Spiele mit was giftigen von Emanuela (5 Lektionen) ================================================================================ Kapitel 1: 5 Lektionen ---------------------- Spiele mit was Giftigem       - Lektion: Lerne, dass du anders bist     „Sie müssen sich beeilen!“ „mein Flug geht erst in 2 Stunden….“ „Ja, aber Herr Taki, dennoch…“ Rums Die Türe flog ins Schloss und Kakuzu Taki ließ seinen Sekretär einfach stehen. Draußen erwartete ihn schon, gekleidet wie er in einen schicken Anzug, Herr Kurama, ein Kunde seiner Bank und der Grund für den mehr oder weniger durcheinander gebrachten Ablauf in Kakuzus streng sortierten und zeitlich sehr begrenzten Zeitplan. „Können wir dann?“ fragte der Braunhaarige ruhig und sein Kunde, nun mehr aber Reisepartner zog sich etwas an der streng gebundenen Krawatte. „Ja, Herr Taki natürlich. Wir steigen ins beste Hotel ab, was man in Konoha finden konnte!“ Der Angesprochene schnaufte nur, seiner Meinung nach war das nicht nur Zeit- sondern auch Geldverschwendung. Ja gut, er zahlte nicht, die Rechnung ging auf die seines Kunden, aber dennoch all das Geld was er nun nicht einnehmen konnte…. Und das eine Woche lang! Kakuzu Taki war alles, was sich so mancher wünschen würde, unverschämt reich und Besitzer einer Haufen sehr erfolgreich laufenden Banken mit gewinnbringenden Aktien. Warum die Bank so erfolgreich war, war auch klar; Kakuzu legte Wert auf Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Höflichkeit und vor allem Professionalität. Wer nicht spurte oder Fehler machte flog, so einfach war das. Kakuzu selbst ging als glänzendes Beispiel voraus. Seine Klamotten waren immer einwandfrei gebügelt und alles war farblich abgestimmt, er kam morgens als erstes und ging Abends als letztes, meist erst gegen 22 Uhr oder später nämlich dann wenn alle Aufgaben, die in seinen Augen dazugehörten, erledigt waren. Ein Verschieben gab es für ihn nicht. Kakuzu Taki war höflich. Er bewies ein außerordentliches Geschick darin mit Kunden zu sprechen und sie in aller Höflichkeit und guter Sitte dazu zubringen ihr Geld in seiner Bank anzulegen oder in seine Aktien zu investieren. Zudem behielt er immer eine professionelle Haltung. Trinkeskapaden und feuchtfröhliche Wocheend Trips gab es bei ihm nicht. Er hatte es zu was gebracht, weil er fleißig, klug, kontrolliert, vordergründig höflich und sparsam war. In seinen Augen die perfekten Charakterzüge. Wer in der Geschäftswelt Kakuzu Takis Namen hörte, konnte nur vor Neid unverhohlen seufzen. Doch es gab eine Schattenwelt, einen schwarzen Fleck auf der weißen Weste. Neben dem disziplinierten Wesen war seine Welt auch ein einziger Zwang um Ordnung und Kontrolle. Ein Privatleben hatte er kaum, Freunde waren sinnlose Zeitverschwendung. Niemand wollte mit ihm befreundet sein und das hatte durchaus berechtigte Gründe; Die Geschäftswelt hatte ihn nicht nur positiv geprägt. Kakuzu war eiskalt und hinter seiner höflichen Fassade blickte er voller Verachtung auf die niedrig gestellten Menschen. Er war geizig und häufte emsig sein Geld, spenden kam überhaupt nicht in Frage, die bloße Vorstellung ließ es ihn schon schaudern. Ein in ihm durchaus gewaltbereiter Zug vertrieb dann auch die restlichen Leute, die die Ehre hatte ihn näher kennenlernen zu dürfen. Ja, er hatte niemanden, er pfiff auf alle und war stolz das man es genauso hielt. Liebeleien gab es nicht und ein Bordellbesuch wagte er schon aus der Sorge nicht, was die Presse dazu sagen würde, wenn sie es herausfand. Er brauchte kein Privatleben, solange sein Geschäftsleben tadellos funktionierte und das tat es, wie ein Uhrwerk. Ahja… Kakuzu blickte auf die Uhr, während der große, geräumige Wagen die Abzweigung nahm. Sie waren auf der Autobahn, die Privatlimosine seines werten Kunden fuhr sie auf direkten Wege zum Flughafen. Sie hatten noch eine Stunde zeit, dass würde zum einchecken völlig langen. Sehr schön. Kakuzu sah in eine Zeitschrift und schnaufte leicht. 10 Fragen über dein Leben Der Braunhaarige überflog den Artikel und blieb nur bei einer Frage hängen. >Wer bist du wirklich? Bist du der, der du sein willst? < Kakuzu sinnierte über diese Frage. Wer war er? War alles so perfekt? War es das perfekte Leben was er führte, wirklich? Er lauschte in sich rein…. ….. Selbst wenn… Kakuzu warf die Zeitschrift auf den leeren Platz neben sich, er wollte nichts an seinem Leben mehr ändern.   Als seine Frau ihm vor 10 Jahren den Laufpass gegeben hatte, da hatte sie ihm dieselbe Frage gestellt: Wer bist du? Sie hatte ihn mit traurigen Augen angesehen und die Frage für sich selber beantwortet. „Du bist so anders geworden… du bist nicht mehr derselbe.“ Anders geworden. Er war anders? Kakuzu ließ sein Blick über die Landschaft schweifen, sah Bauern die hart ackerten und dennoch freundschaftliche Kontakte pflegten, sah zwei ältere Damen zusammen auf einer Bank sitzend und nähen, sah zwei Menschen sich freundschaftlich voneinander verabschieden.   Der Wagen hielt an und Kakuzu stieg aus. Er ließ seinen schweren Koffer zur Kontrolle tragen. War er anders? Sicherlich, irgendwo…     - Lektion: Lerne zu verstehen das man manchmal auch Spaß an seiner Arbeit haben kann     Natürlich hatte sich Kakuzu den Beruf nicht ausgesucht, weil er ihn besonders große Freude bereitete. Er mochte Geld und er konnte gut mit Zahlen umgehen, dass war aber auch schon alles. Spaß und Freude an der Arbeit? Eher Pflichtbewusstsein und Kontrolle. Für Kakuzu hatte eine Arbeit Geld einzubringen, nicht Spaß zu machen, so einfach war das. Als der Flieger landete und sie nach 10 Minuten vor ihrem doch recht luxuriösen Hotel standen, blickte Kakuzu nur kalt und starr. Geld- und Zeitverschwendung, er schüttelte den Kopf und betrat die großzügige Eingangslobby. Sie war ganz in Gold gehalten, mit einem roten Teppich, der die eintretenden Gäste direkt zur Rezeption führten. Ein junger Mann in Uniform begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln und einer ehrfürchtigen Verneigung. Er überreichte ihnen nach einem kurzen Geplänkel die Schlüssel zu ihren Zimmern und ließ einen Portier rufen, der ihre Koffer in die Zimmer brachte.   Kakuzu war im Gedanken schon bei dem Meeting, was er nachmittags haben würde und widmete seiner Umgebung daher nicht allzu viel Beachtung. Auch eine entsprechende Entlohnung für ihren Kofferträger, ließ er großzügig außer acht, als er mit einen Murren, diesen die Zimmertüre vor der Nase zuschlug. Sein Zimmer musternd durchlief er den großzügigen Raum. Ein sauberes, großes Bett, ein ordentliches Zimmer mit einem Obstpräsentkorb auf den Esszimmertisch. Achtlos nahm sich Kakuzu eine Traube und trat zum Fenster. Unten hatte er einen herrlichen Blick auf die gigantische Poolanlage des Hauses, mit künstlichen Strand und wie es aussah auch Animateuren. Wieder schnaufte Kakuzu, ahja, da war ja noch was. Kurama hatte von dem ganz ausgezeichneten Unterhaltungsprogramm erzählt und obwohl es Kakuzu überhaupt nicht passte, war ihm bewusst, dass er bereits zugesagt hatte ihm dort an den Abenden Gesellschaft zu leisten. Wieder ein Blick auf die Uhr, noch zwei Stunden bis zum Meeting, dann könnte er genauso gut noch etwas arbeiten. Damit zog er auch schon seinen Laptop aus der Tasche, kehrte dem Fenster, Licht und Sonne den Rücken zu und vertiefte sich in seine Aufgabe.   Kleine Fackeln standen am Pool, ließen das Wasser glitzern und verfärbten es im Licht des Feuers. Es war bereits Sonnenuntergang, als Kakuzu sich mies gelaunt mit seiner Begleitung zum Pool aufmachte. Vom weiten konnte er schon mehrere Animateure sehen, zwei schienen gerade ein paar Gören zu bespaßen. Kakuzu schnaufte, sauteures Hotel und die nahmen ihre Bälger mit? Wie sollte man sich da entspannen? Wehe ihn sprach einer an! Sein Kollege versuchte nett zu sein und lief schon mal voraus um zwei Liegen für sie zu finden. Kakuzu selber lief gemächlicher entlang, direkt an einen Animateur vorbei, der am Poolrand stand, irgendwas den eifrig zuhörenden Badegästen zurief und mit dem Arm rumfuchtelte. Er sah aus dem Augenwinkel nur, dass er fast getroffen worden wäre und verpasste den Typen einfach einen ordentlichen Ellenbogenstoß. Mit einem erschrockenen Aufschrei landete der arme Animateur im Wasser, Kakuzu war es schnurz egal, bis er von einer lauten Stimme angeblafft wurde. „Kannst du nicht aufpassen oder Brille vergessen, alter Mann?“ Wie war das? alter Mann? So eine Unverschämtheit. Kakuzu wandte sich um, um das erste mal den wirklich anzusehen, den er gerade ins Wasser geschmissen hatte. Er war Jung. Kakuzu schätze ihn auf höchste 25, sein Haar war silbern und gerade reichlich verstrubbelt und klatschnass. Zwischen den Fransen schauten zwei, wenn auch zornige, aber sehr hübsche violette Irden hervor. Als der junge Animateur sich aus dem Wasser hievte konnte kakuzu sehen, dass der Jungspund durchaus trainiert war, zumindest hatte er einige Muskeln an den Armen vorzuweisen. Das weiße Shirt war nass, zeigte die Muskeln darunter und klebte geradezu an den ansehnlichen Körper. Für einen Moment huschten Kakuzus Irden wild über den Körper, als wollten sie es ausnutzen, dass Kakuzu für Sekunden seine äußerst ehrgeizige Kontrolle aufgegeben hatte. Selbstredend war diese aber wenige Sekunden später wieder da. Er schnaufte leicht. „Sie sollten nicht so unhöflich zu ihren Gästen sein. Immerhin bezahle die ihr Gehalt und nun machen sie weiter… mit was auch immer dieses rumgehampel darstellen sollte.“ Damit wandte er sich auch schon ab. Der stehen gelassene schnappte empört nach Luft. „Dieses rumgehampel wie Sie es nennen ist meine Arbeit. Im Übrigen muss ich nicht zu allen automatisch nett sein!“ Doch musste er, eine Sache die ihn an seinen Job echt anpisste. Was solls. So Arschgeigen war er ja schon gewöhnt. Kakuzu schnaufte nur und befand das er sich mit dem anderen gar nicht mehr abzugeben brauchte. Seine Begleitung winkte ihn auch schon heran, na wenigstens hatte er einen Platz weit weg von den Menschen ausgewählt. Mit einen seufzen ließ er sich auf der Liege nieder und starrte in den Himmel. Sowas sinnloses. Nutzte doch nichts. Er streckte sich und ließ die verspannten Muskeln knacken. Na gut, vielleicht konnte er sich eine klitzekleine Auszeit gönnen. Wieder war es sein ´Gesprächspartner´ der höflich die Initiative ergriff und ihnen einen Drink brachte. Kakuzu stieß pflichtbewusst mit dem anderen an und nippte. Fruchtig und die leicht bittere Note des Alkohols trat durch, gar nicht mal so übel. Also trank er und unterhielt sich sporadisch mit dem anderen, solange bis dieser sich höflich verabschiedete und nun? Kakuzu erhob sich ebenso von der Liege und streckte sich noch mal ausgiebig. Er sollte nun reingehen und einfach noch ein wenig Arbeiten. Kakuzu wollte los da fiel ihm sein Drink ein. Kritisch musterte er das leere Glas. Nun… es könnte ja zumindest nicht schaden sich noch einen zu holen. Kurz sah er sich um, entdeckte eine kleine Bar und steuerte auf diese zu. Dahinter war gerade ein Kellner emsig damit beschäftigt ein paar Cocktails zu mischen. „Hey!“ machte der Braunhaarige schroff auf sich aufmerksam und der vermeintliche Kellner drehte sich um. Kakuzu seufzte. „Sie schon wieder?!“ Das höfliche Lächeln fiel dem Silberhaarigen etwas aus dem Gesicht. „Ja!“ „Ich dachte sie machen den Partyclown für die Gören?“ Ja, offensichtlich hatte Kakuzu mit seiner Arbeitshaltung auch sein vordergründig höfliches Verhalten abgelegt oder er hatte einfach noch schlechtere Laune wie sonst. Wie auch immer. Sein gegenüber sah jedenfalls nicht besonders erfreut aus, Kakuzu hatte zwar keine hohen Sozialkompetenzen (außer zu denen er sich zwang) aber selbst er sah das es bei dem Jüngeren ordentlich innerlich schäumte – vor Wut wohlbemerkt. Die pulsierende Zornader, die auf- und ab wippende Augenbraue, die leicht verkrampfte Hand um den Cocktailbecher. „Muss echt bescheuert sein zu jeden höflich zu sein hu?“ fragte er dann doch obwohl in jegliche Gespräche mit jemand anderen herzlich egal waren, solange sie sich nicht um seine Arbeit drehten. Was solls. Der junge Mann vor ihm sah ihn an und begann seine Arbeit wieder. „Ja!“ murmelte er ohne den Blick abzuwenden. „Es ist echt nervtötend dauernd lächeln zu müssen obwohl man den Leuten am liebsten in die Fresse spucken würde, aber in diesen Job hat man einige Freiheiten und macht hin und wieder sogar richtig Spaß.“ Erwiderte Kakuzus gegenüber. Spaß? Kakuzu hob eine Braue, das war nun wirklich nicht eine der Dinge die er aufzählte wenn es um seine Arbeit ging. „Wird sie wenigstens gut bezahlt?“ Fragte er weiter, auch wenn es indiskret war. Hidan sah auf. „Nein. Aber Geld hat mich noch nie wirklich interessiert, hey, ich darf den ganzen Tag draußen sein, spüre Sand an meinen Zehen, ab und an Wasser an meinen Füßen. Ich kann von hier aus das Meer sehen und arbeite da wo andere Urlaub machen können das macht die Sache wieder wett!“ war die Antwort und Kakuzu schüttelte den Kopf. Armer Irrer. Sein Blick huschte über die Gestalt des anderen. Schön war er, ohne Frage und wirklich mit einen seltenen Aussehen beschenkt. Silbergraues Haar und violette Irden, dazu diese helle, makellose Haut. Ja, wirklich sehr ansprechend. Bekanntlich verstand er ja was von wertvollen Dingen. „Wie du meinst… mach mir mal einen Drink!“ meinte er dann lediglich und Hidan tat wie gewünscht. Sie unterhielten sich noch etwas oberflächlich. Er nahm mehrere dieser Fruchtdrinks zu sich und Hidan lieferte immer wieder welche nach, was solls, die waren ja Inklusive. Komisch nur das sich irgendwann begann alles zu drehen. „Was ist denn das?“ fragte er matt als er nach der Karte greifen wollte und diese doppelt und dreifach sah. Gut in dem Drink war Alkohol, das hatte er ja schon geschmeckt, aber normalerweise zum einen recht wenig und zum anderen vertrug er Alkohol recht gut. Er sah zum Silberhaarigen auf, der einen Arm auf der Theke stütze und zu ihm rüberblitze, ein verschmitzes Lächeln auf den Lippen. „Was hast du gemacht…“ knurrte Kakuzu matt. „Hab ein bisschen was an der Dosis geändert. Statt 20% Alkohol und 80% Fruchtsaft, 80% Alkohol und 20% Fruchtsaft. Dachte schon du merkst es, aber….“ Platt sah ihn Kakuzu an, sowas hinterhältiges und beschämend noch dazu, so auf das Gespräch vertieft hatte er das gar nicht wahrgenommen. Er sah wieder zum anderen. „Kompliment. Deinen scheiß Charakter sieht man dir gar nicht an!“ murrte er nur, bekam von Hidan aber lediglich frech die Zunge rausgestreckt. „Du mieser kleiner…“ Kakuzu stand auf und merkte das er, wenn auch nur ganz leicht, schwankte. Da er sich die Schande ersparen wollte vor dem kleinen Wicht auch noch hinzufallen beschloss er fürs erste den Rückzug anzutreten. „Das bekommst du wieder!“ knurrte er nur, wandte sich um und versuchte so würdevoll wie möglich den Abgang zu machen. Das hämische Lachen des anderen hatte er sehr wohl noch gehört! Unverschämtheit. Kakuzu verschwand ins Bett fast gänzlich aus seinen Kopf gestrichen war das wichtige Meeting am Morgen. Naja, daran erinnerte er sich als er schließlich in seinem Zimmer war und auf seinen Laptop starrte. Großartig, so wie es aussah würde er morgen verkatert zu diesen wichtigen Treffen gehen. Das würde dieser Bengel bereuen. Morgen. Das waren auch seine letzten Gedanken, dann ließ er sich ins Bett kippen und schlief ein. Am Morgen herrschte dann wie erwartet Katerstimmung und Hektik. Wann hatte er das letzte Mal verschlafen? Vor 20 Jahren? Oder noch länger? Irgendwann in der ersten Klasse zu mindestens, aber dann… und jetzt ausgerechnet jetzt wo er ein hochdiszipliniertes, gradliniges Leben führte das auf Pünktlichkeit ausgelegt war. Wütend und sichtlich schlecht gelaunt duschte er, schmiss sich eine Aspirin rein, klemmte sich seine Unterlagen unter den Arm und rauschte aus dem Zimmer. Natürlich war das Meeting Katastrophal. Zwar kam er nicht unpünktlich, zwar lief an sich alles gut, aber sein Kopf tat weh, er fühlte sich unausgeglichen, noch gereizter wie sonst und konzentrieren konnte er sich auch nicht so wirklich.   Umso besser das das Meeting auch irgendwann sein Ende hatte und er sich in sein Hotel und dem entsprechenden Zimmer zurückziehen konnte.   - Lektion: Lerne was Spaß ist   Kakuzu durchlief die Gänge, eigentlich war sein Ziel sein Zimmer, aber als er gegen jemanden stieß und dieser jemand sich als Giftmischer von gestern Abend entpuppte war ihm sein Zimmer erst einmal herzlich egal. Unauffällig wollte sich sein Gegenüber verdrücken und Kakuzu packte schroff zu, erwischte den anderen am Kragen und hielt ihn daran fest. „Hey!“ kam auch sofort der protestierende Laut von dem Gegenüber aber Kakuzu fand das dieser nun wirklich am allerwenigsten zu Meckern hatte. „Nichts hey. Ich habe mörderisch Kopfschmerzen und daran sind sie schuld.“ Knurrte er den anderen an doch dieser grinste nur rotzfrech. „Ich habe sie ja nicht gezwungen zu trinken!“ Kakuzu zog eine Braue nach oben, aber gleich drauf war sein erstaunen über diesen frechen Tonfall schon wieder dahin. „Pass mal auf, ich bin ein Mann mit sehr viel Einfluss. Was meinen Sie was ihr Chef zu dieser ganzen Geschichte sagt?“  Schoss Kakuzu gleich drauf Mal mit harten Geschützen und er sah mit Vergnügen wie das Grinsen des Jüngeren schon etwas erschlaffte. „Mensch, das war doch nur Spaß!“ murmelte er. Spaß? Spaß? Mit einen mörderischen Kopfschmerz in einen wichtigen Meeting zu sitzen war alles anderen wie Spaßig! „Unter Spaß verstehe ich etwas ganz anderes!“ Der Tonfall wurde noch etwas rauer, geknurrter. Hidan straffte seine Schultern, einschüchtern ließ er sich eigentlich nie obwohl es schon scheiße wäre seinen Job wegen sowas zu verlieren. „Sie und Spaß? Ehrlich gesagt sehen sie aus als würden sie zum Lachen in den Keller geben und Spaß allenfalls als begriff aus dem Wörterbuch kennen!“ „Achja?“ „Ja!“ „Sie meinen also ich kann mich nicht amüsieren?“ „Richtig. Ich meine das sie keinen normalen Spaß haben können. Aber ich wette wenn sie sich ein wenig an mich halten kann ich ihnen noch was beibringen.“ Es war nicht Kakuzus Art sich provozieren zu lassen, aber diesem kleinen Spinner das Gegenteil zu beweisen und das nervige Grinsen aus dem Gesicht zu wischen wäre doch durchaus eine Art von Spaß für den er sich begeistern ließe. „Nun gut… also was wollen sie?“ „Ich wette das ich Sie dazu bringen kann, das sie Spaß haben. Außer hinter ihren Büchern, belegen und Rechnungen natürlich!“ „Hmpf… und wenn du verlierst?“ „Dann kündige ich und sie sehen mich nicht wieder!“ Kakuzu schüttelte leicht den Kopf. Das wäre zu einfach, wenn er diesen nie wieder sehen wollte würde er einfach in ein anderes Hotel einchecken.  Andererseits sah Hidan auch nicht aus als würde er ihm irgendwas anderes bieten können. „Von mir aus und wenn ich verliere?“ „Dann….  Wirst du hier solange einchecken bis du Spaß haben kannst!“ meinte Hidan und grinste wieder so unverschämt das Kakuzu ihm am liebsten eine reingeschlagen hätte. Diese Forderung… das ganze schöne Geld. Hach, aber er konnte sicherlich nicht sich amüsieren wenn diese miese kleine Kröte Aktivitäten vorgab. Also hatte er schon so gut wie gewonnen.  „Einverstanden!“ Sie reichten sich die Hände. „Ahja, ich bin übrigens Hidan!“ „Schön für dich…“ Damit ließ Kakuzu die Hand des anderen los und stiefelte davon. Der Stehen gelassene protestierte. Was von wegen ´hey es geht gleich los!´ drang an sein Ohr. „Nichts da, erst Morgen und führ die nächsten 4 Tage ab 16 Uhr. Mir brummt der Schädel und ich muss noch einiges vorbereiten!“ Damit verschwand Kakuzu, das gerufene ´Langweiler´ vom Silberhaarigen verfolgte ihn durch die Räume. War er langweilig? Naja… vielleicht, ein bisschen oder so. Gleich am nächsten Tag ging es los. Hidan schleifte ihn Abends in seine Lieblingsdiskothek. Wie lange war der letzte Besuch bei ihm wohl schon her? Kakuzu fühlte sich dezent uralt und amüsieren tat er sich auch nicht unbedingt. Naja, er hatte einen durchaus guten Blick auf Hidan und dessen Körperbewegungen beim abfeiern, aber ihm selber war nicht nach Tanzen und ihm war auch nicht danach nur um der Wette willens so zutun als würde es ihm Spaß bereiten. Hidan sah zu ihm hinüber und lächelte, die unterschiedlichen Farbtöne der Diskolichter trafen ihn und seine helle Haut, schön war er ohne Frage und so hatte der Abend durchaus einen gewissen Unterhaltungswert für Kakuzu. Am zweiten Abend ging es in eine Karaokebar mit sehr mäßigen Erfolg. Hidan schien sich zwar außerordentlich gut zu amüsieren und gröllte in voller Lautstärke irgendein Lied und… das sicherlich nicht gut. Kakuzu hatte keine Ahnung was Hidan da eigentlich sang, aber zumindest hatte dieser seinen Spaß. Als er ihn auf die Bühne zerren wollte überlegte er zwar kurzfristig ob er es nicht zumindest ausprobieren sollte – es bestand ja die vage Möglichkeit das es Spaß machen könnte aber…. – er hieb nach Hidan und scheuchte ihn wie ein lästiges Insekt davon. Niemals würde er sich zum Affen machen. Nicht mal um die Wette zu gewinnen. Am dritten Tag ging es in Hidans Lieblings bar und das war dann schon wesentlich besser. Sie tranken den einen oder anderen Drink und schafften ein halbwegs normales Gespräch. In dessen Verlauf kam Hidan dann auch zu der Ehre Kakuzus Namen zu erfahren (er hatte ihn bisher hartnäckig verschwiegen). Auf jedenfall war so ein ruhiger Abend schon wesentlich eher sein Ding zu Mal er auf Hidans Rechnung ging. Ja dieser Abend hatte durchaus was. Kakuzu musste Hidan, der dieses Mal ein wenig zu viel getankt hatte zum Taxi stützen und brachte ihn zu dessen Wohnung. Am vierten Tag wurde er, wie am ersten Tag, mit dezenten Kopfschmerzen wach. Was sich Hidan wohl dieses Mal für ihn ausgedacht hatte? Ach was kümmerte es ihn überhaupt? Er hinterfragte seine eigenen Gedanken. Gefiel es ihm etwas mit dem Idioten abzuhängen? Über diesen Gedanken grübelnd warf er sich eine Aspirin ein und ging zu seinen vorerst letzten Meeting hier. Morgen würde er wieder auf den Weg nachhause sein, Voraussetzung natürlich er gewann die dämliche Wette. Was hinderte ihn eigentlich daran einfach so zutun als habe er Spaß? Er wusste es nicht. Blöd wenn man plötzlich nicht mal mehr selber wusste was man dachte und wieso. Ärgerlich umso mehr da er eigentlich nie zerstreut oder gedankenlos war geschweige denn voreilig. Aber gut so war es jetzt eben. Er wollte gar nicht versuchen Hidan etwas vorzulügen, vielleicht war er auch einer solcher wenigen Menschen die das sofort durchschauen würden und – wenn er ganz ehrlich sein sollte – besonders gut so tun als hätte er Spaß konnte er nicht. War ja nicht so als könnte er nicht lachen, aber dann brauchte er auch einen Grund warum er lachte und wenn er nicht lachen wollte dann tat er es nun mal nicht, fertig. Am vierten Abend kam Hidan zu ihm. Er holte ihn immer vor seinem Zimmer ab, so auch dieses Mal. Stumm lief der Silberhaarige vor. „Warum so still? Normalerweise bist du doch so enthusiastisch?“ fragte Kakuzu und der Silberhaarige warf ihm über die Schulter hinweg ein Blick zu. „Wir sind jetzt seit 3 Tagen jeden Nachmittag bis abends zusammen und ich habe wirklich spaßige Sachen mit dir gemacht aber nicht Mal dafür ein schmunzler erhalten. Ich hätte nicht gedacht das es so schwer ist… Vielleicht bist du ja einfach nicht der Typ für Bars, Karaoke- Schuppen oder Diskotheken…“ Gut erkannt dachte Kakuzu bei sich, aber er sprach es bewusst nicht laut aus. „Wir gehen heute wohin wo es ruhiger ist. Wenn ich mal gar kein Bock auf irgendwenn oder irgendwas habe!“ meinte Hidan langsam und Kakuzu zuckte nur mit der Schulter. Von ihm aus. Hidans ruhiger Ort stellte sich dann als Platz am Strand heraus. Der Sand knirschte unter ihren Füßen und Hidan zog sich beschwingt einfach die Schuhe und die Socken aus. „So ist es gleich viel angenehmer!“ meinte er und nach einem kurzen Zögern tat Kakuzu es ihm nach. Er sah sich um. Tatsächlich war hier keine Menschenseele, alles ruhig und friedlich. Die Fahrt hierher hatte etwas länger gedauert, es war schon fast Sonnenuntergang. Der Himmel begann sich blutrot zu färben. Kakuzu unterhielt sich eine Weile belanglos mit Hidan bis er auf die Uhr sah. „Nicht mehr lange bis Mitternacht. Sieht so aus als würde ich gewinnen!“ säuselte er und amüsierte sich innerlich über Hidans Gesichtsausdruck. „Du bist nur schon so alt und vertrocknet, wahrscheinlich hast du an gar nichts mehr spaß!“ murrte Hidan und Kakuzu schritt auf ihn zu. „Achja?“ fragte er ruhig aber mit einen gewissen Unterton. Er kam immer näher und Hidan wurde es was mulmig. „Ja!“ erwiderte er fest, wich dennoch immer weiter zurück wenn der andere näher kam, weiter und weiter. Bis Kakuzu irgendwann stehen blieb und sich seinerseits entfernte. Hidans verdutztes Gesicht blieb nicht lange in seinen Zügen, eine starke Welle traf auf seine Beine und riss den überrumpelten Silberhaarigen von den Füßen. Mit einem Aufschrei landete Hidan auf den Boden und wurde gleich von der nächsten Welle getroffen. Nass saß er dort auf den Boden, verdutzt starrte er zum trocken gebliebenen Braunhaarigen auf, ein Seetangblatt hing ihm im Gesicht und er schnickte es leicht angeekelt weg. Kakuzu musterte diesen Anblick, ein grinsen rutschte auf seine Züge. „Siehst du… sowas finde ich amüsant!“ Hidan bließ beleidigt die Wangen auf und sah weg, bis er ein Geräusch wahrnahm. Ein eindeutiges. Überrascht sah er auf. „Lachst du etwa?“ Er strahlte. Kakuzu bekam sein leichtes Glucksen wieder in den Griff und schritt zum Silberhaarigen, streckte ihm die Hand entgegen die sogleich ergriffen wurde. „Jaja…“ meinte er nur. Sie sahen sich an. Hidan lachte, erleichtert, froh, lachte weil es im Nachhinein ja nun wirklich lustig war und wischte sich die nassen Strähnen aus den feinen Zügen. Kakuzu grinste. Hatte er Spaß? Lächelte er ehrlich? Ja… schon komisch… aber es fühlte sich auch nicht unangenehm an. Sie sahen sich an. Sie sahen sich lange an. Diese Spannung zwischen ihnen. Ein vorsichtiges Näherkommen. Ein Zusammentreffen von Lippen. Ohne Zwang, ganz einfach war es passiert. Die Sonne ging unter. Es wurde dunkel. Langsam machten sie sich auf den Weg nachhause, vielleicht enger beieinander laufend wie sie es vorher getan hätten. „Wegen der Wette… du musst nicht kündigen“ „Hätte ich wohl auch nicht…“ Hidan grinste, dieses Mal war es aber irgendwie nicht ehrlich, das sah sogar Kakuzu Kakuzu blickte stumm zum Silberhaarigen. „Ich fahre morgen um 8 Uhr los!“ Hidan sah nicht zu ihm auf. „Ist Ok!“ Sie verschwanden ins Hotel und am nächsten Tag waren die Koffer gepackt. Die Klamotten angezogen. Geduscht. Gefrühstückt. Einfach alles fertig. Hidans Gesichtsausdruck als er diesen in der Lobby sah ging Kakuzu nicht aus dem Kopf als er dem Taxifahrer seine Koffer in die Hand drückte.   - Lektion: Lerne was Liebe ist   Er stieg ins Taxi ein, sagte diesem wo es hinging und lehnte sich zurück. Nun wäre er also bald wieder Zuhause, dort würde einiges auf ihn warten. Immerhin hatte er in dieser Zeit hier kaum was von seinen alltäglichen Arbeiten in der Bank erledigen können. Bestimmt war sein Schreibtisch schon voller Papierstapel, seine Sekretärin würde ihm wieder auf Schritt und Tritt nachlaufen, würde ihm zig Termine machen. Tausende Treffen arrangieren, tausende von Zahlen würde er den Tag über wieder sehen, Rechnungen sortieren, Darlehensbitter abweisen, das ganze gelabber von Kollegen anhören… Eben alles wie immer und dennoch… Dennoch wollte es ihm einfach nicht so recht schmecken wie sonst. Er starrte aus dem Fenster. Hidans Gesichtsausdruck kam ihm wieder in den Sinn. Hidan. War das eigentlich alles so ernst gemeint oder nur ein netter Spaß? Er war Animateur, die wussten wie man Menschen um den Finger wickelte und dennoch, dennoch glaubte er nicht dass es ihm nicht genauso ernst gewesen war wie ihm. Und dennoch ging er. Er war ein Mensch der kontrolliert war, ein geordnetes Leben führte, viel Arbeitete und wenig Freizeit hatte, der ein Leben mit möglich wenig Risiko führte. Risiko… „Umdrehen!“ „Was?“ Der Taxifahrer glaubte sich verhört zu haben. Kakuzu packte an die Lehne des Rücksitzes  und beugte sich vor. „Ich sagte umdrehen, sofort!“ Sie wendeten an der nächsten Kreuzung, fuhren den ganzen Weg zurück. Ohne auf seine Koffer zu achten sprang Kakuzu auch direkt aus dem Taxi aus, hörte noch vage wie ihm der Mann etwas nachrief. Kakuzu durchlief die Gänge, ignorierte die verwirrten Blicke der  Gäste und des Personals. Er entdeckte das silberne Haar des anderen und rief nach diesen. Ungläubig blieb Hidan stehen und sah den anderen an. „Was machst du den hier? Geht dein Flug nicht gleich?“ „Egal…“ Egal? Hidan war verwirrt, dann grinste er leicht. „Ach, hast du mich vermisst, möchtest du noch etwas mehr ´Spaß´?“ Kakuzu erwiderte dieses Grinsen tatsächlich leicht. „Nun… vielleicht möchte ich ja gerne das du mir noch was anderes beibringst? Aber ohne Alkohol, auf einen Kater am Morgen kann ich wirklich verzichten.“ Hidan lachte und packte an Kakuzus Krawatte. „Keine Sorge, das einzige was schnurren wird wie ein Kater bin ich!“ säuselte er und für einen Moment berührten sich ihre Lippen erneut.   Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)