich unheimlich Glück. Sie haben wirklich einen bemerkenswerten Sohn." Matthias Mutter kichert wie ein kleines Mädchen und hält mir ihre Hand hin. "Nennen Sie mich doch Anita." "Gerne. Immer noch Theo." ~Matthias~ Beeindruckend! Theo hat es geschafft, dass meine Mutter mit ihm spricht! Sie redet mit ihm und lächelt! Und nicht nur das! Sie, ich wage es kaum es auszusprechen, sie frisst ihm aus der Hand! Sie himmelt ihn fast schon an! Das ist ein kleines Wunder. Ach, was sage ich? Ein riesengroßes! Als ich ihr damals meinen ersten festen Freund vorgestellt hatte, verhielt sie sich total abweisend ihm gegenüber. Sie ignorierte ihn völlig, nachdem sie mir, so wie eben, ein, zwei Fragen über ihn gestellt hatte. Ich war damals total sauer auf sie gewesen. Und mein Freund? Der hatte auch sauer reagiert. Leider dachte er, er könne seine miese Laune an mir auslassen. Das war dann der Todesstoß für unsre kurze Beziehung gewesen. Wir hatten uns furchtbar gestritten. Lange Zeit war ich böse auf meine Mutter, weil ich dachte, sie hätte bewusst meine Beziehung sabotiert. Das sie am Ende wahrscheinlich sowieso zu Bruch gegangen wäre, weil mein Ex im Nachhinein gesehen einfach bloß ein Arsch war, kam mir erst später in den Sinn. Um auf's Hier und Jetzt zurückzukommen ... Theo und meine Mutter unterhalten sich noch immer prächtig. "Ich trinke ja so gern diesen Cosmopolitan!", lacht meine Mutter. "Du trinkst ihn nur, weil du ihn gerne bestellst", beschwert sich mein Vater bei ihr. Und Theo? "Wenn du möchtest, kann ich dir einen Mixen." So kenne ich ihn ja gar nicht! Er plaudert! Ja, wirklich! Mama lacht schrill und hält sich die Hand vor den Mund. "Bitte nicht! Es ist zehn Uhr morgens! Da habe ich ja gleich einen Schwips am frühen Morgen!" "Zehn Uhr?", frage ich baff und schaue auf die Uhrenanzeige. Wirklich! "Theo? Das Frühstück bei Kat!" Das hatte ich ja total vergessen! "Oh. Stimmt." Theo wirkt nachdenklich. "Ich sage es ab." Noch bevor ich ihn aufhalten kann steht er auf. Es abzusagen ist vielleicht doch das Beste. Obwohl ich mich schon so drauf gefreut habe. Auch wenn es im Bett noch anders ausgesehen hatte. "Ein Frühstück?", fragt meine Mutter neugierig. "Ja. Mit unsren Freunden und Theos Bruder." "Das müsst ihr doch nicht absagen! Wir kommen einfach mit!" Mama ist ja richtig begeistert. "Klar. Wieso nicht? Dann lernen sich alle gleich kennen", strahlt Theo und bleibt in der Tür stehen. "Wollen wir gleich los?" Meine Eltern nicken zustimmend und stehen ebenfalls auf. "Matthi? Kommst du?" Theo hält mir seine Hand hin, die ich zögernd ergreife. Was, zum Teufel, ist hier los? Ich muss in irgendeiner Parallelwelt aufgewacht sein! ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)