Geteilte Gefühle von Lyncifer ("Wem gehört mein Herz?") ================================================================================ Prolog: Flemmie und ich ----------------------- Nicht viele kannten mein Geheimnis. Nur wenige wussten die Wahrheit. Die Wahrheit … dass ich ein Jinchuriki war. Allerdings war ich kein normaler Jinchuriki, soweit man uns Jinchurikis als normal bezeichnen konnte. Ich war anders als die anderen. Alle anderen Jinchuriki hatten geschwänzte Tiere, die in der Umgangssprache auf Bijus genannt wurden. Mein Chakramonster gehörte nicht in diese Kategorie. Es gehörte nicht dazu. Und bis zu meiner Geburt war seine Existenz noch nicht einmal bekannt gewesen. Als ich geboren wurde, tauchte es zu ersten Mal auf … und wurde sofort in mir versiegelt. Alle hatten immer zu mir gesagt, dass dieses Monster gefährlich war und sie es nur in mir versiegelt hatten, um das Dorf zu schützen. Der dritte Hokage entschuldigte sich auch dafür, dass sie mich so leichtfertig geopfert hatten. Ich hatte sie damals alle gehasst. Alle, die von meinem Geheimnis wussten. Der Hokage, die Anbu, die mein Geheimnis kannten und meine Eltern. Ich hasste jeden von ihnen. Weil sie mich geopfert hatten und ein gefährliches Monster in mir versigelt hatten. Ich hasste sie alle … bis zu jenem Tag, an dem ich Sie kennen lernen durfte. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war oder wie ich hierhergekommen war. Ich befand mich in einem langen Flur. An den Wänden hingen Fackeln, die aber nur schwach Licht gaben. Ich spürte das Wasser an meinen nackten Füßen. Der ganze Flur war überflutet. Ich spürte ein seltsames Chakra. Es war angenehm und hell. Ja, so fühlte es sich an. Langsam ging ich geradeaus. Ich wusste nicht, warum ich weiter ging. Aber, es war fast so, als würde mich irgendetwas rufen. Das Wasser plätscherte unter meinen Schritten. Das Chakra wurde immer stärker. Irgendwann kam ich in einen dunklen, großen Raum. Auch an diesen Wänden hingen Fackeln, die dem Raum ein wenig Licht spendeten. Mein Blick glitt zu den riesigen Gitterstäben, die auf der anderen Seite des Raumes waren. Langsam ging ich auf sie zu. Auf der anderen Seite des Gitters war es dunkel. Ich konnte nicht erkennen, was sich auf der anderen Seite befand. Leicht kniff ich meine Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen. Aber, es half aber nichts. Mein Blick glitt zu einer der Fackeln. Vielleicht konnte ich so mehr sehen. Ich ging hin, nahm eine der Fackeln von der Wand und blieb wieder vor den Gitterstäben stehen. Zögerlich hielt ich die Fackel zwischen die Stäbe. Einen Augenblick erkannte ich noch nichts, dann sah ich, wie sich etwas bewegte. Sofort zog ich meine Hand zurück, ließ dabei die Fackel ins Wasser fallen. Mit einem Zischen erlosch die Fackel schließlich. Ich schluckte, drückte meine Hand an meine Brust. „Wer ist da?“, fragte ich vorsichtig. Niemand antwortete mir. Vielleicht hatte ich es mir nur eingebildet. „Ja?“, kam es plötzlich von der anderen Seite und zwei saphirblaue Augen schauten mich an. Meine Augen wurden größer und ich brachte kein Wort heraus. Erstaunt schaute ich die Gestalt an, die Näher kam und schließlich ins dumpfe Licht trat. Es war ein Wesen mit schneeweißem Fell und vier Flügeln auf dem Rücken. Das Fell auf seinem Kopf war hellblond. Leicht peitschte der buschige Schwanz durch die Luft. Es stand mir gegenüber und ich schaute zu ihm hoch. Größenmäßig war es fast noch einmal halb so groß, wie ich. „Wer … Wer bist du?“, fragte ich nach einer Weile. Sanft schaute es mich an: „Ich bin Flemmie. Ich bin das Monster, dass in dir versiegelt wurde.“ Es war seltsam. Schon immer hatte man mir erzählt, das Wesen, welches man in mir versiegelt hatte, wäre ein gefährliches Monster. Aber nun … Nun stand ich diesem Monster gegenüber und es kam mir überhaupt nicht mehr gefährlich vor. Ganz im Gegenteil. Es sah so sanft und friedlich aus. Ich spürte ihr Chakra. Es umgab mich, hüllte mich vollkommen ein. Es fühlte sich sanft an. „Bist du das Monster, das in mir versiegelt wurde?“, fragte ich, schaute ihr in die Augen. Flemmie nickte: „Ja, du kannst mich selbstverständlich auch Monster nennen, wenn du das willst.“ Auf einmal hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie als Monster bezeichnet hatte. „Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich, „Ich wollte dich nicht so nennen. Aber, man hat von dir immer nur als Monster gesprochen.“ „Ist schon in Ordnung.“, ihr Blick wurde betrübt, „Ich bin es gewohnt, so genannt zu werden. Es macht mir nichts.“Auch wenn sie das sagte, konnte ich erkennen, dass es sie sehr traurig machte. Ich streckte meine Hand nach ihr aus, berührte das Fell an ihrer Brust. Es fühlte sich schön weich an. Unentwegt schauten wir uns in die Augen. „Du … bist nicht gefährlich, oder?“, fragte ich vorsichtig. Flemmie schüttelte den Kopf: „Nein. Ich könnte niemals einem Menschen etwas antun.“ „Aber, warum sagen dann die Leute, dass du gefährlich bist?“ „Ich weiß es nicht.“, antwortete sie traurig, „Vielleicht haben sie Angst vor mir, weil sie mich nicht kennen.“ Ja, das wäre wahrscheinlich die logischste Erklärung. Sie war bis vor dreizehn Jahren wirklich unbekannt gewesen. Ich konnte es verstehen. Aber, gleichzeitig tat es mir auch leid, dass ich sie all die Jahre ignoriert hatte. „Es tut mir leid.“, entschuldigte ich mich und schaute traurig zu Boden, „Es tut mir leid, dass ich dich all die Jahre ignoriert und verdrängt habe. Verzeih mir.“ Es ist schon ok.“, sie lächelte, „Ich bin froh, dich endlich kennen zu lernen … Minami.“ Als sie meinen Namen nannte, schaute ich auf und lächelte sie an: „Ja, ich freue mich auch … Flemmie.“ „Von jetzt an, werde ich dich immer unterstützen, wenn du mich brauchst.“, sprach Flemmie sanft. Ich lächelte: „Und ich werde dich niemals allein lassen und immer für dich da sein.“ Ich verschränkte meinen kleinen Finger mit einer ihrer Krallen: „Wir bleiben zusammen … Für immer und ewig.“ Ich spürte, wie der Wind über meine Haut strich. Die warmen Sonnenstrahlen schienen auf meine Haut. Ich öffnete meine Augen, als ein Schatten sich über mich legten und schaute direkt in die blauen Augen von Naruto, der mich breit angrinste: „Hi, Minami.“ Ich lächelte: „Hi, Naruto.“ Sein Grinsend wurde breiter und er setzte sich neben mich ins Gras: „An was denkst du denn grade?“ Ich setzte mich aufrecht hin, lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter: „Ich hab mich nur an etwas erinnert, das ist alles.“ „An deine erste Begegnung mit Flemmie?“, fragte Naruto neugierig und ich nickte leicht: „Ja.“ Dann entfernte ich mich wieder von ihm, zog meine Beine an meinen Körper und schaute zum Himmel, „Das Ganze ist jetzt schon vier Jahre her.“ „Vier Jahre, in denen wir unzertrennlich sind.“, hörte ich Flemmies Stimme in meinem Kopf. Ich lächelte leicht: Ja, da hast du recht. Seit diesem Tag, sind wir Freunde. „Du hast echt Glück.“, hörte ich Naruto sagen und schaute ihn überrascht an: „Wieso?“ Emotionslos schaute er zu Boden, dann zu mir: „Du verstehst dich mit deinem Monster. Kyubi weigert sich immer noch, mit mir Freundschaft zu schließen.“ Ich legte meine Hand auf die Schulter meines blonden Teamkameraden: „Das wird schon, Naruto. Irgendwann wird auch Kyubi seinen Hass vergessen.“ Er schaute mich mit großen Augen an: „Meinst du?“ ich nickte: „Ja.“ Dann grinste ich: „Ganz bestimmt.“ Naruto erwiderte mein Grinsen. Ich mochte es, wenn Naruto so grinste. Wenn er fröhlich und gut gelaunt war. Ich mochte diesen Naruto, der immer scherzte und lächelte. Anders wollte ich meinen Teamkameraden gar nicht erleben. Naruto war mein bester Freund. Wir kannten uns schon, seit wir Kinder waren. Und seit wir wussten, dass der andere ebenfalls ein Jinchuriki war, war unsere Freundschaft noch tiefer geworden. Sie war genauso tief, wie meine Freundschaft mit Flemmie. „Du meinst, ich kann deine Flügel benutzen, wenn ich sie brauche?“, ich schaute Flemmie an, die neben mir an der Wand saß. Sie nickte lächelnd: „Ja, wenn du sie brauchst, werde ich sie dir jederzeit leihen.“ Mein Blick wanderte an die Decke: „Heißt das, dass ich dann auch fliegen kann?“Wieder nickte meine geflügelte Freundin: „Genau. So kannst du auch dem Himmel näher kommen.“ „Irgendwann …“, begann ich flüserternd, zog die Beine an meinen Körper und schlang meine Arme um meine Knie, „Irgendwann können wir beide zusammen fliegen.“ Ich spürte Flemmies fragenden Blick: „Wir beide? Zusammen?“ Ich nickte und schaute sie entschlossen lächelnd an: „Ja, ich finde eine Möglichkeit, wie ich das Siegel breche und dich befreien kann.“ Sie schaute mich mit großen blauen Augen an, dann lächelte sie: „Ja, ich glaube fest an dich. Du wirst dass schaffen.“Ich hielt ihr meinen kleinen Finger hin. Sofort verschränkte sie eine Kralle mit meinem Finger. „Ich verspreche es.“, sprach ich, „Ich werde nicht aufgeben, bis ich eine Lösung gefunden habe. Ich gebe nicht auf. Irgendwann schaffe ich es.“ Flemmie nickte nur lächelnd und ihre Augen funkelten froh. Kapitel 1: Shikamaru und ich ---------------------------- Es war früh am Morgen. Die Sonne schien am Himmel und kaum eine Wolke war zu sehen. Es war ein friedlicher Tag in Konoha. Ich saß am Frühstückstisch. Asuma war bereits weg. Gestern Abend hatte er mir gesagt, er heute ganz früh auf eine Mission musste. Also war ich nun allein in seiner Wohnung. Ich biss von meinem Brötchen ab, während ich aus dem Fenster schaute. Ein Vogel landete auf einem Ast, vor dem Fenster und betrachtete mich, legte dabei seinen Kopf schief. Ich lächelte leicht, dann flog er auch schon wieder weg. Vögel … frei und ungebunden. Anders als wir Menschen. Wir waren an ein Dorf oder ein Land gebunden. Von Geburt bis zum Tod. Außer die, die sich dazu entschieden, ein Leben als Verräter zu leben. Diese Leute hatten ihren Dörfern den Rücken gekehrt und sich so ihre Freiheit genommen. Sie waren Vogelfrei. Wenn man so jemanden gefangen hatte, konnte man mit ihm machen, was man wollte. Sie hatten keinerlei Menschenrechte mehr. Sie waren ausgestoßene. „So ein Leben … ist doch furchtbar.“, flüsterte ich leise, während ich immer noch aus dem Fenster schaute. „Was für ein Leben?“, hörte ich Akira fragen und drehte mich zu ihm um. Er lag in einer Ecke der Küche und schaute mich mit seinen gelben Augen an. „so ein Leben als Nuke – Nin.“, antwortete ich, „Ich hab grad ein bisschen über so ein Nuke – Nin – Leben nachgedacht.“ Sofort legte der schwarze Wolf den Kopf schief: „Warum denkst du denn über so etwas nach, Minami?“ Ich zuckte mit den Schultern: „Nur so.“ Er erhob sich, trottete langsam auf mich zu und legte seinen Kopf auf meinem Schoß ab. Sofort legte ich meine Hand auf seinen Kopf und fing an ihn zu kraulen, während mein Blick wieder zum Fenster glitt: „Weißt du, wann Asuma weg ist?“ Ich spürte, wie Akira leicht nickte: „Ja, er ist weg, bevor die Sonne komplett aufgegangen war. Es war noch dämmerig, als er weg ist.“ „Achso.“, flüsterte ich und biss erneut von meinem Brötchen ab. Nachdem ich fertig gegessen hatte, räumte ich das Geschirr und die restlichen Lebensmittel weg. Wieder schaute ich aus dem Fenster, während ich das dreckige Geschirr abwusch. Akira saß neben mir, beobachtete mich haargenau: „Bist du wieder im Gedanken, Minami?“ Leicht schüttelte ich den Kopf: „Nee, eigentlich nicht.“ Ich schaute ihn an, dann fiel mein Blick auf die Küchenuhr. 09:26 Uhr. „Oh, ich muss mich beeilen.“, sprach ich und räumte das abgewaschene Geschirr weg, „Naruto kommt in vier Minuten, um mich ab zu holen.“ Das machte er jeden Tag. Jeden Tag holte Naruto mich zum Training ab. Ob Sakura wieder mit uns trainierte? Seit sie vor fast drei Jahren die Schülerin von Tsunade geworden war, trainierte sie kaum noch mit uns. Ihr Training sah anders aus, als unseres. Ich ließ das Wasser aus der Spüle, räumte den Waschlappen und das Geschirrtuch weg und ging dann in den Flur. Aus der Kommodenschublade holte ich mein Stirnband heraus, welches ich mir um den Hals band. Ich mochte es nicht, es auf dem Kopf oder an der Stirn zu tragen. Darum trug ich es um den Hals. Außerdem sah es so an mir immer noch am besten aus. Akira blieb im Türrahmen stehen und spitzte seine Ohren. Im gleichen Augenblick klopfte es an der Tür. Das war bestimmt Naruto. Schnell zog ich mir noch meine Schuhe an und öffnete die Tür. „Hi Na … Shikamaru?“, erstaunt schaute ich den Schwarzhaarigen an, der vor mir stand. Wie immer hatte er seine Haare zu einem Zopf zusammengebunden und schaute zur Seite, hatte die Hände in seinen Hosentaschen verborgen. Es kam wirklich selten vor, dass er zu uns nach Hause kam. Aber, wahrscheinlich war er wegen Asuma da und nicht wegen mir. „Asuma ist nicht da, Shikamaru.“, erklärte ich und legte meinen Kopf schief, „Er ist auf einer Mission. Ich dachte, du wüsstest das.“ „Das weiß ich auch.“, gab er schließlich zurück, „Eigentlich wurde ich nur geschickt, um dir zu sagen, dass euer Training heute ausfällt.“ Erstaunt schaute ich ihn an: „Das Training fällt aus?“ Mein gegenüber nickte: „Ja. Kakashi und Yamato mussten auf eine Mission und weil momentan kein Jo – Nin da ist, der euch betreuen kann, fällt euer Training aus. Ich sollte dir nur Bescheid sagen.“ „Ok. Danke.“, sprach ich. Shikamaru wich meinem Blick aus, kratzte sich am Hinterkopf: „Wenn du Lust hast, können wir beide ja heute etwas zusammen machen. Ich habe heute frei.“ Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Irgendwie war es doch sehr süß, dass Shikamaru mit mir etwas unternehmen wollte. „Ja, ok.“, erwiderte ich, „Warte, ich hole nur noch meine Tasche.“ Sofort ging ich zurück in den Flur, nahm meine Tasche vom Kleiderhacken und hängte sie mir um. Mein Portmonee hatte ich in meiner Tasche gelassen. Ich schnappte mir meinen Schlüssel und blieb vor Shikamaru stehen: „So jetzt können wir los.“ Der schwarzhaarige junge Mann nickte nur stumm. Mein Blick fiel auf Akira, der immer noch im Türrahmen der Küche stand und mich anschaute. „Kommst du auch mit, oder möchtest du hierbleiben?“, fragte ich. „Ich bleibe hier.“, antwortete Akira ruhig, „Ich fühle mich eh nicht so gut. Mach dir einfach einen schönen Tag.“ In letzter Zeit sagte er das öfter, dass es ihm nicht gut ginge. Besorgt schaute ich ihn an: „Kommst du denn allein zurecht? Wenn es dir nicht gut geht, dann kann ich auch hierbleiben und dir ein wenig Gesellschaft leisten.“ Akira schüttelte den Kopf: „Nein, das geht schon. Geh und genieße deinen freien Tag. Ich leg mich noch ein bisschen hin. Mir geht es nachher bestimmt wieder besser.“ Seit geraumer Zeit schon hatte ich das Gefühl, dass er mich anlog. Allerdings konnte ich es ihm nicht beweisen. Einmal hatte ich ihm aufgelauert und versuchte, ihm zu folgen. Allerdings bog er damals um eine Ecke ab und war ganz plötzlich verschwunden. Auch sein Chakra konnte ich nicht mehr spüren. Es war seltsam gewesen. Einen Augenblick noch schaute ich ihn eindringlich an, dann nickte ich leicht: „Ok, ruh dich aus. Bis später.“ „Bis später.“, sprach er noch und ich schloss dann die Haustür. Einen Moment lang starrte ich noch auf die Tür. „Alles ok?“, fragte Shikamaru und ich schaute ihn erstaunt an, nickte dann leicht: „Ja, alles ok. Wir können gehen.“ Ich täuschte ein Lächeln vor, damit Shikamaru zumindest dachte, das wirklich alles in Ordnung sei. Ich mochte es nicht, wenn meine Freunde sich Sorgen um mich machten. Shikamaru ließ mir den Vortritt und lief dann neben mir her. „Du hast in letzter Zeit auch ziemlich viele Missionen, oder?“, fragte ich nach einer Weile des Schweigens. Ich wusste, dass Shikamaru nicht sonderlich gesprächig war. Aber, mich erdrückte diese Stille immer. Ich hasste schweigen. „Ja, das stimmt.“, antwortete er und kratzte sich am Hinterkopf, „Und das ist echt nervig. Ich bin grad wieder in Konoha angekommen, da muss ich auch schon wieder auf die nächste Mission.“ Das Shikamaru genervt war, war nichts Neues. Immerhin war er schnell von irgendetwas genervt. Ich kicherte und erntete daraufhin einen verwirrten Blick von meinem Begleiter: „Was ist denn so lustig?“ Erneut kicherte ich: „Nichts wichtiges. Ich finde es irgendwie witzig, dass du immer von allem genervt bist. Choji ist wohl der Einzige, der dich nicht nerven kann, oder?“ „… und du.“, sprach er leise und ich schaute ihn überrascht an. Verlegen hatte seinen Blick abgewandt und kratzte sich mit seinem Zeigefinger seine Wange. Sein Verhalten überraschte mich doch etwas. Shikamaru und ich kannten uns schon viele Jahre und noch nie hatte er mir gesagt, dass ich ihn nicht nervte. Aber er war wirklich niedlich. „Ist das dein ernst?“, fragte ich lächelnd, „Das muss dir doch nicht peinlich sein, Shika. Du nervst mich auch überhaupt nicht.“ Das war sogar die Wahrheit. Shikamaru war, zumindest in meinen Augen, eine sehr angenehme Person. Ich konnte mich mit ihm unterhalten, ohne dass irgendwelche sinnlosen Gespräche aufkamen. Und er versuchte nicht, sich aus der Menge hervor zu heben. Er war schon etwas Besonderes. Er war ein super Stratege und ein Genie. So jemanden gab es wirklich selten. Er schaute mich an, in seinen Augen waren kaum Emotionen zu erkennen. „Ich mag dich.“, gab ich lächelnd zu, „Wirklich.“ Kurz schaute er mich erstaunt an, dann schloss er leicht lächelnd seine Augen: „du magst mich also, ja? Kann ich mir darauf etwas einbilden?“ Ich grinste: „Ich denke schon.“ Dann schaute ich überlegend zum Himmel und legte meinen Zeigefinger an mein Kinn: „Eigentlich, kannst du dir wirklich viel darauf einbilden. Ich sage das nämlich nicht zu jedem.“ „Da fühle ich mich geehrt, dass du das ausgerechnet zu mir sagt.“ Ich lächelte nur, während ich wieder nach vorn schaute. Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her. Die Menschen strömten an uns vorbei. Wieder war diese Stille da. Aber, irgendwie war sie nicht so erdrückend, als am Anfang. „Weißt du, an was mich das ein bisschen erinnert?“, fragte ich ihn und schaute meinen schwarzhaarigen Begleiter an. Shikamaru erwiderte meinen Blick, schüttelte aber leicht den Kopf: „Nein, an was denn?“ Ich lächelte leicht, legte meinen Kopf etwas schief: „Ein bisschen kommt mir das vor, wie ein Date.“ Sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das in diesem Augenblick auch klar wurde. Es stimmt ja. Er hatte mich gefragt, ob ich etwas mit ihm unternehmen wollte und ich stimmte zu. Wenn man es genau nahm, waren wir bei einem Date. Obwohl man das so eigentlich auch nicht so sagen konnte. Immerhin war für uns nie mehr als Freundschaft gewesen. Zumindest bei mir. Aber, wie sah es bei ihm aus? War ich für ihn mehr, als nur eine Freundin? Schnell schüttelte ich den Kopf. Vollkommener Quatsch. Shikamaru würde doch niemals auf mich stehen. Das war einfach lächerlich. So etwas Blödes. Ich schielte zu ihm. Er hatte seinen Blick wieder nach vorn gerichtet. Ob er gerade auch darüber nachdachte? Ich hatte echt keine Ahnung. Bei Shikamaru konnte ich wirklich nicht einmal ansatzweise erahnen, was in seinem Kopf vorginge. Eine Weile waren wir durch die Stadt gelaufen und uns unterhalten. Nicht über dieses Thema, sondern über normales, wie zum Beispiel seine letzte Mission verlaufen war, oder wie weit wir mit unserem Training waren. Über so etwas redeten wir. Nach einer Weile hatte dann mein Magen angefangen, zu knurren und uns fiel auf, das wir bereits seit fast vier Stunden ziellos durch die Stadt gelaufen waren. Wir gingen zu Ichiraku und bestellten uns dort eine Nudelsuppe. Mit Naruto ging ich auch oft hierhin. Wir beide liebten Nudelsuppe einfach. Für uns gab es nichts Besseres. „Musst du eigentlich bald wieder auf eine Mission, Minami?“, fragte Shikamaru, bevor er anfing zu essen. Mit vollem Mund schaute ich ihn an, kaute aber erst einmal aus, bevor ich ihm antwortete: „Nein, momentan nicht. Obwohl ich gern mal wieder auf eine Mission gehen würde. Immerhin ist meine letzte Mission schon zwei Wochen her.“ „Wenn du willst, kann ich Tsunade fragen, ob du mich bei meiner nächsten Mission begleiten kannst.“, schlug er vor. Ich grinste begeistert: „Das wäre echt super. Ich brauche dringend mal wieder etwas Abwechslung, sonst sterbe ich noch vor Langweile.“ Denn letzten Satz hatte ich fast geseufzt. Immerhin war es wirklich langweilig, wenn man als Ninja keine Aufträge erfüllen musste. „Wenn das so einfach ginge, würde ich dir ein paar von meinen Missionen abgeben.“, erwiderte Shikamaru, „Anscheinend hat Tsunade wieder vor, mich auf zig Missionen zu schicken.“ „Du tust mir leid.“, erwiderte ich, „Ich hätte auch die Schnauze voll, wenn ich so viele Missionen nacheinander machen müsste.“ Er lächelte leicht: „Du verstehst mich, Minami. Eine der wenigen Personen.“ Ich grinste: „Tja, ich hab einfach ein Gespür dafür.“ Shikamaru wollte gerade etwas sagen, als eine bekannte Stimme in unsere Ohren drang: „Ich glaub’s ja nicht.“ Sofort drehten wir uns um und entdeckten Kiba, Choji und Akamaru, die uns mit großen Augen anschauten. „Was macht ihr beide denn hier?“, fügte Kiba hinzu und schaute zwischen uns hin und her. Dann grinste er geheimnisvoll: „Habt ihr beide etwa ein Date.“ Sofort wurde ich hochrot im Gesicht und war überhaupt nicht in der Lage, darauf etwas zu erwidern. „Ach, quatsch.“, warf Shikamaru sofort ein, stand auf und ich schaute ihn an. Auch seine Wangen waren gerötet und er schaute die anderen genervt an. „Ich fasse es nicht, Shikamaru.“, gab Choji empört von sich, „Warum erzählst du mir denn nicht, dass du und Minami ein Date habt?“ „Ich hab’s doch gerade eben schon gesagt, Choji.“, erwiderte Shika genervt, „Minami und ich haben kein Date!“ „Ja, klar.“, Kiba grinste breit, „Deshalb sitzt ihr beide auch zu zweit hier und esst Nudelsuppe.“ „Darf ich nicht mal mit Minami in Ruhe Nudelsuppe esse, ohne dass ihr gleicht denkt, wir hätten ein Date?!“ Sofort stemmte der Inuzuka seine Hände in seine Hüften: „Wieso gibst du nicht einfach zu, dass du mit Minami etwas anfangen willst.“ Er zuckte mit den Schultern: „Ich kann es dir ja nicht einmal verübeln. Minami ist wirklich hübsch.“ Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die anderen total vergessen hatten, dass ich noch hier saß. Shikamaru wollte gerade eine patzige Antwort geben, als ich ihn am Ärmel zog. Er schaute mich an. „Bleib ruhig, Shikamaru.“, sprach ich und schaute dann Kiba und Choji an: „Lass dich doch nicht von einem Typen mit aufgemalten Dreiecken provozieren.“ Dann ließ ich seinen Ärmel wieder los und widmete mich wieder meiner Suppe: „Da ich ja bis jetzt nur heiße Luft für euch war, will ich jetzt noch einmal bestätigen, dass Shikamaru und ich kein Date haben. Wir sind nur zwei gute Freunde, die zusammen eine Nudelsuppe essen. Mehr nicht.“ Ich spürte Kibas misstrauischen auf mir. „Starr mich nicht so an, Kiba.“, sprach ich und drehte mich wieder zu ihm um, „Das nervt mich nämlich.“ Mürrisch schaute er mich an, dann murmelte er noch etwas Unverständliches und schaute dann seinen vierbeinigen Begleiter an: „Komm Akamaru.“ Dieser bellte und schon trotteten die beiden davon, ohne uns auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Freundlich lächelnd schaute ich zu Choji: „Na, Choji. Magst du uns nicht ein bisschen Gesellschaft leisten?“ Er schaute zuerst mich an, dann zu Shikamaru. Dann lächelte das liebenswerte Dickerchen verlegen und kratzte sich am Hinterkopf: „Nein danke. Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas erledigen muss. Bis später.“ Bevor Shikamaru, oder ich reagieren konnten, war er auch schon weg. Wir schauten uns verwirrt an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er uns nicht geglaubt hatte, dass wir kein Date hatten. Anscheinend dachte er, er würde uns stören. Shikamaru seufzte genervt und setzte sich wieder hin: „Ich fasse es nicht. Das sie auch immer in alles irgendetwas hineininterpretieren müssen.“ „Ja, so sind sie nun einmal.“, sprach ich und aß meine Suppe weiter, die bereits nur noch lauwarm war. Auch Shikamaru aß weiter. „Das macht dann 800 Ryo.“, wurde uns der Preis genannt. Sofort kramte ich nach meinem Portmonee, um meine Nudelsuppe zu zahlen. „Ich mach das.“, Shikamaru legte eine Hand auf meine und ich schaute ihn erstaunt an. Er lächelte leicht: „Ich lad dich ein.“ Ich wurde leicht rot im Gesicht. Es machte mich einfach verlegen, dass er für mich mit zahlen wollte. Er nahm seine Hand von meiner und kramte sein Portmonee aus seiner Hosentasche und zahlte dann unsere Nudelsuppen. Als wir den Laden verließen, schaute ich verlegen zu Boden: „Danke … das du mich eingeladen hast, Shikamaru.“ „Ach, das ist doch kein Problem.“, gab er nur zurück, „Immerhin habe ich dich gefragt, ob du etwas mit mir machen willst. Da sehe ich es doch als meine Pflicht, dich einzuladen.“ Es war wirklich süß, dass Shikamaru sich wie ein Gentleman verhielt. Ich schaute ihn an: „Weißt du was?“ Sofort erwiderte er meinen Blick: „Was denn?“ Ich grinste: „Das nächste Mal gehen wir mit Asuma essen und bringen ihn dazu, uns ein zu laden.“ Kurz schauten mich die braunen Augen an, dann lächelte der Schwarzhaarige: „Ja, gute Idee. So machen wir es.“ Den Rest des Tages verbrachten wir ebenfalls zusammen. Wir gingen zu ihm nach Hause und spielten auf der Veranda ein paar Runden Shogi. Mir war von Anfang an klar gewesen, dass ich überhaupt keine Chance gegen ihn hatte. Er war einfach zu gut. „Ach komm schon.“, klagte ich und schaute ihn schmollend an, „Kannst du mich denn nicht ein einziges Mal beim Shogi gewinnen lassen, Shika.“ Er lächelte kühl: „Wenn ich dich mit Absicht gewinnen lassen würde, dann würdest du es ja nie lernen.“ Beleidigt blies ich meine Wangen auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt sei nicht so bockig, Minami.“, sprach er, während er die Shogi – Steine wieder auf die richtigen Positionen setzte, „Na komm. Wir spielen noch eine Runde. Vielleicht schaffst du es jetzt, mich zu schlagen.“ Einen Augenblick schaute ich ihn noch mürrisch an, dann seufzte ich: „Ja, ok.“ Ich fing an, bewegte den ersten Stein. Dann war Shikamaru dran. Wir spielten weiter. Und es passierte so, wie die anderen Male davor. Shika setzte einen Stein nach dem anderen von mir außer Gefecht. Und am Ende hatte er mich wieder Matt gesetzt. Ich hatte am Anfang an nicht daran geglaubt, dass ich ihn schlagen konnte. Shikamaru war einfach zu gut im Shogi. Ich seufzte, stand auf und ging zu dem Teich rüber. Ich ging in die Hocke und schaute auf das Wasser. Einen Augenblick tat sich nichts, dann hörte ich Schritte und einen Augenblick später sah ich Shikamarus Spiegelbild im Wasser. „Du musst jetzt aber nicht schmollen, Minami.“, sprach er, „Wenn du magst, übe ich so lange mit dir, bis du mich schlagen kannst.“ Langsam schloss ich meine Augen: „Ich hab keine Lust mehr zu spielen.“ Shikamaru sagte nichts. Einige Augenblicke blieben wir beide stumm. „Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte der Schwarzhaarige nach einer Weile. Leicht schüttelte ich den Kopf, schaute ihn dann an: „Nein. Es sei denn, du möchtest das ich gehe.“ „Nein.“, gab er sofort zurück und schaute verlegen zur Seite, „So habe ich das nicht gemeint. Ich … ich hab dich gern in meiner Nähe.“ Ich schaute ihn erstaunt an, dann wurde ich rot im Gesicht. Irgendwie verhielt er sich mir gegenüber heute seltsam. Diese Andeutungen … noch nie hatte er mir gegenüber solche Andeutungen gemacht. Ich schluckte leicht, schaute dann wieder zum Wasser. „Minami.“, hörte ich Flemmie sagen, „Ist alles in Ordnung?“ Leicht schüttelte ich den Kopf: Nicht wirklich. Ich fühle mich komisch. „Shikamaru scheint dich sehr zu mögen, Minami.“, ertönte die Stimme meines Chakramonsters. Ich ignorierte ihren Kommentar und stand auf, blieb neben Shikamaru stehen. „Warum sagst du so etwas zu mir?“, fragte ich leise, hatte meinen Blick immer noch auf das Wasser gerichtet. Ich sah, dass Shikamaru mich anschaute: „Was meinst du?“ „Du sagst die ganze Zeit schon so komische Sachen zu mir.“, flüsterte ich, „Dass ich dich nie nerve und dass du mich gern in deiner Nähe hast.“ „Es ist aber die Wahrheit.“, sprach er, „Darf ich das etwa nicht zu dir sagen?“ Ich wusste darauf keine Antwort. Plötzlich ergriff er meine Hand. Sofort wurde mir heiß und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Er legte seinen anderen Arm um meiner Schultern, drehte mich zu sich und drückte mich an sich, ohne meine Hand auch nur los zu lassen. Mit großen Augen schaute über seine Schulter. Er war mir so nahe. Mir wurde immer heißer. „Shika …“, flüsterte ich leise. Er drückte mich fester an sich, mein Kopf lag auf seiner Schulter. „Minami.“, hauchte er leise, „Versprich mir, dass du immer auf dich aufpasst und nie etwas unüberlegtes tust.“ Ich verstand seine Sorge nicht. Noch nie hatte er sich so verhalten. Er verhielt sich so seltsam. Langsam ließ Shikamaru meine Hand los, schlang seinen anderen Arm ebenfalls um mich. „Versprich es mir.“, flüsterte Shikamaru mir ins Ohr. „Ich … ich versprech’s dir.“, hauchte ich zurück, legte vorsichtig meine Hand auf sein Schulterblatt und vergrub die Finger meiner anderen Hand in seine Seite. Erst in diesem Augenblick fiel mir Shikaku auf, der auf der Terrasse stand und uns beobachtete. Sofort wurde ich rot im Gesicht. Eindringlich schaute er uns an, dann lächelte er leicht: „Ich hoffe, ich störe euch nicht.“ Shikamaru ließ etwas von mir ab und drehte sich um und schaute seinen Vater an. „Was ist?“, fragte er und klang etwas genervt. Anscheinend fühlte er sich gerade doch etwas genervt von seinem Vater. „Minami.“, sprach Shikaku, „Ich würde mich gern mal mit dir allein unterhalten.“ Unzufrieden schaute Shikamaru seinen Vater an, dann ließ er mich los. Langsam ging er an seinem Vater vorbei, blieb neben ihm stehen und drehte sich noch einmal zu mir um. Unsere Blicke trafen sich und die Zeit schien in diesem Augenblick still zu stehen. Dann drehte Shikamaru sich um und ging, ließ mich mit Shikaku allein. Ohne zu zögern setzte er sich auf den Boden, an das Shogi – Brett und schaute mich an. „Setz dich.“, sprach er und deutete auf den Platz, ihm gegenüber. Ich wusste nicht, was er mit mir zu bereden hatte. Vielleicht wollte er, dass ich mich von seinem Sohn fern hielt. Immerhin war er einer der wenigen, die von Flemmie wussten. Einen Augenblick zögerte ich noch, dann ging ich zu ihm herüber und setzte mich. Dann setzte er den ersten Stein. Ich hatte eigentlich keine Lust noch eine Runde Shogi zu spielen. Allerdings wollte ich Shikaku gegenüber auch nicht unhöflich sein. Ich setzte einen meiner Steine. „Weißt du, warum ich mit dir reden wollte?“, fragte der schwarzhaarige Mann, während wir weiter spielten. Leicht schüttelte ich den Kopf: „Nein, wenn ich ehrlich bin nicht.“ „Es geht um Shikamaru.“, antwortete er mir. In diesem Augenblick hatte mich seine Antwort so abgelenkt, dass ich den falschen Stein gesetzt hatte. „Willst du es ändern?“, fragte mein gegenüber und schaute mich an. Leicht schüttelte ich den Kopf, hatte den Blick immer noch auf das Shogi – Brett gerichtet: „Nein, ist schon in Ordnung so.“ Er legte einen seiner Steine, somit verlor ich meinen Bischof. Es war mein Fehler gewesen. „Du wolltest mit mir über Shikamaru sprechen, Shikaku?“, fragte ich vorsichtig und schaute ihn an. Er nickte: „Ja.“ „Um was geht es denn genau?“ „Er mag dich sehr gern.“, antwortete Shikas Vater. Ich hielt in meiner Bewegung inne. Aus dem Augen winkel heraus sah ich, wie er seine Arme vor der Brust verschränkte: „Ich frage mich, ob du ihn auch magst.“ „Natürlich mag ich ihn.“, sprach ich leise, „Er ist immer nett zu mir und ich verbringe gern Zeit mit ihm.“ „Er liebt dich.“, Shikaku sprach es schließlich aus, „Er ist schon seit langer Zeit in dich verliebt.“ Ich schluckte, starrte unentwegt auf den Spielstein, den ich gerade bewegen wollte. „Ich will dass mein Sohn glücklich ist.“, erwiderte Shikaku und schaute mich eindringlich an. Worauf wollte er hinaus? Dass ich ihn nicht glücklich machen konnte? Das er mit mir nur unglücklich werden würde? Ich ließ den Stein fallen, stand auf und ging zurück zum Teich. Es war mir so unangenehm mit Shikaku über so etwas zu reden. Vor allem, weil es doch um Shikamarus Gefühle ging. Wieder ging ich in die Hocke und schaute auf das Wasser. Ein paar Augenblicke später tauchte Shikakus Spiegelbild auf. „Hab ich dich jetzt aus der Fassung gebracht?“, fragte er und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich nickte leicht: „Ja.“ „Tut mir leid.“, entschuldigte er sich, „Das war nicht meine Absicht. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass es mich freuen würde, wenn du vielleicht meine zukünftige Schwiegertochter wirst, Minami.“ Erstaunt schaute ich zu ihm auf. Er würde sich freuen, wenn Shikamaru und ich heiraten würden? Ich war baff. Shikaku meinte das ernst. Er lächelte leicht: „Das ist mein ernst, Minami.“ „Aber …“, ich stoppte kurz und legte meine Hand auf den Bauch, „Ich bin doch ein Jinchuriki, Shikaku.“ „Na und?“, erwiderte er, „Mein Sohn weiß das auch und er hat sich trotzdem in dich verliebt. Nicht das Monster, das in dir versiegelt ist, macht dich zu der Person, die du bist. Du selbst machst dich zu dieser Person.“ Mein Körper fing an zu zittern, dann beruhigte ich mich wieder. Leicht lächelte ich: „Ja, du hast recht.“ Dann schaute ich wieder zum Wasser. Shikaku hatte wirklich recht. Ich war so, wie ich war, weil ich selbst mich so entwickelt hatte und nicht, weil Flemmie in mir versiegelt wurde. Ich erhob mich, mein Blick schweifte zum Himmel. Erst in diesem Augenblick fiel mir auf, dass die Sonne bereits unterging und den Himmel in ein seichtes orange färbte. „Ich sollte langsam nach Hause gehen.“, sprach ich leise und schaute Shikaku an, „Wir können ja das nächste Mal weiter spielen.“ Er kicherte leise: „Ja, so machen wir es.“ Shikaku brachte mich noch zur Tür und ich verbeugte mich zur Verabschiedung. Ich ging dann, bog um die Ecke und blieb erstaunt stehen, als ich Shikamaru sah, der an der Wand lehnte und zum Himmel schaute. Als er mich bemerkt hatte, schaute er mich an. Ich lächelte: „Bringst du mich nach Hause, Shika?“ Sofort stieß er sich von der Wand ab und ich blieb neben ihm stehen, lächelte immer noch. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Ich fand die Stille erdrückend, aber ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte, um diese Stille zu brechen. „Hat er es dir gesagt?“, fragte Shikamaru nach einer Weile und ich schaute ihn an. Er hatte seinen Blick nach vorn gerichtet. Dann schaute er mich an: „Was ich für dich empfinde?“ Jetzt erst verstand ich, was er gemeint hatte. Ich schaute wieder geradeaus, nickte leicht: „Ja, hat er.“ Ich hörte Shikamaru genervt seufzen: „Man, und ich dachte, dass ich Papa vertrauen kann. Und dann plaudert er es einfach aus.“ „Ist schon ok.“, sprach ich sanft. „Nein, ist es nicht.“, entgegnete er sofort, „Immerhin wäre es meine Aufgabe gewesen, es dir zu sagen und nicht seine.“ „Hättest du es mir denn verraten?“, ich schaute ihn an, legte meinen Kopf leicht schief. Verlegen schaute Shika zur Seite und kratzte sich am Hinterkopf: „Weiß nicht. Vielleicht.“ Ich musste etwas sagen. „Shikamaru … ich …“ „Du brauchst nichts zu sagen.“, unterbrach er mich, „Ich weiß schon, was du mir sagen willst. Ich bin für dich nicht mehr als der Freund, mit dem du immer Shogi spielen kannst.“ Traurig schaute ich ihn an: „Das stimmt nicht. Du bist für mich nicht nur der Freund, mit dem ich Shogi spielen kann.“ Er schaute mich an, blieb allerdings stumm. Ich fuhr fort: „Du bist der Freund, zu dem ich immer gehen kann, wenn ich nicht weiter weiß. Du bist der Freund, der immer eine Lösung für alle möglichen Probleme hat. Du bist der Freund, der immer für mich da ist.“ Ich schloss meine Augen: „Du bist der Freund, der immer für mich da ist, den ich mehr liebe als einen Freund oder einen Bruder.“ Dann schaute ich ihn an, sah sein erstauntes Gesicht und seine geweiteten Augen. Ich eilte auf ihn zu, drückte für einen kleinen Augenblick meine Lippen auf seine Wange. Erstaunt schaute er mich an. Ich rannte, ließ ihn einfach stehen. Er folgte mir nicht, sonst hätte er mich schon längst eingeholt. Es war in Ordnung. Ich wusste, dass wir darüber noch einmal reden würden. Er würde wieder auf mich zu kommen. Shikamaru würde das nicht auf sich beruhen lassen. Vor meiner Haustür blieb ich stehen. Ich kramte meinen Schüssel aus meiner Tasche und schloss auf. „Akira.“, rief ich, während ich die Tür wieder schloss, „Ich bin wieder da.“ Es kam keine Antwort. Ich stutzte, stellte dann meine Tasche ab und ging durch den Flur: „Akira?“ Ich schaute in der Küche, im Wohnzimmer und auch in meinem Zimmer nach. Allerdings fand ich Akira nirgendwo. In Asumas Zimmer brauchte ich gar nicht nachsehen, weil weder ich noch Akira da hinein gingen. Im Wohnzimmer ließ ich mich auf das Sofa fallen. Hatte er sich schon wieder weggeschlichen? Hatte er mich heute Morgen schon wieder angelogen? Morgen musste ich unbedingt mit Akira reden. So konnte das nicht mehr weitergehen. Langsam hatte ich echt die Schnauze voll davon, dass er immer wieder verschwand und ich nicht wusste, wo er war. Allerdings brachte es mir in diesem Augenblick recht wenig, sich Gedanken darüber zu machen. Immerhin kam er dadurch auch nicht schneller. Ich seufzte, stand auf und verschwand im Bad. Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, wollte ich mich gerade in mein Bett legen, als es an meinem Fenster klopfte. Erstaunt schaute ich Shikamaru an, der auf einem Ast saß und mich anlächelte. Sofort öffnete ich das Fenster und beugte mich heraus. „Hey.“, begrüßte er mich, als hätten wir uns eine Zeit lang nicht mehr gesehen. Als hätte es den heutigen Tag nicht gegeben. Als wäre immer noch alles beim Alten. Vielleicht war es auch besser, nichts dazu zu sagen und einfach mit zu spielen. Ich lächelte leicht: „Hi.“ „Darf ich reinkommen?“, fragte er und schaute an mir vorbei. Ich schaute erstaunt, lächelte verlegen und ging einen Schritt zur Seite: „Sicher, komm rein.“ Mit einer eleganten Bewegung glitt er durch das Fenster und blieb in meinem Zimmer stehen. Ich schloss das Fenster wieder und schaute Shikamaru an: „Kann ich noch etwas für dich tun, Shika?“ Er drehte sich zu mir um, griff nach meiner Hand, während er die andere Hand an meine Wange legte. Er küsste meine Stirn, legte dann seinen Kopf auf meinem ab. Regungslos blieb ich stehen. Meine Wangen waren gerötet, weil er mich so plötzlich auf die Stirn geküsst hatte und ich das nicht vorausgesehen hatte. Ich schaute auf seine Brust. Ich krallte meine Finger in seine Seiten. „Bist du alleine?“, fragte er nach eine Weile. Ich nickte leicht: „Ja, Akira ist wieder nicht da.“ „Wo ist er?“ „Ich weiß nicht.“, flüsterte ich leise. Sein Daumen strich sanft über meine Wange. Mir war klar, dass ich nur im Nachthemd vor ihm stand. Aber, das störte mich nicht wirklich. Ihn schien es auch nicht zu stören. In diesem Augenblick merkte ich auch, dass ich mich bis zu seinem Eintreffen etwas einsam gefühlt hatte. „Shika?“, flüsterte ich leise und bekam ein „Ja?“ als Antwort. „Kannst du hier bleiben?“, fragte ich. Er entfernte sich etwas von mir und wir schauten uns an. „Du willst wirklich, dass ich die Nacht hier bleibe?“, hackte er noch einmal nach. Ich nickte: „Ja.“ Verlegen schaute ich zu Boden: „Natürlich nur, wenn du willst.“ Ich spürte, wie er sich verkrampfte. Er dachte über irgendetwas nach. Ich konnte es mir schon denken. Wahrscheinlich hatte er bedenken, dass in dieser Nacht etwas passieren könnte. „Du brauchst keine Angst haben.“, flüsterte ich leise, „Es wird nichts passieren.“ „Glaubst du?“, fragte er ruhig und ich nickte nur. Sein Blick glitt zu meinem Bett, dann schaute er wieder mich an: „Ich möchte nichts machen, was du mir nicht erlaubst.“ „Ich hab es dir doch erlaubt.“, flüsterte ich und lehnte meine Stirn gegen seine Brust, „Immerhin habe ich dich gefragt.“ Dann löste ich mich von ihm und ging zu meinem Bett. Ich kniete mich auf die Bettkante, drehte mich aber zu meinem Besuch um. Einen Augenblick blieb Shikamaru noch, wie angewurzelt stehen, dann zog er sich schnell aus. Das einzige, was er zum Schluss noch trug, war seine Shorts. Ich legte mich hin, beobachtete Shikamaru, wie er zum Bett kam. Er kniete sich auf die Bettkante, schaute mich an. Ich lächelte einladend. Langsam legte er sich neben mich, zog die Decke über uns. Wir lagen auf der Seite, schauten uns an. Ich kicherte. „Warum lachst du?“, fragte er lächelnd. Ich grinste: „Ich hab mich nur daran erinnert, dass wir uns früher immer mal einen Schlafsack geteilt haben, wenn wir gemeinsame Missionen hatten.“ „Ja, stimmt. Ich erinnere mich auch dran.“ „Weißt du noch, wie Asuma geguckt hat, als wir dass das erste Mal gemacht haben?“, fragte ich kichernd. „Ja, daran kann ich mich noch gut erinnern.“, er kicherte ebenfalls, „Ich glaube, er hat damals fast einen Herzinfarkt bekommen, weil er dachte dass wir irgendetwas nicht jugendfreies getan haben.“ „Ja, das stimmt.“, ich lächelte und schloss dann meine Augen. Langsam glitt ich ins Land der Träume, spürte im Halbschlaf, wie Shikamaru eine Hand auf meine Wange legte und mir leise „Gute Nacht, Minami.“ Ins Ohr flüsterte und dann noch einen Kuss auf die Stirn drückte. Dann glitt ich allmählich ins Land der Träume. Allgemeine Sicht: Es war Mitten in der Nacht. Der Mond schien hoch am Himmel und die Sterne funkelten. Auf einer Lichtung, nicht weit von Konoha entfernt, stand Akira und ihm gegenüber ein Schatten mit bedrohlich wirkenden grauen Augen. „Bitte … gib mir noch eine Chance.“, flehend schaute Akira den dunkeln Schatten an, der vor ihm stand und ihn mit seinen grauen Augen kalt anschaute, „Vertrau mir! Ich brauche nur noch ein bisschen mehr Zeit, damit ich …“ „Ich habe genug von deinen Ausflüchten, Akira!“, sprach der Schatten kalt, den Blick immer noch auf den schwarzen Wolf gerichtet, „Ich hab genug, von deinen ständigen Ausreden, Akira! Vergiss nicht, wir haben eine Abmachung! Und deine Zeit ist bald abgelaufen.“ „Ich bitte doch nur um einen kleinen Zeitaufschub. Mehr will ich doch gar nicht.“, bat der Wolf nervös, „Ich verspreche dir, ich werde nicht mehr zögern und meinen Teil der Abmachung einhalten …“ „Nein, Akira!“, wieder sprach der Schatten und klang dabei genauso kalt, wie beim ersten Mal. Der Schatten ging ein paar Schritte und schaute schließlich zum Mond. Dann wandte er sich an den dunklen Wolf: „Die vier Jahre sind morgen um, Akira. Ich hoffe, du weißt noch, was das heißt.“ Akira senkte seinen Kopf und legte die Ohren an: „Ja …“ Dieses Wort kam nur zögerlich über seine Lippen. Leider erinnerte er sich zu gut an ihre Abmachung. Vier Jahre war es her gewesen, seitdem er mit dieser Person eine Abmachung getroffen hatte. Er wollte nichts Böses. Ich hatte nie vorgehabt, sein Dorf zu verraten. Akira wollte doch nur Minami beschützen. Er hatte gehofft, dass er in den vier Jahren, in denen er für Ihn heimlich arbeiten musste, eine Lösung fand, wie er Minami vor dieser Organisation schützen konnte. Allerdings erwies sich das als äußerst schwierig. Akira hatte es nicht geschafft, Minami zu schützen. Er hatte in seiner Lebensausgabe kläglich versagt. „Ich werde mich persönlich darum kümmern.“, sprach der Schatten plötzlich und seine Stimme klang etwas entspannter, „Sorg dafür, dass Minami eine Mission bekommt, für die sie in ein anderes Land muss.“ Dann schaute er wieder zu Akira: „Hast du mich verstanden, Akira?“ Akira schaute den Schatten an, nickte dann schließlich: „Ja, habe ich.“ „Gut.“, kam es von seinem gegenüber, „Ich verlasse mich auf dich. Enttäusche mich nicht …“ Somit löste sich der Schatten auf und ließ den schwarzen Wolf allein auf der Lichtung zurück. Akira setzte sich, ließ den Kopf hängen und legte seine Ohren an: „Das werde ich nicht …“ Eine einzelne Träne lief an seiner Wange hinunter, bevor sie zu Boden tropfte und in der Erde versickerte. Kapitel 2: Eine neue Mission ---------------------------- Die Strahlen der Sonne kitzelten meine Nase und ich musste leise niesen. Langsam öffnete ich meine Augen und schaute Shikamaru an, der auf dem Bauch lag und die Hände unter dem Kopfkissen liegen hatte. Er schlief noch. Ich lächelte leicht und setzte mich aufrecht hin, den Blick immer noch auf meinen Übernachtungsgast gerichtet. Wie friedlich er doch aussah, wenn er schlief. Vorsichtig kroch ich aus dem Bett, da ich Shika nicht wecken wollte. Er sollte ruhig noch ein bisschen weiter schlafen. Auf Zehenspitzen schlich ich mich aus meinem Zimmer und schloss leise die Tür. Solange er noch schlief, konnte ich ja das Frühstück für uns beide machen. Ich ging in die Küche, holte aus dem Gefrierfach eine Packung mit Aufbackbrötchen und steckte sie in den Ofen, machte ich ihn an. Während die Brötchen im Ofen backten, deckte ich den Tisch. Zuerst legte ich zwei Brettchen und zwei Messer auf den Küchentisch und dann räumte ich den Kühlschrank raus. Käse, Wurst, Marmelade und noch die Butter. Vor dem Ofen blieb ich stehen und ging in die Hocke, schaute die Brötchen an. Ein bisschen konnten sie noch. Langsam erhob ich mich, setzte mich an den Küchentisch. Eine Weile schaute ich aus dem Fenster, dann fiel mir etwas ein. Vielleicht wollte Shikamaru etwas trinken. Allerdings wusste ich nicht, was er wollte. Ich stand auf und ging zum Küchenschrank. Ich holte zwei Gläser und eine Tasse heraus. Ich wollte ein Glas Saft trinken. Shikamaru würde ich nachher fragen, was er wollte. Wir hatten eigentlich alles da. Kaffee, Kakao, Saft, Wasser, heiße Milch und heiße Zitrone. Er konnte dann selbst aussuchen, was er wollte. Als die Brötchen fertig waren, schaltete ich den Ofen aus und holte sie vorsichtig aus dem Ofen heraus, legte sie in den Brotkorb. So lange sie noch heiß waren, konnte ich mich fertig machen. Den Brötchenkorb stellte ich auf den Tisch, in die Mitte und machte mich dann auf den Weg ins Bad. Ich schloss die Badtür hinter mir und ging zum Waschbecken. Zuerst putzte ich mir die Zähne, dann sprang ich noch unter die Dusche. Ich wusch mir die Haare. Erst als ich mich abgetrocknet und mir das Handtuch umgebunden hatte, fiel mir auf, dass ich mir keine frischen Klamotten aus meinem Kleiderschrank geholt hatte. Naja, musste ich dann nachher nachholen, wenn Shikamaru aufgewacht war. Schnell schnappte ich mir meine Unterwäsche und mein Nachthemd und zog mich wieder an. Das Handtuch warf ich in den Wäschekorb und kramte meinen Föhn aus dem Badschrank. Dann föhnte ich mir meine Haare. Ich verließ das Badezimmer und ging in die Küche zurück. Die Brötchen waren noch lauwarm. Vielleicht sollte ich Shikamaru wecken, bevor sie kalt wurden. Ich wollte mich gerade umdrehen, als plötzlich Shikamaru vor mir stand, immer noch nur mit seiner Short bekleidet. Sofort schlang er seine Arme um mich und drückte mir einen sanften Kuss auf meine Stirn. Sofort wurde ich rot im Gesicht. „Guten Morgen.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Mo … Morgen.“, stotterte ich perplex zurück. Er entfernte sein Gesicht und wir schauten uns an. Er lächelte und legte eine Hand an meine Wange. „Du bist wirklich süß, wenn du so rot bist.“, sprach Shika lächelnd und ich wurde sofort noch roter. Er kicherte, drückte mir wieder einen Kuss auf die Stirn. „Ähm … ich hab Frühstück gemacht.“, erklärte ich verlegen und drückte mich etwas von ihm weg. „Das ist nett von dir, Minami.“, sprach er und ich lächelte ihn an: „Du hast doch hier übernachtet. Da wäre es doch unhöflich gewesen, wenn ich dir da kein Frühstück mache.“ Sanft lächelte er mich an. Manchmal fragte ich mich wirklich, was er dachte. Ich hatte es noch nie geschafft, in seinen Kopf zu schauen. Er war ein Buch mit sieben Siegeln. Ich schaute zu Boden, als würde ich irgendetwas suchen, nur um seinen Blick aus zu weichen. Er war so nah. In all den Jahren, die wir uns jetzt schon kannten, war er mir noch nie so nah gewesen. Er hatte mich gestern umarmt, ich hatte ihn auf die Wange geküsst und er mich auf die Stirn. Er hatte sogar hier geschlafen. Bei mir … in meinem Bett. Ja, ich hatte mir das Bett mit ihm geteilt. Es war nichts passiert in der Nacht. Wir hatten uns nicht einmal berührt. Ich spürte, wie mein Herz heftig gegen meine Brust schlug. Er liebte mich … das hatte Shikaku mir gestern erzählt. Er mochte mich nicht nur … Nein … Er liebte mich. Aber, was war mit mir? Ich mochte Shikamaru auch. Sehr sogar. Aber … war das Liebe? Oder einfach nur starke freundschaftliche Zuneigung? Ich wusste es nicht. Wo hörte denn die Freundschaft auf und wo fing die Liebe an? „Ist alles ok?“, Shikamarus Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute ihn erstaunt an. Seine braunen Augen musterten mich besorgt. Langsam nickte ich: „Ja, alles in Ordnung. Ich war nur … im Gedanken.“ Dann lächelte ich ihn an: „Jetzt sollten wir aber erst einmal frühstücken. Sonst werden den Brötchen noch kalt.“ Ich nahm seine Hand und zog ihn zum Küchentisch, drückte ihn auf den Stuhl. Er ließ es zu. Ich setzte mich ihm gegenüber, grinste ihn an: „Lass es dir schmecken.“ Er lächelte: „Danke, dir auch.“ Dann fingen wir an zu essen. „Du kannst dann gern duschen gehen, wenn du willst.“, schlug ich vor, nachdem ich von meinem Brötchen abgebissen und ausgekaut hatte. Er lächelte: „Ja, danke.“ Ich hatte Shikamaru nicht darum gebeten, aber er half mir trotzdem den Tisch ab zu räumen. Aber, ich fand das wirklich süß von ihm, dass er es trotzdem tat. „Du musst mir aber wirklich nicht helfen, Shika.“, sprach ich und schaute ihn an, „Du kannst ruhig duschen gehen. Ich schaffe das auch allein.“ Er schaute mich an, schüttelte dann aber leicht den Kopf: „Nein, ich helfe dir. Immerhin …“ Er brach ab, schaute weg: „Ich meine … falls wir vielleicht … irgendwann … zusammen sind, dann … kann ich dich doch auch nicht den ganzen Haushalt allein machen lassen.“ Erstaunt schaute ich ihn an. Er machte schon Zukunftspläne? Ich schaute betrübt auf das Brettchen, welches ich gerade abwusch: „Willst du das wirklich?“ Ich schaute ihn an, er erwiderte meinen Blick. „Willst du wirklich mit mir zusammen sein?“, fragte ich, „Mit einem Mädchen, in dem ein Chakramonster versiegelt ist? Bist du dir da sicher?“ Er nickte: „Ja, ich bin mir da ganz sicher.“ Dann kam er zu mir und legte seine Arme um mich: „Es ist mir egal, ob irgendein Monster in dir versiegelt ist. Du bist so, wie du bist und darauf kommt es an.“ Ich schloss langsam meine Augen und lehnte mich gegen seine Brust. „Ich kann das nicht.“, flüsterte ich leise, „Zumindest nicht so früh.“ „Das verstehe ich.“, flüsterte er leise und küsste mein Haar, „Es hat Zeit. Wir müssen es nicht übereilen.“ Nachdem wir alles weggeräumt hatten, holte Shikamaru seine Klamotten aus meinem Zimmer und ging duschen. Währenddessen zog ich mich in meinem Zimmer um. Ich hatte mir gerade mein Shirt übergezogen, als es an der Tür klopfte. Wer war das denn so früh? Ich ging zur Haustür und öffnete sie. Augenblicklich schaute ich in Narutos grinsendes Gesicht: „Guten Morgen, Minami.“ Ich lächelte: „Hi, Naruto.“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf: „Tut mir leid, wenn ich dich so früh störe. Aber, Tsunade hat mich geschickt.“ Ich hörte Schritte hinter mir und sah, wie Narutos Augen sich weiteten. „Hey, Naruto.“, begrüßte Shikamaru ihn und blieb neben mir stehen. Er erst da sah ich, warum Naruto seine blauen Augen so weit aufgerissen hatte. Shikamaru trug nur seine Hose und war obenrum nackt. Klar, da konnte man sonst was denken. „Shi … Shikamaru?!“, rief Naruto plötzlich erschrocken, „Was … Was machst du denn hier?! Seid ihr … Seid ihr etwa zusammen?!“ Shikamaru seufzte genervt und rieb sich den Nacken. „Gott, jetzt geht das schon wieder los.“, sprach er genervt und drehte uns den Rücken zu. Ich schaute wieder zu Naruto: „Nein, Shikamaru und ich sind nicht zusammen. Er hat nur bei mir übernachtet, weil Asuma und Akira diese Nacht nicht da waren und ich nicht alleine sein wollte.“ „Ach so.“, der Blonde lächelte entschuldigend und kratzte sich am Hinterkopf, „Tut mir leid.“ Ich lächelte leicht: „Schon ok. Du sagst, Tsunade will mich sehen?“ Er nickte: „Ja, du sollst in ihr Büro kommen. Offenbar hat sie eine Mission für dich.“ Ich schaute ihn erstaunt an: „Eine Mission?“ Naruto nickte: „Ja.“ Es war schon erstaunlich, dass ich jetzt plötzlich eine Mission bekam. Immerhin hatte ich schon seit einer Weile keine Mission mehr bekommen. Ich lächelte: „Ok. Danke das du mir Bescheid gesagt hast, Naruto.“ Er grinste mich an: „Kein Problem. Hab ich doch gern gemacht. Wir sehen uns später.“ Ich winkte ihm noch, während er wieder verschwand. Dann glitt mein Blick zu Shikamaru. Seine braunen Augen schauten mich an. Ich lächelte ihn an: „Willst du mich zu Tsunade begleiten, Shikamaru?“ Er nickte: „Ja, ok.“ Schnell zog er sich sein Oberteil an und dann seine Schuhe. Aus der Kommode, im Flur, zog ich mein Stirnband und band es mir um den Hals. Erst in diesem Augenblick fiel mir auf, das Shikamaru mich genau beobachtet hatte. Ich lächelte verlegen: „Was schaust du mich denn so an, Shika?“ Er lächelte mich charmant an, während er seinen Ellenbogen an der Wand abstützte und seine Wange in seine Handfläche legte: „Egal was du machst, du siehst immer wunderschön aus.“ Ich schaute ihn an, wurde gleichzeitig auch rot im Gesicht. „Da … danke.“, stotterte ich und schaute schüchtern zu Boden. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie Shikamaru näher kam. Einen Augenblick später schlang er seine Arme um mich und drückte mich an sich. Einige Augenblicke standen wir regungslos da. „Minami?“, fragte er schließlich und ich schaute ihn an: „Ja?“ Er lächelte, legte eine Hand an meine Wange: „Ich liebe dich.“ Ich schaute ihn mit großen Augen an. Er hatte es wirklich gesagt. Shikamaru Nara hatte mir gesagt, dass er mich liebte. Ich schluckte, senkte meinen Blick auf seine Brust. Was sollte ich denn darauf denn erwidern? Ich legte meine Hände an seine Brust, krallte meine Finger in den dunklen Stoff und lehnte meine Wange gegen seine Brust. Sein Griff um mich festigte sich etwas. Irgendwie war es mir gar nicht unangenehm, dass wir so nah beieinander standen. Obwohl sein Liebesgeständnis mein Herz zum rasen gebracht hatte. Heftig pochte es gegen meine Brust. Regungslos blieben wir so stehen. Ich wartete, bis mein Herzschlag sich wieder normalisierte. Dann löste ich mich von Shkamarau: „Wir … sollten langsam losgehen. Sonst kriegen wir ärger von Tsunade.“ Shikamaru lächelte und kratzte sich am Hinterkopf: „Ja du hast recht.“ Er ließ mich los und wir verließen zusammen die Wohnung, machten uns dann auf dem Weg zur Kage – Residenz. Während wir durch die Straßen liefen, ging Shikamaru ganz dicht neben mir. Manchmal streiften sich unsere Handrücken. Er machte das mit Absicht, da war ich mir sicher. Aber, es machte mir nichts. Es war mir auch nicht unangenehm. Zusammen betraten wir das Hauptgebäude und gingen den langen Flur entlang. Vor der Tür von Tsunades Büro blieben wir stehen. Ich klopfte und sofort kam ein „Herein.“ von der anderen Seite. Ich öffnete die Tür und ging hinein, Shikamaru dicht hinter mir. Er schloss die Tür und vor Tsunades Schreibtisch blieben wir stehen. Sie lehnte sich in ihrem Arbeitssessel zurück und schaute mich an: „Schön das du gekommen bist.“ Ich nickte nur leicht. Ihr Blick glitt zu Shikamaru, der direkt neben mir stand: „Kann ich etwas für dich tun, Shikamaru?“ „Nein, ich habe Minami nur hierher begleitet.“, antwortete er nur monoton. Kurz schaute sie ihn an, dann schaute sie wieder zu mir: „Du weißt, warum ich dich habe herkommen lassen?“ Ich nickte: „Ja. Naruto sagte, du hast eine Mission für mich.“ Sie nickte ebenfalls: „Genau.“ Dann kramte sie in ihrer Schreibtischschublade und holte eine Schriftrolle heraus, die sie auf den Tisch legte: „Ich möchte, dass du diese Schriftrolle nach Sunagakure bringst. Es ist eine Nachricht für Gaara. Darin stehen sämtliche Informationen über Akatsuki, die wir bis jetzt gesammelt haben.“ Ich nahm die Schriftrolle an mich und schaute dann wieder zu der Hokage: „Gut, ich mache mich sofort auf den Weg.“ „Ist das wirklich gut, wenn Minami alleine geht?“, fragte Shikamaru plötzlich und ich schaute ihn überrascht an. Irgendwie hätte es mir ja klar sein müssen, dass er sich Sorgen machen würde. Immerhin liebte er mich und wollte mich um jeden Preis schützen. „Minami ist stark, Shikamaru.“, erklärte Tsunade, „Sie kann auf sich selbst aufpassen. Außerdem ist Akira ebenfalls dabei.“ Überrascht schaute ich sie an: „Akira weiß schon, dass wir eine Mission haben?“ Sie nickte, schaute mich aber etwas verwirrt an: „Natürlich. Immerhin hat er gesagt, dass du gern wieder eine Mission hättest. Ich dachte, du wüsstest das er mich darum gebeten hatte.“ Das war mir neu. Akira wusste zwar, dass ich gern mal wieder auf eine Mission gehen würde, aber ich hatte ihn nie darum gebeten, zu Tsunade zu gehen und um eine Mission zu bitten. Ich musste unbedingt mal mit Akira reden. Sein seltsames Verhalten in letzter Zeit gefiel mir gar nicht. „Ich würde sie trotzdem gern begleiten.“, hörte ich Shikamaru sagen und schaute ihn an. Sein entschlossener Blick war auf Tsunade gerichtet. Dann schaute ich die blonde Frau an, die seinen Blick ernst erwiderte: „Ich habe bereits eine neue Mission für dich.“ „Eine Einzelmission?“, fragte mein Begleiter. Tsunade nickte: „Ja.“ „Kannst du nicht jemand anders mit dieser Mission beauftragen?“, Shikamaru klang genervt, „Ich hab keine Lust die ganze Zeit nur Einzelmissionen zu machen. Ich hätte gern mal wieder eine Teammission.“ Tsunade stützte ihre Ellenbogen auf der Tischplatte ab, verschränkte ihre Finger ineinander und hob eine Augenbraue: „Lass mich raten. Du willst die Mission mit Minami zusammen machen?“ Mein Blick huschte zu Shika, der nickte: „Ja.“ Einen Augenblick musterte sie den Schwarzhaarigen noch streng, dann seufzte sie: „Ok, von mir aus. Dann geht ihr eben zu viert auf die Mission.“ Ich schaute sie erstaunt an: „Zu viert? Wer kommt denn noch mit?“ „Akira, Shikamaru, Asuma und du.“, antwortete sie. „Ist Asuma schon wieder zurück?“, fragten Shikamaru und ich, wie aus einem Mund. „Ja, gerade eben angekommen.“, hörte ich Asuma sagen und drehte mich um. Er stand in der Tür, die Zigarette im Mund und grinste mich an: „Na, das ist ja meine Lieblingskonuichi.“ Ich lächelte begeistert: „Asuma.“ Sofort rannte ich auf ihn zu, schlang meine Arme um seinen Nacken und winkelte meine Waden an meine Oberschenkel. Sofort schlang er einen Arm um mich: „Hey, hey. Nicht so stürmisch. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste.“, sprach er, doch ich wusste ganz genau, dass er grinste. Ich stellte mich wieder auf meine Füße und grinste ihn an: „Jetzt hab dich nicht so, Asuma. So alt bist du nun auch wieder nicht.“ Breit grinste er mich an, dann schaute er zu Shikamaru und Tsunade: „Ich freue mich, dass du auch mit auf die Mission kommst, Shikamaru.“ Shikamaru lächelte nur leicht. „Wo ist Akira?“, fragte Tsunade monoton. „Am Haupttor.“, antwortete Asuma, „Wir sind uns dort begegnet und er hat mir gesagt, dass wir eine Mission haben.“ Mein Blick huschte zu der hellblonden Frau. Sie nickte leicht: „Gut. Macht euch bitte sofort auf den Weg.“ Shikamaru blieb neben mir stehen und alle drei schauten wir nickend zu Tsunade. Dann verließen wir das Büro. „Wenn wir nach Suna müssen, sollten wir ein paar Sachen zusammen packen, oder?“, fragend schaute ich Asuma und Shikamaru an, „Immerhin dauert es doch ein paar Tage, bis wir in Suna angekommen sind.“ „Minami hat recht.“, stimmt Asuma zu, „Wir müssen noch ein paar Sachen zusammenpacken.“ Vor der Kageresidenz blieben wir stehen. „Treffen wir uns dann am Haupttor?“, fragte ich Shikamaru lächelnd, „Oder willst du uns lieber abholen?“ Verlegen schaute er zur Seite, sagte allerdings nichts. Es war ihm anscheinend peinlich zu antworten, weil Asuma neben mir stand. Ich lächelte leicht, ging auf Shikamaru zu und drückte ihn einen Kuss auf die Wange. „Holst du mich dann ab?“, flüsterte ich ihm dann ins Ohr. Er nickte leicht: „Ja, ok.“ Dann drehte er uns den Rücken zu und ging. „Was war das denn?“, fragte Asuma, als er neben mir stehen blieb. „Es war nichts.“, antwortete ich und ging an ihm vorbei. Asuma lief neben mir her: „Ich dachte, dass ihr jetzt zusammen seid.“ Überrascht schaute ich ihn an: „Wie kommst du denn darauf?“ Mein Ziehvater grinste breit: „Shikamaru ist doch in dich verliebt. Da dachte ich, dass er dich erobert hat und nun mit dir zusammen ist.“ Mit großen Augen schaute ich ihn an: „Wo … Woher weißt du das?! Weiß etwa jeder darüber Bescheid?!“ Asuma lachte: „Nein, ich glaube es weiß so gut wie niemand. Mach dir darüber mal keine Sorgen.“ „Und woher weißt du es dann?“, fragte ich sofort, „Und wie lange weißt du es schon?“ „Seit vier Jahren.“, antwortete er, als wäre es eine totale Nebensache. Vier Jahre? Vier ganze Jahre?! Das war doch nicht sein ernst! „Du lügst mich doch an.“, sprach ich ernst und schaute ihn misstrauisch an. Breit grinste Asuma mich an, legte mir eine Hand auf den Kopf: „Warum sollte ich dich anlügen, hm? Ich sage die Wahrheit.“ „Wie hast du es herausgefunden?“ „Ich hab es gar nicht herausgefunden.“, erklärte er, schaute zum Himmel und dann wieder zu mir. Er lächelte: „Kurenai hatte es bemerkt.“ „Kurenai?“, ich legte meinen Kopf schief. Asuma nickte: „Ja. Ich habe auch keine Ahnung, wie sie es gemerkt hatte. Wahrscheinlich war es weibliche Intuition, oder so. Ich hab davon keine Ahnung.“ Er zog an seiner Zigarette und blies den Rauch aus: „Jedenfalls hatte sie mir irgendwann erzählt, dass Shikamaru total in dich verknallt ist. Ich hab ihr das gar nicht so wirklich geglaubt, weil ich es mir einfach nicht vorstellen konnte, dass Shikamaru sich in dich verliebt hat. Aber, nachdem sie es mir erzählt hat, habe ich diese Zeichen auch gesehen. Ich habe plötzlich gemerkt, dass er in deiner Nähe völlig gelassen war und immer bei dir sein wollte. Außerdem hatte er sich dir gegenüber immer wie ein Gentleman verhalten, was nun wirklich nicht seine Art war.“ „Ich habe es nie gemerkt.“, sprach ich leise und schaute zu Boden. Weibliche Intuition. Klar … anscheinend war ich die Einzige, die das nicht hatte. Immerhin hatte ich Shikamarus Gefühle nie bemerkt. Ich war all die Jahre blind gewesen. Vor meinem inneren Auge tauchten Bilder auf. Shikamaru und ich … wie wir zusammen lachten. Wie wir zusammen auf Missionen gingen. Wie wir beide spät abends noch auf dem Dach saßen und die Sterne angesehen haben. Die ganze Zeit, die wir miteinander verbracht hatten. Das alles, weil er meine Nähe gesucht hatte. Plötzlich legte sich Asumas Hand auf meinen Kopf und ich schaute ihn erstaunt an. „Du musst dir keine Vorwürfe machen, Minami.“, Asuma grinste mich leicht an, „Shikamaru schien kein Problem damit gehabt zu haben, dass du es nicht gemerkt hast. Sonst hätte er schon damals reagiert.“ Ich schaute ihn nur stumm an und nickte leicht. Als wir zu Hause angekommen waren, ging Asuma zuerst einmal duschen. Ich ging währenddessen in mein Zimmer, holte meinen Rucksack unter meinem Bett hervor und packte alles Nötige ein. Ein paar Wechselklamotten, mein Erste – Hilfe – Set, ein paar Ersatzkunais – und Shuriken. Dann nahm ich meinen Rucksack und ging in die Küche. Ich stellte ihn in eine Ecke und machte noch ein paar Lunchpakete für Asuma, Akira und mich. Die Pakete für Akira und mich packte ich dann in meinen Rucksack. „Minami.“, hörte ich Asuma sagen und schaute auf. Er stand im Türrahmen, hatte sich nur ein Handtuch um die Hüften gebunden. „Ja? Was ist?“, fragte ich und schaute ihn fragend an. „Ich geh nachher noch mal schnell zu Kurenai. Du kannst ja mit Shikamaru schon einmal zum Haupttor gehen.“, erklärte er, „Er wollte dich ohnehin von hier abholen.“ Ich nickte: „Ja, ok.“ Dann verschwand mein Ziehvater wieder. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Immerhin war er ja mit Kurenai zusammen. Es waren nicht viele, die davon wussten. Aber, ich wusste es. Ebenso wie Shikamaru und ein paar andere. Ich schloss den Reißverschluss meines Rucksacks, hielt dann aber in meiner Bewegung inne. Vielleicht sollte ich für Shikamaru auch etwas zu Essen machen. Das würde ihn bestimmt freuen. Ich lächelte: „Ja, das mache ich.“ Dann machte ich mich daran, noch für Shikamaru ein Lunchpacket zu machen. Ich war gerade fertig geworden, als es an der Tür klopfte. Das war bestimmt Shikamaru. Ich packte schnell Shikamarus Essen in meinen Rucksack, packte ihn und ging zur Tür, öffnete sie. Wie ich erwartet hatte, stand Shikamaru vor mir, lächelte mich an: „Hey.“ Ich lächelte zurück: „Hi.“ Ich trat aus der Wohnung, schloss die Tür hinter mir. „Kommt Asuma nicht mit?“, fragte Shikamaru erstaunt. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, er wollte dann noch einmal schnell zu Kurenai. Wir sollen schon einmal zum Haupttor gehen.“ Shika nickte nur leicht: „Ach so.“ Dann gingen wir los. Wieder war schweigen zwischen uns. Gott, wie ich es hasste. „Weißt du …“, sprach ich schüchtern, „Ich freue mich … dass wir nach langer Zeit mal wieder eine Mission zusammen machen können.“ Mein Blick huschte zu meinem Begleiter. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln und seine braunen Augen waren auf mich gerichtet: „Ja, ich freue mich auch. Sehr sogar.“ Das konnte ich mir vorstellen. Immerhin war ich ihm sehr wichtig. Obwohl ich es mir früher niemals vorgestellt hätte. Ich hätte nie gedacht, dass Shikamaru mehr, als nur Freundschaft, für mich empfinden würde. Zögerlich griff ich nach seiner Hand, schaute zu Boden: „Wenn wir wieder zurück sind … würdest du dann wieder etwas mit mir unternehmen?“ Er erwiderte nichts. Er blieb regungslos. Dann erwiderte er den Druck meiner Hand und einen Augenblick später spürte ich seine Lippen auf meiner Wange. Sofort wurde ich rot im Gesicht und meine Augen wurden größer. „Ja, so oft du willst.“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte leicht. Am Haupttor erblickte ich schließlich Akira, der an der Seite saß und geduldig wartete. Sofort ließ ich Shikamarus Hand los. Vor ihm blieben wir stehen. Sofort stand er auf, wedelte leicht mit seinem Schwanz. Natürlich freute er sich, mich zu sehen. „Na, ihr beiden.“, sprach er freundlich. „Hey.“, begrüßte Shikamaru ihn. Akiras gelbe Augen richteten sich auf mich. Ernst schaute ich ihn an: „Wir beide müssen uns nachher mal unterhalten.“ Sofort legte er seine Ohren an und klemmte seinen Schwanz zwischen seine Hinterbeine. Sein Blick war entschuldigend und er schien bereits zu wissen, über was ich mit ihm reden wollte. Ich schien es einfach für wichtig, mit ihm zu reden. Ich wollte unbedingt wissen, wo er immer hinging, warum er mich immer anlog. Ich wollte Antworten! Und Akira würde sie mir geben! Vorsichtig schaute Akira sich um: „Wo ist Asuma?“ „Er wollte noch einmal zu Kurenai.“, antwortete ich schon ruhiger. Langsam trottete der schwarze Wolf auf mich zu und sofort legte ich meine Hand auf seinen Kopf, fing an ihn zu kraulen. Ich war nicht wütend auf ihn. Das konnte ich einfach nicht. Dafür liebte ich ihn einfach zu sehr. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte und er hatte mich noch nie im Stich gelassen. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Shikamaru stellte sich an die Seite, ich neben ihm. „meinst du, es dauert lange?“, fragte ich nach ein paar Augenblicken. Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“ Nach einer Weile kam Asuma dann und wir gingen los. Die Schriftrolle gab ich schließlich Asuma, weil er sie, meiner Meinung nach, besser beschützen konnte, als ich. Wir gingen den ganzen Tag lang, machten ab und zu mal eine kleine Pause. Erst als die Sonne unterging, schlugen wir ein Lager auf. Shikamaru und ich rollten die Schlafsäcke heraus, Akira und Asuma holten Feuerholz und Asuma zündete es schließlich an. Asuma und Akira wollten noch einmal eine Runde drehen um nach zu sehen, ob feindliche Ninja in der Nähe waren. Ich packte die Lunchpakete aus. Ich stellte Akira seins auf den Boden. Shikamaru warf einen Ast ins Feuer. Ich nahm das Essenspacket, welches ich für ihn gemacht hatte. Hinter ihm blieb ich stehen und tippte ihn auf die Schulter. Sofort drehte Shika sich zu mir um: „Ist etwas, Minami?“ Ich schüttelte den Kopf, schaute verlegen zu Boden: „Ich … Ich hab dir etwas zu Essen mitgebracht.“ Sofort hielt ich ihm das Packet hin und er schaute es erstaunt an. „Wenn … wenn du es nicht willst, dann … dann ist das schon in Ordnung. Dann … dann gebe ich es Asuma oder Akira.“, erklärte ich, ohne seinen Blick zu erwidern. Plötzlich legten sich seine Hände an meine und ich schaute ihn erstaunt an. Er lächelte: „Vielen Dank, Minami. Das ist wirklich nett von dir.“ Ich lächelte glücklich. Er freute sich. Das war schön. Wir setzten uns nebeneinander und fingen an zu essen. Später kamen auch Asuma und Akira dazu, die sich dann zu uns setzten. Irgendwann legten wir uns schließlich schlafen. Akira wollte die erste Wach halten. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack, als ich sah dass Shikamaru seinen Schlafsack neben meinen zog. Er lächelte mich an: „ich darf doch, oder?“ Ich grinste: „Sicher.“ Sofort kroch er in seinen Schlafsack und legte sich auf die Seite, schaute mich an. Ich erwiderte seinen Blick. Im Hintergrund hörten wir bereits Asumas leises Schnarchen. „Asuma schnarcht laut.“, sprach Shika lächelnd. Ich kicherte: „Stimmt. Aber, dass ist noch gar nichts. Manchmal höre ich ihn sogar bis in mein Zimmer, obwohl meine Tür zu ist.“ Shikamaru kicherte leise, schloss seine Augen. Ich tat dies ebenso. „Gute Nacht, Minami.“, flüsterte er noch, „Schlaf schön.“ „Gute Nacht.“, flüsterte ich leise zurück, „Du auch.“ Dann glitt ich ganz langsam ins Land der Träume. Allgemeine Sicht: Geduldige wartete Akira darauf, dass alle schliefen. Dann erst schlich er sich leise davon. Falls doch noch feindliche Ninjas auftauchen würden, würde er es spüren. Immerhin hatte er den besten Spürsinn in ganz Konoha. Auf einer kleinen Lichtung blieb er stehen und einen Augenblick später tauchte der Schatten, mit den bedrohlich grauen Augen vor ihm auf. „kannst du mir sagen, was das soll, Akira?“, bedrohlich erklang die Stimme des Schatten und Akira zuckte zusammen: „ich hab nur getan, was du mir befohlen hast. Wir müssen nach Sunagakure gehen.“ „Ich habe dir aber nicht gesagt, dass sie von einem Jo – Nin und einem Chu – Nin begleitet werden sollte!“ „Ich … Ich konnte nichts dafür.“, versuchte der schwarze Wolf sich zu verteidigen, „Tsunade hat das so entschieden.“ „Das ist mir egal!“, zischte der Schatten, „Was soll ich deiner Meinung nach tun?“ „Ich weiß nicht …“, flüsterte Akira leise und schaute irritiert zu Boden. Er hatte wirklich keine Ahnung, was er tun sollte. Er wusste nicht mehr, wie er Minami noch beschützen konnte. Es war hoffnungslos. Er hatte verloren. „Anscheinend muss ich mich darum kümmern.“, erklärte der Schatten schon etwas ruhiger, „Was für Fähigkeiten haben der Jon – Nin und der Chu – Nin?“ „Der Jo – Nin benutzt hauptsächlich Chakramesser. Wenn ich mich recht erinnere, hatte Kisame mal gegen ihn gekämpft.“, erklärte Akira, „Der Chu – Nin benutzt Ninpo Kagemane no Jutsu.“ „Das Jutsu des Schattenbesitzes.“, sprach der Schatten mehr zu sich selbst. Akira nickte: „Ja.“ „Gut. Morgen werden wir zuschlagen.“, die grauen Augen musterten den schwarzen Wolf eindringlich, „Sorg dafür, dass sie nichts merken, damit der Überraschungseffekt wirkt, verstanden?“ Unterwürfig nickte der Wolf: „Ja.“ Der Schatten erwiderte nichts, löste sich dann einen Augenblick später auf. Betrübt hatte Akira seinen Blick gesenkt, biss die Zähne zusammen. Er steckte in einer Zwickmühle. Würde er nichts sagen, würden sie angreifen und Asuma und Shikamaru töten. Würde er es allerdings erzählen, dass sie angegriffen werden würden, würde herauskommen, dass er für diese Organisation arbeitete und er würde als Verräter abgestempelt. Akira konnte nichts tun. Er war hilflos. Ein leises Wimmern entwich seiner Kehle und dann glitt sein Blick zum großen Mond. Kapitel 3: Der Überraschungsangriff ----------------------------------- Ich streckte mich und schaute dann zu Shikamaru, der gerade die Schlafsäcke zusammenrollte. Asuma saß am Feuer und machte uns Frühstück. Keine Ahnung, was er zu Essen machte. Von meinem Platz aus, konnte ich es nicht sehen. Dann schaute ich zu Akira. Er lag, im Schatten eines Baumes und schlief. Die ganze Nacht hatte er brav Wache gehalten, deshalb gönnten wir ihm diese Ruhe. „Akira scheint ja wirklich erschöpft zu sein.“, sprach Shikamaru und ich schaute ihn an. Er stand neben mir, den Blick ebenfalls auf den schwarzen Wolf gerichtet. „Ja.“, ich nickte leicht, „Das stimmt“ „Wie wäre es, wenn wir jetzt erst einmal essen?“, hörten wir Asuma sagen und schauten ihn an. Breit grinste mein Ziehvater uns an. Shikamaru grinste leicht und ich kicherte, bevor wir schließlich zu Asuma hinüber gingen und uns neben ihm nieder ließen. Akira hatte Asumas Worte anscheinend auch gehört, denn einen Augenblick später hatte er seinen Kopf gehoben, schaute uns an und trottete schließlich auf uns zu. Nachdem wir gegessen hatten, packten wir unsere restlichen Sachen zusammen und machten uns schließlich auf den Weg. „Wenn wir bei dem Tempo weiter laufen, sind wir heute Abend in Sunagakure.“, erklärte Asuma. Ich grinste: „Klasse, das da liegen wir ja richtig gut in der Zeit.“ „Ja, aber auch nur, wenn nichts mehr dazwischen kommt.“, lenkte Shikamaru ein. Ich schlang meine Arme um seinen und schaute ihn lächelnd an: „Shika, was soll denn schon passieren? Ich glaube nicht, dass wir urplötzlich von irgendwelchen Feinden angegriffen werden.“ Aus dem Augenwinkel heraus, sah ich Akira, der sich bei meinem Satz leicht duckte und die Ohren anlegte. Ich hob eine Augenbraue an und musterte ihn eindringlich: „Ist alles in Ordnung, Akira?“ „Äh … ja … alles ok.“, antwortete er und versuchte meinem Blick aus zu weichen. Misstrauisch schaute ich ihn an. Er log, das konnte sogar ein Blinder sehen. Allerdings wusste ich nicht, was er mir verschwieg. Ich löste mich von Shikamaru, den Blick immer noch auf Akira gerichtet: „Akira, wir beide müssen uns mal ernsthaft unterhalten!“ Er zuckte zusammen und schaute mich dann mit seinen großen gelben Augen an. Ich blickte zu Shikamaru und Asuma: „Geht ihr beide schon mal vor. Wir kommen dann nach.“ Kurz schauten die beiden sich an, dann nickte mein Ziehvater: „Gut, aber lasst euch nicht zu lange Zeit.“ Ich grinste: „Klar, kein Problem.“ Shikamaru und Asuma gingen weiter, ich schaute ihnen noch hinterher, bis sie aus unserem Blickfeld verschwunden waren. Dann ging ich vom Weg ab, Akira folgte mir gehorsam. Auf einer kleinen Lichtung blieben wir stehen und ich drehte mich zu meinem vierbeinigen Freund um. Ernst schaute ich ihn an und stemmte meine Hände in die Hüften: „Also, was verschweigst du mir?“ Erschrocken schaute er mich an, als hätte ich ihn ertappt. Also hatte ich recht. Er verheimlichte etwas. „Ich … ich weiß gar nicht … was du meinst, Minami.“, versuchte er sich heraus zu reden und meinen Blicken aus zu weichen. „Hör auf mich für dumm zu verkaufen!“, sprach ich streng, „Denkst du, ich weiß nichts davon, dass du dich ab und zu davonschleichst?! Wo gehst du immer hin, Akira?!“ Er biss die Zähne zusammen und schaute zu Boden, schwieg jedoch. „Akira!“, zischte ich und er zuckte zusammen, schaute mich an. „Verdammt, was ist los mit dir?!“, schrie ich ihn an, „In letzter Zeit benimmst du dich einfach nur noch seltsam! Du bist nur noch nervös, wenn wir auf Missionen gehen und sind wir zu Hause, lügst du nur noch! Was ist denn dein Problem?!“ „Ich …“, begann er, schwieg einen Augenblick und seufzte dann, „Es ist nichts.“ „Siehst du!“, brüllte ich ihn an, „Du belügst mich schon wieder! Langsam habe ich genug von deinen Spielereien!“ Ich merkte, wie meine Geduld sich langsam dem Ende zuneigte. Langsam reichte es wirklich. Ich hatte genug davon, dass Akira mich dauernd anlog. Gerade wollte ich zum Sprechen ansetzten, als Flemmies Stimme erklang: „Minami! Pass auf!“ „Auf was?“, brachte ich heraus und riss meine Augen auf, als ich ein unglaublich starkes Chakra spürte. „Na sowas.“, hörte ich jemanden sagen und drehte mich um. Hinter einem Baum kam ein großer Mann hervor. Er hatte dunkle Haare und blaue Haut. Auf seinem Rücken hatte er ein großes Schwert, was seltsamerweise in Verband eingewickelt war. Meine Augen wurden größer, als ich den dunklen Mantel, mit den roten Wolken sah. Der Mann grinste, entblößte so seine Messerscharfen Zähne: „Du bist also der Jinchuuriki des Chakramonsters Flemmie, hm? Du bist ja fast noch ein Kind.“ Ich wich ein Schritt zurück und schaute den Mann ernst an: „Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?“ Er kicherte: „Mein Name ist Kisame Hoshigaki und ich habe die Mission, dich gefangen zu nehmen.“ Wie bitte?! Gefangen nehmen?! Das war doch ein Witz, oder?! Wollte Akatsuki mir etwa Flemmie wegnehmen? Das würde ich auf keinen Fall zulassen! Sofort ging ich in Angriffsstellung: „Wenn Sie glauben, dass ich mich freiwillig gefangen nehmen lasse, da haben Sie sich aber geschnitten!“ Wieder kicherte dieser Kisame – Typ: „Na, du hast ja ein ziemlich loses Mundwerk, Mädchen. Das muss man dir lassen. Aber …“ Breit grinsend griff er nach dem Griff seines Schwertes: „Mit mir und meinem Schwert, Samehada, ist nicht zu spaßen, Mädchen. Am besten, du gibst gleich auf.“ „Ich hab keine Angst vor Ihnen!“, rief ich und versuchte dabei so selbstsicher wie möglich zu klingen. Allerdings hatte ich das noch nicht einmal halb so gut hinbekommen, wie geplant. „Erzähl doch keinen Unsinn, Mädchen.“, sprach Kisame grinsend, „Ich sehe von hier aus, wie dir schon die Knie schlottern.“ Er versuchte mich zu provozieren. „Minami.“, flüsterte Akira, der neben mir stand und ebenfalls in Angriffsposition gegangen war, „Lass uns von hier abhauen.“ Guter Plan. Endlich sprach er wieder meine Sprache. Schnell sprang ich mit einem Ruck in die Luft und schloss schnell meine Fingerzeichen: Katon – Haisekishou! Sofort spie ich den dunkelgrauen Rauch aus. Ich konnte Kisames erstaunten Gesichtsausdruck sehen, bis er im Rauch verschwand. Dann biss ich meine Zähne zusammen und der Funken, der dabei entstand, brannte den Rauch an, der daraufhin explodierte. Super! Getroffen! Zum Glück hatte Asuma mir dieses Jutsu beigebracht. Jetzt hatten Akira und ich die Möglichkeit ab zu hauen. „Minami! Vorsicht!“, hörte ich Akira rufen. Meine Augen weiteten sich, als plötzlich ein Hai, aus Wasser, aus der Rauchwolke geflogen kam, mich direkt traf und gegen den nächsten Baum schleuderte. Hart stieß ich gegen den Baum, einen Augenblick lang war mir sogar schwarz vor Augen, dann fiel ich zu Boden. Mein Körper brannte und ich schaute Kisame an, dessen Umrisse ich erkennen konnte. Er kam näher, blieb grinsend vor mir stehen: „Netter Trick, Kleine. Allerdings habe ich schon bessere gesehen. Das war nun wirklich ein alter Hut.“ Ich biss die Zähne zusammen und suchte dann nach Akira. Er lag, ein paar Meter von mir entfernt und regte sich nicht mehr. Oh nein. Das durfte nicht sein. Hoffentlich war er nur bewusstlos. „Minami! Lass mich dir helfen.“, hörte ich Flemmie in meinem Kopf, „Ich gebe dir mein Chakra und zusammen machen wir diesen Mann fertig.“ Ich nickte leicht: „Ja, ok.“ Dann spürte ich Flemmies Chakra, wie es meinen Körper durchströmte und mich einen Augenblick später einhüllte. „Oh, nein. So nicht, Kleine!“, kicherte Kisame, griff nach seinem Schwert und schwang es. Ich riss meine Augen auf, als Flemmies Chakra plötzlich erlosch, der Verband seines Schwertes riss und ein dunkles, stachliges Schwert zum Vorschein kam. In dem Augenblick merkte ich auch, dass ich nicht nur Flemmies Chakra nicht mehr spürte, sondern auch mein Chakra völlig aufgebraucht war. Ich fühlte mich müde. Wie konnte das sein? Warum hatte ich kein Chakra mehr übrig? Ich hatte doch nur ein Jutsu eingesetzt. „Mein Samehada absorbiert das Chakra des Gegners und speichert es in seinem Inneren.“, erklärte Kisame plötzlich, als hätte er meine Gedanken gelesen. Er grinste breit: „Weißt du, wenn du nicht so wichtig für uns wärst, würde ich dir zuerst die Beine abschneiden, damit du nicht mehr abhauen kannst. Aber, der Anführer würde mich umbringen, wenn ich dir ernsthaften Schaden zufügen würde.“ Er packte mein Stirnband, löste es von meinem Hals und drehte mich auf den Bauch. Er legte mir die Hände auf den Rücken und einen Augenblick später band er sie, mit meinem Stirnband, zusammen. Ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen. Immerhin hatte ich fast mein komplettes Chakra verloren. „So, meine Kleine.“, kicherte der blauhäutige Mann und warf mich über seine Schulter, „Wir gehen jetzt zu deinem neuen zu Hause.“ Was? Neues zu Hause? Was sagte dieser Typ da. Mein Blick fiel wieder zu Akira, der immer noch regungslos am Boden lag. „Akira …“, flüsterte ich leise. „Dem geht’s gut.“, antwortete Kisame plötzlich, „Er hat nur einen meiner Wasserhaie abbekommen und ist gegen den Baum geknallt.“ Im gleichen Augenblick hustete mein vierbeiniger Freund auf und ich atmete erleichter aus. Ein Glück, es ging ihm gut. Kisame ging los. Ich versuchte zu zappeln, schaffte es allerdings nicht richtig, da mein Körper am Ende war. Nur weil ich für einen Augenblick zu unvorsichtig war. Ich hatte meinen Gegner überschätzt und das hatte ich jetzt davon. Ich sah, wie wir uns immer weiter von Akira entfernten. Dann blieb der Akatsuki – Typ plötzlich stehen. „Wo willst du mit meiner Freundin hin, du Vollidiot?!“, hörte ich Shikamarus Stimme und schaute erstaunt zur Seite. Er stand da, neben ihm Asuma und hatte seine Fingerzeichen für sein Ninpo Kagemane no Jutsu geschlossen. Ich lächelte erleichtert. Was für ein Glück. Sie hatten mich gefunden. Gerade noch rechtzeitig. „Du bist doch Kisame Hoshiagki, oder?“, fragte Asuma und schaute ihn ernst an. „Und du bist Asuma Sarutobi.“, gab Kisame zurück, „Wir hatten ja schon einmal vor ein paar Jahren das Vergnügen.“ „Wo willst du mit meiner Ziehtochter hin, Kisame Hoshigaki?“, leicht kniff Asuma seine Augen zusammen. Ich schaute über meine Schulter, zu Kisame. Er grinste: „Tja, es ist meine Mission, sie mit zu nehmen.“ „Seid ihr Typen nicht normalerweise zu zweit unterwegs?“, fragte Shikamaru plötzlich und ließ unseren Gegner nicht eine Sekunde aus den Augen. „Wo ist Itachi?“ „Er ist nicht hier.“, antwortete Kisame kichernd, „Ich bin mit jemand anders auf dieser Mission.“ Moment. Jemand anders? Mit wem? Ich schaute zu Boden, sah ein paar seltsam aussehende Schlangen. Schneeweiß. Solche Schlangen hatte ich noch nie gesehen. Sie sahen … unecht aus. Sie schlängelten sich in Shikamarus und Asumas Richtung. Erst in diesem Augenblick wurde mir klar, dass das eine Falle war. „Passt auf!“, rief ich den beiden zu und sie schauten mich erschrocken an. „Explosion!“, rief dann jemand und die Schlangen flogen in die Luft, nachdem sie meine Freunde erreicht hatten. „Nein!“, rief ich laut und Tränen stiegen mir in die Augen. Plötzlich sprangen Asuma und Shikamaru aus der Rauchwolke, landeten auf einem Ast. Shikamarus Schatten hatte sich von dem Schatten Kisames gelöst und dieser konnte sich dann wieder bewegen und drehe sich halb zu meinen Begleitern um. Auf einmal tauchte ein blonder junger Mann neben uns auf, der nicht viel Älter aussah, als ich. Er hatte lange Haare, die er zu einem Zopf zusammen gebunden hatte und eine lange Haarsträhne verdeckte sein linkes Auge. Neben Kisame blieb er stehen. „Du bist spät, Deidara.“, sprach Kisame mit einem leicht strengen Unterton. „Ach, halt die Klappe.“, gab der Blonde sofort zurück, „Und du warst zu unvorsichtig. Also, halt mir keine Vorträge!“ Böse funkelte der Blonde den Blauhäutigen an, dann schaute er mich an, musterte mich: „Was denn? Du bist der Jinchuuriki von Flemmie?“ Ernst schaute ich ihn an, dann zischte ich: „Ja, und?! Hast du ein Problem damit?!“ Fragend schaute dieser Junge zu Kisame: „Ist sie wirklich der Jinchuurik, den wir suchen?“ „Ja.“, erwiderte der Größere, „Sie hat sogar versucht mich mit Flemmies Chakra zu bekämpfen.“ Die himmelblauen Augen des Blonden schauten mich an, dann kam seine Hand meinem Gesicht näher. Ich kniff die Augen zusammen, hörte einen Augenblick später Shikamarus Stimme: „Lass sie ja in Ruhe, du Mistkerl!“ Sofort öffnete ich meine Augen und einen Moment später sprangen Kisame und dieser Deidara in die Luft. Ich merkte, wie sich Kisames Griff, um mich, lockerte und beugte mich schnell nach vorn. Wie erhofft, rutschte ich von seiner Schulter und kam mit einem harten Aufprall auf dem Boden auf. Wieder wurde mir für einen Augenblick schwarz vor Augen und mein Körper brannte. „Verdammt!“, hörte ich Deidara zischen, „Du hast sie los gelassen!“ „Ich hol sie zurück!“, rief Kisame. Ich schaute nach oben, sah wie Kisame auf mich zusprang. Er schaute nach vorn, zog sein Schwert vor sich und wehrte somit Asuma ab, der ihn mit seinen Chakramessern angegriffen hatte. Mit einem gekonnten Tritt, katapultierte Asuma den schwarzhaarigen Typen gegen den nächsten Baum, rannte dann auf ihn zu und verwickelte den Akatsuki – Typen in einen Kampf. Dann merkte ich, wie etwas an meinem Stirnband ziepte und schaute über meine Schulter. Ich erblickte Akira, der versuchte mich von den Fesseln zu lösen. „Akira.“, flüsterte ich leise, „Ich …“ „Es tut mir leid.“, entschuldigte er sich und ich sah, dass er sich Tränen zurückhielt, „Es ist alles meine Schuld.“ Er war kurz davor, zu weinen. Noch nie in meinem Leben hatte ich Akira weinen gesehen. Hatte er solche Angst um mich? War seine Angst so groß, dass er fast weinen musste? „Oh je.“, hörte ich Deidara sagen und schaute nach oben. Er stand auf einem Ast und schaute mich an, „Du willst sie doch nicht wirklich retten, oder? Lass es gleich bleiben, oder du bekommst großen Ärger.“ „Du hast überhaupt keinen Grund, Akira zu drohen, du Idiot!“, gab Shikamaru von sich und blieb neben mir stehen, schaute zu Deidara hoch, „Ich bin dein Gegner! Und solange ich da bin, kommst du Minami nicht zu nah!“ Breit grinste Deidara uns an: „Oh, da will wohl einer den Ritter in schimmernder Rüstung spielen, was?“ Dann lachte er: „Mach dich nicht lächerlich. Gegen mich kommst du nicht an.“ Dann steckte er seine Hände in seine Gürteltaschen und dann warf er etwas zu uns herunter. Es sah aus, wie viele kleine weiße Spinnen, die ihre Beine vom Körper streckten. Sie sahen genauso aus, wie die Schlangen von vorhin. Zufrieden grinste der Blonde, als plötzlich Kisame brüllte: „Mach das nicht, sonst triffst du auch das Mädchen! Vergiss nicht, wir brauchen sie lebend!“ Mürrisch schaute Deidara zu Kisame, der immer noch gegen Asuma kämpfte. Währenddessen vielen diese seltsamen Spinnen auf uns und krabbelten in alle Richtungen. Mein Ziehvater hielt tapfer stand, allerdings war ich mir sicher, dass er gegen diesem seltsamen Typen nicht mehr lange standhalten würde. „Shikamaru!“, rief Asuma laut, „Schnapp dir Minami und Akira und verschwindet von hier! Ich lenke währenddessen die Typen hier ab!“ „Aber, Asuma …“, wollte Shikamaru wiedersprechen, doch er wurde von ihm unterbrochen: „Mach jetzt!“ Sofort beugte mein schwarzhaariger Begleiter sich zu mir herunter, löste mein Stirnband von meinen Handgelenken und hob mich auf beide Arme. „Shikamaru.“, flüsterte ich leise und schaute ihn an, „Tut mir leid. Wegen mir stecken wir jetzt in diesen Schwierigkeiten.“ Schnell schüttelte er den Kopf: „Nein, es ist nicht deine Schuld.“ „Leute.“, warf Akira ein und wir schauten ihn an. Er hatte die Zähne gebleckt, schaute zu Deidara hoch: „Habt ihr vergessen, dass da noch einer ist?“ Shika drehte sich um und wir schauten zu Deidara, der und breit angrinste: „Na, da scheint ja was zu laufen, zwischen euch. Schade, dass wir so junges Glück so brutal auseinanderreißen müssen!“ Dann machte er Fingerzeichen und rief: „Explosion!“ Plötzlich explodierte es um uns herum. Erschrocken schrie ich auf, die Rauchwolken hüllten uns ein. Ich spürte zwei Hände, die mich von Shikamaru wegrissen und dann fand ich mich auf Deidaras Armen, wieder. Er sprang zurück auf den Baum. „Lass mich los, du Idiot!“, zischte ich, zappelte und drückte mich von ihm weg. Allerdings hatte ich immer noch nicht genug Kraft, um es wirklich zu schaffen. Hätte ich noch all mein Chakra, hätte ich diesen Idioten schon längst eine übergebraten! „Verdammt! Jetzt halt doch mal still!“, fluchte er, während er versuchte, mich fest zu halten. „Minami!“, rief Shikamaru und sprang auf Deidara zu. Dieser schaute ihn erstaunt an, hatte einen Augenblick später seine Faust im Gesicht und fiel nach hinten, ließ mich währenddessen los. Shika fing mich auf, stieß sich von dem Ast ab. Wieder waren wir von Rauch umgeben und schauten uns um. Akira stellte sich dicht neben uns und musterte misstrauisch die Umgebung. Plötzlich rannte Asuma an uns vorbei und ich sah, dass der Rauch aus seinem Mund kam. Er deute uns, das wir ihm folgen sollten und taten, was er wollte. Als wir die Rauchwolke verlassen hatten, biss Asuma die Zähne zusammen und der Funke ließ die Wolke explodieren. Dan schaute mein Ziehvater uns an: „Weg hier!“ Wir nickten und Shikamaru sprang auf den nächstbesten Ast, Akira und Asuma folgten uns. Ich ließ mich von ihm tragen, weil ich es allein einfach nicht schaffen würde. Dann fiel mir wieder Deidaras Vergleich ein. Ein Ritter in schimmernder Rüstung. Ja, das war Shikamaru wirklich. Er hatte zwar keine schimmernde Rüstung, aber er war mein Ritter. Ich legte eine Hand an seine Wange und drückte ihm einen Kuss auf die andere. Erstaunt schaute er mich an: „Wofür war das denn?“ Ich lächelte: „Als Dankeschön, weil du mich gerettet hast.“ Er wurde rot im Gesicht, schaute dann verlegen zur Seite: „Das war doch selbstverständlich. Immerhin kann ich doch nicht zulassen, dass von Akatsuki entführt wirst.“ Ich lächelte, lehnte mich gegen seine Brust. Schnell sprangen sie von Ast zu Ast, ich spürte das auf und ab. „Meint ihr, wir haben sie abgehängt?“, fragte ich nach einer Weile und schaute zu Asuma und Akira. „Das will ich doch hoffen.“, gab Asuma sofort zurück, ohne seinen Blick auf mich zu richten, „Noch länger hätten wir gegen sie nicht durchgehalten. Wenn Kisame uns mit seinem Schwert erwischt hätte, wäre es aus mit uns gewesen.“ Da hatte Asuma recht. Wenn dieser Typ auch die anderen mit seinem Schwert erwischt hätte, dann hätten wir wirklich ziemlich alt ausgesehen. Ich schluckte leicht. Sie waren hinter mir her. Das bedeutete, dass ich allein die anderen in Gefahr gebracht hatte. Es war allein meine Schuld. „Es tut mir leid.“, sprach ich und senkte meinen Blick, „Nur wegen mir wart ihr in Gefahr.“ „Sag so etwas nicht, Minami.“, hörte ich Asuma sagen und schaute ihn erstaunt an. Weiterhin schaute er nach vorn: „Es ist nicht deine Schuld. Mach dir keine Sorgen, solange wir da sind, werden sie dich nicht kriegen. Ich lächelte: „Danke … Asuma.“ Nach einer Weile kamen wir auf einer kleinen Lichtung an. Die Sonne ging bereits unter. „Heute schaffen wir es nicht mehr nach Sunagakure.“, sprach Asuma. Shikamaru ließ mich runter. Mittlereile hatte ich so viel Chakra regeneriert, dass ich wieder allen stehen und laufen konnte. Allerdings hatte Asuma recht. Wir würden es vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr Nach Sunagakure schaffen. Und im Dunkeln war es einfach zu gefährlich. Asuma drehte sich zu uns um: „Wir schlagen hier unser Lager auf.“ Wir nickten und begannen unsere Sachen aus zu packen. Wieder rollten Shikamaru und ich unsere Schlafsäcke aus. Auch dieses Mal lag sein Schlafsack direkt neben meinem. Mir machte das nichts aus. Ich fand es sogar sehr schmeichelhaft, dass er meine Nähe suchte. Akira und Asuma suchten Feuerholz zusammen und machten dann ein Lagerfeuer. Ich machte das Abendessen. Nach dem Abendessen, legten wir uns schlafen. Akira hielt wieder die erste Wache. Obwohl ich wirklich nicht verstand, warum er immer darauf bestand, die erste Wache zu halten. Ich hatte wieder die Vermutung, dass er wieder heimlich verschwand und wollte ihn diesmal beobachten. Allerdings war ich so müde, dass ich nach wenigen Minuten einschlief. Allgemeine Sicht: Wie auch gestern, wartete Akira, bis alle eingeschlafen waren und schlich sich dann davon. Erst, als er das Lagerfeuer nicht mehr sehen konnte, blieb er stehen. Es raschelte und einen Augenblick später kamen Kisame und Deidara auf dem Boden, vor ihm, auf. Beide schauten den schwarzen Wolf an. „Kannst du mir mal sagen, was das heute für eine Aktion war, Akira?“, gereizt stemmte der blonde Junge seine Hände in die Hüften, „Wenn du mitgeholfen hättest, dann hätten wir sie gekriegt! Warum hast du uns verraten?“ „Ich kann euch gar nicht verraten, Deidara!“, knurrte Akira und ging leicht in Angriffsstellung, „Immerhin gehöre ich nicht zu euch!“ „Das mag sein.“, sprach eine Stimme und Sekundenspäter tauchte der Schatten mit den grauen Augen neben den beiden Akatsukimitgliedern auf, „Allerdings haben wir eine Vereinbarung, falls du dich noch daran erinnerst. Du hast mir das Mädchen versprochen, also erwarte ich von dir, dass du uns auch hilfst, sie zu bekommen.“ Die Stimme war ruhig, aber auch sehr bedrohlich. Allein die Tonlage schüchterte den Wolf ein, aber er musste sich zusammenreißen. Immerhin ging es hier um Minami und da musste er nun einmal tapfer sein. „Ich mache das nicht mehr mit!“, gab er schließlich entschlossen zurück, „Ich lasse nicht zu, das Minami in eure Hände fällt!“ „Du bist heute ziemlich aufmüpfig, Akira.“, grollte die Stimme des Schattens. Akira riss die Augen auf und wurde einen Augenblick später gegen einen Baum geschleudert, kam hart auf dem Boden auf. Er röchelte und etwas Blut lief aus seinem Maul. Der Schatten kam auf ihn zu, ebenso wie Deidara und Kisame. „Akira.“, sprach der Schatten, „Du bist nicht in der Position, hier irgendwelche Dinge zu befehlen. Merk dir das.“ Dann schaute er zu den beiden Mitgliedern: „Ihr beide kommt zurück ins Hauptquartier. Ich werde mich höchstpersönlich um diese Angelegenheit kümmern.“ Deidara und Kisame nickten und verschwanden einen Augenblick später. Langsam ging der Schatten. „Warte.“, sprach Akira keuchend und der Schatten blieb stehen, drehte sich zu dem schwarzen Wolf um. Er keuchte: „Bitte, lass Minami in Ruhe. Ich dachte, ihr braucht den Engelsdrachen nicht, für euren Plan.“ „Es geht mir aber nicht um den Engelsdrachen, Akira.“, erwiderte der Schatten ruhig, „Es geht mir um das Mädchen.“ Akira riss seine Augen auf: „Minami …?“ „Ja, sie ist es, die ich will!“, antwortete die dunkle Gestalt und löste sich einen Augenblick später auf. Akira war wie erstarrt. Die ganzen vier Jahre über hatte er gedacht, Akatsuki wäre nur hinter Flemmie her. Dabei ging es ihnen doch nie um den Engelsdrachen. Es ging ihnen die ganze Zeit nur um Minami. Minami war das, was sie die ganze Zeit über wollten. „Nein … nicht …“, flüsterte Akira und senkte seinen Blick. Tränen liefen an seinen Wangen herunter. Er hatte es die ganze Zeit über nicht geahnt. All die Jahre hatte der schwarze Wolf mit den gelben Augen nicht geahnt, was genau dieser Mann vorhatte. Akira hatte nicht den geringsten Schimmer gehabt. Er hatte einen Fehler begangen und nun gab es keinen Weg zurück. „Minami …“, wimmerte der Wolf, während die Tränen weiterhin an seinen Wangen herunterliefen, „ … bitte … verzeih mir …“ Kapitel 4: Ankunft in Sunagakure -------------------------------- Es war bereits Nachmittag als wir die Grenze erreichten und den Wald hinter uns ließen. Wir blieben stehen und schauten uns die Wüste an, die sich vor uns erstreckte. Es ging kein Lüftchen und der Sand lag ruhig. „Wenn wir weiter so voran kommen, sind wir in zwei Stunden in Sunagakure.“, sprach Asuma und zog an seiner Zigarette. „Ich nickte: „Ja. Hoffentlich werden wir nicht wieder von Akatsuki angegriffen.“ „Ich glaub nicht, dass sie uns angreifen.“, erwiderte Shikamaru ruhig, „Die Chance, das wir sie sehen könnten, ist viel zu groß.“ Da hatte Shikamaru recht. In der Wüste war es so gut wie unmöglich, einen Überraschungsangriff zu starten. Dafür war die Wüste zu übersichtlich. Und in Suna war die Chance auch gering, dass sie angreifen würden. Immerhin wären wir dann in der Überzahl. Hinter uns würden nicht nur Gaara, sondern auch seine Geschwister und sämtliche Suna – Ninja stehen. Aber, wir kannten die Fähigkeiten der meisten Akatsuki nicht. Und das würde es uns schwerer machen, sollten sie uns doch angreifen wollen. Plötzlich nahm Shikamaru meine Hand und ich schaute ihn überrascht an. „Mach dir keine Sorgen.“, sprach er und drückte meine Hand sanft, „Ich werde dich beschützen, wenn Akatsuki wieder versuchen sollte, dich zu entführen.“ Ich schaute ihn an, dann lächelte ich: „Ja, ich weiß. Ich vertraue dir.“ Er nickte entschlossen. Ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Dass hatte er mir gestern bewiesen. Er war da gewesen, als ich Hilfe brauchte. „So, jetzt habt ihr beide genug geturtelt.“, sprach mein Ziehvater schließlich, „Wir sollten weiter gehen, wenn wir nicht erst nach Einbruch der Dunkelheit ankommen wollen. Sofort wendeten Shikamaru und ich den Blick ab und er ließ meine Hand los. Dann schaute ich zu Asuma. „Wir haben überhaupt nicht geturtelt!“, sprach ich empört und blies meine Wangen auf. Wie konnte er das nur denken? Also wirklich. Asuma schaute mich an, dann musste er laut lachen. Als er sich langsam wieder beruhigte, legte er eine Hand auf meinen Kopf: „Du bist schon etwas besonderes, Minami.“ Er grinste mich an, dann glitt seine Hand von meinem Kopf und er ging weiter. Akira ging ihm hinterher. Ich blieb noch einen Augenblick stehen, schaute ihnen hinterher. Shikamaru stand neben mir, nahm meine Hand wieder. Ich schaute ihn an. Seine braunen Augen waren auf mich gerichtet, dann schaute er nach vorn. Er ging los und zog mich sanft mit sich. Ich lief mit ihm, erwiderte den Druck seiner Hand etwas. Sie war warm und irgendwie fühlte es sich schön an, wenn er mich berührte. Schnell hatten wir Asuma und Akira eingeholt und liefen neben den beiden her. Wir kamen noch vor Einbruch der Dunkelheit in Sunagakure an. Am Haupttor wurden wir bereits von zwei Jo – Nin erwartet, die uns sofort zur Kage – Residenz führten. Wir gingen durch den langen Flur. Keiner sagte ein Wort. Die Suna – Ninja blieben vor der Tür zu Gaaras Büro stehen. Sie verbeugten sich vor uns und gingen dann weiter. „Sehr gesprächig.“, sprach ich ruhig. Asuma kicherte leise: „Was sollen sie auch sagen? Sie sind nur ihrer Aufgabe nach gegangen.“ Dann schaute er uns an: „Und das sollten wir auch tun.“ Somit klopfte er an die Tür. Einen Augenblick herrschte Stille, dann kam ein ruhiges „Herein.“ Von der anderen Seite. Mein Ziehvater öffnete die Tür und wir traten ein. „Hi, Gaara.“, begrüßte ich ihn sofort lächelnd. Ich kannte ihn ja und ich wusste, dass er genauso ein Jinchuriki war, wie ich. Allerdings hatte er seinen Biju verloren, nachdem Akatsuki ihn entführt hatte. Ein leichtes Lächeln kam über seine Lippen: „Ich freue mich, euch zu sehen.“ Vor seinem Schreibtisch blieben wir stehen. Gaara stand auf, gab jedem von uns die Hand: „Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Reise.“ „Naja.“, gab Asuma leicht lächelnd zurück, „Bis auf ein paar kleine Komplikationen ist alles gut verlaufen.“ „Komplikationen?“, fragte der Rothaarige und schaute uns alle an, „Was für welche.“ Ich war mir nicht sicher, ob es gut war, es ihm zu sagen. Immerhin hatte er immer noch Bedenken, wenn es um Akatsuki ging. „Akatsuki hat versucht Minami zu entführen.“, gab Shikamaru schließlich preis und wir schauten ihn an. Sofort schaute Gaara mich an: „Wirklich?“ Ich nickte leicht: „Ja. Gestern haben sie es probiert.“ Ruhig schauten mich die eisblauen Augen des rothaarigen Kazekage an. „Hier bist du sicher.“, sprach er schließlich, Ihr könnt gerne diese Nacht hier bleiben. Ihr seid sicher erschöpft. Ich werde euch Zimmer vorbereiten lassen.“ „Das ist sehr nett.“, Asuma verbeugte sich, „Vielen Dank.“ Auch Shikamaru und ich verbeugten uns. Dann erst fiel mir der Grund ein, weshalb wir überhaupt hergekommen waren. Sofort kramte ich in meiner Tasche herum, holte die Schriftrolle heraus und reichte sie Gaara: „Hier. Die hat Tsunade mir gegeben. Da stehen alle Informationen über Akatsuki drin, die wir gesammelt haben.“ Gaara nickte kurz und nahm die Schriftrolle an sich. Er öffnete sie und überflog den Inhalt. „Danke.“, sprach er, als er seinen Blick wieder auf uns richtete, „Das wird uns sehr helfen.“ Ich nickte nur leicht. Es klopfte an die Tür und wir drehten uns um. „Herein.“, sprach Gaara und Baki öffnete die Tür und trat ein. „Verzeih die Störung, Gaara.“, sprach er ruhig, „Die Zimmer für unsere Gäste sind jetzt vorbereitet.“ „Gut.“, erwiderte der Kazekage ruhig, „Bringe sie bitte auf ihre Zimmer.“ Baki nickte und verbeugte sich. Unsere Blicke richteten sich wieder auf Gaara. „Ruht euch aus.“, sprach er ruhig, „Wir reden morgen noch einmal in aller Ruhe.“ Wir nickten, verbeugten uns und verließen dann das Büro. Shikamaru schloss die Tür und ich streckte mich: „Hmm. Ich brauche dann erst einmal ein heißes Bad.“ „Das glaub ich.“, Asuma grinste, „Du kannst dann bestimmt banden gehen, wenn wir auf unseren Zimmern sind.“ „Ihr könnt auch in den heißen Quellen baden, die wir im Dorf haben.“, schlug der Suna – Ninja vor. „Au ja.“, gab ich sofort begeistert zurück. „Wir gehen doch zu den heißen Quellen, oder Asuma?“, sofort schaute ich ihn mit großen Augen an, „Biitte~.“ Einen Moment schaute mein Ziehvater mich an, dann seufzte er und kratzte sich am Hinterkopf: „Ja, von mir aus.“ Ein Jubelruf entfuhr mir und ich warf mich ihm um den Hals. Ich war ewig in keiner heißen Quelle mehr gewesen. „Dann lasst mich euch dorthin bringen.“, sprach Baki ruhig. Wir nickten und folgten ihm. Zusammen verließen wir das Gebäude und liefen durch das Dorf. Es waren viele Leute unterwegs. Sie waren fröhlich. „Heute ist der Wochenmarkt.“, erklärte der Suna – Nin, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Da sind viele Leute unterwegs.“, fügte er dann noch hinzu. „Wir haben das auch.“, sprach ich sofort, „Bei uns ist das aber immer Donnerstags und nicht Mittwochs.“ „Das ist von Dorf zu Dorf verschieden.“, Baki schaute mich, über seine Schulter hinweg an. Ich nickte. Nach einer Weile kamen wir schließlich an einem Badehaus an. Baki blieb vor uns stehen und verbeugte sich: „Ich würde mich hier von euch verabschieden. Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen.“ Somit verschwand er dann auch. Mein Blick schweifte zu Akira. Er war den ganzen Tag schon so ruhig gewesen. „Alles in Ordnung?“, fragte ich ruhig. Er schaute mich an, dann nickte er zögerlich: „Ja, alles gut. Ich würde mir … gern ein ruhiges Plätzchen suchen.“ Er schaute sich in der Menge um: „Hier sind mir zu viele Menschen.“ Ja, das war klar. Er wollte wieder verschwinden. Allerdings konnte ich es in diesem Fall wirklich nachvollziehen. Er mochte wirklich keine großen Menschenmassen. Es war ihm zu eng und das Gedränge war ihm auch zu viel. „Na gut.“, sprach ich schließlich, „Aber bleib nicht zu lange weg.“ Er nickte nur und verschwand einen Augenblick später in der Menge. „Sag mal. Habt ihr euch gestritten?“, fragte Asuma. Ich richtete meinen Blick auf ihn und schüttelte den Kopf: „Nein. Aber, er ist in letzter Zeit etwas seltsam. Ich mache mir Sorgen.“ Beruhigend legte er mir eine Hand auf die Schulter: „Das musst du nicht. Er weiß schon was er tut.“ Ich nickte leicht. Vielleicht hatte Asuma wirklich recht und ich machte mir zu viele Sorgen. Ich musste Akira einfach vertrauen. Tief atmete ich durch und nickte: „Vielleicht hast du recht. Jetzt brauch ich erst recht ein Bad.“ Asuma grinste: „Das ist die Minami, die ich kenne.“ Somit legte er einen Arm um mich und wir gingen mit Shikamaru zusammen in das Badehaus. Allgemeine Sicht: Akira hatte sich einen ruhigen Ort aus. Es waren nur sehr wenige Menschen dort. Der Teil des Dorfes war so gut wie verlassen. Akira sprang auf eines der Dächer und schaute zum Himmel. Die Sonne war bereits unter gegangen und der Mond stand am Himmel. Tief atmete er die Luft ein und der Wind strich durch sein pechschwarzes Fell. Besorgt schaute er mit seinen gelben Augen den großen Mond an, der am Himmelszelt war. „Was hast du jetzt vor?“, fragte er und drehte sich um. Diesmal stand nicht der Schatten des Anführers, sondern der Anführer selbst vor ihm. Pain schaute ihn mit seinen grauen Augen kalt an: „Ich bin persönlich gekommen, um mich zu vergewissern, dass dieses mal alles richtig läuft.“ Ernst schaute Akira ihn an, dann glitt sein Blick zu Pains Begleitern. Er kannte die beiden. Zumindest einen von ihnen. Die giftgrünen Augen kannte er sehr gut. Sofort erhob der schwarze Wolf sich und schaute die beiden anderen Akatsukimitglieder ernst an: „Was machen die beiden hier?“ „Sie werden sich um Minami kümmern, Akira.“, erwiderte Pain emotionslos. „Warum ausgerechnet die?!“, Akira schaute den Anführer ernst an und bleckte die Zähne leicht, „Warum nicht jemand anderes?!“ „Ich habe keine Nerven, jedes Team her zu schicken, um zu versuchen sie gefangen zu nehmen.“, gab Pain kalt zurück, „Kakuzu und Hidan waren in der Nähe, also war es günstig.“ „Ja, was regst du dich denn so auf, Akira.“, Hidan seufzt und setzte sich auf das Dach, „Es ist ja nicht so, dass wir sie umbringen würden.“ „Da bin ich mir bei dir nicht so sicher!“, zischte der Wolf, „Du bist dafür bekannt, dass du deine Opfer nicht entkommen lässt, bis du ihr Blut hast und sie in die Dunkelheit stößt!“ „Hidan wird das Mädchen nicht töten.“, erwiderte Pain, „Kakuzu wird dafür sorgen.“ „Kakuzu ist auch nicht besser!“, entgegnete Akira knurrend, „Ich weiß, was er damals getan hat! Was er Minami angetan hat! Sie ist immer noch hinter ihm her! Und wenn sie ihn trifft, wird sie versuchen, ihn zu töten!“ „Das mag sein. Aber ich werde mich nicht von ihr töten lassen.“, warf Kakuzu schließlich ruhig ein, „Um mit mir mithalten zu können, ist sie noch hundert Jahre zu jung.“ „Das seh ich genauso.“, neben Akira blieb Pain stehen und ließ seinen Blick über das Dorf schweifen. Dann schaute er zu dem schwarzen Wolf: „Du wirst den beiden die Informationen über Minami erzählen.“ Dann sprang er vom Dach und verschwand. „Elender Bastard!“, zischte Akira leise und biss die Zähne zusammen. „Sag mal, Akira.“, sprach der silberhaarige Nuke – Nin und stützte sein Kinn in seiner Handfläche ab, „Ist dieser schwarzhaarige Typ, der so um das Mädchen herum scharwenzelt, ihr Freund?“ „Nein, ist er nicht.“, gab Akira nur knapp zurück und knurrte dann aggressiv, „Und du lässt deine dreckigen Pfoten bei dir!“ „Hey, hey. Ist ja schon gut.“, beschwichtigend hob Hidan seine Hände, „Ich fasse deine kleine Freundin schon nicht an.“ Dann ließ er seine Hände wieder sinken und lächelte leicht, während seine magentafarbenen Augen wieder zum Dorf schauten: „Obwohl sie schon ziemlich heiß aussieht.“ „Sie ist noch ein Kind, Hidan.“, gab Kakuzu von sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Hidan prustete: „Ja, für dich du alter Knacker. Immerhin könntest du ihr Urgroßvater sein, du geldgeiler Sack.“ „Wenn du weiter so eine große Klappe hast, Hidan, dann sorge ich dafür, dass du in Einzelteilen ins Hauptquartier zurück gebracht werden musst.“ „Willst du mir drohen?!“, sofort stand der Silberhaarige auf und schaute seinen Teampartner ernst an. „Ich sage nur, wie es ist.“, erwiderte der Ältere ruhig, „Und jetzt halt die Klappe. Dein Geplapper halt ich nicht länger aus.“ Akira verdrehte die Augen, als Hidan mit seinen Schimpfkapaden anfing. Wenn Hidan so drauf war, war er einfach nur nervig. Akira machte sich sorgen um Minami. Wenn sie mit dem Kontakt hatte, das wäre schlimm. Der wäre wirklich ein ganz schlechter Einfluss für das blonde Mädchen. Eine Weile hörte er ihnen noch zu. Wie sie stritten und diskutierten. „Jetzt reicht’s!“, zischte er genervt und schaute die beiden an. Sie erwiderten seinen Blick. „Mann, ihr benehmt euch wie Kinder.“, Akira seufzte genervt, „Warum hab ich mich auf darauf eingelassen? Warum bin ich mit eurer Organisation nur diesen blöden Pakt eingegangen?“ „Weil du sie schützen wolltest.“, gab Kakuzu als Antwort zurück. „Ja, das stimmt.“, sprach Akira ruhig und ließ seinen Blick über das Dorf schweifen, „ich dachte die ganze Zeit, es ging ihm nur um den Engelsdrachen. Dabei hatte er es nur auf Minami abgesehen.“ „Würde mich nicht wundern, wenn er sie nur fürs Bett haben will.“, Hidan ließ sich wieder auf dem Dach nieder und rieb sich genervt seinen Naclen, „Junge, unser blöder Boss will nur eine Bettgespielin und wir müssen sie holen. Soll er seinen Scheiß doch allein machen.“ „Du redest Müll, Hidan.“, erwiderte der Ältere sofort, „Aber, das machst du ja immer, weil du dein Gehirn nicht einschalten kannst.“ Sofort knurrte der silberhaarige und drehte sich zu seinem Partner um: „Ach halt endlich deine Schnauze, du alter Sack! Mit dir habe ich nicht geredet.“ „Hidan!“, grollte Kakuzu und schaute ihn mit seinen grünen Augen an, „Ich warne dich! Treib es nicht zu weit!“ „Ich sag doch nur die Wahrheit.“, Hidan zuckte mit den Schultern, „Der eine ist geil auf Nutten und der andere ist total Geldgeil.“ „Ja und du bist Sexgeil.“, fügte Akira fast beiläufig hinzu. „Nach deiner Meinung hat keiner gefragt!“, zischte der Jashinist sofort und funkelte Akira wütend an. „Er hat aber recht, Hidan.“, stimmte Kakuzu zu und schaute dann zu dem schwarzen Wolf, „Aber jetzt zu dem Mädchen. Erzähl uns von ihr.“ Akira schaute Kakuzu einen Augenblick nur stumm an, dann fing er an zu erzählen. Minamis Sicht: Ich verließ die Umkleide und streckte mich. Das heiße Bad hatte mir gut getan. Es war wirklich ein schönes Gefühl gewesen, mal wieder ein entspannendes Bad zu nehmen. Ich seufzte zufrieden und schaute dann Shikamaru an, der aus der Männerumkleide kam. „Na.“, sprach ich lächelnd, „Fertig?“ Er schaute mich an und lächelte: „Ja.“ „Wo ist Asuma?“, neben ihm blieb ich stehen. „Er wollte noch eine Weile hier bleiben. Wir sollen schon einmal vor gehen, wenn wir fertig sind.“, erklärte er. Ich nickte leicht: „Na gut.“ Dann verließen wir das Badehaus. Es war noch immer viel los, auf den Straßen. Shikamaru und ich schlängelten uns durch die Massen. „Es ist genauso voll, wie bei uns immer.“, sprach ich nach einer Weile, während ich mich weiter umschaute. Mein Begleiter nickte: „Ja, das stimmt. Aber Suna ist je genauso groß wie Konoha. Da ist es nur logisch, dass es genauso voll ist.“ Da hatte er recht. Suna war ja auch eines der fünf Großdörfer. Da war es nur klar, dass viele Menschen auf den Straßen waren. Plötzlich griff Shika nach meiner Hand und ich schaute ihn erstaunt an. „Es wird voller. Damit ich dich nicht verliere.“, erklärte er. Ich nickte und erwiderte den Druck seiner Hand: „Ja, du hast recht.“ Zusammen schlängelten wir uns weiter durch die Menge und hielten uns dabei die ganze Zeit fest. Es war irgendwie ein schönes Gefühl, Shikamarus Hand zu halten. Sie war so warm und sanft. Langsam wurde die Menge kleiner und wir konnten wieder nebeneinander her laufen. Langsam ließ er meine Hand los. „Mensch, das war aber voll.“, sprach ich seufzend. „Ja, das kannst du aber laut sagen.“, er kratzte sich am Hinterkopf und seufzte leicht genervt, „Mir wäre das viel zu stressig, auf so einem Markt zu arbeiten. Das ganze Gedrängel und Gerangel. Das wäre mich echt zu viel.“ Ich kicherte: „Ja, so würde es mir auch gehen.“ Wir gingen weiter, fingen an uns über alles Mögliche zu unterhalten. Irgendwelche belanglose Themen. Lächelnd erzählte ich ihm etwas, als ich plötzlich angerempelt wurde. Sofort drehte ich mich um: „Hey!“ Ein Mann mit silbernem Haar drehte sich zu mir um. Erstaunt schaute ich seine magentafarbenen Augen an. Noch nie hatte ich solche Augen gesehen. So klar und doch so tiefgründig. Sie waren einfach … wunderschön. Ich wurde leicht rot und schüttelte den Kopf, schaute den Typen ernst an: „Sag mal, geht’s noch? Kannst du nicht besser aufpassen?!“ „Hast du ein Problem, Kleine?“, gab der Kerl sofort zurück und schaute mich ernst an. Ich erwiderte seinen Blick: „Ja, habe ich! Kannst du nicht hinschauen, wo du hinläufst?! Oder bist du auf Streit aus?!“ „Du respektlose kleine Göre!“, knurrte er und griff nach seiner Sense, die er auf dem Rücken hatte und die ich erst in diesem Augenblick gesehen hatte. „Hidan.“, ein Mann legte eine Hand auf die Schulter des Silberhaarigen. Ich schaute zu dem anderen. Er war vermummt und nur seine roten Augen, mit den giftgrünen Irden waren zu sehen. Diese Augen. Irgendwo hatte ich sie gesehen. Ich wusste allerdings nicht, wo ich sie mal gesehen hatte. „Sie hat angefangen, Kakuzu.“, verteidigte der Typ mit der Sense sich, „Wo komm ich denn hin, wenn ich mir von dummen Kühen blöd kommen lasse?“ „Wenn nennst du hier dumme Kuh, du mieser Arsch?!“, zischte ich und wollte schon auf ihn los gehen. Allerdings schlang Shikamaru seine Arme um meinen Bauch und hielt mich fest. „Minami, es ist gut. Lass dich von denen doch nicht unnötig provozieren.“, versuchte er mich zu beruhigen, „Die sind es nicht wert.“ Ich knurrte nur und beruhigte mich wieder. Langsam ließ Shika mich los. Die zwei anderen Typen schauten uns an, der vermummte Typ musterte mich eindringlich. „Was ist?“, zischte ich, „Glotz mich nicht so an!“ „Minami!“, rief Shikamaru, „Es reicht jetzt! Komm!“ Somit zog er mich hinter sich her. Ernst schaute ich dir Typen an, dann blickte ich zu Shikamaru. Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich neben ihm herlief. „Tut mir leid.“, sprach ich leise und senkte meinen Blick. „Ist schon gut.“, sprach Shikamaru ruhig und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken, „Du bist nun mal ein kleiner Hitzkopf.“ Ich nickte leicht. Er hatte recht. Ich war manchmal wirklich ein Hitzkopf. Manchmal ging mein Temperament einfach mit mir durch. Am Ende war es mir einfach nur peinlich. „Mach dir keine Sorgen.“, flüsterte er mir leise in mein Ohr, „Ich liebe dich trotzdem, Minami.“ Erstaunt schaute ich ihn an. Er lächelte sanft: „Mein kleiner Hitzkopf.“ Sanft strich er mir eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich lächelte leicht. Zärtlich nahm er meine Hand: „Komm. Lass uns auf unsere Zimmer gehen.“ Ich nickte nur leicht und ging mit Shikamaru zur Kageresidenz zurück. Kapitel 5: Besuch am späten Abend --------------------------------- Allgemeine Sicht: Es war bereits sehr spät am Abend, als drei Gestalten über die Dächer Sunagakures schlichen. Akira rannte voraus, dicht gefolgt von Hidan und Kakuzu. Auf einem Dach blieben sie schließlich gehen und Akiras gelbe Augen wanderten zu der menschenleeren Straße. Alle Bewohner waren bereits in ihren Häusern und machten sich fürs Bett fertig. „Akira.“, sprach Kakuzu ruhig und schaute mit seinen giftgrünen Augen zur Kageresidenz, „Du bestimmst, wann Hidan und ich eingreifen.“ „Wenn alle Fenster dunkel sind …“, erwiderte der schwarze Wolf leise, „ … und sie alle schlafen gehen.“ Minamis Sicht: Ich saß in meinem Bett und löschte das Licht der Nachttischlampe. Allerdings hatte ich noch nicht vor, schlafen zu gehen. Ich zog meine Beine an meinen Körper und schlang meine Arme um meine Knie, ließ meinen Blick zum Fenster schweifen. Ich erkannte die vielen Sterne, die am Himmel funkelten. Auch den Mond konnte ich sehen, der bereits am Himmel stand. Es war eine schöne Nacht. So friedlich. Eine solche Nacht konnte man einfach nur genießen. Ich lächelte leicht und stieg aus dem Bett. Langsam ging ich zum Fenster, öffnete es und lehnte mich leicht raus. Eine angenehme Brise kam mir entgegen und strich mir durch mein blondes Haar. Ich seufzte zufrieden. Plötzlich machte sich ein seltsames Gefühl in mir breit. Ich schaute mich um, konnte allerdings niemanden sehen. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet. „Minami?“, hörte ich Flemmie sprechen, „Kannst du das auch spüren?“„Ja.“, erwiderte ich leise, „Ich kann es spüren. Aber, ich sehe niemanden.“ „Sie sind in der Nähe.“ „Sie?“, fragte ich etwas erstaunt, „Also sind es mehrere?“ „Ja.“, antwortete meine geflügelte Freundin, „Ich kann drei Chakraquellen spüren.“ „Wo?“, flüsterte ich leise und einen Augenblick später legten sich zwei Hände auf meine Augen. Erschrocken schrie ich auf, wurde aber von einer Hand gedämpft, die sich schnell auf meinen Mund presste. Ich wollte gerade mit dem Ellenbogen ausholen, als ich Shikamarus Stimme hörte: „Hey, alles gut. Ich bin’s nur.“ Erleichtert atmete ich aus und er ließ seine Hand sinken. Ich drehte mich zu ihm um und schaute in sein verlegen lächelndes Gesicht. „Tut mir leid.“, entschuldigte er sich, „Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Leicht schüttelte ich den Kopf: „Schon ok.“ Besorgt schaute er mich an: „Ist alles ok? Du siehst so nervös aus.“ „Ach nein.“, ich versuchte ihn von meiner Nervosität ab zu lenken, „Es ist alles gut.“ Dann schaute ich ihn an: „Aber, sag mal. Gibt es einen Grund, warum du hier bist? Brauchst du etwas?“ „Nee.“, sprach er und setzte sich auf die Bettkannte, klopfte neben sich. Ich setzte mich neben ihn, schaute ihn weiterhin an. „Ich wollte nur mal nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“ „Achso.“, erwiderte ich leise, „Es ist alles in Ordnung. Du musst dir keine Sorgen machen, Shikamaru. Es ist alles gut.“ Shikamaru nickte leicht: „Ok.“ Dann legte er seine Hand auf meine. Ich schaute ihn an. Er lächelte leichte, beugte sich zu mir und drückte mich somit aufs Bett. Erstaunt schaute ich ihn an: „Shika?“ Ich hatte keine Ahnung, was das sollte. Warum tat er das? Langsam beugte er sich mehr zu mir und im nächsten Augenblick lagen seine Lippen auf meinen. Meine Augen weiteten sich. Er … Er küsste mich … auf den MUND! Ich konnte es nicht glauben. Ich wusste, dass er in mich verliebt war. Aber, ich hatte niemals gedacht, dass er mich jemals küssen würde. Sanft bewegte er seine Lippen gegen meine. Es fühlte sich eigentlich gar nicht so schlecht an. Ich erwiderte den Kuss etwas zaghaft und schloss meine Augen. Wir küssten uns weiter und nach einer Weile leckte er mit seiner Zunge sanft über meine Lippen. Ich öffnete sie und spürte, wie seine Zunge sanft meine anstupste. Ich stupste sanft zurück. Noch eine Weile küssten wir uns, dann löste er sich von mir. Wir schauten uns in die Augen. Er lächelte mich sanft an, legte eine Hand an meine Wange. „Ich liebe dich Minami.“, gestand er, immer noch mit diesem Lächeln auf den Lippen. Ich wurde rot im Gesicht. In diesem Augenblick hatte ich keine Ahnung, was ich sagen sollte. Ich wusste, was er für mich empfand, aber irgendwie machte es mich doch etwas sprachlos, wenn er es mir ins Gesicht sagte. Sanft streichelte er meine Wange, beugte sich wieder zu mir runter und küsste meine Stirn. Ich lächelte leicht und schloss meine Augen. Allgemeine Sicht: Immer noch saßen die drei Gestalten auf dem Dach, Akiras gelbe Augen waren auf Minamis Fenster gerichtet. Sie sahen genau, was in diesem Zimmer passierte. Akira schluckte leicht. Der schwarze Wolf sah, das Minami kurz davor stand, ihr Glück zu finden. Und aus diesem Glück würde er sie wieder heraus reißen. „Sie ist nicht allein.“, sprach Kakuzu ruhig, den Blick weiter auf das blonde Mädchen gerichtet, welches er von weitem sehen konnte. „Ach echt?“, gab Hidan daraufhin sarkastisch zurück, „Ich dachte, dass der Typ nur eine Halluzination ist.“ Kakuzu ignorierte den dummen Kommentar seines Teampartners. „Sie ist groß geworden.“, fügte der Ältere hinzu und richtete seinen Blick auf den schwarzen Wolf, „Wie alt ist sie jetzt?“ „Siebzehn Jahre.“, antwortete Akira knapp. „Siebzehn.“, wiederholte Kakuzu ruhig und schaute wieder zu Minami, die mit Shikamaru auf dem Bett lag, „Dann ist das also schon zehn Jahre her.“ Akira schnaubte nur, erwiderte nichts weiter und hatte den Blick weiterhin auf seine Freundin gerichtet. „Mann. Wann wollen wir denn endlich loslegen?“, fing Hidan an zu jammern und schaute zu seinem Teampartner, „Komm schon, Kakuzu. Ich will mich noch etwas austoben.“ „Von mir aus.“, erwiderte der Ältere ruhig, „Fangen wir an.“ Hindan grinste: „Klasse.“ Minamis Sicht: Ich seufzte leise, als Shikamaru sanft meinen Hals küsste. Es fühlte sich gut an, so von ihm berührt zu werden. Etwas zaghaft legte ich meine Arme um ihn. Eine Weile machte er noch weiter, dann schaute er mich lächelnd an. „Du bist so wunderschön, Minami.“, flüsterte er leise und sofort wurde ich wieder rot im Gesicht. Er kicherte, streichelte sanft meine Wange weiter: „Das ist auch eine Eigenschaft, die ich an dir liebe, Minami.“ Verlegen schaute ich zur Seite. Es war mir so peinlich, ihm in die Augen zu schauen. Ich merkte, wie er mich sanft auf die Wange küsste und dann mein Gesicht wieder zu sich drehte. Ich erwiderte seinen Blick. Langsam beugte er sich wieder zu mir hinunter und wollte gerade seine Lippen auf meine legen, als es plötzlich laut knallte und die Wand, meines Zimmers, zerstört wurde. Ich schrie erschrocken auf, merkte nur, wie Shikamaru mich schnell hochhob und zur Seite sprang, dabei durch die Tür flog und mit mir zusammen im Flur landete. Dichter Staub zog aus meinem Zimmer und erschrocken schaute ich das Chaos an, welches sich uns bot. „Minami! Shikamaru!“, hörten wir Asuma rufen und schauten beide zur Seite. Schnell rannte er auf uns zu, blieb dann vor uns stehen. „Ist alles in Ordnung mit euch beiden?“, fragte er sofort. Ich nickte leicht und rutschte langsam von Shikas Schoß runter: „Ja, es geht.“ „Minami!“, hörte ich Flemmie plötzlich rufen, „Pass auf!“ Mit großen Augen schaute ich wieder zu dem Chaos. Der Staub lichtete sich langsam und zwei Gestalten wurden langsam sichtbar. Auch Asuma und Shikamaru richteten ihre Blicke auf die Eindringlinge. Einige Augenblicke später war der Rauch verschwunden und ich erkannte die beiden Männer sofort wieder. Es waren die Männer, mit denen ich am Abend zusammen gestoßen war. Ich schaute den silberhaarigen Mann an, der uns breit angrinste, während seine magentafarbenen Augen mich fixierten: „Klopf, klopf.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)