Heimat. von HunterLeon (Wo dein Herz ist, beginnt alles.) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Flammen schlugen hoch und fraßen sich durch die Büsche und das vom Wald umgebene Dorf. Nach einander fielen dem Feuer die dichtbeieinander stehenden Bäume zu Opfer und auch die Häuser der Bewohner wurden gnadenlos vernichtet. Schreie der Verzweiflung ertönten und verstummten. Gelächter war zu hören und das Geräusch von Pfeilen die durch die Luft sausten. Eine Gruppe an Piraten stand oben auf dem Hügel, der sich hinter dem Wald befand und schossen von dieser Position aus brennende Pfeile hinab ins Tal um sich an den Schreien der Dorfbewohner zu ergötzen. Ein weiterer Schrei ertönte, der sich von den anderen unterschied. Es war der Schrei eines Säuglings. Schweißgebadet wachte er auf und begab sich aus der Hängematte. Fahrig fuhr er sich durchs Gesicht. Warum suchten ihn ausgerechnet jetzt diese Erinnerungen heim? So lange hatte er sie verdrängen können, doch auf einmal waren da wieder diese Träume. Ohne auf seinen Weg zu achten gelang er aufs Deck und stellte sich an die Reling. Sie waren mittlerweile schon wieder eine ganze Weile unterwegs. Nachdem sie in Shimotsuki ihre Vorräte an Cola aufgefüllt hatten waren sie mit dem Coup de Burst weit gekommen, auch wenn es einige Zeit gedauert hatte und sie zwischendurch immer wieder neue Colafässer hatten besorgen mussten. Es hatte zwar etwas gedauert, aber nun waren sie wieder an dem Punkt der Grandline angekommen, wo er damals bei dem Unwetter von Bord gegangen war. Die wahren Umstände hatte er bislang seinen Freunden verschwiegen, er wollte nicht das manche von ihnen Angst bekamen wenn sie wüssten das es an diesem Punkt noch mehr und noch größere Seekönige gab, wie die die sie schon gesehen hatten. Einer von ihnen hatte ihm beim einholen der Segel überraschend angegriffen und er hatte ihn dann mit seinem weißen Schwert angegriffen und ihn auch verletzten können. Nur war der Seekönig dabei ausgerastete und hatte ihm einen unerwarteten Stoß versetzt so das ihm das Wado-ichi-monji aus der Hand gefallen war und er selbst ins Wasser. Wie er seine Freunde kannte, gab es da bestimmte Personen die Panik deswegen bekommen könnten oder irgendeine bescheuerte Allergie. Seufzend glitt sein Blick über die ruhige Wasseroberfläche. Der Traum hatte ihn aus dem Konzept gebracht, solange war es ihm gelungen als das was damals geschehen war zu verdrängen und sich ein neues Leben aufzubauen, aber jetzt schienen ihn die Erinnerungen heim zu suchen. Diesen Schrei…er würde ihn niemals mehr vergessen. „Hey Marimo? Seit wann hast du Probleme beim schlafen?“ „Geht dich nichts an Küchenschabe.“ Murrte er und sah aus den Augenwinkeln dabei zu, wie der andere seine Zigarette ins Meer schnippte. „Ich will es endlich wissen. Und schweig dich nicht wieder aus: Wo warst du als wir auf deiner Heimatinsel und am feiern gewesen waren.“ „Hab wen besucht.“ „Das wissen wir aber wen?“ gab er zurück. „Tut mir Leid, das ich mich schon so lange nicht mehr habe blicken lassen.“ Kniete er sich vor de grauen Stein. Der Blumenstrauß der davor lag ließ darauf schließen dass erst vor kurzer Zeit jemand hier gewesen war. Die Blüten waren noch nicht verwelkt und blühten in ihren kräftigen Farben. Wahrscheinlich war es sein Meister gewesen, der ihr vor wenigen Tagen einen Besuch abgestattet hatte. „Aber ich war weit weg und es gab einiges zutun. Ich bin ihm schon begegnet.“ Erzählte er. Sein Blick richtete sich bei den Worten nicht auf den Grabstein vor ihm sondern gen Himmel. Er sprach ganz normal, so als sehe er seine Gesprächspartnerin vor sich. So erzählte er ihr von dem Kampf mit Falkenauge und welche Techniken er nun schon erlernt hatte. „Meine beste Freundin.“ Gab er, nach einer Weile des Schweigens dem Blonden gegenüber, zu. Verwirrung lag in den blauen Augen. „Warum war sie dann nicht beim Fest dabei?“ „Hätte sie gekonnt.“ Er wand dem Smutje den Rücken zu. „Wenn das Fest auf dem Friedhof stattgefunden hätte.“ Hätte der Vize sich rumgedreht wäre ihm aufgefallen das Sanji ihn überrascht und fassungslos ansah. „Sie…ist tot?“ Seufzend nickte er. „Sie starb da war ich neun.“ Es war nicht der erste Verlust in seinem Leben gewesen den er hatte einstecken müssen. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Wenn du reden möchtest…ich bin in der Kombüse.“ Als nächstes hörte er sich entfernende Schritte und das Öffnen und nur Sekunden später das Schließen einer Tür. Er lehnte sich wieder an die Reling und wand seinen Blick dem Meer zu. Er war sich nicht sicher was er tun sollte, er war nicht der Typ der über so etwas redete aber länger diese Träume aushalten wollte er auch nicht. Er war sich sicher, dass dies nicht der letzte Traum gewesen war. Mit einem genervten Schnauben begab er sich widerwillig in die Kombüse. „Ich warne dich, wenn auch nur ein Wort das hier jetzt gesprochen wird nach außen dringt filetiere ich dich.“ Knurrte er bevor er sich gegenüber dem anderen hinsetzte. „Was willst du wissen?“ „Dieser…Koshiro oder wie er heißt wollte und was über deine Vergangenheit erzählen.“ Genervt verdrehte er die Augen. War ja klar gewesen, dass dem Blonden das Thema interessierte. „Gut, aber wie gesagt ein Wort zu den anderen und…“ er sprach seine Worte nicht aus stattdessen zog er sein weißes Schwert ein Stück aus der Saya. „Ich sehe Shmiotsuki als meine Heimat, weil ich dort aufwuchs…aber ich bin dort nicht geboren…“ „Pass auf die beiden gut auf und geht nicht zu weit weg.“ Mit den beiden drei jährigen an der Hand verabschiedete sich der Fünfjährige von seiner Mutter die auf den Armen ein, nur wenige Monate altes, Baby hielt. Doch die Frau rief ihm noch etwas hinterher. „Und kommt ihnen nicht zu nah.“ Sie sprach keinen Namen oder Bezeichnung aus und dennoch wusste das Kind wer gemeint war. „Du musst wissen, wir waren dort nicht frei…“ fügte er erklärend für den Smutje hinzu. „Es war nur ein kleines Dorf, ziemlich abgeschottet. Und einige Piraten haben die Insel in Beschlag genommen und uns Dorfbewohner somit auch. Sie kamen oft und nahmen alles mit was sie wollten. Oder tyrannisierten uns. Mein Vater hatte deswegen begonnen mir beizubringen mit Schwertern umzugehen, auch wenn ich noch ein Kind war, war es wichtig das ich mich wehren konnte unter diesen Umständen.“ Sein Blick richtete sich bei seinen Erzählungen auf einen imaginieren Punkt. „Mein Vater wurde von ihnen ohne bestimmten Grund umgebracht, kurz vor der Geburt meines jüngsten Bruders. Sie kamen ins Dorf, er trainierte gerade mit mir und plötzlich befand sich ein Schwert in seiner Brust…sie zogen das Schwert wieder raus und verschwanden wieder zur ihrem Quartier hinter dem Wald…“ Er stockte, fing sich aber schnell wieder. „Ich hab damals auf zwei meiner Geschwister aufgepasst, um meine Mutter etwas zu entlasten. Naja, als wir dann am Nachmittag zurück waren war noch alles in Ordnung, aber das hielt nur wenige Stunden an.“ Einige der Piraten stürmte in die Häuser der Bewohner und nahmen keine Rücksicht auf die Leute in deren Heim sie gerade eintraten. Sie räumten Schubladen aus und nahmen sie jeden Berry den sie finden konnten. So lief es im ersten Haus und auch in den nachfolgenden. Als sie alle Bewohner um ihrer Wertgegenstände und ihren Ersparnissen gebracht hatten, reichte es ihn anscheinend und sie begaben sich zurück in ihr Quartier. Doch der Schein trug, kaum außerhalb des Wald kam der Drang das Dorf erneut zu tyrannisieren wider auf und brennende Flugobjekte schossen durch die Luft. „Es war ein Trauerspiel…die Vegetation die um unser Dorf herum wuchs fing Flammen und es breitete sich schneller aus als man sehen konnte. Ehe man sich seine Angehörigen hätte schnappen und zum Meer flüchten konnte, waren wir vom Feuer eingekreist. Aber nicht nur wir, den Piraten die dafür verantwortlich waren erging es nicht besser. Nacheinander musste ich mitansehen wie Nachbarn, Freunde und meine Familie starben, ehe ich endlich das Bewusstsein verlor. Als ich wieder aufwachte, waren alle tot… ich weiß nicht warum ausgerechnet ich diesen Anschlag damals überlebt habe, ich war erst fünf…aber ich lebe…“ er brach ab und nippte an dem Sake den der Smutje ihm zwischendurch hingestellt hatte. „Ich hatte von da an niemanden mehr und bin zum Meer, habe mir ein Fischerboot das dort war geschnappt. Es war nicht mehr ganz intakt gewesen, aber genug um mich von der Insel wegzubringen. Als es sank bin ich geschwommen, geschwommen bis ich nicht mehr konnte und hatte nur ganz knapp eine Insel erreicht.“ „Shimotsuki.“ Stellte Sanji fest, worauf er ein Nicken des anderen erhielt. „Später dann nahm mein Meister mich auf, ich durfte bei ihm wohnen und im Dojo trainieren. Für ein Kind das seine Familie und seine Heimat verloren hatte war das was Besonderes. So wurden seine Tochter Kuina und mein Meister eine Art zweite Familie und Shimotsuki meine neue Heimat. Jetzt weißt du es.“ Er stand auf, trank in einem Zug das alkoholische Getränk aus und ging zur Kombüsentür. „Denk an meine Worte: Das was ich dir eben erzählt habe bleibt unter uns. Ich war nie hier drin um mit dir über meine Vergangenheit zu reden.“ Er verließ das Reich des Blonden und begab sich wieder in die Jungenkajüte. Kaum lag er in seiner Hängematte, übermahnte ihn seine Müdigkeit und er glitt in einen traumlosen Schlaf, ohne Erinnerungen und ohne Schreie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)