School Days: 1. Streich von Naralessa (Klassenfahrt) ================================================================================ Kapitel 1: Erfreuliche Nachricht mit anschließendem Schockzustand ----------------------------------------------------------------- Erfreuliche Nachricht mit anschließendem Schockzustand Der Wind fegte unaufhaltsam über die Dächer des Internates. Naralessa trieb den schwarzen Araberhengst zum Galopp und fegte über die Hindernisse des Reitplatzes. Ihre langen silberweißen Haare, die sie zu einem Zopf nach hinten gebunden hatte, flogen wie ein Schleier hinter ihr her. Es begann zu donnern und Naralessa fing mörderisch an zu grinsen, ja dieses Wetter liebte sie. In diesem Moment erblickte sie ihren Zwillingsbruder Sesshomaru, die beiden glichen sich wie ein Ei dem anderem, abgesehen von der Augenfarbe, Naralessas Augen waren silbern, Sesshomarus glänzten im gegenteiligen Gold. Sesshomaru stand regungslos an der Umzäunung des Platzes und folgte den Bewegungen des Pferdes mit seinen Augen. Der Wind nahm zu und wirbelte die Haare der beiden Inu-Youkai in die Höhe. Naralessa beendete ihr Training und stieg ab. Sie ging zu ihrem Bruder, der sie zu den Stallungen begleitete. “Die Lehrer wollen uns gleich alle im Speisesaal sehen.” “Wieso?” “Keine Ahnung.” Gespräche dieser Art waren keine Seltenheit unter den Geschwistern, da keiner der beiden Wert auf überflüssige Worte legte, beließen sie es meist bei einsilbigen Antworten. Das Pferd wurde versorgt und in die Box gestellt, danach schlenderten sie zurück zu ihrer Wohngemeinschaft in der es, wie sollte es auch anders sein, mal wieder alles andere als ruhig zuging. Die Gebäude des Internates waren sehr großzügig verteilt, in einem Wohnabschnitt fanden bis zu zwölf Personen platz. Dazu gehörte ein Gemeinschaftssaal mit integrierter Bar, Fernseher und individuellen Wünschen der Bewohner. Von dem Gemeinschaftssaal aus führten zwei Treppen ins Obergeschoss, eine in den Bereich der Jungenzimmer und eine in den Bereich der Mädchenzimmer. Im Gemeinschaftssaal angekommen sahen sie Inuyasha und Kouga auf dem Boden liegen, auch wenn man nicht genau sagen konnte, welche Gliedmaßen nun zu wem gehörten. Naralessa stieg, die beiden nicht beachtend, zu den Mädchenwohnräumen die Treppe hoch und verschwand im Bad. Sesshomaru währenddessen setzte sich, ebenfalls unbeeindruckt, an die Theke der kleinen Bar und schnappte sich ein Glas Wasser. Draußen hatte sich das leichte Nieseln in einen strömenden Regen verwandelt. Sheireen, die Zimmergenossin von Naralessa, gesellte sich zu Sesshomaru “War Lessa wirklich bei dem Wetter auf dem Außenplatz?” “Eben hat es noch nicht geregnet, nur genieselt.” meinte Angesprochener kurz. Byakuya, der auf der Couch saß und lustlos in einer Zeitung rumkritzelte erwiderte noch “Less liebt dieses Wetter doch, ich dachte du auch Schwesterherz?” Sheireen drehte sich zu ihrem Bruder um, der währenddessen sein Meisterwerk in der Zeitung betrachtete. “Ich mag das Wetter ja auch, aber zum reiten?” “Sie sah aus wie ein Racheengel, grausam, wunderschön, stark, mutig…” Die Anwesenden, selbst die immer noch am Boden liegenden Inuyasha und Kouga, sahen sich nach dem Neuankömmling um. Miroku stand in der Tür und blickte verträumt in die Luft. “Du bist hoffnungslos.” War der einzige Kommentar von Sheireen, sie schwang ihre langen schwarzen Haare über die Schulter und verließ den Raum. Nach einer Weile aber trafen sich alle Bewohner dieses Hausabteils wieder im Gemeinschaftsraum. Insgesamt gab es elf Bewohner, vier Mädchen und sieben Jungen. Im Mädchenabteil teilten sich jeweils Naralessa und Sheireen so wie Kagome und Sango ein Zimmer. Im Jungenabteil teilten sich Sesshomaru und Byakuya ein Zimmer, Inuyasha, Kouga und Miroku bewohnten das Vierbettzimmer, (der Junge der noch mit ihnen dort drinnen war hat es nach einer Woche nicht mehr ausgehalten und den Rektor auf Knien gebeten wechseln zu dürfen) und zuletzt gab es da noch die Zwillinge, diese beiden rothaarigen Teufel auseinanderzuhalten war beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Und Teufel war bei ihnen wortwörtlich zu nehmen. Sie waren schon viel zu oft der Grund gewesen, weswegen die Freunde in ernsthaften Schwierigkeiten gesteckt hatten. Sie waren schon viel zu oft der Grund gewesen, weswegen die Lehrer am Rande der Verzweiflung gestanden hatten und sie waren auch schon viel zu oft der Grund gewesen weswegen die Schülerschaft Tränen gelacht hatte. Sie waren immer gut gelaunt, hatten immer ein Grinsen im Gesicht und immer einen dummen Spruch auf den Lippen. Nett gesagt waren diese beiden wohl der Alptraum von Sesshomaru und Byakuya, doch entgegen aller Erwartungen waren die vier unzertrennliche Freunde und bildeten mit Naralessa und Sheireen schon seit fernen Kindertagen eine unzertrennliche Clique. Inuyasha und Kouga hatten sich inzwischen beruhigt (weswegen auch immer sie wieder mal gestritten hatten) und saßen neben Byakuya auf dem Sofa. Kagome und Sango nahmen gegenüber Platz, Miroku gesellte sich natürlich zu den Mädchen, Naralessa und Sheireen setzten sich zu Sesshomaru an die Bar. “Also weis einer von euch den Grund für diese blöde Versammlung um DIESE Uhrzeit bei DIESEM Wetter?” begann Kagome und sah fragend in die Runde. Einvernehmliches Schweigen war die Antwort. Sesshomaru sah auf die Uhr “Wir müssen gleich los.” stellte er tonlos fest. Sango zog eine Schnute und sah aus dem Fenster “Draußen sieht’s aus als würde die Welt gleich untergehen.” maulte sie. Kouga grinste “Das währe der ideale Abend um euch alle beim Pokern abzuzocken.” Inuyasha lachte “Duu? willst mich abzocken , davon träumst du wohl!” die beiden neckten sich weiter, bis Naralessa entnervt aufstand und sich zwischen sie setzte, einfach nur weil sie sowieso schon genervt genug wegen diesem dämlichen Treffen war und das Gezanke der Beiden jetzt nicht ertragen konnte. Den Anderen war das nur recht. “Sagt mal hat einer von euch ne Ahnung wo die Zwillinge schon wieder stecken?” fragte Naralessa in die Runde und bekam ratlose Blicke zugeworfen. Auch wenn es für Außenstehende meist verwirrend wirkte, wenn einer nach “den Zwillingen” fragte, wo es doch scheinbar drei Zwillingspaare unter ihnen gab, so war zumindest den meisten Schülern dieser Schule klar, dass immer die Chaoten mit den roten Haaren gemeint waren. “Also so wie ich die kenne werden die wahrscheinlich alles daran setzten rauszubekommen was die Lehrer von uns wollen.” meinte Byakuya schließlich. “Zuzutrauen wäre´s ihnen.” stimmte Sango zu. „Leute, die Lehrer gucken alle so seltsam… irgendwie… glücklich!“ Angesprochene sahen zum Eingang und erblickten zwei zutiefst erschrockene und triefend nasse Zwillinge. “Ich sag’s euch die werden uns foltern bis wir auf Knien vor denen kriechen!” meinten die Zwei “Natürlich das werden sie.” kam die vor Sarkasmus nur so triefende Antwort Sesshomarus. Er stand auf und meinte noch “wir sollten gehen sonst kommen wir noch zu spät.” Sam, der ältere der Beiden, drehte sich zu ihm und meinte gelangweilt “Sind wir eh schon.” Die anderen holten alle erstmal die Handys aus den Taschen, nur um festzustellen, dass Sam recht hatte. “Scheiße die ham recht.” stellte Kouga nun unnötigerweise die Sachlage noch einmal klar. Also bequemten sich die Elf dazu aufzustehen und sich in Richtung Ausgang zu bewegen. Bis zur Tür schlenderten sie in gemächlichem Tempo dahin, doch kaum wahren sie draußen stürmten sie in Richtung Speisesaal. Und denkt jetzt ja nicht sie rennen so, nur weil die spät sind, nein, aber je schneller sie dort ankamen, desto schneller waren sie wieder im Trockenen. Die Türen zum Speisesaal schwangen auf und die Freunde stolzierten, ungeachtet der neugierigen Blicke der Schüler und der wütenden Blicke der Lehrer, zu ihrem auserkorenen Stammtisch, der wie immer nur für ihr Hausabteil freigehalten worden war. Sesshomaru warf einen kurzen Blick zu dem Lehrertisch und erschauderte” Die sehen wirklich glücklich aus.” murmelte er, Naralessa folgte seinem Blick und zog eine Augenbraue in die Höhe. Die Stimmung in der Halle war im Allgemeinen, um es mal nett auszudrücken, im Keller. Die Lehrer jedoch schienen, mit eine paar Ausnahmen, relativ gute Laune zu haben. Mit der Ankunft unserer Freunde und der damit verbundenen Vollzähligkeit der Schüler, erhob sich Inu no Taisho mit einem breitem Grinsen auf dem Gesicht und lies den Blick durch die Reihen der Schüler gleiten. Sein Nachwuchs Naralessa, Sesshomaru und Inuyasha sah demonstrativ in eine andere Richtung und taten so als würden sie den oben stehen Vater nicht kennen. “Wie schön, dass ihr nun alle den Weg hierher gefunden habt, nun da wir alle hier versammelt sind, möchte ich euch eine sehr erfreuliche Nachricht verkünden.” “Was für eine Ironie, draußen geht die Welt unter, die Lehrer laufen Gefahr von mehr als nur angenervten Schülern hingerichtet zu werde und der spricht von einer erfreulichen Nachricht.” nuschelte Dan, der jüngere der Zwillinge mit einem ironisch, gelangweilten Unterton. Die Anderen grummelten zustimmend. Inu no Taisho lies sich von der Desinteresse der Schüler nicht beeinträchtigen und fuhr fort “Also, wir Lehrer haben beschlossen, dass die Klassen auf Klassenfahrt fahren werden.” Sofort waren die Schüler am Tuscheln ein klein bisschen neugierig wurden sie nun schon. “Jeder Jahrgang wird einen anderen Zielort haben, natürlich werden die Ziele den Jahrgängen entsprechend angepasst.” Fuhr Inu Taisho fort.“ Des Weiteren werden die Jahrgänge fünf, sechs und sieben mit anderen Schulen fahren zusammen fahren. Die Jahrgänge acht und neun werden den gleichen Zielort haben und der zehnte Jahrgang wird alleine fahren. Ich lese nun die Lehrer vor, die mit den jeweiligen Jahrgängen fahren. Morgen nach dem Frühstück werden wir uns in diesen Gruppen treffen und den Zielort und alles weitere bekanntgeben…” Während Inu Taisho die Lehrer Verteilung vorlas wandte Kouga sich an seine Freunde “Was meint ihr geben wir uns die Kante?” Allerdings konnte keiner antworten, da nun die Lehrer für den zehnten Jahrgang verkündet wurden, also die mit denen sie sich rumärgern mussten. “… die Lehrer die mit den zehnten Klassen fahren werden, sind Herr Jakotsu, Herr Naraku, Frau Kikyo und meine Wenigkeit. So, ich denke das war’s für heute ich wünsche euch eine gute Nacht.” beendete Inu no Taisho seine Rede und lies seine Söhne und seine Tochter in einer Art Schockzustand zurück. Sie mussten sich auf der Klassenfahrt mit ihrem Vater rumärgern?! “Das hat er extra gemacht.” flüsterte Naralessa, Sesshomaru und Inuyasha nickte. Doch letzten Endes standen sie wie die anderen auf und folgten ihnen zurück in die Wohnung. Dort versammelten sie sich wieder im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich über das gerade Erfahrene. Die Taisho Geschwister regten sich erst mal gewaltig darüber auf, dass ausgerechnet ihr Vater mitkommen würde. Sango und Kagome hofften das sie irgendwo in den Süden fahren würden fort von diesem Mistwetter. Sheireen war ebenso niedergeschlagen wie die Geschwister da sie keinen der Lehrer außer Taisho recht leiden konnte und Taisho war und blieb der Rektor und das war kein Vorteil. Die Zwillinge freuten sich, da Naraku und Kikyo ihre Lieblingsopfer waren. Aber eines war so ziemlich allen klar, egal welche Lehrer dabei waren oder wohin die Reise gehen würde, lustig wurde es allemal! Kapitel 2: Zielort ------------------ Zielort !!   Am nächsten Morgen hatte sich die Wetterlage nicht sonderlich gebessert. Es war immer noch trüb und nieselig, dazu kam dieser verdammte Nebel, weswegen man kaum die eigene Hand vor Augen sehen konnte! Byakuya und Sesshomaru waren bereits wach und machten sich fertig, als sie plötzlich ein unglaubliches Geschrei und Gepolter aus dem Nachbarzimmer hörten. Die Zwillinge kamen, ebenso wie Byakuya und Sesshomaru auf den Gang gestürzt “Was ist denn jetzt schon wieder los?” “Ist das ein Wecker?” “So was besitzen die?” Sprachen die Beiden im Wechsel. “Ja, ich war es leid, dass sie ständig verschlafen hatten und wir dafür verantwortlich gemacht wurden, also hab ich ihnen einen richtig eingestellten Wecker ins Zimmer gestellt, allerdings weiß ich nicht, was sie jetzt für ein Problem haben.” antwortete Byakuya kopfschüttelnd.   “Stell endlich das verdammte Ding aus!!!” “Wie denn?!!” “Was soll heißen ´Wie denn? ´ Bist du selbst zu dumm um nen´ Wecker zu bedienen!” fauchte Kouga. Inuyasha wollte dem jungen Wolf gerade an die Kehle gehen, als Miroku dazwischen ging “Es reicht jetzt, Jungs! Macht lieber den Wecker aus, ich fürchte wir haben gerade das gesamte Haus geweckt.” Die beiden Raufbolde hielten kurz inne ehe sie sich wieder dem eigentlichen Problem zuwandten, dem Wecker, der immer noch laut durch die Wohnung schrillte. Inzwischen standen die restlichen vier Jungs des Abteils in der Tür und betrachteten  das Chaos vor ihnen. Die Betten waren regelrecht auseinandergenommen und lagen verstreut im Raum herum, einzig das armselige Holzgestell der einstigen Schlafstätten war noch an seinem ursprünglichen Platz. Inmitten dieses Gewirrs aus Bettlaken, Matratzen, Decken und Kopfkissen standen Inuyasha und Kouga nur in Boxershorts bekleidet durchkämmten sie den Raum und pfefferten jedes Handy und jeden Gegenstand, der auch nur ansatzweise einem Wecker ähnelte, gegen die Wand, erfolgversprechend sah das Ganze nicht aus. Vor allem weil besagter Wecker in sicherer Entfernung auf einem Regal an der Wand munter weiterklingelte.   Auch die Jungs an der Tür hatten einen Moment gebraucht um die Ursache des gesamten Tumultes zu ergründen. Tatsächlich lag das Problem aber einfach nur darin, dass die beiden Idioten vergessen hatten welcher Wecker da klingelte und wo der stand… vor allem aber die unausgesprochene Frage, wieso sie dieses Mistding nicht am Abend vorher ausgeschaltet hatten, wie sie es sonst auch immer getan hatten! Sesshomaru, Byakuya und die beiden Rothaarigen standen immer noch unbewegt in der Zimmertür der Drei und schauten kopfschüttelnd den kläglichen Versuchen zu den Wecker zu finden und vor allem endlich zum schweigen zu bringen. Endlich erbarmte Sesshomaru sich und stieg über die Haufen an Laken zu dem klingelnden Objekt, ein kurzer Knopfdruck und es herrschte Stille, dann verschwand er kommentarlos, gefolgt von den anderen Dreien aus dem Zimmer, um sich weiter fertig zu machen.     Naralessa und Sheireen waren gerade dabei sich anzuziehen, als der Tumult bei den Jungen losging. “Hört sich an als würden die abreisen.” murmelte Sheireen gelangweilt. “Ich glaube ich will gar nicht so genau wissen, was sie dort drüben treiben..“ erwiderte Naralessa.  Die beiden gingen auf den Flur und trafen auf die anderen Zwei die gerade wohl auch rätselten was die Jungs wieder anstellten. Als sie unten im Gemeinschaftsraum ankamen erwarteten sie dort schon Sam, Dan, Byakuya und Sesshomaru. “Hattet ihr vor das Haus einzureisen?” fragte Naralessa sarkastisch. “Hmm… sagen wir Inuyasha und Kouga hatten leichte Differenzen mit dem Wecker und auch Miroku konnte den Wecker nicht dazu bringen, sich zu zeigen.” Sam hatte die Fingerspitzen aneinandergelegt und redete wie ein Priester vor der Gemeinde. Mit schiefgelegtem Kopf starrten die Mädchen ihn daraufhin verständnislos an. “Sie haben ihr Zimmer auf der Suche nach dem Wecker auseinandergenommen, nichts spektakuläres, zumindest wenn man von denen redet.” klärte Sesshomaru schließlich auf und atmete einmal tief durch, ja wenn man von den Idioten redete konnte man auf alles gefasst sein, nur etwas Vernünftiges durfte man nicht erwarten, dann musste man sich Sorgen machen. Schlussendlich gingen sie schon mal ohne die anderen Drei zum Frühstück vor. Doch es dauerte nicht lange und Inuyasha, Kouga und Miroku kamen auch in den Saal spaziert. Kagome und Sango konnten sich ein Kichern nicht verkneifen, Naralessa und Sheireen sahen die Drei etwas missbilligend an, da sie so ein Tohuwabo am Morgen gar nicht leiden konnten.   Nach dem Frühstück begaben sich die einzelnen Jahrgänge wie angekündigt in die ihnen zugewiesenen Räume. Es gab zwei Zehner Klassen die 10a, die Klasse unserer Freunde und die 10b. Zwischen den beiden Klassen herrschte schon seit Anbeginn der Zeit eine verbitterte Feindschaft, wobei die Klasse 10a sich meistens auf das Ignorieren der anderen beschränkte, wenn man mal von den gelegentlichen `kleinen Scherzen´ der Zwillinge absah.   Jetzt betraten Naraku, Kikyo, Jakotsu und Inu no Taisho den Raum auch wenn der Taisho wahrscheinlich am liebsten rückwärts wieder raus marschiert währe angesichts der drei eisigen Blicke die ihn trafen. Deshalb fing er schnell an und versuchte die Blicke seiner Söhne und seiner Tochter zu ignorieren. “Also, wir haben beschlossen, dass alle Jahrgänge einen Skiurlaub machen werden.” finge er an. Die Mädchen sahen sich alle entsetzt an, sie wollten doch fort von der Kälte! “Wir werden in die Schweiz, in eine Jugendherberge fahren.” Nun stand Naraku auf und erklärte den Schülern noch einiges über die Reise, was verboten war was erlaubt, was sie mitnehmen mussten, was sie nicht mitnehmen durften und so weiter Doch das bekamen sowieso die Wenigsten mit. Erst als Inu no Taisho ihnen erklärte, dass sie nächste Woche losfahren würden, hörten wieder alle zu. Danach wurden die Schüler von lächelnden Lehrern entlassen. Sie ahnten ja noch nicht, dass sie sich gerade, vor allem bei dem weiblichen Teil der Schöpfung, Feinde gemacht hatten und was daraus resultierend noch auf sie zukommen würde. Kapitel 3: Ich packe meinen Koffer... ------------------------------------- Ich packe meinen Koffer.. Einen Tag vor der Abreise herrschte das vollendete Chaos im ersten Abteil des ersten Hauses. Die elf Freunde hatten die Anlage im Gemeinschaftsraum voll aufgedreht und nun dröhnte die Melodie von Ghost in the Shell, `Lithium Flower´ durch das Haus. Die Mädchen hatten ihre Kleidung kreuz und quer verstreut, rannten hektisch hin und her suchten dies, suchten das und rannten sich gegenseitig über den Haufen. Die Jungs machten das anders, sie warfen einfach alles, was ihnen grade im Weg lag, in den Koffer und waren zufrieden. “I wonder what she does when she wakes up..” summte Dan das Lied mit, während er lässig auf der Rückenlehne des Sofas im Gemeinschaftsraum saß und Sheireen dabei beobachtete wie sie verzweifelt in dem Klamottenberg herumwühlte und irgendwas suchte. “LESSSSSAAAAA!!!!” brüllte sie plötzlich durch das Haus, so dass Dan rückwärts vom Sofa viel. Er tauchte zwei Sekunden später mit entsetztem Blick wieder auf, nur um gleich wieder in Deckung zu gehen, als die Antwort kam. “WAAASSS!?” “WO IST MEIN DUNKELBLAUES LONGSHIRT MIT DEM SCHWARZEN GÜRTEL?!” “DAS LIEGT OBEN IM BAD!!” “DAAANKEE!! Dan war inzwischen wieder zu seinem Bruder geflüchtet. Auch Kagome und Sango hatten so ihre Probleme “NEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIINNNN!!!” “KAGS WAS IST LOS??!” “Ich finde meinen braunen Lidschatten nicht!!!” “Hattest du den nicht neulich im Zimmer?” “ Keine Ahnung.” nuschelte Kagome und setzte sich scheinbar schmollend auf den nächstbesten Stuhl, leider interessierte das den Lidschatten herzlich wenig und er kam nicht freiwillig angeflogen. Während die Mädchen schon seit Stunden mit Packen beschäftigt waren, waren die Jungs schon lange fertig. Sie hatten es sich im Zimmer von Inuyasha, Kouga und Miroku gemütlich gemacht und schmiedeten Pläne für die Reise. “Also ich hoffe ja da gibt’s ne ordentliche Disco in der Nähe.” meinte Kouga und Inuyasha grinste “Wollen wir wetten ich vertrag mehr als du?” Während die Zwei noch ein wenig stritten meinte Sesshomaru “ So wie ich unseren verehrten Vater kenne wird der Alk auf der Fahrt vollkommen verboten sein.” “ Hmm, ob sich da einer dran halten wird?” fragte Byakuya und einstimmiges Kopfschütteln war die Antwort. “Wir haben uns mal ein bisschen umgehört, schon die Hälfte unsrer Klasse hat beschlossen sich mindestens einmal die Kante zu geben.” warfen die Zwillinge schulterzuckend ein. “Na da werden die Lehrer wohl ein bisschen zu kämpfen haben.” lachte Inuyasha und die anderen stimmten mit ein. Zurück bei den Mädchen… “Sangooo!!” “Was denn??!!” “Soll ich das blaue, oder das rote Top einpacken, ich kann mich nicht entscheiden.” Kagome saß hoffnungslos verloren vor einem Berg von Klamotten und betrachtete die beiden Tops. Naralessa steckte den Kopf aus der Tür hinter ihr und meinte “Nimm beide mit.” Sango konnte nur zustimmend mit dem Kopf nicken. In dem Moment kam Sheireen die Tür rein “Hey weiß eine von euch ob es ein Problem ist zwei Koffer mitzunehmen?” Einstimmiges Schulterzucken. Auch Naralessa saß ein wenig verzweifelnd vor ihrem Klamottenberg der noch nicht in dem Koffer war, aber UNBEDINGT noch rein musste. Doch sie gab so schnell nicht auf und schnappte sich ihr Handy “Wen rufst du an?” fragte Kagome interessiert. “Mein Ebenbild.” nuschelte sie. Die Jungs waren gerade dabei eifrig Pläne zu schmieden wie sie die Lehrer überlisten konnten, als ein Handy klingelte. Sesshomaru sah auf den Display “Hm, meine bessere Hälfte… Was ist los Schwesterherz?” “Wir haben ein Problem.” kam die Antwort. “Aha” Sesshomaru schüttelte nur mit dem Kopf, seine Schwester und er, sie waren sich ja schon sehr ähnlich aber manchmal konnte er sie einfach nicht verstehen. “Wenn ihr das tragen könnt.” meinte er schließlich gelangweilt. Die anderen Blickten ihn fragend an als er aufgelegt hatte. “Die schaffens nich ihr Zeug in einen Koffer zu packen.” erklärte er, doch leicht unverständlich, für ihn, als Mann. Wieder bei den Mädels… und ihren Problemen “Hm, er meint solange wir das tragen können is das nich sein Problem.” Allgemeines Seufzen, Jungs hatten solche Probleme nie. “Hey ich hab noch mehr Schuhe gefunden, erinnert ihr euch noch an den Schrank in der Abstellkammer?!” Sango kam ins Zimmer gehetzt und blickte in die Runde. Kagome und Sheireen sahen jetzt richtig verzweifelt aus, noch mehr Sachen, die eventuell auch noch mit müssen! Naralessa meinte nachdenklich “Und ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt wo ich meine Stiefel hingetan habe.” Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg in die Abstellkammer. Sheireen kam mit, ebenso wie Kagome. Gemeinsam durchkämmten sie die teilweise schon veralteten Schuhsonderstücke. Sheireen seufzte “Die Dinger sind doch schon uralt.” “Ich glaube nach der Klassenfahrt müssen wir mal ausmissten.” Stimmte Kagome zu und Hielt ein Paar Neongrüne High Heels mit pinken Plüschverzierungen hoch. Naralessa schnappte sich die Schuhe und meinte nur “Bei meiner nächsten Wette lass ich meinen Bruder damit übers Schulgelände laufen.” Kagome und Sango quietschten vor Vergnügen, “Welchen, Sess?” fragte Sango entsetzt, belustigt “Nein den anderen.” Die zwei kugelten sich vor Lachen als sie sich DAS vorstellten. “Wem gehören die eigentlich?” Wollte Sheireen nun wissen “Ich glaube Kagome hat die mal von ihrem Opa bekommen.” sagte Sango und sah fragend zu der Schwarzhaarigen, die seufzend nickte “Naja, er hat es nur gut gemeint.” sagte sie, wenig überzeugt. Nachdem sie sich noch ein paar exotische Schuhexemplare angesehen hatten machten sie sich wieder daran die scheinbar unlösbare Aufgabe zu bewältigen: Koffer packen. Nun versuchten sie die Klamottenberge zu sortieren. “Maaaaaaaaann das is doch dumm.” heulte Sheireen währen sie vor einem riesigen Berg saß und daneben noch ein Berg war, der allerdings aus nur fünf Teilen bestand. Sango kam und besah sich die beiden Berge “Sag mir, dass du den Kleinen mitnehme willst.” fragte sie zweifelnd “Schon wär’s..” grummelte die Angesprochene “Ich kann mich einfach nicht entscheiden.” “Was ist mit dem Berg dort drüben?” fragte Sango “Der gehört Lessa die ist noch bei den Schuhen in der Abstellkammer.” Antwortete Sheireen abwesend. Sango stöhnte “Da haben wir noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns.” “Sind Kagome und du schon fertig mit packen?” “Wo denkst du hin?!” So ging das noch den ganzen Tag weiter ab und zu (ungefähr alle fünf Minuten) wurden die Jungs rübergeholt um bei irgendwas zu helfen, doch gegen Abend waren dann auch die Mädchen mit Packen fertig, auch wenn sie noch Stunden zusammen saßen um sich gegenseitig abzufragen, ob sie auch alles hatten. “So, na dann Ihr Berge voll mit Schnee, wir kommen!” Kapitel 4: Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung! -------------------------------------------------------------------------- Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung Um halb fünf am nächsten Morgen wachte Naralessa langsam auf, noch im Halbschlaf guckte sie verschlafen auf die Uhr und stöhnte. Sie drehte sich entnervt um und dachte daran, dass ihr Handy sie um 5.00Uhr mit dem Wunderschönen Wiegenlied `Mordred´s Lullaby´ wecken würde. Sie hatte extra ein schönes langsames und leises Lied gewählt damit sie nicht allzu erbarmungslos mit harten E-Gitarrenriffs aus dem Bett geschmissen wurden. Sie bemerkte, dass auch Sheireen nicht mehr richtig schlief, aber trotzdem die Augen beharrlich geschlossen hielt. Auch sie selbst drehte sich noch einmal um und nickte leicht weg. Viel zu schnell klingelte ihr Handy, doch das beruhigende Lied wiegte die beiden eher wieder in gemütliche Träume, als sie aufzuwecken. Leise summte sie das Lied mit und lächelte wohlig… “Hush child the Darkness will rise from the deep and carry you down into sleep…“ Doch mit einem mal war die herrliche Stille vorbei als nicht mehr das Wiegenlied sondern von den Apokalyptischen Reitern “der Weg” ertönte sowohl Naralessa also auch Sheireen fielen wortwörtlich aus dem Bett, begleitet mit einem entsetzten Schrei. Naralessa donnerte ihr Handy an die Wand und zischte das Mobiltelefon wütend an “ICH REICH DIR AUCH GLEICH DIE HAND!!” da das Lied gerade fröhlich “…und ich reich dir die Hand…” vor sich hin trällerte. Doch das Handy klingelte munter weiter, was sie schließlich dazu bewegte sich vom Boden aufzuraffen und abzuheben, irgendwann war ihr schließlich doch noch eingefallen, dass das ihre Anrufmelodie war. Welcher Depp rief denn bitte um fünf Uhr morgens bei ihr an?! In der hintersten Ecke ihres Verstandes, musste sie sich dann aber doch eingestehen, dass es da sehr wohl so einige Spezialisten gab. Stumm hielt sie sich das Handy ans Ohr, durch nichts zeigte sie dem Gesprächspartner, dass sie abgehoben hatte, dies interessierte den, am anderen Ende der Leitung herzlich wenig, denn der redete munter und bester Laune drauf los “Hey Mädels! Na schon wach wir wollten nur sehen ob ihr auch aufgestanden seid, wir wollen schließlich nicht, dass ihr unsere Klassenfahrt verschlaft.” … Stille… Leise und bedrohlich kam die Antwort “..wenn ihr nicht auf der anderen Seite der Wohnung währt, währt ihr jetzt tot..” und sie legte auf. Die anderen zwei Mädchen waren inzwischen auch wach, zum einen hatte man Naralessas Handy im ganzen Abteil gehört und wenn man´s überhört hatte, wurde man spätestens von Naralessa selbst geweckt, die ihr Handy lautstark beschimpfte. Müde trafen sich die jungen Damen kurz darauf im Flur, wo geklärt werden musste was los war. Dann verschwanden sie alle erst mal ins Bad. Die Zwillinge kugelten sich währenddessen vor Lachen, schließlich war nicht zu überhören gewesen das die “Mädels” noch nicht wach waren, zumindest noch nicht wirklich. In diesem Moment betraten Byakuya und Sesshomaru das Zimmer und sahen sie fragend an, denn das die beiden wieder was ausgefressen haben mussten, das war nicht zu übersehen. Außerdem war auch drüben bei den Mädchen irgendwas passiert, es hatte sich zumindest so angehört als ob die dort drüben gleich ein Krieg aufbrechen würde, komisch war in diesem Wohnabschnitt ziemlich oft der Fall. Auf die fragenden Gesichter der Freunde meinten die Zwillinge nur “ Die Mädchen sind wach.” Und sofort konnten sie sich ungefähr vorstellen, dass sie ganz bestimmt nicht mit dem Wecker im eigentlichen Sinne aufgestanden waren. Inuyasha und Kouga standen jetzt auch im Flur allerdings sahen sie so aus als ob sie noch am Träumen waren. Miroku dagegen war hellwach und ging ohne sich groß über die Ansammlung im Flur zu wundern, ins Bad. Auch die anderen bequemten sich nun dazu sich langsam fertig zu machen, es war inzwischen fast 6 Uhr. Um 7.00 Uhr trafen sich dann die zehnten Klassen auf dem Hof und warteten auf die Lehrer, die sich allerdings Zeit ließen. Immer noch schlecht gelaunt von der morgendlichen Weckaktion standen Sheireen und Naralessa neben Sesshomaru und Byakuya und spießten jeden, der ihnen zu nahe trat mit eiskalten Blicken auf, wenn allerdings grade keiner von den anderen Schülern im Weg war, mussten die Zwillinge hinhalten. Die Beiden hatten sowieso die Missgunst der Schwarzhaarigen und der Weishaarigen erhalten. Irgendwann wurde der a Klasse langweilig vor allem den Zwillinge, diese hatten in diesem Moment die b Klasse erspäht und grinsten selbstzufrieden, endlich jemand den man ärgern konnte! Beharrlich ignorierten sich die beiden verfeindeten Fronten, eine Tatsache mit der alle leben konnten, gesetz dem Fall, dass den Zwillingen nicht gerade langweilig war. Als die 10b mit hocherhobenen Nasen an der 10a vorbeimarschierte, ahnten sie noch nicht, dass genau das aber an diesem Morgen der Fall war. Zumal die Zwei wieder wieder mal zum scherzen aufgelegt waren, was Naralessa und Sheireen am Morgen selbst zu spüren bekommen haben. Die Zwillinge, musste man wissen, waren für ihre ausergewöhnlichen Streiche bekannt und um diese ausergewöhnlichen Streiche zu bewerkstelligen benötigten sie das ein oder andere mal ein paar selbst zusammengemixte Tinkturen, sie experimentierten gerne und oft. Das Zeug, mit dem sie in einer nächtlichen Aktion den Aufstellplatz der 10b eingeschmiert hatten, war ebenso ein Produkt ihrer Experimentierfreude. Ein mehr als teuflisches Grinsen lag schon auf den Gesichtern der Rothaarigen, als sich die ersten der rutschigen Fläche näherten. “Oh oh!” Die Gruppe um die Zwillinge blickte verwundert zu Miroku und merkte im selben Augenblick ebenfalls, dass die Lehrer gerade anmarschiert kamen. Denkbar schlechter Zeitpunkt. So wie es kommen musste, fing die Massenkarambolage in diesem Moment an. Der Erste rutschte geschlagene fünf Meter, stolperte noch mal über seinen Koffer und rutschte dann zusätzlich weiter, der nächste rutschte hinterher und fiel über den Vordermann, irgendwann weiter hinten gingen sie in zweier Reihen, sie versuchten zwar noch sich gegenseitig fest zu halten, doch das endete in einer vollkommenen Katastrophe. Jeder stolperte über jeden, keiner wusste mehr wo oben und unten war. Es dauerte lange bis die Klasse es schaffte überhaupt mal ruhig liegen zu bleiben. Die Lehrer waren angerannt gekommen, als das große Gerutsche anfing. Die andere Klasse konnte sich nun nicht mehr zurückhalten und sobald die Schüler der b ruhig liegen geblieben waren, fingen die Schüler der a lauthals zu lachen an, fast lagen sie ebenfalls am Boden weil sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Eine Stunde dauerte es bis alles wieder seine Ordnung hatte, jeder stand wieder auf seinen Beinen, hatte sein Gepäck und hatte aufgehört zu lachen. Auch wenn die Klasse unserer Freunde immer noch grinste. Die b Klasse musste sich woanders aufstellen, da die Schmierseife der Zwillinge ziemlich hartnäckig war. Schließlich wendete Inu no Taisho seinen Blick der Gruppe seiner Kinder zu, die alle unschuldig grinsten und kein Anzeichen von Reue zeigten. Im Gegenteil Naralessa sah ihren Vater zuckersüß an und fragte “Sag Vater, hat der Bus nur Verspätung oder haben wir den verpasst?” Taisho schloss die Augen und atmete einmal tief durch, wie jedem anderen hier war ihm nur allzu klar, wer hinter dem Streich steckte, doch er wusste aus Erfahrung, dass eine Bestrafung da herzlich wenig brachte. Also beschloss er erstmal auf die Frage zu antworten und dann ein Machtwort zu sprechen. “ Also, nein der Bus hat weder Verspätung, noch haben wir ihn verpasst, er kommt schlicht und einfach erst heute Abend.” … Das lies er jetzt erst mal wirken. Naralessa, die von dem kleinen Streich der Zwillinge aufgemuntert worden war, verlor ihre Gute Laune ebenso schnell wie sie gekommen war. Ihre Gesichtszüge entgleisten vollkommen. “Was?” Ganz leise kam diese Frage, auch wenn ihre Augen verheißungsvoll zuckten. Kikyo trat nun vor und sagte gelangweilt “Das Busunternehmen hat angerufen, der Bus kann heute erst am Abend kommen, das macht aber nichts. Heute Abend habt ihr alle um 20.00 Uhr hier zu sein.” Damit drehte sie sich um und ging wieder Richtung Lehrerzimmer gefolgt von den anderen Lehrern. Die Schüler standen entsetzte immer noch auf der gleichen Stelle. Naralessa kochte vor Wut, da hatte man schon nen denkbar scheiß Morgen und jetzt erfährt man, dass man vollkommen umsonst aufgestanden war! “Ich wusste es ..! flüsterte Sheireen “Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung!” Kapitel 5: Abfahrt, Ankunft, Regeln ----------------------------------- Abfahrt, Ankunft, Regeln! Wütend und entnervt waren die Freunde wieder zurück in ihre Wohnungen gestampft. Der Tag verlief ansonsten relativ ruhig, die Schüler krochen erst am Abend wieder aus den schützenden Behausungen. Naralessa und Sheireen liefen in aller Ruhe zu den Aufstellplätzen, hinter ihnen kamen Sesshomaru und Byakuya. Etwas Abseits liefen Sam und Dan die hektisch miteinander tuschelten, es war nicht zu übersehen, dass sie wieder etwas ausheckten, wann taten sie das auch nicht? Sango und Kagome waren schon voraus gegangen. Die b Klasse stand natürlich schon schön geordnet dort und grinsten die gerade Ankommenden höhnisch an. Naralessa und Sesshomaru blieben stehen und zogen synchron eine Augenbraue in die Höhe. Dachten diese Idioten wirklich, sie würden ihren eigenen Streich vergessen? Kopfschüttelnd gingen sie an der glatten Fläche, die immer noch nicht beseitigt werden konnte, vorbei. Die Zwillinge hielten es nicht mal für nötig einen Blick auf ihre eigens erbaute Rutschbahn zu werfen. Die enttäuschten Gesichter der Parallelklasse ignorierend, gingen sie daran vorbei und tuschelten lieber weiter miteinander. Die nun folgenden Beleidigungen waren auch nicht sonderlich einfallsreich. Ein Mädchen mit orangefarbenen Haaren und fast vollkommen rundem Gesicht trat vor, sie warf ihr Haare in den Nacken und hob ihren Kopf in die Höhe bevor sie zu reden anfing. Angesichts der Tatsache, dass, um diese Pose einzunehmen etliche Sekunden vergingen, konnten sich die Zwillinge, die ihr Getuschel kurz einstellten, den Kommentar einfach nicht verkneifen ”Bis die anfängt zu reden sind wir weggefahren!” Davon jedoch bekam diese nichts mit “Ihr haltet euch wohl für was ach so Besseres!” …. “Nein wir halten uns nicht dafür, es ist so.” Erwiderte Naralessa jetzt gelassen. Gut, die Gruppe um Sesshomaru war auch etwas, eingebildet, aber im Gegensatz zu manch Anderen, konnten sie sich das einfach erlauben. Auf die Aussage Naralessas hin wusste die Orangehaarige nichts mehr zu erwidern, noch so eine Eigenschaft der 10b, sonderlich Wortgewandt waren sie nicht. Die Herausforderin zog es vor sich zu ihrem Niveau zurück zu begeben, zur großen Zufriedenheit der `ach so Besseren´. Den Zwillingen war der Abend wirklich zu still, den ganzen Tag war es ruhig gewesen, doch jetzt fing die Nacht an, die Zeit in der die Zwei normalerweise ganz und gar nicht Still waren, zumindest am Wochenende. Wie immer hatten sie aber auch hierfür eine Lösung, kurzerhand wurde ihre tragbare Musikanlage rausgeholt. Begeisterung machte sich unter den Schülern breit, wenn man mal von den missbilligenden Blicken der anderen Klasse absah, die es gar nicht toll fanden, dass ihr Rivalen sich amüsierten während sie sich langweilten und dieses `Geschreie´ mit anhören mussten. Die Party endete zwar als die Lehrer kamen, aber hey sie hatten ja eine lange Busfahrt vor sich und eine Ankunftsfeier musste es auch geben. Also gab es noch genug Zeit zu feiern. Leider hatten die Lehrer was von der kleinen Party mitbekommen und beugten dem Radau im Bus vor, indem sie den Zwillingen ihre Anlage wegnahmen, mit dem Versprechen, dass sie die sobald sie angekommen sind wiederbekamen. Und so traten sie die Reise leider ohne Musik an. Doch Sam und Dan währen nicht die Zwillinge, wenn sie keinen Plan B hätten, die Anlage wurde einfach durch die Zwillinge selbst ersetzt und der Bus wurde mit Witzen, Streichen und verschiedenen Spielen unterhalten. Nach drei Stunden endete der Spaß jedoch, nachdem sich die Parallelklasse, welche sich im oberen Teil des Doppeldecker Busses eingenistet hatte, über den `Lärm´ beschwerte. Daraufhin mussten sie aufhören ….mit den Späßen. Doch von diesen Schlappschwänzen ließen die Beiden sich nicht unterkriegen, Dan holte kurzerhand seine Gitarre heraus und der Bus wurde mit Musik versorgt. Die Schüler aus der a waren begeistert als sie das Lied Met & Miezen von Feuerschwanz anstimmten. Natürlich war das nicht jedermanns Musikgeschmack, aber verdammt die Stimmung, die die Zwillinge mit dem Lied erreichten, war genial! Gerade sangen sie die letzte Strophe, als Sesshomarus, bis dahin geschlossene, Augen zu der Treppe, welche in das obere Stockwerk führte, huschten und beinahe hätte er die Augen verdreht! Natürlich konnten die Deppen von oben nicht einfach tot spielen, nein, zu allem Überfluss kamen die jetzt auch noch runter! Beziehungsweise, schickten einen Auserkorenen nach unten. Er sah zu Sam rüber und nickte unmerklich zur Treppe hinüber, Sam verdrehte die Augen wirklich und sang die letzte Strophe ein paar Dezibel lauter. „Hast du heut ein wenig Zeit. Die Tür macht hoch die Tor macht weit. Hier kommen die Herr'n der Herrlichkeit. Jetzt wird es erst richtig schön. Wer kann da noch widerstehen. Wir feiern bis die Schwarte kracht. Bei uns geht das die ganze Nacht“ Beim Refrain stimmten wieder alle mit ein und so wurde der Schüler der b auch gleich herzlich empfangen. Eben jener versuchte nun sich Gehör zu verschaffen, er stand immer noch hinten an der Treppe, das Vorhaben war zum scheitern verurteilt. “.. Met, Met, Met und Miezen Ist das Salz der Erde, zum ewig glücklich sein” … Er schrie gegen die singenden Schüler an… “…Met, Met, Met und Miezen Lass es einfach laufen, halt den Humpen frei.” …Schlussendlich fiel auch ihm die Hoffnungslosigkeit, von dort hinten gehört zu werden auf und machte sich deswegen Todesmutig auf den Weg nach vorne, zu den Lehrern. Das wurde eine gewagte Klettertour, da sich keiner die Mühe machte seine Beine einzuziehen, die quer über dem Durchgang hingen und hin und wieder sogar auf dem Sitz des Gegenüberliegenden Nachbarn landeten. “Met, Met, Met und Miezen Ist das Salz der Erde, zum ewig glücklich sein…” Endlich vorne angekommen, versuchte er sich ernsthaft zu beschweren.. Die Schüler dachten dagegen gar nicht daran aufzuhören und sangen noch lauter. “Met, Met, Met und Miezen Wer damit nicht zufrieden ist muss klug, klug, klug und picklig seeeeeiiinnn.” Lang gezogen ließen die Schüler den letzten Ton verklingen. Die Lehrer hatten in der Zwischenzeit verzweifelt versucht dem Schüler der b zuzuhören, was ihnen leider nicht geglückt ist. Dan stimmte, ein weiteres Lied an und Sam sang dazu, es war ein ruhiges Lied und die Schüler entspannten sich etwas, nicht zuletzt deswegen, weil der b Schüler wütend wieder nach oben gestampft war. Der Mond stand schon hoch am Himmel irgendwann war im Bus doch noch Ruhe eingekehrt. Naralessa hörte leise Musik und schaute hoch zum Mond, bald würde Vollmond sein. Sheireen neben ihr regte sich und schaute aus verträumten Augen aus dem Fenster “Im Bus zu schlafen ist so verdammt unbequem.” grummelte sie, Naralessa nickte. Als die ersten Strahlen der Sonne langsam am Horizont erschienen kam wieder Leben in die Schüler und die Information der Lehrer, dass sie bald da sein würden, weckte sie vollkommen auf. Nach einer viertel Stunde sah man bereits die Jugendherberge und die Schüler wurden unruhig. Als der Bus dann endlich zum Stehen kam stürmten die Schüler ins Freie und streckten sich. “Ahhhhhhh is der Bus unbequem.” Inuyasha verzog das Gesicht, Naralessa ging unbeeindruckt an ihm vorbei und meinte nur schnippisch “Seltsam, dafür, dass der Bus so unbequem war, hast du aber verdammt tief geschlafen Brüderchen.” Sango und Kagome kicherten während Inuyasha nur mürrisch seiner Schwester hinterher blickte. Die Lehrer versammelten alle und versuchten die abschweifende Aufmerksamkeit der Schüler auf sich zu lenken. Nachdem das geglückt war begann Naraku den Schülern die ewig gleiche Litanei der Regeln vorzuhalten. Die Zwillinge hörten gebannt zu, allerdings nur um alle Regeln die sie schon mal gebrochen hatten abzuhaken, die die noch offen standen zu markieren und mögliche Lücken in dem Regelsystem zu finden. Doch die Lehrer hatten dazu gelernt und zählten auch die verrücktesten Sachen auf, so was wie: Der Jugendherberge wird kein neuer Anstrich verpasst, egal aus welchen Gründen! Deswegen dauerte die Ansprache auch so ewig lang. Sheireen gähnte und meinte mürrisch:” Da können die Lehrer sich noch so sehr anstrengen, die Jungs finden sowieso wieder irgendwas, was nicht in den Regeln steht.” “Was aber spätestens nach dieser Klassenfahrt hinzugefügt werden wird.” antwortete Sesshomaru und Kagome fügte nur ein entnervtes “ Und die Regelansprache wird noch länger werden.” hinzu. Nach einer scheinbaren Ewigkeit gingen die Lehrer vor, in die Jugendherberge um sich anzumelden. Die Schüler warteten mehr oder weniger geduldig. Die Herberge bestand aus zwei Gebäuden die nebeneinander standen, sie war groß und machte von außen schon mal einen guten Eindruck. Die Zwillinge betrachteten kritisch die Fenster und Wände. “Alles sehr glatt, wies aussieht.” murmelte Dan, “Ja das Abhauen könnte diesmal wirklich ne Herausforderung werden.” grinste Sam. Diese Aussagen nahm er später zurück, als er den großen Balkon sah, der nur fürs Abhauen geschaffen zu sein schien, oder zum wieder reinkommen, wie man’s nimmt. Endlich kamen die Lehrer wieder und die a Klasse brach in Jubel aus als sie ihnen mitteilten, dass die beiden Klassen in verschiedenen Gebäuden untergebracht wurden. Hochmütig stolzierten die Paras, wie die Zwillinge die Schüler der Parallelklasse immer liebevoll nannten, an den Kontrahenten vorbei auf das Nebengebäude zu, während diese in das Hauptgebäude schlenderten. Sam und Dan inspizierten alles genau, Ihnen entging nichts, auch nicht, dass es für die Lehrer verdammt schwer werden dürfte alle Schüler in diesem Gebäude zu überwachen. Die Lehrer teilten die Zimmer zu, wobei die Schüler entschieden wer mit wem in ein Zimmer ging. Das Gute war, dass gemischte Zimmer erlaubt waren. So kam es, dass am Ende Sesshomaru mit Sheireen, Naralessa mit Byakuya und natürlich Sam mit seinem Bruder in die drei Doppel Zimmer gingen. Inuyasha, Miroku, Kouga, Kagome und Sango nahmen das große Zimmer und der Rest verteilte sich auf die restlichen Zimmer. Den ersten Tag ließen sie also in aller Ruhe und ohne nennenswerte Geschehnisse vorübergehen. Die erste Nacht jedoch sollte nicht zum Schlafen verwendet werden… Kapitel 6: Schatten der Nacht ----------------------------- Schatten der Nacht   Der Mond war durch die dunklen Wolkenschleier verdeckt und die Herberge lag in einer unheimlichen Stille da. Nichts regte sich, nicht das leiseste Geräusch störte die Stille der Nacht. “So ne verfluchte Scheiße!!” durchdrang ein wütend, unterdrücktes Fluchen die Finsternis als jemand einen Eimer umstieß. Gedämpftes Lachen war die Antwort, worauf ein kurzes Fauchen folgte ehe wieder alles still war.   Sheireen schlich mit den Zwillingen durch die Nacht, vollkommen lautlos… es sei denn irgend so ein saublöder Eimer stellt sich der Schwarzhaarigen einfach so, rotzfrech in den Weg. Um den Streich Mitternacht waren sie zu sechst aufgebrochen um das Gelände bei Nacht zu erforschen. Sesshomaru, Naralessa und Byakuya waren in Richtung Nebengebäude und Wald gegangen, während Sam, Dan und Sheireen das Hauptgebäude und den Weg zur Stadt inspizierten. Natürlich kannten die Lehrer ihre Schüler und patrolierten in den Korridoren. Aber so schlau wie unsere sechs Freunde waren sie noch lange nicht, also  konnten die Sechs bisher unbemerkt die Umgebung erforschen. Nachdem die Zwillinge und Sheireen sämtliche Fenster, Türen und andere möglichen Ausbruchmöglichkeiten genauestens untersucht hatten, darunter auch der herrlich große Balkon auf der Rückseite der Herberge, machten sie sich daran den Weg in das Leben, also die Stadt, zu finden. “Hmm.. Ich würde gerne wissen wie lange man zur Stadt braucht, und ob wir es wagen können den Weg heute Nacht abzulaufen..” ,murmelte Dan “Selbst wenn, in die Stadt gehen wir lieber mit den anderen Drei zusammen, dann sind wir zu sechst und können alles schneller auskundschaften.” ,meinte Sheireen während sie dem, über den Hof gehenden, Naraku nachsah.   Die Drei hatten es sich auf einem Vordach hinter einer Art Schornstein bequem gemacht, von dort konnte man den Vorhof perfekt betrachten und wurde selbst nicht gesehen. Hier war auch der Treffpunkt den sie mit den Anderen ausgemacht hatten. “Gestern meinte Taisho, dass der Weg zur Stadt leicht zu Fuß zu bewältigen wäre.” meinte Sam jetzt und betrachtete skeptisch das Licht, welches plötzlich in dem Flur gegenüber anging. “Wie dem auch sei, wir warten jetzt erst mal auf die Anderen und dann sehen wir nach, was die Lehrer nun glauben entdeckt zu haben.” ,beendete Sheireen die Unterhaltung und betrachtete gelangweilt die hektischen Aktivitäten hinter der Fensterscheibe.   Naralessa, Sesshomaru und Byakuya währenddessen hatten es geschafft in das Nebengebäude einzudringen. Schnell war ihnen klar, dass die Paras noch ziemliches Leid ertragen mussten auf dieser Klassenfahrt. Heimtückisch grinsend schlichen sie unerkannt durch die Flure, dieses Gebäude schien nur dazu geschaffen zu sein um Fallen aufzustellen. “Na, eins ist sicher, für die Zwillinge ist diese Klassenfahrt gerettet.” meinte Byakuya und schmunzelte leicht. “Apropos Zwillinge, wollten wir uns nicht jetzt mit den anderen Drei treffen?” ,fragte Sesshomaru. “Stimmt. Da hinten kommt im übrigen Jakotsu angerannt. Huch, wieso ist er denn so hektisch?” fragte Naralessa niemand Bestimmten und sah dem, am Fenster vorbei rennenden, Lehrer nach. Byakuya tat es ihr gleich “Haben die entdeckt, dass wir weg sind?” “Vielleicht wissen die Anderen was.” damit drehte Sesshomaru sich um und ging Richtung Hof.   Kurze Zeit später trafen sich die Sechs wieder, wobei sich die drei Neuankömmlinge einfach lautlos zu den Anderen setzten. “Kommt, lasst mal nachgucken was die Lehrer da so Interessantes haben.” meinte Dan nach kurzer Zeit. Sie machten sich auf zu dem Schauplatz, schlichen dabei lautlos durch die Flure, waren wie Schatten. Vor dem Zimmer blieben sie stehen und lauschten dem, zunächst undeutlichen Stimmengewirr.   “…ganz sicher nicht..”  “Was denkst du?”             “Wenn wirklich alles in Ordnung ist sind einige Schüler krank.”    “Oder sie bereiten etwas vor…” “Wäre ihnen zuzutrauen, und ihr habt wirklich nichts entdecken können?” eine Weile endete das Getuschel der Lehrer, dann hörte man eindeutig die leise Stimme Taishos “Wenn wir heute etwas entdeckt hätten, hätte das an ein Weltwunder gegrenzt. Ihr kennt sie alle…sie sind erstens zu schlau, zweitens zu gut und drittens zu geübt im nicht- entdeckt- werden, wahrscheinlich sitzen sie irgendwo, haben uns die ganze Zeit beobachtet und sich schlapp gelacht.” Die sechs Freunde grinsten sich an, wenn der wüsste, wie Recht er doch hatte.               Einer zischte wüten, höchstwahrscheinlich Naraku, “Wenn das wirklich so sein sollte, werde ich jetzt eben die Zimmer durch gehen, dann sehen wir ob die Bande so gut ist wie sie tut.” Man hörte Taisho ergeben seufzen, er kannte seine Kinder und auch deren Freunde, sie werden gleich artig in ihren Betten liegen, dafür würde er seine Hand ins Feuer legen. Und er hatte Recht, die Sechs hatten sich schnell verabredet um 2.00 Uhr wieder am Treffpunkt zu sein und waren dann in den jeweiligen Zimmern verschwunden.   Entschlossen marschierte Naraku mit Kikyo an seiner Seite den Gang entlang. Das erste Zimmer, was er prüfen wollte, war das des Hanyos, er war zwar nicht der, der  dafür bekannt war, nachts durch die Gänge zu schleichen, aber man konnte ja nie wissen. Taisho und Jakotsu gingen weniger entschlossen den Gang entlang, Taisho weil er sowieso wusste was gleich passierte und Jakotsu weil er die ganze Aufregung nicht verstand und einfach gut gelaunt war, wie immer. Naraku machte die Tür zum Zimmer der insgesamt fünf Personen auf und fand das reinste Chaos. Das Zimmer war in zwei Teile unterteilt, im ersten Teil waren die Mädchen: Kagome und Sango. Dort war alles ordentlich in die Schränke geräumt, die Betten bezogen und die Mädchen lagen darin und schliefen. Im zweiten Teil des Zimmers aber waren die drei Jungs, Die Koffer waren nicht ausgeräumt, sondern ausgeschüttet worden und das einfach vor das jeweilige Bett des Eigentümers. Die Betten selbst waren nur halb bis gar nicht bezogen, das Bettzeug hing folglich mehr schlecht als recht auf der Matratze, die Bewohner lagen überall nur nicht in den Betten und hingen in den unmöglichsten Positionen, teilweise unter ihrer Bekleidung vergraben, auf dem Boden. Kikyo machte auf dem Absatz kehrt zurück auf den Flur. Taisho und Jakotsu waren gleich draußen geblieben.   Als nächstes marschierte Naraku los, zu den drei Doppelzimmern. Seine ersten `Opfer´ waren die Zwillinge. Diese saßen sie in ihrem Zimmer und unterhielten sich leise. Taisho war doch leicht überrascht, er hatte gedacht sie schlafen, oder tun zumindest so. Naraku grinste siegessicher, während die Zwillinge nur fragend, beinahe gelangweilt eine Augenbraue hochzogen, in solchen Momenten merkte man ihnen die Freundschaft zu Sesshomaru und Byakuya deutlich an. “Wieso seid ihr um diese Uhrzeit noch wach?” fragte Naraku barsch und sah die Beiden herausfordernd an. Synchron glitten die Blicke der Rotschöpfe auf ihre Handys “Was soll hier heißen `um diese Uhrzeit´?”  “Die Nacht fängt doch erst an.” Sprachen beide im Wechsel und sahen Naraku so unschuldig und unwissend an, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Dieser zischte “Ihr habt um diese Uhrzeit zu schlafen!” Diesmal antworteten beide im Chor “Wir sind nachtaktiv.”   Naraku kochte vor Wut, Taisho zog ihn vorsichtshalber aus dem Zimmer, wünschte eine gute Nacht und machte die Tür zu. Er wollte gerade etwas sagen, als Naraku auch schon auf die nächste Tür zustürmte. Diesmal von Sheireen und Sesshomaru. Bei ihnen erfüllte sich Taishos Prophezeiung, sie lagen in ihren Betten und schienen zu schlafen, die Mühe ihre Koffer auszupacken hatten sie sich nicht gemacht, sie hatten die Koffer einfach vor die Betten gestellt und fertig. Naraku schien mit jeder Pleite wütender zu werden. So kam es, dass er die Zimmertür von Naralessa und Byakuya viel zu laut aufriss, wovon die vorher scheinbar schlafende Naralessa wach wurde und im nächsten Moment segelte auch schon der nächstbeste Schuh durch die Luft. Von dem Radau war nun auch Byakuya `aufgewacht´, der sah zu Naralessa, die beständig mit allem, was ihr in die Finger kam die Tür bombardierte. Und sie bekam einiges in die Finger, da auch sie sich nicht die Mühe gemacht hatte ihren Koffer auszupacken, sondern ihn  auch einfach vor dem Bett deponierte. Taisho zog Naraku schnell hinter die sichere Tür und machte diese zu, denn auch er hatte schon die High Heels seiner Tochter zu spüren bekommen.   Die Zwillinge saßen währenddessen ruhig in ihrem Zimmer und warteten, sie hatten sich gedacht, dass es einfach zu auffällig gewesen wäre, wenn alle scheinbar lieb und selig schlafen würden. Sie grinsten als sie hörten, dass auch Naralessa sich mit Kräften, oder High Heels, dagegen wehrte gestört zu werden. Die Lehrer gaben wohl endlich auf, denn sie zogen ab, oder aber sie wollten nur einer weiteren Schuh Attacke entgehen.   Um Punkt 2.00Uhr standen die sechs Freunde wieder am Treffpunkt und zogen los Richtung Stadt. Große Probleme die Stadt zu finden hatten sie nicht, da der Weg relativ einfach war. Sie schafften den normalerweise halbstündigen Weg in circa einer viertel Stunde. In der Stadt machten sie sich immer zu zweit auf den Weg, viel Zeit blieb ihnen nicht, da sie spätestens um 4.00Uhr zurück sein wollten. Also blieb bloß Zeit für ein flüchtiges Überfliegen und Erkunden der wichtigsten Clubs und Bars. Pünktlich um halb vier schlichen sechs schwarze Schatten schlussendlich auch in ihre Betten und schliefen nun wirklich.             Kapitel 7: Nächster Morgen, erster Tag -------------------------------------- Sechs Uhr in der Früh, es war ruhig, zu ruhig fanden die Lehrer. Da es um sieben Uhr Frühstück gab dachten sie zumindest die Mädchen würden eine Stunde früher aufstehen, aber stattdessen hörte man nicht das leiseste Geräusch. Pünktlich um sieben saßen die Lehrer im Speisesaal.. allein, denn von jeglichen Schülern fehlte jede Spur. Ein paar Vereinzelte hatten sich, wahrscheinlich auch nur aus Versehen, in den Saal verirrt und waren lieber unter den wütenden Blicken der Lehrerschaft sitzen geblieben. In den Zimmern schlummerten unsere Freunde friedlich und hatten auch nicht die Absicht in nächster Zeit aufzustehen. Leider machte ihnen ein klingelndes Handy einen Strich durch die Rechnung. Sesshomaru hob noch im Halbschlaf ab und murmelte nur ein, nicht ganz waches: ”Hmm?” Am anderen Ende der Leitung fing sein Vater sofort an zu zetern, wo sie denn blieben, sie sollten sofort aufstehen und zum Frühstück kommen, wer nicht innerhalb von zehn Minuten da sei, bekommt eine Strafarbeit und sie sollten gefälligst die Anderen wecken. Ohne die Warnung richtig zu realisieren legte Sesshomaru wieder auf: ”Wer war das?” nuschelte Sheireen, die inzwischen auch aufgewacht war. ”Mein Verehrter Vater, hat irgendwas von Frühstück und Strafarbeit für den, der nicht innerhalb von zehn Minuten da ist gesagt.” “Hmm.” Kurz war es still in dem Zimmer, ehe ein gellender Schrei die Stille zerriss. Sheireen war schneller aus dem Bett gesprungen, als sie wach war, die Tür zum Bad knallte zu und ging kurz darauf wieder auf. Sie rannte aus dem Zimmer und stürmte in das Zimmer ihres Bruders. Die Bewohner schlummerten noch in aller Seelenruhe und achteten nicht auf den Tumult im Nebenzimmer. Erst als Sheireen vollkommen panisch ins Zimmer gestürmt kam hoben sie die Köpfe. “Less, Frühstück, zehn Minuten, Strafe.” rief sie nur und schon war Naralessa auf den Beinen, Byakuya lies seinen Kopf lieber wieder ins Kissen sinken. Auch Sesshomaru stand nur gemächlich auf und streckte sich erst mal ausgiebig ehe er daran dachte, sich fertig zu machen, dann schnappte er sich sein Handy und rief in das Zimmer der Zwillinge an. Diese waren schon längst wach und zeigten keinerlei Interesse an dem Frühstück. Naralessa und Sheireen hetzten vom Bad ins Zimmer und vom Zimmer wieder ins Bad, sie schafften es tatsächlich innerhalb von fünfeinhalb Minuten fertig zu sein. Vor den Zimmern trafen sie sich. Die Zwillinge kamen auch gemächlich den Gang entlang geschlürft, ebenso wie Byakuya und Sesshomaru in Jogger und Pulli gekleidet, wieso auch die Mühe machen sich unbequem anzuziehen, war doch nur Frühstück. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in das Zimmer von Kagome und Sango und den drei Jungs. Dort angekommen überbrachten sie die Botschaft, lösten so nebenbei eine Mädchenmassenpanik aus und trotteten dann langsam Richtung Speisesaal, die Aufgabe alle anderen Klassenkameraden zu wecken, hatten sie getrost den Anderen, gerade Aufgeweckten, überlassen. Nur gelegentlich, aus einer Laune heraus rissen sie hier und da mal eine Tür auf und weckten die Bewohner mit den Worten “Aufstehen, Frühstück in drei Minuten.” Jedes mal hörte man Flüche und entsetzte Stimmen. Amüsant, wie sie feststellten. Genau nach neuneinhalb Minuten kam die Gruppe am Speisesaal an. Sie setzten sich an den nächstbesten Tisch und taten… nichts. Die wütenden Blicke der Lehrer ignorierten sie geflissentlich und konzentrierten sich lieber auf das Spiel der Zwillinge, welche sich die Zeit damit vertrieben diverses Tischbesteck aufeinander zulegen und quer durch die Luft zu katapultieren, was mehr oder weniger gerade funktionierte. Nach und nach trafen dann auch die restlichen Schüler im Speisesaal ein. Inuyasha und Kouga warfen sich wie üblich wieder die wüstesten Beleidigungen an den Kopf während sie sich zu den Anderen an den Tisch setzten. Nachdem die Schüler dann endlich alle eingetroffen waren und einer gehörigen Standpauke der Lehrer über das Thema Pünktlichkeit, konnte das Frühstück beginnen. Was die Lehrer nach dem Ende des Frühstücks den davoneilenden Schülern hinterher riefen, hörte wohl niemand mehr. Auf dem Weg nach oben begannen die Zwillinge eifrig eine Nachricht zu verbreiten, die sämtliche Schüler in Aufregung und Vorfreude versetzte “Heute Abend, Einweihungsfeier in der Stadt.” Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und überall war geschäftiges Treiben zu beobachten, wo sie ankam, schließlich musste so was gut vorbereitet werden. Über die Frage, was die Lehrer wohl davon hielten, machte sich keiner Sorgen, die Nachricht kam schließlich von den Twins persönlich, die regelten das schon. Eben jene saßen in diesem Moment mit Sesshomaru, Byakuya, Naralessa und Sheireen in deren Zimmer und besprachen den Plan für den Abend. “Also der Weg in die Stadt ist ja kein Problem und zurück kommen wir auch.” sagte Sam während Dan aus dem Fenster schauend hinzufügte “Es sei denn wir geben uns alle so dermaßen die Kante, dass keiner mehr geradeaus gehen kann.” daraufhin lag betroffenes Schweigen über dem Zimmer, denn in dem doch so leicht dahin gesagten Worten steckte schon ein Funken Wahrheit. “Wir könnten ja die Lehrer fragen ob wir in der Stadt übernachten können.” meinte Sheireen schulterzuckend “Die wissen noch nicht mal was davon, dass wir heute überhaupt in die Stadt gehen.” sagte Naralessa daraufhin gelangweilt. Sesshomaru sah zu den Zwillingen ” Apropos wenn wir schon bei dem Thema sind, sagt ihr ihnen das mit überreden und überzeugen oder kurz bevor wir losmarschieren im Vorbeigehen?” “Hmm” kurz dachten die Beiden nach, ehe sie einstimmig antworteten “Schnell und schmerzlos im Vorbeigehen.” “Wir könnten uns auch einfach wegschleichen, dank den Fähigkeiten unsrer beiden Todesgötter hier würde das kein Problem darstellen.” warf Naralessa in die Runde und blickte zu Sheireen und Byakuya. Sesshomaru nickte “Stimmt, ihr zwei habt schon oft genug bewiesen, dass ihr in der Lage seid, unsere Anwesenheit vollkommen zu verbergen und wenn ihr es sogar schafft unseren Vater zu täuschen, soll das schon was heißen.” Sheireen wirkte nachdenklich” Ja, stimmt schon, allerdings mussten wir bisher immer nur zu zweit uns sechs verbergen oder, wenn wir uns aufgeteilt haben musste einer drei Personen verbergen. Ich weiß nicht, ob es möglich ist so eine große Gruppe vollständig `verschwinden´ zu lassen.” Byakuya schüttelte mit dem Kopf “ Je mehr Personen es sind, desto schwieriger ist es, das ist zu riskant ich fürchte das würde schiefgehen.” “Also bleiben wir bei dem ursprünglichen Plan der Zwillinge, schnell und schmerzlos.” beendete Sesshomaru diese Überlegung. “Gut, und die Sache mit dem Heimweg … hoffen wir einfach mal das Beste.” meinte Byakuya und lehnte sich entspannt zurück. Die Anderen nickten und taten es ihm gleich, falls es doch Probleme geben würde, würden sie sich eben Vorort etwas einfallen lassen, das hatte bisher immer funktioniert. Der Abend kam schnell, die Lehrer standen missgelaunt in der Eingangshalle, die Schüler planten doch etwas! Erst schienen sie mehr als beschäftigt und dann war plötzlich alles still, oh je und da kamen die Zwillinge höchst persönlich. Taisho zog fragend eine Augenbraue hoch, als die Beiden direkt auf sie zukamen. “Womit kann ich euch helfen Jungs?” “Och, wir wollten eigentlich nur schnell bescheid sagen, dass wir, also die Schüler, gleich mal rüber zur Stadt wandern und unser Ankommen en bissel feiern.” meinte Dan zuckersüß. Den Lehrern entglitten vollkommen die Gesichtszüge und noch bevor sie der Sache irgendeinen Riegel vorschieben konnten, hatten die Zwei sich schon wieder winkend umgedreht. Vier sprachlose Lehrer zurücklassend, verließen sie die Empfangshalle wieder. Ungläubigkeit machte sich unter den Lehrpersonen breit, das hatten sie gerade nicht wirklich gesagt, oder? Was war mit dem Respekt gegenüber der Lehrperson? Was war mit der natürlichen Autorität, die das Lehrpersonal ausstrahlte? Wieso um alles in der Welt wurden diese Fakten von den Zwillingen so permanent ignoriert? Und wann um alles in der Welt hatten sie, also die Lehrer, erlaubt, dass die Schüler in die Stadt, geschweige denn feiern dürften?! Hatten sie nach dem Frühstück nicht klar und deutlich verkündet, dass es kein Saufgelage geben würde?! Kurz darauf verlies die Klasse 10a unaufhaltsam die Herberge und marschierte, angeführt von unseren Freunden Richtung Stadt. Irgendwas machten die Lehrer wohl falsch, denn als sie, entschlossen jeden Fluchtversuch zu verhindern, durch die Zimmer gingen,… waren diese ausnahmslos leer. Kapitel 8: Shut up and dance! ----------------------------- In der Stadt angekommen führten Naralessa und Sheireen sie zielsicher in den Club, den sie in der Nachtwanderung zuvor ausfindig gemacht hatten. In großen roten Neon Lettern stand dort der Name `Blood red´. Das Innere der Disco war sehr geräumig, die Tanzfläche nahm fast dreiviertel des Bodens ein und bestand aus, in verschiedenen Farben leuchtenden Quadraten. Die Bar nahm beinahe die gesamte linke Wand in Anspruch und rechts ging eine Treppe nach oben, wo Tische und Stühle standen, von dort konnte man die unten Tanzenden wunderbar beobachten. Sheireen und Naralessa waren begeistert und verschwanden gleich auf die Tanzfläche, auf der ein reges Gedränge herrschte. Die Jungs aber machten es sich erst mal an der Theke bequem und verschafften sich einen Überblick. Inuyasha, Miroku und Kouga veranstalteten bereits das erste Wetttrinken. Kagome, Sango und Ayame versuchte sie davon abzuhalten, scheiterten aber hoffnungslos. Die beiden jungen Damen auf der Tanzfläche, hatten sich schon einen männlichen Fanclub angelacht, der nicht bereit war so schnell wieder von ihnen abzulassen. Sheireen und Naralessa schwangen ihre Hüften rhythmisch zu Musik und waren sich sehr wohl der lüsternen Blicke sämtlicher männlicher Wesen um sie herum bewusst. Arme Schlucker, hatte doch keiner von ihnen eine realistische Chance. Sesshomaru, Byakuya und die Zwillinge hatten derweil Probleme ihren weiblichen Fanclub zu ignorieren, der sich mittlerweile um die Jungs geschart hatte. Irgendwann wurde es Byakuya und Sesshomaru zu blöd und sie verkrümelten sich zu Naralessa und Sheireen auf die Tanzfläche. Ganz schlechte Idee, da waren die Mädchen ja noch anhänglicher! Irgendwas machten sie hier definitiv falsch. In Ordnung, plan B: Mädchen schnappen und die Kurve kratzen. Die Zwillinge starrten die zu dreiviertel gelehrte Flasche Wodka an und waren gerade dabei auch den verbleibenden Rest zu vernichten, als Kagome hinter ihnen auftauchte: ”Was?! Ihr auch? Kommt schon Jungs, wieso sauft ihr soviel? Denkt doch mal an verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol!” rief sie mit flehender Stimme. Natürlich wollte auch sie feiern und Spaß haben, aber dazu musste man sich doch nicht in der ersten halben Stunde so restlos betrinken! Zwei paar Augen starrten sie verständnislos an ”Weißt du, Kagome, unser verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol beschränkt sich im Wesentlichen darauf, nichts zu verschütten.” klärten sie dann auf, prosteten sich gegenseitig zu und tranken unbekümmert weiter. Nachdem Kagome gegangen war, wandten sie sich ihrem Fanclub zu und brachten die jungen Damen nicht nur mit Worten zum schmelzen. Tjaja, die sonst so lustigen, zuvorkommenden, netten beiden Rotschöpfe waren Womanizer der Extraklasse, eben jene elenden Arschlöcher, die jede Frau beteuert zu hassen. Dafür fielen jedoch viel zu viele immer wieder auf die Masche des Anlächelns und dann Fallenlassens rein. Oft schon hatte es Schwierigkeiten deswegen gegeben, verschmähte Frauenherzen eben. Byakuya und Sesshomaru hatten es geschafft sich Sheireen und Naralessa zu schnappen und aus dem Gedränge der Tanzenden zu flüchten, anhängliches Volk! Abermals landeten sie an der Bar, getrunken wurde nach dem Motto: So schnell, so breit wie möglich. Irgendwann zogen sie sich dann in eine der dunklen Sitzecken zurück. Sheireen machte es sich in den Armen Sesshomarus bequem, so wie Naralessa in den Armen Byakuyas. Die eifersüchtigen Blicke der anderen weiblichen Wesen ignorierend. Inuyasha und Kouga lagen, nachdem sie ihrem Saufwettbewerb aufgegeben hatten, lachend unterm Tisch, den Grund weswegen sie lachten war dabei nicht ausfindig zu machen, es sei denn, man schob es auf die vielen schönen schlanken Flaschen die um sie herum verteilt lagen. Miroku derweil machte sich eifrig an Sango ran, die etwas verzweifelt versuchte ihn von sich fern zu halten, das Dumme an der ganzen Sache war nur, dass Miroku bald Unterstützung von Kuranosuke bekam, der wie aus dem Nichts auf der anderen Seite auftauchte und versuchte Sango von Miroku zu `befreien´. Dadurch war Sange leider von beiden Seiten eingekesselt eine Flucht schien zwecklos. Kagome stand etwas einsam in der Gegend rum und wusste nicht so genau, was sie tun sollte, Inuyasha und Kouga waren nicht ansprechbar, Sango war mit Miroku und Kuranosuke beschäftigt, Naralessa und Sheireen knutschten inzwischen mit dem Bruder der jeweilig anderen rum,… huch? Warte, was hatte sie denn da verpasst?! Sehr interessant, ob die jetzt wohl zusammen waren? Mal nachhaken, später, nein jetzt! Dann musste sie wenigstens nicht mehr so planlos hier in der Gegend herumstehen. Gedacht getan und schon schritt sie zielstrebig auf die Umschlungenen zu, ob es wohl nicht doch ein wenig unhöflich war jetzt zu störe? Nein, jetzt zog sie das auch durch! Breitbeinig stellte sie sich vor der Sitzecke auf: ”Aha! Ich habs immer gewusst!” rief sie dann im Brustton der Überzeugung, woher nahm sie gleich noch mal den Mut das zu tun? Naralessa löste sich kurz von ihrem Partner und blinzelte Kagome verwirrt an. Auch Sheireen schielte zu ihr rüber und grinste dann ” Kags!” Der Ausruf kam plötzlich und ohne jeglichen Zusammenhang oder Fortsetzung. Etwas aus der Bahn geworfen fragte Angesprochene schließlich” Ja? Was ist?” “Du bist hier!” Naralessa strahlte sie an. Noch so eine unsinnige Aussage. Kagome ahnte böses, sie beugte sich leicht vor und schielte unter den Tisch, nur um gleich darauf ergeben die Augen zu schließen. Das konnte doch nicht wahr sein, da hatte sie gedacht ausgerechnet diese vier würden vernünftig sein und sich nicht so hoffnungslos besaufen aber scheinbar hatte sie sich das gründlich getäuscht, wenn man nach den Flaschenbergen ging, die sich unter dem Tisch anhäuften. Und vor allem wenn man nach den vier, bis über beide Ohren grinsenden Gesichter gehen konnte. … Sesshomaru sah wirklich verdammt gut aus, wenn er so grinste… Kagome war gerade wieder im Begriff zu gehen, es war ja wohl aussichtslos eine vernünftige Konversation mit denen zu führen. Aus ihrem Vorhaben wurde jedoch nichts, als sie sich gepackt fühlte und plötzlich zwischen Naralessa und Sheireen auf der Eckbank saß. Prompt hielt ihr Sheireen ein Glas unter die Nase, im Nachhinein wollte Kagome gar nicht wissen, was genau da drin war. “Nein, weißt du ich hatte doch beschlossen nichts zu tri…” setzte sie an wurde jedoch lachend unterbrochen. “Ach Beschlüsse sind nichtig heute Abend!” flötete Byakuya und legte seinen Arm ganz beiläufig um Naralessa. Als Sesshomaru daraufhin anfing Sheireen durchzukitzeln und sich dabei freute, wie ein kleiner Junge, dem man gerade einen Lolly geschenkt hatte, war ihr Weltbild völlig zerstört. Ungeachtet dessen, dass an dem Tisch gerade eine heftige Flaschendeckelschlacht entbrannte, nahm sie Sheireen das Glas aus der Hand und stürzte es hinunter… Irgendwann um drei Uhr morgens, beschlossen die Schüler doch mal den Heimweg anzutreten. Lachend traten sie raus an die kühle Nachtluft. Sheireen blieb stehen und quietschte vergnügt auf: ”Schneeee!” sie streckte die Arme gen Himmel und rannte in das bereits schneeweise Feld, das außerhalb der Stadt lag. Naralessa grinste auch und rannte ihrer Freundin hinterher. Die anderen Mädchen machten frohen Mutes mit. Jauchzend rannten sie, so wie sie gekleidet waren in Minirock und High Heels durch den Schnee, als könnte es nichts Schöneres geben. Nur Mira stand etwas unentschlossen auf dem Weg, was sicher daran lag, dass sie die einzig Nüchterne in dem ganzen Haufen war. Kagome hatte gekämpft und hatte verloren, jetzt kugelte sie Arm in Arm mit Sango durch die Schneelandschaft. Laut lachend trotz der späten, oder frühen, Stunde lieferten sie sich eine Schneeballschlacht die sich wortwörtlich gewaschen hatte. Sesshomaru schnappte sich Inuyasha, nachdem dieser ihm mit einem Schneeball getroffen hatte, am Kragen und tauchten ihn bis zum Hals in den nächst besten Schneehügel. Sheireen und Naralessa bereiteten einen Überraschungsangriff von hinten vor, der Kagome und Sango völlig unvorbereitet traf. Byakuya hatte sich hinter einem Schneehügel verschanzt und feuerte auf alles und jeden, der sich in seiner Reichweite bewegte. Die Zwillinge holten die mitgebrachten Feuerwerkskörper als Geheimwaffe hervor und steckten sie in den Schneehügeln, welcher daraufhin mit einem farbenfrohen Knall in die Luft ging. Byakuya konnte sich gerade noch mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen. Lachend ließen sich die Freunde in den Schnee sinken. Nur Inuyasha und Kouga kullerten noch ineinander verkeilt und unbeachtet den kleinen Hang hinunter. Mira blickte nervös auf die Uhr die inzwischen vier Uhr morgens anzeigte und versuchte das ihren, nicht mehr ganz nüchternen Freunden klar zu machen. Nach einigen Minuten verständnislosen Anstarrens begriffen diese auch, sammelten Inuyasha und Kouga ein und torkelten, taumelten und stolperten mehr schlecht als recht Richtung Herberge. Es wurde fünf Uhr bis sie dort ankamen und sofort standen sie vor einem neuen Problem: wie kamen sie jetzt rein? Die Vordertür war abgeschlossen. Wie gut, dass es einen Notfallplan gab, in Form eines Balkons und einer Strickleiter. Sie gingen also um das Haus herum und holten die Strickleiter, hervor. Es war zwar eine kleine Schwierigkeit die angetrunkene (um nicht besoffene zu sagen) Horde dort hinauf zu bekommen aber nach ein Paar gescheiterten, und hinuntergefallenen Anläufen schaffte es doch noch jeder nach oben und unbeschadet in sein Zimmer. Dort angekommen ließen Sheireen und Sesshomaru sich ohne ein Wort in ihr jeweiliges Bett sinken und waren beinahe sofort eingeschlafen, so oder so ähnlich ging es auch den anderen, wenn man mal davon absah, dass Inuyasha getragen werden musste und Kouga das falsche Zimmer nahm. Drei Stunden später gingen die Lehrer mit einer Laune die man hätte gegen die Wand klatschen können, rum und versuchten die ebenso missgelaunten Schüler aus den Betten zu werfen. Der Erfolg blieb größtenteils aus. Als Naralessa aufwachte fand sie sich dicht an Byakuya gekuschelt und noch in den Klamotten vom letzten Abend wieder. Fragend blickte sie sich um, die Ursache ihres Erwachens war schnell festgestellt, ein nicht enden wollendes Hämmern an der abgeschlossenen Tür. Wütend zogen sich ihre Augenbrauen zusammen ehe sie versuchte aufzustehen, was ihr nicht ganz so elegant gelang, da sie sich dafür umdrehte, was dadurch, dass sie am Rand des Bettes lag, keine so gute Idee war. Das Resultat war eine am Boden liegende Naralessa, ein aufgewachter Byakuya und ein vor der Tür stehender Taisho, der wissen wollte was das Gepolter zu bedeuten hatte. Byakuya betrachtete Naralessa, die sich blinzelnd aufsetzte und wütend Richtung Tür schielte. Ohne großes Aufsehen darum zu machen zog sie Oberteil und Hose aus, wickelte sich in die Bettdecke IHRES Bettes und schloss die Tür auf, nur um ihren Vater mürrisch Todzublicken. Dieser hielt in der Bewegung, ihr gerade eine Standpauke erteilen zu wollen, inne und sah seine zum fürchten dreinblickende Tochter doch etwas eingeschüchtert an. Er sammelte sich möglichst schnell wieder, straffte sich und wollte schon mit erhobenem Zeigefinger seine Strafpredigt beginnen als Naralessa anfing zu reden “Nenne mir einen guten Grund weswegen du mir morgens um 8.00 Uhr mit deinem Geklopfe Kopfschmerzen bereiten musst? Nein, warte, still. Es gibt keinen! Also bye!” Ob die Kopfschmerzen wirklich von dem Geklopfe kamen, sei mal dahingestellt. Die Tür zumindest fiel damit wieder ins Schloss, einen absolut verdutzten Taisho davor stehen lassend. Dieser schüttelte wütend den Kopf und riss die Tür wieder auf was ihm, mal wieder, ein Schuhfeuer einbrachte. Entsetzt verschanzte er sich vor der halb geöffneten Tür. Naralessa, welche sich gerade wieder in ihrem Bett niedergelassen hatte, war gar nicht begeistert davon gewesen, als die Tür erneut aufging und hatte sich in alter Gewohnheit den nächst besten Schuh geschnappt nur um diesen Richtung Tür zu pfeffern um den vermeintlichen Feind zu vertreiben. Byakuya, welcher sich nachdem die Tür geschlossen wurde, wieder umgedreht hatte, wandte sich abermals der Tür zu, die immer noch unter Beschuss stand. Zu ihrem Pech gingen Naralessa allmählich die Schuhe aus, diese Tatsache nutze Taisho aus um ins Zimmer zu stürmen. “Naralessa, so kann das nicht weiter gehen…!” weiter kam er nicht, da seine Tochter einen lauten, hohen und entsetzten Schrei verlauten ließ. Sie stürmte an ihm vorbei und ging vor der Tür in die Knie, bevor sie ganz langsam einen etwas lädierten High Heel hochhielt, der lange und dünne Absatz war glatt durchgebrochen. Naralessas Griff um den Schuh wurde fester sie senkte den Blick und schloss die Augen, presste die Lippen fest aufeinander, ihre Hände fingen leicht zu zittern an, bevor ”DIE SCHUHE WAREN NEU!!” Durch den Radau angelockt, hatten sich auch die Bewohner der beiden Nachbarzimmer vor der Tür versammelt. Sheireen verstand Naralessa und litt mit ihr, sie konnte sich noch genau an den Tag erinnern, als sie mit Naralessa einkaufen war und sie sich die, nun nicht mehr unter den Lebenden weilenden, Schuhe gekauft hatte. Der Blick den sie Taisho zuwarf, war zum tot umfallen und die Temperatur im Zimmer schien augenblicklich in die negativen Zahlen zu gehen. Die Zwillinge, welche mehr träumten als wirklich wach waren, wichen, aus purem Instinkt handelnd, ein paar Schritte zurück. Sheireen hingegen gesellte sich zu ihrer Seelenverwandten. Sesshomaru stand immer noch unverändert im Türrahmen und auch Byakuya hatte sich wieder im Bett umgedreht ohne das Geschehen weiter zu beachten. Taisho wollte sich nicht von zwei, um einen Schuh trauernden `Weibern´ fertig machen lassen und setzte nun seinen `ich- bin- der- Rektor- ihr- habt- zu- gehorchen- Blick´ auf, dass dieser von den Mädels in Grund und Boden gestarrt wurde ignorierte er geflissentlich. “Also jetzt reicht es aber! Zuerst geht ihr am Abend ungefragt fort, dann steht ihr am Morgen nicht, auf verpasst beinahe ausnahmslos das Frühstück und wagt es jetzt auch noch mir zu widersprechen!” Die Zwillinge sahen sich nun schon etwas wacher als vorher an “Wie? Beinahe ausnahmslos? Welcher Idiot ist denn hingegangen?” fragten die Beiden mit einem Blick der einem Engel hätte Konkurrenz machen können. Die ohnehin schon überstrapazierten nerven Taishos rissen fast hörbar nach diesem Satz. Kurz vor der Detonation brachte Inu Taisho nur noch ein schnelles “In zehn Minuten, alle im Speiseraum.” hervor, bevor er wutentbrannt davon rauschte um den Kollegen zu helfen sämtliche anderen Schüler aus dem Bett zu werfen. Zwei Stunden später saßen alle Schüler in ihren eigenen Zimmern, mit Ausnahme von unseren Freunden die sich an das “Keiner geht in ein anderes Zimmer” Verbot natürlich nicht hielten. “Na super wir haben’s voll verkackt Freunde jetzt können wir uns drei Stunden die Altstadt unter Führung ansehen.” brummte Byakuya. Er lag auf seinem Bett ausgestreckt auf der Seite, den Kopf lässig auf einem Arm abgestützt und ein Bein angewinkelt. “Ja stimmt.” grinste Sam und Dan beendete “War aber verdammt lustig.” “Ja, außerdem wird die Stadtführung sicher interessant, immerhin haben wir die Zwillinge dabei.” lachte Sheireen, die auf dem Fensterbrett saß. Naralessa saß unter ihr auf dem Boden und betrachtet ihren Kaputten Schuh, ohh ja sie würde den Lehrern die Hölle auf Erden bereiten als Rache für ihren Schuh! Ein finsteres Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, welches von Sesshomaru prompt erwidert wurde, er kannte die Gedanken seiner Schwester eben. Dan zauberte scheinbar aus dem Nichts ein Notizbuch hervor: “Also Leute, Vorschläge wie wir diese Stadttour rocken können.” “Rocken ist ein gutes Stichwort, wir brauchen auf jeden Fall Musik.” überlegte Sesshomaru. “Wo wir davon reden habt ihr eure Anlage schon wieder bekommen Jungs?” Die einzige Antwort darauf war das zufriedene Lachen der Rothaarigen. Naralessa wandte den Blick von ihrem Schuh ab, ein seltsames Glitzern hatte sich in ihre Augen geschlichen ”Musik ist toll Leute, aber was haltet ihr davon, wenn wir die ganze Stadt daran teil haben lassen?” An diesem Tag, den die Schüler als Strafe alle auf ihren Zimmern verbringen sollten, wurden in diesem Zimmer eifrig Pläne geschmiedeten, Ideen aufgeschrieben und wenn möglich Utensilien besorgt. Die Lehrer waren unterdessen zufrieden mit sich und der herrlichen Ruhe, die herrschte, sie wiegten sich vorerst in Sicherheit. Der nächste Tag, die geplante Stadttour würde wundervoll ruhig werden, so sah es zumindest in der Vorstellung der geschätzten Lehrpersonen aus… Kapitel 9: Stadttour oder Auf zur fröhlichen Schnitzeljagd ---------------------------------------------------------- Pünktlich um 8.00 Uhr standen die Schüler vor der Herberge. Gelassen tummelten sich unsere Freunde auf dem Platz und verfolgten den `spannenden Kampf´ zwischen Inuyasha und Kouga. Die Packung Chips, die der ursprüngliche Auslöser des Streites war, lag unbeachtete am Boden. Kagome und Sango gesellten sich zu Sheireen und Naralessa. “Sagt mal, ihr plant doch irgendwas, oder?” brachte Sango endlich das Thema zur Ansprache, über welches sich jeder schon Gedanken gemacht hatte. Sheireen, die bis dato noch ihre Fingernägel begutachtet hatte, blickte mit einem engelsgleichen Lächeln auf “Wie kommst du nur auf solche Ideen?” fragte sie mit einem lieben Augenaufschlag. Kagome zog in perfekter Sesshomaru Imitation eine Augenbraue in die Höhe: "Wenn ihr nichts planen würdet, würdet ihr jetzt nicht so artig, still und leise hier stehen.” “Weist du´ s? Vielleicht sind wir von den Lehrern ja so eingeschüchtert worden, dass wir die gesamte Klassenfahrt keine Regeln mehr brechen werden.” meinte Naralessa und betrachtete dabei ähnlich wie Sheireen vorher, ihre Fingernägel. Kurz war alles still ehe alle, die die Aussage mitbekommen hatten, anfingen zu lachen. Die Lehrer sollten die coolsten der Coolen, die, die selbst der Teufel als Konkurrenz ansah, eingeschüchtert haben? Die Wahrscheinlichkeit war ebenso hoch, wie die, dass Naraku plötzlich anfing Jakotsu zu imitieren. Die Lehrer trafen gemeinsam mit der b Klasse ein. Inu Taisho stand stolz, in aufrechter Haltung und mit ernstem Gesichtsausdruck da. Die Schüler beruhigten sich und Taisho blickte seine Söhne und seine Tochter wütend, mit dem Ziel sie einzuschüchtern an. Das allerdings ging nach hinten los, da Inuyasha immer noch mit Kouga rangelte und seine beiden älteren Geschwister desinteressiert in die entgegengesetzte Richtung schauten. Davon aber lies Taisho sich nicht abschrecken, die Zwillinge, seine nächsten Opfer, erwiderten den Blick mit einem breiten Grinsen, dass unschuldiger nicht hätte sein können. Gut, Mission fehlgeschlagen, musste sich der Taisho eingestehen. Die andere Klasse hatte sich, wie es sich für ordentliche Streber gehörte, in Reih und Glied aufgestellt. Es fehlte nur noch, dass sie alle im Gleichschritt losmarschierten. Die a Klasse, marschierte dagegen in einstimmigem Schlendergang zu dem eben angekommenen Bus, ein Doppeldecker. “Hey der Bus hat ja gar kein Dach.” Kouga und Inuyasha starrten gleichermaßen dämlich auf das offene Verdeck des Tourbusses. “Deswegen werden wir auch die obere Hälfte des Busses für uns beanspruchen.” sagte Sam grinsend und flitzte zusammen mit seinem Bruder die Treppe, die nach oben führte hinauf. Natürlich war klar, dass die, die oben saßen eindeutig im Vorteil waren, da zum einen die Aussicht schöner war, das jedoch war nebensächlich, viel wichtiger war, dass es in der oberen Hälfte gerade genug Plätze für eine Klasse gab, ergo: keine Lehrer. Sobald jeder seinen Platz gefunden und die Schüler sich häuslich eingerichtete hatten, holten Sam und Dan einen unscheinbaren schwarzen Koffer hervor, unscheinbar bis sie ihn aufklappten, denn in diesem Moment erschienen auf der Vorderseite zwei Boxen. Den Boxenkoffer hatten die Jungs auf jeder Fahrt dabei nach dem Motto: Ach wie gut, dass niemand weiß… Blöd war nur, dass die Lehrer schon gewisse Erfahrung mit solchen `Spielereien´ hatten. Das hinderte die Schüler aber nicht daran begeistert mitzusingen. Naraku hatte die Augen geschlossen, die Lippen fest zusammengepresst und die Arme vor der Brust verschränkt. Seine rechte Augenbraue zuckte verräterisch. Er öffnete die Lider und lies seinen Blick zu den werten Kollegen schweifen, zufrieden stellte er fest, dass auch ihnen die offensichtliche Heiterkeit der Schüler missfiel, das wollte nicht so recht zu einer Bestrafung passen und sollte schnellstmöglich geändert werden. Diese Tatsache interessierte die Schüler im oberen Teil herzlich wenig, sie hatten sich irgendwie, halbwegs bequem auf ihre Plätze gesetzt und hörten kopfwippend Musik, das Leben konnte so schön sein! Kikyo sprang auf und wollte handeln, die Respektlosigkeit war nicht länger zu dulden! Entschlossen marschierte sie die Treppe hoch und wurde von einem Chor aus Stimmen begrüßt, der grade den Refrain des Liedes trällerte, dabei bemerkten die Singenden Kikyo nicht einmal. Diese versuchte mit aller Autorität, die sie nicht besaß, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. «Pet the destroyer My beast le royal Pet my destroyer Sweet killing maschine!» Kikyos Kopf glich einer überreifen Tomate und schien mit jedem Ton anzuschwellen. Doch ihr wütendes Gebrüll über Anstand und Respekt gegenüber der Lehrperson ging in dem Chorus der Schüler unter. Irgendwann ging sie dann zu den `Ruhestörern´, nahm ihnen den Koffer aus den Händen und schaltete diesen aus: “Keine Musik!!” fauchte sie und stapfte samt Boxenkoffer die Treppe runter. Die Schüler sahen ihr verdutzt hinterher und fragten sich, wie die Frau Lehrerin es geschafft hatte so schnell aus dem Boden zu wachsen, denn die Treppe hochgekommen war sie nicht, oder? In diesem Moment passierten sie das Stadttor und eine gelangweilt klingende Stimme begann in ewig gleicher Litanei die Stadtgeschichte runter zu rattern. Kouga stöhnte ”Ungefähr so muss es sich anfühlen hypnotisiert zu werden.” Inuyasha hing über dem Geländer des Busses und versuchte angestrengt nicht einzuschlafen, das gab er nach kurzer Zeit jedoch auf und schlummerte friedlich vor sich hin. Einige folgten seinem Beispiel und so hatten die Lehrer ihr Ziel erreicht, es war mucksmäuschenstill im Bus. An einem großen Gebäude blieb der Bus ruckartig stehen und die so oder so nicht gerade sicher sitzenden Schüler, wurden weniger sanft aus ihren Träumen gerissen. Murrend kamen sie nur langsam wieder auf die Beine und hörten die letzten Worte aus den Lautsprechern, die das Ende der Stadttour verkündeten, mit gewisser Erleichterung. Sich streckend sprangen die Zwillinge ohne großes Aufsehen vom Dach des Doppeldeckers, gefolgt vom Rest der Klasse. Die Lehrer, die das verhindern wollten, versuchten den Schülern klar zu machen, dass sie gefälligst die Treppe zu nehmen hatten, sie scheiterten kläglich. Als beide Klassen mehr oder minder erfolgreich aus dem Bus ausgestiegen waren, erklärten die Lehrer die Regeln für die nun kommende freie Zeit, in der die Schüler die Stadt erkunden sollten, kurz: die Lehrer redeten und die Schüler starrten Löcher in die Luft. Der Fragebogen der anschließend ausgeteilt wurde, wurde von einigen Schülern gleich zu Papierfliegern weiterverarbeitet. Erst als Taisho darauf hinwies, dass der Bogen eventuell bewertet werden würde, strichen die Schüler das Papier wieder glatt und stopften es in die Taschen. Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit wurden die Halbwüchsigen auf die Stadt losgelassen. Unsere alt gewohnte Gang schlenderte ohne ein bestimmtes Ziel los, während die Zwillinge fröhlich ein Liedchen vor sich hin summten. Aus dem unbehelligtem Abgang sollte leider nichts werden, denn der Rektor und seine Kollegen waren nicht gewillt sie einfach ziehen zu lassen, nicht ohne ihnen eingeschärft zu haben, dass sie gefälligst die Stadt am Leben lassen sollten. “Sesshomaru!” rief Taisho, energisch, aber erfolglos. Die Gruppe schlenderte weiter, summte den so herrlich sinnfreien Refrain des so herrlich sinnfreien Liedes leise mit “didnduraya didnduraya didndurayurayay rondom didndurayurayay.” “Naralessa!” abermals erfolgloses Rufen. “I wont come back anymoreaya.” ob die Zeile Absicht war, oder nicht, zumindest die Rufenden fanden es gar nicht lustig. “Bleibt sofort stehen!” der Ruf verklang ungehört. Noch ein letztes Mal hörten die Lehrer den Refrain ehe die Gruppe um die Ecke verschwand und das Lied leise verklang. “…didndurayurayay” “Okay wo genau steigt die Aktion?” In einem Café saßen die sechs Freunde über den Tisch gebeugt da und besprachen die Lage. Sam hatte ein Stadtplan auf dem Tisch ausgebreitet und verschiedene Orte markiert. “Ich denke der große Platz vor der Kirche ist wie geschaffen für das Geplante. Die Kirche zu erklimmen dürfte ja kein Problem sein.” zählte Sesshomaru auf und betrachtete nachdenklich den Plan. Sheireen sah zur Tür “Ich geh jetzt raus.” Die Freunde hatten ausgemacht, dass immer einer draußen Schmiere stehen sollte um die Anderen notfalls vor den Lehrern zu warnen, diese durften vorerst nichts erfahren. “Gut, wie informieren wir den Rest der Klasse?”, noch wusste niemand aus der Klasse was geplant war, beziehungsweise, dass etwas geplant war. “Sie werden alle auf Hinweise achten.” Naralessa nippte an ihrem Kaffee. “Und der Hinweis ist…?” Dan sah fragend in die Runde. “Drunken Sailor.” die Anderen blickten zu Sesshomaru der einen Arm lässig über die Rückenlehne der Bank gelegt hatte. Sam grinste “Klar das kennt jeder.” “Perfekt” Dan kritzelte etwas in das kleine Notizbuch. “Wir werden uns aufteilen müssen.” meinte Byakuya, der bisher still zugehört hatte, “Außerdem dürfen wir die Steckbriefe nicht zu auffällig machen.” “Richtig, aber das dürfte auch kein Problem darstellen.” meinte Sam lachend. “Follow the drunken Sailor´s” Die Blicke wandten sich Naralessa zu, die Sheireen beobachtete, welche scheinbar ruhig zum Café schlenderte, dabei aber mit der Hand einmal ruckartig ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte. In aller Ruhe wurde also das Zeug eingepackt, die Getränke bezahlt und anschließend das Café verlassen, gerade rechtzeitig wie sich herausstellte, als die Lehrer um die Ecke bogen. “Follow the drunken Sailors, also.” sagte Sesshomaru leicht lächelnd, ja das würde lustig werden. Die Steckbriefe waren schnell angefertigt. Man nehme ein leeres Blatt, schreibt das Gewünschte darauf und setzt sein Zeichen darunter, fertig! “Okay, dann heißt es jetzt: Renne von A nach B erledige C und kehre zurück zu A.” erläuterte Sam. Nickend bestätigten die Anderen. “Gehen wir an die Aufgabenverteilung. Ich denke ihr beide kümmerte euch um die Kirche, oder?” Sesshomaru sah die beiden Zwillinge an, die zustimmten. “In Ordnung Reena und ich nehmen uns dann den nördlichen und östlichen Teil der Stadt vor und verkünden dort die frohe Botschaft.” Naralessa lächelte zuckersüß als sie noch hinzufügte: ”und vergesst nicht, dass die Lehrer nichts mitbekommen dürfen Jungs.” “Für wen hältst du uns eigentlich?” fragte Byakuya scherzhaft ernst. ”Wenn dann das alles geklärt wäre, würde ich sagen auf zur fröhlichen Schnitzeljagd.” damit wandte sich Dan um und ging, gefolgt von seinem Bruder auf den Kircheneingang zu. Die verbleibenden Vier schnappten sich jeweils einen Haufen Steckbriefe und verschwanden in den verschiedenen Himmelsrichtungen. Die Aufsichtspersonen saßen währenddessen völlig Ahnungslos in eben jenem Café, in dem eben noch der persönlich Alptraum der Lehrer geplant wurde. Noch ahnte keiner von ihnen, wie hilflos man sich selbst als Daiyoukai und Respektperson fühlen konnte… Kapitel 10: Let´s get the party started! ---------------------------------------- Es war still, zu still. Die Lehrer saßen in dem Café und versuchten sich möglichst nichts anmerken zu lassen, aber langsam wurden sie nervös, sehr nervös. Naraku schielte über die Bestellkarte zum Fenster hinaus, in der Hoffnung endlich die Zwillinge, oder sonst wen von der Bande dabei zu erwischen, wie sie etwas ausheckten, aber da war nichts, nur die beschäftigten Passanten, die an dem Café vorbei hasteten. Kikyo klackerte angespannt mit ihrem Fingernagel auf dem Tisch herum. Taisho schlürfte in aller Ruhe seinen Kaffee und Jakotsu schien von allen am wenigsten besorgt zu sein, unbekümmert betrachtete er seine Umgebung und lauschte angestrengt den entfernten Trommelgeräuschen. Enttäuscht verzog er das Gesicht, bei dem Lärmpegel der hier drin herrschte konnte man ja gar nichts hören! “Lasst uns raus gehen, ich will wissen was das für ein Konzert ist.” schlug er kurz entschlossen vor. “Was für ein Konzert?” fauchte Naraku gereizt. “Na hört ihr denn die Trommeln nicht?” fragte Jakotsu ”Wie denn? Bei dem Lärm der hier drin herrscht.” entgegnete Kikyo entnervt, Taisho jedoch lauschte “Jakotsu hat recht, da sind wirklich Trommeln.” Auf Jakotsus Drängen hin verließen die Lehrer das Café und versuchten den Ursprung der Trommeln auszumachen, was sich aber als schwieriger herausstellte, als sie gedacht hatten. Taisho wurde unruhig, die Trommelgeräusche bewegten sich, Trommelgeräusche die sich durch die Stadt bewegen, an sich nichts Ungewöhnliches, aber Trommelgeräusche, die sich in einer Stadt mit den Zwillingen und Co. bewegten, sollten besser nicht ignoriert werden. Besser Vorsicht als Nachsicht.   *Irgendwo am anderen Ende der Stadt* “Gut die Route die wir gehen ist klar, die Lehrer befinden sich gerade in dem Café weit weg von uns, das sollte reichen.” Sam starrte auf den Notizblock und hakte einige Dinge ab. Die Sonne war gerade am untergehen und tauchte die Stadt in einen warmen Goldton. Sheireen seufzte “Alles könnte so friedlich sein.” “Ja, wenn wir nicht wären.” Dan grinste fies. “Lasst uns lieber die Strophen aufteilen.” Naralessa blickte über ihren Zeitplan die Anderen an und begann zu verteilen ”Die erste Strophe alle zusammen, die Zweite Sess, den Refrain immer alle zusammen, die dritte Byakuya und die Vierte wieder Sess, danach alles alle zusammen, klar?” Die Anderen nickten zustimmend, nahmen Aufstellung und die, sagen wir Herbeilockung, der Schüler begann. Die Zwillinge mit Trommeln bewaffnet begannen zu spielen und die Gruppe setzte sich in Bewegung.   «What will we do with a drunken sailor     What will we do with a drunken sailor      What will we do with a drunken sailor      Early in the morning»   Die Mädchen mit Geige und Gitarre bewaffnet begannen zu spielen, die Leute um die Gruppe herum klatschten begeistert mit, einige folgten. Die Schüler, die folgten waren dabei aber die Einzigen, die wussten, dass das erst der Anfang war. Einige Mitläufer, die das Lied kannten stimmten in den Refrain mit ein.   «Way hay and up she rises     Way hay and up she rises      Way hay and up she rises     Early in the Morning»   Sesshomaru trat vor   «Shave his belly with a rusty razor      Shave his belly with a rusty razor     Shave his belly with a rusty ravor     Early in the morning»   Die Menge stimmte mit ein   «Way hay and up she rises      Way hay and up she rises      Way hay and up she rises       Early in the morning»   Byakuya trat vor   «Put him in a long boot till he´s sober      Put him in a long boot till he´s sober      Put him in a long boot till he´s sober      Early in the morning»   Wieder sangen alle, inzwischen folgte der Gruppe schon eine beträchtliche Anzahl an Leuten.   «Way hay and up she rises      Way hay and up she rises      Way hay and up she rises       Early in the morning»   Nun spielten die Mädels eine weile solo, begleitet von den Anfeuerungsrufen des Publikums tanzten sie durch die Straßen.   Dann sang wieder Sesshomaru, der bereits vorgegangen war und nun auf dem Rand eines Brunnens stand.   «Stick him in a barrel with a hosespipe on him      Stick him in a barrel with a hosespipe on him     Stick him in a barrel with a hosespipe on him     Early in the morning»   Rings um den Brunnen stand die Menschenmasse und klatschte begeistert im Takt mit, genauso wie sie begeistert mitsangen.   «Way hay and up she rises      Way hay and up she rises      Way hay and up she rises       Early in the morning»   Byakuya ging weiter die geplante Route durch die Stadt und steuerte den Zielort, die Kirche, an.   «Put him in the bed with the captains daughter      Put him in the bed with the captains daughter      Put him in the bed with the captains daughter      Early in the morning»   Die anderen der Gruppe kamen dazu   «Way hay and up she rises      Way hay and up she rises      Way hay and up she rises       Early in the morning»   Inzwischen waren auch die Lehrer auf die, nicht leicht zu übersehende Menschenmasse, die durch die Stadt zog, aufmerksam geworden. Angestrengt versuchten sie durch die Masse einen Blick auf die Musikanten zu werfen, was sich als ziemlich schwierig erwies. Langsam schoben sich die Lehrer durch die feiernde Menge, mit jedem Meter den sie dem Gesang näher kamen, wurde die böse Vorahnung mehr und mehr zur bitteren Gewissheit, dass sie die Musikanten, die es sich wohl soeben zur Aufgabe gemacht hatten die ganze Stadt zu unterhalten, sehr wohl und sehr gut kannten. Die letzte Strophe wurde nun angestimmt und jeder der sie kannte sang begeistert mit, wobei die Lehrer erkennen mussten, dass in der Menge verborgen beinahe alle Schüler zu finden waren. Kein gutes Zeichen.   «That´s what we do with a drunken sailor      That´s what we do with a drunken sailor     That´s what we do with a drunken sailor      Early in the morning»   Weiter den Refrain singend näherte sich die Karawane der Stadtmitte. Vor dem Turm war auf wundersame Weise plötzlich eine Bühne aufgetaucht auf die sich unsere Unterhaltungsgruppe jetzt begab. Die Lehrer erstarrten in ihren Bemühungen durch die Menge zu gelangen, denn, oh wunder, wer stand auf der Bühne? Richtig: Byakuya, Sesshomaru, Sam, Dan, Naralessa und Sheireen, alle fröhlich grinsend. Plan Teil 1: ausgeführt, keine Schwierigkeiten. Sam hatte sich das vorbereitete Mikro gegriffen, dirigierte die noch immer singende Menge eine Weile ehe er seine Stimme erhob woraufhin das Publikum verstummte. “Willkommen meine Freunde. Ich freue mich euch alle hier begrüßen zu dürfen, doch vor allem freue ich mich, dass wir auch innerhalb der nicht Eingeweihten die uns bis hierher gefolgt sind, so viel Zuspruch bekommen haben.” Ein schelmisches Lächeln wurde zu den Lehrern geworfen, die natürlich sofort erspäht worden waren. Den Aushang `Follow the drunken Sailors´ hatten scheinbar ziemlich viele Leute gelesen und richtig interpretiert. “Mein Name ist Samuel und meine Mitverschwörer…” er machte eine ausholende Bewegung in Richtung seiner Freunde “…und ich haben uns gedacht, es wäre doch eine Verschwendung, wenn eine solch schöne Nacht einfach, ohne gebührend gefeiert zu werden, zu ende geht, oder?!”   Die Eingeweihten alias die Klassenkameraden begannen laut zu jubeln, das Publikum, welches größtenteils aus partybegeisterten Jünglingen bestand, ließ sich von ihnen anstecken und jubelte lautstark mit. “Gut.” Musik erklang aus den riesigen Lautsprechern und der Marktplatz wurde mal eben zur Tanzfläche umfunktioniert, kurz ein Durchkommen, unmöglich.   Die Sonne war mittlerweile untergegangen und hatte einem wunderschönen Nachthimmel Platz gemacht, doch so schön der Himmel auch war, diese Nacht war nichts mit romantischen Dates und dahingeschnulzten Liebesgeständnissen. Auf dem Marktplatz wurde unter Anleitung der Freunde inzwischen ein gigantischer Kreis gebildet, der sich nun kontinuierlich im Takt von einem Lied namens “wall of folk” im Kreis bewegte und mit jedem Takt schneller wurde, bis der Refrain kam bei dem jeder wie ein Irrer im Kreis rannte nur um dann bei der Strophe wieder langsamer zu werden und das ganze Spiel von vorne beginnen zu lassen. Die Menge war begeistert, was nicht zuletzt an den Getränkeständen an den Seiten lag. Wieder begann jeder zu rennen und dabei begeistert mitzusingen. Im übrigen, man vergesse nicht die Lehrer die, zu deren Entsetzten, den Platz noch nicht verlassen hatten und, so wie eben ein Durchkommen unmöglich war, war nun das Verlassen unmöglich. Das Lied endete alle schrien begeistert, feierten, lachten und fingen schon an im Takt des nächsten Liedes zu tanzen, nur vier einsame Gestallten verließen fluchtartig den Platz.   In einer dunklen Seitenstraße abseits der Feiernden kamen die vier atemlos zum Stehen. Kikyo holte leicht zitternd einen Taschenspiegel hervor und versuchte an ihrer, nun nicht mehr vorhandenen Frisur zu retten was zu retten war. Jakotsu schien ein Trauma fürs Leben zu haben, er brach erbleicht an der Hausmauer zusammen. Narakus Gesichtsfarbe machte einer Tomate ernsthaft Konkurrenz und Taisho musste sich erst mal sammeln um überhaupt irgendwie reagieren zu können, um ihn drehte sich noch alles. Wie schafften es diese partywütigen Irren drei Minuten nur im Kreis zu rennen, und welchen Sinn versprachen sie sich davon?! Aber viel schlimmer noch, warum in Teufels Namen machten seine Kinder da mit? Viel mehr noch zettelten das Ganze an?! Er stöhnte, ihm war schwindelig von dem ganzen hin und her Geschubse, welches zusätzlich zu dem im- Kreis- rennen hinzukam, dafür war er einfach schon zu alt.   “Das… gibt… Ärger.” Naraku rauchte regelrecht. Taisho nickte abwesend, ja ja, das würde ein Nachspiel haben, aber vorerst gab es da andere Dinge um die sie sich Gedanken machen mussten. Zum Beispiel, wie brachte man jetzt die Schüler von der Bühne, ohne von der verrückt gewordenen Bevölkerung zertrampelt zu werden. Selbst wenn es ihnen gelingen würde überhaupt bis zu dieser dreimal verfluchten Bühne zu kommen, wie sollten sie die Party auflösen ohne von den Feiernden gelyncht zu werden?           Kapitel 11: The end of a wonderful evening ------------------------------------------ “What the hell now, what should I do? I said: What went wrong? this drink is for you!” Woher plötzlich jeder auf dem Platz die Texte kannte war unwichtig, wichtig war nur, dass jeder mitsang und tanzte. Die Organisatoren saßen zusammen auf der Treppe der Kirche, die hoch über der Stadt thronte. Zufrieden waren sie, das alles hatte noch viel besser funktioniert als erwartet, erfreulich war vor allem, dass nicht nur die Schüler feierten, sondern, dass scheinbar die halbe Stadt mit machte. “Und wiedermal haben wir dem lieben Lehrpersonal gezeigt, dass man sich mit uns nicht anlegen sollte.” sagte Sam zufrieden grinsend. Die Anderen lachten leise, ja das hatten sie. Im Grunde war die ganze Aktion nicht geplant gewesen, aber dann fingen die Lehrer an Strafen verteilen zu wollen und den Schülern auf einer Klassenfahrt zu sagen, sie sollen den ganzen Tag auf ihren Zimmern bleiben, nur um dann am nächsten Morgen zu einer ewig langen, langweiligen und uninteressanten Stadtbesichtigungstour mit Stadtführung zu fahren, war nicht nur zu viel verlangt, sondern eine direkte Aufforderung zur Rache gewesen, und diese hatten sie nun bekommen. Natürlich, es würde Ärger geben, verdammt viel Ärger sogar und das wahrscheinlich nicht nur von den Lehrern. “Stadtbewohner die nicht mitfeiern, Lehrer, Stadtrat, Lehrer, denkt ihr wir kriegen auch Probleme mit der Polizei?” Byakuya zählte die Personen, die ihnen Ärger machen KÖNNTEN in nahezu beängstigender Sachlichkeit und beinahe ignoranter Gelassenheit auf. “Ach, die sollen uns mal mit ihren Pingeligkeiten in Ruhe lassen.” meinte Sheireen und wedelte entnervt mit der Hand. “Du hast Lehrer doppelt gezählt.” war das Einzige was Sesshomaru zu dem Thema zu sagen hatte. “Sollten wir nicht bald beginnen?” lenkte Naralessa ab und sah zum Nachthimmel hinauf. “Ja es wird Zeit.” stimmte ihr Bruder zu und die Sechs rafften sich auf. Die Musik endete und die Menge wandte ihre Köpfe Richtung Bühne, auf welcher unsere sechs Freunde wieder erschienen. Sam trat vor und wartete bis ein wenig Ruhe auf dem Platz herrschte, bevor er anfing zu reden. “Wir haben uns wirklich eine wunderschöne Nacht für unsere “kleine” Feier ausgesucht…” fing er an und deutete mit einer weit ausholenden Geste zum Vollmond hinauf. “…doch so spaßig es auch war, alle guten Dinge gehen einmal zu ende, außerdem heißt es ja auch, wenn es am schönsten ist soll man aufhören, nicht?” er lächelt lieb in die enttäuschten Gesichter des Publikums, die ihn hoffend und bittend entgegenblickten. “Ich sehe schon, ihr seid nicht gewillt einfach so zu gehen, oder?” Ohrenbetäubende “Nein!” Rufe hallten ihm entgegen. Er fing an zu grinsen, “Tja, ehrlich gesagt, wir haben auch nicht vor so sang und klanglos zu verschwinden!” Lauter Jubel unterbrach ihn. Sam lachte “Meine Kameraden und ich haben noch eine letzte Überraschung für euch vorbereitet, auf das der Abend ein erinnerungswürdiges und wunderschönes Ende findet und nun setzt euch, bleibt stehn, oder fallt in Ohnmacht, was auch immer ihr tun wollt, tut es und geniest es.” damit verschwand er von der Bühne und ließ eine neugierige, erwartungsvoll, schweigende Menge zurück. Die Lichter um den Platz herum gingen aus und hüllten die Masse in eine sanfte Dunkelheit. Die Kirche wurde schwach beleuchtet, ein Lied erklang “Lost to the Moon” Die ersten Feuerwerkskörper wurden hinter der Kirche gezündet, so dass diese immer wieder in die verschiedensten Lichter getaucht wurde. Es sah unbeschreiblich schön aus, vor allem, als auf der Spitze des Turmes ebenfalls einige Lichter zu leuchten begannen. Rund um den Marktplatz wurden Fackeln entzündet. Die Freunde hatten sich wirklich alle Mühe gegeben um den Abend gut ausklingen zu lassen. Eben jene standen nun auf der Bühne, die Arme jeweils um die Schultern des neben ihm Stehenden gelegt, als untrennbare Kette vereint betrachteten sie das Feuerwerk und die Lichteffekte. In einem orangenen Licht drehte sich eine feuerspirale hoch über den Köpfen der Zuschauer, bis sie sich in einem wahren Funkenregen über dem Platz auflöste. Ein Raunen ging durch die Menge. Eine weitere Rakete, diese direkt vom Dach der Kirche entzündet, leuchtete hell auf und überflutete den Platz mit Licht, bis sie sich in tausend kleine Sterne aufteilte, die langsam zur Erde hinunter schwebten. Die nächste Rakete explodierte in Form eines Drachen, der sich groß und mächtig vor dem dunklen Nachthimmel abhob. Kleinere Feuerwerkskörper ließen kleine Lichter um die majestätische Figur herum aufleuchten, bis das Bild wieder verblasste. Atemlos betrachtete die Menge die bunten Farben und Muster, die sich ineinander verschlungen durch die Nacht bewegten. “And I know that we´re lost to the Moon.” leise summte Sheireen die letzten gesungenen Wörter des Liedes mit, kurz herrschte Stille, die Funken der letzten Rakete schwebten noch durch die Luft. Dann leuchtete die Spitze des Kirchturms dunkelrot auf, kurz darauf erglühten überall um den Platz herum rote Lichter und nur Sekunden später schossen die Raketen in die Luft und explodierten in weiten roten Kreisen, der Kimmel war defekt von dem Licht und regnete in Form von roten Funken auf die Köpfe der atemlosen Betrachter hernieder. Das Erlöschen der letzten Funken kündigte auch das Ende dieses Abends an. Stille hatte sich über den Platz gelegt, auch die Gruppe auf der Bühne regte sich nicht. Bis eine einsame Gestallt inmitten des Publikums aufstand und leise zu klatschen begann, einige Andere erwachten ebenfalls aus ihrer Trance und schlossen sich an, dann brach der Damm und die Leute sprangen auf, jubelten begeistert den unbekannten Entertainern zu, die immer noch in derselben Haltung auf der dunklen Bühne standen, den Rücken zur Menge gewandt. Nach einiger Zeit, ließen sie ihre Arme sinken, drehten sich um und verbeugten sich in einer fließenden Bewegung vor ihren neu gewonnenen Fans, diese fingen nur noch fanatischer an zu Jubeln. Etwas abseits des Jubels standen vier Gestallten im Schatten, eine davon lächelte, tief berührt von dem Anblick der sich ihr geboten hatte. Eine sah aus, als würde sie gleich einen Massenmord begehen. Eine schien sich nicht ganz entscheiden zu können, ob sie nun lachen oder weinen sollte und die Letzte schüttelte lächelnd und ungläubig den Kopf. Die Lehrer hatten sich gerade dann wieder in die Nähe des großen Platzes gewagt, als das Feuerwerk begonnen hatte. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass sie, sollten sie das nun unterbrechen, von der wütenden Fanmenge kurzerhand und zur Feier des Abends, erhängt werden würden. Scheinbar war es jetzt zu ende, aber eines musste man den auf der Bühne Stehenden lassen, sie waren wahre Organisationstalente, von den Unterhaltungskünsten mal ganz abgesehen und das alles hatten sie auf die Beine gestellt, ohne dass auch nur einer der Lehrer etwas davon mitbekommen hatte, waren sie denn so blind gewesen? “Immerhin behält man so Erinnerungen, an die es sich zu erinnern lohnt.” Meinte Inu no Taisho immer noch kopfschüttelnd ehe er sich abwandte. Naraku fuhr herum “Wo willst du hin?” fauchte er den Rektor anklagend an. “Ich gehe nun in Richtung Bus, die Schüler werden jetzt wohl auch langsam nachkommen.” meinte dieser gelassen und ging weiter. “Du willst sie einfach so davon kommen lassen?! Das was sie sich heute geleistet haben kann eine Menge Ärger geben, mehr als das! Das ist mehr als ein Grund für mindestens einen Schulverweis wenn nicht noch mehr!” Naraku kochte, er konnte nicht glauben wieso Taisho so gelassen war. “Es bringt nichts sie jetzt zur Rede zu stellen. Wir fahren jetzt heim und verschieben das auf morgen, sie werden ihre Strafe noch bekommen.” erklärte Taisho im Weitergehen. Kikyo und Jakotsu folgten ihm schulterzuckend, während des Feuerwerks war ihre Wut verraucht, wer konnte auch solch sympathischen jungen Dämonen sauer sein. Taisho beobachtete den Himmel, er hatte es noch nie erlebt, dass sechs Schüler es geschafft hatten innerhalb von einem gesungenen Lied die Herzen einer ganzen Stadt zu erobern. Aber die Sechs hatten es geschafft, niemand kannte sie, nie hatte sie je zuvor einer gesehen und doch waren sie heute wie Helden bejubelt worden, nur weil sie ein kleines Fest veranstaltet hatten? Er seufzte, sie hatten ja in dem Sinne nichts schlimmes getan, aber es konnte doch so viel Ärger bedeuten, dennoch diese Nacht würde ihnen gehören und niemand könnte sie ihnen streitig machen. Deswegen würde er diese Nacht auch kein Wort verlieren, was die Bestrafung anging, dafür hatte er Morgen noch genug Zeit, wenn der Zauber dieser Nacht verflogen war. Kapitel 12: Ungetrübte Stimmung ------------------------------- Man meint, die Schüler müssten müde sein nach der Party, oder zumindest leicht ängstlich wegen dem bevorstehenden Ärger. Weit gefehlt. Statt ruhig zu sein und sich `in- der- Ecke- verkriechend´, im Bus zu hocken , hatten die Zwillinge ihre Gitarren rausgeholt und feierten im oberen Teil des Busses weiter und die Anderen machten begeistert mit, war ja auch noch nicht so spät. Und allerspätestens beim zweiten Refrain des angestimmten Liedes sang der gesamte obere Teil des Busses mit, wobei die untere Hälfte, sprich Lehrer und die b-Klasse, auch gut unterhalten wurden… ob sie wollten oder nicht. Jetzt standen einige Mädels auf und verteilten sich, angeführt von Sheireen und Naralessa, im Gang. Angefeuert durch das Johlen und Pfeifen der Jungs tanzten sie so gut es ging auf dem engen Gang. Irgendwann standen alle und hüpften und bewegten sich irgendwie, singend und tanzend zur Musik die die Zwillinge mit entweder neuen Liedern oder bei Wunsch auch Wiederholungen lieferten. Die Tatsache, dass der Bus nicht für das wilde Rumgehüpfe ausgelegt war, interessierte gerade keinen. Auch wenn der Bus schon bedenklich wankte, die Schüler gingen wortwörtlich über Tische und Bänke. Im unteren Abteil saßen die b- Schüler alle stocksteif auf ihren Sitzen während sie der Party der Oberen lauschten. Die Lehrer… schliefen, schienen jetzt langsam aufzuwachen, ob durch die Musik oder durch den schwankenden Bus war dabei nicht zu ermitteln. Zumindest waren sie verwirrt, als sie nicht, wie erwartet, in vollkommener Stille aufwachten, sondern eher das Gefühl hatten als wären sie in eine Disco entführt worden. Alleine die stumm dasitzenden b- Schüler erinnerten an eine Busfahrt. Naraku sprang mit einem wütenden Fauchen auf, ohh ja diesen Bälgern würde er schon noch den Marsch blasen. Damit stapft er auf die Treppe zu. Dass er dabei entdeckt wurde merkte er nicht. Naraku kam mit hochrotem Kopf nach oben gestürmt und viel beinahe aus allen Wolken als er sämtliche Schüler artig auf ihre Plätzen sitzen sah und dem leisen Gitarrenspiel der Zwillinge lauschten. So schnell ließ er nicht locker: „Ich weis nicht was ihr wieder treibt, dass ist mir auch recht egal aber ich will euch jetzt mal eins sagen…!!“ er redete weiter während im hinteren Teil die Zwillinge seine Rede mit leisem Gesang begleiteten „Laaaa Leeee Luuuu Nur der Mann im Moooond schaut zuuuu wie die kleinen Leh-heerer schlafen.“ Durch dieses Lied wirkte der gesamt Wutausbruch samt Rede von Naraku einfach nur lächerlich. *wenige Momente zuvor* Mehr zufällig hatte Sango mitbekommen, dass Naraku im Anmarsch war, umso schneller hatte sie aber auch Bescheid gegeben. Die Warnung war kaum ausgesprochen, da saßen die Schüler alle brav auf ihren Plätzen und sahen so aus als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Die Zwillinge klimperten jetzt nur noch ganz leise auf ihren Gitarren rum, welche eben auf voller Lautstärke gespielt wurden, ebenso leise war nun auch der Gesang und auch die Liedwahl hatte sich verändert, nun gut das „La Le Lu“ würde Naraku ihnen wahrscheinlich nicht abkaufen, aber das war Nebensache. Die Jugendlichen konnten nicht mehr an sich halten und versuchten verzweifelt nicht laut loszuprusten, aber es sah auch einfach zu komisch aus wie Naraku dort seine Rede hielt, während die Zwillinge fortwährend die Hintergrundmusik lieferten. Die Situation war so paradox, dass man einfach lachen musste, nur Naraku schien das nicht zu verstehen. Er sah die belustigten Gesichter der Schüler mehr als Beleidigung seiner Person an. Dementsprechend rastete er auch aus, oder versuchte es zumindest, er brachte nämlich keinen Laut mehr raus. Hochrot drehte er auf dem Absatz um und rauschte aus dem Abteil. „Laaaa Leee Luuu…“ die Zwillinge summten noch kurz weiter bis Naraku verschwunden war, nur um dann da weiter zu machen, wo sie der unterbrochen worden waren. Sofort waren die anderen wieder dabei und sie sangen noch ein letztes Mal und in voller Lautstärke dieses Lied, bevor sie alle lachend auf ihren Sitzen zusammenbrachen. Die verbleibenden Lehrer versuchten gerade Naraku zu beruhigen, dieser war kurz vor der Detonation, was wohl eine riesige Sauerei geben würde. Das obere Abteil hatte den Sinn seiner Rede entweder nicht verstanden oder ihn ignoriert, was zugegebenermaßen wahrscheinlicher war. Die Schüler zumindest feierten ausgelassen weiter, was nicht zu überhören war. Taisho stand nun auf, setzte eine strenge Miene auf und wollte gerade nach oben rauschen und die Schüler zusammenstauchen, die Nacht gehörte vielleicht ihnen, aber das mussten sie verdammt noch mal nicht so raushängen lassen! In diesem Moment wurde ihm mitgeteilt, dass sie soeben die Herberge erreicht hatten. Plan gescheitert. Wie auch immer jetzt hieß es erst mal den Haufen wenigstens halbwegs gesittet und vor allem RUHIG zurück in die Jugendherberge zu bringen, immerhin war es inzwischen zwölf Uhr abends und er hatte keine Lust jetzt auch noch Ärger mit den Vermietern zu bekommen. Kapitel 13: Wer Wind säht... ---------------------------- Zwei Tage drei Stunden und fünfundvierzig Minuten waren inzwischen vergangen. Sechs Gestalten saßen schweigend in einem Zimmer. Ja, sie waren sprachlos, normalerweise hatten sie gedacht, die Lehrer würden sie am nächsten Morgen ungespitzt in den Boden rammen, ihnen lebenslänglich Hausarrest geben und nur zum Abwaschen aus den Zimmern lassen, aber stattdessen passierte.. nichts. Es sei denn man zählt das `nicht- beachtet- werden´ von den Lehrer dazu, aber das ist nichts was einer der Sechs als Strafe ansehen würde. Sam schüttelte ganz langsam den Kopf “Was läuft hier falsch?” resigniertes Schulterzucken war die Antwort. “Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm?” schlug Byakuya vor. … “Okay uns bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder froh über die völlige Ignoranz der Lehrer sein und uns möglichst unauffällig verhalten, oder wir fordern unser Glück heraus und testen mal aus wie lange die Lehrer das Ignorieren aushalten.” Sheireen betrachtete gelangweilt ihre Fingernägel, während Sesshomaru sich aus seiner liegenden Position aufrichtete, auf dem Boden herumtastete und schließlich eine Fernbedienung zu Tage förderte, welche zweifelsohne zu der Musikanlage gehörte, die auf dem kleinen Tischchen vor dem Fenster stand. Keine Minute später war die herrschende Stille vorüber. Sämtliche Schüler, die das mitbekamen, zauberte die Musik ein Grinsen ins Gesicht. Das hieß dann wohl, dass die Freunde kämpfen würden.   Die Stille, welche seit zwei Tagen in der Herberge geherrscht hatte, schien mit einem Schlag, oder Lied, verschwunden zu sein, jeder dem man gerade begegnete summte das Lied mit und stärkten den Sechs den Rücken. Natürlich blieb auch den Lehrern der neue Tumult nicht verborgen, diesmal jedoch war ihnen bewusst, dass sie das selbst herausgefordert hatten "HA! Sie sind so berechenbar.” Naraku grinste höhnisch, ihm hatte es gar nicht gefallen, als es hieß, dass die Schüler nicht bestraft, sondern zunächst einmal nur ignoriert werden. Ignorieren, also bitte, wo waren sie denn hier? Bei einem Zickenzoff unter Weibern? Lächerlich. Nunja jetzt würde er seine “Rache” bekommen. Was glaubten diese Gören eigentlich ihm so auf der Nase herumtanzen zu können! Er würde da jetzt hingehen und diesen rotzfrechen Gören zeigen, wer hier am längeren Hebel saß. "Wenn du jetzt gehst, haben sie gewonnen.” Jakotsu saß seelenruhig an dem Tisch inmitten des Zimmers und schlürfte seinen Tee. Mit einem zuckersüßen Lächeln betrachtete er Naraku, der sich wütend umdrehte und die Aussage des werten Kollegen nicht recht verstehen wollte. Wie um alles in der Welt sollten die Schüler den bitte gewonnen haben, wenn er sie lebenslänglich zum Küchendienst, Nachsitzen und Sozialarbeit verdonnern würde (Folter und Todesstrafe war ja leider verboten worden). Taisho klappte die Zeitung zu und nickte „Er hat Recht, wir haben es ja herausgefordert, wir haben fälschlicherweise angenommen, sie würden ruhig bleiben und darauf hoffen, dass wir einfach alles vergessen. Scheinbar fühlen sie sich aber mehr beleidigt, denn ängstlich, also haben sie unsere Herausforderung kurzerhand angenommen und wollen uns jetzt natürlich provozieren. Wenn wir jetzt hingehen und das unterbinden, haben sie gewonnen und wir haben genau das gemacht was sie wollten.” Er seufzte „Wir haben uns da in eine ganz schöne Zwickmühle reinmanövriert, denn wenn wir nichts machen… wo bleibt dann unser Stolz als Respektperson?!” Taisho schüttelte den Kopf, wieder einmal schien die Bande um seinen Sohn ihnen auf der Nase herumzutanzen. So konnte das doch nicht weitergehen, zumal es sein Sohn war, die anderen Lehrer würden ihn als Vater ja für völlig unfähig halten, es war ja nicht nur sein Sohn, sondern auch seine Tochter! Und Inuyasha… nein der rennt lieber mit dem Kopf durch die Wand, der war berechenbar, also musste er sich um den keine Sorgen machen. Die verbleibenden drei Lehrer starrten Taisho an, dieser schien gerade in Selbstmitleid zu versinken und die Umgebung um sich herum nur noch begrenzt wahrzunehmen. Naraku stand immer noch mit der Hand an der Türklinke da und schien nicht so recht zu wissen, was er als nächstes tun sollte. Jakotsu saß weiterhin an dem Tisch und schlürfte seinen Tee, auch wenn er jetzt neugierig den Rektor musterte, welcher gerade in einem Wechselspiel der Emotionen gefangen war, was man sehr schön an seinen Gesichtsausdrücken ablesen konnte. Kikyo, welche sich bisher noch gar nicht geäußert hatte, zog jetzt leicht die Augenbrauen in die Höhe, im Grunde stimmte sie Naraku ja zu, die Schüler so unbestraft zu lassen ging auch ihr an die Substanz und so wie der Oberchef gerade mit sich rang, war auch ihm das nicht ganz egal. Doch sie verstand natürlich das Argument des Genannten, aber schließlich hatten sie sich in die Zwickmühle selbst reinmanövriert. Sie fand diese ganze Sache mit ignorieren von Anfang an bescheuert. Kikyo schloss die Augen und nickte sich selbst zustimmend zu, da sollte der werte Herr mal schön sehen wie er, möglichst ohne sie alle vor versammelter Schülerschaft bloßzustellen, diese Störenfriede bestrafen wollte. Ihrer Meinung nach sollte er ja erst mal seinen hochgeschätzten Sohn und seine ach so liebenswürdige Tochter an die Leine nehmen, und zwar an die ganz kurze. Wieder nickte sie sich bekräftigend zu, dabei verschränkte sie noch die Arme vor der Brust. Jakotsu machte sich langsam Sorgen, was war den bitteschön mit den werten Kollegen los? Der eine umklammerte krampfhaft den Türgriff und sah aus als wäre er festgewachsen, der Andere wollte wohl Mimik Übungen für eine Theaterstück proben und die einzige Dame im Raum hatte einen Wackeldackel verschluckt, dass die Drei dabei keinen Ton von sich gaben, machte die Lage nicht unbedingt besser. Die Spannung, die in der Schule herrschte übertrug sich auf das Wetter, draußen zogen schwarze Wolken auf die einen nahenden Sturm ankündigten. Als die ersten Regentropfen schwer auf den Boden klatschten, leiteten die Freunde Teil zwei des Planes ein. Im Grunde existierte so ein Plan zwar gar nicht, aber wie sagt man so schön: Auch Spontanität muss sorgfältig geplant werden. Krachend flogen die Türen der Herberge auf, rausspaziert, nein, stolziert kamen Naralessa und Sheireen, beide in High Heels, Minirock und Top mit der Aufschrift `Gott weis, ich will kein Engel sein´ über den Hof erschallte passende Musik. Den beiden Frauen folgten zunächst die vier Männer und dann der Rest der Klasse. Im Chor singend und im Regen tanzend forderten sie die Lehrer unmissverständlich heraus… und wenn diese ihr Gesicht nicht verlieren wollten, mussten sie darauf antworten, sich zumindest bald mal blicken lassen. Mit dem ersten Donner, der über den Himmel rollte, flog die Tür erneut auf. Dort standen sie, alle vier, gegenüber von 22 Schülern. Diese standen nun still, mit stolz erhobenen Köpfen standen sie vor den Lehrpersonen, sahen sie herausfordernd an. Keiner wusste so genau wie es jetzt weitergehen würde. Hatten die Freunde noch was geplant? Oder waren die Lehrer nun am Zug? Ein letzter Satz seitens der Schüler halte durch die Luft, vermischte sich mit dem Donner und dem Geräusch des zu Boden fallenden Regens. `This is the Anthem to celebrate your life!´ Kapitel 14: ...sollte dem Sturm gewachsen sein! ----------------------------------------------- Die Luft war zum Zerreißen gespannt, Sam und Dan sahen sich an, das Lied war verklungen und es herrschte Stille auf dem Platz. Der Regen prasselte auf die Erde nieder und keiner der Anwesenden regte sich. Sam suchte Sesshomarus Blick, wenn sie jetzt nichts unternehmen würden, würden sie die Kontrolle über das Ganze hier verlieren und das war nicht erwünscht! Taisho erhob seine Stimme, er sprach leise und beherrscht, beinahe kalt. In diesem Moment erinnerte er doch sehr an seinen Ältesten, welcher die Augenbrauen unzufrieden zusammenzog, ein Plan musste her, jetzt! Sein Vater machte gerade ernst, es sah nicht gut aus. Auch Byakuyas Gesichtszüge hatten sich angespannt, der Direktor zeigte jetzt, mühsam beherrscht, auf den Eingang der Herberge und verkündete, wenn die Schüler sich nicht sofort mucksmäuschenstill auf ihre Zimmer begeben würden, könnten sie ihre Sachen packen und nach Hause fahren. Zu schade nur, dass das kaum jemand verstand, da genau in dem Moment, in dem der Taisho anfing zu reden, auch die Musik wieder lautstark über den Hof dröhnte. Ganz schlechter Zeitpunkt. Jetzt doch leicht verunsichert blickten die Schüler in Richtung ihres Rektors, welcher, immer noch mit ausgestrecktem Finger auf den Eingang deutend, die Lippen zusammenpresste und sich scheinbar nur noch mühsam beherrschen konnte, während er in die verständnislosen Gesichter der Schüler blickte, die, leider Gottes, kein Wort verstanden hatten. Dann wanderten die Blicke der Schüler zu den Freunden, die aber auch nicht viel mehr von den Worten Taishos mitbekommen hatten. Sam drehte die Lautstärke die Musik runter, während Dan sich vorsichtig an den Rektor wandte, der immer noch unverändert dastand. Irgendwer musste sich ja opfern. “Ähm… welche Ratten sollen wir packen? Und wieso sollen die unter uns hausen?” Die darauffolgende Standpauke des Rektors würde wahrscheinlich keiner mehr so schnell vergessen. Er tobte, schrie und beachtete dabei nicht mal, dass sich das Unwetter, welches sich über ihnen zusammengebraut hatte, immer schlimmer wurde. Obwohl, vielleicht hing das auch mit der immer wütender werdenden Energie des Rektors zusammen. Sein Geduldsfaden war endgültig zerrissen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und der vielfach wiederholten Benutzung der Wörter verantwortungslos, kindisch, schändliches Verhalten und natürlich `niveaulose Späße´, beruhigte der Taisho sich schwer atmend wieder. Naralessa stand mit verschränkten Armen und scheinbar ungerührtem Gesichtsausdruck auf dem Hof und sah zu ihrem Vater hinüber, was war er denn so unbeherrscht, dass war ja erbärmlich, wie er hier herumschrie. Sheireen stand neben ihr und sah ebenso unbeteiligt aus, ebenso die Jungs. Leider, waren sie nicht halb so gelassen, wie sie aussahen, dieses Mal viel ihnen nichts ein, was sie tun könnten, nicht jetzt, nicht hier. Allein die Meinung, dass Taisho ruhig ein weniger leiser schreien könnte, teilten sie in diesem Moment alle, würde auch eindeutig cooler rüberkommen, wie sie fanden. Es herrschte wieder seit einigen Minuten Stille auf dem Hof, der Taisho fixierte seinen Ältesten mit eisigem Blick, wenigstens er sollte Vernunft annehmen. Das wortlose Blickduell endete, als Sesshomaru leicht den Kopf neigte und mit einer kurzen Handbewegung den anderen zu verstehen gab, dass die Party vorerst zu ende war. Der Punkt ging an die Lehrer, die stolz erhobenen Hauptes die Schüler vor sich her in das Innere der Herberge trieben. Ärgerlich dabei war aber, dass zwar einige Schüler ziemlich eingeschüchtert schauten, aber die, die sich geschlagen geben sollten, marschierten stolz und ungebrochen vorneweg. Darum konnten sie sich jetzt aber nicht kümmern, sie mussten mit dem Leiter der Herberge reden, dieser hatte die `kleine Auseinandersetzung´ mitbekommen und bekam langsam Angst um seine Herberge. Kurze Zeit später saßen `die Ungebrochenen´ wieder in einem Zimmer zusammen, diesmal schweigend, sich der Niederlage nur zu gut bewusst sein. Aber so schnell würden sie sich nicht unterkriegen lassen. Die Lehrer hatten eine Schlacht gewonnen, aber sie hatten einen Fehler gemacht. Vielleicht waren ihre Klassenkameraden eingeschüchtert, hatten dafür gesorgt, dass der Aufstand auf dem Hof aufgegeben werden musste, aber sie hatten das kleine Spiel der Sechs Freunde noch nicht gewonnen, sie hätten sich die Sechs sofort vorknöpfen sollen… In stummem Einverständnis standen die Sechs auf und schritten langsam den Flur entlang, in Richtung Eingangshalle. Schon von weitem konnte man das Gezetere eines gewissen Halbdämons hören, welcher sich natürlich wieder mit einem gewissen Wolf zoffte und dabei Kagome, die dem ganzen ein Ende bereiten wollte, geflissentlich ignorierte. Als sie die Eingangshalle betraten, verstummte das Geschrei. Inuyasha ging auf seinen Halbbruder zu „Hey du Mistkerl, wenn ihr schon so ne Nummer abzieht, dann sorgt gefälligst dafür, dass ihr nen Notfallplan habt, wir sitzen gewaltig in der Scheiße, die Lehrer reden gerade mit dem Leiter der Bude hier. Wieso hast du Idiot eigentlich so schnell aufgegeben häh? Das is doch normalerweise nicht so dein Ding!?” Sesshomaru blieb ruhig und blickte nur kalt auf den Hanyo hinab, ehe ein spöttisches Lächeln über seine Lippen huschte „Mein kleiner dummer Bruder, weißt du denn gar nichts?” Inuyasha starrte ihn verständnislos an. Wieder das kalte Lächeln auf den Lippen wies Sesshomaru auf die großen Glasscheiben, die auf den Hof zeigten. „Manchmal muss man sich geschlagen geben, um zu siegen.” Dort standen die Lehrer und verabschiedeten gerade die Leitung der Herberge, mit der sie, unnötigerweise im Regen stehend, geredet hatten. „Keh.” Inuyasha schnaubte abfällig, was sollte denn das jetzt bitteschön werden? Die Zwillinge hoben eine kleine Fernbedienung an und drückten den verführerisch, großen, roten Knopf der darauf zu sehen war. Etwas surrte, die Lehrer stolperten und rutschen auf dem matschigen Boden aus, ein Netz legte sich über sie, Seile schlangen sich um die am Boden liegenden und bildeten ein nahezu ausbruchssicheres Gefängnis. Jetzt sahen sie nicht mehr ganz so bedrohlich aus. Völlig überfordert würde es besser treffen und ungläubig. In der Eingangshalle war es mucksmäuschenstill geworden. Kagome hatte die Hände vor den Mund geschlagen und konnte nicht glauben wie weit die Gruppe um Sesshomaru dieses Mal gegangen war. Ein direkter Angriff auf die Lehrer, das war Wahnsinn! Kouga war in seinen Bewegungen eingefroren und starrte mit weit aufgerissenen Augen durch die Fenster. Inuyashas Kinnlade war heruntergefallen, während er versuchte zu realisieren ob das gerade wirklich passiert war. Und die Übeltäter, ja die, die standen da, mit Pokerfaces, welche die besten Pokerspieler der Welt vor Neid hätten erblassen lassen. Kouga schluckte „Ähm, aber die, ähh die Seile… ich meine, der Rektor, der wird ja keine Probleme haben die zu durchtrennen ….oder?” unsicher blickte er zu den Sechsen. Sam sah zu ihm, immer noch mit unbewegtem Gesicht antwortete er „Geht nicht.” Dan ahmte die Bewegung seines Bruder nach „Stahlseile, immun gegen Youkaikräfte und jede Form von Magie.” Daraufhin war alles gesagt, Sesshomaru drehte sich in einer geschmeidigen Bewegung um, setzte sich dabei noch mit einer unglaublichen Lässigkeit die schwarz getönte Sonnenbrille auf die Nase und während er, gefolgt von seinen Kumpanen, die Halle verließ, hallte noch ein letztes Wort durch diese „Sieg.” Kapitel 15: "Ich wette, du wirst nicht..." ------------------------------------------   Nun, man möchte meinen, die Schüler würden jetzt erst recht in der Tinte stecken, man möchte auch meinen, dass die Lehrer sie kommentarlos alle auf dem schnellsten Weg nach Hause geschickte haben, aber dem war nicht so. Die Schüler saßen alle in ihren gemütlichen Zimmern und chillten ihr Leben. Diese, zugegeben ungewöhnlichen Umstände, sind wie folgt zu erklären: Es gibt wohl verschiedene Gründe dafür, dass die Lehrer auf Strafen aller Art verzichtet haben. Zum einen könnte es daran liegen, dass sie eingesehen haben, dass die Schüler (speziell die “Straftäter”) einfach schlauer und besser sind als sie, ergo sie gestehen ihre Niederlage ein und lassen den Jüngeren den Sieg. Natürlich könnte es auch daran liegen, dass die Lehrer die Raffinesse und absolute Schlauheit der ausgeführten Pläne sosehr bewundern, dass sie aus lauter Respekt ab sofort im Rang unter den Schülern stehen werden. … Diese Möglichkeiten sind natürlich nur der kranken Phantasie der beiden Zwillinge entsprungen, eigentlich hängen die Lehrer immer noch im Netz fest und versuchen, inzwischen mit Hilfe des Personals der Herberge, ihre Freiheit wiederzuerlangen. Dies sollte jedoch noch eine Weile dauern.   Die Clique um Sesshomaru hatte sich mit den restlichen Bewohnern ihres Hausabteils aus dem `heimischen´ Internat, zusammengesetzt. Keiner dachte auch nur ansatzweise an die Lehrer, oder eventuelle Strafen, selbst wenn sie nach Hause fahren sollten ohne auch nur einmal Ski gefahren zu sein, die Klassenfahrt war bisher einfach genial gewesen und keiner würde es bereuen. Sie saßen also dort alle zusammen und spielten ´Ich wette, du wirst nicht…´ eine abgekapselte Version von `Wahrheit oder Pflicht´. Sie hatten einfach den Teil mit der Wahrheit rausgenommen und stellten den `Opfern´ Aufgaben, diese mussten dann entweder annehmen und sich zum Affen machen, oder ablehnen und ihr ganzes Leben in Schimpf und Schande leben, dies wollte natürlich keiner, also lehnte auch keiner ab, simple Regeln, simples Spiel. Natürlich waren die Freunde so sozial und hatten beschlossen, dass die Aufgaben aus nicht zu perversen oder abartigen Aktionen bestehen sollten.   So kam es dann, dass nach etlichen Runden und nach viel Gelächter Inuyasha als Opfer auserkoren wurde. Naralessa sprang sofort auf und stellte damit klar, wer die Aufgabe stellen würde. Die Anderen schwiegen und lauschten gespannt, nur die Mädchen hatten die Hand vor den Mund geschlagen, da sie ahnten was jetzt kommen würde. “Inuyasha.” Naralessa sagte das in eben jenem Ton, welcher Inuyasha einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen und ihn hart schlucken ließ. Das hämische Grinsen seines Bruders, der die Tonlage seiner Schwester kannte, machte es nicht gerade besser. “Ich wette, du wirst nicht… in diesen High Heels und dazugehörenden Accessoires zum Abendessen gehen.” Stille Alle starrten die neongrünen Dinger mit pinken Plüschverziehrungen an. Bis Sheireen die Stille durchbrach "Operation geglückt, Patient tot.”   Inuyasha saß erstarrt da, die Augen aufgerissen, Verzweiflung schien ihn zu übermannen. Gut, ruhig bleiben, entweder er lehnte ab und musste fortan ein Leben als Spießer und Nerd leben, den ganzen Tag in seinem dunklen Zimmer hocken und allein in der Anonymität des Internets Trost finden, oder er nahm an, rettete damit sein Ansehen und konnte sich von seinem wundervollen Ruf als draufgängerischer Raufbold verabschieden. Ergeben schloss er die Augen aufgrund der Erkenntnis, die früher oder später jeden, der einwilligt dieses Spiel zu spielen, ereilte. Es gab kein `Ich werde nicht´ es war nur eine Illusion, diese Worte würden innerhalb dieser Gruppe nie ausgesprochen werden. Also öffnete er die Augen und blickte in die seiner Schwester. “Ich werde.” Auf diese Worte folgten ohrenbetäubender Beifall, Pfiffe und Jubel. Naralessa holte die Schuhe hervor und hielt sie gut sichtbar in die Höhe. Sango beugte sich etwas zu Kagome hinüber "Sag mal, haben diese pinken Plüschteile schon immer so geleuchtet?” Kagome zuckte leicht mit den Schultern "Keine Ahnung.” Das war ihr auch neu.   Da keine der anwesenden Frauen eines ihrer Kleidungsstücke opfern wollte, blieb es Inuyasha erspart in Minirock und Top beim Abendessen erscheinen zu müssen. Dafür wurden seine Hosenbeine hochgekrempelt, man sollte die tollen Schuhe ja auch sehen! Seine Haare wurden von den Damen fein säuberlich zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst und die zwei Strähnen, die ihm über die Schulter hingen, zu zwei süßen Zöpfchen geflochten, zusätzlich wurde ihm noch irgendetwas auf den Kopf gesetzt, von dem er nicht wusste was es war, er wollte es auch lieber gar nicht wissen. “Gut, und jetzt steh auf, wir müssen langsam zum Abendessen.” Kouga wischte sich die Lachtränen ab und begnügte sich damit den ´Flofänger´ mit einem hämischen Grinsen zu strafen.   Inuyasha blickte mutlos auf sein neues Schuhwerk hinab, wie um alles in der Welt sollte er mit diesen Dingern laufen?! Die Absätze hatten mindestens 10cm und die Plateausohle vorne noch mal mindestens 3cm. Zumal diese dämlichen Absätze schon beim Angucken so aussahen als ob sie gleich brechen würden. Er atmete noch mal tief ein und aus, da musste er jetzt durch. Vorsichtig, sich mit den Händen abstützend, stemmte er sich hoch und blieb unter größter Anstrengung schwankend stehen. “Jetzt komm schon, wir haben nicht ewig Zeit.” lachte Sheireen, welche schon die Zimmertür offen hielt. Inuyasha wollte schon wütend erwidern, dass sie ja nicht mit diesen Absätzen in der Gegend rumrennen musste, als sein Blick auf die Füße der jungen Damen im Raum fiel, alle, ohne Ausnahme trugen High Heels. Das war noch mal mehr demütigender, da die genannten Frauen auf diesen Schuhen durch die Gänge schwebten wie Göttinnen, er jedoch mehr durch die Gänge schwankte wie ein in die Jahre gekommener Klapperstorch mit Krückstock. Das seine `Freunde´ dabei mit Kameras neben ihm herliefen war auch nicht sehr beruhigend. Einzig das breite Grinsen Sesshomarus und nicht zu vergessen sein Lachanfall, den auch er nicht zurückhalten konnte, ließen Inuyasha etwas Gutes an der Sache erkennen, wann sah man seinen Bruder schon mal so losgelöst? Hätte er von der gigantischen, rosaroten Schleife auf seinem Kopf gewusst, hätte ihn auch dieser positive Aspekt nicht aufheitern können.   Byakuya sah auf sein Handy, kurz nach sechs, um sechs hatten alle beim Abendessen zu sein. Kurz kam ihm der Gedanke, dass bei dem was sie sich in letzter Zeit alles geleistet hatten, ein zu- spät- kommen bestimmt nicht von Vorteil war. Was soll’s, er blickte zurück zu Inuyasha, der jetzt von allen Seiten gestützt wurde, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht dachte er sich nur: Das ist es wert. Dass sie zu spät kamen war ja auch geplant gewesen, schließlich sollte jeder sein Augenmerk auf Inuyasha richten, wenn sie den Saal betraten. Dann jedoch ereilte ihn ein ganz anderer Gedanke, hatten die Lehrer sich eigentlich aus dem Netzt befreien können? Nicht das die ganze Aktion hier noch völlig umsonst war, eine Art Ablenkung von einer eventuellen Strafe aufgrund gewisser Ereignisse der letzten Stunden sollte es ja auch sein. Doch auch dieser Gedanke wurde schnell beiseite geschoben, selbst wenn der Teil nicht klappen sollte, der Anblick, den Inuyasha bot war einfach unbezahlbar.   Es wurde zwanzig nach sechs bis die Gruppe schlussendlich die Tür zum Speisesaal erreichten. “Noch mal tief durchatmen Inulein, jetzt kommt dein großer Auftritt.” flötete Sam, was von seinem Bruder prompt kommentiert wurde ”Nur kein Lampenfieber mein Kleiner, wir sind ja alle bei dir.”   Oh ja, er hätte ihnen nur zu gerne die Hälse umgedreht.   Die Tür öffnete sich, dort saßen sie alle, die Schüler und die Lehrer. Bis zu diesem Augenblick waren die Blicke der Schüler noch auf den Rektor gerichtet, welcher mit ernster Miene eine Ansprache hielt, die sich mit 90 prozentiger Wahrscheinlichkeit um die kleinen Scherze der vergangenen Stunden drehte. Jetzt wandte jeder den Blick zur Tür, auch der Rektor und wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte sein ach so ernstes Gesicht einfach nicht beibehalten. Jetzt sind sie endgültig durchgedreht, war sein letzter Gedanke ehe er sich erschöpft auf seinen Stuhl zurücksinken ließ und mit einer Hand seine Stirn befühlte.   Mit einemmal war es beinahe beängstigend Still im Saal. Von irgendwo weiter hinten hörte man ein leises Klirren, als jemand sein Besteck auf den Teller fallen ließ. Inuyasha schaffte es währenddessen ohne Stütze zu stehen, er schwankte zwar aber er stand, auch wenn er gerade wohl lieber im Boden versunken währe. Die Damen gingen in ihrem leichten, federnden Gang zwei Schritte nach vorne, stellten sich links und rechts auf und sahen auffordernd nach hinten. Inuyasha folgte, schwankend, zitternd und ein dutzend Mal umknickend, aber er schaffte es ohne hinzufallen. Als er wieder zum Stehen kam fing ein Schüler zu prusten an und wie eine Flutwelle vielen die anderen mit ein.   Inuyasha war beinahe erleichtert, endlich lachten sie, diese Stille war ja grauenhaft gewesen, auf Lachen hatte er sich eingestellt, aber nicht auf Stille. Von seinen `Freunden´ begleitet, wankte er durch den Saal auf ihren Tisch zu. Die, zwar immer noch lachenden, Schüler standen dabei auf und applaudierten dem Hanyo zu, der, wenn auch auf sehr seltsame Art und Weise, seinen Mut bewies.   Und dann geschah das Unglaublich: Inu no Taisho erhob sich und viel in den Beifall mit ein und nach ihm folgten die anderen Lehrer, nur Naraku nicht, der verschwand unbemerkt, ihm war die Aktion doch zu blöd. Irgendwo in der letzten Ecke ihres Hirns, realisierte jeder der Elf gerade, dass sie die Lehrer mit offenem Mund anstarrten. Gerade wurde ihr Sieg akzeptiert. Gerade respektierten die Lehrer ihre Leistung der vergangenen Tage. Gerade war etwas geschehen, was keiner auch nur ansatzweise erwartet hätte. Und gerade, hatten die Lehrer ihren ersten Sieg über die Clique um Sesshomaru errungen, sie hatten es geschafft die Rebellen völlig unvorbereitet zu treffen und mit einem Schlag niederzuringen. Das wurde Besagten auch langsam bewusste, was man ihnen schön ansah, die Zwillinge grinsten nicht mehr, Naralessa und Sesshomaru war das Pokerface wie aus dem Gesicht gewischt worden und Sheireen und Byakuya schauten auch alles andere als teilnahmslos. Kouga, Miroku, Kagome und Sango standen einfach nur dort und verstanden die Welt nicht mehr. Inuyasha hatte gerade sowieso andere Probleme, zum Beispiel aufrecht stehen zu bleiben.   Naralessa starrte ihren Vater mit aufgerissenen Augen an, dann schloss sie ergeben ihre Augen und neigte leicht ihren Kopf, ihr Bruder und die Anderen taten es ihr gleich. Der Rektor hatte gesiegt. Schlussendlich war es doch er, der die Schlacht gewonnen hatte. Ein kurzes Lächeln huschte über Sesshomarus Gesicht, Inu no Taisho war ja auch nicht umsonst sein Vater, dachte er bei sich. Es war also Geschehen, die Bande war geschlagen, die Lehrer wieder Respektpersonen und Inuyasha die Attraktion des Abends.           Kapitel 16: Alles auf Anfang und ab auf die Piste! --------------------------------------------------   Warten… warten, warten, warten! Sam hatte die Arme verschränkt und starrte missmutig Löcher in die Luft, sein Bruder hinter ihm lehnte an dem Geländer und sah mindestens genauso missgelaunt aus.   Seit gestern Abend war alles wieder auf Anfang gestellt. Die Lehrer hatten keinerlei Strafen erwähnt und die Schüler waren für ihre Verhältnisse verdammt artig gewesen. So kam es, dass besagte Schüler heute zum ersten Mal auf die Piste kamen, was bisher alles andere als spaßig war. Sie standen gerade in den, scheinbar endlos langen Warteschlangen der Skiverleihhäuser.   Dan trommelte ungeduldig mir seiner Hand auf dem Geländer herum, Warten in einer Warteschlange war das schlimmste Übel, was auf dieser Welt existierte. Man konnte einfach gar nichts tun, nur da stehen. Selbst wenn man einen Aufstand anzetteln würde um sich die Zeit zu vertreiben, würde das nichts bringen. Ganz im Gegenteil, wenn man Glück hatte und nicht rausgeworfen wurde, dürfte man sich wieder anstellen und das noch weiter hinten als vorher, Fazit: Aufstand anzetteln gleich nutzlos. Das Einzige womit man sich die Zeit vertreiben könnte, war die anderen Wartenden zu ärgern, aber das brachte auch nur Ärger und wurde mit der Zeit langweilig.   Sam stampfte einmal mit dem Fuß auf  "Verdammt! Wie lange sollen wir denn noch hier stehen!” fauchte er, am Ende seiner Geduld. Byakuya, Sesshomaru, Naralessa und Sheireen, welche vor ihm standen, drehten sich mit komischen Gesichtsausdrücken zu ihm um, selbst Inuyasha und Kouga, die sich gerade darüber gezofft hatten, wer nun besser Ski fahren konnte, unterbrachen ihre Diskussion und starrten Sam an. “Euch ist aber schon klar, dass wir noch nicht mal fünf Minuten hier stehen?” fragte Sesshomaru dann in die Stille hinein. Sam blinzelte zweimal  „Willst du uns damit sagen, dass es noch länger dauern wird?” „Ja“ meinte Sesshomaru trocken, nicht wissend, dass er mit dieser Antwort den Zwillingen schlimmere Qualen bereitete als es je eine Strafarbeit gekonnt hätte.   Nach, wie es den Zwillingen vorkam, endlosen Zeiten des Wartens, hatten es tatsächlich alle ohne Probleme geschafft das Gewünschte auszuleihen. Sesshomaru und Byakuya hatten sich für das Snowboard entschieden ebenso wie die Zwillinge. Auch Naralessa und Sheireen trafen diesesmal diese Wahl mit den Worten  „Wir sind ewig lange kein Snowboard mehr gefahren, wird mal wieder Zeit.” Selbst Inuyasha und Kouga hatten sich für das Snowboard entschieden allerdings mit der Begründung, dass es dabei wenigstens nur ein Brett gibt und man nicht ständig über diese dämlichen Stöcke fiel. Nur Kagome und Sango hatten sich für die Skier entschieden, vor allem, weil das der erste Skiurlaub Kagomes war.   Zu schade nur, dass die Freunde nicht einfach losstürmen und die Piste erobern konnten, nein, sie mussten sich erst noch die Pistenregeln und die `Bedienungsanleitung´ der Lifte anhören. Nachdem das jedoch geschafft war, waren die Schüler endlich bereit loszustürmen als „Einen Moment ihr jungen Hüpfer!” Mitten in der Bewegung einfrierend drehten sich alle wieder um und sahen zum Rektor. „Jaja, ich weiß, ihr könnt es alle kaum abwarten, trotzdem mochte ich noch ein paar Worte sagen. Also, erst einmal es wäre wirklich sehr schön, wenn heute Abend jeder wieder heil in der Herberge ankommt, also keine gebrochenen Knochen oder sonst welche Verletzungen. Das gilt natürlich auch für die anderen Personen auf der Piste, keiner fährt in irgendwen rein, verursacht eine Massenkarambolage, oder macht irgendwelche Scherze.” er warf einen scharfen Blick zu den Zwillinge, die die Arme hinterm Kopf verschränkten und interessiert in eine andere Richtung schauten. Taisho fuhr fort „Ansonsten, fahrt vorsichtig und haltet euch an die hier geltenden Regeln. Viel Spaß euch allen, achja und seid pünktlich am Treffpunkt!”   Damit entließ der Taisho sie. Vorsichtig entfernten die Schüler sich, jederzeit bereit wieder zu stoppen, falls doch irgendwem noch etwas einfallen sollte, was er eventuell vergessen hatte zu sagen. Doch dieses Mal kam nichts mehr und damit waren die Schüler endgültig auf die schneebedeckte Hügellandschaft losgelassen.   Die Snowboarder machten sich sofort auf den Weg zum Lift um die `Abenteuerstrecke´ auszuprobieren. Sango blieb mit Kagome lieber auf ebenem Grund, um ihrer Freundin die Grundbegriffe des Skilaufens beizubringen. Inuyasha und Kouga mussten derzeit erst mal herausfinden wie man diese Snowboards nun bediente, mit draufstellen und losfahren war es da ja irgendwie nicht getan.   Oben angekommen atmeten die Sechs die frische Luft ein und genossen den atemberaubenden Blick über das vor ihnen liegende Tal und die Spaß versprechende Strecke. Mit vielen Hindernissen, Hügeln und Stuntmöglichkeiten war sie zwar auch nicht gerade das was man als `sicher´ bezeichnete, aber Sicherheit war auch das Letzte, was die Sechs suchten. „Okay Leute, ich würde sagen, wer zuerst unten ist.” „Ja, und einfach runter fahren is´ nicht, klar.”  Die Anderen nickten den Zwillingen zustimmend zu, jeder Hügel, jedes Hindernis und jede Sprungchance musste mit allen möglichen Stunts versehen werden, da waren sie sich einig. Auf ein unsichtbares Signal hin rasten die Sechs in schier atemberaubender Geschwindigkeit den Hügel herunter, fuhren im Slalom um Bäume, sprangen mit Drehungen über schneebedeckte Hügel und übersprangen sich dabei gelegentlich selbst.   Kouga und Inuyasha unterdessen hatten es geschafft ihre Boards zu befestigen und bereiteten sich nun auf die Abfahrt vor. Es war eine recht einfache, gradlinige Abfahrt. Natürlich war das Ziel möglichst vor dem Anderen unten anzukommen. Vielleicht hätten die Zwei vorher doch mal fragen sollen, wie man denn nun Snowboard fährt. Beide standen sie stocksteif auf den Brettern und sahen sich fest in die Augen während sie langsam ins rutschen kamen. Immer schneller ging es den Hang hinunter und irgendwann merkte Inuyasha, wie er zu schwanken anfing, er kam von der graden Linie ab und fuhr mit den Armen rudernd im Zickzack weiter. Kouga fand das ganze urkomisch und fing laut an zu lachen, dabei vergas er ,dass er in einer nicht viel besseren Situation war und landete prompt mit dem Gesicht voran im Schnee. Hätte Inuyasha das gesehen wäre es jetzt an ihm zu lachen, aber der war viel zu beschäftigt mit sich selbst, denn auch er landete unsanft in dem weißen Nass. Doch an Aufgeben war ja nicht zu denken, also standen beide wieder auf und die Rutschpartie ging weiter.   Sango hatte Kagome überreden können jetzt einen kleinen Anfängerhang hinunterzufahren. Zusammen fuhren sie langsam und ganz sachte, so gut wie es eben möglich war. Eine Zeit lang ging das auch gut und Kagome fand langsam Gefallen an der Sache. Mit der Zeit wurde sie mutiger und willigte ein, eine etwas höhere Abfahrt zu wagen. Da jedoch nahm die Katastrophe ihren Lauf. Auf ungefähr der Hälfte der Strecke wurde Kagome von irgendeinem Idioten so geschnitten, dass sie die Kontrolle über ihre Fahrt verlor, sie raste durch die Absperrung auf der Seite, dummerweise ging es da ziemlich tief runter und der armen Kagome blieb nichts anderes übrig als die Hände überm Kopf zusammen zu schlagen, die Augen zuzukneifen und zu schreien.   Die vier Jungs lieferten sich derzeit ein hartes Duell, welches jetzt in die Zielgrade kam, auf der es nur noch um Geschwindigkeit ging. Die beiden Mädchen waren schon am Ziel und warteten mit Kameras bewaffnet auf die Jungs. Irgendwer musste ja beobachten wer nun gewonnen hatte. Sesshomaru und Byakuya lagen zurzeit vorne und das beinahe Kopf an Kopf, die Zwillinge waren ihnen aber dicht auf den Fersen. Dan fuhr einen gewagten Schlenker, schaffte es damit aber die Anderen kurzzeitig zu überholen. Sesshomaru erwischte einen der wenigen Hügel die noch kamen und brachte sich mit dem Flug wieder an die Spitze. Als die Vier auf die geradene Strecke kamen, war es wirklich ein Kopf an Kopf rennen, in einer Reihe rasten sie auf das Ziel zu, wer genau vorne lag war mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. Noch knapp zehn Meter bis zum Ziel, in den Augen der Vier spiegelte sich pure Entschlossenheit. Noch fünf Meter, die beiden Damen hoben die Kameras. Doch plötzlich wurde jeder aus dem Konzept gebracht, als etwas laut Schreiendes an den Vieren vorbei ins Ziel schoss. Die Kameras blitzten auf, die vier Jungs stoppten irritiert und nicht darauf achtend, wer nun gewonnen hatte. Viel wichtiger war, wer war es, der da grade ohne Rücksicht auf Verluste in die Bande gebrettert war und erst dahinter langsam zum Liegen kam. Von den Snowboards steigend, gingen jetzt alle Sechs auf den Haufen Skier, Stöcke und Gliedmaßen zu. „Hey, alles in Ordnung?” Sheireen stellte es sich doch ziemlich schmerzhaft vor in voller Geschwindigkeit gegen die Bande zu rasen. Naralessa unterdessen erkannte den Geisterfahrer „Kagome?” Sofort starrten alle den Haufen an, der sich jetzt langsam zu rühren begann. „Aua.” Kagome rieb sich den Kopf, ihr tat alles weh, aber wie durch ein Wunder schien nichts gebrochen zu sein, gut die Skistöcke waren hin, aber die Skier hatten so gut wie nichts abbekommen. Sie sah auf und blickte in die verblüfften Gesichter von Sheireen und Naralessa und deren Brüder. Die Zwillinge standen hinter ihnen und grinsten schon wieder, die Beiden waren es auch, die Kagome endlich halfen sich von den Skiern zu befreien und aufzustehen.   Sie klopfte sich den Schnee vom Körper und versuchte ihre Haare etwas zu ordnen. Gerade wollte sie etwas sagen, als hinter ihr in einiger Entfernung Schnee aufwirbelte, einige Passanten sprangen entsetzt zur Seite und schafften es damit gerade noch einem, nunja wenn man nicht genau hinsah würde man sagen einem gigantischen Schneeball auszuweichen, aber wenn man genau hinsah erkannte man unter all dem weiß ein paar bunte Farben und Snowboards. Als diese ebenfalls von der Abgrenzung gestoppt wurden erkannte man mit Mühe, dass es sich um zwei Personen handeln musste, die sich doch sehr dämlich ineinander verkeilt hatten. Es war nicht allzu schwer für unsere Freunde zu erraten, wer sich dahinter verbarg. „Die können auch gar nichts.” knurrte Byakuya, kopfschüttelnd. Sesshomaru unterließ jeglichen Kommentar und tat so, als ob er keinen der beiden kennen würde, nein er würde dafür keine Verantwortung übernehmen. Seine Schwester schloss sich diesem Verhalten nur zu gerne an. Einzig Kagome sah leicht besorgt zu den Beiden und hoffte doch, dass sie sich nicht schwer verletzt hatten.   Sheireen betrachtete grinsend das Zielfoto, es war zu köstlich, Kagome mit zusammengekniffen Augen, Die Arme über dem Kopf zusammengeschlagen, überholte die recht verblüfft aussehenden Jungen. Doch eines wunderte sie „Sag mal Kagome, kannst du mir mal verraten wie du es geschafft hast auch noch rückwärts zu fahren?” fragte sie und die Köpfe der anwesenden Männer flogen herum. „Willst du uns gerade weismachen, dass dieses kreischende Wesen es nicht nur geschafft hat uns alle zu besiegen, sondern, dass sie das auch noch rückwärts geschafft hat?!” fragte Sam jetzt doch leicht entsetzt. Sheireen grinste und zeigte auf das Bild, dieses wurde missbilligend von allen Seiten betrachtend, das war ja demütigend.   Am Abend hatten es tatsächlich alle geschafft ohne Knochenbrüche oder ernsthafte Verletzungen wieder heil in der Herberge anzukommen. Natürlich es gab ein paar Prellungen und blaue Flecken aber das war tolerierbar. Sango war heilfroh gewesen, als Kagome mit den Anderen wieder zurückkam und Kagome beschloss zukünftig von den befahrenen Strecken fernzubleiben. Sesshomaru, Byakuya und die Zwillinge hatten in stummen Einverständnis beschlossen diese elende Niederlage gegenüber von niemandem zu erwähnen, oder überhaupt jemals wieder zur Ansprache zu bringen.   Die Erkenntnis von Kouga und Inuyasha war ganz einfach: Snowboardfahren ist blöd! Kapitel 17: Verteidiger des wahren Blödsinns! --------------------------------------------- In aller Ruhe schlenderten sechs junge Männer über einen mit Schnee bedeckten Platz. Dieser Tag war der letzte, den sie in der Herberge verbringen würden, morgen in aller Frühe, würden sie den Weg nach Hause antreten. Deswegen, waren die Jungs auch ohne ihren weiblichen Teil unterwegs, denn die mussten ja packen. Heute Abend sollte noch eine Art Abschiedsfeier stattfinden und das war’s dann, Ende, aus, Schluss, Klassenfahrt vorbei, dass bedeutete der öde Lehrstoff regierte wieder das Leben. Sesshomaru blickte stirnrunzelnd hinüber zu den Zwillingen, die waren schon den ganzen Tag so seltsam ruhig, sie schienen über irgendetwas nachzudenken. Er blickte zu Byakuya, diesem war die ungewohnte Schweigsamkeit der Beiden auch nicht entgangen, konnte sich aber ebenfalls keinen Reim darauf machen. “Sagt mal Jungs, über was denkt ihr so angestrengt nach?” fragte Byakuya möglichst beiläufig. “Ist es euch nicht aufgefallen?” Sam sah hinüber zu den anderen, etwas Fremdes lag in seinem Blick, etwas was man am Besten als Sorge oder Unwillen beschreiben konnte. Kouga und Inuyasha blickten die Zwillinge gleichermaßen bescheuert an, wobei, dieses Mal waren auch Sesshomaru und Byakuya recht verwirrt. “Alter, was habt ihr euch denn reingezogen?” Kouga sprach das aus, was wohl gerade alle dachten. “Leute, es ist nicht wieder gut zumachen.” meinte Dan jetzt. “Wovon zum Teufel redet ihr?!” fauchte Inuyasha, der solche unklaren Aussagen allgemein nicht ausstehen konnte. Sesshomaru kam eine Idee, die er eigentlich sofort wieder verwerfen wollte, nein das war nicht nur sehr unwahrscheinlich, das war unmöglich, absolut undenkbar, aber nur um sicherzugehen... ”Jungs, ihr bekommt jetzt aber keine Gewissenbisse wegen der Streiche, oder?” Kurz war alles still, dann fingen die Zwillinge schallend an zu lachen ”Bitte?! Wie kommst du denn auf solch wahnsinnig blöden Ideen?” Innerlich atmete Sesshomaru erleichtert aus, er hätte sich ernsthaft Sorgen um sie gemacht wenn das zugetroffen währe. Was denn jetzt los war, war damit aber immer noch nicht geklärt. “Ach, meine lieben Freunde, ist es euch denn gar nicht aufgefallen? Die Parallelklasse? Wie zufrieden sie sind?” Sam stoppte, Dan nickte schuldbewusste ehe er die Erklärung weiterführte ”Wir haben sie einfach völlig vergessen… Nicht einen dämlichen Streich haben wir ihnen gespielt!” Das Letzte schrie er verzweifelt heraus. Byakuya und Sesshomaru wurden nachdenklich, stimmt, die Idioten hatten sie wirklich völlig vergessen, was soll’s ”Ist kein Weltuntergang die zu vergessen.” handelte Byakuya das Thema gleichgültig ab. Inuyasha währenddessen hatte seine Aufmerksamkeit etwas anderem zugewandt, kurz beobachtete er die Figuren am anderen Ende des Platzes ehe er sich ungläubig an die Anderen wandte ”Sagt ma, die beerdigen da gerade nicht wirklich einen Schuh, oder?!” Sofort waren alle Blicke auf die versammelten Mädchen gerichtet einen Moment herrschte Stille ehe Sam antwortete ”Nein, es sind sogar zwei Schuhe.” Die Mädchen, alle in schwarz gekleidet wohlgemerkt, standen vor dem kleinen, flachen Stein mit der Innschrift: In der Schlacht gefallen, sie haben gute Dienste geleistet… Ein Strauß Blumen zierte das Grab und ehe Naralessa sich abwandte, stellte sie noch ein kleines Teelicht dazu, sie hatte diese Schuhe geliebt sie waren noch zu jung zum sterben! Sie seufzte, Abschied nehmen fiel immer schwer, aber dafür war jetzt Platz für ein neues Paar Schuhe. Innerlich grinsend drehte sie sich mit Schwung zu ihren Leidensgenossinnen um und sagte im Brustton der Überzeugung ”Gut, nachdem das Thema nun auch endgültig abgeschlossen ist, müssen neue Schuhe her, sobald wir wieder zuhause sind, müssen wir shoppen gehen!” Dieses Thema löste Begeisterung unter den anderen aus und so machten sie sich wieder bester Dinge auf zu ihren Zimmern, die Koffer wollten weiter gepackt werden, wie um alles in der Welt hatten sie es noch mal geschafft so viel Zeug mitzunehmen?   Die sechs Jungen hatten es sich auf den Bänken hinter der Herberge bequem gemacht, es war ein wirklich schöner Tag. Die Sonne schien, die Luft war klar und kalt, genauso wie man es sich für einen Skiurlaub wünschte. Leider war die Stimmung viel zu friedlich dafür, dass wir hier von den Störenfrieden Nummer eins unter den Schülern redeten. Wie auf Kommando sinnierte Sam vor sich hin “Hmm, ich habe so das seltsame Gefühl, dass wir irgendwas vergessen haben..” Sofort waren alle Blick auf ihn gerichtet “Sam, das mit der Parallelklasse hatten wir schon.” fing Byakuya an. “Nein, nein nicht die Paras. Irgendwas mit den Lehrern…” Inuyasha lachte ”Kommt schon als ob ihr die nicht genug geärgert habt.” In diesem Moment ertönte ein schriller Schrei aus der Herberge und die Zwillinge bekamen fragende Blicke zugeworfen. “Naja.” Dan räusperte sich und erwiderte die Blicke schuldbewusst aber ohne Reue ”Ich dagegen denke, die Lehrer sind viel zu gut bei der ganzen Sache weggekommen.” “Und? Was habt ihr nun angestellt?” fragte Kouga, erhielt jedoch keine Antwort. Sam und Dan saßen beide da, den Kopf hocherhoben, die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt unisono erklärten sie “Dieser Streich ist so vollkommen fies, dass wir es nicht verantworten können, ihn euch zu erläutern.” “Kurz: Ihr habt keine Ahnung, was genau ihr angestellt haben sollt.” stellte Sesshomaru nüchtern fest. Da Schweigen ja bekanntlich nur eine andere Art der Zustimmung war, schwiegen die Beiden ausnahmsweise mal. Im Haus herrschte unterdessen heillose Verwirrung: Wer hatte geschrien? Was war los? War was passiert? Die Herberge brennt? War noch ein Schuh kaputt oder gar ein Kleidungsstück? Leider sollten diese Fragen unbeantwortet bleiben, denn keiner der Schüler war Verursacher des Schreis. Dann blieben noch die Lehrer, es gab nur eine Frau bei den Lehrern, okay und einer der gerne eine währe, aber selbst der konnte nicht so hoch schreien, also blieb nur Kikyo, die Neugierde wuchs. Im nächsten Moment hörte man das unverwechselbare Glirren von zerbrochenem Fensterglas und das mindestens genauso unverwechselbare Gefluche von Naraku. Als die Jungen um die Ecke bogen, wurden sie bereits von den Mädchen erwartet, die das Packen kurzzeitig eingestellt hatten. “Okay, Jungs was habt ihr angestellt?” Sango hatten ja die letzten Tage gedacht, nach der Sache mit dem Netz konnte es nicht mehr schlimmer kommen, aber wenn sie sich jetzt die Schreie von Kikyo und die Flüche von Naraku anhörte, war sie sich da nicht mehr so sicher. “Nebenbei, wo ist Miroku?” Sheireen ignorierte mal eben das Chaos der ungelösten Fragen und stellte lieber eine weitere, welche jedoch ebenfalls ungelöst bleiben sollte. Naralessa wurde das ganze Rumgerenne auf den Fluren zu blöd und zog die anderen in das Zimmer von Kagome, Sango und den anderen drei Jungen, von denen gerade nur zwei anwesend waren. “Klärt ihr uns mal auf wie ihr es geschafft habt innerhalb von fünf Minuten die Welt ins Chaos zu stürzen?” stellte Naralessa die entscheidende Frage. Die beiden Rotschöpfe blickten sich kurz an ehe Dan ansetzte “Ob ihrs uns glaubt oder nicht, das war eigentlich gar nicht geplant.” Sheireen zog eine Augenbraue in die Höhe, ehe sie zuckersüß lächelte ”Mein lieber Daniel, es ist wahrlich schwer zu glauben, dass ihr nicht dahinterstecken sollt.” “Oh, das hab ich auch nicht behauptet, wir waren das ohne Zweifel, aber irgendwie hatten wir bis eben vergessen, dass es den Streich noch gibt.” Sam nickte ”Eigentlich dachten wir, dass wir den nie ausgeführt hatten.” Kagome machte eine unwirsche Handbewegung ”Schon gut, dann wart ihr wenigstens anfangs genauso verwirrt wie wir alle. Und? Woraus besteht das Übel nun?” “Aus Farbe.” war die Antwort. Sam hielt eine scheinbar normale Shampooflasche hoch. “Das ist eine speziell von uns entwickelte Farbmischung, je nach Haartyp kommen andere Farben dabei heraus. Der Haken an der Sache ist, es gibt bisher noch kein Mittel welches das Zeug wieder endgültig raus wäscht, deshalb hatten wir eigentlich beschlossen, den Streich auf die `Noch nicht einsatzfähig Liste´ zu setzten.” Dan nickte ernst, bis er plötzlich in der Bewegung innehielt und starr vor Schreck seinen Bruder anblickte. Die Anderen erlebten wohl gerade ein neues Weltwunder, denn Sam wusste zum ersten Mal nicht im ersten Augenblick, was sein Bruder von ihm wollte. Dieser jedoch zeigte zitternd auf das Shampoo, mit leiser Stimme begann er zu sprechen ”Sag mir, dass wir zwei davon gemacht hatten.” Er kniff die Augen zusammen. “Nein.” unbekümmert antwortete Sam seinem Bruder, ehe auch er plötzlich die Tube anstarrte. “Was ist denn jetzt los?” Sango blickte recht verzweifelt in die Runde, drehten denn heute alle durch? Byakuya runzelte die Stirn ”Aber Jungs, wenn ihr nur eine Tube von diesem Haarzeugs habt und diese Tube sich gerade hier in diesem Raum befindet…”         Er lies den Satz unbeendet, Kagome vollendete ihn ”Was um alles in der Welt hat sich dann Frau Kikyo in die Haare geschmiert?” Die Zwillinge atmeten schwer, die Shampoodose fiel unbeachtet zu Boden, langsam gingen die Zwei zu Boden, bis die Stirn diesen berührte und dann, dann fingen sie an zu lachen. Die Freunde ignorierend lachten sie sich auf dem Boden rumkullernd kaputt, bis Sam schließlich japsend herausbrachte “Farbiger Kleber.” “Schnelltrocknend auf Haaren.” fügte Dan hinzu. Nachdem sich alle dann wieder halbwegs beruhigt hatten wandte sich Inuyasha an die Zwillinge “Wieso habt ihr so seltsames Zeug und wie kommt es jetzt zu Kikyo?” Sam überlegt kurz ”Naja, der Kleber war unser erster Versuch das Färbemittel herzustellen.” “Der ging aber nach hinten los, auf Haut oder Klamotten ist das Zeug zwar absolut wirkungslos, aber sobald man es in die Haare reibt, wird es in sekundenschnelle hart wie Stein und leuchtet in den verschiedensten Farben.” vollendete Dan “Ich denke wir haben es Kikyo mehr aus Versehen gegeben, vielleicht wollten wir unser Färbemittel testen und haben ihr stattdessen, die andere Tube gegeben.” überlegte Sam weiter. “Das ist so krank!” Kagome atmete einmal tief durch und fuhr sich prüfend durch die eigene Haarpracht, man konnte ja nie wissen! “Und was ist jetzt mit Naraku?” durchbrach Sheireen die entstandene Stille. “Tja, das gilt es noch rauszufinden, Fakt ist, dass wir HEUTE nichts gemacht haben, was ihn so aufregen könnte.” meinte Sam überzeugt von sich selbst. “Die Betonung liegt auf heute.” nuschelte Kouga “vielleicht stand er ja mit Kikyo unter der Dusche.” fügte er trocken hinzu. Inuyasha verschluckte sich und fing an zu husten und die Mädchen lachten, ob über ihn oder Kougas Kommentar, sei mal dahingestellt. “Lass gut sein Brüderchen, er wollte deine Göttin nicht beleidigen.” sagte Naralessa und verdrehte die Augen, Inuyasha war wohl wirklich der Einzige, der Kikyo mochte. Alle Bosheiten, die er sich deswegen anhören musste, hatten an dieser Tatsache nichts geändert. Das war jedoch auch einer der Gründe wieso Kagome, Kikyo hasste, auch wenn sie das nie laut zugab. Kagome seufzte leise, Naralessa und Sheireen und auch Sango hatten ihr schon viel zu oft vorgeworfen, dass sie doch Hals über Kopf in Inuyasha verschossen war. Verdammt ja, war sie, aber in letzter Zeit, war dieses Gefühl irgendwie, ausgelutscht, wie ein Kleidungsstück, das man zu oft getragen hatte. Sie schüttelte den Kopf, nicht jetzt! Irgendwann musste sie das Thema mal ausführlich mit ihren Mädels durchkauen, da waren ja sowieso noch ein paar Fragen offen, zum Beispiel: Sesshomaru, Sheireen? Oder Byakuya, Naralessa? Der Abend kam und mit ihm die letzte, diesmal offiziell erlaubte Feier der Klassenfahrt. Mit ihm kamen auch die Schüler, die ausnahmsweise mal zuerst da waren. Die Lehrer kamen langsam, nacheinander und mit ernsten Gesichtern, oder, es sollten ernste Gesichter sein, aber wieder einmal zeigte sich, dass die Lehrer grottenschlechte Schauspieler waren. Taisho stolzierte auf seinen Platz, hochkonzentriert um den Schülern ja nicht zu zeigen wie amüsiert er war. Jakotsu folgte ihm mit leichten Trippelschritten, er grinste ganz offen, erst nach einem kurzen blick zu seinem Vorgesetzten versuchte auch er sich an einer ausdruckslosen Maske. Naraku und Kikyo kamen nicht, zur maßlosen Enttäuschung der Schülerschaft. Inu no Taisho erhob sich und blickte in die Gesichter seiner Schüler, die ihn erwartungsvoll musterten. Jeder erwartete eine Erklärung, jeder nur ein gewisser Tisch nicht. Die elf Personen, die daran saßen, mussten sich das Lachen verkneifen und wünschten sich zum ersten Mal in ihrem Leben Frau Kikyo und Herr Naraku herbei. Der Taisho bemühte sich um eine strenge Miene ehe er anfing zu sprechen, ihm viel es schwer die richtigen Worte zu finden, er musste ernst bleiben, obwohl ihm ständig die Bilder von Kikyo in den Kopf kamen wie sie… nein, nein, nein nicht dran denken, schlechte Idee. Er räusperte sich “Nun, meine lieben Schüler, bevor wir anfangen unseren letzten Abend hier in der Herberge zu feiern, muss ich noch ein sehr ernstes Thema ansprechen, betreffend dem Trubel von heute morgen. Wie ihr wohl alle mitbekommen habt, ist heute Morgen alles ein wenig, aus dem Ruder gelaufen..” Er stoppte kurz, da ihn ein Schüler unterbrach, beziehungsweise seine Hand so energisch in die Höhe reckte, dass er nicht zu ignorieren war. Mit einem Nicken erlaubt der Rektor ihm zu sprechen. “Verzeihung Herr Taisho, aber was genau ist heute Morgen denn passiert, ich meine Alle waren in heller Aufregung, irgendwer hat geschrien und eine Scheibe ist wohl zu Bruch gegangen, aber niemand wusste genau, was das nun alles zu bedeuten hatte. Also klären sie uns doch erst mal auf, was genau so aus dem Ruder gelaufen ist.” Eine gespannte Stille legte sich über den Raum. “Ja, du hast recht, es ist eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen, aber damit habt ihr Schüler nichts zu tun, dass muss euch nicht beschäftigen.” wich er dieser Frage geschickt auch “Was den Trubel angeht, meine werte Kollegin, hatte wohl einige … Probleme, bei denen noch nicht so richtig, ähm, geklärt zu sein scheint…” er unterbrach sich selbst, als jemand zu lachen anfing, irritiert wanderte sein Blick zu Kagome, die ihr Gesicht in den Händen vergraben hatte und versuchte das Lachen zu ersticken. Das irritierende aber war, dass jeder an diesem Tisch in ähnlich Position da saß. Der Grund dafür stand in der Tür zum Saal und wirkte alles andere als glücklich, das besserte sich auch nicht, nachdem alle Schüler Kikyo erblickt hatten und lauthals loslachten. Die Frisur, welche auf ihrem Kopf thronte, war aber auch zu göttlich. Mit einer Farbmischung aus grün, pink und rot standen die Haare in recht seltsamen Winkeln von ihrem Kopf ab. Steif stöckelte sie auf den Lehrertisch zu, ein Fehler, denn dadurch erblickte der Saal auch noch ihrem Hinterkopf. Die Haare dort sahen so aus, als hätten sie zunächst irgendwo festgeklebt und wären anschließend gewaltsam losgerissen worden. Das Amüsement der Schüler kannte keine Grenzen. Eines war klar, jetzt hatte Kikyo auch noch den letzten Rest Respekt, den die Schüler gehabt hatten, verloren.   “Tja Jungs, jetzt habt ihr es endgültig geschafft, schlimmer kanns nicht mehr kommen.” Miroku, welcher plötzlich neben Inuyasha am Tisch saß, wurde von den anderen im ersten Moment seltsam angestarrt. “Wo um zum Teufel kommst du denn jetzt her?” formulierte Byakuya schließlich die eine Frage, die den anderen auch auf den Lippen lag. “Und wo warst du?” fügte Sheireen hinzu. “Das ist jetzt nicht wichtig, wichtig ist nur, dass Kikyo so aussieht, als würde sie euch am liebsten erwürgen und Naraku noch nicht aufgetaucht ist, was nur bedeuten kann, dass er gleich noch ne Bombe hochgehen lassen wird.” “Denkt ihr, die verdächtigen wirklich uns?” Sam sah unschuldig in die Runde. “Komm schon, das meinst du nicht ernst, oder?” Sango sah in tadelnd an. “Wer außer euch könnte sonst noch dazu in der Lage sein?” stimmte Kagome kichernd zu. “Jetzt mal ernsthaft, wo ist Naraku?” Byakuya späte zum Lehrertisch an dem Kikyo gerade heftig mit Taisho diskutierte. “Ich fürchte, sie fordert gerade euer Todesurteil.” deutete Naralessa trocken. Für eine Erwiderung blieb keine Zeit, denn in diesem Moment tauchte der letzte noch nicht anwesende Lehrer auf und alle Blicke waren auf den, augenscheinlich sehr wütenden Naraku gerichtet. Das Gelächter fing von vorne an, aber es klang seltsam dumpf in den Ohren der Elf. Sie starrten die Gestallt vor sich an und mussten unweigerlich an einen Satz von Kouga heute Vormittag denken. Einen Satz, der so leicht dahingesagt war….     Kapitel 18: Eskalation! ----------------------- Dort stand er, Naraku, seine Haare sahen denen Kikyos gar nicht mal so unähnlich. An der rechten Seite glichen sie Kikyos Hinterkopf. Was sollten die Freunde denn bei dem Anblick anderes denken?! “Ähm, also Kikyo… mit Naraku?” Kagome wirkte verunsichert. “Glaubt mir Leute, der Satz von heute Morgen war wirklich nur Spaß.” Kouga schüttelte energisch den Kopf.  “`Türlich war das nur Spaß. Lustig find ich das allerdings schon.” Sam grinste unverhohlen. Ja, lustig war das Ganze, vor allem, weil Taisho jetzt von Kikyo UND Naraku tyrannisiert wurde. “Tja, Jungs ich fürchte euer Todesurteil steht somit fest.” schmunzelte Byakuya leicht und die Zwillinge guckten gespielt entsetzt.   Kikyo, die genug von diesem Mummenschanz hatte, nahm die Sache jetzt selbst in die Hand. “Jetzt habt ihr es eindeutig zu weit getrieben, der oder die Verantwortlichen geben sich jetzt auf der Stelle zu erkennen! Außerdem, will ich sofort das Gegenmittel hierfür!” zornig deutete sie dabei auf ihre Haare. “Sagt mal Leute, kommt nur mir das so vor, oder guckt die nur uns an?” unauffällig blickte Dan in eine andere Richtung, sprach aber so laut, dass ausnahmslos alle im Saal, inklusive der Lehrer, ihn verstanden. Kikyo ballte ihre Hände zu Fäusten und lief rot an. Sheireen schaute alarmiert nach oben “Oh nein Frau Kikyo, nicht aufregen, die Farbe ihres Gesichtes passt sonst nicht mehr zu ihren Haaren.” kommentierte sie unschuldig die Situation. “Ja, zu viel bunt ist nicht gut.” stimmte Naralessa zu. Das Desinteresse und der offensichtliche Hohn ihrer Kommentare taten Kikyos Blutdruck gar nicht gut, nach Luft schnappend suchte sie nach passenden Verwünschungen, bevor sie diese jedoch aussprechen konnte erhob Naraku nun, nicht minder wütend, seine Stimme. “Da ihr ja schon bemerkt hab, dass wir ausnahmslos euch verdächtigen, könnt ihr auch gleich aufhören es zu verleugnen.” “Wir verleugnen doch gar nichts!” kam die Antwort der Zwillinge unisono. “Dann gesteht ihr also!!” kreischte Kikyo immer noch hochrot im Gesicht. “Das kommt darauf an, was wir gestehen sollen.” erwiderte Sam und war die Ruhe selbst. “Ihr habt dafür gesorgt, dass meine Frisur so ruiniert ist!!” heulte sie schon beinahe. “Sie nennt das Frisur?” Naralessa wandte sich spöttisch dem Geschehen zu. Sheireen kicherte “Ich nenn das Haare die vor ihrem Gesicht weglaufen!”. Sam lachte “Aber Mädels, nicht jede kann so perfekt sein wie ihr.” schnurrte er. “Ich fürchte ihr habt den Ernst dieser Situation nicht begriffen.” fauchte Naraku. “Keh, natürlich haben wir das.” Inuyasha wollte sich auch mal zu Wort melden, so langsam ging ihm das hier auf die Nerven, wieso tat eigentlich sein Vater nichts? Kouga erhob das Wort und fügte erklärend hinzu ”Wir wissen nur nicht, ob sie so wütend sind, wegen den Haaren, oder weil anscheinend eine heiße Duschrunde mit Frau Kikyo unterbrochen wurde.” schlagartig wurde es still im Saal. Kouga blickte sich verwirrt um, ups hatte er was Falsches gesagt?     Sesshomaru schloss die Augen, na toll, konnte dieser dämliche Wolf nicht mal nachdenken, bevor er anfing zu reden. Normalerweise, würde man sagen, Naraku konnte gar nicht mehr wütender werden, dass jedoch stimmte nicht ganz. “Du wagst es...!” “Naja, die Zwillinge haben gesagt, sie hätten nur diese eine Flasche.” Kouga plapperte munter drauf los. “Halt doch einfach die Klappe.” stöhnte Miroku jetzt, er zweifelte langsam daran, dass sie diesen Saal mit heilen Knochen verließen. Mit dieser Vermutung hatte er gar nicht mal so unrecht. Wie ein Blitz schoss Naraku auf Kouga zu, der gerade noch ausweichen konnte. Auch alle anderen am Tisch konnten schnell zur Seite springen, ehe Naraku in den Tisch reinraste, der mit lauten Krachen durch den Saal geschleudert wurde.   Taisho hatte gedacht, er könnte diese Angelegenheit von den beiden betroffenen Lehrern klären lassen, er hielt das nur für fair, zumal er nicht unparteiisch urteilen könnte, er fand das Ganze selbst viel zu amüsant. Doch als er das laute Gepolter hörte schreckte er aus seiner Gedankenwelt auf und merkte, dass hier irgendwas über die Strenge schlug. Verwirrt betrachtete er den verwüsteten Saal. Naraku attackierte gerade den jungen Wolf, der sich hinter einem Tisch verschanzt hatte. Gerade als dieser zerbarst ging sein ältester Sohn dazwischen und hielt Narakus herabschnellende Hand auf. In dem Moment jedoch zischte ein Pfeil auf Sesshomaru zu, dieser schaffte es gerade noch so zurückzuspringen, wurde jedoch am Arm verwundet. Empört, das ihr Bruder verletzt wurde stürzte sich Naralessa jetzt auf Kikyo, gefolgt von Sheireen, niemand fasste Sesshomaru ungestraft an, und schon gar keine Frau! Keiner der Kämpfenden verschwendete auch nur einen Gedanken daran, woher Kikyo jetzt diesen verdammten Bogen hatte! Naraku stürzte sich völlig von Sinnen auf die Zwillinge, die sich nach Kräften verteidigten, leider konnte sie in dem Saal keine ihrer Feuertechniken verwenden, sie wollten ja nicht die ganze Herberge niederbrennen. Dennoch schafften sie es Naraku zu packen und zu Boden zu ringen. Der Erfolg hielt nicht lange an, mit einer mächtigen Druckwelle befreite sich der Lehrer von den beiden Störenfrieden. Stühle und Tische flogen durch den Saal, zerbarsten an Wänden oder auf dem Boden, Schüler schrieen, verzweifelten. Kagome und Sango bemühten sich den Holzsplittern aus dem Weg zu springen und gleichzeitig nicht zwischen die Fronten zu geraten.   Für einen Augenblick fassungslos betrachtete Taisho die Kämpfenden, unverantwortlich! Seine Wut brodelte vor allem als er den, inzwischen vom Blut roten Arm seines Sohnes sah, diesen interessierte die Verletzung sicherlich wenig, hatte es wahrscheinlich nicht mal bemerkt, aber es ging hier ums Prinzip und niemand verletzte seine Kinder, schon gar nicht seine Kollegen! Ruckartig stand er auf und ließ sein Youki in die Höhe schnellen, laut donnerte seine Stimmt durch den Saal “GENUG!!” Alle Köpfe zuckten zu Taisho, der hoch über den Anwesenden thronte, spätestens jetzt wurde auch dem letzten Idioten klar, dass der Spaß lange vorbei war.   Eine kleine Gruppe Mädchen saß in einer Ecke des Saales, einige zitterten, oder weinten. Andere Schüler hatten sich bis ans Ende der Halle zurückgezogen und mit Tischen einen spärlichen Schutzwall errichtet. Die Zwillinge, Byakuya, Sesshomaru, Sheireen und Naralessa hatten sich in einer Reihe vor Kikyo und Naraku aufgebaut und waren bereit zu töten, wenn es sein musste. Sango, Kagome, Miroku, Inuyasha und Kouga hatten sich derweil zu den Mitschülern gestellt, die sich nicht selbst verteidigen konnten. Irgendwas war hier grade völlig eskaliert. Um das zu erkennen musste man nur Taisho ansehen, der unmissverständlich klar machte, dass das Verhalten von Schülern und Lehrern Folgen haben würde.   Nur langsam entspannte sich die Situation, wenn man es so nennen konnte. Die Kämpfenden ließen zumindest ihre Kampfhaltung fallen und die Schüler, welche in Deckung gegangen waren, krochen langsam wieder aus ihren Verstecken. Der Speisesaal war ein Trümmerhaufen, die Einrichtung war vollständig zu Kleinholz verarbeitet worden. Der Boden sowie die Wände wiesen zahlreiche Löcher auf. Die Schüler standen inmitten dieses Schlachtfeldes.   Der Rektor eilte zwischen die Fronten, erkundigte sich zuerst nach dem Befinden seines Sohnes, welcher dann doch mal bemerkt hatte, dass er blutete. Anschließend wies er Jakotsu an sich um die Schüler zu kümmern. Dann packte er sich Naraku und Kikyo und rauschte aus dem Saal. Jakotsu war im ersten Moment völlig überfordert, er war gerade noch dabei gewesen, sich über die neuen Frisuren seiner Kollegen zu amüsieren, die ja so lustig ausgesehen hatten und plötzlich fingen alle an zu schreien und zu kämpfen. Was für eine Schande, ausgerechnet am letzten Abend, der doch so lustig hätte werden können. Seufzend machte er sich daran nach den Schülern zu sehen, die Meisten schickte er einfach zurück auf die Zimmer. Ein paar hatten kleinere Verletzungen oder Verstauchungen, aber das würde schnell wieder heilen. Zuletzt waren noch elf Personen im Saal, zwei von denen waren gerade eifrig dabei die Wunde des anderen zu säubern, die aber schon am abheilen war. “Tja, was mach ich jetzt mit euch? Ich denke der Rektor möchte auch mit euch noch mal reden oder was glaubt ihr?” flötete er in altgewohnt fröhlicher Manier. Mit einer müde wirkenden Geste strich Sam sich das Haar zurück, soweit sollte es nie kommen, hätte es nie kommen sollen. “Natürlich wird er noch mal mit uns reden wollen, aber wann das sein wird steht in den Sternen.” seufzte er. “Wie wäre es, wenn wir auf unsere Zimmer gehen, uns dort ausruhen und wenn der Taisho uns sprechen will, dann lässt er uns rufen?” schlug Kagome zögernd vor, die letzten Ereignisse waren zu viel für sie gewesen, wann war der Zeitpunkt da gewesen an dem alles so aus dem Ruder gelaufen war? Sie vermochte es nicht zu sagen. Jakotsu willigte ein, ihm taten die Elf leid, er wusste, dass sie im Grunde nur ein wenig Spaß haben wollten, er fand sie schon immer sympathisch.   Müde rieb sich Taisho die Augen, gerade hatte er Naraku und Kikyo entlassen, er hatte lange mit ihnen geredet, ihnen gesagt wie verantwortungslos und dumm sie gehandelt hatten, dabei hatte er auch keine Verteidigung gelten lassen. Fakt war nun einmal, dass sie beide zuerst angegriffen hatten und die Schüler hatten sich nur verteidigt, was ihr gutes Recht war. Er sah auf die Uhr, halb zwölf, ob er wollte oder nicht, er musste noch mit den Elf reden und das am besten einzeln. An Schlaf war diese Nacht nicht zu denken. Aber bevor er sich den Gesprächen zuwandte, musste er sich um etwas anderes kümmern. Morgen abzureisen war durch die unglücklichen Umstände heute Abend unmöglich geworden, er würde die Abreise auf übermorgen verschieben müssen, allein schon, weil den Speisesaal aufzuräumen ihre Aufgabe sein musste, achja und dem Gespräch mit dem Verwalter der Herberge musste er sich auch noch stellen. Was bitteschön sollte er dem denn erzählen? Die Schüler haben sich mit den Lehrern gekloppt, während er träumte? Nein, nein, nein, das müsste er irgendwie anders formulieren!   Die Ersten, die der Rektor zu sich rief, waren Kagome und Sango. Es dauerte nicht lange und sie konnten den Raum bereits wieder verlassen. Miroku, Kouga und Inuyasha wurden als nächstes zum Gespräch aufgefordert. Es war 1.00 Uhr als sie den Raum verlassen durften, keine Regung zeigte sich auf den Gesichtern. Byakuya und Sheireen gingen nach ihnen zum Taisho, darauffolgend die Zwillinge und zuletzt noch Sesshomaru und Naralessa. Von Sesshomarus Wunde zeigte nur ein feiner Riss, dass sie überhaupt existiert hatte. Als sie den Raum betraten, war es 3.00 Uhr morgens und Taisho sah reichlich müde aus. Er lehnte sich zurück und betrachtete seinen Sohn und seine Tochter, die letzten Stunden hatte er damit verbracht mit ihren Freunden zu reden, hatte alles gehört, was sie zu sagen hatten, keiner hatte ihn angelogen oder ihm etwas verschwiegen. Die beiden Geschwister saßen nun, wie alle anderen vor ihnen schweigend auf ihren Plätzen. Er lächelte leicht, wie auch Byakuya und Sheireen waren die Zwei hier definitiv zu stolz irgendeine Form der Niedergeschlagenheit zu zeigen, sie saßen einfach mit regungslosen Mienen dort und warteten. Aus Erfahrung wusste Taisho, dass sie notfalls auch noch die restlich Nacht so da sitzen würden, immerzu darauf wartend, dass er etwas sagte. Er schüttelte den Kopf, die Geschwister wussten ohnehin, was jetzt kommen würde, sie kannten die Strafpredigt, kannten die Fehler, die sie gemacht hatten. Dennoch, sie würden sich weder entschuldigen, noch würden sie Reue für irgendetwas zeigen und dieses Mal hatten sie durchaus das Recht zu sagen, dass sie richtig gehandelt hatten, zumindest teilweise. “Ich denke euch ist klar, dass der heutige, oder vielmehr gestrige Abend noch einige Schwierigkeiten mit sich ziehen wird.” fing er leise an. “Schwierigkeiten? Für uns?” Naralessa zog skeptisch beide Augenbrauen nach oben. “Diese möchtegern Lehrer haben Schüler angegriffen!” zischte Sesshomaru. Taisho nickte ”Das ist wahr, ebenso wahr ist, dass ihr sie provoziert habt.” wies er sachte auf die Tatsache hin. “Das gibt ihnen noch kein Recht gewalttätig zu werden.” erwiderte Naralessa unnachgiebig. “Zumal wir sie in keinster Weise verletzt oder gefährdet haben, auch Sachschäden oder bleibende Schäden an ihnen selbst sind keine entstanden.” fügte Sesshomaru wieder sachlich hinzu. “Euch trifft also keinerlei Schuld?” fragte Taisho mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme. “Das haben wir nie behauptet.” kam die Antwort unisono. “Das ist gut. Ich stimme euch zu, Kikyo und Naraku haben in jeder Hinsicht überreagiert gehandelt. Sie werden die Konsequenzen in Form von wöchentlichen Sozialstunden, die sie leisten müssen, tragen.” “Du schmeißt sie nicht raus?” ungewollt klang die Stimme Naralessas ungehaltener als sie beabsichtigt hatte. “Nein, dass wäre… ich weiß nicht, ich halte es nicht für richtig. Allerdings habe ich beschlossen, dass ihr in nächster Zeit keinen Unterricht bei ihnen haben werdet.” Sesshomaru sah seinen Vater jetzt beinahe spöttisch an “Das ist auch das Mindeste, am Ende hätte es doch noch Tote gegeben.” damit stand er auf “Verzeiht verehrter Vater, aber wenn ihr erlaubt, werden meine Schwester und ich nun gehen und uns ausruhen.” wortlos stand genannte auf und schritt Richtung Tür, ausruhen war gut, nachdem alle ausgeruht sein würden, würden die Normalität hoffentlich auch wieder Einzug halten, dieses stumme Entsetzten, was überall in der Luft lag war deprimierend für einen Abend, an dem sie eigentlich feiern wollten.     Kapitel 19: Sweet, sweet home! ------------------------------ “Das ist wirklich unglaublich.” Sango streckte sich “Kaum haben mal alle drüber geschlafen, sind die Geschehnisse nicht länger schrecklich, sondern `voll abgefahren´.” zitierte sie. “Stimmt, plötzlich findet es jeder auf irgendeine Art cool was passiert ist, als ob das nur irgend so ein Actionstreifen aus dem Kino wäre.” Kagome gähnte, “aber es ist wirklich unfair, dass wir jetzt den ganzen Speisesaal wieder zusammenflicken dürfen.” “Ja, das hätten Naraku und Kikyo übernehmen sollen, als erste Disziplinarmaßnahme.” Sango lachte. So fröhlich weiter schwatzend verschwanden die beiden Mädchen um die nächste Ecke.   Wie erhofft hatte sich das bedrückte Klima in der Herberge wieder gelegt. Jeder erzählte aufgeregt wie er den Abend erlebt hatte. Jeder schwärmte davon wer, wie cool ausgesehen hatte oder wer, welche Heldentaten vollbracht hatte, wobei in allen Bereichen maßlos übertrieben wurde. So wurde Kikyo in einer Version als untotes Lehmungetüm  dargestellt, welches sich nur unter der Maske der Lehrerin versteckt gehallten hatte. Von einem ruinierten Abend sprach niemand mehr. Auch die neuen Frisuren von Kikyo und Naraku kamen wieder ins Gespräch, diese gerieten in den turbulenten Ereignissen ein wenig in Vergessenheit, waren jetzt aber umso interessanter. Ebenso kochte die Gerüchteküche, wieso und ob die beiden Lehrer tatsächlich in einer Dusche standen. Was da noch so alles passiert sein könnte, nun darüber machte sich jeder seine eigenen Gedanken.   Kouga, Miroku und Inuyasha saßen in ihrem Zimmer, inmitten von noch nicht in den Koffer eingeräumten Klamotten und unterhielten sich. “Sag mal Miroku, wo warst du eigentlich gestern den ganzen Tag?” beinahe wäre auch diese Frage verloren gegangen, aber auch nur beinahe. “Hm? Ich war weg?” scheinbar unwissend sah Miroku seine beiden Freunde an. “Komm schon Alter, die Mädchen hatten mit ihren Koffern zu tun, Kouga und ich waren mit den anderen Jungs unterwegs, nur du warst nirgends.” Inuyasha hatte sich, einen Klamottenberg als Rückenlehne benutzend, auf dem Boden ausgestreckt. “Ja stimmt, ich war am morgen so unausgewogen, also beschloss ich mir eine ruhige Ecke zu suchen und mein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen.” erklärte der Schwarzhaarige ernst. “Kurz: Du hast den ganzen Tag verpennt.” brachte Kouga die Aussage auf den Punkt. Miroku zuckte nur mit den Schultern “Wenn ihr das so nennen wollt.” “Die Mädchen würden jetzt sagen: Wie unspektakulär.” meinte Inuyasha fast schon enttäuscht. “Was habt ihr denn erwartet? Dass ich gegen den furchterregenden Naraku angetreten bin, der sich plötzlich in ein scheußliches Ungeheuer verwandelt aus lauter einzelnen Dämonen bestehend. Nur ich stehe ihm gegenüber mit einer grauenhaften Geheimwaffe einem schwarzen Loch, das alles und jeden im Nichts verschwinden lässt.” gepackt von der eigenen Geschichte, wedelte Miroku mit seinen Armen in der Gegend herum. “Du hast wirklich eine Menge Phantasie.” nuschelte Kouga “Aber etwas spannender hätte deine Abwesenheit schon sein können, so was wie: ich habe in der Stille des Morgens einen Spatziergang unternommen und dabei ein schreckliches Verbrechen beobachtet.” Kouga hielt sich eine Taschenlampe unter das Gesicht und Schnitt Grimassen. “Also da würde mir Mirokus Geschichte besser gefallen.” Inuyasha warf ein Kissen nach Kouga, so dass dieser die Taschenlampe fallen lies. “Klar Hauptsache unrealistisch was.” brummte der Wolf angefressen. “Wieso unrealistisch, nach den Ereignissen von gestern Abend gibt es nur noch sehr wenige Dinge, die ich als unrealistisch einstufe… Sesshomaru im Tütü oder so.” Nach dieser Aussage Mirokus lag eine kurze Schweigeminute über dem Zimmer. “Okay Jungs lassen wir das Thema, meine Phantasie hat sich gerade schreiend unterm Bett verkrochen.” Kouga lies sich rücklings auf das Bett fallen und verscheuchte den Gedanken an Sesshomaru als Primaballerina. Inuyasha runzelte angestrengt die Stirn, immer wenn er versuchte seinen Bruder gedanklich in das pinke Ding zu stopfen, sah er diesen mit roten Augen und kurz vor der Transformation in einen Riesenhund. Schlussendlich gab auch er auf, es gab einfach Dinge auf dieser Welt, die waren…. falsch.   “Okay du setzt dich dann gleich auf meinen und ich mich auf deinen.” “Ich weiß nicht, denkst du nicht es würde mehr bringen, wenn wir uns beide draufsetzten?” Angestrengt starrte Sheireen auf das harte, störrische Ding, das einfach nicht zugehen wollte. Schon gestern hatte das Schließen der Koffer Probleme bereitet, bis heute hatte sich nichts daran geändert. “In Ordnung probieren wir das mal.” entschlossen warf sich Naralessa auf den viereckigen Reisebegleiter. Sheireen tat es ihr gleich, nach viel Ziehen und Zerren, war das Ding immer noch nicht zu! Empört pustete Naralessa sich eine verirrte Haarsträne aus dem Gesicht, wie konnte es diese Etwas wagen sich ihr zu widersetzten, wusste es denn nicht wer sie war?! Die nächste Option mochte von Anfang an ein wenig undurchdacht erscheinen, aber es hätte nur noch ein kleines Stückchen gefehlt und der Koffer wäre zu gewesen. Stattdessen aber landeten beide Mädchen unsanft auf dem Boden. Fazit: den Koffer als Trampolin zu missbrauchen, endete aller Wahrscheinlichkeit nach schmerzhaft. “Argh, dabei hab ich doch schon ein Paar Schuhe weniger drin!” fauchte Naralessa, sie war es einfach nicht gewohnt, dass man sich ihr widersetzte und wollte sich auch nicht daran gewöhnen, wo kämen sie denn da hin! Sheireen rieb sich das schmerzende Hinterteil. Da war man schon so mächtig, konnte die Lehrer täuschen, überlisten, stolzierte mit hocherhobener Nase durch die Welt, bekam alles was man wollte und plötzlich wurde man von einem Koffer, einer so niederen Existenz, so gedemütigt?! Sheireen kniff die Augen zusammen, rötlich fing die Aura um sie herum an zu schimmern, Naralessas silberne Energie mischte sich mit der Sheireens. Die Luft schien sich aufzuladen, immer höher stiegen die Magien der beiden Wesen. Sämtliche Lebensformen im näheren Umkreis hielten in ihren Tätigkeiten inne und erschauderten.     Taisho sprang alarmiert auf, schon wieder ein Kampf? Er musste einschreiten, es dürfte nicht abermals zu einer solchen Katastrophe wie am Vortag kommen, was war nur dieses Mal passiert. So außer sich hatte er seine Tochter ja schon eine sehr lange Zeit nicht mehr erlebt und Sheireen auch! Es musste etwas wahrlich Grausames passiert sein. Wurde sein Sohn etwa wieder verletzt? Schon bei dem letzten, kleinen Kratzer den er abbekommen hatte, waren die beiden zum Angriff übergegangen. Wenn sie jetzt so unkontrolliert ausflippten, oh Gott war Sesshomaru etwa…?! Er musste sich beeilen, schneller Taisho, schneller!   Byakuya und Sesshomaru wandten erstaunt die Köpfe, nanu, was war denn jetzt los? Ihre Beiden Schwestern brachten mal eben den Schnee zum schmelzen und als ob das nicht schon reichen würde, kam die aufgebrachte Energie des Rektors jetzt auch noch dazu, vielmehr sie raste in einem Affentempo von scheinbar dem Ende der Welt heran, wo hatte der sich denn rumgetrieben?   Miroku, Kouga und Inuyasha hatten sich mit Schüsseln auf den Köpfen hinter ihren Kleiderhaufen verschanzt. “Denkt ihr eine weiße Fahne bringt uns was Jungs?” Miroku wedelte mit einem Stück weißen Stoff in der Hand herum. “Nicht wenn sie aus deiner Unterhose besteht.” Inuyasha verzog leicht das Gesicht. “Miroku blickte wieder auf den Stoff, der sich jetzt entfaltete: ”Oh, die hab ich schon gesucht!” rief er freudig aus. “Ähm, ich unterbreche ja ungern, aber wir nähern uns der kritischen Zone!” brachte Kouga sie auf den Boden der Tatsachen zurück, alle Drei duckten sie sich noch tiefer “Bereit machen zur Detonation!”   Sango und Kagome hielten in der Tätigkeit sich die Füße einzucremen inne, so etwas wie Ruhe und Frieden waren wirklich Fremdwörter in Gegenwart dieser Crew. “Das ist jetzt aber nicht wahr, ne?” fragte Sango hoffend. “Ich weiß nicht was du meinst, aber wenn du auch, ebenso wie ich, denkst, dass da schon wieder wer am Krieg spielen ist, dann, doch ist es.” Kagome klappte den Deckel wieder zu und legte die Tube zurück. “Wenn die nur spielen würden, würde ich mir keine Sorgen machen. Aber so wie sich das anfühlt, wollen die die ganze Herberge in die Luft jagen.” “Schlecht, ganz schlecht. Komm Sango wir müssen nachsehen.”   Taisho kam in dem Moment in der Herberge an, in dem die hochgeschaukelte Energie der Mädchen regelrecht explodierte. Der Schnee wurde von den Dächern gefegt, Bäume zu Boden gedrückt, die Fensterscheiben der Häuser klirrten und die Lebewesen darinnen beugten sich verschreckt unter der über sie hinwegfegenden Macht. Taisho schlitterte in die Eingangshalle, zeitgleich erschienen die drei Jungs mit den Schüsseln auf dem Kopf, bewaffnet mit der `weißen Fahne´. Aus der anderen Richtung erschienen noch Kagome und Sango mit bloßen Füßen und erkannten die Gefahr zu spät. Der Rektor vergas zu bremsen und krachte frontal mit den Jungs zusammen, die beiden Mädchen bremsten zwar, allerdings hatten sie die Creme an ihrem Füßen unterschätzt, die rutschte ganz wunderbar auf dem Marmorfußboden. Überwältigt blieben die Zusammengekrachten erst einmal liegen. Gerade, als sie sich gegenseitig helfen wollten aufzustehen, schlenderten gewisse rothaarige Zwillinge in die Eingangshalle. Diese waren entzückt, ein Zusammenprall, ganz ohne ihr Zutun? Es war ja direkt beruhigend zu wissen, dass Lehrer das auch ohne Hilfe schafften. Taisho hatte die Zwillinge entdeckt, ignorierte deren schelmisches Grinsen und sprang auf ”Was ist passiert?!” hektisch blickte er sich um, suchte Leichen, verbrannte Möbel den Geruch von Blut. “Wie? Was ist passiert? Das einzige was passiert ist, ist dass Sie, verehrter Rektor, gemeinsam mit ein paar Schülern den Boden lieb haben, aber sonst…” “Nichts Erwähnenswertes.” ergänzte der Jüngere ebenso neutral wie sein Bruder zuvor. Kouga sprang ebenfalls auf ”`Nichts Erwähnenswertes´? Uns wäre hier eben fast der Himmel auf den Kopf gefallen und das nennt ihr nicht erwähnenswert!!” Sam legte den Kopf schief: “Der Himmel auf den Kopf gefallen? Achso! Ihr meint Lessa und Shei, ach die beiden versuchen doch nur ihre Koffer zu schließen.” winkte er ab. “Was ist das?”  Dan zeigte auf das Stoffteil, welches notdürftig an einem Stock befestigt worden war. “Mein Unterhose.” war das Letzte, was Miroku zustande brachte, ehe er sich der tröstenden Umarmung der Dunkelheit hingab.   Die Beiden Verursacher allen Unglücks saßen unterdessen in ihrem Zimmer und bekamen von dem ganzen Missverständnis nichts mit. Beide waren in die Knie gesunken und starrten fassungslos, ja völlig vom Glauben abgefallen auf die Koffer. Das war unmöglich, absolut unmöglich. “Die, die sind immer noch offen.” flüsterte Sheireen. Naralessa blieb stumm, in ihrem Herzen glomm ein Gefühl, welches sie in dieser Form noch nie auch nur ansatzweise gefühlt, ja gekannt hatte, Minderwertigkeitskomplexe, nannten es die Menschen. Ein Gefühl, was hieß man zweifelte an sich selbst, man fühlte sich schlechter als alle anderen, in diesem Fall als alle anderen Koffer. Etwas völlig undenkbares für Mädchen wie sie und Sheireen. Die Tür ging auf und die zwei, gerade über den Rand der Verzweiflung gesprungenen Mädchen blickten sich um. Byakuya und Sesshomaru, beide ausdruckslos, beide versuchten diese Maske zu wahren und beide beschlossen über diesen Vorfall niemals ein Wort zu verlieren. Nachdem dies stumm beschlossen war, ging Byakuya ganz vorsichtig zu den Koffern, entfernte die Sicherheitsverriegelung, drückte den Klamottenberg ein wenig runter und mit ein leisen *klack* rastete der Schließmechanismus ein. Dasselbe Spiel bei dem anderen Koffer. Schweigend, wie sie gekommen waren, gingen die Helden des Tages auch wieder.   Nach dem Vorfall in der Eingangshalle hatten es alle Beteiligten vorgezogen sich schweigend in die Zimmer zurückzuziehen. Taisho ging noch kurz seiner Pflicht als Lehrer und Vater nach und sah nach den Mädchen, seinen ursprünglichen Plan sie zur Rede zu stellen verwarf er schnell wieder, als er die paralysierten Gesichter der Beiden sah. Er wollte gar nicht wissen, was genau so schief gelaufen war, das war genug für einen Tag, er würde sich jetzt einfach in sein Bett legen und das alles vergessen.   Gähnend standen die Schüler am nächsten morgen abreisefertig vor der Herberge. Der Herbergsvater hatte sie merkwürdig abrupt verabschiedet und die Tür hatte er hinter sich auch ein wenig zu fest zugeschlagen, seltsamer Kerl. Zur großen Zufriedenheit der Schüler, gab es dieses Mal keine Komplikationen mit dem Bus und eine Stunde später befanden sie sich auf der Heimreise. Diese verlief im Großen und Ganzen identisch zur Hinfahrt. Die Parallelklasse machte sich oben breit, die Andere unten. Die Zwillinge machten Stimmung im Bus, die Paras beschwerten sich. Und die Lehrer, ja die, die lehnten sich absolut tiefenentspannt zurück und beglückwünschten sich selbst, dass sie eine weitere Klassenfahrt hinter sich gebracht hatten und das ohne Tote oder schwer Verletzte. Einzig Naraku war eifrig dabei seine `Was- Schüler- auf- einer- Klassenfahrt- nicht- tun- dürfen- Liste´ aufzufüllen und die neuen Erkenntnisse bei Zeiten in die `Was- ihr- alles- nicht- tun- dürft- Rede´ hinzuzufügen. Dazu kamen Sachen wie:   - Eine organisierte Party in der Stadt veranstalten, die vorher nicht erlaubt wurde                                        - Die Befehle oder Rufe der Lehrer so offensichtlich zu ignorieren                                        - In Discotheken gehen, sich betrinken                                        - Lehrer in Netzen fangen                                        -Lehrer mit Schuhen bombardieren Und zu guter Letzt noch in Großbuchstaben geschrieben.                                        -MAN FÄRBT DEN LEHRPERSONEN NICHT DIE HAARE!!!              Also alles in allem eine völlig normale Busreise, nachdem diese überstanden war, kam der Bus in den frühesten Morgenstunden wieder am Internat an. Bedächtig verließen die Schüler den Bus. Das Internat hatte sie endgültig wieder. Sie hatten das Internat, Ihr Internat wieder. Auch wenn es nicht der Ort war, an dem ihre Eltern waren (In den meisten Fällen zumindest nicht) So war es doch längst ein Zuhause geworden.   “Aaaa” breitbeinig stellte Dan sich auf den großen Platz vor dem Hauptgebäude grinsend betrachtete er das noch in Stille liegende Gelände. Sein Bruder gesellte sich zu ihm “Sweet, sweet home….”   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)